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Das Verfahren gemäß der Erfindung bezieht sich auf das Plattieren
eines Bandes aus Aluminium mit einem Band aus rostfreiem Stahl durch Erhitzen des
Aluminiumbandes auf eine höhere Temperatur als diejenige des Bandes aus rostfreiem
Stahl und anschließendes Zusammenwalzen beider Bänder.
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Es ist ein Verfahren bekannt, bei welchem ein Eisenband bis zu seiner
Oxydationsgrenze von etwa 350'C und ein Aluminiumband auf etwa 550'C
erhitzt
werden. Eine Verschweißung beider Metalle soll hierbei auch ohne Anwendung eines
Walzverfahrens, also ohne Dickenänderung der Bänder, möglich sein. Daneben ist beschrieben,
nur das stärkere Metallband auf 350'C vor dem Zusammenwalzen zu erhitzen, nicht
jedoch das Aluminiumband, da dieses infolge des Walzvorganges die Temperatur des
erhitzten Metallbandes annimmt. Jedoch ist auch hier über eine Dickenänderung beim
Walzen nichts ausgesagt. Daneben sind keine Angaben über die Zusammensetzung des
Eisenbandes gemacht. Bei einem weiteren Verfahren werden ein Metall- und ein Aluminiumband
auf etwa 350'C erhitzt und zusammengewalzt. Das plattierte Band wird anschließend
auf die Schweißtemperatur des Aluminiums von etwa 550'C
erhitzt und nochmals
gewalzt. Der erste Verfahrensschritt dient hierbei der Verhinderung einer Oxydbildung
auf den zu verbindenden Oberflächen, jedoch ist die Verschweißung beider Metalle
noch nicht ausreichend, so daß sich ein zweiter Verfahrensschritt bei höherer Temperatur
anschließen muß. Auch hier ist erwähnt, vor dem ersten Walzen nur das stärkere Metallband
auf 350'C zu erhitzen. Das Metallband kann hierbei wiederum ein Eisenband sein,
dessen Zusammensetzung jedoch nicht angegeben ist. Angaben über die Dickenänderungen
beim Walzen sind nicht gemacht.
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Mit dem Problem der Plattierung von Aluminium mit rostfreiem Stahl
beschäftigt sich ein weiteres Verfahren, nach welchem die beiden Metalle in Tafelform
bei einer Temperatur von etwa 316 bis 482'C aufeinandergelegt werden. Bei dem sich
anschließenden Walzvorgang soll die Gesamtdicke der Metalltafeln um mindestens 5
°/a vermindert werden. Danach erfolgt eine nochmalige Temperaturbehandlung mit den
obigen Temperaturen. Diese zweite Temperaturbehandlung ist erforderlich, um die
beim Plattieren gewachsene Korngröße des Aluminiums zu verkleinern, also eine Rekristallisation
des Aluminiums zu bewirken. Dieses Verfahren ist jedoch wegen seiner drei Verfahrensschritte
und der diskontinuierlichen Verfahrensweise umständlich.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein kontinuierliches Plattierverfahren
zu schaffen, bei dem Aluminium mit rostfreiem Stahl verbunden werden kann. Rostfreier
Stahl hat sich bis jetzt nicht mit Aluminium im Bandwalzverfahren verbinden lassen,
da bei den üblichen Temperaturen und Drücken keine Verschweißung der Metalloberflächen
stattfand. Zudem neigt der rostfreie Stahl bei der Erhitzung zur Oxydation, und
die Korngröße des Aluminiums vergrößert sich beim Plattieren. Insbesondere soll
das Plattierverfahren ein Material ergeben, bei welchem sich keine spröden intermetallischen
Verbindungen bilden und der Stahl nicht ausgehärtet ist.
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Bei einem Verfahren der eingangs genannten Art wird das erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß mindestens das Aluminiumband vor dem Walzen auf eine solche
Temperatur erhitzt wird und daß unter einem solchen Druck gewalzt wird, daß die
Temperatur beider Bänder in der Walzzone zwischen 206 und 538'C liegt und die Dicke
beider Bänder zwischen 5 und 50 °/o, die Dicke des Bandes aus rostfreiem Stahl dagegen
nicht oder nur weniger als 15 °/o abnimmt.
