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Die Erfindung bezieht sich auf einen Gerätekoffer mit einem Unterteil
und mit einem auf dem Unterteil anbringbaren Oberteil, welcher mittels einer Verschlußeinrichtung
mit dem Unterteil verbindbar ist, sowie mit einem U-förmigen Tragbügel, der mit
den Enden seiner Schenkel an dem Unterteil schwenkbar angebracht ist und aus einer
seitlich ausgeschwenkten Offenstellung in eine Tragstellung schwenkbar ist, in der
er etwa in einer Vertikalebene verläuft und den auf dem Unterteil angebrachten Oberteil
umgreift.
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Es ist eine Handtasche der eingangs erläuterter Art bekannt, bei welcher
der Oberteil als Behälter mit Falzverschluß ausgebildet ist, der an einem oberen
Rand des als oben offener Behälter ausgebildeten Unterteils scharnierartig schwenkbar
angelenkt ist. Das Handtaschenoberteil weist an seinem dem Scharnierrand gegenüberliegenden
unteren Rand eine vorragende Lasche auf, die nach Abwärtsklappen des Oberteils zum
Verschließen der Öffnung des Unterteils an einem entsprechenden Vorsprung an einer
Außenseite des Unterteils festlegbar ist. Auf diese Weise ist der Oberteil, der
den Deckel des behälterartigen Unterteils bildet, in Schließstellung an zwei Seiten
mit dem Unterteil verbunden, nämlich durch das Scharnier an der einen Seite und
durch die an einem Vorsprung festgelegte Lasche an der anderen Seite. In Schließstellung
der Handtasche kann ein U-förmiger Tragbügel, der im Bereich zweier oberer Ränder
des Unterteils schwenkbar angelenkt ist, aus einer seitlich ausgeschwenkten Offenstellung
in eine etwa vertikale Tragstellung geschwenkt werden. An diesem Tragbügel kann
die Handtasche dann getragen werden. Der Oberteil der bekannten Handtasche ist mit
dem U-förmigen Tragbügel weder in dessen Offenstellung noch in dessen Tragstellung
verbunden.
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Diese bekannte Handtasche hat eine Reihe wesentlicher Nachteile. Im
Unterteil der Tasche kann zwar ein Gegenstand oder mehrere Gegenstände untergebracht
und transportiert werden, doch ist es vor Benutzung dieser Gegenstände erforderlich,
diese aus dem Unterteil der geöffneten Handtasche hervorzuholen. Die bekannte Handtasche
ist beim Tragen nur stabil, d. h., der Unterteil mit dem darauf angebrachten Oberteil
wird nur dann nicht aus seiner Normallage kippen, wenn der U-förmige Tragbügel an
den oberen Rändern des Unterteils der Tasche angelenkt ist, und der Unterteil eine
beträchtliche Höhe aufweist und sich somit von seinem oberen Rand beträchtlich nach
unten erstreckt, damit der Gesamtschwerpunkt der Handtasche unter den Anlenkpunkten
des Tragbügels am Unterteil der Tasche zu liegen kommt. Die in der Tasche transportierten
Gegenstände müssen daher vor Gebrauch umständlich aus dem Unterteil herausgehoben
und zur Benutzung an einen anderen Ort gebracht werden. Als Transporteinrichtung,
bei welcher die Geräte bei Benutzung im Unterteil verbleiben können, ist die bekannte
Handtasche in der Regel nicht geeignet. Insbesondere ist sie nicht geeignet zum
Transport von Diapositivprojektoren, Mikroskopen u. dgl., welche relativ großes
Gewicht aufweisen und daher in der Weise transportiert werden sollten, daß sie nach
Absetzen an der Gebrauchsstelle und Abheben des Oberteils des Transportierbehälters
benutzt werden können, ohne daß sie vom Unterteil abgehoben werden müssen. Bei der
bekannten Handtasche besteht außerdem die Gefahr, daß sich der behälterartige Oberteil,
wenn die Verbindungslasche an dem Unterteil nur unsachgemäß oder ungenau festgelegt
wird, beim Transport der Tasche vom Unterteil löst und, gegebenenfalls durch äußere
Stöße, vom Unterteil nach oben gekippt wird. Dabei können Gegenstände, die im Oberteil
aufbewahrt werden, herausfallen. Die bekannte Handtasche ist somit zum Transport
von Geräten, die nach Absetzen an einem Bedienungsort möglichst rasch benutzbar
sein sollen, nicht geeignet und außerdem unpraktisch und als Aufbewahrungsbehälter
unsicher.
