DE1292274B - Verfahren zur Herstellung von reaktiven Azofarbstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von reaktiven AzofarbstoffenInfo
- Publication number
- DE1292274B DE1292274B DEG34731A DEG0034731A DE1292274B DE 1292274 B DE1292274 B DE 1292274B DE G34731 A DEG34731 A DE G34731A DE G0034731 A DEG0034731 A DE G0034731A DE 1292274 B DE1292274 B DE 1292274B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- dye
- sulfonic acid
- copper
- group
- acid
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B62/00—Reactive dyes, i.e. dyes which form covalent bonds with the substrates or which polymerise with themselves
- C09B62/02—Reactive dyes, i.e. dyes which form covalent bonds with the substrates or which polymerise with themselves with the reactive group directly attached to a heterocyclic ring
- C09B62/20—Reactive dyes, i.e. dyes which form covalent bonds with the substrates or which polymerise with themselves with the reactive group directly attached to a heterocyclic ring to a pyrimidine ring
- C09B62/24—Azo dyes
- C09B62/255—Metal complex azo dyes
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Coloring (AREA)
Description
l-Diazo-2-hydroxynaphthalin-4-, -5-, -6-, -7- oder
- 8 - sulfonsäure, 6 - Brom- oder - Chlor -1 - diazo-2 - hydroxynaphthalin - 4 - sulfonsäure, 6 - Nitro -1 - diazo-2-hydroxynaphthalin-4-sulfonsäure
und 1-Diazo-2-hydroxynaphthalin-4,6-disulfonsäure. Aminonaphthalinsulfonsäure,
welche im Verlauf der Kupferung in Gegenwart eines Oxydationsmittels in o-Stellung
zur Azobindung leicht 2-bindigen Sauerstoff ausbilden, sind beispielsweise l-Aminonaphthalin-4-sulfonsäure,
l-Aminonaphthalin-6-sulfonsäure, 2-Aminonaphthalin-6-sulfonsäure,
2-Aminonaphthalin-1,5-disulfonsäure, 2 - Aminonaphthalin - 4,8 - disulfonsäure,
2 - Aminonaphthalin - 5,7 - disulfonsäure, 2 - Aminomit denen sich auf Fasern, insbesondere auf solchen naphthalin - 6,8 - disulfonsäure, 2 -Amino - 6 - nitroaus
natürlicher oder regenerierter Cellulose, sehr gut 15 naphthalin - 4,8 - disulfonsäure, 2-Aminonaphthalinnaß-
und lichtechte Färbungen erzeugen lassen, wenn 4,6,8-trisulfonsäure oder 2-Aminonaphthalin-l,5,7-triman
die Farbstoffe auf der Faser Bedingungen unterwirft, welche das Eingehen einer chemischen Bindung
zwischen Farbstoff und Faser bewirken.
zwischen Farbstoff und Faser bewirken.
In der obigen Formel bedeutet R einen Rest der 20 Benzol- oder Naphthalinreihe, welcher die — O — Cu-Gruppe
in o-Stellung zur Azobindung enthält und weitere in Azofarbstoffen übliche Substituenten enthalten
kann, insbesondere 1 bis höchstens 3 Sulfon-
säuregruppen, und von Y1' und Y£ das eine Y' Wasser- 25 Wasserstoff oder eine Sulfonsäuregruppe, in zweiter
stoff, eine Sulfonsäure- oder eine Carbonsäuregruppe Linie aber auch eine Carbonsäuregruppe und das
sulfonsäure. In der Gruppe
NH
bedeutet von Y1' und Y2 das eine Y' in erster Linie
und das andere Y' eine substituierte Aminogruppe, die den Rest einer aromatischen 1,3-Diazinverbindung
trägt, welcher noch mindestens 2 Halogenatome enthält.
Als Halogensubstituenten des 1,3-Diazinrings kommen in erster Linie Chlor oder Brom in Frage.
Der mit R bezeichnete Rest der Diazokomponente gehört vorzugsweise der Benzolreihe an. Er enthält
die — O — Cu-Gruppe in o-Stellung zur Azobin- 35 dung und vorzugsweise ein bis zwei wasserlöslich
machende Sulfonsäuregruppen. Der Rest R kann aber auch noch weitere in Azokomponenten übliche
Substituenten wie Halogen, Alkyl-, Alkoxy-, Alkyl-
andere Y' eine Aminogruppe, die den Rest einer aromatischen 1,3-Diazinverbindung trägt, welcher
noch mindestens 2 Halogenatome enthält. Die durch 30 den Diazinylrest substituierte Aminogruppe befindet
sich vorzugsweise in p-Stellung zur sekundären Aminogruppe,
da sich "die daraus abgeleiteten Farbstoffe durch ein gutes Ziehvermögen auf Cellulosefasern
auszeichnen.
Die in Y1' oder Y^ an die Aminogruppe gebundenen,
halogenhaltigen 1,3-Diazinreste leiten sich von mindestens 3 Halogenatome enthaltenden, aromatischen
1,3 - Diazinverbindungen ab. Als solche kommen 2,4-Dichlor- oder 2,4-Dibrompyrimidine in Betracht,
amino-, Acylamino-, Nitro-, Alkylsulfon-, Sulfamid- 40 welche in verbleibenden Stellungen mindestens ein
oder Carbonsäuregruppen enthalten. Beispiele für weiteres Halogenatom enthalten und auch noch
solche nach erfolgter Diazotierung, Kupplung und Nitro-, Cyan-, Acyl- und Alkylgruppen enthalten
Kupferung den Rest R bildende Benzolverbindungen können. Bevorzugte Polyhalogen-1,3-diazine sind
sind 2 - Amino -1 - hydroxybenzol - 4 - sulfonsäure, das 2,4,6 - Trichlorpyrimidin und insbesondere das
2-Amino-4- bzw. -o-chlor-l-hydroxybenzol-o- bzw. 45 2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin.