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Die geringe Dickenreduzierung des Stahlbandes führt zu einer nur geringen
Aushärtung des Stahls, während die Temperatur und die Dickenreduzierung des Aluminiumbandes
in erster Linie die gute Verschweißung beider Materialien gewährleisten. Das so
erhaltene Material eignet sich insbesondere ohne zusätzliche Wärmebehandlung als
Ziehblech.
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In der Zeichnung sind das Verfahren und die Verfahrensprodukte schematisch
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Ansicht einer Anlage zur Durchführung des Verfahrens,
F i g. 2 ein einseitig mit Stahl plattiertes Aluminiumband und F i g. 3 ein zweiseitig
plattiertes Band.
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Im folgenden wird zuerst auf die schematische F i g. 1 eingegangen.
Mit 1 und 2 sind Vorratsrollen, beispielsweise aus Aluminium 5 und rostfreiem Stahl
7, in Bandform bezeichnet, die anschließend miteinander zur Bildung eines Verbunderzeugnisses
verbunden werden sollen. Die Art des Verbindens zwischen Aluminium und rostfreiem
Stahl gemäß der Erfindung ist ähnlich dem Verbinden in festem Zustand oder in fester
Phase, wie dies in den USA.-Patenten 2 691815
und 2 753 623 beschrieben
ist. Das Verfahren umfaßt im allgemeinen die folgenden Verfahrensschritte: Zunächst
werden die Bänder aus Aluminium 5 und rostfreiem Stahl 7 nach rechts gemäß F i g.
1 in der Richtung der Pfeile über Führungsrollen 9 bis zu einem bei 11 angedeuteten
Reinigungsschritt und von dort zu einem bei 13 angedeuteten Erwärmungsschritt bewegt,
anschließend werden die Bänder 5 und 7 über Führungsrollen 16 und 18 in flächige
Berührung gebracht, und zwar dicht bevor sie zwischen Walzen 20 und 22 treten. Darauf
werden die Bänder 5 und 7 durch die Walzen 20 und 22 hindurchgeführt, um eine Verbindung
in fester Phase zwischen diesen Bändern zu erzielen. Wenn das Verbunderzeugnis für
die Herstellung von Kochgeräten verwendet werden soll, wird das aus rostfreiem Stahl
bestehende Band 7 in völlig ausgeglühtem Zustand zugeführt und hat vor der-Verbindung
die Merkmale und die Stärke, die für den aus rostfreiem Stahl bestehenden Partner
im Verbunderzeugnis im endgültigen Zustand erwünscht sind.
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Die Vorteile gemäß der Erfindung können am besten erreicht werden,
wenn die zwischen den Berührungsflächen vorhandene Temperatur der Bänder 5 und 7
in der Walzzone innerhalb eines gewissen Bereiches liegt. Wenn die Bänder 5 und
7 Aluminium bzw. rostfreier Stahl sind, so werden optimale Ergebnisse erreicht,
wenn die Temperatur zwischen 206 und 538'C in der Walzzone P der Walzen 20 und 22
liegt.
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In der Praxis ist es im allgemeinen schwierig, die an ien Berührungsflächen
auftretenden Temperaturen in der Walzzone genau zu messen. Es ist notwendig, ein
oder beide Bänder 5 und 7 auf eine solche Temperatur zu erwärmen, daß sich die gewünschte
Temperatur an den Berührungsflächen ergibt. In der Praxis wird vorzugsweise gemäß
der Erfindung so vorgegangen, daß nur das Aluminiumband 5, wie in F i g. 1 dargestellt
ist, erwärmt wird, und zwar auf eine Temperatur, die ausreicht, um eine an den Berührungsflächen
auftretende
Temperatur von 206 bis
538' C während des Zusammenwalzens zu erreichen. Diese
unterschiedliche Erwärmung, d. h. eine Erwärmung, die unmittelbar nur auf das weiche
Aluminium ausgeübt wird, kann beispielsweise durch direkte elektrische Widerstandsheizung
des Aluminiumbandes erzielt werden. Wenn das erwärmte Aluminiumband 5 in Berührung
mit dem verhältnismäßig kalten, auf Raumtemperatur befindlichen rostfreien Stahlband
kommt und hierdurch abgekühlt wird, und zwar nachdem es die Führungsrollen
16 und
18 verlassen hat und bevor es zwischen die Walzen 20 und 22
eintritt, so ergibt sich eine Reduktion der Temperatur des Aluminiumbandes, so daß
dann die gewünschte Temperatur an den Berührungsflächen erreicht wird. Die genaue
Temperatur, auf die das Aluminiumband erwärmt werden sollte, um die gewünschte,
an den Berührungsflächen auftretende Temperatur zu erreichen, wenn die aus Aluminium
und kaltem rostfreiem Stahl bestehenden Bänder in Berührung miteinander gebracht
werden, hängt von der relativen Stärke der Partner ab. Das folgende Beispiel einer
typischen Kombination von Stärken dieser Bänder bei einem Plattieren gemäß der Erfindung
dient zur Illustration des Temperaturbereiches, auf den das Aluminiumband erhitzt
wird, um den gewünschten, an den Berührungsflächen auftretenden Temperaturbereich
von 206 bis 538'C zu erreichen.
