DE1644203B2 - Reaktivfarbstoffe - Google Patents
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- DE1644203B2 DE1644203B2 DE1967F0051941 DEF0051941A DE1644203B2 DE 1644203 B2 DE1644203 B2 DE 1644203B2 DE 1967F0051941 DE1967F0051941 DE 1967F0051941 DE F0051941 A DEF0051941 A DE F0051941A DE 1644203 B2 DE1644203 B2 DE 1644203B2
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Description
2. Reaktivfarbstoffe der Formel
D—NH
In den Farbstoffen der allgemeinen Formel (I) ist die
-N(R)--Gruppe entweder direkt oder über ein weiteres Brückenglied, wie —SO2— oder —CO—, wie
im Falle von Amidgruppierungen, oder über eine Alkylengruppe, eine Alkylen-CO-, eine Arylen-, Arylen-SO2-,
Arylen-CO-Gruppe oder einen Triazin- oder Diazinring oder eine Arylenamidsulfonylgruppe an
einen aromatischen Ring des Farbstoffs D gebunden. Enthalten solche weiteren Brückenglieder heterocyclische
Ringsysteme wie im Falle von Triazinyl- oder Pyrimidinylresten, so können auch diese noch reaktionsfähige
Atome oder Gruppierungen, wie Halogenatome oder andere in großer Zahl bekannte Substituenten,
aufweisen.
Im Rahmen der neuen Farbstoffe (I) entspricht eine bevorzugte Gruppe von Produkten der Formel
D-NH
(Ia)
worin
worin
D' = Rest eines sulfonsäuregruppenhaltigen Azo-, den Rest eines sulfonsäuregruppenhaltigen
Azo-, Anthrachinon- oder Azaporphinfarbstoffs darstellt und
Anthrachinon-oder Azaporphinfarbstoffes. j<
> Ri und R2 die bereits angegebene Bedeutung haben.
3. Verfahren zum Färben und Bedrucken hydroxylgruppenhaltiger Materialien, insbesondere Textilmaterialien
aus nativer oder regenerierter Cellulose, dadurch gekennzeichnet, daß man auf diese
Materialien in beliebiger Reihenfolge einen oder mehrere Farbstoffe des Anspruches 1 bzw. 2
aufbringt und gegebenenfalls das so behandelte Material der Einwirkung erhöhter Temperatur
unterwirft.
4. Verfahren zum Färben N-haltiger Materialien,
bevorzugt von Wolle, Seide, synthetischen Superpolyamid- und -polyurethanfasern, dadurch gekennzeichnet,
daß man diese Materialien mit einem oder mehreren Farbstoffen des Anspruches 1 bzw. 2 aus
saurer bis neutraler Flotte färbt und gegebenenfalls anschließend den pH-Bereich des Färbebades
erhöht.
Geeignete Pyrimidinringe
(Π)
Die vorliegende Erfindung betrifft Reaktivfarbstoffe der Formel
D-N
R
N
F
(D
D = Rest eines sulfogruppenhaltigen organischen
Farbstoffs, t»
R - H, CH3
R, = H, Cl
R2 = H1CH3.
R, = H, Cl
R2 = H1CH3.
die in 6-Stellung einen abspaltbaren (reaktiven)
Fluorsubstituenten aufweisen, sind beispielsweise:
ö-Fluor-S-chlor-pyrimidinyl^,
6-Fluor-2-methyl-pyrimidinyl-4,
6-Fluor-5-chlor-2-methyl-pyrimidinyl-4.
Unter der Vielzahl der Bindungsmöglichkeiten des Restes
(HI)
an D ist die direkte Bindung der -N(R)—Gruppen an
ein Kohlenstoffatom eines carboxyclischen Ringes von D bevorzugt. Geeignete Brückenglieder solcher und
anderer Art, unter Einschluß der -N(R)—Gruppe, sind
beispielsweise (A steht für den Rest der Formel H):
— NH-A -N(CH3)—A —CONK—A
-SO2NH-A -CON(CHj)-A
—SO2N(CH3)- A —NH-CO—NH-A
—SO2N(CH3)- A —NH-CO—NH-A
-HN-CH2-CO-NH-A
-N(CHj)-CH2-CONH-A
HN-CH2-CH2-NH-A
NH-A
NH-A
HNOC
-NH
— NH-< y-NH—A
(SO3H)1
-HNOC-/\-NH —A
(SO3H)1 _2
NH-A
HNOC
-HN
-SO2NH
NH-A SO3H)1 ^
NH-A
-SO2HN
-HN-SO
NH-A
b>
-HN
CONH-A
SO,NH—A
SCH2(CH2 NH-A
-O
Die neuen Farbstoffe können den verschiedensten Klassen angehören, z. B. der Reihe der metallfreien oder
metallhaltigen Mono- oder Polyazofarbstoffe, metallfreien oder metallhaltigen Azaporphinfarbstoffe, wie
Kupfer- oder Nickelphthalocyaninfarbstoffe, der Anthrachinon-. Oxazin-, Dioxazin-, Triphenylmethan-,
Nitro-, Azomethin-, Benzanthron- und Dibenzanthronfarbstoffe sowie der polycyclischen Kondensationsverbindungen
von Anthrachinon-, Benzanthron- und Dibenzanthronverbindungen. Im Rahmen dieser Farbstoffklassen
sind unter anderem Farbstoffe der folgenden allgemeinen Zusammensetzungen besonders wertvoll.
!.Azofarbstoffe
[B-N = N-
N
F
F
(IV)
worin
CH2(CH2 NH-A B und E aromatische, carbocyclische oder heterocyclische
Reste darstellen, insbesondere B den Rest einer carbocyclischen Diazokomponente der
Benzol- oder Naphthalinreihe, und
E den Rest einer enolischen oder phenolischen
Kupplungskomponente, z. B. eines 5-Pyrazolons, eines Acetessigsäurearylamids, eines
Oxynaphthalins oder eines Aminonaphthalins; B und E können im übrigen beliebige in
Azofarbstoffen übliche Substituenten aufweisen, darunter auch weitere Azogruppen;
R' steht für eine —CHj--Gruppe oder bevorzugt
für ein Wasserstoffatom,
R' steht für Chlor, und
R2' steht für Wasserstoff.
Wichtige Azofarbstoffe sind beispielsweise solche der Benzol-azo-naphthalinreihe, der Benzol-azo-1-phenyl-5-pyrazolonreihe,
der Benzol-azo-aminonaphthalinreihe, der Naphthalin-azo-naphthalinreihe, der Naphthalin-azo-1
-phenylpyrazolon-5-Reihe und der Stilben-azobenzolreihe,
wobei auch hier die sulfonsäuregruppenhaltigen Farbstoffe bevorzugt sind. Im Falle von
Metallkomplexazofarbstoffen befinden sich die metallkomplexgebundenen
Gruppen vorzugsweise in den o-Stellungen zur Azogruppe, z. B. in Form von
0,0'-Dihydroxy-, o-Hydroxy-o'-carboxy-, o-Carboxy-o'-amino-
und o-Hydroxy-o'-amino-azogruppierungen. Besonders hervorragende Typen von Monoazofarbstof-
5 6
fen der erfindungsgemäß erhältlichen Art werden durch die folgenden Formeln veranschaulicht:
(SO3H)0 _3
-N=N-C CH3 (oder COOH)
Il Il
,;> HO-C N ■ (oderH2N-)\ /
N(R')A i
H;CI;CH3-f 4-(SO3H), _2
H;CI;CH, H;OCH3;NH-acy!
OH
N(R')-A
(H O3S)n--
-N =
O —Me—O
N(R')-A
<SO3H), _3
<SO3H), _3
NH2 (oder NH-acyl)
NH-A
NH
(SO3H)0-,
e = Cu;Cr;Co
(SO3H), _j
NH2 (oder NH-alkyl)
A-NH
SO3H
HO
A-HN
SO3H
NH-acyDoode,,
^SO3H), _3
^SO3H), _3
(SO3H)0.,
(VIII)
(IXa)
7 8
! (ο) bedeutet o-ständige Stellung der jeweils angezeigten Reste im Arylkcrn, und A steht für den Rest der Formel
worin R1' und Rj die bereits angegebene Bedeutung haben; Acyl steht für einen Acylrest; die in gestrichelten
Linien gezeichneten Kerne zeigen an. daß diese vorliegen oder abwesend sein können.
2. Anthrachinonfarbstoffe
O NH
R1' F
hierin bedeuten L und L' Substituenten, unter diesen insbesondere Sulfonsäuregruppen, ρ eine ganze Zahl von
0 bis 2. R" eine Methylgruppe oder Wasserstoff, Rj Wasserstoff und R1' Chlor.
X Phthalocyaninfarbstoffe
Pc-SO2NH
r; f
in dieser Formel steht Pc für den Rest eines Nickel- oder
Kupferphthalocyanins, L und L' für Substituenten, insbesondere Sulfonsäuregruppen, rfür eine ganze Zahl
von 0 bis 2, q für die Zahl 0 oder 1, R' für eine Methylgruppe oder bevorzugt Wasserstoff, R2' für
Wasserstoff und Ri' für Chlor. Der Phthalocyaninrest Pc
trägt bevorzugt als weitere Subsiituenten 1 -2 Sulfonsäure- und/oder 1-2 Sulfonsäureamidgruppen, wie
-SO2NH3-, -SOzNH-alkyl-, -SO2N(alkyl)2- und
—SO2NH(aryl)-Gruppen, wobei »alkyl« für Alkylreste
mit 1 —3 C-Atomen steht.
Die vorangegangene Zusammenstellung einer Auswahl geeigneter Azo-, Anthrachinon- und Azaporphinfarbstoffe
sowie fluorsubstituierter Pyrimidinringe stellt keine Beschränkung der allgemeinen Formeln dar, und
zwar weder im Hinblick auf die präparativen Möglichkeiten zur Darstellung solcher Farbstoffe im Rahmen
der allgemeinen Formel (1) noch hinsichtlich der wertvollen anwendungstechnischen Eigenschaften dieser
Produkte. Die neuen Farbstoffe können im übrigen beliebige in Farbstoffen übliche Substituenten aufweisen,
wie Sulfonsäure-, Carbonsäure-, Sulfonamid- und Carbonamidgruppen, die am Amidstickstoffatom weiter
substituiert sein können. Sulfonsäureester- und Carbonsäureestergruppen,
Alkyl-, Aralkyl- und Arylreste, Alkylamino-, Aralkylamino-, Arylamino-, Acylamino-,
Nitro-, Cyan-, Halogen-, wie Cl, Br und F, Hydroxy-, Alkoxy-, Thioäther-, Azogruppierungen und dergleichen.
Die Farbstoffe können auch weitere fixierfähige Gruppierungen, wie
Mono- oder Dihalogentriazinylamino-, Mono-, Dioder Trihalogenpy rimidiny lam ino-,
40
2,3- Dihalogenchinoxylin-6-carbonyl- oder
-6-sulfonylamino-,
-6-sulfonylamino-,
M-Dihalogen-phthalazin-ö-carbonyl-oder
-6-sulfonylamino-, 2-Halogen- oder
2-Alkylsulfonyl- oder
-6-sulfonylamino-, 2-Halogen- oder
2-Alkylsulfonyl- oder
2-Arylsulfonyl-benzthiazol-5-carbonyl-oder
-5-sulfonylamino-, Alkylsulfonylpyrimidinyl-,
Arylsulfonylpyrimidinyl-, veresterte
Sulfonsäureoxalkylamid- und
Oxalkylsulfongruppen, Sulfofluorid-,
Halogenalkylamino-, Acryloylamino-,
Halogenacylaminogruppen oder weitere
Reaktivgruppen
-5-sulfonylamino-, Alkylsulfonylpyrimidinyl-,
Arylsulfonylpyrimidinyl-, veresterte
Sulfonsäureoxalkylamid- und
Oxalkylsulfongruppen, Sulfofluorid-,
Halogenalkylamino-, Acryloylamino-,
Halogenacylaminogruppen oder weitere
Reaktivgruppen
>o aufweisen.
Die neuen Farbstoffe der Formel (I) werden dadurch erhalten, daß man in Farbstoffe oder Farbstoffvorprodukte
nach an sich bekannten Verfahren einen den reaktiven Fluorsubstituenten in 6-Stellung enthaltenden
Pyrimidinring
to
einführt, der mit der Aminogruppe -N(R)- direkt
verknüpft ist. Im Falle der Verwendung von Farbstoff-Vorprodukten werden diese dann in an sich bekannter
Weise, insbesondere durch Diazotierungs- und/oder Kupplungs- und/oder Kondensationsreaktion, in die
gewünschten Endfarbstoffe umgewandelt.
709 546/22
Die Einführung des Restes (II) über eine Aminogruppe -N(R)- in Farbstoffe oder Farbstoffvorprodukte
läßt sich nach verschiedenen präparativen Methoden verwirklichen. So kann man amino- oder amidgruppenhaltige
Farbstoffe oder Farbstoffvorprodukte, die ein reaktionsfähiges Wasserstoff a torn am Amin bzw.
Amidstickstoff aufweisen, mit Verbindungen der allgemeinen
Formel
(XIII)
Jl)
r.
Ri und R2 die angegebene Bedeutung haben und
X für einen anionischen abspaltbaren Rest
steht, >o
umsetzen und im Falle der Verwendung von Farbstoffvorprodukten diese in geeigneter Weise in die
gewünschten Endfarbstoffe umwandeln. Unter den als anionische Reste abspaltbaren reaktionsfähigen Substituenten
X hat der Fluorsubstituent bevorzugtes Interesse. Weitere von Fall zu Fall geeignete anionisch
abspaltbare Reste sind beispielsweise quartäre Ammoniumgruppen, wie
-N+(CH3)3 und-N+(C2H5J3.
Für die Umsetzung geeignete heterocyclische Pyrimidinverbindungen der Formel (XIII) sind beispielsweise:
4,6- Dif luor-5-chlor-pyrimidin,
4,6-Difluor-2-methyl-pyrimidin,
4,6-Difluor-5-chlor-2-methy]-pyrimidin.
Bei der Kondensationsreaktion mit den amino- bzw. amidgruppenhaltigen Farbstoffen bzw. Farbstoffvorprodukten
reagieren diese Pyrimidinderivate unter Abspaltung des Restes X jeweils in 4-Stellung.
Die genannten und weitere erfindungsgemäß verwendbare Fluor-Pyrimidinverbindungen können im
allgemeinen gut erhalten werden durch Umsetzen der entsprechenden Chlor- oder Bromverbindungen mit
Alkalifluoriden, z. B. mit Kaliumfluorid, NaHF, KSO2F, SOFj, AgF2, oder durch Umsetzen entsprechender
OH-Verbindungen mit SF4, COF2, COCIF oder Cyanurfluorid,
oder durch Erhitzen entsprechender Diazoniumtetrafluoborate.
Für die erfindungsgemäße Umsetzung besonders bevorzugt sind solche Reaktivkomponenten, die der
Formel
(XIV)
entsprechen, worin
R2' Wasserstoff und
Ri' Chlor bedeuten und
Ri' Chlor bedeuten und
Y einen anionisch abspaltbaren Rest, insbesondere einen Fluorsubstituenten darstellt.