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Es ist auch ein Gerätekoffer mit einem Unterteil und mit einem auf
den Unterteil unverschieblich aufsetzbaren haubenförmigen Oberteil, welcher mittels
einer Verschlußeinrichtung mit dem Unterteil verbindbar und vollständig vom Unterteil
abnehmbar ist, sowie mit einem U-förmigen Tragbügel bekannt, bei dem der U-förmige
Tragbügel mit seinen Schenkeln an zwei entgegengesetzten Seiten des Oberteils angebracht
ist. Der Oberteil ist sehr viel höher als der Unterteil und ist mittels zweier Hebelverschlüsse
lösbar auf dem Unterteil befestigbar. Der bekannte Gerätekoffer dient beispielsweise
zur Aufbewahrung und zum Transport eines Diapositivprojektors. Bei Benutzung des
Projektors wird der haubenförmige Oberteil nach dem Lösen der Hakenverschlüsse von
dem Unterteil abgehoben. Der Projektor steht dann vorführbereit auf dem Unterteil
und muß nicht aus dem Unterteil herausgehoben werden. Nach Beendigung der Benutzung
des Projektors wird der Oberteil wieder auf den Unterteil aufgesetzt. Nach Verschließen
der Hakenverschlüsse kann dann der Gerätekoffer am Tragbügel ergriffen und getragen
werden.
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Dieser bekannte Gerätekoffer hat aber ebenfalls einige sehr schwerwiegende
Nachteile. Der Tragbügel ist am Oberteil befestigt. Falls ein Hakenverschluß oder
gar beide unsachgemäß geschlossen wurden oder sich zufällig von selbst lösen, fällt
der Unterteil mit dem darauf stehenden Gerät nach unten von dem Oberteil ab und
wird beim Aufprall auf den Boden zerstört. Außerdem ist das Schließen der Hakenverschlüsse
sehr zeitraubend: Die Hakenverschlüsse können nur nacheinander von Hand betätigt
werden. Dabei ist größte Sorgfalt erforderlich, um ein Abfallen des Unterteils vom
Oberteil beim Anheben zu verhindern. Bei einer raschen Handhabung durch ungeübte
Benutzer bietet der bekannte Gerätekoffer keinen zuverlässigen Schutz für ein darin
aufzubewahrendes Gerät. Außerdem sind die Hakenverschlüsse kompliziert aufgebaut,
so daß durch ihre Herstellung und Anbringung der gesamte bekannte Gerätekoffer teuer
wird.
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Weiter ist eine aus mehreren Kästen bestehende Transportvorrichtung
beschrieben worden. Bei dieser bekannten Vorrichtung sind drei jeweils nach oben
offene Kästen gleichen Grundrisses in Transportstellung übereinandergesetzt angeordnet.
Die drei Transportkästen sind an ihren beiden Stirnseiten über je ein Parallelogrammhebelsystem
ständig miteinander verbunden. Mittels des Parallelogrammhebelsystems ist es möglich,
die Kästen aus ihrer übereinandergesetzten Transport- und Schließstellung in eine
stufenweise gegeneinander versetzte Stellung zu führen, in der die oberen Öffnungen
der drei Kästen von außen zugänglich sind. Die drei Kästen sind durch die Hebel
des Parallelogrammhebelsystems ständig miteinander verbunden. Ein U-förmiger Tragbügel
ist über dem
obersten Kasten angeordnet und mittels seiner beiden
Enden an den beiden Stirnseiten des Kastens im Bereich der oberen Ränder schwenkbar
gelagert. Die freien Enden des U-förmigen Trägers setzen sich unterhalb ihrer Anlenkpunkte
an dem obersten Kasten um ein kurzes Stück fort und tragen dort je einen nach außen
gerichteten Zapfen. An den beiden Stirnseiten des untersten Kastens ist je ein Schwenkhebel
