DE2227976C3 - Verfahren zur Verzuckerung von Stärke - Google Patents

Verfahren zur Verzuckerung von Stärke

Info

Publication number
DE2227976C3
DE2227976C3 DE19722227976 DE2227976A DE2227976C3 DE 2227976 C3 DE2227976 C3 DE 2227976C3 DE 19722227976 DE19722227976 DE 19722227976 DE 2227976 A DE2227976 A DE 2227976A DE 2227976 C3 DE2227976 C3 DE 2227976C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
amylase
saccharification
starch
amylases
barley
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19722227976
Other languages
English (en)
Other versions
DE2227976B2 (de
DE2227976A1 (de
Inventor
Arnulf Dr.-Ing 8000 München; Reichel Maximilian Dr.-Ing 6202 Wiesbaden-Biebrich Purr
Original Assignee
Purr, Arnulf, Dr.-Ing, 8000 München; Reichel geb. Hessinger, Christa, 6202 Wiesbaden-Biebrich
Filing date
Publication date
Application filed by Purr, Arnulf, Dr.-Ing, 8000 München; Reichel geb. Hessinger, Christa, 6202 Wiesbaden-Biebrich filed Critical Purr, Arnulf, Dr.-Ing, 8000 München; Reichel geb. Hessinger, Christa, 6202 Wiesbaden-Biebrich
Priority to DE19722227976 priority Critical patent/DE2227976C3/de
Publication of DE2227976A1 publication Critical patent/DE2227976A1/de
Publication of DE2227976B2 publication Critical patent/DE2227976B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2227976C3 publication Critical patent/DE2227976C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verzuckerung von Stärke aus ungekeimten Getreide, Kartoffeln oder Mais in Gegenwart von λ- und j?-Amylasen mit oder ohne Proteasen.
Es ist bekannt, daß im Gerstenmalz zwei Arten von Amylasen, nämlich λ- und ^-Amylase, gleichzeitig wirksam sind, die sich durch ihren verschieden gearteten Reaktionsverlauf der Stärkehydrolyse zu mit Hefe vergärbarem Zucker auszeichnen und z. B. nach E. Ohlson, CR. Lab. Carlsberg, 16,7 (1926), durch Erhitzen und Säurebehandlung — »Dextrinogen« — und »Saccharogenamylase« oder nach der Arbeitsweise von E. Waldschmidt-Leitz und M. Reich el, wo die Trennung ausschließlich auf Adsorption beruht, getrennt werden können. /?-Amylase setzt aus Stärke durch Hefe vergärbare Maltose viel schneller als Λ-Amylase frei, verändert aber bei der Hydrolyse der Stärke das Makromolekül weniger. Λ-Amylase, wenngleich weniger wirksam für die Bildung der Maltose aus Stärkelösungen, erzeugt hingegen eine viel tiefer gehendere Hydrolyse der Stärke.
