DE1290714B - Verfahren zum Herstellen einer Pressmasse fuer die Herstellung von Formkoerpern - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer Pressmasse fuer die Herstellung von FormkoerpernInfo
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Description
Preßmassen für die Herstellung von Formkörpern enthalten pulverförmige oder faserige Füllmittel oder
Füllmittel beider Arten und neuerdings oft ungesättigte Polyester und monomere, ungesättigte Verbindungen,
z. B. Styrol als Bindemittel. Das Bindemittel kann auch mehrwertige Isocyanate enthalten.
Die Erfindung bezweckt, die Eigenschaften der aus den genannten bekannten Preßmassen hergestellten
Formkörpern, unter anderem die mechanischen Eigenschaften, wie Schlag- und Biegfestigkeit,
und ferner auch die Außenstruktur, so zu verbessern, daß sie gleichmäßiger werden als bisher.
Weiter bringt die Erfindung den Vorteil, daß die Preßmassen selbst leichter zu hantieren sind, weil sie
nicht mehr klebrig sind.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Preßmassen für Formkörperherstellung
aus pulverförmigen und/oder faserigen Füllmitteln, ungesättigten Polyestern, ungesättigten Monomeren
und mindestens einem mehrwertigen Isocyanat als Bindemittel sowie Polymerisationskatalysatoren und
ist dadurch gekennzeichnet, daß der ungesättigte Polyester, das ungesättigte Monomere, das mehrwertige
Isocyanat und der Polymerisationskatalysator dem Füllmittel zugeführt werden, ehe der
Polyester und das mehrwertige Isocyanat reagiert oder zum wesentlichen Teil miteinander reagiert
haben, und daß der Polyester und das mehrwertige Isocyanat danach ganz oder zum wesentlichen Teil
miteinander zum Reagieren gebracht werden bei einer solchen Temperatur, daß Klebfreiheit der
Massen erreicht wird, ohne daß die ungesättigten Gruppen des Polyesters und des Monomeren dabei
zum Reagieren gebracht werden. Diese Gruppen reagieren erst beim Verpressen der Preßmasse unter
Erhitzung zu Formkörpern.
Das Füllmittel bzw. die Füllmittel wird bzw. werden der Mischung von ungesättigtem Polyester, Monomerem
und mehrwertigem Isocyanat zugeführt, ohne daß der Polyester und das Isocyanat miteinander
zur Reaktion oder zum wesentlichen Teil zur Reaktion gekommen sind, so daß ein homogenes Einmischen
erreicht wird. Man nützt dabei die Eigenschaft des Polyesters aus, daß es in frisch hergestelltem
Zustand eine niedrige Viskosität hat.
Die Reaktion zwischen dem Polyester und dem mehrwertigen Isocyanat zu Klebfreiheit der Masse
kann durch Lagerung der Preßmasse wenigstens einige Tage lang bei Zimmertemperatur oder etwas
über Zimmertemperatur, z.B. 400C, geschehen. Durch diese Lagerung reagieren das Polyester und
das mehrwertige Isocyanat wie gesagt ganz oder zum wesentlichen Teil miteinander, wodurch die
Viskosität höher wird und die Preßmasse nicht klebrig ist, was eine gute Hantierbarkeit der Preßmasse
und später ausgezeichnete Eigenschaften der hergestellten Formkörper ergibt. Die Preßmasse enthält
somit nach der Lagerung wenigstens ein zumindest teilweise mit dem ungesättigten Polyester
reagiertes mehrwertiges Isocyanat.
Als Beispiel für mehrwertige Isocyanate können genannt werden:
CH,
Toluylen-2, 4-Diisocyanat,
NCO
(j
NCO Toluylen-2, 6-Diisocyanat, CH3
NCO Toluylen-2, 6-Diisocyanat, CH3
OCN
NCO
dimerisiertes Toluylen-2, 4-Diisocyanat, O
OCN
H,C
/c\
N N
\c/
Il ■ ο
CH1
NCO
Diphenylmethan-4, 4'-Diisocyanat, OCN —<^ y~ CH2 —<C ^>— NCO
Naphthylen-1, 5-Diisocyanat, NCO
NCO
ein Isocyanat mit der Formel
ein Isocyanat mit der Formel
CH2-O-C-NH
Il
H3C · CH2 · Cr-CH2 · O · C · NH
CH2 · O - C ·
Triphenylmethan-4, 4',4"-Triisocyanat, OCN —^ V- CH —C V- NCO
NCO
NCO
NCO ein Isocyanat mit der Formel
NCO
NCO
NCO
oder Hexamethylen-1, 6-Diisocyanat, OCN — (CHa)6 — NCO
Vom totalen Gewicht der Preßmasse bestehen zweckmäßig ungefähr 15 bis 20% aus dem ungesättigten
Polyester, dem ungesättigten Monomeren und mehrwertigem Isocyanat zusammen, etwa 30
bis 85% aus dem pulverförmigen oder faserigen Füllmittel oder aus dem pulverförmigen und faserigen
Füllmittel zusammen und 0 bis etwa 20% aus in ungesättigten Polyestern löslichen organischen Modifizierungsmitteln
der herkömmlichen Art, z. B. Dibutylphthalat, Polystyrol oder Chlorparaffin. Diese
Mengen der verschiedenen Komponenten werden dabei bei der Herstellung der Preßmasse benutzt.
