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Im Bergbau hat sich eine als Kettenkratzförderer bezeichnete Fördererart
durchgesetzt. Der Einsatz erfolgt im wesentlichen im Streb, aber auch teilweise
als Streckenförderer, insbesondere als Streckenzwischenförderer. Im Streb dienen
diese Förderer gleichzeitig als Führung für eine Gewinnungsmaschine, die ein Hobel,
eine Schrämmaschine od. dgl. sein kann.
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Auch gibt es Einsatzfälle, bei denen sowohl ein Hobel als auch eine
Schrämmaschine an einem derartigen Förderer geführt sind. Die Führung der bis zu
17 t schweren Schrämmaschinen auf den Oberflanschen der Seitenprofile des Förderers
belastet diesen außerordentlich. Auch die Führung des oder der Kohlenhobel und der
Angriff der Rückzylinder, die den Förderer dem Abbaufortschritt folgend weiterrücken,
führt zu erheblichen Beanspruchungen.
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Diese Beanspruchungen steigern sich naturgemäß noch, wenn die Lagerungsverhältnisse
besonders schwierig sind. Die allgemeine Entwicklung führt zur Konzentration der
Förderung auf wenige Betriebspunkte. Dies hat zur Folge, daß die an diesen wenigen
Betriebspunkten vorgesehenen Förderer einerseits eine höhere Förderleistung bewältigen
müssen und andererseits einer höheren Beanspruchung durch die dem Förderer zugeordneten
Führungsaufgaben für die Gewinnungsmaschinen ausgesetzt sind. Jeder Ausfall, der
durch Reparatur, Auswechseln von Rinnen od. dgl. eintritt, wirkt sich bei höherer
Betriebskonzentration auch wirtschaftlich stärker aus. Es ist also naheliegend,
den Förderer so kräftig und widerstandsfähig gegen Verschleiß und Belastungen auszubilden,
daß der Förderer keine Ursache für Betriebsstörungen sein kann. Hier sind jedoch
durch die Natur der Verhältnisse Grenzen gesetzt. Das Gewicht eines Fördererschusses
muß sich in Grenzen halten, die einen Transport noch ermöglichen. Die Abmessungen
können nicht beliebig vergrößert werden, weil der Förderer als das Rückgrat der
ganzen Strebausrüstung Träger von einer Vielzahl von Zubehöreinrichtungen ist, die
auf die üblichen Abmessungen dieser Förderer abgestellt sind. Würde ein Förderer
völlig neue Abmessungen erhalten, so würde dieser nicht ohne weiteres die bisherigen
Förderertypen ersetzen können, sondern es müßte die gesamte daran angeschlossene
Ausrüstung umgestellt werden.
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Es ist bekannt (deutsches Gebrauchsmuster 1 915 513), einen Förderer
aus langen Normalrinnenschüssen und kurzen hochfesten Schüssen zusammenzusetzen.
Diese sehr vorteilhafte Lösung ermöglicht es jedoch nicht, auch die Abmessungen
zwischen den kurzen hochfesten und den langen Normalrinnenschüssen wesentlich unterschiedlich
zu machen, da diese Rinnenschüsse in ständigem Wechsel angeordnet sind und somit
der Zwang besteht, die Führungsflächen im wesentlichen fluchten zu lassen, wenn
auch geringfügige Abmessungsunterschiede innerhalb der vorhandenen Toleranzen möglich
sind. Mit dieser vorgeschlagenen Lösung war es also nicht möglich, beispielsweise
einen ganzen Strebabschnitt, in dem besonders hohe Belastungen auftreten, ausschließlich
mit Rinnen schüssen höherer Festigkeit auszurüsten.
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Es ist weiterhin schon bekannt (»Wichtig für den Untertagebetrieb«,
30. April 1955) das Seitenprofil eines Förderers durch Materialzugaben sowohl an
den Außenseiten als auch den Innenseiten der Kettenführungsbahnen zu verstärken.
Diese Verstärkungen bewegen sich jedoch im wesentlichen innerhalb
der Toleranzgrenzen.
