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Die Erfindung bezieht sich auf einen Längsdifferentialschutz mit drei
Hilfsleitungen und zwei am Anfang und Ende des zu schützenden Objektes vorgesehenen
Wandlern, die an jedem Ende sowie an einem dazwischenliegenden Punkt der Sekundärwicklungen
Anzapfungen aufweisen, wobei jeweils ein Ende einer Sekundärwicklung über eine Hilfsleitung
mit dem dazwischenliegenden Punkt der Sekundärwicklung des anderen Wandlers und
jeweils das andere Ende über eine weitere Hilfsleitung direkt miteinander verbunden
sind, und einer Meßeinrichtung, der der in mindestens einer Hilfsleitung fließende
Strom zugeführt wird, wobei weiter sich der dazwischenliegende Punkt an einem derartigen
Ende einer Sekundärwicklung befindet, daß jeweils dieses Ende über zwei Hilfsleitungen
mit beiden Enden der Sekundärwicklung des anderen Wandlers verbunden ist und sämtliche
Hilfsleitungen in fehlerfreiem Fall von Strömen durchflossen werden und ferner in
jeder Station eine Überwachungseinrichtung vorgesehen ist, die bei ihrem Ansprechen
Hilfsleitungen derart kurzschließt, daß auch die Überwachungsstation der Gegenstation
anspricht und die in auslösendem Sinne von einem dem Primärstrom des Wandlers proportionalen
Strom sowie in sperrendem Sinne von einem dem Strom in einer Hilfsleitung proportionalen
Strom beaufschlagt wird, nach Zusatzpatentanmeldung P 12 80 380.4-32 (deutsche Auslegeschrift
1280 380).
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Ein Längsdifferentialschutz dient im allgemeinen dem Schutz von Übertragungsleitungen,
insbesondere von kurzen Kabelstrecken. Dazu werden - unter Verwendung von Hilfsleitungen
- der Strom am Anfang und Ende der Leitung miteinander verglichen. Ein zuverlässiges
Arbeiten derartiger Längsdifferentialschutzeinrichtungen ist somit vom ordnungsgemäßen
Zustand der Hilfsleitungen abhängig.
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Es ist bereits eine Einrichtung zur Überwachung von Längsdifferentialschutzeinrichtungen
mit drei galvanisch miteinander gekoppelten Leitungen bekanntgeworden, bei der zur
Kontrolle der Leitungen in den Differenzstromleiter an einem Leitungsende eine Gleichstromquelle
eingefügt ist und die beiden äußeren Leitungen an den anderen Enden je ein einen
Meldestromkreis betätigendes Gleichstromrelais sowie an zwei entgegengesetzten Enden
der äußeren Leitungen je einen Widerstand enthalten und wobei weiter der Gleichstromquelle,
den Gleichstromrelais und den Widerständen Kurzschlußpfade für Wechselstrom zugeordnet
sind. - Nachteilig ist bei dieser Einrichtung, daß zur Überwachung der Hilfsleitungen
eine gesonderte Gleichstromquelle, zwei Gleichstromrelais und vor allem jedoch Widerstände
erforderlich sind, die durch Kurzschlußpfade für Wechselstrom -also Kondensatoren
- überbrückt werden müssen. Dabei bedingen insbesondere die Kondensatoren einen
erheblichen Aufwand. Außerdem ist nachteilig, daß die Gleichstromquelle an einem
Ende, die Überwachungsrelais jedoch am anderen Ende der zu überwachenden Leitungen
angeordnet sind.
