-
Die Erfindung betrifft eine Verladebrücke mit einem durchgehend starren,
in der Arbeitsstellung horizontalen Kranbrückenträger für eine Laufkatze, der mit
seinem Vorderende einseitig auskragend auf einem Portalgerüst, und zwar vorn in
einem von zwei Stützen getragenen Schwenklager gelagert und mit seinem an der Hinterwand
des Portalgerüstes anliegenden Hinterende mittels einer an dieser angreifenden Schwenkvorrichtung
in die Ruhestellung hochschwenkbar ist.
-
Bei einer solchen Verladebrücke ist es bekannt, als Schwenkvorrichtung
ein Zahnsegmenttriebwerk vorzusehen. Ein solcher Antrieb ist nachteilig in bezug
auf den erheblichen Bauaufwand, die Fertigung des Zahnsegmenttriebs und dessen Wartung,
damit eine ständig einwandfreie Funktion der Schwenkvorrichtung gewährleistet ist.
Außerdem ist hierbei eine Ferntriebkatze vorgesehen, die eine hohe Antriebsleistung
und größere, auf dem Kranbrückenträger angeordnete Massen von Maschinenteilen erfordert
(britische Patentschrift 766 543).
-
Ferner ist es bekannt, den Ausleger einer Stapeleinrichtung um ein
Schwenklager vorn an einem Portalgerüst schwenkbar anzuordnen, wobei als Schwenkvorrichtung
ein Spindeltrieb mit einem das Hinterende des Auslegers an der Hinterwand des Portalgerüstes
abstützenden Lenker dient. Damit ist jedoch nur ein kleiner Schwenkwinkel erzielbar,
und für größere Tragkräfte müßte der Spindeltrieb sehr kräftig ausgebildet sein,
was ebenfalls zu hohen Aufwand ergeben würde (deutsche Patentschrift 683 522).
-
Weiterhin ist eine Verladebrücke ähnlich der eingangs genannten Art
bekannt, deren Kranbrückenträger jedoch nur wenig geneigt wird, um durch diese Neigung
die Rückfahrt der Laufkatze mittels Schwerkraft zu bewerkstelligen. Dabei dient
als Antrieb der Schwenkvorrichtung einmal der Fahrseilzug der Laufkatze, das andere
Mal das Gewicht der Laufkatze und einer Kranbrückenträgerhälfte. Das Hinterende
des Kranbrückenträgers ist an der starren hinteren Stütze zwischen Anschlägen oben
und unten geführt (britische Patentschrift 618 260).
-
Bei einer ähnlichen Verladebrücke mit geringer Neigung des Kranbrückenträgers
ist der Kranbrükkenträger an der starren hinteren Stütze mittels zweier Hängelenker
angeschlossen, doch ist eine Schwenkvorrichtung dabei nicht vorgesehen (USA.-Patentschrift
505 638).
-
Diese in geneigten Stellungen arbeitenden Verladebrücken sind auf
Ferntriebkatzen angewiesen, die einen großen Aufwand in bezug auf die Seilführung
erfordern. Außerdem ist eine steile Ruhestellung für den Kranbrückenträger nicht
vorgesehen.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, bei einer Verladebrücke der
eingangs genannten Art den Bauaufwand und die Motorleistung für den Antrieb der
Schwenkvorrichtung zu verringern bei optimaler Funktionssicherheit und Wartungsfreiheit,
und dabei gleichzeitig die großen Antriebskräfte und Gesamtmassen für eine Ferntriebkatze
zu vermeiden. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Laufkatze selbstfahrend
und für die Ruhestellung mit dem Kranbrückenträger an dessen rückwärtigem Teil verriegelbar
ist und daß die Schwenkvorrichtung in einer Ausbildung der Hinterwand des Portalgerüstes
als in Arbeitsstellung steife, für die Ruhestellung gelenkig in der Schwenkebene
des Kranbrückenträgers einklappbare oder verkürzbare Stütze mit dieser zugeordnetem
Kraftantrieb besteht.
-
Die selbstfahrende Laufkatze bietet den Vorteil eines einfachen Fahrantriebs.
