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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung und Gewinnung von
transglucosidaseinaktiven Pilzamylasen enthaltenden Zubereitungen.
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Durch Organismen der Aspergillus-niger- und Aspergillus-flavus-oryzae-Gruppen
hergestellte Amylasezubereitungen finden ausgedehnte Verwendung in der Industrie,
z. B. bei der enzymatischen Verzuckerung teilweise hydrolysierter Stärke zwecks
Gewinnung Dextrose enthaltender Sirupe. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, daß die
Bildung unvergärbarer Dextrosepolymeren ausreicht, um die Brauchbarkeit derartiger
Zubereitungen zu begrenzen, insbesondere bei Verfahren zur Herstellung reiner kristalliner
Dextrose.
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Amylasezubereitungen mikrobiologischen Ursprungs, insbesondere diejenigen
Zubereitungen, die durch Organismen der Aspergillus-niger- und Aspergillus-flavus-oryzae-Gruppen
erhalten werden, besitzen drei Hauptarten enzymatischer Aktivität, die die Hydrolyse
der rx-1,4-gebundenen Glucosepolymeren betrifft. Diese drei Aktivitätsarten können
als x-Amylaseaktivität, Glucamylase-(maltase)-Aktivität und als Transglucosidaseaktivität
bezeichnet werden.
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Die a-Amylasewirkung auf Stärkepasten führt zu einer erheblichen Viskositätsverringerung.
Wenn keine merkliche Glucamylase-(maltase)-Aktivität vorliegt, werden durch die
a-Amylasewirkung erhebliche Maltosemengen ausgebildet.
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Die Glucamylasewirkung auf Stärke und/oder Maltose führt zur Bildung
von Dextrose. Diese Wirkung ist auch als Maltaseaktivität, Amyloglucosidaseaktivität,
Glucogenaktivität oder Stärke-Glucogenaseaktivität bezeichnet worden.
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Die Transglucosidaseaktivität führt, insbesondere von Maltose ausgehend,
zur Bildung von nicht vergärbaren Dextrosepolymeren, die a-1,6-glucosidische Bindungen
enthalten. P a n und Mitarbeiter (Arch. Biochem. Biophys., 42, S. 421 bis 434 [1953],)
prüften die Transglucosidaseaktivität verschiedener Laboratoriums- und Industrie-Enzymzubereitungen
und fanden, daß durch Mikroorganismen hergestellte Amylasezubereitungen eine erhebliche
Transglucosidaseaktivität zeigen.
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P a z u r und F r e n c h (J. Biol. Chem., 196, S. 265 bis 272 [1952])
zeigten, daß die wahrscheinlichste Wirkung der Transglucosidase darin besteht, daß
ein Glucosylrest von der Maltose auf die 6-Stellung des Glucosemoleküls oder auf
die 6-Stellung des nicht reduzierenden Endes des Maltosemoleküls übertragen wird,
wodurch Isomaltose-(6)-oc-D-glucopyranosyl)-D-glucose bzw. Panose-(4-(6)-a-D-glucopyranosyl)-a-D-glucopyranoSyl)-D-glucose)
gebildet wird.
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Hieraus ergibt sich, daß unter anderen Faktoren, die die Ausbeute
der durch Amylaseverzuckerung stärkehaltiger Materialien vermittels Mikroorganismen
gewinnbaren Dextrose begrenzen, die erneute enzymatische Synthese von Kohlenhydraten
gehört, die nicht vergärbar sind und die durch die in der Enzymzubereitung vorliegenden
Enzyme nicht mit merklicher Geschwindigkeit zu Dextrose hydrolysiert werden.