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Ferner ist ein Längsdifferentialschutz mit drei Hilfsleitungen und
zwei am Anfang und Ende des zu schützenden Objektes vorgesehenen Wandlern vorgeschlagen
worden, bei dem die Wandler an jedem Ende sowie an einem dazwischenliegenden Punkt
der Sekundärwicklung Anzapfungen aufweisen. Jeweils ein Ende einer Sekundärwicklung
ist über eine Hilfsleitung mit dem dazwischenliegenden Punkt der Sekundärwicklung
des anderen Wandlers verbunden, während das jeweilige andere Ende des Wandlers über
eine weitere Hilfsleitung direkt miteinander verbunden sind. Bei dem vorgeschlagenen
Längsdifferentialschutz sind weiter Zusatzwiderstände jeweils an der Zwischenanzapfung
der Sekundärwicklung und an dem Anschlußpunkt der nicht gekreuzten Hilfsleitung
vorgesehen. Die vorgeschlagene Schutzeinrichtung besitzt einerseits eine hohe Eigenstabilität
gegenüber äußeren Fehlern und bietet außerdem eine einfache Möglichkeit zur Überwachung
der Hilfsadern gegen Kurzschluß und Unterbrechung. Bei der Überwachung der Hilfsleitungen
auf Kurzschluß ergeben sich allerdings gewisse Schwierigkeiten dadurch, daß an zwei
Stellen der Hilfsleitungen Äquipotentialpunkte bestehen, so daß ein Kurzschluß an
diesen Punkten sich nicht bemerkbar machen würde. Durch geeignete Bemessung der
vorstehend erwähnten Zusatzwiderstände lassen sich jedoch auch diese Äquipotentialpunkte
beseitigen.
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Zur Vermeidung der vorstehend erwähnten Äquipotentialpunkte wurde
in der Zusatzpatentanmeldung P 12 80 380.4-32 (deutsche Auslegeschrift 1280 380)
vorgeschlagen, einen Längsdifferentialschutz mit drei Hilfsleitungen, einer Meßeinrichtung,
der der in mindestens einer Hilfsleitung fließende Strom zugeführt wird und zwei
am Anfang und Ende des zu schützenden Objektes vorgesehenen Wandlern auszuführen,
wobei jeweils ein Wicklungsende der Sekundärwicklung eines Wandlers über zwei Hilfsleitungen
mit beiden Wicklungsenden der Sekundärwicklung des anderen Wandlers verbunden ist
und die Wicklungsenden derart geschaltet sind, daß sämtliche Hilfsleitungen im fehlerfreien
Fall von Strömen durchflossen werden. - Dieser Längsdifferentialschutz ermöglicht
eine einfache Überwachung der Hilfsleitungen.
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Günstigerweise ist bei dem Längsdifferentialschutz nach der Zusatzpatentanmeldung
P 12 80 380.4-32 (deutsche Auslegeschrift 1280 380) die Primärwicklung eines Sperrwandlers
in einer Hilfsleitung in der Nähe des Wicklungsendes der Sekundärwicklung eines
(Zwischen-) Wandlers angeordnet, mit dem zwei Hilfsleitungen verbunden sind. Durch
diese Anordnung der Primärwicklung eines Sperrwandlers läßt sich eine einfache Überwachungseinrichtung
für die Hilfsleitungen erstellen, ohne daß eine gesonderte Gleichstromquelle und
zusätzliche aufwendige Kondensatoranordnungen erforderlich sind. Außerdem lassen
sich ohne zusätzliche Maßnahmen sogar in jeder Station Überwachungseinrichtungen
vorsehen. - Die Hilfsleitungen werden nämlich ständig vom Strom durchflossen. Jeder
Bruch derselben führt zu einer Änderung der Stromverteilung und damit zu einem Ansprechen
einer Überwachungseinrichtung. Die Äquipotentialpunkte der Hilfsleitungen liegen
außerdem jeweils in der Nähe des Wicklungsendes eines Zwischenwandlers, mit dem
zwei Hilfsleitungen verbunden sind. Sie befinden sich also nicht längs der Hilfsleitung.
Ein Ansprechen mindestens einer Überwachungseinrichtung ist damit stets sichergestellt.