Soweit jedoch Außenverstärkungen des Unterflansches vorgesehen waren, ging dies
auf Kosten des Spieles der Verbindungsmittel bzw. auf Kosten der Fluchtung des Außenkanals
während bei der Innenverstärkung die Kettenführungsöffnung des Untertrums vermindert
war. Diese Nachteile sollen jedoch beim Erfindungsgegenstand vermieden werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Kettenkratzförderertyp
zu schaffen, dessen Rinnenschüsse bei erheblich verstärktem Bodenblech und verstärkten
Seitenprofilen ohne Änderung der am Förderer geführten Gewinnungsmaschinen und deren
Führungen sowie sonstigen Anbauteilen und ohne Änderung der bisher im Bergbau häufig
verwendeten bekannten Rinnentypen auch ohne nachteilige Wirkungen auf den Betriebsablauf
beliebig untereinander austauschbar sind.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß der Kettenförderer
in an sich bekannter Weise zwei Rinnentypen unterschiedlicher Profilstärke, jedoch
gleicher Länge und gleicher Maulweiten der Kettenkanäle aufweist, wobei bei fluchtenden
Außenkanalmittellinien die verstärkten Rinnen eine Verstärkung des Unterflansches
aufweisen und der untere Kettenführungskanal um dieses Verstärkungsmaß nach oben
versetzt und der Oberkettenkanal um dieses Verstärkungsmaß und das der gleichzeitig
verstärkten Mittelzunge nach oben versetzt ist, derart, daß die Oberseite des gleichfalls
verstärkten Oberflansches um die Summe dieser Verstärkungen die Oberseite der anderen
Rinnentypen überragt.
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Diese Lehre nach der Erfindung ermöglicht es nun, die für die Unterbringung
erhöhter Materialstärken erforderlichen Maßänderungen im wesentlichen in das Obertrum
zu legen und damit bis auf geringe maßliche Änderungen die Führungsbahn des Seitenprofils
für die Kratzerkette und das Maß zwischen Schraubenmitte und Unterseite des Unterfiansches
fast unverändert zulassen, so daß Störungen in dem unzugänglichen Untertrum und
in der Hobelführung vermieden werden.
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Die Erkenntnis, daß erhebliche Höhenunterschiede im Bodenblech- und
im Oberflanschniveau dann keine Schwierigkeiten bereiten, wenn die Maulweite der
Führungsbahnen sich nicht wesentlich ändert, vor allen Dingen sich nicht verengt,
bedurfte der Überwindung erheblicher Vorurteile.
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Die Erfindung ermöglicht es nunmehr auch, einen Rinnenschuß beispielsweise
aus einem kohlenstoßseitig angeordneten Seitenprofil der stärkeren Rinnen und einem
bergestoßseitig angeordneten Profil der schwächeren Rinnen zusammenzusetzen, wenn
es beispielsweise zur Führung einer Schrämmaschine höheren Gewichtes erforderlich
ist, an der Kohlenstoßseite ein stärkeres Profil zu haben.
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Ein Kettenkratzförderer nach der Erfindung könnte auch aus Schüssen
zusammengesetzt sein, die zusätzlich mit Manganendstücken versehen sind; auf jeden
Fall ist es möglich, die eine Rinnentype wahlweise in einem Rinnenstrang der anderen
Rinnentype einzubauen, ohne daß dadurch die Funktionen in bezug auf die Abförderung
des Gewinnungsgutes und die Führung der Gewinnungsmaschinen beeinträchtigt werden.
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Die Zeichnung zeigt in strichpunktierter Darstellung die Konturen
eines Rinnenprofils der bisher üblichen Rinnenschüsse von Kettenkratzförderern und
in Volliniendarstellungen die Außenkonturen eines Rinnenprofils nach der Erfindung.
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Das neue Profil 2 und das alte Profil 1 weisen annähernd das gleiche
Maß x auf, das für die Bemessung der Anschlußteile wie Hauben, Hobelführungen u.
dgl. von großer Bedeutung ist. Dadurch ergibt sich ein nur unwesentlich verstärkter
Unterflansch 3 und eine annähernd unveränderte Maulweite des Führungskanales 4 im
Untertrum.
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Während die schräg aufwärts und abwärts gerichteten Schenkel 6 annähernd
unverändert geblieben sind und somit auch der äußere KanalS zur Erhaltung der Anschlußmaße
keine Änderung erfahren hat, ist die Mittelzunge 7'gegenüber der Mittelzunge 7 des
alten Profils erheblich verstärkt und dadurch der Führungskanal im Obertrum gegenüber
dem Führungskanal 8 des alten Profils höhenversetzt.
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Die Führungsfläche für die Kratzerkette d und die Führungsfläche f
für die Schrämmaschinen liegen daher auf einem unterschiedlichen Niveau zu den entsprechenden
Führungsflächen des alten Profils. Die Niveauunterschiede werden von der Kratzerkette
und von den Schrämmaschinen ohne Schwierigkeiten überwunden. Dies gilt um so mehr,
als derartige Niveausprünge nur selten auftreten und die Rinnenschüsse unterschiedlicher
Stärke ja nicht in ständigem Wechsel als Einzelstücke eingebaut werden.