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In der deutschen Auslegeschrift 1106 275 ist vorgeschlagen,
daß Transglucosidase aus Pilzamylasezubereitungen im wäßrigen Medium dadurch entfernt
werden kann, daß man dieselbe an Tonmineralien adsorbiert und das wäßrige Medium
von dem Tonmineral abtrennt. Wie dört angegeben, ist es nach Adsorbieren der Transglucosidase
auf dem Tonmineral notwendig, die Tonmineral-Transglucosidase-Kombination von dem
wäßrigen Medium abzutrennen, das die gewünschten Pilzamylasen enthält. Wenn dies
nicht erfolgt und die Zubereitung zu einem Stärkesubstrat zugegeben wird, wird die
Transglucosidase von dem Tonmineral abgegeben, wodurch die gleichen geringen Ausbeuten
an Dextrose erhalten werden, als wenn das Tonmineral nicht angewendet worden ist.
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Es ist bekannt, daß Enzyme durch viele Adsorbentien adsorbiert werden.
S t o n e adsorbierte Stärke hydrolysierende Enzyme an Kohle- und Tonadsorbentien
unter derartigen Bedingungen, daß die stärkehydroIysierenden Enzyme nicht mehr wasserlöslich
waren und nicht aus dem Adsorbens eluiert werden könnten (vgl. USA.-Patentschrift
2 717 852).
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Aus der deutschen Auslegeschrift 1087 550 ist ferner bekannt, aus
Pilzamylasezubereitungen die schädliche Transglucosidase durch Adsorption an ein
wasserunlösliches, wasserhaltiges synthetisches Magnesiumsilikat bei einem pH von
etwa 3,8 bis etwa 4,5 zu binden und das Magnesiumsilikat mit der adsorbierten Transglucosidase
von der Kulturflüssigkeit, welche die stärkehydrolysierenden Pilzamylasen enthält,
abzutrennen. Die Anwendung flüssiger Zubereitungen ist aber unbequemer und unwirtschaftlicher
als die von festen Produkten sowohl hinsichtlich der Anwendung selbst, der Aufbewahrung
und der Versendung. Außerdem sind solche flüssigen Zubereitungen Veränderungen,
insbesondere Fermentierungen, erheblich leichter zugänglich, als es feste Produkte
sind. Schließlich enthält dann die Kulturflüssigkeit, welche ja in ihrer Gesamtheit
angewendet wird, stets mindestens unerwünschte, häufig aber auch nachteilige Fremdstoffe.
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Die Erfindung überwindet diese Nachteile.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Reinigung und Gewinnung von transglucosidaseinaktiven
Pilzamylasen enthaltende Zubereitungen, wobei eine wäßrige Lösung von rohen Pilzamylasen
mit einem Tonmineral vermischt wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß man die PiIzamylasen
auf dem Tonmineral in an sich bekannter Weise mit einem mit Wasser mischbaren organischen
Lösungsmittel ausfällt und anschließend das erhaltene Tonmineral-Pilzamylasen-Gemisch
von der Flüssigkeit abtrennt.
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Es ist auch aus R. W e i d e n h a g e n »Ergebnisse der Enzymforschung«,
1950, S. 307, Abs. 2, bekannt, Enzyme mit Lösungsmitteln auszufällen.
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Offensichtlich lag aber kein Anlaß vor, bei dem Verfahren der genannten
Auslegeschrift eine Lösungsmittelfällung anzuwenden, weil dieses Verfahren ja die
Entfernung der schädlichen Transglucosidase bereits zum Gegenstand hat, und daher
kein Grund bestand, noch ein FäIlungsmitteI anzuwenden. Das erfindungsgemäße Verfahren
wurde somit in keiner Weise durch den Stand der Technik nahegelegt.
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Völlig überraschend ist aber auch die Wirkung des neuen Verfahrens.
Es war nicht vorauszusehen, daß durch gleichzeitige Anwendung eines Tonminerals
und eines mit Wasser mischbaren Lösungsmittels eine solche Adsorption der Fermente
auf dem Tonmineral zu erzielen war, das die Transglucosidase irreversibel an das
Tonmineral gebunden wird, während die stärkehydrolysierenden Fermente, nämlich Glucamylase
und a-Amylase, in wasserlöslicher, aktiv bleibender Form darauf gebunden werden.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und dem aus der deutschen Auslegeschrift
1087 550 bekannten
werden etwa die gleichen Dextroseausbeuten erzielt.