-15
W) Die Umsetzung der amino- bzw. amidgruppenhaltigen Farbstoffe oder Farbstoffvorprodukte mit heterocyclischen
Verbindungen der Formel (XIH) oder (XIV) wird je nach Art der verwendeten Ausgangsverbindungen
in organischem, organisch-wäßrigem oder wäßrigem Medium bei Temperaturen von - 100C bis 1000C,
vorzugsweise bei 0 bis 500C, in Gegenwart alkalischer Kondensationsmittel, wie wäßrigen Alkalicarbonat-
oder Alkalihydroxidlösungen, durchgeführt.
Bei der Verwendung von Farbstoffzwischenprodukten werden die erhaltenen Kondensationsprodukte in
an sich üblicher Weise in die gewünschten Endfarbstoffe umgewandelt. Dieses Verfahren hat bevorzugtes Interesse
für die Darstellung von Azofarbstoffen, indem man beispielsweise eine Diazo- und/oder Kupplungskomponente,
die eine reaktionsfähige Amino- oder Amidgruppe aufweist, zunächst mit der Reaktivkomponente (X III)
bzw. (X IV) kondensiert und das erhaltene Zwischenprodukt
anschließend durch Diazotieren und/oder Kuppeln und/oder Kondensieren in einen Azofarbstoff umwandelt.
In diesem können nachträglich weitere Umwandlungsreaktionen vorgenommen werden, wie sie in
Azofarbstoffen üblich sind, z. B. Acylierungs-, Kondensations-, Reduktions- und Metallisierungsreaktionen.
Auch bei der Darstellung anderer Farbstoffe, insbesondere solcher der Phthalocyanin- und Anthrachinonreihe,
kann die Kondensation einer Reaktivkomponente (XIII) bzw. (XIV) zunächst mit einem
Zwischenprodukt erfolgen, z. B. mit m-Phenylendiamin oder einer m-Phenylendiaminsulfonsäure, und das
erhaltene Reaktionsprodukt anschließend mit einem Anthrachinonsulfonsäurehalogenid oder mit einem
Kupfer- oder Nickelphthalocyaninsulfonsäurehalogenid zu einem reaktiven Phthalocyaninfarbstoff weiterkondensiert
werden.
Eine weitere Variante zur Darstellung der neuen Farbstoffe der Formel (I), die in einigen Fällen
anwendbar ist, liegt darin, daß man in Farbstoffen oder insbesondere Farbstoffzwischenprodukten, die mindestens
eine Gruppe der allgemeinen Formel
(XV)
>0
worin
R2 die angegebene Bedeutung haben und
einen anionisch abspaltbaren Rest, ausgenommen einen Fluorsubstituenten, darstellt,
aufweisen, Z in an sich bekannter Weise gegen einen Fluorsubstituenten austauscht und bei Verwendung von
Farbstoffvorprodukten diese anschließend in die gewünschten Endfarbstoffe überführt. Der Austausch
einer oder mehrerer anionisch abspaltbarer Substituenten Z, z. B. von Cl- oder Br-Atomen, gegen Fluorsubstituenten
läßt sich beispielsweise in der bereits erläuterten Weise bewerkstelligen.
Die nach den verschieden geschilderten Verfahren erhältlichen Farbstoffe können, wie bereits für einige
Fälle erwähnt, weiteren für Farbstoffe üblichen Umsetzungen unterzogen werden, beispielsweise indem
man metallisierbare Farbstoffe mit metallabgebenden Mitteln, hierbei insbesondere mit Chrom-, Kobalt-,
Kupfer- oder Nickel-Salzen, behandelt, Farbstoffe, die reduzierbare Gruppen, insbesondere Nitrogruppen,
aufweisen, reduziert, Farbstoffe, die acylierbare Gruppen, insbesondere acylierbare Aminogruppen, aufweisen,
acyliert, oder indem man Farbstoffe nachträglich -■,
mit sulfonierenden Mitteln behandelt, wie mit Chlorsulfonsäure, Oleum oder SOj in chlorierten Kohlenwasserstoffen,
um (weitere) Sulfonsäuregruppen in die Produkte einzuführen. Das letzterwähnte Verfahren hat
zuweilen besondere Bedeutung in der Reihe der m Anthrachinon- und Phthalocyaninfarbstoffe.
Enthalten die verfahrensgemäß dargestellten Farbstoffe metallkomplexbildencle Gruppen, so können
diese durch Einwirkung metallabgebender Mittel, z. B. von Kupfer-, Nickel-, Chrom- oder Kobaltsalzen, in ihre ι -,
Metallkomplexverbindungen übergeführt werden. Desgleichen können sie anderen üblichen Umwandlungsreaktionen
unterzogen werden, wie Diazotierungs-, Kupplungs-, Acylierungs- und Kondensationsreaktionen.
i(>
Bei der Umsetzung aminogruppenhaltiger Farbstoffe mit Reaktivkomponenten der Formel (XIII) oder (XIV)
erhält man Gruppen besonders bevorzugter Farbstoffe, wenn man die den Farbstoffen der Formeln (IV) bis
(XII) zugrunde liegenden aminogruppenhaltigen Aus- _>->
gangsfarbstoffe einsetzt.
Bei der Darstellung von Phthalocyaninfarbstoffcn läßt sich zunächst eine mit der Reaktivkomponente
(XIII) oder (XIV) monokondensierte Diaminoarylverbindung
herstellen und diese anschließend mit Vorzugs- jn weise Kupfer- oder Nickelphthalocyanin-sulfonsäurehalogeniden
kondensieren, wobei gleichzeitig oder nachfolgend andere Aminoverbindungen, wie Ammoniak,
aliphatische Aminoverbindungen und/oder aromatische Aminoverbindungen mitverwendet werden kön- r>
nen. Man erhält auf diesem Wege Phthalocyanin-, bevorzugt Kupfer- oder nickelphthalocyaninsulfonamidfarbstoffe,
die einen gewissen Anteil an Sulfonarylamidgruppen, welche die Reaktivgruppe tragen, enthalten
und daneben einen gewissen Anteil nichtreaktiver Sulfonamidgruppen und/oder freier Sulfonsäuregruppen.
Ebenso kann man Kupfer- oder Nickelphthalocyanin-sulfonsäure-(aminoaryl)-amide,
die noch zusätzlich gegebenenfalls N-substituierte Sulfonamidgruppen anderer Art und freie Sulfonsäuregruppen aufweisen 4->
können, an der Aminogruppe des Aminoarylrestes mit Reaktivkomponenten (XIII) oder (XIV) zu den neuen
Farbstoffen (!) kondensieren.
Die neuen Farbstoffe sind äußerst wertvolle Produkte, die sich für verschiedenste Anwendungszwecke ->o
eignen. Als wasserlösliche Verbindungen finden sie bevorzugtes Interesse für das Färben hydroxylgruppenhaltiger
und stickstoffhaltiger Textilmaterialien, insbesondere von Textilmaterialien aus nativer und regenerierter
Cellulose, ferner aus Wolle, Seide, synthetischen >5
Polyamid- und Polyurethanfasern. Dank des oder der reaktiven Fluorsubstituenten im Pyrimidinring eignen
sich die Produkte besonders gut als Reaktivfarbstoffe zum Färben von Cellulosematerialien nach den hierfür
in neuerer Zeit bekanntgewordenen Techniken. Die to
erhaltenen Echtheiten, insbesondere Naßechtheiten, sind ausgezeichnet
Zum Färben von Cellulose werden die Farbstoffe vorzugsweise in einer wäßrigen Lösung eingesetzt, die
mit alkalisch reagierenden Stoffen, wie Alkalihydroxyd t5
oder Alkalicarbonat, oder mit in alkalisch reagierende Stoffe übergehenden Verbindungen, wie Alkalibicarbonat,
ChC-COONa, versetzt werden kann. Der Lösung können weitere Hilfsmittel zugesetzt werden, die jedoch
mit den Farbstoffen nicht in unerwünschter Weise reagieren sollen. Solche Zusätze sind beispielsweise
oberflächenaktive Substanzen, wie Alkylsulfate, oder die Wanderung des Farbstoffes verhindernde Stoffe
oder Färbereihilfsprodukte, wie Harnstoff, oder indifferente Verdickungsmittel, wie öl-Wasser-Emulsionen,
Traganth, Stärke, Alginat oder Methylcellulose.
Die so hergestellten Lösungen oder Pasten werden auf das zu färbende Material beispielsweise durch
Aufklotzen im Foulard (kurze Flotte) oder durch Aufdrucken aufgebracht und anschließend einige Zeit
auf erhöhte Temperatur, vorzugsweise 40 bis 1500C, erhitzt. Das Erhitzen kann in der Hotflue, im
Dämpfapparat, auf erhitzten Walzen oder durch Einbringen in erhitzte konzentrierte Salzbäder sowohl
fur sich allein als auch in beliebiger Reihenfolge hintereinander ausgeführt werden.
Bei Verwendung einer Klotz- oder Färbeflotte ohne Alkali wird eine Passage der trockenen Ware durch eine
alkalisch reagierende Lösung, der Kochsalz oder Glaubersalz zugesetzt wird, angeschlossen. Der Salzzusatz
vermindert hierbei das Abwandern des Farbstoffes von der Faser.
Man kann ebenfalls das zu färbende Material mit einem der vorgenannten säurebindenden Mittel vorbehandeln,
anschließend mit der Lösung oder Paste des Farbstoffs behandeln und schließlich, wie angegeben,
bei erhöhter Temperatur fixieren.
Zum Färben aus langer Flotte geht man in eine wäßrige Lösung des Farbstoffs (Flottenverhältnis I : 5
bis 1 :40) bei Raumtemperatur ein und färbt 40 bis 90 Minuten, gegebenenfalls unter Erhöhung der Temperatur
bis auf 40 bis 900C, unter anteilweiser Zugabe von Salz, z. B. Natriumsulfat, und anschließend Alkali,
beispielsweise Natriumphosphaten, Natriumcarbonat, NaOH oder KOH.
Hierbei tritt die chemische Reaktion zwischen Farbstoff und Faser ein. Nach erfolgter chemischer
Fixierung wird das Färbegut heiß gespült und abschließend geseift, wobei nicht fixierte Reste des
Farbstoffs entfernt werden. Man erhält ausgezeichnet echte, insbesondere naß- und lichtechte Färbungen.
Im sogenannten Klotz-Kaltverweil-Verfahren läßt
sich eine nachträgliche Erhitzung des geklotzten Gewebes dadurch ersparen, daß man das Gewebe
einige Zeit, z. B. 24 Stunden, bei Raumtemperatur lagert. In diesem Verfahren wird ein stärkeres Alkali als bei
dem oben beschriebenen Färbeverfahren aus langer Flotte eingesetzt.
Zum Bedrucken von Hydroxylgruppen enthaltenden Materialien wird eine Druckpaste aus der Farbstofflösung,
einem Verdickungsmittel, wie Natriumalginat, und einer alkalisch reagierenden oder beim Erhitzen Alkali
abspaltenden Verbindung, wie Natriumcarbonat, Natriumphosphat, Kaliumcarbonat, Kaliumacetat oder Natrium-
und Kaliumhydrogencarbonat, verwendet und das bedruckte Material gespült und geseift.
Enthalten die Farbstoffe metallkomplexbildende Gruppierungen, so können die Färbungen und Drucke
durch Nachbehandeln mit metallabgebenden Mitteln, wie Kupfersalzen, z. B. Kupfersulfat, Chrom-, Kobalt-
und Nickelsalzen, wie Chromacetat, Kobaltsulfat oder Nickelsulfat, in ihren Echtheiten verbessert werden.
Amidgruppen enthaltende Textilmaterialien, wie Wolle, Seide, synthetische Polyamid- und Polyurethanfasern,
werden im allgemeinen nach den hierfür üblichen Färbemethoden in saurem bis neutralem Bereich
SO3H
Cl
HO3S
OCHj
zeigt gegenüber dem Farbstoff des Beispiels 64 der belgischen Patentschrift 6 50 328 den überraschenden
Vorteil, auf Baumwolle Färbungen mit höherer Überfärbeechtheitzu
liefern; der Farbstoff der Formel
NH,
SO3H
HO3S
NH
zeigt gegenüber dem Farbstoff des Beispiels 68 der belgischen Patentschrift 6 44 495 den überraschenden
gefärbt, wobei zuweilen eine abschließende Erhöhung des pH-Wertes des Färbebades, z. B. auf pH 8 bis pH 9,
von Vorteil ist.
Die Farbstoffe werden beispielsweise auf Wolle und Seide in Form von Lösungen und auf synthetischem >
Polyamidgewebe als Lösungen oder bevorzugt in dispergierter Form aufgebracht und anschließend,
gegebenenfalls zusammen mit (vorzugsweise geringeren Mengen) säurebindenden Mitteln, wie Natriumcarbonat,
nachbehandelt. Auf synthetischen Superpolyamiden werden besonders günstige Resultate mit solchen
Farbstoffen erzielt, die nicht oder nur schwer in Wasser löslich sind. Diese werden nach an sich üblichen
Techniken und unter Zusatz der bekannten Hilfsmittel zu einer Farbstoffdispersion verarbeitet und als solche
im Färbe- und/oder Klotzbad oder in einer Druckpaste angewendet. Die für diese Anwendung geeigneten
Hilfsmittel sind u. a. Verbindungen, die die Wanderung des Farbstoffs auf der Faser verhindern, wie Celluloseäther,
Alkalimetallchloride und -sulfate, Benetzungsmit- >o tel, wie Kondensationsprodukte aus Äthylenoxyd und
Fettalkoholen bzw. Phenolen, sulfonierte Fettalkohole, Lösungsmittel, wie Thiodiglykol, ferner Verdickungsmittel,
wie Stärke, Traganth, Alginatverdickung, Gummiarabikum usw. r>
Die Nachbehandlung der auf Polyamidfasergewebe erhaltenen Färbungen, Imprägnierungen und Drucke
erfolgt vorzugsweise bei einer Temperatur von 50 bis 1100C und mit einer Dauer von 5 bis 60 Minuten. Auch
hier können die Färbungen für den Fall, daß die w verwendeten Farbstoffe metallkomplexbildende Gruppierungen
enthalten, mit metallabgebenden Mitteln, wie Kupfersalzen, z. B. Kupfersulfat oder Chrom-, Kobalt-
und Nickelsalzen, wie Chromacetat, Kobaltsulfat oder Nickelsulfat, zuweilen in ihren Echtheiten verbessert r>
werden.
Die mit den neuen Farbstoffen erhältlichen Färbungen zeichnen sich im allgemeinen durch gute bis sehr
gute Echtheitseigenschaften, insbesondere durch vorzügliche Naßechtheiten, aus.
Der erfindungsgemäße Farbstoff der Formel
Vorteil, auf Baumwolle Färbungen mit besserer Überfärbeechtheit zu liefern; der Farbstoff der Formel
O NH
Cl
SO, H
zeigt gegenüber dem in der belgischen Patentschrift 6 14 405, Beispiel 21 beschriebenen Produkt den Vorteil,
tiefere Färbungen auf Baumwolle zu liefern.
Der erfindungsgemäße Farbstoff der Formel
Der erfindungsgemäße Farbstoff der Formel
(SO3H)1.,
[Cu-PcJ-(SO2NHj)13
SO2NH
[Cu-PcJ-(SO2NHj)13
SO2NH
Na-SaIz
NH
zeigt gegenüber dem Farbstoff des Beispiels 124 der US-PS 34 33 781 den überraschenden Vorteil, auf
Baumwolle Färbungen mit höherer Überfärbeechtheit zu liefern. Der erfindungsgemäße Farbstoff der Formel
<r> zeigt gegenüber dem aus Beispiel 64 der BE-PS 6 50 328
bekannten Farbstoff den überraschenden Vorteil, auf Baumwolle nach dem Klotz-Thermofixier-Verfahren
tiefere Färbungen zu liefern.