-4-sulfonsäure, 2-Amino-4- bzw. -6-nitro-l-hydroxy- Man erhält die erfindungsgemäßen Farbstoffe nach
benzol-6- bzw. -4-sulfonsäure, 2-Amino-l-hydroxy- zwei verschiedenen Verfahren:
benzol-4-methylsulfon, 2-Amino-1 -hydroxybenzol- Das erste Verfahren, welches bevorzugt wird, besteht
4 - sulfamid, 2 - Amino - 1 - hydroxybenzol - 4 - sulfon- in der Umsetzung eines kupferhaltigen Azofarbstoffes
säuredimethylamid, 2-Amino-4- bzw. -6-acetylamino- 50 der allgemeinen Formel I
l-hydroxybenzol-6- bzw. -4-sulfonsäure, 2-Amino-6 - carboxy -1 - hydroxybenzol - 4 - sulfonsäure und
2-Amino-l-hydroxybenzol-4,6-disulfonsäure. Es kommen aber auch solche hydroxylgruppenfreie Benzolsulfonsäuren in Betracht, welche unter den Kupfe- 55
rungsbedingungen, besonders Kupplungsverfahren in
Gegenwart von Oxydationsmitteln, in o-Stellung zur
Azobindung leicht 2bindigen Sauerstoff ausbilden,
2-Amino-l-hydroxybenzol-4,6-disulfonsäure. Es kommen aber auch solche hydroxylgruppenfreie Benzolsulfonsäuren in Betracht, welche unter den Kupfe- 55
rungsbedingungen, besonders Kupplungsverfahren in
Gegenwart von Oxydationsmitteln, in o-Stellung zur
Azobindung leicht 2bindigen Sauerstoff ausbilden,
wie 2-, 3- oder 4-Aminobenzol-l-sulfonsäure, 4-Chlor- *l
2 - aminobenzol -1 - sulfonsäure, 5 - Nitro - 2 - amino- 60 in welcher R die unter Formel II genannte Bedeubenzol-1
-sulfonsäure oder l-Aminobenzol-2,4- oder tung hat und in der von Yj und Y2 das eine Y Wasser-.
-2,5-disulfonsäure. In der Naphthalinreihe besitzt der stoff, eine Sulfonsäuregruppe oder eine Carbonsäure-Rest
R neben ein bis drei Sulfonsäuregruppen die gruppe und das andere Y eine acylierbare Amino-—
O — Cu-Gruppe in o-Stellung zur Azobindung, gruppe vorstellen, mit einer mindestens 3 Halogengegebenenfalls
aber auch noch weitere Substituenten, 65 atome enthaltenden, aromatischen 1,3-Diazinverbinwie
Halogen oder Nitrogruppen. Beispiele für nach dung im Molverhältnia 1:1, und zwar unter solchen
beendeter Farbstoffbildung den Rest R bildende Bedingungen, daß das Endprodukt noch mindestens
hydroxylgruppenhaltige Naphthalinsulfonsäuren sind 2 Halogenatome enthält.
HO3S
NH
Die Umsetzungsbedingungen sind dabei so zu wählen, daß weder infolge zu hoher pH-Werte des
Reaktionsmediums noch infolge zu hoher Temperaturen ein vorzeitiger Austausch beweglicher Substituenten
eintritt. Man arbeitet daher mit den wäßrigen Lösungen der Alkalisalze kupferhaltiger Farbstoffe
unter möglichst schonenden Temperatur- und pH-Verhältnissen, d. h. je nach Beständigkeit und
Reaktionsfähigkeit des Acylierungsmittels bei Temperaturen von 0 bis etwa 8O0C und bei pH-Werten von
ungefähr 4 bis 8, vorzugsweise in Gegenwart von Mineralsäure abstumpfenden Mitteln, wie Natriumacetat,
Natriumcarbonat, Natronlauge, Pyridin, Dioder Trinatriumphosphat oder auch Puffersalzgemischen.
Die Acylierungsmittel werden in mindestens äquimolarer Menge und je nach Eigenschaften in
feiner Dispersion verwendet, beispielsweise als Suspensionen oder Emulsionen, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme
inerter, leicht entfernbarer organischer Lösungsmittel wie niedriger aliphatischer Ketone.
Man läßt das Acylierungsmittel so lange unter den obigen Bedingungen einwirken, bis sich keine freien
Aminogruppen mehr nachweisen lassen. Die Isolierung der erfindungsgemäß herstellbaren Farbstoffe
erfolgt am einfachsten durch Aussalzen ihrer Alkalisalze aus den schwach sauren bis höchstens schwach
alkalischen, wäßrigen Lösungen. Die Trocknung wird vorteilhaft bei mäßig erhöhter Temperatur im Vakuum
vorgenommen.
Eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß man Monoazofarbstoffe der allgemeinen
Formel III
stoff, so führt man die Kupferung mit kupferabgebenden Mitteln in Gegenwart eines Oxydationsmittels,
z. B. Wasserstoffsuperoxyd, unter neutralen bis schwach sauren Bedingungen durch.
Das oben über die einzuhaltenden Reaktions- und Isolierungsbedingungen Gesagte gilt sinngemäß auch
hier.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Ausgangsstoffe für das erste Verfahren erhält man durch Kupferung
und diejenigen für das zweite Verfahren durch Acylierung von Farbstoffen der allgemeinen Formel IV
OH
R-N = N
HO3S
NH
worin R die unter Formel II und Q die unter Formel III angegebenen Bedeutungen haben und
worin von Y1 und Y2 das eine Y Wasserstoff, eine
Sulfonsäure- oder Carbonsäuregruppe vorstellt und das andere Y eine acylierbare Aminogruppe. Diese
zuletzt genannten Farbstoffe erhält man durch Kupplung der Diazoniumsalze der vorstehend erwähnten,
im Farbstoffverband den Rest R bildenden Amine der Benzol- oder Naphthalinreihe in alkalischem Mittel,
gegebenenfalls in Gegenwart reaktionsbeschleunigender tertiärer Stickstoffbasen wie Pyridin oder y-Picolin,
mit Verbindungen der allgemeinen Formel V
OH
(III)
HO3S
NH
Y,'
35
40 HO,S
NH
Yi (V)
•Y,
worin Q eine Hydroxylgruppe oder einen unter den Kupferungsbedingungen durch 2bindigen Sauerstoff
ersetzbaren Substituenten, z. B. die Sulfonsäuregruppe oder Wasserstoff, bzw. in 2bindigen Sauerstoff umwandelbaren
Substituenten, wie eine Acetyl oxy-, Tosyloxy-, Carboxy- oder auch eine niedere Alkoxygruppe,
welche sich in o-Stellung zur Azobindung befindet, bedeutet und R, Y1' und Y2' die unter Formel II angegebenen
Bedeutungen haben, mit Kupfer abgebenden Mitteln unter Bedingungen behandelt, welche
den Halogendiazinylrest nicht verändern und gegebenenfalls den Substituenten Q in 2bindigen Sauerstoff
überführen.
