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Die Erfindung betrifft einen Kran mit einer Laufkatze, die zwei jeweils
aus einem Flaschenzug und einem Lastaufnahmemittel gebildete Hubeinrichtungen trägt,
für die ein gemeinsames Hubseil vorgesehen ist und deren Unterflaschen mittels einer
fernbetätigten Verriegelungsvorrichtung, die an der Laufkatze angeordnet ist, wechselweise
an dieser gehalten werden können.
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Aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift 1756 460 ist ein derartiger
Kran bekannt, bei dem das dem Betätigen der beiden Hubeinrichtungen dienende Hubwerk
auf der Laufkatze angeordnet ist und der mit einer Einrichtung versehen ist, mittels
deren die Verriegelungsvorrichtung hydraulisch oder mechanisch fernbetätigt werden
kann. Das Hubwerk belastet naturgemäß den Rahmen der Laufkatze, der dementsprechend
stark ausgebildet sein muß. Die wegen der Belastung durch das Hubwerk schwere Laufkatze
lastet auf den die Laufkatze tragenden Kranträgern, so daß auch diese entsprechend
stark ausgelegt sein müssen. Der bekannte Kran weist demgemäß ein verhältnismäßig
großes Eigengewicht auf und ist entsprechend teuer.
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Es ist bekannt, das Verhältnis des Eigengewichts des Krans zum Gewicht
der anhebbaren Last durch Verwendung einer Seilzugkatze zugunsten der Last zu verändern.
Aus der britischen Patentschrift 788 843 ist ein Kran mit einer Seilzugkatze bekannt,
die mit zwei von einem gemeinsamen Hubseil getragenen Lasthaken ausgerüstet ist,
von denen einer mittels einer Verriegelungsvorrichtung an der Seilzugkatze gehalten
werden kann. Normalerweise wird mit dem nicht an der Seilzugkatze verriegelbaren
Lasthaken gearbeitet, zum Heben schwerer Lasten werden beide Lasthaken gemeinsam
benutzt. Die Einrichtung zum Betätigen der Verriegelungsvorrich tung ist an der
Seilzugkatze angeordnet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Kran der eingangs
erwähnten Art durch besondere Gestaltungen der Triebwerke und der Fernbetätigung
die Laufkatze von unnötigen Tot gewichten zu entlasten. Die Lösung dieser Aufgabe
besteht darin, daß die Laufkatze als Seilzugkatze ausgebildet ist und zum Betätigen
der Verriegelungsvorrichtung an diese ein Riegelseil angeschlossen ist, das über
an beiden Kopfenden des Krans angeordnete Seilrollen läuft, daß an den Kran-Kopfenden
Riegelseilrollen in Richtung der Katzfahrbahn gleichsinnig verstellbar sind und
daß wenigstens eine der verstellbaren Riegelseilrollen als Umschlingungsrolle aus-
; gebildet und mit einer Drehblockiereinrichtung versehen ist. Dadurch wird erreicht,
daß an der Seilzugkatze keine schweren Betätigungsmittel für die Verriegelungsvorrichtung
vorgesehen zu sein brauchen und somit auch hierfür keine Energiezuführung zur ;
Seilzugkatze erforderlich ist und die Verriegelungsvorrichtung doch in jeder Stellung
der Seilzugkatze betätigt werden kann.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
ein Laufkran mit Seilzugkatze in einem lotrechten Längsschnitt dargestellt.
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Der Kran 1 ist mittels Rädern 2 auf einer Kranbahn 3 vierfahrbar.
Er trägt eine Seilzugkatze 4, die mittels Rädern 5 auf einer Kaufahrbahn quer zur
Kranfahrbahn vierfahrbar ist. Der Katzfahrantrieb ist nicht dargestellt. An der
Seilzugkatze 4 sind zwei Oberflaschen 6, 7 gelagert. Zu der Oberflasche 6 läuft
ein von einer Hubtrommel 8, die an einem der Kopfenden des Krans 1 gelagert ist,
ablaufendes Hubseil 9, das über die Oberflasche 6 eine Unterflasche
10
mit einem schweren Lasthaken 11 trägt. Von der Oberflasche 6 läuft
das Hubseil 9 weiter zu der Oberflasche 7, trägt über diese eine Unterflasche 12
mit einem leichten Lasthaken 13 und ist am anderen Kopfende des Krans 1 bei 14 angeschlagen.