Der erfindungsgemäße Farbstoff, der in Form der
r>o freien Säure der Formel
(SO3H)1,,
Y)
[Cu-Pc^-(SO2NH2), .3
SO2NH
SO2NH
60
Cl
NH
N-
entspricht, zeigt gegenüber dem aus der US-PS 34 33 781, Beispiel 124, bekannten nächst vergleichbaren
Farbstoff eine überraschend höhere Fixierausbeute bei der Färbung von Baumwolle.
In den folgenden Beispielen stehen Teile, soweit nichts anderes aufgeführt ist, für Gewichtsteile.
Zur Lösung von 34,7 Teilen 2-aminonaphthalin-4,8-disulfonsaurem
Natrium und 7 Teilen Natriumnitrit in 300 Teilen Wasser gibt man unter Eiskühlung 28 Volumteile
konzentrierte Salzsäure und rührt die Mischung eine halbe Stunde bei 0—1O0C. Nachdem überschüssige
salpetrige Säure entfernt worden ist, gibt man 10,7 Teile 3-Aminotoluol, gelöst in 10 Volumteilen konzentrierter
Salzsäure und 150 Teilen Wasser, hinzu und führt die Kupplung durch Abstumpfen des Gemisches auf pH 3
bis 5 zu Ende. Der entstandene Aminoazofarbstoff wird ausgesalzen, abgesaugt, gewaschen und dann wieder in
1400 Teilen Wasser und 200 Teilen Aceton unter Zusatz
von Natronlauge bei pH 7 gelöst. Zu dieser Lösung tropft man bei 30 bis 400C 18 Teile 4,6-Difluor-5-chlorpyrimidin,
gelöst in 10 Teilen Aceton, und hält mit 2 η-Natronlauge einen pH von 6 bis 7 ein. Nach
beendeter Reaktion wird der entstandene Farbstoff der wahrscheinlichen Formel
HO3S
Cl
-N = N-
SO,H
mit 210 Teilen gesättigter Kochsalzlösung ausgesalzen und das so erhaltene Produkt abgesaugt und mit 2%iger
NaCI-Lösung gewaschen und im Vakuum bei 50°C getrocknet.
Wenn man Zellulosegewebe mit einer Druckpaste bedruckt, die im Kilogramm 15 Gramm des Farbstoffs,
100 g Harnstoff, 300 ml Wasser, 500 g Alginatverdikkung (60 g Natriumalginat pro kg Verdickung) und 20 g
Soda enthält und die mit Wasser auf 1 Kilogramm aufgefüllt wurde, trocknet, 8 Minuten be: 10O0C dämpft,
mit heißem Wasser spült und kochend seift, so erhält man einen kräftigen rotstichig gelben Druck von guter
Wasch- und Lichtechtheit.
0,1 Mol der Kupferkomplexverbindung der Formel
NaO3S
NaO3S
SO3Na
NaO3S O Cu O SO3Na
und Hydrolyse der Acetyl- und der Benzolsulfonylgruppe) wird in 2500 Volumteilen Wasser von 60 bis 65°C bei
pH 6 bis 6,5 gelöst und bei 40 bis 500C mit 1,4 Mol 4,6-Difluor-5-chlorpyrimidin, gelöst in 150 Teilen Ace-.
ton, versetzt. Während der Kondensation wird durch Zugabe von Natriumcarbonatlösung ein pH von 6 bis 7
eingehalten. Nach beendeter Reaktion wird der Farbstoff ausgesalzen und isoliert. Der Farbstoff stellt
getrocknet ein dunkles Pulver dar, das sich in Wasser
in mit blauer Farbe löst.
100 Gewichtsteile eines Baumwollgewebes werden bei Raumtemperatur mit einer wäßrigen Lösung, die 2%
des Farbstoffs, ! 5 g/l Natriumhydrogencarbonat und 150 g/l Harnstoff enthält, foulardiert, zwischengetrock-■>
net, 5 Minuten auf 14O0C erhitzt, danach gespült und kochend geseift. Das Gewebe wird in sehr klaren blauen
Tönen naßecht gefärbt.
.»ο Beispiel 3
46 Teile des analog den Angaben in Beispiel 1 durch Kuppeln von diazotierter 2-Aminonaphthalin-4,8-disulfonsäure
auf 3-Methylaminotoluol erhaltenen Mono-
.'■) azofarbstoffs werden in 400 Teilen Wasser, 100 Teilen
Aceton bei 20 bis 300C gelöst, 18 Teile 4,6-Difluor-5-chlorpyrimidin,
gelöst in 10 Teilen Aceton, zugegeben und dabei ein pH von 6 bis 7 mittels 2 n-Sodalösung
eingehalten; die Kondensation wird fortgesetzt, bis eine
n> Probe beim Ansäuern keinen Farbtonumschlag mehr
zeigt. Der entstandene Farbstoff hat die wahrscheinliche Formel
γ, HO3S
(hergestellt nach den Angaben der deutschen Patentschrift 11 17 235 durch Kuppeln von diazotierter
l-Amino-8-(benzol-sulfonyloxy)-naphthalin-disulfonsäure-(3,6)
in sodaalkalischem Medium mit der äquivalenten Menge der 2-Acetylamino-5 hydroxynaphthalindisulfonsäure-(4,8),
Umwandlung der Monoazoverbindung in den Kupferkomplex durch oxydative Kupferung Cl
SO3H
und wird ausgesalzen, abgesaugt, gewaschen und bei 300C im Vakuum getrocknet.
Man imprägniert Baumwollgewebe mit einer Lösung von 20 bis 25° C, die pro Liter Flotte 20 g des obigen
Farbstoffs und 0,5 g eines nichtionogenen Netzmittels (z. B. eines polyoxäthylierten Oleylalkohols) sowie 150 g
Harnstoff und 15 g Natriumbicarbonat enthält. Anschließend wird das Gewebe zwischen zwei Gummiwalzen
auf einen Feuchtigkeitsgehalt von ca. 100% abgequetscht. Nach dem Zwischentrocknen bei 50 bis
600C wird 5 Minuten bei 1400C erhitzt und die so
erhaltene Färbung gründlich mit heißem Wasser gespült und 20 Minuten kochend mit einer Lösung behandelt,
die pro Liter 5 g Marseiller-Seife und 2 g Soda enthält.
Nach dem Spülen und Trocknen erhält man eine kräftige rotstichige Gelbfärbung von guter Naß-, Reib-
und Lichtechtheit.
In der nachfolgenden Tabelle sind die Diazokomponenten,
Kupplungskomponenten und die mit der Aminogruppe verknüpfbaren Reaktivkomponenten angeführt,
aus denen analog den Angaben in den Beispielen 1 und 2 Farbstoffe aufgebaut werden können,
deren Farbtöne — erhalten nach einem der beschriebenen Applikationsverfahren — ebenfalls in der Tabelle
verzeichnet sind.
709 546/22
Abkürzungen für die Reaktivkomponenten:
A = 4,6-Difluor-5-chlorpyrimidin
B = 4,6-DifIuor-5-chlor-2-methylpyrimidin
Diazokomponente | Kupplungskomponente | Reaktiv komponente |
Farbton |
2-Aminonaphthalin-4,8-disulfonsäure | l-Amino-2-methoxy- 5-methylbenzol |
A | Gelb |
desgl. | desgl. | B | Gelb |
l-AminonaphthaIin-3,6-disulfonsäure | l-Amino-3-methylbenzol | A | Gelb |
desgl. | desgl. | B | Gelb |
2-Aminonaphthalin-5,7-disulfonsäure | desgl | A | Gelb |
desgl. | desgl. | B | Gelb |
2-Aminonaphthalin-6,8-disulfonsäure | desgl. | A | Gelb |
desgl. | desgl. | B | Gelb |
4-Aminoazobenzol-3,4'-disulfonsäure | desgl. | A | Braungelb |
l-Aminobenzol-4-sulfonsäure —► 1 -Aminonaph thalin-6-sulfonsäure |
desgl. | B | Braungelb |
2-(3'-Sulfo-4'-aminophenyl)-6-methyl- benzthiazol-7-sulfonsäure |
desgl. | A | Gelb |
2-Aminonaphthalin-4,8-disulfonsäure | l-Methylamino-3- methoxybenzol |
B | Gelb |
desgl. | l-Amino-3-acetyl- aminobenzol |
A | Gelb |
desgl. | Anilin | A | Gelb |
Beispiel 4 |
In die Lösung von 36,5 Teilen des Natriumsalzes der l-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure in 200
Teilen Wasser werden bei 20 bis 300C 25 Teile 4,6-Difluor-5-chlorpyrimidin, gelöst in 15 Teilen Aceton,
gegeben und unter ständigem Abstumpfen der frei werdenden Säure ein pH von 6,5 bis 7 aufrechterhalten.
Die Reaktion wird chromatographisch verfolgt Die erhaltene Lösung des Farbstoffzwischenproduktes wird
SO3H
N=N
HOjS
in 900 Teile Wasser gegeben und bei einem pH von 7 bis 8 bei 0 bis 5° C mit 17,5 Teilen diazotierter
2-Aminobenzolsulfonsäure, gelöst in 200 Teilen Wasser,
gekuppelt. Bei einem End-pH von 6,5 wird mit 200 Teilen Kochsalz ausgesalzen, abgesaugt und mit
20%iger Kochsalzlösung gewaschen. Man trocknet im Vakuum bei 30 bis 400C. Der Farbstoff
Cl
SO3H
bildet rote Nädelchen.
Wird Gewebe aus Baumwolle oder regenerierter Cellulose nach einem der in den Beispielen 1 bis 3
beschriebenen Verfahren mit diesem Farbstoff gefärbt oder bedruckt, so erhält man klare blaustichigrote
Färbungen und Drucke von guter Naß-, Reib- und Lichtechtheit.
Gleich gute Ergebnisse erhält man nach folgendem Verfahren: 50 g Baumwollstrang werden in 1 Liter
Färbeflotte, die 1,5 g obigen Farbstoffs enthält, gefärbt, indem man innerhalb 30 Minuten bei 20 bis 300C 50 g
Kochsalz in mehreren Anteilen zugibt, anschließend 20 g Soda zufügt und 60 Minuten bei 60 bis 700C
behandelt. Nach dem Spülen, kochenden Seifen und Trocknen erhält man eine blaustichigrote Färbung von
guter Naß-, Reib- und Lichtechtheit.
In der nachfolgenden Tabelle sind die Farbtöne
ei) weiterer Farbstoffe angeführt, die aus den ebenfalls
aufgeführten Diazokomponenten, Kupplungskomponenten und mit der Aminogruppe in den letzteren
verknüpfbaren Reaktivkomponenten analog den Angaben in Beispiel 4 — oder auch durch Umsatz der
br) entsprechenden Aminoazofarbstoffe mit den Reaktivkomponenten
— aufgebaut werden und nach einem der oben beschriebenen Verfahren auf Cellulosematerialien
gefärbt oder gedruckt werden können:
Abkürzungen tür die Reaktivkomponenten wie in Tabelle zu Beispiel 3
Diazokomponente | Kupplungskomponcnic | Reaktiv komponente |
Farbton |
l-Aminobenzol-2-sulfonsäure | l-Amino-8-hydroxynaphthalin- 3,6-disulfonsäure |
B | Rot |
Amino benzol | l-(3'-Aminobenzoylamino)-8- hydroxynaphthalin-3,6- disulfonsäure |
A | Rot |
desgl. | desgl. | B | Rot |
l-Amino-2-carboxybenzol-4-sulfonsäure | l-Amino-8-hydroxynaphthalin- 3,6-disulfonsäure |
A | Rot |
l-Amino^-methylbenzol-^-sulfonsäure | desgl. | A | Rot |
l-Amino-3-acetylaminobenzol- | desgl. | B | Rot |
6-sulfonsäure
l-Amino-3-(2'-[4"-su!fopheny!amino]-
4'-chlortriazin-r,3',5'-yl-6')-aminobenzol-
6-sulfonsäure
desgl.
Rot
l-Aminobenzol-2-sulfonsiiure | 2-Amιno-5-hydroxynaphthalin- 7-sulfonsäure |
A | Orange |
l-Amino-3-(2'-(4"-sulfbphenyIamino]- 4'-methylaminotriazin-]',3',5'-yI-6')- aminobenzol-6-sulfonsäure |
desgl. | A | Orange |
l-Aminobenzol-2-suironsiiure | 2-Methylamino-5-hydroxy- naphthalin-7-sul fonsäure |
A | Orange |
l-Amino^-acetylamino-o-sulfonsäure | desgl. | A | Scharlach |
desgl. | 2-Amino-5-hydroxynaphthalin- 7-sulfonsäuie |
A | Scharlach |
In die Lösung von 21 Teilen des Natriumsalzes der l,3-Diaminobenzol-6-sulfonsäure in 100 Teilen Wasser
werden unter gutem Rühren 20 Teile 4,6-Difluorpyrimidin,
gelöst in 10 Teilen Aceton, und bei 30 bis 40°C unter ständigem Abstumpfen der frei werdenden Flußsäure
auf pH 6 bis 7 so lange gerührt, bis eine Probe beim Diazotieren und Kuppeln auf l-Hydroxynaphthalin-4-sulfonsäure
eine klare, gelbstichigrote Färbung ergibt.
Das entstandene Farbstoffzwischenprodukt wird nach Zugabe von Eis direkt mit 7 Teilen Natriumnitrit und 28
Teilen konzentrierter Salzsäure diazotiert und anschließend mit einer vorgelegten Lösung von 47 Teilen des
Natriumsalzes der 1-Benzoylamino-8 hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure und 12 Teilen Soda in 200 Teilen
Wasser vereinigt, wobei Kupplung zum Farbstoff der Formel
HN NaO3S
SO3Na OH NH-OC-C6H5
SO3Na
erfolgt, der ausgesalzen, abgesaugt, gewaschen und bei 30 bis 400C im Vakuum getrocknet wird. Der Farbstoff
löst sich in Wasser leicht mit roter Farbe und liefert nach einem der oben beschriebenen Verfahren klare
blaustichigrote Färbungen und Drucke auf Cellulosematerialien.
In der folgenden Tabelle sind die Farbtöne und der pH-Wert des Kupplungsmediums von Farbstoffen
angeführt, die analog den Angaben in Beispiel 5 aus einer Diazokomponente, welche eine weitere, bevorzugt
acylierbare Aminogruppe enthält, aus einer Kupplungskomponente und aus einer mit der Diazokomponente
verknüpfbaren Reaktivkomponente hergestellt werden. Zum Färben und Bedrucken von
Cellulosematerialien mit den Farbstoffen der Tabelle können die obenerwähnten Verfahren herangezogen
werden.