Jedoch ergibt das erfindungsgemäße Verfahren die erwünschten Stärkespaltungsenzyme
in fester Form, da a-Amylase und Glucamylase von dem Kukturfiiltrat abgetrennt und
in trockener Form gewonnen werden.
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Die Vorteile des Handhabens einer trocknen Zubereitung gegenüber einer
flüssigen liegen, wie bereits erwähnt, auf der Hand.
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Pilzamylasezubereitungen können von der Transglucosidaseaktivität
durch Behandeln mit einem Tonmineral in wäßriger Lösung befreit werden, und die
zweckmäßigen Amylasen, die Glucamylase und cx-Amylase, können durch Ausfällen vermittels
eines mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels nach einem Verfahren gereinigt
und gewonnen werden, bei dem lediglich eine Filtration benötigt wird. Hierdurch
wird ein wesentlich wirtschaftlicheres Verfahren ermöglicht, als es bisher zur Verfügung
stand.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst eine wäßrige Lösung
der Pilzamylasen mit einem Tonmineral behandelt, um so die Transglucosidase zu adsorbieren,
und sodann wird (ohne das Tonmineral zu entfernen) ein mit Wasser mischbares organisches
Lösungsmittel zugegeben, um die gewünschten Amylasen auszufällen. Abschließend wird
der Feststoff durch Abfiltrieren von der flüssigen Phase abgetrennt. Der Feststoff
enthält zusammen mit der inaktivierten Transglucosidase die gewünschten Amylasen.
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Es ist eine durchaus überraschende Feststellung, daß die an dem Tonmineral
adsorbierte Transglucosidase dadurch inaktiviert werden kann, daß dieselbe mit einer
wäßrigen Lösung eines mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels in Berührung
gebracht wird, wobei die Transglucosidase immer noch an dem Tonmineral adsorbiert
ist, während bei Nichtdurchführen dieses Inberührungbringens mit dem Lösungsmittel
das Enzym nicht inaktiviert, sondern in aktiver Form dann abgegeben wird, wenn die
Tonmineral-Transglucosidase-Kombination einem Stärkesubstrat zugegeben wird. Dies
ist insbesondere unter Berücksichtigung der Tatsache überraschend, daß bei einem
Ausfällen der Transglucosidase zusammen mit den anderen Enzymen einer Pilzamylasezubereitung
durch Zugabe eines mit Wasser mischbaren Lösungsmittels - hierbei ist kein Tonmineral
zugegeben worden - die Transglucosidase durch Inberührung bringen mit dem Lösungsmittel
nicht inaktiviert wird.
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Die Feststellung, daß Transglucosidase in dieser Weise inaktiviert
werden kann, hat zu einem erheblich vereinfachten und wesentlich wirtschaftlichen
Verfahren geführt, als es bisher zur Herstellung einer gereinigten Pilzamylysezubereitung
bekannt war, die keine Transglucosidaseaktivität zeigt und in der Lage ist, Stärke
in Dextrose bei wesentlich höheren Ausbeuten umzuwandeln, als sie durch nicht behandelte
Enzymzubereitungen erhalten werden.
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Beim Durchführen der Umsetzung sollte das Tonmineral und die Enzymzubereitung
in wäßrigem Medium zunächst vermischt und sodann das mit Wasser mischbare Lösungsmittel
zugegeben werden. Nach dem Abtrennen der Pilzamylase-Tonmineral-Zubereitung von
der Flüssigkeit kann die Enzymzubereitung in diesem Zustand angewendet oder in üblicher
Weise getrocknet werden.
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Die Enzymzubereitung kann z. B. aus der gesamten Kulturflüssigkeit
bestehen, die durch das unter der Flüssigkeitsoberfläche durchgeführte Wachstum
eines Amylase bildenden Mikroorganismus erhalten wird, oder es kann die aus einer
derartigen Kultur erhaltene geklärte Flüssigkeit angewendet werden, oder man kann
eine Suspension einer getrockneten oder teilweise getrockneten Zubereitung anwenden,
die gegebenenfalls Kleie, Stärke oder verschiedene weitere Verschnittmittel enthalten
kann, die zur Standardisierung von Amylasezubereitungen benutzt werden. Man kann
andererseits jedoch auch eine Lösung einer vollständig löslichen Enzymzubereitung
anwenden.