Dadurch, daß die Laufkatze mit dem Kranbrückenträger an dessen rückwärtigem Teil
verriegelbar ist, kann die Antriebsleistung für die Schwenkvorrichtung entsprechend
gering bemessen werden, da das Gewicht der Katze als zusätzliches Moment im Sinne
des Hochschwenkens des Kranbrückenträgers wirkt. Die Ausbildung der Schwenkvorrichtung
als einklappbare oder verkürzbare Stütze gewährleistet eine optimale Einfachheit
des Kraftantriebs für die Schwenkvorrichtung.
-
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, die das Schwenklager
des Kranbrückenträgers aufweisenden Stützen des Portalgerüstes aus zwei in Kasten-
oder Vollwandbauweise gefertigten Beinen zu erstellen, die durch einen oberen, das
Schwenklager tragenden Riegel miteinander verbunden sind.
-
Des weiteren ist vorgesehen, der einklappbaren Stütze ein verriegelbares
Knickgelenk zuzuordnen. Dabei kann die Verriegelung des Knickgelenks aus einer das
Knickgelenk umschließenden, axial verschiebbaren Büchse bestehen, an der exzentrisch
und in der senkrechten Knickebene liegend das Zugorgan des Kraftantriebs angeschlagen
ist, das am oder nahe dem Kranbrückenträgerende über wenigstens eine Umlenkrolle
geführt ist.
-
Durch das verriegelbare Knickgelenk wird auf einfachste Weise erreicht,
daß die Stütze bei Arbeitsstellung des Kranbrückenträgers eine steife Einheit bildet
und zum Hochschwenken des Kranbrückenträgers in die Ruhestellung gelenkig einklappbar
ist. Durch die besondere Führung des Zugorgans des Kraftantriebs für die Schwenkvorrichtung
ist gleichzeitig das Entriegeln des Knickgelenks und das Hochschwenken des Kranbrückenträgers
möglich.
-
Bei Betätigung des Kraftantriebs für die Schwenkvorrichtung wird zunächst
die Büchse bis zu einem oberen Anschlag angehoben, wodurch das Knickgelenk entriegelt
wird. Der durch den Anschlag festgehaltene Strang des Zugorgans zieht nun an der
Umlenkrolle, so daß der Kranbrückenträger in die Ruhestellung hochgeschwenkt wird.
Gleichzeitig wird die Stütze durch den exzentrischen Angriff des Zugorgans an der
angehobenen, am Anschlag fest anliegenden Büchse nach der festen Stütze des Portalgerüstes
hin eingeklappt.
-
Nachdem der Kranbrückenträger in seine Ruhestellung hochgeschwenkt
ist, kann er arretiert werden, um den Kraftantrieb für die Schwenkvorrichtung zu
entlasten.
-
Beim Zurückschwenken des Kranbrückenträgers in die Arbeitsstellung
wirkt der Kraftantrieb für die Schwenkvorrichtung als Bremse. Die einklappbare Stütze
wird hierbei so weit gestreckt, bis in der waagerechten Lage des Kranbrückenträgers
die Verriegelungsbüchse wieder über das Knickgelenk zurückfällt und es verriegelt.
-
In die Stromzuführung für den Kraftantrieb der Schwenkvorrichtung
ist zweckmäßig ein Sicherheitsschalter eingebaut, der die Stromzufuhr nur freigibt,
wenn die Laufkatze mit dem Kranbrückenträger verriegelt ist. Dadurch wird verhindert,
daß der Kraftantrieb für die Schwenkvorrichtung in Betrieb gesetzt werden kann,
bevor die Laufkatze in der für das Hochschwenken vorgesehenen Lage verriegelt worden
ist.
In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt F i g. 1 die Verladebrücke in Brückenfahrtrichtung
gesehen mit gestrichelt angedeutetem hochgeschwenktem Kranbrückenträger, F i g.
2 die wasserseitige Ansicht der Verladebrücke, und F i g. 3 die landseitige Ansicht
der Verladebrücke. Die Verladebrücke ruht auf einem fahrbaren Portalgerüst 1, mit
dem feste Stützen 2, 2 a starr verbunden sind. Die festen Stützen 2, 2 a sind in
Kasten-oder Vollwandbauweise erstellt und oberends miteinander durch einen Riegel
2 b verbunden.