Im einfachsten Falle, in welchem Q eine Hydroxylgruppe bedeutet, handelt es sich somit um die Kupferung
von ο,ο'-Dihydroxyazofarbstoffen, welche unter neutralen oder vorzugsweise schwach sauren Bedingungen
bei nicht allzu hoher Temperatur durchgeführt wird, und zwar mit üblichen Kupfer abgebenden
Mitteln, beispielsweise den mineralsauren oder fettsauren Salzen des Kupfers, namentlich wasserlösliche
Kupfer(II)-salze, insbesondere Kupfer(II)-sulfat oder Kupfer(II)-tetraminsulfat, in Gegenwart von
Alkalisalzen niedrigmolekularer Fettsäuren.
Bedeutet Q einen unter den Kupferungsbedingungen leicht durch 2bindigen Sauerstoff ersetzbaren Substituenten
wie die Sulfonsäuregruppe oder Wasserin der von Y1 und Y2 das eine Y Wasserstoff, eine
Sulfonsäure- oder eine Carbonsäuregruppe vorstellt und das andere Y eine acylierbare Aminogruppe.
Verbindungen der Formel V erhält man beispielsweise durch Umsetzung von 2-Amino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure
mit 1,4-Diamino- oder 1,3-DiaminobenzoIen bzw. deren -3- bzw. -4-sulfonsäuren
oder -3- bzw. -4-carbonsäuren, also mit 1,4-Diamino- oder 1,3-Diaminobenzol, 1,4-Diaminobenzol-3-sulfon-
bzw. -3-carbonsäure oder 1,3-Diaminobenzol-4-sulfon-
bzw. -4-carbonsäure bei erhöhter Temperatur in wäßriger Natriumbisulfitlösung
nach Bucherer.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Azofarbstoffe stellen dunkle Pulver dar und sind in Form ihrer Alkalisalze
in Wasser besonders leicht löslich. Diese gute Wasserlöslichkeit ist durch die Wahl der Ausgangskomponenten
sicherzustellen, und zwar derart, daß pro Farbstoffmolekül mindestens 1, vorzugsweise
aber mehrere Sulfonsäuregruppen vorhanden sind. Die Farbstoffe eignen sich zum Färben und Bedrucken
von Wolle, Seide, Leder und synthetischen Polyamidfasern, insbesondere aber von solchen aus
natürlicher oder regenerierter Cellulose in rotvioletten, blauvioletten, marineblauen bis schwarzen Tönen.
Das Cellulosematerial imprägniert oder bedruckt
man zweckmäßig bei niederer Temperatur, beispielsweise bei 20 bis 500C mit der gegebenenfalls verdickten
Farbstofflösung und fixiert dann den Farbstoff durch Behandlung mit säurebindenden Mitteln.
Als solche kommen z. B. Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat, Di- und Trinatriumphosphat, Natriummetasilikat,
Natronlauge, bei Temperaturen über 500C auch Kalium- oder Natriumbicarbonat, in
Betracht.
Die Behandlung mit diesen Mitteln kann schon bei Raumtemperatur oder bei leicht erhöhter Temperatur
erfolgen, vorzugsweise in Gegenwart eines starken Alkali, wie Natronlauge oder Trinatriumphösphat.
Die Fixierung der erfindungsgemäß herstellbaren Azofarbstoffe kann aber auch vorteilhaft
nach einer gelinden Zwischentrocknung der imprägnierten oder bedruckten Ware, bei erhöhter Temperatur,
z. B. 70 bis 1600C, durchgeführt werden. Statt einer alkalischen Nachbehandlung kann man,
insbesondere bei heißer Fixierung, das säurebindende Mittel auch schon den Imprägnierflotten oder Druckpasten
beigeben und dann die Entwicklung der Färbung durch kurzes Erhitzen auf Temperaturen
über 100 bis 1600C bewirken. Die Zugabe von hydrotropen
Mitteln zu den Druckfarben und Imprägnierflotten ist bei diesen Verfahren vorteilhaft, beispielsweise
die Zugabe von Harnstoff in Mengen von 10 bis 200 g je Liter Färbemittel. Durch die Behandlung
mit säurebindenden Mitteln werden die neuen Farbstoffe
auf der Faser chemisch gebunden, und die damit erzeugten Cellulosefärbungen sind nach dem
Seifen zwecks Entfernung von nichtfixiertem Farbstoff ausgezeichnet naßecht, sehr gut lichtecht und
gegen Ausrüstung mit Kunstharzen weitgehend unempfindlich.
Als anwendungstechnischen Vorteil weisen die erfindungsgemäß hergestellten Farbstoffe, insbesondere
diejenigen, deren Kupplungskomponente sich aus dem Kondensationsprodukt von 2-Amino-5
- hydroxynaphthalin - 7 - sulfonsäure mit 1,4 - Diaminobenzolverbindungen
ableitet, eine vor allem in Gegenwart von das Ausziehen beschleunigenden Salzen, wie Natriumsulfat oder Natriumchlorid, erhöhte
Affinität zur Cellulose auf und eignen sich daher besonders gut zum Färben von. Cellulosefasern
aus langer Flotte, überraschenderweise läßt
sich trotz dieser erhöhten Substantivität beim Seifen in elektrolytarmen Bädern unfixierter Farbstoff leicht
und vollständig auswaschen, was eine der wesent^ liehen Voraussetzungen für gute Naßechtheiten der
mit Reaktivfarbstoffen erzeugten Cellulosefärbungen ist. Ferner zeichnen sich die erfindungsgemäß hergestellten
Farbstoffe durch die hohe Stabilität ihrer Färbebäder und Druckpasten aus.
Aus den französischen Patentschriften 1211 135 und
1 257 386 sind bereits Verfahren zur Herstellung von metallhaltigen reaktiven Farbstoffen bekannt, die
sich von den anmeldungsgemäß herstellbaren in der Reaktivkomponente unterscheiden. Im Vergleich zu
den aus der französischen Patentschrift 1257 386 bekannten kupferhaltigen reaktiven Farbstoffen, erhalten
durch Kuppeln von diazotierter 2-Aminol-hydroxybenzol-4,6-disulfonsäure mit 2-(4'-Aminophenylamino)
- 5 - hydroxynaphthalin - 7 - sulfonsäure bzw. von diazotierter 6-Chlor-2-amino-l-hydroxybenzol-4-sulfonsäure
mit 2-(4'-Amino-phenylamino)-5-hydroxynaphthalin-3',7-disulfonsäure, anschließender
Überführung in den Kupferkomplexfarbstoff und Acylierung mit 2,4,6-TrichIortriazin, zeichnen sich
die entsprechenden erfindungsgemäß herstellbaren einen Halogendiazinrest statt eines Halogentriazinrestes
enthaltenden kupferhaltigen Monoazofarbstoffe durch ein wesentlich besseres Zieh- und Fixiervermögen
bzw. eine bessere Waschechtheit 4 der Ausfärbungen auf Baumwolle aus.