Abkürzungen für die Reaktivkomponenten wie in Tabelle zu Beispiel 3
kompo- Kupplungsnenle mediums
1,3-Diaminobenzol-4-sulfonsäure
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
2-Aminonaphthalin-5,7-disulfonsäure
2-Aminonaphthalin-3,6-disulfonsäure
2-Aminonaphthalin-6-sulfonsäure
2-N-Methylamino-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure
l-(3',5'-Dichlor-l\2'-thiazol-4'-carbonamido)-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
l-(2',4'-Dihydroxytriazin-l',3',5'-yl-
6'-amino)-8-hydroxynaphthalin-
3,6-disulfonsäure
A | 4-5 | Orange |
A | 4-5 | Orange |
B | 4-5 | Orange |
A | 4-5 | Orange |
A | 7-8 | Rot |
7-8
Rot
desgl. | 2-Hydroxynaphthalin- 3,6-disulfonsäure |
A | 8 | • Scharlach |
desgl. | l-(3'-Sulfophenyl)- 3-methy!-pyrazolon-5 |
A | 6 | Gelb |
desgl. | l-(2',5'-Dichlor-4'-sulfophenyl)- 3-methyi-pyrazolon-5 |
A | 6 | Gelb |
desgl. | 1 -(5',7'-D isulfonaphthy 1-2')- 3-methyl-pyrazolon-5 |
A | 6 | Gelb |
desgl. | l-(3'-Sulfophenyl)-3-methyl- 5-amino-pyrazol |
B | 6 | Gelb |
1,4-Diaminobenzol- 3-sulfonsäure |
2-Amino-8-hydroxynaphthalin- 6-sulfonsäure |
A | 4-4,5 | Rot |
desgl. | 2-Acetylamino-5-hydroxy- naphthalin-7-sulfonsäure |
A | 6-7 | Scharlach |
desgl. | l-Acetylamino-5-hydroxy- naphthalin-7-sulfonsäure |
B | 6-7 | Rot |
51,6 Teile des durch Diazotieren von 1-Hydroxy-2-aminobenzol-4-sulfonsäure
und Kuppeln auf 2-Amino-5-hydroxynaphthalin-7-su!fonsäure in Wasser/Pyridin in Gegenwart von Soda und nachfolgende Behandlung mit
einem kupferabgebenden Mittel erhaltenen Farbstoffs der Formel
Cu
NH3
nachweisbar ist, wird der gebildete Reaktivfarbstoff der
Formel
werden in 1500 Teilen Wasser bei pH 7 gelöst. Unter gutem Rühren gibt man bei 30 bis 400C 20 Teile
4,6-Difluor-5-chlorpyrimidin ein und stumpft die frei werdende Flußsäure mit Sodalösung laufend auf einen
pH von 6 bis 7 ab. Wenn keine freie Aminogruppe mehr
SO3Na
ausgesalzen, abgepreßt, gewaschen und im Vakuum bei 30 bis 4O0C getrocknet. Gewebe aus Cellulosematerialien
können mit diesem Farbstoff nach einem der obengenannten Verfahren in naß-, reib- und lichtechten
Rubintönen gefärbt oder bedruckt werden.
In der folgenden Tabelle sind die Schwermetallkomplexe weiterer Aminoazofarbstoffe und die mit der
Aminogruppe verknüpften Reaktivkomponenten sowie die Farbtöne dieser Farbstoffe auf Cellulosematerialien
angeführt. Die Herstellung der Aminoazofarbstoffe, ihrer Metallkomplexe und deren Umsatz mit den
Reaktivkomponenten kann analog den Angaben in Beispiel 6 erfolgen.
gebundenes komponente
Schwermetall
1-Hydroxy·
2-Amino-5
l-Amino-2
2-Amino-5
desgl.
l-Amino-2-l-Amino-8-
l-Amino-2-l-Amino-8-
desgl.
desgl.
desgl.
•2-aminobenzol-4,6-disulfonsä'ure —> •hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure
•hydroxy-6-nitronaphthalin-4-sulfonsäure •hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure
hydroxy-6-nitronaphthalin-4-sulfonsäure hydroxynaphthalin-4-sulfonsä'ure
hydroxy-5-methylsullonyl-benzol —►
hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
l-Amino-2-methylbenzol-4-iulfonsäure —» l-Amino^-hydroxy-S-methylbenzol —»
l-Amino-8-hydroxynaphthalin-4,6-disulfonsäure
desgl.
desgl.
(l-Amino^-chlorbenzoM-sulfonsäure —>
l-Hydroxy-2-acetylaminobenzol), verseift, —►
l-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure (l-Amino^-chlorbenzoM-sulfonsäure —>
l-Hydroxy-2-acetylaminobenzol), verseift, —» l-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
1 -Amino-8-hydroxynaphthalin-4-sulfonsäure ■>—
l-Hydroxy-2,6-diaminobenzol4-sulfonsäure —>
1,3-Di hydroxy benzo 1
l-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure l-Hydroxy-2,6,-diaminobenzol-4-sulfonsäure —►
2-Hydroxynaphthalin
l-Amino-8-hydroxynaphthalin~4-sulfonsäure <—
l-Hydroxy-2,6-diaminobenzol-4-sulfonsäure —* 3-Methyl-pyrazolon-(5)
Cu | A | Rubin |
Cu | A | Rubin |
Cr | A | grünst. Grau |
Co | B |
rotstichiges
Schwarz |
Cu | A | Violett |
Co | A | Grau |
Cr | A |
grünstichiges
Schwarz |
Cu | B | Blau |
Co | B | Grau |
Cr | A |
grünstichiges
Schwarz |
Cu | A | Marineblau |
Co | A | Grau |
Co
Co
Co
Schwarz
Schwarz
Schwarz
96 Teile (bezogen auf 100%ige Ware) des in üblicher
Weise durch Einwirkung von Chlorsulfonsäure und Thionylchlorid auf Kupferphthalocyanin frisch hergestellten Kupferphthalocyanin-tetrasulfochlorids oder
des isomeren, aus 1 -SuIfobenzol-S^-dicarbonsäure über
die entsprechende Kupferphthalocyanin-tetrasulfonsäure aufgebauten Kupferphthalocyanin-tetrasulfochlorids
werden in Form des feuchten, gut gewaschenen Saugkuchens in 500 Teilen Wasser und 500 Teilen Eis
suspendiert, die Lösung von 50 Teilen 1,3-Diaminobenzol in 500 Teilen Wasser hinzugegeben und der pH mit
Soda auf 8,5 eingestellt. Man rührt die Suspension
(SO3NaL Stunden bei Raumtemperatur und hält dabei durch
laufende Sodazugabe den pH stets auf 8,5. Das entstandene Kondensationsprodukt wird bei pH 1 bis 2
durch Zugabe von Kochsalz ausgefällt, abgesaugt, gewaschen und dann wieder in 1000 Teilen Wasser
neutral gelöst. In die blaue Lösung werden unter intensivem Rühren 60 Teile 4,6-Difluor-5-chlorpyrimidin eingetragen und unter ständigem Abstumpfen mit
Sodalösung auf pH 7 so lange bei 20 bis 30° C gerührt, bis keine freien Aminogruppen mehr nachweisbar sind.
Der so erhaltene Reaktivfarbstoff der Formel
Cl
SO2-HN
NH-< N
N=7
4-»
η - 2-J
wird ausgesalzen, gewaschen und bei 30 bis 400C im Vakuum getrocknet. Er stellt ein dunkelblaues in Wasser
709546/22
mit blauer Farbe lösliches Pulver dar und färbt Baumwolle und Regeneratcellulose nach einem der
oben angeführten Färbe- oder Druckverfahren in klaren Blautönen von guter Naß-, Reib- und Lichtechtheit.
Anstelle der 96 Teile Kupferphthalocyanin-tetrasulfochlorid können — bei sonst gleicher Arbeitsweise wie
in Beispiel 7 — auch 87 Teile (bezogen auf 100°/oige Ware) des durch Einwirkung von Chlorsulfonsäure auf
Kupfer- oder Nickelphthalocyanin erhältlichen Kupferoder Nickelphthalocyanin-trisulfochlorids in Form des
feuchten, gut mit Eiswasser gewaschenen Saugkuchens eingesetzt werden; man erhält dann ebenfalls klarblaufärbende Reaktivfarbstoffe.
Wenn man wie in Beispiel 7 angegeben arbeitet, jedoch von 87 Teilen Kupferphthalocyanin-trisulfochlorid ausgeht und anstelle der 50 Teile des Natriumsalzes
des 1,3-Diaminobenzols 90 Teile des Natriumsalzes der 4,4'-Diaminodiphenyl-2,2'-disulfonsäure oder 90 Teile
des Natriumsalzes der 4,4'-Diaminostilben-2,2'-disulfonsäure einsetzt, erhält man Reaktivfarbstoffe, welche
Cellulosematerialien nach einem der obengenannten Verfahren in naß-, reib- und lichtechten klaren blauen
Tönen färben.
63 Teile 1-Amino-4-(4'-aminophenyl)-amino-anthrachinon-2,5,8-trisulfonsäure werden in 630 Teilen Wasser
gelöst, mit Natronlauge auf pH 6 gestellt; dann tropft man bei 20 bis 300C 16 Teile 4,6-DifIuor-2-methylpyrimidin zu und hält mit Sodalösung einen pH von 6 bis 7
ein. Nach beendeter Reaktion wird mit 50 Teilen Kaliumchlorid ausgesalzen, abgesaugt und mit 10%iger
Kaliumchloridlösung gewaschen. Der in blaugrünen Nädelchen anfallende Farbstoff wird im Vakuum bei 30
bis 400C getrocknet. Er besitzt vermutlich folgende Formel
HO3S
NH
HO3S O NH
und färbt Baumwolle in grünstichigblauen Tönen.
Verfährt man wie in Beispiel 6 angegeben, geht aber statt von dem dort verwendeten kupferhaltigen
Aminomonoazofarbstoff von der äquivalenten Menge des Chromkomplexes des durch Kuppeln von diazotierter l-Amino-2-hydroxy-3-chlorbenzol-5-sulfonsäure mit
l-[3'-(3"-Aminophenyl)]-sulfonylirnido-sulfonyl-phenyl-3-methyl-pyrazolon-(5) erhaltenen Aminoazofarbstoffs
aus, so erhält man einen Reaktivfarbstoff, welcher Cellulosematerialien nach einem der oben angegebenen
Verfahren in gut naß-, reib- und lichtechten gelbbraunen Tönen färbt.
Beispiel 10
0,1 Mol der Kupferkomplexverbindung der Formel
' HO3S
SO3Na
N = N
HO3S
O - Cu - O SO3Na
wird in 3000 Volumteilen Wasser bei pH 6 gelöst und unter Rühren bei einer Temperatur von 30 bis 400C mit
20 Teilen 4,6-Difluor-5-chlor-pyrimidin vereinigt und mit 2 n-Kaliumcarbonatlösung ein pH von 7 eingehalten. Das Gemisch wird gerührt, bis die Kondensation
beendet ist, der Farbstoff durch Zugabe von wenig Natriumchlorid abgeschieden und isoliert. Der Rückstand wird mit Aceton gewaschen und bei Raumtemperatur unter vermindertem Druck getrocknet. Man erhält
ein dunkles Pulver, das sich in Wasser mit grüner Farbe löst und Baumwolle nach den in den Beispielen 1 bis 3
angegebenen Verfahrensweisen in grünen Tönen färbt.
Man imprägniert Baumwollgewebe mit einer Lösung von 20 bis 25° C, die pro Liter Flotte 25 g des obigen
Farbstoffs und 0,5 g eines nichtionogenen Netzmittels (z.B. eines polyoxäthylierten Oleylalkohols), 150g
Harnstoff und 20 g Natriumcarbonat enthält. Anschließend wird das Gewebe zwischen zwei Gummiwalzen
auf einen Feuchtigkeitsgehalt von ca. 100% abgequetscht. Nach dem Zwischentrocknen bei 50 bis 600C
wird 5 Minuten auf 1400C erhitzt und die so erhaltene Färbung gründlich mit heißem Wasser gespült und 20
Minuten kochend mit einer Lösung behandelt, die pro Liter 5 g Marseiller Seife und 2 g Soda enthält. Nach
dem Spülen und Trocknen erhält man eine grüne Färbung von guter Naß-, Reib- und Lichtechtheit.
Auch nach einem der anderen, in den Beispielen 1 bis 5 beschriebenen Färbe- oder Druckverfahren erhält
man auf Materialien aus Cellulose klare Grüntöne von guten Echtheiten.
0,1 Mol der Paste der Aminoazoverbindung der Formel
SO3H
SO3H
H2N
N=N
HO3S O—Cu O
SO3H
die durch Kupplung der Diazoniumverbindung aus ö-Acetamino^-aminonaphthalin^e-disulfonsäure mit
2-Oxynaphthalin-3,6-disulfonsäure und Verseifung und
Umwandlung der Monoazoverbindung in den Kupferkomplex erhalten wird, wird in 2000 Volumteilen
Wasser bei pH 6,5 gelöst und mit 20 Teilen 4,6-Difluor-5-chlorpyrimidin vereinigt. Das Reaktionsgemisch wird bei 30 bis 400C gerührt, bis die
Kondensation beendet ist, wobei der pH der Reaktions-
lösung durch Zugabe von Sodalösung bei 6 bis 7 gehalten wird. Nach beendeter Reaktion wird der
Farbstoff ausgesalzen, isoliert und im Vakuum getrocknet.
Der getrocknete Farbstoff stellt ein dunkles Pulver dar, das sich in Wasser mit violetter Farbe löst und
Baumwolle in Gegenwart von Alkali in blaustichigvioletten Tönen färbt.
Beispiel 12
Die wäßrige Lösung von 0,1 Mol des Kupferkomplexes der Formel
mit 25 Teilen 4,6-Dit'luor-5-chlor-pyrimidin versetzt und bei 3O0C unter ständigem Abstumpfen des entstandenen
Fluorwasserstoffs mit insgesamt 34 Volumteilen 16%iger Sodalösung auf pH 6 bis 7 gerührt. Nach kurzer
Zeit ist die Acylierung beendet, der pH ist 6 und ändert sich nicht mehr.
Man gibt dann 30 Teile Natriumbicarbonat zu und läßt bei 200C innerhalb von 15 Minuten die Diazosuspension
aus 34 Teilen des Dinatriumsalzes der 2-Aminonaphthalin-l,7-disulfonsäure in200Teilen Wasser
zutropfen. Der sofort entstandene orangefarbene Reaktivfarbstoff der Formel
H, N
HO3S O Cu O
SO3H
SO3H
NaO3S
SO3Na | OH I |
F |
y.N- | CC- | Ν N |
ν/ / NaO3S |
Λ/ν | |
λ \ | ||
ΝνΥ | ||
N='
CH,
hergestellt nach den Angaben der deutschen Patentschrift
10 61 460 bzw. 10 85988, wird in üblicher Weise mit 20 Teilen 4,6-Difluor-5-chlor-pyrimidin zur Reaktion
gebracht. Man hält durch Zugabe von Soda den pH auf 6 bis 7 und isoliert den Farbstoff nach beendeter Reaktion
durch Aussalzen. Er stellt in getrocknetem Zustand ein dunkles Pulver dar, das sich in Wasser mit violetter
Farbe löst. Baumwollgewebe wird in licht- und naßechten violetten Tönen gefärbt.
Beispiel 13
27,5 Teile 2-methylamino-5-hydroxynaphthaIin-7-sulfonsaures Natrium werden in 150 Teilen Wasser gelöst.
wird nach einstündigem Nachrühren durch Zugabe von > 80 Teilen Kochsalz völlig abgeschieden, abfiltriert, mit
verdünnter Kochsalzlösung gewaschen und bei 35°C im Vakuum getrocknet. Er färbt Cellulosematerialien nach
den obengenannten Verfahren in rotstichigen Orangetönen von sehr guten Naßechtheiten und guter
so Chlorbeständigkeit.