Malz wird industriell durch 15 — 20 Tage dauerndes Keimen von Gerste erhalten. Anschließend wird die gekeimte Gerste bis auf 2-3% Wassergehalt getrocknet. In Gerste sind etwa 70% vergärbare Stoffe (Kohlenhydrate) enthalten. Bei den bekannten Malzverfahren ist es unvermeidbar, daß ein großer Teil der Kohlenhydrate im getrockneten Gerstenmalz durch das Wachsen des Keimlings, der Wurzeln und des gesamten Atrnungsprozesses verlorengeht. Der für die Herstellung von Alkohol oder Bier tatsächlich verwendete Anteil der ursprünglich 70% betragenden vergärbaren Kohlenhydrate der Gerste ist daher wesentlich geringer. Außerdem ist während des Trocknens der gekeimten Gerste mit einem Verlust enzymatischer Aktivität zu rechnen. Alle diese nachteiligen Faktoren müssen aber in Kauf genommen werden. Durch die DT-OS 19 11 571 ist ein Verfahren bekannt geworden, das zur Gewinnung von Würze aus Gerstenrohfrucht mit oder ohne Zusatz von Malz dient und insbesondere eine Rohfruchtbierherstellung gestattet. Nach diesem bekannten Verfahren kann Gerste als
ίο Rohfrucht im Austausch von Malz besonders vorbehan delt werden, wobei das Produkt im Laufe des Verfahrens gegebenenfalls mit Malz versetzt werden kann. Dabei wird Gerste einem Wäscher und Entlauger zugeführt, bei erhöhter Temperatur behandelt, die
Rohfruchtmaische mit Malz- oder Grünmalzzusatz oder Zusatz eines a-Amylasepräparates enzymatisch behandelt und gegebenenfalls in einen Maischetrenner überführt und entweder die gesamte Rohfruchtmaische oder nur die Dickmaische vollkommen aufgeschlossen, danach in einem Kühler und/oder durch Zugabe von Malzmaische abgekühlt und in einem Maischegefäß mit Zuschlagstoffen versehen, der Maischeprozeß, einschließlich Druckaufschluß bei 10 bis 150°C, vorzugsweise bei 50 bis 150°C, während 20 bis 180 Minuten durchgeführt, kochendheiß abgeläutert und nach Abkühlung in einem Kühler auf 50 bis 8O0C mit kohlenhydratabbauenden und/oder eiweißstoffeabbauenden Enzympräparaten zur vollständigen Verzuckerung sowie gegebenenfalls zum weiteren Abbau in Lösung gegangener Eiweißstoffe und mit Stoffen zur Beschwerung der Würze versetzt.
Aus dieser Offenlegungsschrift ist es mithin bekannt, λ- und j9-Amylaseeinheiten unter Zusatz von Proteinasen als Gemisch auf ungekeimte Rohfrucht einwirken zu lassen. Nach diesem Verfahren können Enzympräparate verwendet werden, die sich z. B. aus Λ-Amylase, ß-Amylase, j3-Glucanase und Proteinasen zusammensetzen können.
Das Verfahren gemäß der DT-OS 19 11571 geht davon aus, daß durch die direkte Verarbeitung von Gerste als Rohfrucht die Stufe des Vermälzens überflüssig wird. Diese Möglichkeit kann jedoch praktisch nicht in Betracht kommen. Es muß nämlich notwendigerweise nach dem Aufschluß wieder Malz zugesetzt werden, weil der Aufschluß bei Temperaturen von 100- 138°C (im Autoklaven) durchgeführt wird und dadurch die Amylasen zerstört werden. Der Fachmann entnimmt der Lehre der entgegengehaltenen DT-OS also, daß praktisch nur mit Zugabe von Malzmaische gearbeitet werden kann. Dabei können jedoch keine Verzuckerungswerte entnommen werden.
In der Zeitschrift »Die Branntweinwirtschaft«, Juni 1970, S. 230, wird über Erfahrungen mit flüssigen Bakterien- und Schimmelpilz-Amylasen bei der Alkoholgewinnung aus Getreide berichtet, wobei handelsübliche Enzyme verwendet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der obengenannten Art zu schaffen, bei dem eine Einsparung an Malz oder Rohfrucht erzielt wird
fio und bei welchem ohne vorherige Vermälzung bzw. Keimung höhere Zuckerausbeuten erhalten werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die zerkleinerten mit oder ohne Zusatz von vollaktivierten Proteasen durch Quellen und Waschen
f>5 von jS-Amylase befreiten zu verzuckernden Produkte nach Aufschluß der Stärke im Temperaturbereich von 90-950C und Abkühlen der Masse auf 40-600C mit «- und j3-Amylasen im kontrollierten Mengenverhältnis
von 1 α-Amylaseeinheit zu 4-6 0-Amylaseeinheiten nacheinander oder gleichzeitig im Temperaturbereich von 60 - 65° C verzuckert werden.