In den folgenden Beispielen sind die Temperaturen in Celsiusgraden angegeben. Die Teile sind, sofern
etwas anderes nicht ausdrücklich vermerkt ist, Gewichtsteile. Gewichtsteile verhalten sich zu Volumteilen
wie Gramm zu cm3. Ferner sei noch bemerkt, daß die Farbstoffe, welche als reaktiven Substituenten
eine Polyhalogenpyrimidingruppe aufweisen, wahrscheinlich Isomerengemische sind. Bei der Umsetzung
von Aminoverbindungen mit Tri- oder Tetrahalogenpyrimidinen reagiert in erster Linie das Halogen in
4-Stellung und in zweiter Linie das Halogen in 2-Stellung.
Folglich ist der Pyrimidinrest vorwiegend in 4-Stellung an die Aminogruppe gebunden.
HO3S O
HO3S
Cl Cl
NH
NH
Cl
26,9. Teile 2 - Amino -1 - hydroxybenzol - 4,6 - disulfonsäure
werden mit 6,9 Teilen Natriumnitrit und 25 Teilen 30%iger Salzsäure auf übliche Weise diazotiert.
Die wäßrige Diazoniumlösung wird bei 0 bis 10° zu einer Lösung von 33,0 Teilen 2-(4'-Aminophenylamino)
- 5 - hydroxynaphthalin - 7 - sulfonsäure und 30 Teilen Natriumcarbonat in 400 Teilen Wasser
fließen gelassen. Sobald die Kupplungsreaktion beendet ist, stellt man den pH-Wert mit verdünnter
Essigsäure auf 4,5 bis 5,0, fügt 27,2 Teile kristallisiertes Natriumacetat und hierauf eine Lösung von
25 Teilen kristallisiertem Kupfersulfat in 100 Teilen
Wasser zu und rührt während 30 Minuten bei 60 bis 65°. Der gekupferte Farbstoff wird mit Natriumchlorid
ausgefällt, abfiltriert und mit verdünnter Natriumchloridlösung gewaschen. Der feuchte Filterkuchen
wird in 800 Teilen Wasser bei 60 bis 65" gelöst und die Lösung mit 24,0 Teilen 2,4,5,6-Tetrachlofpyrimidin
versetzt. Durch gleichzeitiges Zutropfen von Natriumcarbonatlösung wird der pH-Wert
des Reaktionsgemisches bei 6,0 bis 6,5 gehalten. Sobald keine diazotierten Aminogruppen mehr nachweisbar
sind, wird der neue Farbstoff ausgesalzen, abfiltriert, gewaschen und im Vakuum, bei 50 bis
60° getrocknet. Der kupferhaltige Reaktivfarbstoff stellt ein dunkles Pulver dar, welches sich in Wasser
mit violetter Farbe löst. /
Den gleichen Farbstoff erhält man, wenn der schwermetallfreie Aminomonoazofarbstoff unter denselben
Bedingungen zuerst mit 2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin kondensiert und hernach mit einem kupferabgebenden
Mittel behandelt wird.
IO
Färbevorschrift:
2 Teile des neuen Farbstoffes werden in 1000 Teilen Wasser gelöst und mit 40 Teilen Natriumcarbonat
versetzt. Man geht bei 40° mit 100 Teilen Baumwolle ein und erwärmt innerhalb 30 Minuten auf
90 bis 95°, versetzt mit 80 Teilen Natriumchlorid und färbt 1 Stunde bei dieser Temperatur. Anschließend
wird gespült und 30 Minuten kochend geseift. Man erhält eine reine, violette Färbung von ausgezeichneten
Licht- und Naßechtheiten.
Zu Farbstoffen mit ähnlichen Eigenschaften gelangt man, wenn an Stelle der 24,0 Teile 2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin
äquivalente Mengen 2,4,6-Trichlor-5 - brompyrimidin, 2,4,6 - Trichlorpyrimidin oder
2,4,6-Tribrompyrimidin verwendet werden.
Ähnliche Farbstoffe werden auch erhalten, wenn man äquimolekulare Mengen der in der nachfolgenden
Tabelle 1 angeführten kupferhaltigen Aminomonoazofarbstoffe mit den in der Kolonne 3 derselben
Tabelle aufgeführten Acylierungsmittel nach dem oben beschriebenen Verfahren umsetzt.
