DE1290856B - Gewichtsausgleich von Fadenfuehrungselementen bei Spinn- oder Zwirnmaschinen - Google Patents
Gewichtsausgleich von Fadenfuehrungselementen bei Spinn- oder ZwirnmaschinenInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft eine einen Gewichtsausgleich lere Arbeitsweise, da die Übertragungselemente direkt
von Fadenführungselementen, z. B. einer Ringbank, ,auf ihr angebracht werden können. Dafür ist es weisowie
von Balloneinschnürungsringen, Sauschwänz- terhin vorteilhaft, wenn am freien Ende der Torsionschen
od. dgl., bei Spinn- oder Zwirnmaschinen er- welle eine Hebeleinrichtung vorgesehen ist, an der
zeugende Federvorrichtung. 5 ein biegsames, die Kraft der Torsionswelle auf die
Es sind bereits verschiedene Arten von Spinn- oder hin- und hergehenden Fadenführungselemente über-Zwirnmaschinen
bekannt, bei denen ein Gewichts- tragendes Verbindungsglied vorgesehen ist. ausgleich der in vertikaler Richtung beweglichen Fa- Für die Anpassungsfähigkeit der erfindungsgemä-
denführungselemente vorhanden ist. Dieser Gewichts- ßen Vorrichtung an unterschiedliche Maschinentypen
ausgleich dient in erster Linie dazu, die Fadenfüh- io und Betriebsbedingungen ist es wichtig, daß die Herungselemente
leichter auf die meist über Nocken beleinrichtung als Gelenkverbindung ausgebildet ist
durchgeführte Vertikalsteuerung während des Auf- und eine mit dem freien Ende der Torsionswelle verspulvorganges
ansprechen zu lassen und die verschie- bundene Haltemuffe und einen Nocken aufweist, daß
denen Steuereinrichtungen vom Gewicht der Faden- der Nocken und die Haltemuffe durch einen Zapfen
führungselemente zu entlasten. 15 gelenkig miteinander verbunden sind und eine Ver-
Eine bekannte Anordnung (deutsche Patentschrift Stellvorrichtung zum Ändern der Winkellage zwischen
1 051 698), welche für den Gewichtsausgleich Gegen- dem Nocken und der Haltemuffe vorgesehen ist.
gewichte verwendet, hat sich für die Verwendung bei Mit der erfindungsgemäßen Federvorrichtung wird
schnellaufenden Spinnmaschinen als unbrauchbar er- auf Grund deren geringer Neigung zu Eigenschwinwiesen,
da sich mit den Gegengewichten die Masse— ao gungen, insbesondere infolge des neutralen Verhal-
und damit die Trägheit der bewegten Teile etwa ver- tens der Torsionsfeder, zusätzlich der Vorteil erzielt,
doppelt, wodurch einerseits eine Uberdimensionie- daß ein störungsfreier Arbeitsablauf auch bei schnelrung
der Lager, Übertragungsglieder und Antriebs- ler als bisher arbeitenden Spinn- bzw. Zwirnmaschiaggregate
für die bewegten Teile erforderlich ist und nen erreichbar ist.
andererseits die Fadenführungselemente schnellen «5 Die Erfindung ist im folgenden an Hand eines Aus-Bewegungsänderungen
auf Grund der Trägheit der führungsbeispiels und der Zeichnungen näher erläuvergrößerten
Masse nicht mehr folgen können. tert. Es zeigt
Bei einer anderen bekannten Ringspinnmaschine F i g. 1 eine Teilansicht einer Schalteinrichtung für
(französisches Patent 838 810) wird der Gewichts- eine Zwirnmaschine mit einer erfindungsgemäßen
ausgleich der Ringbank entweder durch eine Spiral- 30 Torsionswelle,
feder oder eine frei schwingende hebelarmkorrigierte F i g, 2 eine Seitenansicht der in F i g. 1 dargestell-
Zugfeder bewirkt. ten Schalteinrichtung und
Dabei führt die Lagerung der Spiralfeder zu F i g. 3 eine schematische Ansicht eines Abschnitts
Schwierigkeiten, die vor allem auch von einer mög- der Zwirnmaschine in kleinerem Maßstab, aus der
liehen Reibung der Spiralfeder am Gehäuse herrüh- 35 die Art der Aufhängung der verschiedenen Fadenren.
Insbesondere ist bei dieser Spiralfeder auch keine führungselemente ersichtlich ist.