mit seinem unteren Ende schwenkbar gelagert. Dieser Schwenkhebel erstreckt sich
in Schließ- und Transportstellung der Transportvorrichtung bis zu den jeweiligen
Stirnflächen des obersten Kastens und weist im Bereich seines oberen Endes einen
nach einer Seite offenen Schlitz auf, in welchen der jeweilige Zapfen am unteren
Bereich des jeweiligen Endes des U-förmigen Tragbügels durch Verschwenken des Tragbügels
aus einer umgelegten Stellung in eine vertikale Tragstellung einfuhrbar ist. Auf
diese Weise sollen Verbindungen zwischen dem U-förmigen Tragbügel und den Schwenkhebeln
hergestellt werden, welche eine Übertragung von vertikalen Zugkräften aus dem untersten
Kasten in den Traggriff ermöglichen soll und somit ein Tragen aller drei aufeinandergesetzten
Kästen mittels des Traggriffes zulassen soll. Die aus den in die Schlitze an den
oberen Enden der Schwenkhebel eingeführten Zapfen an den unteren Enden des U-förmigen
Tragbügels stellen jedoch keine Verbindung dar, die seitliche oder insbesondere
horizontale Kräfte aufnehmen kann. Der Tragbügel läßt sich ohne weiteres so seitlich
verschwenken, daß die Zapfen aus den Schlitzen herausgeführt werden. Die Zapfen-Schlitz-Verbindung
stellt somit keine Arretiervorrichtung zur Festlegung des Tragbügels in seiner Traglage
und insbesondere keine Arretiervorrichtung zur Festlegung des Tragbügels an dem
obersten Kasten der bekannten Vorrichtung dar, sondern nur eine Zugkräfte aufnehmende
Verbindung zwischen dem Tragbügel und den Schwenkhebeln, die mit dem untersten Kasten
verbunden sind.
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Diese bekannte Tragvorrichtung mag zwar zum Transport einer Vielzahl
von Gegenständen geeignet sein, zum Transport von Geräten, die nach Absetzen der
Transportvorrichtung ohne die Notwendigkeit einer Herausnahme aus der Transportvorrichtung
benutzbar sein sollen und welche während des Transportes von der Transportvorrichtung
vollständig umschlossen werden sollen, ist die bekannte Vorrichtung vollständig
ungeeignet. In der bekannten Transportvorrichtung können nur Gegenstände untergebracht
werden, deren Höhe die Höhe der Seitenwände der einzelnen Kästen nicht übersteigt,
da die einzelnen Kästen beim Überführen der Transportvorrichtung in die Transportstellung
übereinandergeschoben werden. Die in dieser Transportvorrichtung transportierten
Gegenstände müssen daher vor Benutzung in der Regel aus den Kästen herausgehoben
werden. Der Aufbau der bekannten Transportvorrichtung ist kompliziert und ergibt
ein ungünstig großes Gewicht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gerätekoffer der eingangs
erläuterten Art zu schaffen, der bei einfachem Aufbau und wirtschaftlicher Herstellung
einfach und rasch zu handhaben ist und einen zuverlässigen Schutz für das aufzubewahrende
Gerät gewährleistet und insbesondere zum Tansport von Film- oder Diapositivprojektoren
geeignet ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Oberteil
in bekannter Weise haubenförmig ausgebildet und vollständig vom Unterteil abnehmbar
ist und daß der Tragbügel in der Trag stellung mittels mindestens einer Arretiervorrichtung
an dem auf den Unterteil aufgesetzten Oberteil lösbar festlegbar ist, welche zusammen
mit dem Tragbuge' die Verschlußeinrichtung des Gerätekoffers bildet.
