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Bei Geräten zur magnetischen Aufzeichnung und Wiedergabe breitbandiger
Signale sind bekanntlich meist ein oder mehrere Magnetköpfe an der Peripherie einer
rotierenden Scheibe angebracht, die so im Bandlauf angeordnet ist, daß auf dem Magnetband
beim Transport in seiner Längsrichtung von den Magnetköpfen parallele, mit den Bandkanten
einen Winkel bildende Spuren beschrieben werden.
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Bei einem bekannten Gerät ist die Achse des Kopfrades parallel zur
Bandmittellinie ausgerichtet, so daß die Spuren nahezu senkrecht zu den Bandkanten
verlaufen.
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Es ist aber auch bekannt, das Magnetband schraubenlinienförmig um
einen Zylinder zu führen, in dem das Kopfrad rotiert. Die Spuren auf dem Magnetband
erhalten dadurch eine größere Neigung und sind länger, so daß pro Spur ohne Schwierigkeit
ein ganzes Bild bzw. Halbbild aufgezeichnet werden kann. Dabei sind zwei Arten der
Bandführung gebräuchlich, um die Wickelachsen in üblicher Weise senkrecht zur Gerätegrundplatte
anordnen zu können, nämlich die sogenannte a-Umschlingung des Zylinders, bei der
das Magnetband von einer Seite auf den geneigten Zylinder aufläuft und diesen nach
einer vollen Windung zur anderen Seite hin wieder verläßt, und die sogenannte SZ-Umschlingung,
bei der das Magnetband schlaufenförmig um den Zylinder geführt wird. In diesem Fall
verläuft die Zylinderachse parallel zu den Wickelachsen.
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Bei dieser Art von Bandführung befinden sich jedoch auf- und ablaufendes
Bandende in verschiedener Höhenlage, so daß dementsprechend die Wickelteller auch
verschieden hoch angeordnet sein müssen. Der Aufbau der Gerätegrundplatte wird dadurch
kompliziert, und die Bauhöhe des Gerätes wird groß, weil der Zylinder den höher
liegenden Wickel noch überragt. Wird wie bei einem bekannten Gerät mit 2-Umschlingung
die Antriebswelle für den Längstransport des Magnetbandes vor dem Ein-und Auslauf
zum Kopfrad angeordnet, muß sie um mehr als die doppelte Magnetbandbreite über die
Gerätegrundplatte hervorstehen, so daß sie bei den üblicherweise für Videoaufzeichnung
verwendeten ein bis zwei Zoll breiten Magnetbändern eine erhebliche Länge aufweist,
die eine aufwendige Lagerung zur Verminderung der Biegeempfindlichkeit erfordert.
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Es ist auch bekannt, das Magnetband vom Zylinder über so geneigte
Umlenkmittel zu den Wickeln zu führen, daß die Wickelteller in gleicher Höhe über
der Grundplatte angeordnet werden können. Bei dieser bekannten Anordnung ist die
Achse des Zylinders senkrecht zur Chassisplatte angeordnet. Um dabei auf gleiche
Höhe der Wickel zu gelangen, ist eine große Zahl von Umlenkelementen erforderlich,
die alle eine genaue Neigung zur Grundplatte aufweisen müssen, wenn nicht das Magnetband
durch Fehler in der Neigung an seinen Kanten Beschädigungen erleiden soll. Darüber
hinaus ergibt sich ein recht erheblicher Fertigungsaufwand und während des Betriebes
ein erhöhter Reibungsverlust. Außerdem wird das Bandeinlegen erschwert.
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Die Erfindung geht aus von einem magnetischen Aufzeichnungs- und/oder
-wiedergabegerät für bandförmige Aufzeichnungsträger, bei dem der Aufzeichnungsträger
einen Zylinder mit darin rotierendem Kopfrad schraubenlinienförmig umschlingt und
von dem Zylinder über derart geneigte Umlenkmittel zu den mit ihren Achsen senkrecht
zur Gerätegrundplatte orientierten Wickeln geführt ist, daß die Wickelteller in
gleicher Höhe über der Grundplatte liegen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Bandführung bei einem
derartigen Gerät zu vereinfachen und damit das Einlegen des Bandes für den Benutzer
zu erleichtern. Gleichzeitig sollen die Herstellungskosten eines derartigen Gerätes
durch Verringerung der Zahl der Umlenkmittel und die dadurch erzielbare Einsparung
von Montage- und Justierarbeiten herabgesetzt werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Ablenkung
des Magnetbandes vor und hinter dem Zylinder je ein Umlenkelement solcher Neigung
vorgesehen und die Zylinderachse so gelegt ist, daß das Magnetband am Zylinder eine
um etwa 90° zum übrigen Bandlauf geneigte Schlaufe bildet.