Beispiel A |
Ausgangs- Temperaturbereich von der Temperatur- |
Material stärke Flächenberührung Bereich in der |
der Bänder Walzzone |
Aluminium .................................... 2 mm 206 bis
538°C |
Rostfreier Stahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . 0,5 mm kalt oder 206 bis 538°C |
Zimmertemperatur |
Stahl mit 0,08 °/o C, 18 bis 20
% Cr, 8 bis 110/" Ni, 211/, Mn. Bei dem verwendeten
Aluminium handelt es sich um handelsübliches Reinaluminium ohne Legierungszusätze.
In den nachfolgenden Beispielen werden stets diese Materialien verwendet.
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Es wurde festgestellt, daß ein Erwärmen des Aluminiumbandes im Beispiel
A auf den angezeigten Temperaturbereich einen guten Verbund zwischen den Bändern
ergab, wobei nur eine kleine oder gar keine Reduktion in der Stärke des aus rostfreiem
Stahl bestehenden Bandes eintrat. Das Aluminiumband im Beispiel A wird bei Erwärmung
auf die angegebene Temperatur sehr dehnungsfähig, und zwar in einem solchen Ausmaß,
daß es das aus rostfreiem Stahl bestehende Band einschmiert, wenn die Bänder zusammengedrückt
werden, und hierdurch ergibt sich, wie weiter unten noch näher beschrieben wird,
ein Verbund der beiden Bänder unter einer geringen oder im wesentlichen gar keiner
Reduktion des aus rostfreiem Stahl bestehenden Bandes.
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Nach dem Erwärmen werden die Bänder 5 und 7 an den betreffenden Flächen
in Berührung gebracht und bewegen sich zwischen den Walzen 20 und 22 hindurch, so
daß ein metallurgischer Verbund zwischen dem rostfreien Stahl und dem Aluminium
eintritt. Vorzugsweise erfolgt das Zusammenpressen der Bänder rasch, nachdem sie
in entsprechende flächige Berührung gebracht sind, so daß keine ausreichende Zeit
für die Bildung von brüchigen, intermetallischen Verbindungen oder Sperrfilmen usw.
vorhanden ist. Vorzugsweise sind auch die Druckwalzen 20 und 22 erwärmt. Es ist
dabei wichtig, ein Abkühlen der Materialien während des reduzierenden Walzens durch
kühle oder kalte Walzen zu verhindern, und es wurde festgestellt, daß eine Erhöhung
der Temperatur der Walzen im allgemeinen eine Verbesserung der Verbundqualität ergibt.
Die obere Grenze der Temperatur der Walzen bei der Verbindung von Aluminium mit
rostfreiem Stahl ist zweckmäßig dicht unterhalb der Temperatur, bei der sich brüchige
intermetallische Verbindungen mit Aluminium bilden. Die Temperatur, auf die die
Walzen 20 und 22 zweckmäßig erhitzt werden, hängt von der Größe und Art der Ausrüstungen
der Anlage ab. Es wurde bei einer vorhandenen Anlage beispielsweise festgestellt,
daß die besten Ergebnisse dann erreicht werden, wenn die Temperatur der Druckwalzen
zwischen 82 und 260°C war.
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Der Betrag der notwendigen Gesamtreduktion zur Erzielung eines ausreichenden
Verbunds wird durch verschiedene Faktoren, wie die Rückspannung, die unterschiedliche
Erwärmung der Bänder, das fluchtende Verbinden oder die Zufuhrwinkel, beeinflußt.