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Der erfindungsgemäße Gerätekoffer hat eine Reihe wesentlicher Vorteile
gegenüber dem Stande der Technik. Dadurch, daß der Oberteil haubenförmig ausgebildet
und vollständig vom Unterteil abnehmbar ist, ergibt sich die Möglichkeit, mit dem
erfindungsgemäßen Gerätekoffer Geräte zu transportieren und bei Gebrauch nur den
Oberteil des Gerätekoffers abzunehmen. Das Gerät kann dann bei der Benutzung auf
dem Unterteil verbleiben. Ein zeit- und kraftraubendes Abheben des Gerätes vom Unterteil
ist dann nicht mehr erforderlich. Dabei wird auch die Gefahr ausgeschaltet, daß
ein Gerät beim Anheben fallen gelassen wird und Schaden leidet. Bei dem erfindungsgemäßen
Gerätekoffer drückt der Tragbügel eine mehrfache Funktion aus: Er überträgt das
gesamte Gewicht des Gerätekoffers und des darin aufbewahrten Gerätes auf den im
oberen Bereich des Tragbügels vorhandenen Griffbereich ohne Zwischenschaltung weiterer
Übertragungselemente. Er stellt weiter zusammen mit einer Arretiervorrichtung eine
zuverlässige Verbindung zwischen Unterteil und Oberteil des Gerätekoffers in der
Verschlußstellung desselben her. Der Tragbügel gewährleistet somit den Zusammenhalt
zwischen Unterteil und Oberteil und dadurch eine vollständige Umhüllung des zu transportierenden
Gerätes während des Transports. Die bei dem erfindungsgemäßen Gerätekoffer vorgesehene
Arretierung wiederum erfüllt neben ihrer zusammen mit dem Tragbügel ausgeübten Funktion,
eine zuverlässige Verbindung zwischen Unterteil und Oberteil herzustellen, noch
eine weitere Funktion: Durch die Arretiervorrichtung wird der Tragbügel in Tragstellung
zuverlässig am Oberteil des Gerätekoffers so festgelegt, daß auch seitliche, von
dem Oberteil auf den Tragbügel ausgeübte Kräfte oder äußere seitliche Kräfte den
Tragbügel nicht aus der Tragstellung bringen können. Damit ist gewährleistet, daß
der Oberteil und das von diesem zumindest teilweise umhüllte Gerät nicht während
des Transportes über den Unterteil nach außen kippen und nach unten fallen kann.
Der Gerätekoffer verhält sich, auch wenn in ihm ein zu transportierendes Gerät untergebracht
ist, beim Transport zuverlässig stabil. Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Gerätekoffers
wurden auf den Seiten 3 bis 5 der ursprünglichen Beschreibung aufgezeigt. Hierauf
wird verwiesen. Insgesamt gesehen ist der Gerätekoffer einfach und robust aufgebaut,
in der Handhabung praktisch und sicher und insbesondere zum Transport von Geräten,
die nach dem Absetzen des Koffers auf dem Unterteil verbleibend benutzt werden sollen,
gut geeignet.
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Zum Zwecke einer symmetrischen Kräfteverteilung ist es vorteilhaft,
wenn der Gerätekoffer gemäß der Erfindung so ausgebildet ist, daß zwei Arretiervorrichtungen
vorgesehen sind, von denen jede zur Festlegung je eines Schenkels des Tragbügels
am Oberteil dient.
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Eine günstige Ausgestaltung des Gerätekoffers ist dadurch gegeben,
daß der Unterteil als Mulde ausgebildet ist. In diese Mulde kann ein in dem Gerätekoffer
unterzubringendes Gerät eingesetzt werden. Die Mulde kann so geformt sein, daß sie
dem unteren Teil des Geräts vollständig entspricht. Das Gerät
sitzt
dann formschlüssig in der Mulde. Ein zusätzliches Anschrauben ist nicht erforderlich.
Die Höhe der Seitenwände der Mulde kann der Form des Geräts angepaßt sein.
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Eine vorteilhafte Ausbildung des Gerätekoffers ist auch dadurch gegeben,
daß der Unterteil als Platte ausgebildet ist. Auf einer derartigen Platte kann der
Fuß des im Gerätekoffer unterzubringenden Geräts beispielsweise angeklemmt oder
angeschraubt sein. Die Platte kann auch selbst den Fuß des Geräts darstellen.
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Weitere vorteilhafte Ausbildungen des erfindungsgemäßen Gerätekoffers
sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Im folgenden werden mehrere Ausführungsbeispiele in Verbindung mit
der Zeichnung beschrieben. Es zeigt F i g. 1 eine räumliche Darstellung eines erfindungsgemäßen
Gerätekoffers entsprechend einem ersten Ausführungsbeispiel in geöffneter, auseinandergezogener
Stellung, wobei sich der Tragbügel in Offenstellung befindet, F i g. 2 eine räumliche
Darstellung des Gerätekoffers nach F i g. 1 in geschlossenem Zustand, wobei sich
der Tragbügel in Tragstellung befindet, F i g. 3 eine schematische Seitenansicht
des Gerätekoffers nach den F i g. 1 und 2, F i g. 4 eine Seitenansicht einer Arretiervorrichtung
des in den F i g. 1 und 2 dargestellten Gerätekoffers in vergrößertem Maßstab, F
i g. 5 einen Schnitt durch die Arretiervorrichtung entsprechend der Schnittlinie
V-V in F i g. 4, F i g. 6 eine Seitenansicht einer Arretiervorrichtung eines Gerätekoffers
entsprechend einem zweiten Ausführungsbeispiel, F i g. 7 einen Schnitt durch die
Arretiervorrichtung entsprechend der Schnittlinie VII-VII in F i g. 6, F i g. 8
eine Seitenansicht einer Arretiervorrichtung eines Gerätekoffers entsprechend einem
dritten Ausführungsbeispiel.