Nr. | Kupferkomplex des Aminomonoazofarbstoffes |
Acylierungsmittel | Farbton der CellulosefSrbung |
1 | 2-Amino-1 -hydroxybenzol-4-sulfonsäure | 2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin | Violett |
—> 2-(4'-Aminophenylamino)-5-hydroxy- | |||
naphthalin-3',7-disulfonsäure | |||
2 | desgl. | 2,4,6-Trichlorpyrimidin | Violett |
3 | desgl. | 2,4,5,6-Tetrabrom- | Violett |
pyrimidin | |||
4 | desgl. | S-Methyl-^^ö-trichlor- | Violett |
pyrimidin | |||
5 | desgl. | S-Acetyl^Ao-trichlor- | Violett |
pyrimidin | |||
6 | 2-Amino-l-hydroxybenzol-4,6-disulfonsäure | 2,4,5,6-Tetrachlor | Violett |
—> 2-(4'-Aminophenylamino)-5-hydroxy- | pyrimidin | ||
naphthalin-3'-carbonsäure-7-sulfonsäure | |||
7 | desgl. | 5-Brom-2,4,6-trichlor- | Violett |
pyrimidin | |||
8 | 2-Amino-l-hydroxybenzol-4,6-disulfonsäure | 2,4,5,6-Tetrachlor | Rotstichig |
—> 2-(3'-Aminophenylamino)-5-hydroxy- | pyrimidin | violett | |
naphthalin-7-sulfonsäure | |||
9 | desgl. | 2,4,6-Trichlorpyrimidin | Rotstichig |
violett | |||
10 | 2-Amino-1 -hydroxybenzol-4-sulfonsäure | 2,4,5,6-Tetrachlor | Rotstichig |
—> 2-(3'-Aminophenylamino)-5-hydroxy- | pyrimidin | violett | |
naphthalin-4',7-disulfonsäure | |||
11 | desgl. | 2,4,6-Trichlorpyrimidin | Rotstichig |
violett | |||
12 | desgl.' | 5-Äthyl-2,4,6-trichlor- | Rotstichig |
pyrimidin | violett | ||
13 | 2-Amino-1 -hydroxybenzol-4-sulfonsäure | 2,4,5,6-Tetrabrom- | Rotstichig |
—> 2-(3'-Aminophenylamino)-5-hydroxy- | pyrimidin | violett | |
naphthalin-4'-carbonsäure-7-sulfonsäure | |||
14 | desgl. | 2,4,5,6-Tetrachlor | Rotstichig |
pyrimidin | violett | ||
15 | 2-Amino-1 -hydroxybenzol-4-sulfonsäuf e | desgl. | Rotstichig |
—* 2-(4'-N- Methylaminophenylamino)-5-hydroxy- | violett | ||
naphthalin-3',7-disulfonsäure | |||
16 | desgl. | S-Acetyl^Aö-trichlor- | Rotstichig |
pyrimidin . | violett | ||
17 | 2-Amino-1 -methoxybenzol-4,6-disulfonsäure | 5-Methyl-2,4,6-trichlor- | Rotstichig |
—♦ 2-(3'-Aminophenylamino)-5-hydroxy- | pyrimidin | violett | |
naphthalin-4',7-disulfonsäure | |||
909515/1688 |
Fortsetzung
10
Nr. | Kupferkomplex des Aminomonoazofarbstoffes |
Acylierungsmittel | f · | desgl. | Farbton der Cellulosefärbung |
18 | 2-Amino-6-acetylamino-l-hydroxybenzol-4-sulfon- | 2,4,5,6-Tetrachlor- | Rotstichig | ||
säure —* 2-(3'-Aminophenylamino)-5-hydroxy- | pyrimidin | violett | |||
naphthalin-4'-carbonsäure-7-sulfonsäure | S-Acetyl^Aö-trichlor- | ||||
19 | 2-Amino-6-nitro-l-hydroxybenzol-4-sulfonsäure | desgl. | pyrimidin | Blauviolett | |
—» 2-(4'-Aminophenylamino)-5-hydroxy- | |||||
naphthalin-3',7-disulfonsäure | |||||
20 | 2-Amino-l-hydroxybenzol-4-methylsulfon | desgl. | Violett | ||
—* 2-(4'-Aminophenylamino)-5-hydroxy- | |||||
naphthalin-3',7-disulfonsäure | |||||
21 | 2-Amino-l-hydroxybenzol-4-sulfamid | desgl. | Violett | ||
—* 2-(4'-Aminophenylamino)-5-hydroxy- | |||||
naphthalin-3'-carbonsäure-7-sulfonsäure | |||||
22 | 6-Chlor-2-amino-1 -hydroxybenzol-4-sulfonsäure | Rotstichig | |||
—* 2-(4'-Aminophenylamino)-5-hydroxy- | violett | ||||
naphthalin-3',7-disulfonsäure | |||||
23 | desgl. | Rotstichig | |||
violett |
HO3S O
HO3S
Cu-
HO3S
COOH
Cl Cl
NH
NH
Cl
Die Diazoniumsalzlösung, hergestellt durch Diazotierung von 26,9 Teilen 2-Amino-l-hydroxybenzol-4,6-disulfonsäure
mit 6,9 Teilen Natriumnitrit in Gegenwart von Salzsäure, wird mit der Lösung von
37,5 Teilen 2-(4'-Aminophenylamino)-5-hydroxynaphthalin - 3' - carbonsäure - 7 - sulfonsäure und
30 Teilen Natriumcarbonat in 500 Teilen Wasser bei 0 bis 10° vereinigt. Nach beendeter Kupplung
erwärmt man die mit verdünnter Salzsäure auf pH 6,0 bis 6,5 eingestellte Farbstofflösung auf 60 bis 65°,
setzt 24,0 Teile 2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin zu und rührt unter gleichzeitigem Zutropfen von Natriumcarbonatlösung
so lange bei einem pH-Wert von 6,0 bis 6,5, bis sich keine diazotierten Aminogruppen
mehr nachweisen lassen. Der kondensierte Farbstoff wird mit Natriumchlorid ausgefällt, abflltriert und
in 800 Teilen Wasser bei 40 bis 45° gelöst. Nach
Zugabe von 27,2 Teilen kristallisiertem Natriumacetat tropft man innert 10 Minuten eine Lösung von
25 Teilen kristallisiertem Kupfersulfat in 100 Teilen Wasser zu. Der gekupferte Farbstoff wird ausgesalzen,
abfiltriert, mit verdünnter Natriumchloridlösung gewaschen und im Vakuum bei 50 bis 60° getrocknet.
Er stellt ein dunkles Pulver dar, welches sich im Wasser mit violetter Farbe löst.
Der Farbstoff ist identisch mit dem nach Tabelle 1, Beispiel 6 hergestellten Farbstoff.
Der Farbstoff ist identisch mit dem nach Tabelle 1, Beispiel 6 hergestellten Farbstoff.
Wird Baumwolle bei 20° mit einer 2%igen Lösung dieses Farbstoffes, die noch 5% Harnstoff und 2%
Natriumcarbonat enthält, imprägniert, anschließend während 5 bis 10 Minuten bei 100 bis 110° gedämpft,
gespült und kochend geseift, so erhält man eine violette Färbung, die eine gute Lichtechtheit und
sehr gute Naßechtheiten aufweist.
HO3S O
SO.H
Cl Cl
NH
SO3H
NH-< N
N-f
Cl
N-f
Cl
30,3 Teile 2-Aminonaphthah'n-4,8-disulfonsäure earbonat in 400 Teilen Wasser bei 0 bis 10° vereinigt,
werden mit 6,9 Teilen Natriumnitrit in Gegenwart 65 Nach beendeter Kupplung erwärmt man die rote
von Salzsäure diazotiert und mit der Lösung von Farbstofflösung auf 60 bis 65°, stellt den pH-Wert
41,0 Teilen 2-(4'-Aminophenylamino)-5-hydroxy- mit Essigsäure auf 6,5 bis 7,0 und rührt 24,0 Teile
naphthalin-3',7-disulfonsäüre und 30 Teilen Natrium- 2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin ein. Die frei werdende
Salzsäure wird durch gleichzeitiges Zutropfen von verdünnter Natriumcarbonatlösung fortwährend neutralisiert.