In analoger Weise erhält man durch Acylierung der in Spalte 2 der nachfolgenden Tabelle aufgeführten
Aminonaphtholsulfonsäuren mit 4,6-Difluor-5-chlor-pyrimidin
und Ankuppeln der gebildeten Acylaminonaph-J-)
tholsulfonsäuren mit den in Spalte 1 genannten Diazokomponenten orange bis rote Reaktivfarbstoffe.
Diazokomponente | Aminonaphtholsulfonsäure |
Farbton auf
Baumwolle |
2-Aminonaphthalin-l,7-disuIfonsäure | 2-Amino-5-hydroxynaphthalin- 7-sulfonsäure |
Orange |
desgl. | 2-Amino-5-hydroxynaphlhalin- 1,7-disulfonsäure |
Orange |
desgl. | 2-Amino-8-hydroxynaphthalin- 6-sulfonsäure |
Scharlach |
desgl. | 2-Amino-8-hydroxynaphthalin- 3,6-disulfonsäure |
Scharlach |
2-Aminonaph thalin-1,5-disulfonsä ure | 2-Methylamino-S-hydroxynaphthalin- 7-suIfonsäure |
Orange |
desgl. | 2-Amino-5-hydroxynaphthalin- 7-sulfonsäure |
Orange |
desgl. | 2-Amino-5-hydroxynaphtha!in- 1,7-disulfonsäure |
Orange |
desgl. | 2-Amino-8-hydroxynaphthalin- 6-sulfonsäure |
Scharlach |
desgl. | 2-Amino-8-hydroxynaphthalin- 3,6-disulfonsäure |
Scharlach |
2-Aminonaphthalin-l,5,7-trisulfonsäure | 2-Amino-5-hydroxynaphthalin- 7-sulfonsäure |
Orange |
desgl. | 2-Methylamino-5-hydroxynaphthalin- 7-sulfonsäure |
Orange |
desgl. | 2-Amino-8-hydroxynaphthalin- 6-sulfonsäure |
Scharlach |
Farbton auf Baumwolle
2-Aminobenzolsulfonsäure
desgl.
desgl.
2-Aminonaphthalin-l-sulfonsäure
desgl.
2-Aminonaphthalin-l,5-disulfonsäure
desgl.
desgl.
2-AminonaphthaIin-l,7-disulfonsäure
desgl.
desgl.
2-Aminonaphthalin-1,5,7-trisulfonsäure
l-Amino-4-chlorbenzol-2-sulfonsäure
l-Amino-2-methoxybenzol-5-sulfonsäure
l-Aminobenzol-2-carbonsäure-4-sulfonsäure
l-Amino-4-acetylaminobenzol-2-sulfonsäure desgl.
2-Amino-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure
2-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
2-Amini>-5-hydroxynaphthalin-1,7-disulfonsäure
Beispiel 14
56,8 Teile des durch Kupplung von diazotterter 1 - Amino-S-acetyl-aminobenzol-ö-sulfonsäure auf
2-Aminonaphthalin-5,7-disulfonsäure im essigsauren Medium und anschließende alkalische oder saure
Hydrolyse der Acetylaminogruppe erhaltenen Diami noazofarbstoffs werden bei pH 7 in 450 Teilen Wasser
gelöst. Nach Zugabe von 20 Teilen 4,6-Difluor-5-chlorpyrimidin wird unter ständigem Abstumpfen der frei
werdenden Fluorwasserstoffsäure mit Sodalösung auf pH 6 bis 7 ca. eine Stunde bei 300C gerührt. Nach
beendeter Acylierung wird der gebildete Reaktivfarbstoff vermutlich der Formel
t>o
Cl
SO3Na NH2
N=N
Scharlach
Scharlach
Orange
l-Amino-8-hydroxynaphthalin-
3,6-disuifonsäure |
blau-
stichiges Rot |
l-Amino-8-hydroxynaphthalin-
4,6-disulfonsäure |
blau-
stichiges Rot |
l-Amino-8-hydroxynaphthalin-
3,6-disulfonsäure |
blau-
stichiges Rot |
l-Amino-8-hydroxynaphthalin-
4,6-disulfonsäure |
blau-
stichiges Rot |
l-Amino-8-hydroxynaphthalin-
6-sulfonsäure |
blau-
stichiges Rot |
l-Amino-8-hydroxynaphthalin-
3,6-disulfonsäure |
blau-
stichiges Rot |
l-Amino-8-hydroxynaphthalin-
4,6-disulfonsäure |
blau-
stichiges Rot |
l-Amino-8-hydroxynaphthalin-
6-sulfonsäure |
blau-
stichiges Rot |
l-Amino-8-hydroxynaphthalin-
6-sulfonsäure |
blau-
stichiges Rot |
l-Amino-8-hydroxynaphthalin-
3,6-disulfonsäure |
blau-
stichiges Rot |
desgl. |
blau-
stichiges Rot |
desgl. |
blau-
stichiges Rot |
desgl. | Violett |
l-Amino-8-hydroxynaphthalin-
4,6-disulfonsäure |
blau-
stichiges Rot |
HN
SO3Na
ausgesalzen, abfiltriert,
SO3Na nochmals in Wasser gelöst.
filtriert und aus dem Filtrat durch Zugabe von Kochsalz in völlig reiner Form abgeschieden. Der Farbstoff wird
wie üblich bei 35°C im Vakuum getrocknet. Er färbt Cellulosematerialien nach einem der obengenannten
Verfahren in echten gelbstichigen Orangetönen.
Beispiel 15
Zur neutralen Lösung von 60 Teilen des Trinatriumsalzes des durch Kupplung von diazotierter 2-Aminonaphthalin-3,6,8-trisulfonsäure
mit 3-Acetylaminoanilin in essigsaurem Milieu erhaltenen Aminoazofarbstoffs in
500 Teilen Wasser gibt man 20Teile 4,6-Difluor-5-chlorpyrimidin und rührt eine Stunde bei 400C, wobei durch
ständige Zugabe von Natronlauge ein pH-Wert von 7 aufrechterhalten wird. Das teilweise ausgefallene
Acylierungsprodukt wird be1 pH 7 durch Zugabe von 100 Teilen Kochsalz völlig abgeschieden und abfiltriert.
Zur Reinigung kann der so erhaltene Reaktivfarbstoff nochmals in 2500 Teilen Wasser von 300C gelöst,
geklärt und durch Aussalzen des Filtrals mit 350 Teilen Kochsalz wieder abgeschieden werden. Der Farbstoff
hat die Formel
SO,Na
Cl
NH-COCH3
und stellt nach dem Abfiltrieren, Trocknen bei 35°C und Mahlen ein gelbes Pulver dar, das sich in Wasser leicht
mit gelber Farbe löst und Cellulosefasern nach einem der obengenannten Färbeverfahren in Gegenwart
säurebindender Mittel in sehr echten rotstichiggelben Tönen färbt. Auch auf Wolle und Polyamidfasern
werden echte gelbe Färbungen erhalten.
I")
Beispiel 16
65 Teile des Farbstoffs der Formel
65 Teile des Farbstoffs der Formel
O Cu O
NaO,S I . I NH2
N = N
NaO3S
SO3Na
SO3Na
(hergestellt durch Kuppeln von diazotierter I-Hydroxy-2-aminobenzol-4,6-disulfonsäure
auf 2-Amino-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure und Kupferung des erhaltenen
A/ofarbstoffs) werden in 700 Teilen Wasser neutral gelöst. Man gibt 20 Teile 4,6-Difluor-5-chlor-pyrimidin
hinzu und rührt bei 30 bis 400C unter ständigem Abstumpfen der frei werdenden Säure mit Sodalösung
auf pH 6 bis 7, bis keine freie Aminogruppe mehr nachweisbar ist. Der entstandene Reaktivfarbstoff der
Formel
Cl F
NaO3S
NH
SO3Na
wird ausgesalzen, abfiltriert, gewaschen und bei 30 bis 400C getrocknet. Er färbt nach einem der oben
angegebenen Verfahren Cellulosematerialien in sehr echten Rubintönen.
Farbstoffe von ähnlichen Eigenschaften erhält man analog der oben geschilderten Arbeitsweise aus den
Kupferkomplexen der aus den in nachfolgender Tabelle aufgeführten Diazo- und Azokomponenten hergestellten
Azofarbstoffe.
Diazokomponente
Kupplungskomponente
Farbton auf
Baumwolle
Baumwolle
l-Hydroxy-2-aminobenzol-4-sulfonsäure
desgl.
l-Hydroxy-2-aminobenzol-4,6-disu4fonsäure
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
l-Hydroxy-2-aminobenzol-5-sulfonsäure
desgl.
l-Hydroxy^-amino^-acetylaminobenzol-6-sulfonsäure
2-Methylamino-5-hydroxynaphthalin- 7-sulfonsäure |
Rubin |
2-Amino-8-hydroxynaphthalin- 3,6-disulfonsäure |
Rubin |
2-Amino-5-hydroxynaphthalin- 1,7-disulfonsäure |
Rubin |
2-Amino-8-hydroxynaphthalin- 3,6-disulfonsäure |
Rubin |
2-Methy!amino-5-hydroxynaphthaiin- 7-sulfonsäure |
Rubin |
l-Amino-8-hydroxynaphthalin- 3,6-disulfonsäure |
Violett |
l-Amino-8-hydroxynaphthalin- 4,6-disulfonsäure |
Violett |
l-Amino-8-hydroxynaphthalin- 3,6-disulfonsäure |
Violett |
l-Amino-8-hydroxynaphtrtalin- 4,6-disulfonsäure |
Violett |
l-Amino-8-hydroxynaphthalin- 3,6-disulfonsäure |
blaustichiges Violett |
709 546/22 |
Fortsetzung
Diazokomponente
Kupplungskomponente Farbton auf
Baumwolle
Baumwolle
l-Hydroxy^-amino^-acetylaminobenzol-6-sulfonsäure
l-Äthoxy-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
(4ständige Acetylaminogruppe anschließend verseilt)
l-Hydroxy-l-amincHt-acetylamino- l-Amino-8-hydroxynaphthalin-
l-Hydroxy-l-amincHt-acetylamino- l-Amino-8-hydroxynaphthalin-
benzol-6-sulfonsäure
desgl.
l-Hydroxy-^-amino-o-acetylaminobenzol-4-sulfonsäure
2,4-disulfonsäure
l-Amino-8-hydroxynaphthalin-2,4,6-trisulfonsäure
l-Amino-8-hydroxynaphthalin-2,4-disulfonsäure
(6ständige Acetylaminogruppe verseift)
l-Amino^-hydroxy-o-nitronaphthalin- l-Amino-8-hydroxynaphthalin-
4-sulfonsäure 2,4-disulfonsäure
(6ständige Nitrogruppe anschließend reduziert zu -NH1)
l-Amino^-hydroxy-o-nitronaphthalin- l-Amino-8-hydroxynaphthalin-
4-sulfonsäure 2,4,6-trisulfonsäure
(6ständige Nitrogruppe reduziert zu -NH2)
l-Hydroxy^-amino-o-acetylamino- l-Amino-8-hydroxynaphthalin-
benzol-4-sulfonsäure 2,4,6-trisulfonsäure
(oständige Acetylaminogruppe verseift)
blaustichiges
Violett
Violett
Blau
Blau
Blau
Blau
Blau
Blau
Blau
Blau
Blau
Blau
Man verfährt wie in Beispiel 5 angegeben, kuppelt jedoch das diazotierte reaktivgruppenhaltige Zwischenprodukt
in sodaalkalischem Medium anstatt mit 47 Teilen des Natriumsalzes der l-Benzoylamino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
mit 40 Teilen des Natriumsalzes der l-Acetylamino-e-hydroxynaphthalin-^edisulfonsäure
und isoliert den entstandenen Farbstoff der Formel
SO3Na OH NH-CO-CH3
N = N
NaO3S
SO3Na
hi Kupplung ist rasch beendet; der gebildete Aminoazofarbstoff
wird mit 100 Teilen Kochsalz vollständig ausgesalzen, abgesaugt, gewaschen und wieder in 500
Teilen Wasser bei 300C und pH 6 bis 7 gelöst. Die wäßrige Lösung wird anteilweise mit 20 Teilen
4,6-Difluor-5-chlorpyrimidin versetzt und unter laufendem Abstumpfen der frei werdenden Säure mit
Sodalösung auf pH 6 bis 7 eine Stunde bei 30 bis 400C gerührt. Wenn kein Aminoazofarbstoff mehr nachweisbar
ist, wird der anteilweise ausgefallene Reaktivfarbstoff der Formel
in der in Beispiel 5 angegebenen Weise. Der in Wasser lösliche Farbstoff färbt Cellulosematerialien nach dem
Klotz-Dämpf- bzw. Klotz-Thermofixier-Verfahren (bei
1400C) in weißätzbaren, naß-, reib- und lichtechten blaustichigroten Tönen.
Die Lösung von 19,5 Teilen des Natriumsalzes der l-Aminobenzol-4-sulfonsäure und 6,9 Teilen Natriumnitrit
in 200 Teilen Wasser wird in eine Mischung aus 100 Teilen Eis und 28 Volumteilen konzentrierter Salzsäure
einlaufen gelassen; dann wird eine halbe Stunde bei 0 bis «> 100C gerührt und anschließend überschüssige salpetrige
Säure entfernt. Zu der so erhaltenen Diazosuspension gibt man bei 0 bis 100C die abgekühlte und dadurch
wieder teilweise auskristallisierte Lösung von 26,2 Teilen des Kaliumsalzes der l-Aminonaphthalin-8-sulfonsäure
in 250 Teilen heißem Wasser und stumpft die stark saure Kupplungsmischung bei 10 bis 20°C durch
vorsichtige Zugabe von Natronlauge auf pH 4 ab. Die Cl
4- NaO3S-^V-N = N-/"
NH
SO3Na
mit 40 Teilen Kochsalz ausgesalzen, abfiltriert und zur Reinigung nochmals in 800 Teilen warmem Wasser
gelöst. Nach Klären der Lösung wird aus dem Filtrat durch Zugabe von 80 bis 100 Teilen Kochsalz der reine
Farbstoff abgeschieden. Nach dem Abfiltrieren, Trocknen bei 35° C und Mahlen erhält man ein gelbes Pulver,
das sich in Wasser leicht mit gelber Farbe löst und das Cellulosefasern nach einem der obengenannten Färbeverfahren
in Gegenwart säurebindender Mittel in sehr gut naß-, licht- und chlorechten Gelbtönen färbt. Auch
auf Wolle und Polyamidfasern werden echte Gelbfärbungen erhalten.
Wenn man wie oben angegeben verfährt, jedoch anstelle der 19,5 Teile des Natriumsalzes der 1-Aminobenzol-4-sulfonsäure
äquivalente Mengen der in nachfolgender Tabelle angeführten Diazokomponenten auf
die l-Aminonaphthalin-8-sulfonsäure kuppelt, erhält
man nach Acylierung mit 4,6-Difluor-5-chlor-pyrimidin ebenfalls wertvolle gelbe bis braune Reaktivfarbstoffe.