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Lediglich ein Schluß der beiden Hilfsleitungen, die mit einem Wicklungsende
des Zwischenwandlers der Gegenstation verbunden sind, kann von der örtlichen Überwachungseinrichtung
schlecht erfaßt werden. Aber auch in diesem Fall läßt sich ohne eine zusätzliche
Hilfsleitung ein Ansprechen der örtlichen Überwachungseinrichtung sicher erzielen,
da bei einem derartigen Fehler auf jeden Fall die Überwachungseinrichtung der Gegenstation
anspricht. In zweck
mäßiger Weiterbildung des vorgeschlagenen Differentialschutzes
wird daher beim Ansprechen einer Überwachungseinrichtung durch diese ein derartiger
Fehler der Hilfsleitungen hergestellt, daß auch die Überwachungseinrichtung der
Gegenstation anspricht. Vorteilhafterweise geschieht dies durch Kurzschließen der
Hilfsleitungen, in denen der Strom jeweils eines Wandlers fließt. Durch dieses Kurzschließen
der Wandler lassen sich günstigerweise auch Überspannungen auf der Sekundärseite
der Wandler vermeiden. Außerdem werden die Primärwandler entlastet, und weiter wird
die Auslösung des Differentialschutzes blockiert. Letzteres ist deswegen zweckmäßig,
da bei einem Fehler der Hilfsleitungen ein ordnungsgemäßes Arbeiten des Längsdifferentialschutzes
zumindest nicht in jedem Falle mehr möglich ist. - Schwierigkeiten bereitet jedoch
bei den mit einem Kurzschließen von Hilfsleitungen arbeitenden Überwachungseinrichtungen
deren Rückstellung. Die Rückstellung ist nämlich wegen der durch das Kurzschließen
bedingten Wechselwirkung in beiden Stationen gleichzeitig vorzunehmen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehend beschriebenen
Überwachungseinrichtungen derart auszubilden, daß diese im angesprochenen Zustand-also
bei kurzgeschlossenen Hilfsleitungennach Beseitigung des jeweiligen Fehlers der
Hilfsleitungen von jeder Station aus in den normalen Betriebszustand zurückgestellt
werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß beim eingangs erwähnten Längsdifferentialschutz
dadurch gelöst, daß in mindestens einer Station eine Schalteinrichtung vorgesehen
ist, bei deren Betätigung mittels eines Kontaktes in der jeweiligen Station der
Kurzschluß der Hilfsleitungen aufgehoben wird, daß der in sperrendem Sinne auf die
Überwachungseinrichtungen wirkende Strom von einer Hilfsleitung abgeleitet wird,
die bei Aufhebung des Kurzschlusses in einer Station von einem Strom durchflossen
wird, und daß mittels eines weiteren Kontaktes der Schalteinrichtung eine derartige
Umschaltung einer Sekundärwicklung der Wandler erfolgt, daß in der erwähnten Hilfsleitung
ein dem fehlerfreien Betrieb entsprechender Strom fließt. - Damit ergibt sich eine
einfache Rückstellung der Überwachungseinrichtungen von nur einer Station aus. Die
erfolgte Rückstellung zeigt gleichzeitig an, daß auch die Überwachungseinrichtung
der Gegenstation zurückgestellt wurde und der von dieser in der Gegenstation bewirkte
Kurzschluß der Hilfsleitungen aufgehoben ist. Darüber hinaus gestattet die erfindungsgemäße
Ausbildung des Längsdifferentialschutzes auch eine einfache Überprüfung der Hilfsleitungsüberwachung
im Betrieb, und zwar von jeder Station aus. Zu dieser Überprüfung sind lediglich
zwei derartige Hilfsleitungen kurzzuschließen, daß die Überwachungseinrichtung der
Gegenstation, aber nicht die örtliche Überwachungseinrichtung unmittelbar anspricht.
Das Ansprechen der Überwachungseinrichtung der Gegenstation führt dann jedoch zu
einem Ansprechen der örtlichen Überwachungseinrichtung.