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In den F i g. 1 und 2 ist ein Gerätekoffer dargestellt, der einen
Unterteil t und einen auf den Unterteil unverschieblich aufsetzbaren Oberteil
2 aufweist. Der Oberteil 2 ist vollständig vom Unterteil 1 abnehmbar. Ein
Führungs- und Halterand 3, welcher den Rand der nach oben gerichteten Öffnung des
Unterteils 1 umgibt, gewährleistet einen genauen und unverrückbaren Sitz des Oberteils
2 auf dem Unterteil 1 nach dem Aufsetzen des Oberteils 2. Der Unterteil
1 ist beispielsweise als Mulde ausgebildet. Die Höhe des Unterteils 1 ist sehr viel
geringer als die Höhe des Oberteils 2. In den Unterteil 1 ist der Fuß eines nicht
dargestellten Gerätes, beispielsweise eines Diapositivprojektors einsetzbar. Die
Innenwände des Unterteils 1 können so geformt sein, daß sie genau der Form des Fußes
des Geräts angepaßt sind. Das Gerät sitzt dann formschlüssig in dem Unterteil t.
Das eigentliche, über den Fuß aufgebaute Gerät ragt über den Unterteil t nach oben
heraus und wird bei geschlossenem Gerätekoffer duch den Oberteile abgedeckt. Nach
Abnehmen des Oberteils 2 kann das Gerät benutzt werden. Das Gerät verbleibt auch
während der Benutzung in dem Unterteil 1.
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Gemäß der Erfindung sind an dem Unterteil 1 die Enden der Schenkel
4' eines U-förmigen Tragbügels 4 schwenkbar angebracht. Bei dem in den F i g. 1
und 2 dargestellten Gerätekoffer sind die Enden der Schenkel 4' an entgegengesetzten
Schmalseiten des Unterteils 1 an je einem mit dem Unterteil 1 fest verbundenen Schwenkzapfen
5 gelagert. Zum Schließen des Gerätekoffers kann der Tragbügel 4 nach dem Aufsetzen
des Oberteils 2 auf den Unterteil 1 aus einer seitlich ausgeschwenkten Offenstellung
(F i g. 1) in eine Tragstellung (F i g. 2) geschwenkt werden, in der er etwa in
einer Vertikalebene verläuft und den auf den Unterteil 1 aufgesetzten Oberteil 2
umgreift. In dieser Tragstellung kann der Tragbügel mittels zweier Arretiervorrichtungen
lösbar an dem Oberteil e festgelegt werden. Die Arretiervorrichtungen befinden sich
bei dem dargestellen Ausführungsbeispiel an den beiden Schmalseiten des Oberteils
2. Eine der Arretiervorrichtungen ist in den F i g. 1 und 2 dargestellt und allgemein
mit 6 bezeichnet. Die Arretiervorrichtungen verhindern ein Verschwenken des Tragbügels
relativ zum Oberteil 2 und zum Unterteil 1 des Gerätekoffers. Die Arretiervorrichtungen
6 bilden zusammen mit den Schenkeln 4' des Tragbügels 4 die Verschlußeinrichtung
des Gerätekoffers. Ein Abheben des Oberteils 2 vom Unterteil 1 wird durch die Arretiervorrichtungen
verhindert.
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Der Tragbügel 4 ist in dem Ausführungsbeispiel nach den F i g. 1 und
2 aus einem Metallstreifen hergestellt, welcher zweifach rechtwinklig abgebogen
ist. Der Querschnitt des Metallstreifens ist ein Rechteck großer Breite und geringer
Höhe. Der den Tragbügel 4 bildende Metallstreifen ist mit einer Breitseite dem Gehäuse
des Gerätekoffers zugewandt. Wie aus F i g. 3 hervorgeht, ist der Tragbügel 4 auf
Grund dieser Ausbildung bei Belastungen, die in der Ebene des Tragbügels verlaufen,
sehr biegsam. Drückt man beispielsweise mit der Hand in Pfeilrichtung P (F i g.