Ausgestaltungen der Erfindung bestehen darin, daß die Reaktionsmasse bei der nacheinanderfolgenden Verzuckerung mit den α- und 0-Amylasen nach einer Dextrinierung mit «-Amylase bis zu 40% für 15 Min. auf 85-950C erhitzt und nach Abkühlen auf 37-4O0C bei 60-650C mit 0-Amylase zu Ende verzuckert wird und daß die einzusetzende 0-Amylase durch Aufquellen zerkleinerten Gerstenschrots mit Wasser im Temperaturbereich von 25-4O0C erhalten worden ist und das Filtrat bei einer Quellung ohne Proteasen mit ß-Amylase aus Sojabohnen angereichert werden kann.
Versuche mit den nach der Arbeitsweise von Waldschmidt-Leitz und Re ich el getrennten Amylasen aus Gerstenmalz zeigen Ergebnisse, die für den gegenüber den Angriffsweisen von Amylasen tierischer, pilzartiger und bakterieller Herkunft andersartigen Verlauf der Verzuckerung mit Gerstenmaiz-Amylase ihre Erklärung finden und es erstmalig ermöglichen, das im Gerstenmalz vorherrschende Verhältnis von «- und |3-Amylase auf der Grundlage gleicher, nach der Hypojodid-Methode von R. Willstätter und G. Schudel (Ber. 51, 780 [1918]), ermittelten Verzuckerung bei Einhaltung gleicher experimenteller Bedingungen, wie z. B. pH-Wert, Reakiionstemperatur, Reaktionsvolumen, Substratkonzcntration zu ermitteln.
Wird in Reihenexperimenten die j3-Amylasewirkung auf die Hydrolyse von Amyloamylose (durch Elektrodialyse erhaltene Stärkefraktion) als Substrat, vom Verzuckerungswert X, durch 15 Minuten lang andauerndes Erhitzen auf 85°C zerstört, auf 37 -4O0C abgekühlt, mit destilliertem Wasser auf das ursprüngliche Reaktionsvolumen gebracht, die gleich lange Zeit «-Amylase vom gleichen Verzuckerungswert zugegeben und einwirken gelassen, so wird der Summenwert der Verzuckerung mit beiden Amylasen [2X) erhalten. Wird jedoch unter den gleichen Arbeitsbedingungen zuerst ■x-Amylase vom Verzuckerungswen X einwirken gelassen, anschließend dieselbe durch 15 Minuten langes Erhitzen auf 85° C zerstört, auf 37 -4O0C abgekühlt, mit destilliertem Wasser auf das ursprüngliche Reaktionsvolumen gebracht und die gleich lange Zeit ß-Amylase einwirken gelassen, so wird ein Verzuckerungswen von bis zu bX erhalten. Werden α- und ß-Amylase des gleichen Verzuckerungswertes X gleichzeitig zur Einwirkung gebracht, so erhält man einen drei- bis vierfachen Verzuckerungswert X. Die gleichzeitige «- so und /J-Amylasewirkung, wie sie im Gerstenmalz vorhanden ist, zeigt, daß der aufeinander erfolgende Reaktionsverlauf der Verzuckerung von zuerst «-Amylase und dann j3-Amylase der gleichzeitigen Einwirkung von «- und /J-Amylase überlegen und wirtschaftlich vorteilhafter ist.
Allerdings wird erfindungsgemäß auch bei gleichzeitiger Einwirkung von et- und j3-Amylase im erfindungsgemäßen kontrollierten Mengenverhältnis eine Verzuckerung ermöglicht, ohne daß das Getreide vorher gekeimt r>o werden muß. Dies kann insbesondere für die Praxis in der Brennerei vorteilhaft sein.