Nach beendeter Reaktion wird der Farbstoff ausgesalzen, abfiltriert und mit verdünnter Natrium- '
chloridlösung gewaschen. Der feuchte Filterkuchen wird in 1000 Teilen Wasser bei einem pH-Wert von
5,0 gelöst und die Lösung mit 50 Teilen kristalli- -siertem Natriumacetat sowie mit 28 Teilen kristallisiertem
Kupfersulfat in 100 Teilen Wasser versetzt. Hierauf tropft man innerhalb 1 Stunde bei 20 bis
25° 180 Teile 5%iges Wasserstoffsuperoxyd zu und rührt während 2 Stunden bei Raumtemperatur weiter.
Nach dieser Zeit enthält das Reaktionsgemisch keinen metallfreien Farbstoff mehr, und der "neue kupferhaltige
Farbstoff wird mit Natriumchlorid ausgefällt, abfiltriert und gewaschen. Er stellt ein dunkles Pulver
dar, welches sich in Wasser mit blauschwarzer Farbe löst.
Färbevorschrift:
2 Teile des neuen Farbstoffes werden in 1000 Teilen
Wasser gelöst und mit 40 Teilen Natriumcarbonat versetzt. Man geht bei 40° mit 100 Teilen Baumwolle
ein, erwärmt innerhalb 30 Minuten auf 90 bis 95°, versetzt mit 80 Teilen kalziniertem Natriumsulfat·
und färbt während einer Stunde bei dieser Temperatur. Anschließend wird gespült und 30 Minuten
kochend geseift. Man erhält eine blauschwarze Färbung von sehr guten Licht- und Naßechtheiten.
Farbstoffe mit ähnlichen Eigenschaften erhält man, wenn die in der 2. Spalte der nachstehenden Tabelle 2
genannten Aminomonoazofarbstoffe mit den in der 3. Spalte derselben Tabelle angeführten Acylierungsmitteln
kondensiert und nach der- obengenannten Methode mit Wasserstoffperoxyd und kupferabgebenden
Mitteln behandelt werden.
Nr. | Aminomonoazofarbstoff | Acylierungsmittel | Farbton der Cellulosefärbung |
1 | 2-Aminonaphthalin-4,8-disulfonsäure | 2,4,6-Trichlorpyrimidin | Blauschwarz |
—> 2-(4'-Aminophenylamino)-5-hydroxy- | |||
naphthalin-7-sulfonsäure | |||
2 | 2-Aminonaphthalin-1,5-disulfonsäure | 2,4,5,6-Tetrachlor- | Blauschwarz |
—> 2-(4'-Aminophenylamino)-5-hydroxy- | pyrimidin | ||
naphthalin-3',7-disulfonsäure | |||
3 | 2-Aminonaphthalin-6,8-disulfonsäure | 5-Acetyl-2,4,6-trichlor- | Violettschwarz |
—» 2-(3'-Aminophenylamino)-5-hydroxy- | pyrimidin | ||
naphthalin-7-sulfonsäure | |||
4 | l-Aminonaphthalin-4-sulfonsäure —* 2-(3'-Amino- | 2,4,5,6-Tetrachlor- | Blauviolett |
phenylamino)-5-hydroxynaphthalin- | pyrimidin | ||
4',7-disulfonsäure | |||
5 | 2-Aminonaphthalin-6-sulfonsäure —> 2-(4'-Amino- | desgl. | Blauviolett |
phenylamino)-5-hydroxynaphthalin-3'-carbon- | |||
säure-7-sulfonsäure | |||
6 | l-Aminobenzol-4-sulfonsäure —> 2-(4'-Aminophenyl- | desgl. | Violett |
amino)-5-hydroxynaphthalin-3',7-disulfonsäure | |||
7 | 2-Aminonaphthalin-5,7-disulfönsäure | desgl. | Blauviolett |
—> 2-(3'-Aminophenylamino)-5-hydroxy- | |||
naphthalin-4',7-disulfonsäure | |||
8 | 2-Aminonaphthalin-4,6,8-trisulfonsäure | 2,4,6-Trichlorpyrimidin | Blauviolett |
—> 2-(4'-Aminophenylamino)-5-hydroxy- | |||
naphthalin-7-sulfonsäure | |||
9 | l-Aminobenzol-2,5-disulfonsäure —> 2-(3'-Amino- | 2,4,5,6-Tetrachlor- | Blauviolett |
phenylamino)-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure | pyrimidin |
Beispiel 4
-Cu O
HO3S
SO3H
Cl Cl
^N z
Cl
77,8 Teile des Kupferkomple'xes des Aminomono- 65 3',7-disulfonsäure in alkalischem Mittel und Beazofarbstoffes,
erhalten durch Kupplung von 6-Nitro- handlung des so erhaltenen Farbstoffes mit einem
1 - diazo - 2 - hydroxynaphthalin - 4 - sulfonsäure mit kupferabgebenden Mittel, werden in 1000 Teilen
2 - (4' - Aminophenylamino) - 5 - hydroxynaphthalin- Wasser neutral gelöst. Die auf 60 bis 65° erwärmte
Farbstofflösung wird mit 24,0 Teilen 2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin
bei einem pH-Wert von 6,0 bis 6,5 kondensiert. Nach beendeter Umsetzung wird der
neue Farbstoff der obigen Formel ausgesalzen, abfiltriert und im Vakuum bei erhöhter Temperatur
getrocknet. Der gemahlene Farbstoff stellt ein dunkles Pulver dar, welches sich in Wasser mit blauvioletter
Farbe löst.
"* Färbevorschrift:
2 Teile des neuen Farbstoffes werden in 1000 Teilen Wasser gelöst und die Lösung mit 25 Teilen Trinatriumphosphat
und 60 Teilen Natriumchlorid ver-
IO
setzt. Man geht bei 50° mit 100 Teilen Baumwolle ein, erwärmt innerhalb 60 Minuten auf 90 bis 95°
und färbt während einer Stunde bei dieser Temperatur. Nach dem Spül- und Abseifungsprozeß erhält man
eine blauviolette Färbung mit guten Licht- und guten Naßechtheiten.