Der ungesättigte Polyester kann von gewöhnlicher Art sein. Es kann in üblicher Weise durch Veresterung
von ungesättigten und gesättigten zweibasischen Carbonsäuren oder entsprechenden Anhydriden
mit einer äquivalenten Menge oder einem kleinen Überschuß von zweiwertigem Alkohol hergestellt
werden. Als Beispiel dabei verwendeter Säuren können genannt werden: Maleinsäure, Fumarsäure
oder Itakonsäure als solche oder in der Form von Anhydriden. Beispiele von verwendbaren
gesättigten Säuren sind in erster Linie Adipinsäure, Sebacinsäure, Bernsteinsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure,
Tetra- oder Hexahydrophthalsäure, TetrachlorphthalsäurcHexachlorendomethylentetrahydrophthalsäure
als solche oder in der Form von Anhydriden. Als Beispiel von geeigneten zweiwertigen
Alkoholen können genannt werden: Glykole, wie Äthylenglykol, Propylenglykol oder Butylenglykol,
ferner Polyglykole, wie Diäthylenglykol, Triäthylenglykol oder Dipropylenglykol, oder unter anderem
ein Alkohol mit der Formel
Das pulverförmige Füllmittel in der Preßmasse ist
von üblicher Art und kann unter anderem aus Kreide, Kaolin, Dolomit, Bauxit, Glimmermehl,
Quarzmehl, Tropfsteinmehl, Schiefermehl, Talk und Bariumsulfat bestehen.
Das faserige Füllmittel ist auch von üblicher Art und kann unter anderem aus Glasfaser, z. B. in der
Form von Flocken mit der Länge von 2 bis 3 cm und dem Faserdurchmesser von etwa 10 μ, bestehen,
ίο aus Asbest, Wolle, Sisalfaser und synthetischen organischen
Fasern mit einem hohen Schmelzpunkt, wie z. B. Polyäthylenglykolterephthalatfasern und Acrylnitrilfasern.
Auch Pigmente, wie Titandioxyd, Eisenoxyd, Antimontrioxyd und Zinksulfid, können in der Preßmasse
enthalten sein.
Außerdem kann die Preßmasse diverse Zusatzmittel als Stabilisatoren für den Polyester enthalten,
z. B. Hydrochinon, und Trennmittel, z. B. Zinkstearat.
Die Erfindung ist im folgenden durch Beschreibung einer Anzahl von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Eine Preßmasse wird durch Zusammenmischen von folgenden Komponenten, z. B. in einem Kneter,
und Ablagernlassen hergestellt:
33,6 Gewichtsteile von ungesättigtem Polyester der
unten beschriebenen Art, 2 Gewichtsteile Toluylendiisocyanat
HfOR)1nO
0(RO)nH
wo R ein Alkylenrest mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen ist, A ein 2-Alkylidenrest mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen,
η und m je wenigstens 1 betragen und der arithmetische Mittelwert von m und η nicht größer
als 3 ist. In gewissen Fällen kann ein Teil des zweiwertigen Alkohols durch einen mehr als zweiwer-Jigen
Alkohol ersetzt werden, z. B. Glycerin oder Pentaerythrit. Ein Zusatz von mono-, tri- und
tetrafunktionellen Alkoholen sowie von solchen Säuren wird zuweilen vorgenommen, um spezielle
Effekte zu erhalten.
Die Menge an Monomerem kann mit Vorteil 15 bis 50% des Gesamtgewichts des Polyesters und des
Monomeren betragen. Das Monomere kann unter anderem aus Styrol, o-Chlorstyrol, p-Chlorstyrol,
Diallylphthalat, Triallylcyanurat, Vinylacetat, Divinylbenzol oder einer Mischung von Methylmethacrylat
und Styrol bestehen.