Gemäß der Erfindung wird ein ausreichender Verbund im allgemeinen bei einem einzigen
Durchgang durch die Walzen 20 und 22 erzielt, wobei die gesamte Reduktion zwischen
5 und 50'10 bei den Materialien liegt, die die oben beschriebenen, an den Berührungsflächen
vorhandenen Temperaturen aufweisen. Hierbei tritt die gesamte Reduktion größtenteils
oder im wesentlichen ganz bei dem Aluminiumband auf. Es wurde festgestellt, daß
ein ausreichender Verbund innerhalb des oben erwähnten, gemeinsamen Reduktionsbereiches
und bei weniger als einer 15°/oigen Reduktion in der Stärke des aus rostfreiem Stahl
bestehenden Bandes erreicht wird. Ferner wurde festgestellt, daß ein ausreichender
Verbund innerhalb des vorerwähnten, gesamten Reduktionsbereiches auch dann erzielt
wird, wenn im wesentlichen überhaupt keine Reduktion in der Stärke des Bandes aus
rostfreiem Stahl eintritt. Dabei wird angenommen, daß diese Ergebnisse, wenigstens
teilweise, von dem sehr dehnbaren oder weichen und fließfähigen jedoch festen Zustand
des Aluminiums bei der vorerwähnten erhöhten Verbundtemperatur herrühren, obgleich
diese Theorie noch nicht einwandfrei belegt ist. In diesem Zustand hat das Aluminium
die Tendenz, sich leicht auszubreiten und den relativ harten, aus rostfreiem Stahl
bestehenden Partner unter der Wirkung der Walzen 20 und 22 zu verschmieren. Dieses
Ergebnis wird weiter durch eine geeignete Rückspannung der Bänder günstig beeinflußt.
Die Erfindung ist im besonderen vorteilhaft bei der Herstellung eines aus Aluminium
und rostfreiem Stahl bestehenden Verbundmaterials für die Erzeugung von Kochgeräten.
Bei
dieser Anwendung muß das Verbundmaterial in besonderer Weise verformbar sein und
sich beispielsweise erheblichen Ziehoperationen unterwerfen lassen, die bei der
Herstellung solcher Küchengeräte meist auftreten. Der rostfreie Stahl hat zweckmäßig
in solchen Verbundmaterialien im allgemeinen eine Diamantpyramidenhärte, die 230
nicht übersteigt. Diese Verbundmaterialien erfordern ferner eine Dehnung von mindestens
300/" um die erforderliche Bearbeitbarkeit zu gewährleisten. Ein typisches
Beispiel eines aus rostfreiem Stahl und Aluminium zusammengesetzten Materials, welches
für die Herstellung von Kochgeräten geeignet ist, ist in der folgenden Tabelle des
näheren erläutert. Beispiel B
Die Erfindung lehrt in vorteilhafter Weise, daß es möglich ist, ausreichende metallurgische,
in fester Phase durchgeführte Verbindungen zwischen Bändern aus Aluminium und rostfreiem
Stahl bei einer Abnahme in der Dicke des rostfreien Stahlbandes zwischen 0 und 15111,
durchzuführen. Ferner wurde festgestellt, daß das aus rostfreiem Stahl bestehende
Band des Verbundmaterials im wesentlichen alle seine durch das Glühen entstandenen,
für die Herstellung von Kochgeräten erforderlichen Eigenschaften behält, wenn die
Dickenabnahme des aus rostfreiem Stahl bestehenden Bandes beim Walzplattieren 40/0
nicht übersteigt. Wenn also das Verbundmaterial für die Herstellung von Kochgeräten
verwendet wird, so ist es zweckmäßig, diesen Bereich von 0 bis 40/, zu verwenden.
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Zwar wurde bisher ein Verbundmaterial beschrieben, bei dem der rostfreie
Stahl einseitig mit Aluminium plattiert ist (s. F i g. 2), doch kann gemäß der Erfindung
auch ein Material erzeugt werden (s. F i g. 3), bei dem das Aluminium beidseitig
mit rostfreiem Stahl überzogen wird. Bei dem Material nach F i g. 3 wird das zweiseitig
zu plattierende Aluminiumband 5" und das aus rostfreiem Stahl bestehende Band 7"
an den zu verbindenden Flächen in derselben Weise gereinigt, wie das bei dem zweischichtigen
Material nach F i g. 2 beschrieben wurde. Das Verfahren gemäß F i g. 3 ist im wesentlichen
das gleiche wie das in Verbindung mit F i g. 2 beschriebene.