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In einer bevorzugten Ausführungsform werden der Meßeinrichtung des
Differentialschutzes über einen Differenzwandler im auslösenden Sinne die Differenz
der Ströme der Wandler und über einen Haltewandler im sperrenden Sinne der Summenstrom
der Wandler zugeführt. Zweckmäßigerweise werden in diesem Fall bei Betätigung der
Schalteinrichtung einer Station durch einen Kontakt die Enden des Differenzwandlers
der jeweiligen Station und durch einen weiteren Kontakt durch Umschaltung von Hilfsleitungen
die Enden des Differenzwandlers der jeweils anderen Station zusammengeschaltet.
Durch diese Zusammenschaltungen ist ohne sonstige Hilfsmittel sichergestellt, daß
die Meßeinrichtungen des eigentlichen Differentialschutzes bei einer Rückstellung
der Überwachungseinrichtungen nicht im auslösenden Sinne beaufschlagt werden.
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Es ist günstig, die Überwachungseinrichtung bei dem erfindungsgemäßen
Differentialschutz für ein verzögertes Ansprechen auszulegen. Damit wird ein unerwünschtes
Ansprechen verhindert, das in gewissen Fällen bei Fehlern auf der geschützten Strecke
auftreten könnte, falls z. B. bei einseitig gespeisten Fehlern der Strom in der
unmittelbar überwachten Hilfsleitung gegenüber dem Strom zurückgeht, der auf der
Primärseite des Zwischenwandlers erfaßt und der Überwachungseinrichtung zugeführt
wird.
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Im folgenden soll die Erfindung an Hand des in der Figur schematisch
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert werden.
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In der Figur sind mit A, B zwei Stationen bezeichnet, zwischen
denen beispielsweise ein zu überwachendes Kabel verlegt ist. Im allgemeinen besitzt
das Kabel drei Phasen, wobei in jeder Station an jeder Phase ein Primär(strom)wandler
angeschlossen ist. Der Einfachheit halber sind jedoch das Kabel und die Primärwandler
in der Zeichnung nicht dargestellt. Prinzipiell könnte die nachstehend beschriebene
Längsdifferentialschutzeinrichtung unter Verwendung der Primärwandler ausgeführt
werden. Die Primärwandler würden dann den Wandlern WA, WB entsprechen. Im
praktischen Betrieb sind jedoch häufig an die Primärwandler verschiedene Meß- und
Schutzeinrichtungen angeschlossen. Es ist daher üblich, einen Längsdifferentialschutz
unter Verwendung von den Primärwandlern nachgeschalteten Zwischen-(strom)-wandlern
auszuführen. Diese Zwischenwandler werden fast stets als Mischwandler ausgeführt,
wobei die von den drei Phasen des Kabels abgeleiteten stromproportionalen Größen
derart miteinander gemischt werden, daß zur Überwachung aller drei Phasen nur eine
Längsdifferentialschutzeinrichtung erforderlich ist. Die Zwischenwandler sind in
der Figur dargestellt und mit WA, WB bezeichnet: Sie können - wie vorstehend
dargelegt - als Mischwandler mit mehreren Primärwicklungen ausgeführt sein. Im Ausführungsbeispiel
ist der Einfachheit halber lediglich eine Primärwicklung 1, 4 vorgesehen:
Die Enden 13,14 bzw.15,16 der Sekundärwicklungen 2, 3 sind über Hilfsleitungen
a, b, c in der dargestellten, nachstehend noch im einzelnen beschriebenen
Form miteinander verbunden, wobei jeweils ein Wicklungsende 13 bzw.
15
der Sekundärwicklung 2, 3 eines Wandlers WA, WB
über zwei
Hilfsleitungen a, b bzw. a, c mit beiden Wicklungsenden der Sekundärwicklung
des anderen Wandlers WB, WA verbunden ist. Die Sekundärwicklungen 2, 3 sind
derart geschaltet, daß sämtliche Hilfsleitungen a, b, c im fehlerfreien Fall
von Strömen 12", 12b, 12, durchflossen werden. - Mit 5 bis 10 sind Klemmen bezeichnet,
an die in den jeweiligen Stationen A, B die Hilfsleitungen a, b, c
angeschlossen sind. Die auf der Primärseite der Wandler WA, WB fließenden
Ströme sind mit Il A bzw. Il B, die auf der Sekundärseite fließenden
Ströme mit 12a, I 2b, I2 c benannt. Die Positionen 11, 12 bezeichnen Meßeinrichtungen.