35
36
Diazokomponente
I -Aminobenzol-2,5-disulfonsäure 2-Aminonaphthalin-4,8-disulfonsäure
2-Aminonaphthalin-5,7-disulfonsäure 2-Aminonaphthalin-6,8-disulfonsäure 2-Aminonaphthalin-3,6,8-trisulfonsäure
2-Aminonaphthalin-4,6,8-trisulfonsäure 4-Aminobenzol-3,4'-disulfonsäure 4-Amino-2-acetylaminobenzol-2',5'-disulfonsäure
SO3Na
NH,
Farbton
auf Cellulosefaser
rotstichiges Gelb starkrotstichiges Gelb starkrotstichiges Gelb starkrotstichiges Gelb
starkrotstichiges Gelb starkrotstichiges Gelb gelbstichiges Braun Orangebraun rotstichiges Braun
SO3Na
SO3Na
(l-Aminobenzol-2,5-disulfonsaure sauer auf I-Aminonaphthalin-6-sulfonsäure
gekuppelt)
SO3Na
rotstichiges Braun
NH3
SO3Na
SO3Na (in 6- oder 7-Stellung)
(I-Aminobenzol-2,5-disulfonsäure sauer auf die technische Mischung von 1-Aminonaphthalin-6-
und -7-sulfonsäure gekuppelt)
SO3Na
NaO3S
violettstichiges Braun
N = N
NH,
SO3Na SO3Na
(l-Aminonaphthalin-2,5J-trisulfonsäure sauer auf l-Aminophthalin-6-sulfonsäure
gekuppelt)
SO3Na OCH3
NaO3S
N = N
rotstichiges Braun
NH,
SO3Na
(l-Aminonaphthalin-2,5,7-trisulfonsäure sauer auf 1 -Amino-2-methoxy-5-methyl-benzol
gekuppelt)
Beispiel 19
Wenn man Cellulosegewebe mit einer Druckpaste und die mit Wasser auf 1 Kilogramm aufgefüllt wurde,
bedruckt, die im Kilogramm 30 g des in Beispiel 4 anschließend zwischentrocknet und dann in einem
beschriebenen Farbstoffs, 10Og Harnstoff, 300 g Was- b5 geeigneten Dämpfer 120 Sekunden bei 103 bis 1I5°C
ser, 500 g Alginatverdickung (60 g Natriumalginat pro dämpft, so erhält man nach dem Spülen und kochenden
Kilogramm Verdickung), 10 g Soda und 10 g des Seifen einen kräftigen blaustichigroten Druck von guter
Natriumsalzes der 3-Nitrobenzolsulfonsäure enthält Naß-, Reib- und Lichtech'heit.
Beispiel 20
Eine Mischung der Lösungen von je 65,5 Teilen des Chrom-2 : !-Komplexes und des Kobalt-2 : !-Komplexes
des Farbstoffs der Formel
OH
HO NH,
O2N
N = N
NaO3S SO3Na
SO3Na
in je 400 Teilen Wasser wird mit 45 Teilen 4,6-Difluor-5-chlor-pyrimidin ca. 3 Stunden bei 40 bis
500C unter Aufrechterhaltung von pH 6 bis 7 gerührt. Wenn chromatographisch kein Aminoazofarbstoff
(Co-Komplex: blau; Cr-Komplex: blaugrün) mehr nachweisbar ist, wird das gebildete Gemisch der beiden
Reaktivfarbstoffe mit Kaliumchlorid ausgesalzen, abfiltriert und getrocknet.
20
Der Farbstoff liefert auf Cellulosematerialien nach den Klotz-Färbeverfahren oder im Druck in Gegenwart
säurebindender Mittel kräftige, sehr gute naß- und lichtechte Schwarztöne.
Wenn man entsprechend verfährt, jedoch die Mischung des Chrom-2 :1- und Kobalt-2 : !-Komplexes
folgender Aminoazofarbstoffe einsetzt, erhält man ebenfalls wertvolle Schwarzfarbstoffe:
l-Hydroxy-2-amino-4-nitrobenzol
l-Hydroxy^-amino^-nitronaphthalin-7-sulfonsäure
l-Hydroxy-8-aniinonaphthalin-3,6-disulfonsäure
desgl.
9
9
9
Man gibt zur neutralen Lösung von 53,1 Teilen des Dinatriumsalzes des durch Kuppeln von diazotierter
1 -Amino-4-nitrobenzol-2-sulfonsäure mit 1 -(2'-Chlor-5'-sulfophenyl)-3-methyl-pyrazolon-(5)
und anschließende 40 laufend mit Sodalösung auf einen pH-Wert von 6,5
Reduktion der Nitrogruppe mit Natriumsulfid erhalte- abstumpft. Der abgeschiedene Farbstoff der Formel
nen Aminoazofarbstoffs in 300 Teilen Wasser 18 Teile 4,6-Difluor-5-chlor-pyrimidin und rührt die Mischung 2
Stunden bei 300C, wobei man die frei werdende Säure
NaO3S
wird abfiltriert, in 3000 Teilen Wasser bei pH 6 bis 7 warm gelöst und aus der filtrierten Lösung durch
Zugabe von Kochsalz wieder ausgefällt. Nach dem Abfiltrieren, Trocknen und Pulvern erhält man ein
gelbes, gut wasserlösliches Pulver, das Cellulosematerialien aus langer Flotte bei 300C oder nach dem
Klotz-Kaltverweil-Verfahren mit Soda als säurebindendes
Mittel in klaren wasch-, reib- und lichtechten Gelbtönen färbt.
Wenn man wie oben angegeben verfährt, jedoch anstelle des dort eingesetzten Aminoazofarbstoffs
äquivalente Mengen der aus den in nachfolgender Tabelle angeführten Komponenten aufgebauten Ami-
bo noazofarbstoffe einsetzt, erhält man ebenfalls wertvolle
neue Reaktivfarbstoffe. In der Tabelle bedeutet, soweit nichts anderes angegeben, der Ausdruck »verseift«, daß
eine im Aminoazofarbstoff enthaltene Acylaminogruppe nachträglich verseift worden ist, während der
b5 Ausdruck »reduziert« besagt, daß eine in der Diazokomponente
enthaltene Nitrogruppe nach der Kupplung zur Aminogruppe reduziert wird, wobei sich der
gewünschte Aminoazofarbstoff ausbildet.
40
Diazokomponente
A/okomponcntc
pH des
Kupplungs-
mcdiums
Farbton auf Cellulose
l-Amino-4-niUoben/ol-2-sulfonsaure l-(4'-SullOphenyl)-3-me(hyl-pyrazo-
lon-(5)
(4sländigc Nitrogruppe anschließend reduziert)
l-Amino-4-nilrobenz()l-2-sulfonsäure I-(4'-Suirophenyl)-3-carboxy-pyrazo-
lon-(5)
desgl. l-(3'Sulfophenyl)-3-methyl-5-amino-
pyrazol
l-AminoO-acetylaminobenzol- l-(3'-Sulfophenyl)-3-melhyl-5-amino-
6-sulfonsäurc pyrazol
(3stiindigc Aectylaminogruppe anschließend verseilt)
l-(/?-Hydroxyäthyl)-3-methylpyrazolon-(S)
I MoI Bis-pyrazolon aus 4,4'-Bis-
5-6
l-Amino-3-acetylaminübcnzül-6-sulfonsaure
2 Mol l-Amino-3-acetylaminobenzol-6-sulfonsäure
(verseift)
1 MoI l-Amino-3-acetylaminobenzol-6-sulfonsaure
(verseift)
l-Amino-5-acelylaminonaphthalin-3,7-disulfonsäure
(verseift)
l-Amino^-methylbenzol^o-disulfonsäure
desgl.
l-Amino^-methylbenzol^o-disulfonsäure
l-Aminobenzol-2-sulfonsäure
2-Aminonaphthalin-3,6-disuIfonsäure 2-Aminonaphthalin-3,7-disulfonsäure
2-Aminonaphthalin-4,8-disulfonsäure 2-Aminonaphthalin-3,6-disulfonsäure
2-Aminonaphthalin-4,8-disulfonsäure l-Amino-4-methoxybenzol-2-sui fonsäure
desgl.
l-Aminobenzol-2-sulfonsäure l-Aminobenzol-3-sulfonsäure
l-Aminobenzol-4-sulfonsäure
l-Amino^-methylbenzol^-sulfonsäure desgl.
l-Amino-2,4-dimethylbenzol-6-sulfon- desgl.
säure
desgl.
hydrazinodibenzyl-2,2'-disullonsäure und Acetessigathylester
I-(4'-Sulfophenyl)-3-carboxypyrazolon-(5)
desgl.
2-Acelylamino-5-naphthol-7-sulfonsäure (verseift)
2-Acetylamino-8-naphthol-6-sulfonsäure (verseift)
I-Chlor^-acetylamino-S-naphthol-7-sulfonsäure
(verseift) l-AcetyIamino-8-hydroxynaphthalin-4,6-disulfonsäure
(verseift)
desgl.
desgl.
desgl.
l-Acetylamino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
(verseift)
desgl.
2-(N-Acetyl-N-methylami.no)-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure
(verseift) 2-(N-Acetyl-N-methylamino)-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure
(verseift)
desgl. desgl. desgl.
desgl.
4-Aminoazobenzol-3,4'-disulfonsäure desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
2-Acetylamino-8-hxdroxynaphthalin-6-sulfonsäure
(verseift) 2-Acetylamino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
(verseift) l-Amino-3-acetylaminobenzol
l-Amino-3-hydroxyacetylaminobenzol l-Aminonaphthalin-6-sulfonsäure
l-Aminonaphthalin-7-sulfonsäure
l-Amino-2-(4'-amino-2'sulfophenyl-(l')-azo)-8-hydroxynaphthalin-
3,6-disulfonsäure Gelb
5-6 | rotstichiges Gelb | 709 546/22 |
6-7 | Gelb | |
6-7 | Gelb | |
5-6 | Gelb | |
5-6 | Gelb | |
5-6 | Gelb | |
5-6 | rotstichiges Gelb | |
7-8 | Orange | |
7-8 | Rot | |
7-8 | Orange | |
7-8 | Rot | |
7-8 | blaustichiges Rot | |
7-8 | blaustichiges Rot | |
7-8 | blaustichiges Rot | |
7-8 | blaustichiges Rot | |
7-8 | blaustichiges Rot | |
7-8 | gelbstichiges Rot | |
7-8 | Rot | |
7-8 | Rot | |
7-8 | Rot | |
7-8 | Rot | |
7-8 | Rot | |
7-8 | Rot | |
7-8 | Rot | |
7-8 | Rot | |
5-6 | Gelbbraun | |
5-6 | Gelbbraun | |
5-6 | Gelbbraun | |
5-6 | Gelbbraun | |
8 | Schwarz | |
42
52,4 Teile des Dinatriumsalzes der 4-([4"-Aminophenyl]-amino)-2'-nitrodiphenylamin-3,4'-disulfonsäure
werden in 1000 Teilen Wasser gelöst und mit 20 Teilen
werden in 1000 Teilen Wasser gelöst und mit 20 Teilen
NaO3S
wird ausgesalzen, abfiltriert, gewaschen und getrocknet. Er färbt Cellulosefasern aus langer Flotte oder nach
einem der üblichen Klotz-Verfahren in Gegenwart von Soda als säurebindendem Mittel in naß- und reibechten
tiefen Violettbrauntönen.
52 Teile l-Amino-4-(4'-N-methylaniinomethylanilino)-anthrachinon-2,2'-disulfonsäure
werden in 1550 Teilen Wasser gelöst und mit Natronlauge auf pH 6 gestellt. Dann tropft man bei Raumtemperatur 20 Teile
4,6-Difluor-5-chlor-pyrimidin zu und hält mit 2 n-Natronlauge ein pH von 7 aufrecht. Die Umsetzung wird
chromatographisch verfolgt. Man salzt das Reaktionsprodukt aus, saugt ab und wäscht den Filterrückstand
mit 10%iger Kochsalzlösung. Auf Baumwolle erhält 4,6-Difluor-5-chlorpyrimidin zwei Stunden bei 30 bis
400C gerührt. Dabei wird die frei werdende Säure laufend mit Soda auf einen pH-Wert von 6 bis 6,5
abgestumpft. Der gebildete reaktive Nitrofarbstoff der Formel
Cl
man klare blaue Färbungen von guten Naßechtheiten sowie guter Lichtechtheit.
Der erhaltene Farbstoff entspricht der wahrscheinlichen Formel
NH
In prinzipieller gleicher Weise lassen sich die in der
folgenden Tabelle angeführten Amino-anthrachinon-Derivate zu wertvollen Reaktivfarbstoffen umsetzen,
deren Farbtöne auf Baumwolle angegeben sind.
Farbton
auf Baumwolle
-Amino-4-(4'-N-methylaminomethylanilino)-anthrachinon-2,6,2'-trisulfonsäure
-Amino-4-(4'-N-methylaminomethylanilino)-anthrachinon-2,5,8-trisulfonsäure
-Amino-4-(4'-N-methylaminomethylanilino)-anthrachinon-2,8-disulfonsäure
-Amino-4-(4'-aminoanilino)-anthrachinon-2,6-disulfonsäure
-Amino-4-(4'-aminoanilino)-anthrachinon-2,5-disuIfonsäure
-Amino^-iS'-aminoanilinoJ-anthrachinon-l.o-disulfonsäure
-Amino-4-(3'-aminoanilino)-anthrachinon-2,5-disulfonsäure
-Amino-4-(3'-atninoanilino)-anthrachinon-2,4'-disulfonsäure
-Amino^-ß'-aminoanilinoJ-anthrachinon-l^o'-trisulfonsäure
-Amino-4-(4'-aminocyclohexylamino)-anthrachinon-2,5,8-trisulfonsäure
-Amino-4-(4'-N-methylaminomethylanilino)-anthrachinon-2,3'-disulfonsäure
-Amino-4-(4'-[4"-aminobenzoylamino]-anilino)-anthrachinon-2,5,8-trisulfonsäure -Amino-4-(4'-[4"-aminobenzolsulfamido]-anilino)-anthrachinon-2,5,8-trisulfonsäure
-Amino-4-(4"-aminostilbenamino)-anthrachinon-2>2',2"-trisulfonsäure
O NH2
SO3H
grünstichiges Blau
grünstichiges Blau
Blau
Blaugrün
grünstichiges Blau
Blau
Blau
etwas rotstichiges Blau
rotstichiges Blau
klaresBlau
Blau
Blaugrün
grünstichiges Blau
Grün
klares rotstichiges Blau
SO2NH SO2
NH,
Wenn man nach den Angaben des Beispiels 4 verfährt, jedoch das erhaltene Farbstoffzwischenprodukt
nicht mit der Diazoverbindung aus 17,5 Teilen 2-Aminobenzolsulfonsäure, sondern mit der Diazoverbindung
aus 20,8 Teilen S-Chloranilin-o-sulfonsäure in
Gegenwart von 12 Teilen Soda bei einem End-pH von 7 kuppelt, so erhält man einen Reaktivfarbstoff der
Formel
NaO3S
mit dem Cellulosematerialien aus langer Flotte bei 40"C
oder nach einem der für Reaktivfarbstoffe üblichen Klotz- oder Druck-Verfahren mit Soda als säurebindendem
Mittel in naßechten brillanten Rottönen gefärbt bzw. bedruckt werden können
In analoger Weise erhält man aus den in nachfolgender
Tabelle angeführten Kupplungskomponenten durch
SO3Na
Acylierung ihrer Aminogruppe mit 4,6-Difluor-5-chlorpyrimidin
und Kuppeln der entstandenen Farbstoffzwischenprodukte mit den angegebenen Diazokomponenten
wertvolle Reaktivfarbstoffe, mit denen Cellulosematerialien in den aufgeführten Tönen — vorzugsweise
in Gegenwart von Soda — gefärbt oder bedruckt werden können:
Diazokomponente
Kupplungskomponente pH des
Kupplungsmediums
Kupplungsmediums
Farbton auf Cellulose
l-Amino^-methoxybenzol-o-sulfonsäure
desgl.
desgl.
desgl.
l-Amino-S-chlorbenzol^-sulfonsäure
l-Aminobenzol-3-sulfonsäure
I -Aminobenzol-4-sulfonsäure
desgl.
l-Aminobenzol-3-sulfonsäure
I -Aminobenzol-4-sulfonsäure
desgl.