Kompensation der über den Federweg veränderlichen Die in den Zeichnungen dargestellte Zwirn-
Federkraft vorgesehen. Bei der Zugfeder ist eine maschine weist gemäß F i g. 3 in herkömmlicher
Nockenscheibe vorgesehen, die die Änderung der Fe- Weise einen langen Maschinenrahmen 20 mit einer
derkraft derart ausgleicht, daß einer großen Feder- 40 Spindelbank 22 zum Anbringen einer Reihe schnell
kraft ein verkleinerter Hebelarm der Federkraft an umlaufender Zwirnspindeln auf.
der Nockenscheibe entspricht. Die Führungseinrichtung zur Fadenzuführung an
Beide bekannte Federkonstruktionen neigen zu die Spulen weist zwei Ringbänke 24 mit je einer
Eigenschwingungen, durch die die mögliche Arbeits- Reihe über die Länge der Maschine verteilter Ringgeschwindigkeit
begrenzt wird, sie sind in ihrer Ar- 45 halter 26, zwei Trägerschienen 28 für eine Reihe von
beitscharakteristik auch nicht verstellbar. Ballongrenzerringen 30 sowie zwei Trägerschienen 32
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile der mit je einer Reihe von Garnösen, sogenannten »Saubekannten
Vorrichtungen zum Gewichtsausgleich, Schwänzchen«, 34 auf. Die Ringbänke 24 sind an in
insbesondere der bekannten Federvorrichtungen zu Abständen längs der Vorrichtung angeordneten und
vermeiden, also bei einem vom Federweg unabhän- 50 über Umlenkrollen 38 laufenden Riemen 36 aufgigen
Gewichtsausgleich für die Fadenführungsele- gehängt, deren andere Enden an Riemenscheiben bemente
die Federkraftübertragung direkter zu gestal- festigt sind, welche an einer quer am Maschinenende
ten, um unter gleichzeitiger konstruktiver Verein- angeordneten Haspelwelle 44 befestigt sind. Die Träfachung
und Unterdrückung von Eigenschwingungen gerschienen 32 für die Garnösen sind ähnlich den
des Gewichtsausgleichssystems die Ansprechempfind- 55 Ringbänken in Abständen an längs der Vorrichtung
lichkeit und -genauigkeit zu erhöhen, wobei vor allem angeordneten und über Umlenkrollen 48 laufenden
auch die Einstellbarkeit des Gewichtsausgleichs auf Riemen 46 aufgehängt, deren andere Enden an ebenunterschiedliche Maschinentypen und Betriebsbedin- falls auf der Haspelwelle 44 sitzenden Riemenscheigungen
gewährleistet sein soll. ben befestigt sind, während die Trägerschienen 28 für
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch ge- 60 die Ballonringe entsprechend in Abständen an über
löst, daß bei einer Spinn- und Zwirnmaschine der Umlenkrollen 54 laufenden Riemen 52 aufgehängt
eingangs definierten Art diese Federvorrichtung eine sind, deren andere Enden an Riemenscheiben belängere
Torsionswelle ist. festigt sind, welche ihrerseits an einer durch eine Diese Torsionswelle ist gegen seitliche Schwingun- Verriegelungseinrichtung drehfest mit der Haspelgen
leicht abstützbar und besitzt bei ausreichender 65 welle 44 verbundenen Hülse 59 verankert sind.
Masse ein geringes polares Trägheitsmoment. Außer- Mit der Haspelwelle 44 ist die erfindungsgemäße
dem erlaubt sie eine Übertragungskonstruktion von Torsionswelle verbunden, welche zum Zweck des Gegeringerer
Masse und damit eine genauere und schnei- wichtsausgleichs der Fadenführungselemente 24,28,
32 die Haspelwelle 44 mit einem Drehmoment beaufschlagt, das dem Moment der Riemen 36,46 und
52 entgegengerichtet ist. Die Torsionswelle 72 ist durch eine Kette 60 mit der Haspelwelle verbunden,
deren oberes Ende an einem an einer der Hülsen der Haspelwelle 44 vorgesehenen Kettenrad 62 befestigt
ist. Von hier aus erstreckt sich die Kette 60 abwärts um eine Führungsrolle 64 herum und ist mit ihrem
unteren Ende an einem Nocken 66 befestigt, der seinerseits an einem zwischen zwei Armen 68 und 70
eingesetzten Zapfen 67 einstellbar befestigt ist. Die beiden Arme 68 und 70 sind an einer Haltemuffe 71
ausgebildet, deren eines Ende drehbar in einer Lagerbüchse 76 gelagert und deren anderes Ende starr an
einer Torsionswelle 72 befestigt ist. Die Torsionswelle 72 steht unter einer Vorspannung, so daß sie
eine abwärts gerichtete Spannung auf den Nocken 66 und das Verbindungsglied 60 ausübt, dessen auf
die Haspelwelle 44 wirkendes Drehmoment das aus der Spannung der Riemen 36, 46 und 52 resultierende ao
Moment überkompensiert. Beim Anwendungsbeispiel wird dabei eine Torsionswelle von etwa der ganzen
Maschinenlänge mit beispielsweise 9 bis 12 m Länge verwendet.