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Im allgemeinen kann jedes Tonmineral als ein die Transglucosidase
inaktivierendes Adsorbens angewendet werden. Die Tonmineralien sind im wesentlichen
Wasser enthaltende Aluminiumsilikate, wobei Magnesium oder Eisen vollständig oder
teilweise an die Stelle des Aluminiums bei einigen Mineralien tritt und Alkalien
oder Erdalkalien in anderen Mineralien wesentliche Bestandteile bilden. Eine Reihe
von Tonmineralien wird weiterhin als Fullererde, Floridin, Subbentonit, Feuerton,
Chinaton und Kugelton bezeichnet. In ihrer Zusammensetzung können diese Mineralien
von nahezu reinem Magnesiumsilikat bis zu Aluminiumsilikat schwanken und können
ebenfalls aus den ihnen zugrunde liegenden Oxyden oder Salzen synthetisiert werden,
oder dadurch gewonnen werden, daß kristalline Mineralien mit chemischen Reagenzien
umgesetzt werden. Diesbezügliche Einzelheiten sind den Literaturstellen Nr. 204,
American Colloid Company (1945), und Industrial Minerals and Rocks, Amer. Inst.
Mining ans Met. Eng. (1949) ed. und Clay Mineralogy (R. E. Grim, MeGraw-Hil [1953],
S. 18,19) zu entnehmen. Die für das Enzym als Adsorbens angewendete Menge des Tonminerals
hängt von der Art des benutzten Tonminerals, der Menge der vorliegenden Transglucosidase
sowie der Menge der vorliegenden Verunreinigungen ab. Bei einigen Enzymzubereitungen
sollte die verwendete Menge mindestens etwa 1,0 g/ 100 ml Enzymzubereitung betragen.
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Im folgenden ist der Transglucosidasegehalt einiger Amylase-Tonmineral-Komplexe
angegeben, wie er durch den Dextrosegehalt des Stärkehydrolysates bestimmt wird.
Menge Transglucosidase- |
Adsorbens gehalt der |
Enzymzubereitung |
1. kein .................. - 100 |
2. Volclay (Bentonitton) ... 1,0 60 |
3. Volclay ............... 2,0 0 |
4. Volclay .............. 5,0 0 |
5. Filtrol (Montmorillitton) 5,0 60 |
6. Tixoton(Montmorillitton) 5,0 40 |
7. Florex (Floridinton) .... 2,0 60 |
B. Grundite (Illitton) . ..... 5,0 20 |
9. Aicco-Sol |
(Magnesiumsilikat) ..... 5,0 60 |
10 Magnesol |
(Magnesiumsilikat .... . . 2,0 40 |
Die mit Wasser mischbaren Lösungsmittel, die zur Inaktivierung der Transglucosidase
in dem Transglucosidase-Tonmineral-Komplex angewendet werden können, sind diejenigen,
die allgemein zum Ausfällen von Amylasen aus Lösungen benutzt werden, wie Aceton,
Äthanol oder Isopropanol. Diese Lösungsmittel führen zu Enzym-Tonmineral-Zubereitungen,
die
die folgenden Transglucosidasegehalte aufweisen, wenn die Amylasen mit 2 °/o Volclay
ausgefällt werden.