Durch Ermittlung des für Amyloamylose als Substrat leicht festzustellenden Farbumschlages von blau nach blau-violett mit verdünnter Jodlösung können die '1S Mengenverhältnisse von α- zu j3-Amylase im Vergleich zu den mit Gerstenmalzlösung erhaltenen Werten für Verzuckerung und Farbumschlag ermittelt werden. Im natürlichen Gerstenmalz wird dabei das Verhältnis von 1 «-Amylase zu 6 j3-Amylase als vorherrschend gefunden.
Wie aus obigen Versuchen gefunden wird, kann die ungewöhnlich hohe enzymatische Aktivität von Gerstenmalzauszügen noch weiter gesteigert werden, wenn die durch eine aufeinander erfolgende enzymatische Aktivität, d. h. eine enzymatische Vorhydrolyse (Dextrinierung) vergärbarer kohlenhydrathaltiger Stoffe mit «-Amylase und anschließend die Verzuckerung zu vergärbarem Zucker mit JJ-Amylase zu Ende geführt wird, erfolgt. Die Anwendung dieser neuen Arbeitsweise der aufeinander erfolgenden enzymatischen Aktivität von /x- und 0-Amylase erweist sich praktisch durchführbar und vermeidet gleichzeitig das unwirtschaftliche und kostspielige Mälzen.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen und Vergleichsbeispielen näher erläutert.
Beispiel 1
1 kg Gerstenschrot wird mit 10 Liter Wasser versetzt, 12 Stunden lang bei 30-400C unter mechanischem Rühren und Zusatz von 12 g Papain des Handels plus 4 g Cysteinchlorhydrat zur Erreichung der Vollaktivität des Papains — Voraktivierungszeit 12 Stunden (über Nacht) bei 30 —37°C —,dasdie noch zellgebundene jS-Amylase freisetzt, extrahiert. Anschließend wird mit 5 Liter Wasser der abgesaugte Rückstand nachgewaschen. Das erhaltene Filtrat enthält 200 ß- A.E. ohne Mitverwendung von Papain 80 j3-A.E. (Bestimmungsmethode nach Willstätter-Schudel).
Der abgesaugte Rückstand wird nach Zugabe von 10 Liter Wasser 1—2 Stunden lang unter mechanischem Rühren auf 90-95° C erhitzt, um die stärkehaltigen Anteile des Gerstenschrotgemisches unter Verkleistern aufzuschließen.
Nach dem Abkühlen auf 55-65°C erfolgt die Zugabe der iX-Amylase, hergestellt aus Bacillus mesentericus subtilis im erfindungsgemäßen Verhältnis von Ia:4-6j3; 18g stärkeabbauender a-Amylase, aus Kulturen von Bacillus subtilis gewonnen, enthaltend 33,4 «-A.E. Nach bis zu etwa 40% erfolgter Verzuckerung wird das Reaktionsgemisch unter mechanischem Rühren 15 Minuten lang auf 85-95° C erhitzt, um die a-Amylaseaktivität zu zerstören, wobei gleichzeitig nicht zu Aminosäuren abgebautes Eiweiß koaguliert.
Anschließend wird auf 37-40°C abgekühlt, unter mechanischem Rühren das ß-Amylase-Filtrat (200 β A.E. enthaltend) zugegeben und die Verzuckerung bei 60-65° C zu Ende geführt. Es wird ein Verzuckerungswen von 75,3% gefunden.
Beispiel 2
1 kg Gerstenschrot wird mit 10 Liter Wasser 12 Stunden lang bei 30 - 40° C unter mechanischem Rühren und Zusatz von 10 g Monzym (gewonnen aus Bacillus subtilis), das die noch zellgebundene 0-Amylase freisetzt, extrahiert. Gesamt-j9-Amylaseaktivität des Filtrates, ermittelt nach Willstätter-Scnudel, wird zu 196 ß-A.E. gefunden. Der abgesaugte Rückstand wird wie in Beispiel 1 angegeben weiterbehandelt. 22 g stärkeabbauender «-Amylase, aus Kulturen von Bacillus subtilis gewonnen, (40 a-A.E.) entsprechend dem Amylase-Verhältnis von 1 «:4-6ß werden nun zusammen mit dem j9-Amylase-Fikrat dem auf 55-650C abgekühlten und durch Erhitzen aufgeschlossenen Rückstand zugegeben, anschließend langsam auf
eine Temperatur von 60-650C erwärmt und 90 Minuten lang bei dieser Temperatur gehalten. Anschließend wird 1 Stunde lang auf 90-950C erhitzt und nach dem Abkühlen auf 40-50° C abgesaugt. Es wird ein Verzuckerungswert von 73,2% gefunden.