Farbstoffe mit ähnlich guten Eigenschaften erhält man durch Umsetzung der in der Tabelle 3 aufr
geführten kupferhaltigen Aminomonoazofarbstoffe mit einer mindestens äquimolekularen Menge der in
der Kolonne 3 derselben Tabelle genannten Acylierungsmittel unter den im Beispiel beschriebenen
Bedingungen.
Nr. | Kupferkomplex des Aminomonoazofarbstoffes |
Acylierungsmittel | • | 5-Acetyl-2,4,6-trichlor- | Farbton der Cellulosefärbung |
1 | o-Nitro-l-diazo^-hydroxynaphthalin^-sulfonsäure | 2,4,5,6-Tetrachlor- | pyrimidin | Blauviolett | |
—> 2-(4'-Aminophenylamino)-5-hydroxy- | pyrimMin | ||||
naphthalin-7-sulfonsäure | 2,4,6-Trichlorpyrimidin | ||||
2 | 6-Nitro-l-diazo-2-hydroxynaphthalin-4-sulfonsäure | 2,4,6-Trichlorpyrimidin | 2,4,5,6-Tetrachlor- | Blauviolett | |
1 | —♦ 2-(3'-Äminophenylamino)-5-hydroxy- | pyrimidin | |||
naphthalin^'-carbonsäure^-sulfonsäure | |||||
3 | 6-Brom-l-diazo-2-hydroxynaphthalin-4-sulfonsäure | 5-Brom-2,4,6-trichlor- | Blauviolett | ||
—> 2-(3'-Aminophenylamino)-5-hydroxy- | pyriiötdin | ||||
naphthalin-4',7-disulfonsäure | 2,4,5,6-Tetrachlor- | ||||
4 | desgl. | pyrimidin | Blauviolett | ||
'. 5 | l-Diazo-2-hydroxynaphthalin-4-sulfonsäure | Blauviolett | |||
—♦ 2-(4'-Aminophenylamino)-5-hydroxy- | |||||
naphthalin-7-sulfonsäure | |||||
6 | desgl. | Blauviolett | |||
7 | 6-Chlor-l-diazo-2-hydroxynaphthalin-4-sulfonsäure | Blauviolett | |||
—» 2-(3'-Aminophenylamino)-5-hydroxy- | |||||
naphthalin-7-sulfonsäure |
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von reaktiven Azofarbstoffen, dadurchgekennzeichnet, daß
man einen kupferhaltigen Monoazofarbstoff der allgemeinen Formel I
-Cu-
R-N = N
HO3S
HO3S
-O
(I)
in der R einen Rest der Benzol- oder Naphthalinreihe bedeutet, welcher die —O — Cu-Gruppe
in p-Stellung zur Azobindung enthättr~und in
der von Y1 und Y2 das eine Y Wasserstoff, eine
Sulfonsäure- oder Carbonsäuregruppe und das
55
-Cu-
R-N =
HO3S
andere Y eine acylierbare Aminogruppe vorstellt,
mit einer mindestens 3 Halogenatome enthaltenden, aromatischen 1,3-Diazinverbindung im Molverhältnis 1:1 zu einem Farbstoff der allgemeinen
Formel II
mit einer mindestens 3 Halogenatome enthaltenden, aromatischen 1,3-Diazinverbindung im Molverhältnis 1:1 zu einem Farbstoff der allgemeinen
Formel II
(Π)
Y,'
umsetzt, in der R die unter Formel I angegebene Bedeutung hat und in der von Y1' und Y2" das
eine Y' Wasserstoff, eine Sulfonsäure- oder Carbonsäuregruppe und das andere Y' eine substituierte
Aminogruppe vorstellt, die den Rest einer aromatischen 1,3-Diazinverbindung trägt, welcher noch
mindestens 2 Halogenatome aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,-dadurch gekennzeichnet,
daß man Farbstoffe der im Anspruch 1 angegebenen Formel I verwendet, in der Y1 eine
acylierbare Aminogruppe darstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Farbstoffe der im Anspruch 1
angegebenen Formel I verwendet, worin R den Rest einer Benzolmono- oder -disulfonsäure bedeutet.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den kupferhaltigen
Farbstoff der im Anspruch 1 angegebenen Formel I mit 2,4,5,6-Tetrachlorpyrimidin
umsetzt.
5. Verfahren zur Herstellung der nach Anspruch 1 erhältlichen reaktiven Azofarbstoffe in
Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen kupferbaren
Monoazofarbstoff der allgemeinen Formel III
(III)
30
HO3S
NH
35 in der Q eine Hydroxylgruppe oder einen unter den Kupferungsbedingungen durch 2bindigen
Sauerstoff ersetzbaren oder in 2bindigen Sauerstoff umwandelbaren Substituenten, der sich in
o-Stellung zur Azobindung befindet, bedeutet, R die im Anspruch 1 unter Formel I angegebene
Bedeutung hat und von Y1 und Y2 das eine Y'
Wasserstoff, eine Sulfonsäure- oder Carbonsäuregruppe und das andere Y' eine substituierte
Aminogruppe vorstellt, die den Rest einer aromatischen 1,3-Diazinverbindung trägt, der noch mindestens
2 Halogenatome aufweist, mit Kupfer abgebenden Mitteln unter Bedingungen behandelt,
welche die Halogenatome des mit der Aminogruppe verbundenen Diazinylrestes nicht entfernen
und den Substituenten Q gegebenenfalls in 2bindigen Sauerstoff überführen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Farbstoff der im Anspruch
5 angegebenen Formel III verwendet, in der Y1 eine substituierte Aminogruppe vorstellt,
die den Rest einer aromatischen 1,3-Diazinverbindung trägt, der noch mindestens 2 Halogenatome
aufweist.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Farbstoff der im Anspruch
5 angegebenen Formel III verwendet, in der R — Q — einen o-Hydroxyphenylrest bedeutet,
der 1 bis 2 Sulfonsäuregruppen enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Farbstoff der im Anspruch
5 angegebenen Formel III verwendet, in der von Y1' und Y2' das eine Y' eine Aminogruppe
bedeutet, die durch einen Trichlorpyrimidylrest substituiert ist.