Die Meßeinrichtungen 11, 12 sind vorteilhafterweise derart ausgeführt, daß
die Differenz der Ströme 12b,120
im auslösenden Sinne und der Strom
12. im sperrenden Sinne zugeführt werden.
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Im ungestörten Betrieb sowie bei äußeren Fehlern führen die Hilfsleitungen
a, b, c die Ströme 12., I2 b,
12, in den dargestellten Pfeilrichtungen.
Durch die Anzahl der Pfeile soll die relative Stromstärke in den Hilfsleitungen
angedeutet werden. So ist z. B. im ungestörten Betrieb I2a doppelt so groß wie I2b
bzw. I2c. - In den Hilfsleitungen b bzw. c fließt jeweils nur der Strom eines
Wandlers WB bzw. WA. In der Hilfsleitung a fließt der Summenstrom
beider Wandler. Bei gleichem Übersetzungsverhältnis der Wandler W.4, WB ist
daher I2a doppelt so groß wie 12b oder I2c.
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Im Gegensatz zu üblicherweise verwendeten Längsdifferentialschutzeinrichtungen,
bei denen im störungsfreien Fall eine. Hilfsleitung praktisch stromlos ist, werden
durch die dargestellte Schaltung der Sekundärwicklungen 2, 3 sämtliche Hilfsleitungen
a, b, c von Strömen durchflossen. Die Differentialwirkung wird im Ausführungsbeispiel
dadurch erreicht, daß einer Meßeinrichtung 11, 12 im auslösenden Sinne die
Differenz der Ströme I2b, I2c der Wandler WB, WA
und im sperrenden Sinne der
Summenstrom Iza der Wandler zugeführt werden. Die Differenz von 12 b, 121 ist im
störungsfreien Fall praktisch Null. Der Strom 12 a wirkt stabilisierend, so daß
etwaige geringfügige Abweichungen der Differenz I2b, 12c kein fälschliches Auslösen
bewirken können. Dies- könnte z. B. infolge Wandlerfehler bei einem äußeren Fehler
auftreten, für den ebenfalls die gezeigte Stromverteilung zutrifft.
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Da im fehlerfreien Fall sämtliche Hilfsleitungen a, b, c von Strömen
durchflossen werden, muß sich jeder Bruch einer Hilfsleitung bemerkbar machen und
damit auf einfache Weise durch eine entsprechende Überwachungseinrichtung erfassen
lassen. Die Erfassung von Kurzschlüssen der Hilfsleitungen a, b, c gestaltet
sich jedoch demgegenüber schwieriger. Günstig ist aber, daß längs der Hilfsleitungen
keine Äquipotentialpunkte auftreten. Für die Überwachung auf Kurzschlüsse sind daher
keine zusätzlichen Maßnahmen, wie z. B. die Einschaltung von Widerständen, erforderlich.
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In Ausnutzung dieser Potentialverteilung wird die Primärwicklung eines
Sperrwandlers 18, 19 in einer Hilfsleitung a in der Nähe des Wicklungsendes
13
bzw. 15 der Sekundärwicklungen 2, 3 eines Wandlers WA, WB angeordnet,
mit dem zwei Hilfsleitungen a, b
bzw. a, c verbunden sind. Der Sperrwandler
18 bzw.19 wird mit einem Abbildwandler 17 bzw. 20, der vom
; Primärstrom Il A bzw. I,. B eines Wandlers WA bzw.
WB
durchflossen wird, sowie mittels Gleichrichterbrücken 21, 22 bzw. 23, 24
und eines Relais 25 bzw. 26 zu einer Überwachungseinrichtung zusammengeschaltet.
Die jeweilige Überwachungseinrichtung ist derart ausgelegt, daß der vom Abbildwandler
17 bzw. 20 gelieferte Strom auf das Relais 25 bzw.