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Durch die erfindungsgemäße Maßnahme können die Abmessungen des Gerätes
klein gehalten werden, denn die Gerätegrundplatte verläuft eben wie bei üblichen
Tonbandgeräten, und der Zylinder liegt unterhalb der Wickeltellerebene, so daß er
die Bauhöhe nicht ungünstig beeinflußt. Ein wesentlicher Vorteil besteht darin,
daß das Magnetband an keiner Stelle über seiner Breite ungleichmäßig beansprucht
wird.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert.
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F i g. 1 und 2 zeigen bekannte Lösungen für die Anordnung und Umschlingungen
des Zylinders; F i g. 3 zeigt eine erfindungsgemäße Ausführungsform, und F i g.
4 ist eine Ausführungsform für ein in der Bandführung verwendetes Umlenkmittel.
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Bei der a-Umschlingung gemäß F i g. 1 wird der Zylinder 1 vom Magnetband
2 in einem Winkel von 360° umschlungen, während bei der 2-Umschlingung gemäß F i
g. 2 durch Umlenkung vor und hinter dem Zylinder 1 eine schlaufenartige Umschlingung
entsteht. Es ist zu erkennen, daß sich auf Grund der schraubenlinienförmigen Anlage
des Magnetbandes am Zylinder in beiden Fällen zwangläufig eine unterschiedliche
Höhenlage zwischen auf- und ablaufendem Bandende ergibt, was zu den eingangs geschilderten
Nachteilen bezüglich der konstruktiven Ausbildung des Gerätes führt.
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Diese Nachteile lassen sich vermeiden, wenn eine Anordnung beispielsweise
gemäß F i g. 3 für die Bandführung vorgesehen wird. Auf Grund der dort dargestellten
Lage der Zylinderachse 3 ist es dann möglich, Umlenkmittel 5 und 6 auf der Gerätegrundplatte
4 mit einer solchen Neigung anzuordnen, daß trotz gleichen Abstandes der auf- und
ablaufenden Bandenden 2' und 2" von der Gerätegrundplatte 4 und senkrechter Orientierung
der Bandenden zu dieser ein vorgegebener Umschlingungswinkel am Zylinder sichergestellt
ist. Den Längstransport des Magnetbandes bewirkt eine für das auf- und ablaufende
Bandende gemeinsame Antriebswelle 8 mit den zugehörigen Andruckrollen 9 und 10.
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Die Umlenkstifte 5 und 6 sind in F i g. 3 zylindrisch ausgebildet.
Ihre Neigungswinkel lassen sich rechnerisch auf Grund der vorgegebenen geometrischen
Beziehungen ermitteln, und zwar hängen sie ab vom Umschlingungswinkel z, dem Steigungswinkel
des
Magnetbandes in bezug auf den Zylinder, der Lage der Zylinderachse
und der Lage der ab- und auflaufenden Bandenden zur Grundplatte. Bei einem praktischen
Ausführungsbeispiel betrug der Umschlingungswinkel a 230°, der Steigungswinkel 5,6°,
die daraus sich ergebenden Neigungswinkel 0 1 = 50,9°, 0 2 = 44,6°, a 1 = ö 2 =
65°. Hierbei ist 1 der Winkel, um den der Stift 6, und o 2 der Winkel, um den der
Stift 5 in der zu 15 parallelen Ebene zur Grundplatte geneigt ist, während 81 und
ö 2 den Neigungswinkel angeben, den die Stifte 5 und 6 in einer zu 14 parallelen
Ebene mit der Grundplatte bilden. Die Ebenen 14 und 15 stehen senkrecht zueinander
und senkrecht bzw. parallel zur Achse 3 des Zylinders. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Zylinderachse so angeordnet, daß sie parallel zur Gerätegrundplatte und
senkrecht auf der Ebene steht, die die Achsen der nicht dargestellten Wickel einschließt.
Es wäre aber auch eine Anordnung mit einem von 90° abweichenden Winkel denkbar.
Der Umschlingungswinkel des Magnetbandes am Stift 6 betrug 143,55° und am Stift
5 147,77°.
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Vorteilhaft ist eine Lagerung der Umlenkstifte gemäß F i g. 4. Der
dort dargestellte Umlenkstift 6 ist schwenkbar an einer Platine 11 gelagert, die
ihrerseits an der Gerätegrundplatte 4 befestigt ist. Die Schwenkachse 12 ist quer
zur Längsachse 13 des Umlenkstiftes so angeordnet, daß sie senkrecht auf der Halbierenden
des Bandumschlingungswinkels steht. Hierdurch stellt sich der Umlenkstift selbsttätig
so ein, daß das Magnetband an ihm die vorgeschriebene Höhenlage einnimmt, so daß
eine Kantenführung an den Umlenkmitteln entfallen kann. Statt zylindrischer Umlenkmittel
können auch kegelförmig ausgebildete Stifte verwendet werden.