4-Aminobenzoesäure-(/?-sulfoäthyl)-amid
l-Amino-4-suifoacetylaminobenzol-6-sulfonsäure
l-Amino-3-sulfoacetylaminobenzol-
6-sulfonsäure
I -Amino-4-sulfoacetylaminobenzol
l-Aminobenzol-2,4-disulfonsäure
2-Aminonaphthalin-4,8-disulfonsäure
l-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsa'ure
l-Amino-8-hydroxynaphthalin-4,6-disulfonsäure
2-Amino-5-hydroxynaphthalin-1,7-disulfonsäure
desgl.
desgl.
desgl.
2-Amino-8-hydroxynaphthalin-
3,6-disulfonsäure l-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
desgl.
2-Amino-5-hydroxynaphthalin-1,7-disulfonsäure
desgl.
l-(2'-Methyl-3'-amino-5'-sulfophenyl)-
3-methyIpyrazolon-(5)
desgl. 6
7-8 | Violett |
7-8 | rotstichiges Violett |
7 | Scharlach |
7 7 7 7-8 |
Orange Orange Orange Scharlach |
7-8 | Rot |
7-8 | Violett |
7 | Orange |
7 6 |
Scharlach Gelb |
Gelb
Beispiel 25
Wenn man nach den Angaben des Beispiels 5 verfährt, jedoch das aus l,3-Diaminbenzol-6-sulfonsäure
und 4,6-Difluor-5-chlor-pyrimidin erhaltene Farbsloff-
SO3H OH
Zwischenprodukt nach der Diazotierung bei O0C und pH
6,5 bis 7,5 mit der Lösung von 40,5 Teilen des Dinatriumsalzes der 2-Sulfoacety!amino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure
kuppelt, erhält man einen Reaktivfarbstoff der Formel
\=N
NH-(O-CH2-SO3H
der Cellulosematerialien nach den üblichen Applikationsverfahren mit Soda als säurebindendem Mittel in
echten Orangetönen färbt.
Wenn man wie in Beispiel 21 angegeben verfährt, jedoch anstelle des dort eingesetzten Aminoazofarbstoffs
53,1 Teile des Dinatriumsalzes des durch Kuppeln von diazotierter l-Amino-4-nitrobenzol-2-sulfonsäure
mit 1 -(2'-Chlor-5'-sulfophenyl)-3-methyl-pyrazolon-(5) und anschließende Reduktion der Nitrogruppe mit
Natriumsulfid erhaltenen Aminoazofarbstoffs mit dem 4,6-Difluor-5-chlor-pyrimidin acyliert, so erhält man
ebenfalls einen wertvollen Reaktivfarbstoff, mit welchem Cellulosematerialien nach den üblichen Färbe-
und Druckverfahren in echten gelben Tönen bedruckt werden können.
Ähnliche Reaktivfarbstoffe erhält man, wenn man statt des obengenannten Aminoazofarbstoffs einen der
aus den in nachfolgender Tabelle angeführten Komponenten aufgebauten Aminoazofarbstoffe mit 4,6-Difluor-5-chlor-pyrimidin
acyliert:
Diazokomponente
Azokomponcnte
Farbion
l-Amino-4-nitrobenzol-2-sulfonsäure
(reduziert)
desgl.
desgl.
desgl.
I-Amino^-acetylaminobenzol-o-sulfonsäure
(verseift)
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
l-(2'-Methyl-4'-sull"ophenyl)-3-methylpyrazolon-(5)
l-(2',5'-Disulfophenyl)-3-methyl-pyrazolon-(5)
l-(2'-Methyl-4'-sulfo-6'-chlorphenyl)-3-methyl-
pyrazolon-(5) l-(2',5'-Dichlor-4'-sulfophenyl)-3-methyl-
pyrazolon-(5) l-(2'-Methyl-4'-sulfophenyl)-3-methyl-
pyrazolon-(5)
l-(4'-Sulfophenyl)-3-methyl-pyrazolon-(5)
l-(2'-Methyl-4'-sulfophenyl)-3-carboxypyrazolon-(5)
l-(2'-Chlor-4'-sulfophenyl)-3-carboxypyrazolon-(S)
Gelb
Gelb
Gelb
Gelb
Gelb
grünstichig Gelb
grünstichig Gelb
grünstichig Gelb
grünstichig Gelb
grünstichig Gelb
grünstichig Gelb
Beispiel 27
58 Teile des Farbstoffs der Formel
58 Teile des Farbstoffs der Formel
NH-CH3
NaO3S
(hergestellt durch Kuppeln von diazotierter 1-Hydroxy-2-amino-4-chlorbenzol-5-sulfonsäure
auf 2-Methylamino-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure und Kupferung
des erhaltenen Azofarbstoffs) werden in 700 Teilen Wasser neutral gelöst. Man tropft 20 Teile 4,6-Difluorpyrimidin
hinzu und rührt bei 40 bis 500C unter ständigem Abstumpfen der frei werdenden Salzsäure
mit Sodalösung auf pH 6 bis 7, bis keine freie Aminogruppe mehr nachweisbar ist. Der gebildete
Reaktivfarbstoff der Formel
O Cu O
NaO3S
N=N
NaO3S
wird ausgesalzen, abfiltriert, gewaschen und bei 30 bis 400C getrocknet. Er färbt nach einem der oben
4> angegebenen Verfahren Cellulosematerialien in sehr
echten Violettönen.
Farbstoffe von ähnlichen Eigenschaften erhält man analog der oben geschilderten Arbeitsweise aus den
durch einfache entmethylierende oder oxydierende
-,(ι Kupferung erhaltenen Kupferkomplexen der aus den in
nachfolgender Tabelle aufgeführten Diazo- und Azokomponenten hergestellten Mono- und Disazofarbstoffe:
Diazokomponente
Azokomponente | pH des Kupplungs mediums |
Farbton |
2-Amino-8-hydΓoxy-naphthalin- 3,6-disulfonsäure |
10 | rotstichiges Violett |
l-Amino-8-hydroxy-naphthalin- 3,6-disulfonsäure |
10 | blaustichiges Violett |
2-Hydroxy-6-acetyI-aminonaphthalin- 4-sulfonsäure (verseift) |
8-9 | rotstichiges Blau |
l-Hydroxy-8-äthoxynaphthalin- 3,6-disulfonsäure |
10 | Blau |
l-Hydroxy^-amino^-chlorbenzol-5-sulfonsäure
desgl.
2-Aminonaphthalin-4,6,8-trisulfonsäure (oxydierend gekupfert)
1 -Amino^-hydroxy-o-nitronaphthalin-4-sulfonsäure
(reduziert)
Fort set/.unu
Diazokomponente
A/okomponcnte
pH des Kupplungs- mcdiums |
larbton |
10 | Rot |
8-9 | Blau |
8-9 | Blau |
10 | Marineblau |
10 | Marineblau |
10 | Marineblau |
10 | Marineblau |
10 | Marineblau |
10 | Marineblau |
l-Hydroxy-2-aminobenzol-4,6-disulfonsaure
2-Aminonaphthalin-4,8-disulfonsäure
(oxydierend gekupfert)
2-Aminonaphthalin-4,6,8-trisulfonsäure (oxydierend gekupfert)
(oxydierend gekupfert)
2-Aminonaphthalin-4,6,8-trisulfonsäure (oxydierend gekupfert)
S-Methoxy^-amino-o-methylazobenzol-2',4'-disulfonsäure
(entmethylierend gekupfert)
desgl.
(entmethylierend gekupfert)
desgl.
desgl.
3-Methoxy-4-amino-6-methyl-azobenzol-2',5'-disulfonsäure
(entmethylierend gekupfert)
(entmethylierend gekupfert)
desgl.
desgl.
desgl.
2-Hydroxy-3-aminonaphthalin-5,7-disulfonsäure
2-Hydroxy-3-aminonaphthalin-5,7-disulfonsäure
2-Hydroxy-3-aminonaphthalin-7-sulfonsäure
2-Methylamino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure
2-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
2-Amino-5-hydroxynaphthalin-1,7-disulfonsäure
2-Methylamino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure
2-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
2-Amino-5-hydroxynaphthalindisulfonsäure
62 Teile Trinatriumsalz des durch sodaalkalische Kupplung aus diazotierter 4-Chlor-2-amino-1-hydroxybenzol-6-sulfonsäure
und i-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure erhaltenen Farbstoffs werden in
300 Teilen Wasser bei 70 bis 80° C und einem pH von 8 bis 9 mit 54,2 Teilen des 1 :1 -Chromkomplexes des
Farbstoffs aus 6-Nitro-l-diazo-2 hydroxynaphthalin-4-
O2N
r> sulfonsäure und2-Hydroxynaphthalin versetzt. Nach 10
Minuten hat sich eine tiefblaue Lösung gebildet.
Der Mischkomplex wird in ca. 2 Stunden bei 50 bis 60° C und einem pH von 6,5 bis 7,5 mit 20 Teilen
4,6-Difluor-5-chIorpyrimidin acyliert. Hierbei wird der pH-Wert durch Zutropfen von Sodalösung konstant
gehalten. Der acylierte Farbstoff wird mit 20% Natriumchlorid abgeschieden, abgesaugt und bei 30°C
getrocknet.
5 Na"
Auf Baumwolle erhält man nach dem in Beispiel 3 angegebenen Verfahren einen blauschwarzen Druck
von ausgezeichneter Licht- und Waschechtheit.
30,4 Teile 2-Amino-8-oxynaphthalin-3,6-disulfonsäure werden neutral in 300 Teilen Wasser gelöst, auf 60 bis
65° C erwärmt und 20 Teile 4,6-Difluor-5-chlor-pyrimidin zugesetzt. Im Laufe von einer Stunde werden 40
Teile 15%ige Sodalösung hinzugefügt, so daß der bo pH-Wert bei 6 bis 6,5 liegt. Das Acylierungsprodukt fällt
teilweise aus.
Eine frisch bereitete Diazoniumsalzlösung aus 13,6 Teilen p-Aminobenzylsulfonsäure wird bei 0 bis 5° C in
die mit 12,5 Teilen Soda versetzte Suspension des Acylierungsproduktes getropft. Nach fünfstündigem
Nachrühren bei Eisbadtemperatur wird mit Kochsalz ausgesalzen, abgesaugt, mit verdünnter Kochsalzlösung
nachgewaschen und bei 300C im Vakuumtrocken-
709 546/22
schrank getrocknet. Der erhaltene Farbstoff entspricht der Formel
Cl
OH
NaO3S-CH2
-N = N
NaOjS
NH
SO3Na
Wenn man wie oben angegeben verfährt, jedoch anstelle von 30,4 Teilen 2-Amino-8-oxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
30,4 Teile 2-Amino-5-oxynaphthalin-l,7-disulfonsäure mit 4,6-Difluor-5-chlor-pyrimidin acyliert
und die reaktivgruppenhaltige Kupplungskomponente mit diazotierter p-Aminobenzylsulfonsäure kuppelt,
erhält man einen leichtlöslichen Reaktivfarbstoff, der Cellulosefasern enthaltende Gewebe in brillanten
rotstichigen Orangetönen färbt.
Man imprägniert Baumwoll- oder Zellwollgewebe auf einem Foulard bei 20 bis 25°C mit einer Lösung, die pro
Liter Flotte 30 g des in diesem Beispiel, Absatz 1. beschriebenen Farbstoffs, 100 g Harnstoff und 20 g
Soda enthält, quetscht auf einen Feuchtigkeitsgehalt von ca. 100% ab und rollt das feuchte Gewebe wieder
auf. Nach lOstündigem Stehen bei Raumtemperatur wird das Gewebe gespült, in üblicher Weise kochend
geseift und getrocknet. Man erhält eine brillante scharlachfarbene Färbung von guter Naß- und Lichtechtheit.
Man imprägniert Baumwoll- oder Zellwollgewebe auf einem Foulard bei 20 bis 25° C mit einer Lösung, die pro
Liter Flotte 30 g des in diesem Beispiel, Absatz 1, beschriebenen Farbstoffs, 100 g Harnstoff und 20 g
Soda enthält, quetscht auf einen Feuchtigkeitsgehalt von ca. 100% ab und dämpft 120 Sekunden bei 103° C.
Nach dem Spülen, kochenden Seifen und Trocknen erhält man ebenfalls eine brillante scharlachfarbene
Färbung mit guter Naß- und Lichtechtheit.
Baumwollgewebe wird mit einer Lösung von 20 bis 25°C imprägniert, die pro Liter Flotte 20 g des nach
diesem Beispiel, Absatz 1, erhältlichen Farbstoffs und 0,5 g eines nichtionogenen Netzmittels (z. B. eines
polyoxäthylierten Oleylalkohols) sowie 150 g Harnstoff und 15 g Natriumbicarbonat enthält. Anschließend wird
das Gewebe zwischen zwei Gummiwalzen auf einen Feuchtigkeitsgehalt von ca. 100% abgequetscht. Nach
dem Zwischentrocknen bei 50 bis 60°C wird 10 Minuten
auf 140° C erhitzt und die so erhaltene Färbung gründlich mit heißem Wasser gespült und 10 Minuten
kochend mit einer Lösung behandelt, die pro Liter 5 g Marseiller Seife und 2 g Soda enthält. Nach dem Spülen
und Trocknen erhält man eine kräftige scharlachfarbene Färbung von guter Naß- und Lichtechtheit.
Wenn man Cellulosegewebe mit einer Druckpaste bedruckt, die im Kilogramm 30 g des in diesem Beispiel,
Absatz 1, beschriebenen Farbstoffs, 100 g Harnstoff, 300 g Wasser, 500 g Alginatverdickung(60 g Natriumalginat
pro Kilogramm Verdickung), 10 g Soda und 10 g des Natriumsalzes der 3-Nitrobenzolsulfonsäure enthält
ι, und die mit Wasser auf 1 Kilogramm aufgefüllt wurde,
anschließend zwischentrocknet und dann in einem geeigneten Dämpfer 180 Sekunden bei 103 bis 115°C
dämpft, so erhält man nach dem Spülen und kochenden Seifen eine kräftige scharlachfarbene Färbung mit guten
_'i) Echtheiten.