-
Der Riegel 2 b ist mit einem Schwenklager 3 für den Kranbrückenträger
4 versehen. Dieses Schwenklager 3 teilt den Kranbrückenträger in einen überkragenden
Teil 4 a und einen rückwärtigen Teil 4 b auf. Eine einklappbare Stütze 5 verbindet
das Ende des rückwärtigen Teils 4 b des Kranbrückenträgers 4
mit dem
Portalgerüst 1. Die einklappbare Stütze 5 ist oberends an dem Ende des rückwärtigen
Teils 4 b des Kranbrückenträgers 4 und an dem Portalgerüst 1 gelenkig
angeordnet. Die einklappbare Stütze 5 weist ein verriegelbares Knickgelenk 14 auf.
Dieses Knickgelenk ist zeitweise von einer axial verschiebbaren Büchse umschlossen.
-
Am Untergurt des in Rohrkonstruktion erstellten Kranbrückenträgers
4 sind Laufschienen 6 für eine Zweischienenhängelaufkatze 7 vorgesehen, die selbstfahrend
ist. Am Untergurt ist an dem zwischen dem Schwenklager 3 und der Anlenkstelle 8
der einklappbaren Stütze 5 liegenden rückwärtigen Teil 4 b des Kranbrückenträgers
4 eine als durch ein elektrisches Verstellgerät 9 a heb- und senkbarer Puffer dargestellte
Verriegelungsvorrichtung 9 angeordnet, mittels deren die Laufkatze 7 verriegelt
wird, bevor der Kranbrückenträger 4 in die gestrichelt angedeutete hochgeschwenkte
Stellung eingebracht werden kann.
-
Das Hochschwenken in die Ruhestellung erfolgt mittels eines Kraftantriebes
10 für die Schwenkvorrichtung, der zweckmäßig aus einem normalen Elektrozug mit
Verschiebeläufermotor besteht, wobei dessen Zugorgan 10 a über Umlenkrollen
11,12
des Kranbrückenträgers 4 geführt und das Ende des Zugorgans an die Büchse
13 angeschlossen ist. Diese Büchse 13 umfaßt das Knickgelenk 14 der einklappbaren
Stütze 5 und ist nach oben bis an einen oberen Anschlag 15 axial verschiebbar, während
sie in der ausgezogen dargestellten (F i g. 1) verriegelten Stellung der Stütze
5 auf einem unteren Anschlag 16 aufsitzt.
-
Ist die Laufkatze 7 so weit nach recht gefahren, daß sie mittels der
Verriegelungsvorrichtung 9 arretiert werden kann, so wird mit dieser Verriegelung
gleichzeitig ein nicht dargestellter Sicherheitskontakt der Stromzuführung für den
Kraftantrieb 10 der Schwenkvorrichtung geschlossen, der nunmehr eingeschaltet werden
kann. Das Zugorgan 10 a des Elektrozuges 10 zieht zunächst die Büchse 13 bis zum
Anschlag 15 hoch, so daß das Knickgelenk 14 freigelegt wird. Nun wirkt der Schaltzug
über die Umlenkrolle 11 und 12 in rechtsdrehendem Sinne auf den Kranbrückenträger
4 und zugleich über die Büchse 13 in gleichem Drehsinn auf den oberhalb des Knickgelenkes
14 liegenden Teil der einklappbaren Stütze 5; der Kranbrückenträger 4 und
die einklappbare Stütze 5 werden in die gestrichelt angedeutete Ruhestellung hochgeschwenkt.
Zur Entlastung des Kraftantriebs 10,10 a der Schwenkvorrichtung wird der Kranbrückenträger
4 in dieser Lage mittels einer Vorrichtung 14 verriegelt. Die Verriegelungsvorrichtungen
werden elektrisch oder mechanisch betätigt. Zur Erhöhung der Standsicherheit ist
das Portalgerüst landseitig mit einem Gegengewicht 18 belastet.
-
Der Führerstand 19 ist im oberen Teil der festen Stützen 2, 2 a angeordnet.
Er folgt somit nicht den Schwenkbewegungen des Kranbrückenträgers 4.
-
Zur Fahrbegrenzung der Laufkatze 7 sind an der Katzfahrbahn Endanschläge
20 vorgesehen.