Menge Transglucosidase- |
Lösungsmittel gehalt der |
o/' Enzymzubereitung |
1. kein .............. - 100 |
2. Aceton ........... 60 60 |
3. Äthanol .......... 60 40 |
4.Isopropanol ....... 50 20 |
5. Isopropanol ....... 60 0 |
Obgleich ein Anteil des Lösungsmittels vor oder gleichzeitig zusammen mit dem Ton
zugegeben werden kann, ist es wichtig, daß die Berührung des Tonminerals mit der
Enzymzubereitung zu einem Zeitpunkt erfolgt, der vor demjenigen liegt, bei dem die
Lösungsmittelkonzentration zu einem Ausfällen der Transglucosidase führt. Das Verhältnis
Lösungsmittel zu Wasser sollte zwischen 1:1 und 2: 1, vorzugsweise 1,5: 1 liegen.
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Im allgemeinen sollte der pH-Wert des Enzyms während der Berührung
mit dem Tonmineral 3,0 bis 5,5 betragen oder der pH-Wert ein solcher sein, bei dem
die Transglucosidase durch das Tonmineral adsorbiert wird. Für die meisten Amylasezubereitungen
führt ein pH-Wert von 3,8 bis 4,2 zu der besten Inaktivierung der Transglucosidase
unter maximaler Gewinnung der Glucamylase und a-Amylase.
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Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich insbesondere auf Enzymzubereitungen
anwenden, die aus Vertretern der Aspergillus-niger-Gruppe (vgl. »A Manual of the
Aspergilli« von T h o m und R a p e r, Williams und Wilkins Company,1945) erhalten
worden sind, wie z. B. Aspergillus awamori, Aspergillus niger, Aspergillus phoenicis,
Aspergillus fonsecaeus, Aspergillus carbonarius, Aspergillus luchuensis. Das Verfahren
läßt sich ebenfalls auf Enzymzubereitungen anwenden, die aus Organismen des Rhizopusstammes
erhalten worden sind, wie z. B. Rhizopus delemar.
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Im folgenden wird eine Beschreibung bezüglich der Bestimmung der Glucamylase
gegeben.
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Bestimmung der Glucamylaseaktivität Das Substrat ist ein 15 bis 18
D. E. sprühgetrocknetes Säurehydrolysat aus Maisstärke. Dieses Material wird in
Wasser gelöst und auf 4,0 g Trockensubstanz je 1C0 ml Lösung verdünnt. Es werden
genau 50 m1 der Lösung in einen 100-ml-Kolben pipettiert. In den Kolben werden 5,0
ml einer 1,0molaren Natriumacetat-Essigsäure-Pufferlösung mit einem pH-Wert von
4,3 gegeben. Der Kolben wird sodann in ein Wasserbad bei einer Temperatur von 60°C
gebracht und nach 10 Minuten die geeignete Menge der Enzymzubereitung zugegeben.
Genau 120 Minuten nach Zugabe der Enzymzubereitung wird die Lösung mit 1n-Natriumhydroxydlösung
auf den Umscldagspunkt von Phenolphthalein eingestellt. Die Lösung wird sodann auf
Raumtemperatur abgekühlt und bis auf 100 ml aufgefüllt. Es wird mit der verdünnten
Probe der Gehalt an reduzierenden Zuckern, berechnet als Dextrose, bestimmt und
die gleiche Bestimmung bei einer Kontrollprobe durchgeführt, zu der keine Enzymzubereitung
zugegeben wurde. Die Glucamylaseaktivität wird in der folgenden Weise berechnet:
Hierbei ist A = Glucamylaseaktivität, Einheiten/ml oder g der Enzymzubereitung,
S = reduzierende Zucker in der durch Enzyme umgewandelten Probe, g/100 ml, B = reduzierende
Zucker in der Kontrollprobe, g/100 ml, E = Menge der angewendeten Enzymzubereitung,
ml oder g.
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Die Konzentration der reduzierenden Zucker sollte in der durch Enzyme
umgewandelten Probe nicht mehr als 1,0 g/100 ml betragen.
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Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
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Beispiel 1 Durch Rühren während etwa 30 Minuten werden in 11 einer
wäßrigen Aspergillus-niger-Zubereitung mit einem pH-Wert von 4,0 20 g Volclay dispergiert.