26 im Ansprechsinne, der vom Sperrwandler 18 bzw. 19 gelieferte
Strom dagegen im haltenden Sinne wirkt. Die Übersetzung der Wandler 17, 18
bzw. 19, 20 ist so gewählt, daß im ungestörten Betrieb der haltende Strom
von 18 bzw.19 überwiegt. - Tritt ein Fehler auf den Hilfsleitungen auf, so bleibt
der von den Wandlern 17 bzw. 20 gelieferte Strom konstant, während
sich der Strom in der Hilfsleitung a stark verringert. Dadurch überwiegt dann die
auslösende Wirkung des vom Wandler 17
bzw. 20 gelieferten Stromes,
und das Relais 25 bzw. 26
spricht an. Jedoch ergibt ein Kurzschluß
der Hilfsadern a, b
(bzw. ein Kurzschluß der Hilfsadern a, c) praktisch keine
Änderung der Stromverteilung für die Überwachungseinrichtung in der Station B (bzw.
in der Station A). Um jedoch in einer Station alle Fehler der Hilfsleitungen zur
Anzeige zu bringen, wird beim Ansprechen einer Überwachungseinrichtung durch diese
ein derartiger Fehler der Hilfsleitungen a; b, c
hergestellt, daß auch die
Überwachungseinrichtung der jeweiligen Gegenstation anspricht. - Dies geschieht
wie folgt: Beim Ansprechen des Relais 25 der Überwachungseinrichtung der Station
A schaltet dessen Kontakt 40 um und legt damit Spannung an das Relais
41. Beim Ansprechen von 41 schließen dessen Kontakte 42, 43.
Über den Kontakt 42 hält sich das Relais 41 selbst. Von dem Kontakt
43, der zwischen den Enden 13, 14 der Sekundärwicklung 2 in Reihe
mit einem Kontakt 47 geschaltet ist, wird die Sekundärwicklung
2 kurzgeschlossen. Dies entspricht einem h Kurzschluß zwischen den Leitungen
a, c z. B. an den Klemmen 5, 7. Dadurch verringert sich der Strom in der Hilfsleitung
a und die Überwachungseinrichtung der Station ,& (der Übersichtlichkeit wegen
nicht so detailliert wie für Station A dargestellt) spricht an, womit der Kontakt
53 des Relais 51 sich schließt, der einen Kurzschluß zwischen den Hilfsleitungen
a, b
bewirkt. Damit werden alle Hilfsleitungen a, b, c
stromlos. Die
Überwachungseinrichtungen werden jedoch. weiterhin über die Wandler 17, 20
im sperrenden Sinne beaufschlagt. - Es ergibt sich also bei Vorliegen eines Fehlers
auf den Hilfsleitungen eine Abschaltung der Ströme in allen Hilfsleitungen und damit
eine Abschaltung des Differentialschutzes sowie eine Selbsthaltung in diesem Zustand.
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Zur Aufhebung - nach Beseitigung des Fehlers der Hilfsleitungen -
dient eine Schalteinrichtung, z. B. in der Station A. Sie besteht aus einem Tast
Schalter 44, bei dessen Schließen das Relais 45 anspricht und seine
Kontakte 46, 47, 48 umschaltet. Der Kontakt 46 unterbricht beim Ansprechen
von 45 die Verbindung der Hilfsleitung b mit einem Ende der Primärwicklung
des Differenzwandlers 60 und schaltet außerdem beide Enden dieser Primärwicklung
zusammen. Der Kontakt 47 unterbricht beim Ansprechen von 45 -den durch
den geschlossenen Kontakt 43 bewirkten Kurzschluß der Sekundärwicklung
2 des Wandlers WA und schaltet durch Verbinden der Hilfsleitungen b, c die
Enden der Primärwicklung des Differenzwandlers 70 zusammen (Kontakt 53 ist geschlossen).