Die Kurvenform des Nockens 66 ist in Abhängigkeit von der Charakteristik der Torsionswelle 72, der
Größe des Gegendrehmoments und dem Kettenweg so ausgelegt, daß der an der Torsionswelle 72 wirksam
werdende Hebelarm sich mit dem ab- oder zunehmenden Drehmoment der Torsionswelle 72 so
ändert, daß das mittels der Kette 60 auf die Haspelwelle 44 übertragene Drehmoment konstant bleibt
und damit unabhängig ist von der Auslenkung der Torsionswelle 72.
Da der vorstehend beschriebene Momentenausgleich bei Änderungen der Betriebsbedingungen, wie
beispielsweise beim Einbau einer neuen Torsionswelle 72 mit etwas anderer Charakteristik, oder bei
Verwendung von anderen Führungselementen gestört und als Ausgleich eine neu konstruierte Nockenscheibe
erforderlich würde, ist die erfindungsgemäße Übertragungs- und Kompensationsvorrichtung nachstellbar
und kann an veränderte Betriebsbedingungen angepaßt werden. Zur Nachstellung bzw. Justierung
wird erfindungsgemäß die Winkellage des Nockens 66 relativ zum Zapfen 67 mittels einer Verstellvorrichtung
80, 81 geändert, welche aus einer Anschlagschraube 80 besteht, die in einem als Teil der Halterung
71 ausgebildeten Ansatz 81 eingeschraubt ist und die mit dem Nocken 66 im Eingriff steht.
Wie beschrieben, wird das durch die Spannung der Riemen 36, 46 und 52 an der Haspelwelle 44 hervorgerufene
Drehmoment durch den Torsionsstab 72 über das Verbindungsglied 60 überkompensiert. Das
aus diesen beiden Drehmomenten resultierende Differenzmoment wird durch ein Verbindungsglied 96 aufgenommen,
welche die für den Wickelvorgang notwendigen Relativbewegungen der Fadenführungselemente
über eine Fortschaltvorrichtung auf die Haspelwelle 44 und damit die Riemen 36,46 und 52
überträgt. Dieser Bewegungsablauf kann durch herkömmliche Nockenanordnungen oder mittels der
beim Anwendungsbeispiel gemäß F i g. 1 zur Anwendung kommenden Vorrichtung erzeugt werden. Dabei
wird in bekannter Weise die durch Drehen der an der Welle 84 befestigten Herzscheibe 82 über eine
Rolle 86 auf den Herzscheibenhebel 88 übertragene Bewegung über ein einstellbares Spannschloß 94 an
die Kette 96 weitergeleitet. Das an der Haspelwelle angreifende, konstante Differenzmoment bewirkt,
daß der in seinem Lager 90 schwenkbare Herzscheibenhebel mit über den ganzen Funktionsablauf konstantem
Druck gegen die Herzscheibe 82 gepreßt wird, wobei dieser Druck mit dem Spannschloß 94
so eingestellt und an den Arbeitsbereich der erfindungsgemäßen Federvorrichtung angepaßt werden
kann, daß einerseits zulässige Belastungs- oder Reibungswerte nicht überschritten werden, andererseits
aber ein auch bei größter Beschleunigung des Herzscheibenhebels 88 noch zuverlässiges Abtasten der
Herzscheibe 82 und damit ein einwandfreier Bewegungsablauf der Fadenführungselemente gewährleistet
ist.
Claims (4)
1. Einen Gewichtsausgleich von Fadenführungselementen, z. B. einer Ringbank, sowie
von Balloneinschnürungsringen, Sauschwänzchen od. dgl., bei Spinn- oder Zwirnmaschinen erzeugende
Federvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß diese Federvorrichtung eine längere Torsionswelle (72) ist.
2. Federvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am freien Ende der Torsionswelle
(72) eine Hebeleinrichtung (66,71, 68, 70, 67) vorgesehen ist, an der ein biegsames, die
Kraft der Torsionswelle (72) auf die hin- und hergehenden Fadenführungselemente (24, 28, 32)
übertragendes Verbindungsglied (60) vorgesehen ist.
3. Federvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebeleinrichtung
als Gelenkverbindung ausgebildet ist und eine mit dem freien Ende der Torsionswelle (72)
verbundene Haltemuffe (71) und einen Nocken (66) aufweist, daß der Nocken (66) und die Haltemuffe
(71) durch einen Zapfen (67) gelenkig miteinander verbunden sind und eine Verstellvorrichtung
(80, 81) zum Ändern der Winkellage zwischen dem Nocken (66) und der Haltemuffe (71) vorgesehen ist.
4. Federvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Torsionswelle (72) in Maschinenlängsrichtung angeordnet und mit ihrem einen Ende
am Maschinenrahmen (20) befestigt ist und eine Länge in der Größenordnung von 9 bis 12,5 m
aufweist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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