Beispiel 3
1 kg Gerstenschrot wird mit 10 Liier Wasser 12 Stunden lang bei 30 - 40° C unter mechanischem Rühren und ohne Mitverwendung von Protease extrahiert. Die ι ο Aktivität der löslichen /3-Amylase beträgt 110 0-A.E. Die noch zellgebundene /3-Amylase von 86 /J-A.E. (vgl. Beispiel 2) wird durch Zugabe von 26 g /?-Amylase-Trockenpräparat aus Soja (vgl. Beispiel 5) — 1 g Trockenpräparat enthält 3,3j8-A.E. - ersetzt. Der abgesaugte Rückstand wird, wie im Beispiel 1 angegeben, weiterbehandelt. 22 g stärkeabbauender a-Amylase, aus Kulturen von Bacillus subtilis gewonnen, (40 λ-Α.Ε.) enlsprechend dem Amylasen-Verhältnis von 1 a:4-6]3 werden dem Reaktionsansatz zugegeben, langsam auf eine Temperatur von 60-650C erwärmt und 1,5 Stunden lang bei dieser Temperatur gehalten. Anschließend wird eine Stunde lang auf 90-950C erhitzt, um die amylolytische Aktivität zu zerstören und nach dem Abkühlen auf 40-50°C abgesaugt. Es wird ein Verzuckerungswert von 74,1 % gefunden.
Beispiel 4
Ein Gemisch aus 850 g Kartoffelstärke und 150 g Maisstärke wird mit 5 Liter Wasser versetzt, unter mechanischem Rühren auf 75°C erwärmt und 1 Stunde lang bei dieser Temperatur gehalten.
Nach dem Abkühlen auf 37-4O0C wird ein Gemisch bestehend aus 3 g stärkeabbauender a-Amylase, aus Kulturen von Bacillus subtilis gewonnen, (5,4 λ-Α.Ε.) und 1,5 Liter Gersten-/3-Amylase-Filtrat (30j9-A.E.) eingerührt. Die Verzuckerung bei 65°C war nach einer Stunde bei 65% und nach 24 Stunden bei Raumtemperatur 76%.
Beispiel 5
1 kg Kartoffelstärke werden mit 5 Liter Wasser versetzt, unter mechanischem Rühren auf 75°C erwärmt, eine Stunde lang bei dieser Temperatur gehalten, anschließend bei 37 -4O0C ein Enzymgemisch aus 3 g stärkeabbauender a-Amylase, aus Kulturen von Bacillus subtilis gewonnen, (5,4 a-A.E.) und 9,4 g jJ-Amylase-Trockenpräparat aus Soja (31 j3-A.E.) 90 Minuten lang bei 60-650C einwirken gelassen. Der Verzuckerungswert wurde zu 78,8% gefunden.
In einem wissenschaftlichen Laboratorium wurden zwei Versuchsreihen durchgeführt, die als Vergleichsbeispiel 1 und Vergleichsbeispiel 2 im folgenden beschrieben werden:
Vergleichsbeispiel 1
Es wurden Versuche mit verschiedenen Verhältniszahlen von α- und 0-Amylasen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführt. Die Meßwerte sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt.