Unter fortgesetztem Rühren werden innerhalb 10 Minuten zu der Dispersion 1,51 Isopropanol
zugegeben. Die suspendierten Feststoffe und Amylase auf dem Tonmineral werden auf
einem Filter gesammelt und das Filtrat verworfen. Die Enzymzubereitung wird 24 Stunden
lang bei einer Temperatur von 25°C und unter einem Druck von 63,5 mm Hg getrocknet.
Die getrocknete Enzymzubereitung wird zum Konvertieren von Maisstärkehydrolysat
mit einer D. E. (Dextroseäquivalent) von 16 °/o in Dextrose in der folgenden Weise
angewendet.
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Ein Anteil der getrockneten Enzymzubereitung, die 49 Einheiten Glucamylase
enthält, wird zu 1000 g (35 °/a Trockengehalt) Stärkehydrolysat mit einer D. E.
von 16 zugegeben. Die Konvertierung des Hydrolysates mit einer D. E. von 16 wird
bei einer Temperatur von 60°C und einem pH-Wert von 4,2 bis 4,5 72 Stunden lang
durchgeführt. Nach der Konvertierung wird das durch Enzymzubereitung verzuckerte
Hydrolysat auf den Dextrosegehalt hin analysiert. Die Verfahrensweise wird unter
Anwendung unterschiedlicher Mengen Volclay wiederholt. Es werden die folgenden Dextrosegehalte
der Hydrolysate für die Enzym-Volclay-Zubereitungen erhalten, die unter Anwendung
von 1 bis 5 °/p Volclay, bezogen auf das Volumen der wäßrigen Amylasezubereitung,
hergestellt wurden.
Dextrosegehalt |
Adsorbens Menge des Hydrolysats, |
°/o der |
o/' Trockensubstanz |
1. kein ................. - 86 |
2. Volclay . . . . . . . . . . . . . . 1,0 88 |
3. Volclay . . . . . . . . . . . . . . 2,0 91 |
4. Volclay . . . . . . . . . . . . . . 5,0 91 |
Beispiel 2 Durch Rühren während etwa 30 Minuten werden in 11 wäßrige Aspergillus-niger-Zubereitung
mit einem pH-Wert von 4,0 20 g Grunditton dispergiert. Zu dieser Dispersion werden
unter weiterem Rühren während 10 Minuten 1,51 Isopropanol zugegeben. Das suspendierte
feste Enzym auf dem Tonmineral wird auf einem Filter gesammelt und das Filtrat verworfen.
Die Enzymzubereitung wird bei einer Temperatur von 25°C 24 Stunden lang unter verringertem
Druck getrocknet. Die getrocknete Enzymzubereitung wird zum Konvertieren eines Maisstärkehydrolysats
mit
einer D. E. von 16 in Dextrose in der Weise angewendet, wie es im Beispiel 1 beschrieben
ist. Das angegebene Verfahren wird noch mit anderen Tonmineralien durchgeführt.
Die Ergebnisse dieser Zubereitungen bei der Konvertierung von Maisstärkehydrolysat
in Dextrose sind in der folgenden Aufstellung gezeigt.
Dextrosegehalt |
Tonmineral Menge des Hydrolysats, |
°/o der |
o/o Trockensubstanz |
1. kein ................. - 86 |
2. Grundite ....... ..... 5,0 90 |
3. Magnesol ............ 2,0 89 |
4. Tixoton ............. 5,0 89 |
5. Filtrol ............... 5,0 88 |
6. Aicco-Sol ............ 5,0 88 |
7. Florex ............... 2,0 88 |
Beispiel 3 Durch Rühren während etwa 30 Minuten werden in 11 wäßriger Aspergillus-niger-Zubereitung
mit einem pH-Wert von 4,0 20g Volclay dispergiert. Unter weiterem Rühren während
10 Minuten werden zu der Dispersion 1,51 Äthanol zugegeben. Die suspendierten Feststoffe
werden auf einem Filter gesammelt und in der gleichen Weise getrocknet, wie dies
für andere Enzymzubereitungen beschrieben ist. In der oben beschriebenen Weise werden
zwei weitere Enzymzubereitungen mit der Abänderung erhalten, daß Aceton und Isopropanol
als Lösungsmittel angewendet werden. Die Zubereitungen werden zum Konvertieren eines
Maisstärkehydrolysats mit einer D. E. von 16 in Dextrose angewendet, wie die im
Beispiel 1 beschrieben ist.