Außer ungesättigtem Polyester und Monomerem enthält die Preßmasse einen Polymerisationskatalysator
mit hoher oder verhältnismäßig hoher Aktivierungstemperatur, wie z. B. tert.-Butylperbenzoat, Dicumylperoxyd
oder Benzoylperoxyd. Die Katalysatormenge beträgt zweckmäßig 1 bis 3% des Gewichts
der Mischung von Polyester und Monomerem. Der Katalysator kann mit Vorteil bei der Herstellung
der Preßmasse zugesetzt werden. Es ist vorteilhaft, ihn der Harzmischung einzuverleiben, ehe die Füllmittel
eingemischt werden, weil der Katalysator dann gut im Harz verteilt wird und sich nicht an einzelnen
Stellen ansammelt.
NCO
NCO
1 Gewichtsteil tert.-Butylperbenzoat, 1,4 Gewichtsteile Zinkstearat,
26 Gewichtsteile Kaolin,
20 Gewichtsteile Kreide,
16 Gewichtsteile Glasfaserflocken.
20 Gewichtsteile Kreide,
16 Gewichtsteile Glasfaserflocken.
Das ungesättigte Harz war in der folgenden Weise hergestellt: 3 Mol Isophthalsäure und 5 Mol Propylenglykol
werden auf 190 1C erwärmt, welche Temperatur
aufrechterhalten wird, bis die Säurezahl 40 mg KOH/g beträgt. Die Reaktionsmischung wird
auf 1700C gekühlt und mit 1,5 Mol Maleinsäureanhydrid versetzt. Die Veresterung wird fortgesetzt,
bis die Säurezahl 50 mg KOH/g ist. Dann wird der hergestellte ungesättigte Polyester auf 1001C gekühlt.
Nach Zusatz von 0,1 Gewichtsprozent Hydrochinon wird das Polyester in Styrol gelöst. Der
Styrolgehalt wird nach Abkühlung der Mischung so justiert, daß er 40% des totalen Gewichts vom ungesättigten
Polyester und Styrol ausmacht.
Erst wird das Toluylendiisocyanat zu dieser Mischung aus Polyester und Monomerem zugesetzt, und
die beiden Komponenten werden gemischt. Unmittelbar danach werden die übrigen Komponenten tert.-Butylperbenzoat,
Zinkstearat, Kaolin, Kreide und Glasfaserflocken zugeführt. Es ist zweckmäßig, das
tert.-Butylperbenzoat dem Polyester und Monomerem zuzusetzen, ehe die Füllmittel zugeführt werden.
Die in dieser Weise hergestellte Mischung ist nach einer Lagerung von einigen Tagen bei Zimmertemperatur
leicht zu hantieren, so daß sie nun als Preßmasse ohne Schwierigkeit in ein Werkstück für
Herstellung von Formkörpern gebracht werden kann. Wenn das Werkstück eine Temperatur von
z. B. 140 C hat, härtet die Preßmasse in etwa 2 Minuten, wenn der Formkörper eine Wanddicke von
der Größenordnung von 3 mm hat.
Eine Preßmasse wird durch Zusammenmischen und Ablagern der folgenden Komponenten hergestellt:
29,8 Gewichtsteile ungesättigtes Harz der im Beispiel 1 angegebenen Art,
1 Gewichtsteil Diphenylmethan-4,4'-Diisocyanat,
1 Gewichtsteil Diphenylmethan-4,4'-Diisocyanat,
OCN
NCO
1 | Gewichtsteil | tert.-Butylperbenzoat |
0,2 | Gewichtsteile | Benzoylperoxyd, |
2 | Gewichtsteile | Zinkstearat, |
20 | Gewichtsteile | Bariumsylfat, |
6 | Gewichtsteile | Titandioxyd, |
25 | Gewichtsteile | Kreide, |
15 | Gewichtsteile | Sisalfaser. |
Wie im vorigen Beispiel wird die Mischung von Polyester und Monomerem mit dem Isocyanat vermischt,
ehe die übrigen Komponenten gleich danach der Mischung dieser Stoffe zugesetzt werden, und
lagern gelassen. Die Preßmasse kann bei den gleichen Bedingungen gehärtet werden wie die Preßmasse im
Beispiel 1.