Der Kontakt 48 schaltet beim Ansprechen von 45 vom Ende 13 der Sekundärwicklung
2 auf eine Anzapfung derselben um. Die Anzapfung ist derart gewählt,, daß sich durch
die Umschaltung eine derartige Änderung des Übersetzungsverhältnisses des Wandlers
WA ergibt, daß in der Hilfsleitung a - die über die Primärwicklungen
der Wandler 62, 18, 60 mit der Wurzel des Kontaktes 48 verbunden ist - ein
dem fehlerfreien Betrieb entsprechender Strom I2a fließt, obwohl WB über 53 noch
kurzgeschlossen ist. Dieser Strom bewirkt über den Wandler 18 und die Gleichrichter
22 eine Rückkehr des Kontaktes 40 des Relais 25 in die in der Figur gezeigte
Ruhelage. Da bei Rückkehr von 40 der Selbsthaltekontakt 42 noch geschlossen
ist, wird damit Spannung an die Abwurfwicklung von 41 gelegt, und die Kontakte
42, 43
öffnen. - In entsprechender Weise fällt die Überwachungseinrichtung
der Station B zurück und öffnet den Kontakt 53 (der Übersichtlichkeit wegen wurde
für
B die Überwachungseinrichtung nicht detailliert angegeben). Mit dem Öffnen von 53
ist der Kurzschluß der Sekundärwicklung 3 des Wandlers WB aufgehoben. Der
Wandler WB liefert dann einen Strom, der vom Wicklungsende 16 über
die Leitung b, den Kontakt 47, die Leitung c, den Kontakt 56, die Primärwicklung
von 70 zum Wicklungsende 15 fließt. - Der zuerst nur über die Hilfsleitung
a fließende und sich über die Primärwicklung von 70 symmetrisch verteilende (so
daß sich die Durchflutung beider Teilwicklungen aufhebt) Strom wird mit dem Öffnen
von 53 durch die Überlagerung der von WA und WB
gelieferten Ströme
abgelöst. Da der von WA gelieferte - nach Öffnen von 53 - über
56 fließende Strom etwa doppelt so groß ist wie der von WB gelieferte
Strom, ergibt sich auch in diesem Fall eine weitgehende Aufhebung der Durchflutung
der primären Teilwicklungen des Wandlers 70, so daß über den Gleichrichter 71 die
Meßeinrichtung 12 praktisch nicht in auslösendem Sinne beaufschlagt wird. Darüber
hinaus wirkt der über den Wandler 72 und die Gleichrichter 73 zugeführte Strom sperrend.
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Mit dem Loslassen des Tastschalters 44 schalten die Kontakte
46, 47, 48 des Relais 45 wieder in die normale, in der Figur dargestellte
Betriebslage zurück. Das Relais 45 ist dabei derart gewählt, daß es schneller
als die Meßeinrichtungen 11, 12 des eigentlichen Differentialschutzes und
die Überwachungseinrichtungen arbeitet. Mit Rückkehr der Kontakte 46, 47, 48
in
die normale Betriebslage ist dann der ursprüngliche Betriebszustand wiederhergestellt.
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In der Figur sind für die Station A und B je eine gleichartig
ausgeführte Einrichtung für die Rückstellung der Überwachungseinrichtung angegeben.
Die Bezugszeichen gleichartiger Teile unterscheiden sich dabei um die Ziffer 10.
Auf eine wiederholende Beschreibung der Rückstelleinrichtung für die Station B kann
daher verzichtet werden. Für die praktische Ausführung ist es jedoch nicht erforderlich,
in jeder Station eine Rückstelleinrichtung vorzusehen. Ist z. B. in B keine Rückstellvorrichtung
vorgesehen, so werden die Kontakte 56, 57, 58 durch feste Verbindungen ersetzt.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß für einen Längsdifferentialschutz mit Überwachungseinrichtungen für die Hilfsleitungen
eine einfache Rückstellvorrichtung für die Überwachungseinrichtungen angegeben wurde,
die auch eine betriebsmäßige Prüfung der Überwachungseinrichtung gestattet.