909515/1688
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH447661A CH395391A (de) | 1961-04-14 | 1961-04-14 | Verfahren zur Herstellung von metallhaltigen, reaktiven Azofarbstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1292274B true DE1292274B (de) | 1969-04-10 |
Family
ID=4276788
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG34731A Pending DE1292274B (de) | 1961-04-14 | 1962-04-13 | Verfahren zur Herstellung von reaktiven Azofarbstoffen |
DE19621769020 Pending DE1769020A1 (de) | 1961-04-14 | 1962-04-13 | Faserreaktive kupferhaltige Monoazofarbstoffe |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19621769020 Pending DE1769020A1 (de) | 1961-04-14 | 1962-04-13 | Faserreaktive kupferhaltige Monoazofarbstoffe |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3218308A (de) |
BE (1) | BE616411A (de) |
CH (1) | CH395391A (de) |
DE (2) | DE1292274B (de) |
ES (1) | ES276700A1 (de) |
GB (1) | GB985746A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4007164A (en) * | 1968-03-19 | 1977-02-08 | Bayer Aktiengesellschaft | Azo dyestuffs containing 6-fluoro-pyrimidinyl 4-reactive group |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1211135A (fr) * | 1957-10-11 | 1960-03-14 | Ciba Geigy | Nouveaux composés complexes métallifères de colorants monoazoïques, leur préparation et leur emploi |
FR1257386A (fr) * | 1959-05-20 | 1961-03-31 | Ici Ltd | Complexes de cuivre de composés azoïques pour la coloration des matières textiles cellulosiques |
Family Cites Families (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE560035C (de) * | 1929-04-11 | 1932-09-28 | Chemische Ind Ges | Verfahren zur Herstellung von Cellulosederivaten |
NL109154C (de) * | 1957-10-10 | |||
CH359228A (de) * | 1957-11-29 | 1961-12-31 | Sandoz Ag | Verfahren zur Herstellung von Pyrimidinfarbstoffen |
FR1225281A (fr) * | 1958-05-23 | 1960-06-30 | Geigy Ag J R | Colorants réactifs renfermant un groupe trihalogéno-pyrimidylaminé et leur préparation |
AT214546B (de) * | 1958-05-28 | 1961-04-10 | Sandoz Ag | Verfahren zur Herstellung von mindestens einen trihalogenierten Pyrimidinring enthaltenden wasserlöslichen Farbstoffen der Azo-, Anthrachinon- und Phthalocyaninreihe |
US3041328A (en) * | 1959-05-09 | 1962-06-26 | Sandoz Ltd | Metallized disazo dyes |
US3134761A (en) * | 1960-04-29 | 1964-05-26 | Geigy Ag J R | Reactive dyestuffs containing one or more disulphimide group |
-
1961
- 1961-04-14 CH CH447661A patent/CH395391A/de unknown
-
1962
- 1962-04-13 ES ES276700A patent/ES276700A1/es not_active Expired
- 1962-04-13 BE BE616411A patent/BE616411A/fr unknown
- 1962-04-13 US US187204A patent/US3218308A/en not_active Expired - Lifetime
- 1962-04-13 DE DEG34731A patent/DE1292274B/de active Pending
- 1962-04-13 DE DE19621769020 patent/DE1769020A1/de active Pending
- 1962-04-13 GB GB14340/62A patent/GB985746A/en not_active Expired
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1211135A (fr) * | 1957-10-11 | 1960-03-14 | Ciba Geigy | Nouveaux composés complexes métallifères de colorants monoazoïques, leur préparation et leur emploi |
FR1257386A (fr) * | 1959-05-20 | 1961-03-31 | Ici Ltd | Complexes de cuivre de composés azoïques pour la coloration des matières textiles cellulosiques |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB985746A (en) | 1965-03-10 |
CH395391A (de) | 1965-07-15 |
BE616411A (fr) | 1962-10-15 |
ES276700A1 (es) | 1962-11-16 |
DE1769020A1 (de) | 1971-04-22 |
US3218308A (en) | 1965-11-16 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1644208C3 (de) | Reaktivfarbstoffe | |
DE1644171A1 (de) | Reaktivfarbstoffe und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE1644203B2 (de) | Reaktivfarbstoffe | |
DE2500062C2 (de) | Faserreaktive Tetrazofarbstoffe und ihre Verwendung | |
DE1289210B (de) | Verfahren zur Herstellung von Kupferkomplexverbindungen von Monoazofarbstoffen | |
CH467838A (de) | Verfahren zur Herstellung metallfreier Azofarbstoffe | |
DE1226728B (de) | Verfahren zur Herstellung von metallhaltigen Reaktivfarbstoffen | |
DE1904112C3 (de) | Faserreaktive, schwermetallhaltige Formazanfarbstoffe, Verfahren zu ihrer Herstellung und deren Verwendung zum Färben oder Bedrucken von Textilmaterial | |
DE1292274B (de) | Verfahren zur Herstellung von reaktiven Azofarbstoffen | |
DE1904113C3 (de) | Faserreaktive, schwermetallhaltige Formazanfarbstoffe, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung | |
DE1794222C3 (de) | Wasserlösliche Diazofarbstoffe und deren Metallkomplexverbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
AT235432B (de) | Verfahren zur Herstellung von neuen, schwermetallhaltigen, reaktiven Azofarbstoffen | |
DE2520123A1 (de) | Verfahren zur herstellung von formazanmetallkomplexfarbstoffen | |
EP0125650B1 (de) | Reaktivfarbstoffe, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung zum Färben und Bedrucken von Substraten | |
DE1904111C3 (de) | Faserreaktive schwermetallhaltige Formazanfarbstoffe, Verfahren zu ihrer Herstellung und deren Verwendung zum Färben oder Bedrucken von Textilmaterialien | |
DE1544499C3 (de) | Reaktivfarbstoffe | |
DE1769022C3 (de) | Faserreaktive Monoazofarbstoffe | |
DE1112229B (de) | Verfahren zur Herstellung von reaktiven Azofarbstoffen | |
DE1644353C (de) | Verfahren zur Herstellung wasserlos hcher, kupferhaltiger Reaktivfarbstoffe | |
DE1544505C3 (de) | Reaktivfarbstoffe und Verfahren zu deren Herstellung und Anwendung | |
DE1227587B (de) | Verfahren zur Herstellung von metallhaltigen, reaktiven Azofarbstoffen | |
AT233686B (de) | Verfahren zur Herstellung von neuen, schwermetallhaltigen, reaktiven Azofarbstoffen | |
DE1261257B (de) | Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen | |
DE1644194C3 (de) | Metallkomplexazofarbstoffe und deren Verwendung zum Färben oder Bedrucken von Fasermaterialien | |
CH536871A (de) | Verfahren zur Herstellung von Reaktivfarbstoffen |