3) auf den zwischen den Schenkeln 4' des Tragbügels 4 befindlichen Tragteil 4",
so wird der Tragbügel gebogen und nimmt die in F i g. 3 strichpunktiert angedeutete
Gestalt an. Bei einer Druckbelastung des Tragbügels 4 biegen sich, wie aus F i g.
3 klar ersichtlich ist, die Schenkel 4' des Tragbügels 4 nach außen. Dieses Biegeverhalten
des Tragbügels 4 ist Voraussetzung für die Ausbildung der nachfolgend beschriebenen
Arretiervorrichtungen 6 des Gerätekoffers nach den F i g. 1 und 2. Eine Arretiervorrichtung
6 ist in den F i g. 4 und 5 in größerem Maßstab dargestellt. An einer Stirnwand
2' des Oberteils 2 ist ein nach außen vorragender Stift 7 befestigt, beispielsweise
angenietet. Dieser Stift 7 wirkt mit einer entsprechenden Ausnehmung 8 in einem
Schenkel 4' des Tragbügels 4 zusammen. Symmetrisch zu beiden Seiten des Stifts 7
sind zwei rampenartige Vorsprünge 9 an der Stirnwand 2' des Oberteils angebracht.
Jeder rampenartige Vorsprung 9 steigt in Richtung zum Stift hin bis zu einer der
Länge des Stifts 7 entsprechenden Dicke an und endet in einem der Breite des Schenkels
4' des Tragbügels entsprechenden Abstand von dem rampenartigen Vorsprung 9 auf der
anderen Seite des Stifts 7. Eine gleichartige Arretiervorrichtung 6 ist auch an
der entgegengesetzten Stirnseite 2' des Oberteils 2 angebracht. Beim Schwenken des
Tragbügels aus einer Offenstellung in die Tragstellung zum Zweck des Verschließens
des Gerätekoffers gleiten die Schenkel 4' des Tragbügels auf den jeweiligen rampenartigen
Vorsprüngen 9 und werden dabei bei Annäherung des Tragbügels an die Tragstellung
immer weiter nach außen gebogen. Durch die rampenartigen Vorsprünge 9 werden die
Schenkel 4' selbsttätig über die freien Enden der Stifte 7 geführt. Sobald die Ausnehmungen
8 in den
Schenkeln 4' mit den Enden der Stifte
7 zur Deckung kommen, rasten die Stifte 7 in die Ausnehmungen
8
ein. Die Schenkel 4' federn dann elastisch in Richtung auf die Stirnwände
2 zu und kommen zwischen den einander zugewandten dicken Enden 9' der rampenartigen
Vorsprünge 9 zu liegen. Der Tragbügel 4 ist dann formschlüssig an
dem Oberteil 2 festgelegt und gegen Verschwenken gesichert. Gleichzeitig
ist der Oberteil 2 über die Arretiervorrichtungen 6 und die Schenkel
4' des Tragbügels 4 formschlüssig mit dem Unterteil l verbunden und
kann nicht abgehoben werden. Um den Tragbügel 4 aus der Arretierung zu lösen, wird,
wie in F i g. 3 dargestellt, der Tragteil 4" des Tragbügels 4 von
Hand nach unten gedrückt. Dadurch biegen sich die Schenkel 4' nach außen und gleiten
seitlich über die Stifte 7 hinaus. Sobald die Schenkel 4' nicht mehr
durch die Stifte 7
festgelegt sind, können sie nach Belieben nach der einen
oder anderen Seite geschwenkt werden. Sobald der Tragbügel 4 in einer nach außen
geschwenkten Offenstellung liegt, kann der Oberteil 2 vom Unterteil
1 abgehoben werden.
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Der in den F i g. 1 bis 5 dargestellte Gerätekoffer besteht weitgehend
aus Kunststoff. Sowohl der Unterteil l als auch der Oberteil2 bestehen aus Kunststoff-Formteilen.
Die rampenartigen Vorsprünge 9
können aufgeklebt oder aufgeschweißt oder auch
angeschraubt sein. Es ist aber auch beispielsweise möglich, den Oberteil 2 im Spritzgußverfahren
herzustellen und die rampenartigen Vorsprünge 9 mit anzuspritzen. Die Stifte
7 der Arretiervorrichtungen 6
sind einfach herzustellende metallische
Drehteile.