Tabelle I
Verhältnis in Am.E. β «:/J Verzuckerung mg Indikation': )odfärbung
<x I :0 % 16,1
0,0018 0,0036 1 :2 11,5 56,2 Blau-blauviolett
0,0018 0,0072 1 :4 39,8 91,7 desgl.
0,0018 0,0108 1 :6 65,5 115,0 desgl.
0,0018 0,0018 2:1 82,1 38,0 desgl.
0,0036 0,0018 4:1 26.9 32,0 desgl.
0,0072 0,0018 6: I 22,3 25,8 desgl.
0,0108 18,4 desgl.
Es zeigt sich ganz eindeutig, daß im Bereich des beanspruchten Verhältnisses die Verzuckerungswerte direkt in die Höhe schnellen, was keineswegs zu erwarten war.
Vergleichsbeispiel 2
Vergleichende Versuchsergebnisse der Verzuckerung in % zwischen der Wirkung der Malzamylase und dem Amylasegemisch bestehend aus Bacilius mesentericus subtilis (a-Amylase) + /?-Amylase aus Sojabohnen, in beiden Fällen im erfindungsgemäßen Verhältnis (Ia:4-6j3):
Ansatz: (,0
Substrat:50 g Kartoffelstärke + 250 ml Wasser
Enzym: a) Darrmalz: 4,5 g
b) Bacillus mesentericus subtilis
(a-Amylase) + /3-Aniylase aus
Sojabohnen (>s
0,9g; Verhältnis (1 <\-.4-bß)
Zeit: 1 Stunde
Temp.: 65" C
Aktivität der Amylasen bezogen auf 1 g:
a) Darrmalz: 0,86 A.E.
b) Bacillus mesentericus subtilis
(a-Amylase) + j3-Amylase aus
Sojabohnen:
0,96 A.E.; Verhältnis (1 α : 4 - 6/3)
Durchführung:
a) Für 50 g Kartoffelstärke wurden-4,5 g Dan malz eingesetzt, die (0,86 χ 4,5) = 3,87 A.E. enthielten.
b)Es wurden 0,9 g Bacillus mesentericus subtilis (a-Amylase) + ^-Amylase aus Sojabohnen benützt, die (0,96 χ 0,9) = 0,86 A.E. enthielten: Verhältnis (1 α: 4-6,β).
Die Ergebnisse sind nochmals in der folgenden Tabelle II zusammengestellt:
Tabelle 11
Verzuckerungs- Verzuckerung in %
zeit und Darrmalz Bacillus mesentericus
Temperatur (3,87 A.E.) subiilis (Λ-Amylasc)
+ 3-Amyluse aus Sojabohnen (0,86 A.E,)
Std. bei 650C 70,0
66,0
Um mithin diese Zahlenwerte zu erreichen, sind bei Darrmalz 3,87 A.E, notwendig, während beim erfindungsgemäß zu verwendenden Amylasegemisch bereits mit 0,86 A.E. die ermittelte Verzuckerung von 66% erhalten wurde.
Dies bedeutet im wesentlichen, daß eine erhebliche Einsparung an Malz bzw. Rohfrucht erzielt wird. Das künstliche Gemisch ist also dem natürlichen Gemisch weit überlegen.
Die Verwertung der Erfindung kann durch gesetzli ehe Bestimmungen beschränkt sein.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Verzuckerung von Stärke aus ungekeimten Getreide, Kartoffeln oder Mais in Gegenwart von «- und /3-Amylasen mit oder ohne Proteasen, dadurch gekennzeichnet, daß die zerkleinerten mit oder ohne Zusatz von vollaktivierten Proteasen durch Quellen und Waschen von j9-Amylase befreiten zu verzuckernden Produkte nach Aufschluß der Stärke im Temperatur bereich von 90-950C und Abkühlen der Masse auf 40-600C mit «- und 0-Amylasen im kontrollierten Mengenverhältnis von 1 a-Amylaseeinheitzu4-6j9-Amylaseeinheiten nacheinander oder gleichzeitig im Temperaturbereich von 60-650C verzuckert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsmasse bei der nacheinanderfolgenden Verzuckerung mit den «- und j3-Amylasen nach einer Dextrinierung mit «-Amylase bis zu 40% für 15 Min. auf 85-950C erhitzt und nach Abkühlen auf 37 - 40° C bei 60 - 65°C mit ß- Amylase zu Ende verzuckert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einzusetzende /3-Amylase durch Aufquellen zerkleinerten Gerstenschrots mit Wasser im Temperaturbereich von 25-400C erhalten worden ist und das Filtrat bei einer Quellung ohne Proteasen mit /?-Amylase aus Sojabohnen angereichert werden kann.