Dextrosegehalt |
Tonmineral Lösungsmittel des Hydrolysats, |
/o der |
Trockensubstanz |
1. kein . . . . . . . . . - 86 |
2. Volclay ...... Äthanol 89 |
3. Volclay ...... Aceton 88 |
4. Volclay ...... 2-Propanol 91 |
Beispiel 4 Durch Rühren während etwa 30 Minuten werden in 11 wäßriger Aspergillus-niger-Zubereitung
mit einem pH-Wert von 4,0 20 g Volclay dispergiert. Zum Ausfällen der Amylasen auf
dem Tonmineral wird ein gleiches Volumen Isopropanol angewendet. Nach weiteren 10
Minuten Rühren wird der Enzym-Volclay-Feststoff auf einem Filter gesammelt und das
Filtrat verworfen. Die Zubereitung wird getrocknet und zum Konvertieren eines Maisstärkehydrolysats
mit einer D. E. von 16 auf einen Dextrosegehalt von 900/0 angewendet. Beispiel s
Durch Rühren während etwa 30 Minuten werden in 11 wäßriger Aspergillus-niger-Zubereitung
mit einem pH-Wert von 4,0 20g Volclay dispergiert. Unter weiterem Rühren während
10 Minuten werden 1,51 Isopropanol zugegeben. Der Enzym-Volclay-Feststoff wird auf
einem Filter gesammelt und das Filtrat verworfen. Der feuchte Kuchen wird unter
Rühren in 11 Wasser suspendiert. Der Volclay wird auf einem Filter gesammelt und
verworfen. Das die Stärke hydrolysierende Enzyme enthaltende Filtrat wird auf Glucamylase
untersucht. Hierbei wird gefunden, daß praktisch die gesamte ursprüngliche Glucamylaseaktivität
vorhanden ist. Ein Teil des Filtrats, der 49 Einheiten Glucamylase entspricht, wird
zum Konvertieren von Maisstärkehydrolysat mit einem D. E. von 16 in 92°/oige Dextrose
(Trockensubstanz) nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren angewendet.
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Beispiel 6 Durch Rühren während etwa 30 Minuten werden in 11 wäßriger
Aspergillus-niger-Zubereitung (2000 Glucamyllaseeinheiten) mit einem pH-Wert von
4,0 20 g Volclay dispergiert. Unter weiterem Rühren während 10 Minuten werden der
Dispersion 1,51 Isopropanol zugegeben. Das Enzym auf dem Volclay wird auf einem
Filter gesammelt und 24 Stunden lang bei einer Temperatur von 25°C unter einem Druck
von 63,5 mm Hg getrocknet. Hierbei werden 28 g Enzymzubereitung mit 1840 Glucamylaseeinheiten
erhalten.
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Das 28 g Muster des Volclay-Enzyms wird in 11 Wasser suspendiert.
Der pH-Wert wird auf 4,0 gebracht und das Gemisch 10 Minuten lang gerührt. Das unlösliche
Material wird auf einem Filter gesammelt und verworfen. Das Filtrat enthält 1800
Einheiten Glucamylaseaktivität, was einer 90°/oigen Gewinnung der Glucamylase aus
der ursprünglichen wäßrigen Amylasezubereitung entspricht. Diese Enzymzubereitung
wandelt ein Stärkehydrolysat mit einer D. E. von 16 in 92°/jge Dextrose (auf Trockenbasis)
um.
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Die Beispiele 5 und 6 zeigen, daß die Enzyme, die für die Hydrolyse
der Stärke in Dextrose in den Tonmineral-Amylase-Komplexen wirksam sind, in wasserlöslicher
Form vorliegen.