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In den F i g. 6 und 7 ist eine Arretiervorrichtung eines Gerätekoffers
entsprechend einem zweiten Ausführungsbeispiel dargestellt. Dieser Gerätekoffer
ist grundsätzlich ebenso wie der an Hand der F i g. 1 und 2 beschriebene Gerätekoffer
aufgebaut. Der Tragbügel ist jedoch nicht aus einem Metallstreifen, sondern aus
einer metallischen Rundstange hergestellt. Die Enden der Schenkel des Tragbügels
sind an dem Unterteil des Gerätekoffers schwenkbar gelagert. Der Tragbügel
4 ist in der an Hand der F i g. 3 bereits beschriebenen Weise biegsam. An
Stelle der durch die F i g. 4 und 5 beschriebenen Arretiervorrichtungen weist der
Gerätekoffer nach dem zweiten Ausführungsbeispiel jedoch andere Arretiervorrichtungen
auf. Wie aus den F i g. 6 und 7 ersichtlich, besitzt jeder Schenkel 4* des Tragbügels
einen Vorsprung 10, welcher zur ihm benachbarten Seitenwand 2' des
Oberteils 2 hin vorsteht. In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist der
Vorsprung 10 als Kröpfung des Stangenmaterials, aus dem der Tragbügel
4 hergestellt ist, gebildet. Der Vorsprung 10
greift in Tragstellung
des Tragbügels in eine entsprechend ausgebildete Ausnehmung 11 in der Seitenwand
2' des Oberteils 2 ein. Durch diese Arretiervorrichtungen sind beide
Schenkel 4' des Tragbügels in Tragstellung gegen Verschwenken gesichert am
Oberteil s festgelegt. Die Schenkel 4' bilden wieder zusammen mit den Arretiervorrichtungen
den Verschluß für den Gerätekoffer. Zum Zwecke des Lösens des Tragbügels aus der
Arretierung wird der Tragbügel in der an Hand der F i g. 3 beschriebenen Weise nach
unten gedrückt. Die Schenkel 4' biegen sich dabei nach außen, und die Vorsprünge
10 treten aus den Ausnehmungen 11 in den Stirnwänden 2' des
Oberteils 2 aus. Sobald die Vorsprünge 10 nicht mehr. in die Ausnehmungen
11 eintauchen, kann der Tragbügel 4 auf der einen oder anderen Seite wieder in die
Offenstellung verschwenkt werden. Die Arretiervorrichtung nach den F i g. 6 und
7 ist äußerst einfach aufgebaut und besonders für Gerätekoffer für kleine und leichte
Geräte geeignet. Der Unterteil und der Oberteil können beispielsweise aus Kunststoff
oder Metall gefertigt sein. Die Ausnehmungen 11 in den Stirnwänden
2' des Oberteils 2 können beispielsweise als eingegossene oder eingeprägte
Vertiefungen ausgebildet sein (F i g. 7). Sie können aber auch als Durchgangsbohrungen
ausgeführt sein.
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In F i g. 8 ist eine Arretiervorrichtung für einen Gerätekoffer entsprechend
einem dritten Ausführungsbeispiel dargestellt. Auch dieser Gerätekoffer besteht
aus Oberteil und Unterteil und einem am Unterteil schwenkbar gelagerten U-förmigen
Tragbügel. An zwei entgegengesetzten Stirnseiten des Oberteils ist je eine Arretiervorrichtung
zur Festlegung des Tragbügels angeordnet. Bei dem Gerätekoffer nach dem dritten
Ausführungsbeispiel ist der Tragbügel jedoch nicht biegsam. Jede Arretiervorrichtung
weist einen von der entsprechenden Stirnwand des Oberteils nach außen vorragenden
Stift 12
auf. Der Stift 12 kann in analoger Weise an der Stirnwand
angebracht sein, wie der Stift 7 in dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 5.