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An der Seilzugkatze 4 sind Anschlagböckchen 15,
16 vorgesehen,
gegen die sich Ansätze der Unterflaschen 10,12 legen können. Weiter ist an
ihr eine Lagerung für einen als Verriegelungsvorrichtung dienenden Riegelkörper
17 vorgesehen, an dem ein Riegelseil 18 befestigt ist. Dieses läuft
über an den Kopfenden des Krans 1 gelagerte Seilrollen 19, 20,
21,
22. Die Seilrollen 19, 22 lenken das Riegelseil 18
nicht nur ab,
sie werden von ihm umschlungen. Sie sind derart am Kran 1 gelagert, daß sie
mit Hilfe von Kraftgeräten 23, 24, die am Kran 1 befestigt sind, in Richtung der
Kaufahrbahn verschoben werden können.
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Die beiden Unterflaschen 10,12 mit den daran befestigten Lasthaken
11,13 können mit Hilfe der Hubtrommel 8 und des Hubseiles 9 angehoben
und abgesenkt werden. Die Unterflasche 10 dient zum Anheben von schweren
und die Unterflasche 12 zum Anheben von leichten Lasten. Die Unterflasche
10
ist demgemäß an mehr Strängen aufgehängt als die Unterflasche
12. Dadurch ergeben sich bei gleicher Geschwindigkeit des Hubseiles
9 die erwünschten unterschiedlichen Hubgeschwindigkeiten der beiden Hubeinrichtungen.
Die Hubgeschwindigkeiten können auch durch die Drehgeschwindigkeit der Hubtrommel
8 beeinflußt werden, die beispielsweise durch den Antriebsmotor oder ein zwischen
Motor und Trommel befindliches Schaltgetriebe veränderbar sein kann.
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In der gezeichneten Stellung wird mit der Unterflasche 12 gearbeitet.
Die Unterflasche 10 ist in ihre höchste Stellung angehoben, in der sie sich
mit einem Ansatz gegen das Anschlagböckchen 15 legt, und in dieser Stellung durch
den Riegelkörper 17 gehalten. Soll mit Hilfe der Unterflasche 10 eine
Last erfaßt werden, wird die Unterflasche 12 gegen das Anschlagböckchen 16
gezogen und durch den Riegelkörper 17 festgelegt. Dieser gibt dabei die Unterflasche
10 frei, so daß diese abgesenkt werden kann.
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Das Verschieben des Riegelkörpers 17 wird mit Hilfe des Riegelseiles
18 bewirkt. Soll die Unterflasche 12 vier- und die Unterflasche 10 entriegelt
werden, wird die Seilrolle 19, die von dem Riegelseil 18 umschlungen
wird, festgebremst und das Kraftgerät 24 beaufschlagt, so daß die Seilrolle 19 von
der Katze 4 weg bewegt wird. Dabei wird über das Seil 18 der Riegelkörper
17 mitgezogen und gleichzeitig die Seilrolle 22 auf die Katze
4 zu bewegt. Zum Verriegeln der Unterflasche 10 und Entriegeln der
Unterflasche 12 wird die Seilrolle 22 festgebremst und durch das beaufschlagte Kraftgerät
23 von der Katze 4 weg verschoben, wobei die Seilrolle 19 wieder in die Stellung
bewegt wird, die der Katze 4 näher liegt. Das Verschieben des Riegelkörpers 17 kann
in jeder Katzstellung erfolgen.
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Beim Verfahren der Seilzugkatze 4 auf dem Kran 1
sind
die Seilrollen 19, 22 ebenso wie die Seilrollen 20,21 frei drehbar. Das Riegelseil
18 wird durch den Riegelkörper 17 über sie hinweggezogen. Um ein unbeabsichtigtes
Verschieben des Riegelkörpers 17 und damit Freigeben der verriegelten Unterflasche
zu
verhindern, sind in dem Schiebeweg des Riegelkörpers 17 zwei nicht dargestellte
Fallriegel angeordnet, die den beiden Unterflaschen 10,12 zugeordnet sind.
Beim Hochziehen einer Unterflasche hebt diese den ihr zugeordneten Fallriegel an,
so daß der Weg für den Riegelkörper 17 frei wird und die hochgezogene Unterflasche
verriegelt werden kann. Beim Absenken einer Unterflasche aus der Riegelstellung
senkt sich auch der betreffende Fallriegel und hält den Riegelkörper 17 in der die
andere Unterflasche verriegelnden Stellung. Von den Seilrollen 20, 21
kann
eine mit einer Spannvorrichtung versehen sein, so daß Schlappseil vermieden wird.