100 Teile Wolle werden bei 40°C in ein Bad eingebracht, das in 5000 Teilen Wasser 1,5 Teile des in
diesem Beispiel, Absatz 1, beschriebenen Farbstoffs sowie 6 Teile 30%ige Essigsäure und 0,5 Teile eines
_>> polyoxäthylierten hydroxylgruppenhaltigen Stearylamin-Derivates
enthält. Das Färbebad wird in 30 Minuten zum Kochen gebracht, dann wird eine Stunde
kochend gefärbt. Nach dem Spülen und Trocknen erhält man eine brillante, gut wasch-, walk- und lichtechte
j» Scharlachfärbung.
Man diazotiert 28,9 Teile 2-Amino-l-methylbenzol-
r> 3,5-disulfonsäure (Mononatriumsalz) und kuppelt die
Diazoverbindung mit 13,7 g l-Amino-2-methoxy-5-methylbenzol in schwach saurem Medium. Der erhaltene
Monoazofarbstoff wird isoliert und anschließend oder auch ohne Isolierung sofort in Lösung diazotiert und mit
-in 25,3 Teilen 2-Methylamino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure
alkalisch gekuppelt. Der erhaltene Disazofarbstoff wird durch Zugabe von Natriumchlorid ausgesalzen,
abgesaugt und das isolierte Produkt mit ca. 50 Teilen kristallisiertem Kupfersulfat, 40 Teilen Diätha-
4) nolamin, 50 Teilen Ammoniak (D: 0,88) in 5 Stunden bei
95 bis 100° C metallisiert. Aus der Kupferungslösung
wird der Farbstoff durch Salzzugabe und vorsichtiges Ansäuern isoliert.
Der gekupferte Aminodisazofarbstoff wird nun in
)0 wäßriger Lösung bei pH 6 bis 7 bei einer Temperatur
von 40 bis 50° C mit 20 Teilen 4,6-Difluor-5-chlor-pyrimidin acyliert, wobei der pH-Wert durch Sodazusatz im
angegebenen Bereich gehalten wird. Nach beendeter Acylierung wird der Farbstoff mit Natriumchlorid
->-> isoliert und bei 35°C getrocknet. Der Farbstoff
entspricht in Form der freien Sulfonsäure der Formel
HO3S
O—Cu—O
N = N
SO3H CH3
N=/
CH3
er färbt Cellulosegewebe nach den für Reaktivfarbstoffe bekannten Verfahren in naß- und lichtechten marineblauen
Tönen.
In ähnlicher Weise lassen sich weitere erfindungsgemäße
Farbstoffe herstellen, wenn man den obengenannten Monoazofarbstoff aus 2-Amino-l-methylbenzol-3,5-disulfonsäure
und l-Amino-2-methoxy-5-methylbenzol mit den in der folgenden Tabelle angeführten Aminonaphtholsulfonsäuren
und 4,6-Dif!uor-5-chlor-pyrimidin entsprechend der oben angegebenen Vorschrift kombiniert:
Kupplungskomponente
2-Amino-5-hydroxynaphthalin-l,7-disulfonsäure,
2-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure.
2-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure.
Die erhaltenen Farbstoffe haben blaue Farbe.
Beispiel 31
0,1 Mol ^Ureido^-amino-l-hydroxybenzol-S-sulfonsäure
wird diazotiert und sodaalkalisch mit 0,1 Mol 1 -Amino-8-hy(lroxynaphthalin-2,4-disulfonsäure gekuppelt.
Die Kupplungslösung wird mit Ätznatron auf einen Gehalt von 2 Mol/Liter eingestellt und dann 3 Stunden
unter Rückfluß zur Verseifung der Ureidogruppe gekocht. Nach dem Erkalten wird mit Salzsäure
neutralisiert. Durch Zusatz von 25 Teilen Kupfersulfat und 100 Teilen 2 η-Natronlauge wird der Farbstoff bei
45°C und einem pH-Wert von 4 bis 6 metallisiert und nach 30 Minuten bei pH 6 bis 7 und Temperaturen von
30 bis 400C mit 0,12 Mol 4,6-Difluor-5-chlor-pyrimidin aeyliert. Der erhaltene Farbstoff der Formel
O—Cu — O NH2
N=^N-
SO3H
SO, H
wird ausgesalzen. Auf Baumwolle erhält man eine blaue Färbung.
Eine aus 600 g technischem 96%igem Kupferphthalocyanin
hergestellte neutrale Paste von Kupferphthalocyanin-3,3',3"-trisulfonsäurechlorid
wird mit wenig Wasser angerührt, auf 4 1 eingestellt und bei einem pH von 3,5 bis 6 mit 216 g N-Methyl-N-(4'-amino-2'-sulfobenzyl)-amin
bei anfangs 0 bis 3°C, zuletzt 20 bis 35°C,
unter Zugabe von 300 ml (= 295 g) Pyridin umgesetzt und danach das Pyridin bei pH 9 mit Wasserdampf aus
der entstandenen Lösung von Kupferphthalocyanin-disulfonsäure-monosulfonsäure-(3'-sulfo-4'-methylaminomethyl-anilid)
abdestilliert. In die auf 20 bis 300C gebrachte Lösung werden anteilweise 300 Teile
4,6-Difluor-5-chlorpyrimidin im Laufe von 1 bis 2 Stunden eingegeben und durch Zugabe von verdünnter
Natronlauge ein pH von 6 bis 7 aufrechterhalten. Zugleich wird nach Bedarf das Reaktionsgemisch so
weit mit Wasser verdünnt, daß der Farbstoff immer gelöst bleibt.
Man erhält 101 Farbstofflösung, die man vom überschüssigen Acylierungsmittel abtrennt, durch Zugabe
von Essigsäure auf pH 7 stellt und durch Einrühren von 2,5 I konzentrierter Kochsalzlösung fällt.
Nach Absaugen und Trocknen bei 300C erhält man
einen klaren türkisblauen Farbstoff, der aus sodaalkalischer Lösung bei 50 bis 800C mit sehr guter Ausbeute
und Waschechtheit auf Baumwolle fixiert wird, wobei man Türkis-Färbungen erhält.
Verwendet man das NiPc-3,3',3"-trisulfonsäurechlorid
als Ausgangsmaterial, so erhält man ein nur wenig grüneres Türkisblau mit gleich wertvollen Eigenschaften.
0,1 Mol des Aminoazofarbstoffes der Formel
SO3H
H1N
H1N
SO3H
HO3S N—N
SO3H
— hergestellt nach den Angaben der deutschen Patentschrift Il 15 865 durch Kuppeln der Diazoniumverbindung
aus 2-Aminonaphtnalin-4,8-disulfonsäure mit l-Aminonaphthalin-6-sulfonsäure, Weiterdiazotieren
des erhaltenen Aminoazofarbstoffes, Kuppeln mit der äquivalenten Menge 2,5-Diaminonaphthalin-4,8-disulfonsäure
und Umwandlung in das Aminotriazol — wird in 1000 Volumteilen Wasser bei pH 6 gelöst und
unter Rühren bei einer Temperatur von 40 bis 50°C mit 25 Teilen 4,6-Difluor-5-chlor-pyrimidin versetzt. Man
stumpft die langsam frei werdende Fluorwasserstoffsäure mit Sodalösung ab, bis die Reaktion beendet ist.
Anschließend wird der Farbstoff durch Zugabe von Natriumchlorid abgeschieden, isoliert und bei ca. 500C
im Vakuum getrocknet. Er stellt ein gelbes, in Wasser mit gelber Farbe lösliches Pulver dar.
38,9 Teile des durch sodaalkalische Kupplung aus ö-Nitro-2-diazo-1 -hydroxybenzol-4-sulfonsäure und
2-Hydroxynaphthalin erhaltenen Farbstoffs werden in 200Teilen Wasser bei pH 8 bei einer Temperatur von 70
bis 800C angerührt. In diese Suspension trägt man 67,9
Teile der auf 1 Molekül Farbstoff 1 Chromatom enthaltenden Chromkomplexverbindung des Azofarbstoffe
aus 4-Chlor-2-diazo-1-hydroxybenzol-6-sulfonsäure und i-Amino-e-hydroxynaphthalinO.e-disulfonsäure
ein, wobei das durch Zutropfen von Sodalösung zwischen 7 und 9 gehalten wird. Nach 20 Minuten bei 70
bis 800C hat sich eine dunkelblaue Lösung gebildet. Das
Papierchromatogramm zeigt, daß ein einheitlicher Mischkomplex entstanden ist. Der Mischkomplex wird
innerhalb einer Stunde bei 600C und pH 6,5 bis 7,5 mit 25
Teilen 4,6-Difluor-5-chlor-pyrimidin acyliert, wobei das
pH durch Zutropfen einer Sodalösung im angegebenen Bereich gehalten wird. Der acylierte Farbstoff wird mit
20% Kaliumchlorid ausgesalzen, abfilti iert und bei 300C
getrocknet. Man erhält ein dunkles Pulver, das sich in Wasser mit blaugrauer Farbe löst.
Der Farbstoff entspricht als Pentanatriumsalz der Formel
O2N
5Na'
Er färbt Baumwolle nach den in den Beispielen 1 bis 3 angegebenen Verfahren in grauen bis schwarzen Tönen.
Aus den in der folgenden Tabelle angegebenen Ausgangskomponenten lassen sich ebenfalls wertvolle
Farbstoffe in der in diesem Beispiel angegebenen Weise erhalten. Für die Herstellung dieser Farbstoffe wurde
stets der Azofarbstoff, der im 2 :1-Mischkomplex die Reaktivgruppe trägt, als 1 :1-Chromkomplex eingesetzt.
1-Chromkomplex
Farbton auf
Baumwolle
4-Nitro-2-amino-l-hydroxybenzol-6-sulfonsäure -*· I-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
4-Nitro-2-amino-1-hydroxybenzol-6-sulfonsäure
-* l-Amino-8-hydroxynaphthalin-4,6-disulfonsäure
4-Chlor-2-amino-l-hydroxybenzol-6-sulfonsäure
-* l-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
desgl.
4-Nitro-2-amino-l-hydroxybenzol- | Schwarz |
2-Hydroxynaphthalin | |
4-Nitro-2-amino-1-hydroxybenzol -* | Schwarz |
2-Hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure | |
4-Nitro-2-amino-l-hydroxybenzol - | Marineblau |
l-Hydroxynaphthalin-4-sulfonsäure | |
6-Nitro-2-amino-l-hydroxybenzol- | Schwarz |
4-sulfonsäure -♦ 2-Hydroxynaphthalin | |
4-Nitro-2-amino-1 -hydroxybenzol -* | Schwarz |
l-Acetylamino-7-hydroxynaphthalin | |
o-Nitro-l-amino^-hydroxynaphthalin- | Schwarz |
4-sulfonsäure -* 2-Hydroxynaphthalin | |
4-Nitro-2 -amino-1 -hydroxynaphthalin- | Schwarz |
6-sulfonsäure -* 2-Hydroxynaphthalin | |
4-Nitro-2-amino-l-hydroxybenzol -► | Blauschwarz |
2-Hydroxynaphthalin | |
4-Nitro-2-amino-l-hvdroxvbenzol -► | Blauschwarz |
2-Hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure
Fortsetzung
56
1 : I-Chromkomplex
Farbton auf Baumwolle
4-Chlar-2-amino-1-hydroxy benzol-6-sulfonsäure
- l-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfons;iure
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
^Nitro^-amino-l-hydroxybenzol-6-sulfonsäure
-► l-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
4-Chlor-2-amino-I-hydroxybenzol-6-sulfonsäure
- l-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
4-Methyl-2-amino-I-hydroxybenzol-6-sulfonsäure
* l-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
4-Nitro-2-amino-l-hydroxyben.^ol-6-sulfonsäure -* l-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
4-Nitro-2-amino-l-hydroxyben.^ol-6-sulfonsäure -* l-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
8,2 Teile l-Amino-4-[3'-aminoanilino]-anthrachinon-2-sulfonsäure
werden in einer Mischung von 160 Teilen Wasser und 80 Teilen Dioxan unter Zugabe von 1,05
Teilen Natriumcarbonat gelöst. Bei 00C tropft man 4,0 Teile 4,6-Difluor-5-chlor-pyrimidin zu und hält durch
Zugabe von 2 n-Sodalösung einen pH von 6,5 bis 7. Nach beendeter Acylierung wird der Farbstoff bei 200C
mit 25 Teilen Kochsalz ausgesalzen und das kristalline Produkt abgesaugt, mit 5%iger Kochsalzlösung gewaschen
und im Vakuum bei 300C getrocknet.
Der Farbstoff färbt Wolle in sehr naßechten blauen Tönen.
4-Chlor-2-amino-l-hydroxybenzol -2-Hydroxynaphthalin
4-Nitro-2-amino-l-hydroxybenzol l-Acetylamino-8-hydroxynaphthaIin-
3,6-disulfonsäure
4-Nitro-2-amino-l-hydroxybenzol ►
l-Amino-8-hydroxynaphthalin-2,4-di-
sulfonsäure o-Nitro-l-amino^-hydroxynaphthaün-4-sulfonsäure
--► 2-Hydroxynaphthalin 2-Aminobenzol-l -carbonsäure -5-sulfonsäure
-* l-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon o-Nitro-l-amino^-hydroxynaphthalin-4-sulfonsäure
-~ 2-Hydroxynaphthalin
4-Chlor-2-amino-l-hydroxybenzol -♦ l-(4'-Sulfophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon
4-Chlor-2-amino-l-hydroxybenzol 2-Hydroxynaphtha)in-6-sulfonsäure
5-Nitro-2-amino-l-hydroxybenzol -► 2-Hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure
4-Nitro-2-amino- 1-hydroxybenzol -2-HydroxynaphthaIin-8-sulfonsäure
4-Nitro-2-amino-l-hydroxybenzol — l-Hydroxynaphthalin-5-sulfonsäure
6-Nitro-4-chlor-l-hydroxybenzol — l-Hydroxynaphthalin-5-sulfonsäure
Marineblau
Blau
Marineblau
Blauschwarz
Graugrün
Schwarz
Violett
rotstichiges Blau Schwarz
Schwarz Schwarz Schwarz
8,3 Teile 1 -AmimM-f/t'-aminocyclohexylaminoJ-anthrachinon-2-sulfonsäure
werden in 160 Teilen Wasser und 80 Teilen Dioxan unter Zusatz von 1,3 Teilen 45°/oiger Natronlauge gelöst und bei 5 bis 10° C 4 Teile
4,6-Difluor-5-ch!or-pyrimidin zugetropft. Durch Zugabe von 2 η-Natronlauge hält man einen pH von 9 bis
Nach beendeter Acylierung wird der pH durch Zugabe von Salzsäure auf 4,5 eingestellt. Das kristalline Produkt
saugt man ab und wäscht mit 5%iger Kochsalzlösung bis zum farblosen Ablauf. Der erhaltene Farbstoff wird
im Vakuum bei 30 bis 4O0C getrocknet, er färbt Wolle in
klaren, waschechten blauen Tönen.
SO3H
SO3H
Cl
NH
Cl
NH
N=7
709546/22
Claims (1)
- Patentansprüche:
t. Reaktivfarbstoffe der FormelworinD = Rest eines sulfogruppenhaltigen organischen Farbstoffes,R = Wasserstoff oder Methyl,
Ri = Wasserstoff oder Chlor,
R2 = Wasserstoff oder Methyl.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1967F0051941 DE1644203B2 (de) | 1967-03-25 | 1967-03-25 | Reaktivfarbstoffe |
CH228669A CH510092A (de) | 1967-03-25 | 1968-01-18 | Verfahren zur Herstellung von Reaktivfarbstoffen |
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