Der der jeweiligen Stirnwand des Oberteils benachbarte Schenkel 4' des Tragbügels
weist einen vom Rand des Schenkels bis zur Mitte verlaufenden Schlitz
13 auf. Der obere Rand des Schlitzes 13 verläuft in einem Bogen vom
Rand des Schenkels 4' nach unten, macht vor der Mitte des Schenkels
4' einen kleinen Bogen nach oben und kehrt dann in einem Halbkreis nach unten
um und verläuft etwa horizontal zum Rand des Schenkels 4' zurück. Der Gerätekoffer
mit Arretiervorrichtung nach F i g. 8 weist entweder rings um den dem Oberteil zugewandten
Rand des Unterteils oder rings um den dem Unterteil zugewandten Rand des Oberteils
oder an den Rändern sowohl des Unterteils als auch des Oberteils einen Dichtring
aus elastischem Material, beispielsweise Gummi, auf. Zum Schließen des Gerätekoffers
wird der Tragbügel 4 nach oben in seine Tragstellung geschwenkt. Die Schlitze
13 in den Schenkeln 4' des Tragbügels sind so angeordnet, daß beim
Hochschwenken des Tragbügels die Stifte 12
an den oberen Rändern der Schlitze
13 zur Anlage kommen. Bei weiterem Verschwenken des Tragbügels
4 werden die Stifte 12 entlang der oberen Ränder der Schlitze 13 nach
unten gedrückt, wodurch die elastischen Dichtringe zwischen Oberteil und Unterteil
zusammengedrückt werden. Bei weiterem Verschwenken des Tragbügels rasten die Stifte
12 in den wieder leicht nach oben verlaufenden Enden der Schlitze 13 ein.
Der Tragbügel 4 ist damit in Tragstellung arretiert. Zum Lösen der Arretierung muß
der Tragbügel 4 nur wieder von Hand mit leichter Kraft nach außen geschwenkt werden.
Eine nicht arretierte Stellung eines Schenkels 4' des Tragbügels
4 ist in F i g. 8 gestrichelt eingezeichnet. Die Arretiervorrichtung nach
F i g. 8 ist sehr einfach aufgebaut und ist sehr einfach durch Verschwenken betätigbar.
Zum Lösen der Arretierung ist keine Verbiegung der Schenkel 4' durch Druck
auf den Tragbügel erforderlich. Die Arretierung nach F i g. 8 hat jedoch den Nachteil,
daß der Tragbügel 4 nur nach einer Seite hin in eine Offenstellung geschwenkt
werden kann. Der Tragbügel des erfindungsgemäßen Gerätekoffers nach F i g. 8 kann
beispielsweise aus
einem Metallband hergestellt sein. Es ist jedoch
auch durchaus möglich, ihn aus Kunststoff herzustellen.
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Die Erfindung ist nicht auf die ausgeführten Beispiele beschränkt.
Beispielsweise kann der Tragbügel 4 am Unterteil 1 abnehmbar gelenkig gelagert sein.
Es ist auch möglich, an Stelle der beschriebenen Arretiervorrichtungen Druckknöpfe
zur Festlegung des biegsam ausgebildeten Tragbügels an den Seitenwänden des Oberteils
zu verwenden. Der Koffer kann selbstverständlich auch zur Aufbewahrung von anderen
Gegenständen als Geräten, beispielsweise zur Aufbewahrung von Glasflaschen, Medikamentenbehältern
u. dgl. dienen. Der Oberteil kann auch als Platte ausgebildet sein, welche einen
muldenförmigen Unterteil abdeckt.
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Um auch das Unterteil relativ zum Tragbügel unschwenkbar festlegen
zu können, beispielsweise um ein auf dem Unterteil aufruhendes Gerät tragen zu können,
ohne daß der Oberteil auf den Unterteil angesetzt ist, kann der Gerätekoffer mit
Vorteil so ausgebildet sein, daß.an den entgegengesetzten Seiten des Unterteils,
an denen der Tragbügel schwenkbar gelagert ist, oberhalb der jeweiligen Schwenklagerung
ebenfalls je eine Arretiervorrichtung zum Festlegen des Tragbügels in Trägstellung
vorgesehen ist, wobei die Arretiervorrichtungen beispielsweise gleich ausgebildet
sind wie die Ärretiervorrichtungen am Oberteil. Obwohl in den Figuren der Ausführungsbeispiele
am Unterteil keine Arretiervorrichtungen eingezeichnet sind, können alle vorstehend
beschriebenen Gerätekoffer auch am Unterteil mit Arretiervorrichtungen versehen
sein, welche beispielsweise entsprechend den F i g. 4 bis 8 ausgebildet sind.
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Schließlich kann der Gerätekoffer in kinematischer Umkehr, des vorstehend
Beschriebenen so ausgebildet sein, daß die Schenkel der Tragbügel am Oberteil schwenkbar
gelagert sind und .die von den Lagerstellen nach unten ragenden freien Enden der
Schenkel mit Arretiervorrichtungen zusammenwirken, die am Unterteil angebracht sind.
Bei dieser Ausführungsform ist jedoch ein Lösen der Arretiervorrichtungen durch
einmaliges Drücken auf den Tragbügel nicht möglich.