Eine Preßmasse wird durch Zusammenmischen der folgenden Komponenten und Ablagernlassen
hergestellt:
25 Gewichtsteile ungesättigter Polyester der unten beschriebenen Art,
3 Gewichtsteile Isocyanat mit der Formel Der ungesättigte Polyester war in folgender Weise hergestellt: 4 Mol Phthalsäureanhydrid, 2 Mol Maleinsäureanhydrid und 7 Mol Äthylenglykol werden bei 1900C zu einer Säurezahl von 50mgKOH/g verestert. Der gebildete ungesättigte Polyester wird auf 100 C gekühlt, wenn 0,03 Gewichtsprozente Hydrochinon zugesetzt werden, und in Diallylphthalat gelöst. Nach dem Kühlen wird der Diallylphthalatgehalt justiert, so daß er 30% des totalen Gewichts von ungesättigtem Polyester und Diallylphthalat ausmacht.
3 Gewichtsteile Isocyanat mit der Formel Der ungesättigte Polyester war in folgender Weise hergestellt: 4 Mol Phthalsäureanhydrid, 2 Mol Maleinsäureanhydrid und 7 Mol Äthylenglykol werden bei 1900C zu einer Säurezahl von 50mgKOH/g verestert. Der gebildete ungesättigte Polyester wird auf 100 C gekühlt, wenn 0,03 Gewichtsprozente Hydrochinon zugesetzt werden, und in Diallylphthalat gelöst. Nach dem Kühlen wird der Diallylphthalatgehalt justiert, so daß er 30% des totalen Gewichts von ungesättigtem Polyester und Diallylphthalat ausmacht.
Die fertige Preßmasse, die in derselben Weise wie in den Beispielen 1 und 2 hergestellt wird, ist nach
einigen Tagen Verwahrung in Zimmertemperatur leicht hantierbar und kann bei der Herstellung von
Formkörpern unter den im Beispiel 1 angegebenen Bedingungen gehärtet werden.
20 Gewichtsteile von ungesättigtem Polyester der im Beispiel 3 angegebenen Art
mit dem Unterschied, daß an Stelle von Maleinsäureanhydrid eine äquivalente Menge von
Fumarsäure benutzt worden
war und an Stelle von Diallylphthalat die gleichen Gewichtsprozente
einer Mischung von Styrol und Methylmethacrylat in den Gewichtsproportionen von 3 und 1 verwendet worden
war,
0,5 Gewichtsteile Diphenylmethan-4, 4',4"-Triisocyanat.
OCN
NCO
0,5 Gewichtsteile
0,5 Gewichtsteile
1,5 Gewichtsteile
0,5 Gewichtsteile
1,5 Gewichtsteile
O
CH2-O-C-NH
CH2-O-C-NH
Il
H,C · CH, · C-CH, · O · C ■ NH
Il
CH2-O-C-NH
NCO
5
2
5
2
5
50
15
15
Gewichtsteile
Gewichtsteile
Gewichtsteile
Gewichtsteile
Gewichtsteile
Gewichtsteile
Gewichtsteile
Gewichtsteile
Gewichtsteile
NCO
Dicumylperoxyd,
Benzoylperoxyd,
Zinkstearat,
Chlorparaffin,
Antimontrioxyd,
Bariumsulfat,
Dolomit und
Glasfaserflocken
NCO
CH,
NCO
1 Gewichtsteil
1.4 Gewichtsteile
3.3 Gewichtsteile
15 Gewichtsteile
27.7 Gewichtsteile
24 Gewichtsteile
Benzoylperoxyd.
Zinkstearat,
Polystyrol,
Glimmermehl.
Tropfsteinmehl,
Asbestfaser.
werden vermischt und lagern gelassen bei Raum-
- temperatur.
Die Preßmasse wird in derselben Weise wie in den Beispielen 1 bis 3 vorbereitet und kann bei denselben
Bedingungen wie die Preßmasse im Beispiel 1 gehärtet werden.
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen von Preßmassen Tür Formkörperherstellung aus pulverförmigen
und/oder faserigen Füllmitteln, ungesättigten Polyestern, ungesättigten Monomeren und mindestens
einem mehrwertigen Isocyanat als Bindemittel sowie Polymerisationskatalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß der un-
gesättigte Polyester, das ungesättigte Monomere, das mehrwertige Isocyanat und der Polymerisationskatalysator
dem Füllmittel zugeführt werden, ehe der Polyester und das mehrwertige Isocyanat
reagiert oder zum wesentlichen Teil miteinander reagiert haben, und daß der Polyester
und das mehrwertige Isocyanat danach ganz oder zum wesentlichen Teil miteinander zum Reagieren
bei einer solchen Temperatur gebracht werden, daß Klebfreiheit der Massen erreicht
wird, ohne daß die ungesättigten Gruppen des Polyesters und des Monomeren dabei zum Reagieren
gebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Preßmasse eine Menge
an ungesättigtem Monomerem von 15 bis 50% des Gesamtgewichts des Polyesters und des
Monomeren verwendet wird.
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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