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Die verbundenen Schichten 5' und 7' haben nach dem Plattieren und
beim Verlassen der Walzen 20 und 22 im allgemeinen nach einem einzigen Durchgang
die erforderliche Verbundfestigkeit, wie sie für das mechanische Bearbeiten, beispielsweise
Ziehen, für das Herstellen von Küchengeräten erforderlich ist. In einzelnen Fällen
kann es jedoch erwünscht sein, die Verbundfestigkeit durch ein anschließendes Erwärmen,
wie bei 26 angedeutet ist, zu verbessern. Eine solche Erwärmung kann beispielsweise
bei einer Temperatur von ungefähr 454 bis 538°C 1 bis 5 Stunden lang durchgeführt
werden.
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Theoretisch sind die Verfahren gemäß der Erfindung nicht auf irgendwelche
Anfangs- oder Endstärkenverhältnisse für die beiden Bänder aus Aluminium und rostfreiem
Stahl begrenzt. In der Praxis werden die Stärken im allgemeinen durch die vorhandenen
Einrichtungen begrenzt. Als Beispiel für die vielseitige Anwendbarkeit des erfindungsgemäßen
Verfahrens auf bereits vorhandenen Anlagen sei erwähnt, daß es möglich war, ein
aus rostfreiem Stahl bestehendes Band von nur 0,1 mm Stärke mit einem Aluminiumband
zu verbinden, dessen Stärke zwischen 0,5 und 1,5 mm lag.
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Der oben beschriebene, bevorzugte Erwärmungsschritt vermeidet in vorteilhafter
Weise die Notwendigkeit, eine Schutz- oder reduzierende Atmosphäre für die Bänder
vorzusehen, die erforderlich sein könnte, wenn das aus rostfreiem Stahl bestehende
Band unmittelbar vor der Berührung beider Bänder erwärmt würde. Das aus rostfreiem
Stahl bestehende Band hat bei Erwärmung auf Temperaturen über 206 bis 260°C die
Tendenz, anzulaufen und eine Oberflächengestaltung anzunehmen, die als Schmutz-
und Sperrschicht das Plattieren beeinträchtigt. Es wurde festgestellt, daß bessere
Verbindungen erreichbar sind, wenn der rostfreie Stahl in kaltem, unerwärmtem Ausgangszustand
ist, weil dann am rostfreien Stahl weniger Oberflächenoxyde gebildet werden.
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Obgleich in bevorzugter Weise nur das Aluminiumband erwärmt wird,
kann die erforderliche, an den Berührungsflächen erwünschte Temperatur von 206 bis
538°C auch dadurch gemäß der Erfindung vorgesehen werden, daß beide Bänder, d. h.
das aus Aluminium und das aus rostfreiem Stahl, erwärmt werden.
Das
folgende Beispiel dient als Illustration der Temperaturbereiche, auf die die Bänder,
erwärmt werden, um einen Temperaturbereich in der Walzone von 206 bis 538'C zu erzielen.
Beispiel C |
(Doppelt plattiertes Material nach F i g. 3) |
Temperaturbereich |
Material Ausgangsstärke von der Flächen- Temperaturbereich |
berührung der in der Walzzone |
Bänder |
Aluminium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,75 mm
206 bis 538'C |
Rostfreier Stahl . . . . . . . . . . . . . . . . . zwei Längen
von je 0,18 mm Stärke 206 bis 260°C 206 bis 538°C |
Wenn das aus rostfreiem Stahl bestehende Band vor dem Walzen auf eine Temperatur
über 206 bis 260°C erwärmt wird, so muß eine gesteuerte oder nicht oxydierende Atmosphäre
für das Erwärmen und vorzugsweise auch für das Walzen vorgesehen werden, obwohl
die letzte Maßnahme nicht unbedingt erforderlich ist. Die nicht oxydierende Atmosphäre
kann beispielsweise eine inerte oder eine reduzierende Atmosphäre, wie Wasserstoff
oder gekracktes Ammoniakgas, sein. Unter einer gesteuerten Atmosphäre wird eine
solche verstanden, bei der die Bildung von Verbundsperroxyden oder anderen Verbundoberflächenbildungen
auf dem rostfreien Stahl verhindert oder mindestens herabgesetzt wird, wenn dieses
Band auf eine Temperatur über 206 bis 260°C erwärmt wird.