DE19722227976 1972-06-08 Verfahren zur Verzuckerung von Stärke Expired DE2227976C3 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19722227976 DE2227976C3 (de) 1972-06-08 Verfahren zur Verzuckerung von Stärke

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19722227976 DE2227976C3 (de) 1972-06-08 Verfahren zur Verzuckerung von Stärke

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2227976A1 DE2227976A1 (de) 1974-01-03
DE2227976B2 DE2227976B2 (de) 1976-09-30
DE2227976C3 true DE2227976C3 (de) 1977-08-25

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2643800C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Xylose durch enzymatische Hydrolyse von Xylanen
DE2417639A1 (de) Verfahren zur umwandlung von koerniger staerke in ein loesliches hydrolysat
DE2308596A1 (de) Enzyme und verfahren zu ihrer herstellung
CH494815A (de) Verfahren zur Herstellung von Bier
DE2532078C2 (de)
DE1903400A1 (de) Verfahren zum Zubereiten eines konzentrierten oder trockenen Rohstoffes fuer Brauzwecke
DE2158319A1 (de) Verfahren zur Herstellung einer Brauerei würze
DE1442298A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Staerke-Sirups
DE1517810C3 (de) Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Maltosesirup
DE2227976C3 (de) Verfahren zur Verzuckerung von Stärke
DE2228038A1 (de) Leichtvergärbare Würze bzw. leichtvergärbarer Sirup, ihre Herstellung und Verwendung
DE2320425A1 (de) Verfahren zur gewinnung eines fluessigen oder getrockneten aufschlussproduktes aus cerealien
KR100682453B1 (ko) 유기농 조청과 덱스트린 제조방법
DE2227976B2 (de) Verfahren zur verzuckerung von staerke
DE2735480C2 (de) Verfahren zur selektiven Inaktivierung der proteolytischen Enzymaktivität in einem bakteriellen &amp;alpha;-Amylaseenzympräparat, daraus hergestelltes bakterielles &amp;alpha;-Amylasepräparat und seine Verwendung zur Herstellung eines Stärkehydrolysats
CH514674A (de) Verfahren zur Extraktherstellung aus stärkehaltigem Material
DE637918C (de) Verfahren zum enzymatischen Aufschliessen von genuinen Eiweissstoffen der zur Herstellung von Maischen dienenden eiweissreichen pflanzlichen Rohstoffe
DE60210586T2 (de) Verfahren zur extraktion von beta-amylase
DE2352906A1 (de) Verfahren zur herstellung von bierwuerze unter verwendung von enzymen
DE1908225C3 (de) Biotechnisches Verfahren zur Herstellung von Enzymen, die stärkeartige Polysaccharide und Dextrane sowie Oligosaccharide der entsprechenden Bindungstypen hydrolytisch spalten
DE3150336A1 (de) Gaerverfahren und -substrat
AT150989B (de) Verfahren zur Herstellung von Malzextrakten.
DD290442A5 (de) Verfahren zum effektiven rohstoffaufschluss bei der herstellung von bierwuerzen
DE2755067A1 (de) Verfahren zur herstellung von brauwuerze
DE2153151A1 (de) Verfahren zur herstellung von hefevergaerbaren staerkeprodukten