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Im folgenden werden noch einige Beispiele zur weiteren Erläuterung
der Erfindung angeführt. Beispiel D Es wurde Aluminium mit rostfreiem Stahl in folgender
Weise verbunden: Ein Band aus rostfreien Stahl, d. h. einer Legierung mit ungefähr
0,08 °/o Kohlenstoff (maximal), 18,0 bis 20,00/, Chrom, 8,00 bis 11,000/, Nickel,
2,000/, Mangan (maximal) und im übrigen Eisen, von einer Anfangsstärke von 0,125
mm und ferner ein Band aus handelsüblichem, reinem Aluminium mit einer Ausgangsstärke
von 0,9 mm wurde verwendet. Das Band aus rostfreiem Stahl war in vollgeglühtem Zustand
und hatte eine Diamantpyramidenhärte zwischen 150 und 195 und eine Prozentdehnung
zwischen 55 und 600/,. Diese Bänder wurden an ihren zu verbindenden Oberflächen
durch Kratzbürsten gereinigt, um grobe Verunreinigungen zu entfernen. Der Aluminiumstreifen
wurde dann auf eine Temperatur von ungefähr 482°C erwärmt. Die beiden Bänder wurden
anschließend in flächige Berührung gebracht und Walzen zugeführt, um sie dort, wie
in F i g. 1 angedeutet und oben beschrieben ist, zu verbinden. Beim Eintritt in
die Walzen hatten die Bänder an den Berührungsflächen eine Temperatur zwischen 206
und 538°C. Die Rückspannung auf das aus rostfreiem Stahl bestehende Band war erheblich
größer als die auf das Aluminiumband ausgeübte Rückspannung. Die Walzen waren auf
eine Temperatur von ungefähr 65,5 bis 206°C erwärmt und auf eine Reduktion von ungefähr
10°/o eingestellt, so daß sich eine Gesamtstärke von ungefähr 0,925 mm ergab. Die
Endstärke des Bandes aus rostfreiem Stahl blieb im wesentlichen auch nach dem Walzen
0,125 mm, d. h. war, im wesentlichen gegenüber der Anfangsstärke unverändert. Das
aus den Walzen austretende Verbundmaterial wurde in enger Form aufgewickelt und
war ausreichend für die anschließende Bearbeitung verbunden. Die Diamantpyramidenhärte
der Stahlkomponente des Verbundmaterials war etwas erhöht und betrug ungefähr 220
bis 330. Das Verbundmaterial wurde dann zur Verbesserung der Verbundqualität auf
eine Temperatur von ungefähr 510°C ungefähr 3 Stunden lang erwärmt. Beispiel E Das
Beispiel E war ähnlich dem Beispiel D mit Ausnahme der Anfangsstärken und der Tatsache,
daß ein zusätzliches, aus rostfreiem Stahl bestehendes Band mit der anderen Oberfläche
des Aluminiumbandes verbunden wurde, um so ein beidseitig plattiertes Erzeugnis
nach F i g. 3 zu erhalten. In diesem Fall hatten die beiden Bänder aus rostfreiem
Stahl eine anfängliche Stärke von 0,175 mm und das Aluminiumband eine Ausgangsstärke
von 0,925 mm, so daß sich eine Gesamtstärke von 1,1 mm ergab. Es wurden dann die
gleichen Walzen wie im Beispiel D verwendet und eine Reduktion von ungefähr
270/0
vorgesehen, so daß sich eine gesamte Stärke von 0,925 mm ergab. Die
Stärke der beiden Stahlpartner des Verbundmaterials blieb im wesentlichen unverändert.
Die Bänder wurden in der oben beschriebenen Weise verbunden und wurden unterschiedlich
vor dem Eintritt in die Walzen erwärmt. Das Aluminiumband wurde auf eine Temperatur
von ungefähr 538°C und die beiden Stahlbänder wurden auf ungefähr 206°C erwärmt.
Beim Eintreten in die Walzen hatten die Bänder an den Berührungsflächen eine Temperatur
zwischen 206 und 538'C. Der dreischichtige Verbundstreifen wurde dann in aufgewickelter
Form ungefähr 3 Stunden lang bei einer Temperatur von ungefähr 510°C erwärmt, um
die Qualität des Verbundes zu erhöhen.