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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufbereitung von Formsand
mit einem Aufgabetrichter und einem unterhalb des Aufgabetrichters angeordneten,
mit Schlagleisten besetzten, in Förderrichtung ansteigenden Förderband, das den
Sand unter gleichzeitiger Zerkleinerung durch einen schmalen Schlitz (Austrittsschlitz)
aus dem Aufgabetrichter herausschleudert. Mit solchen bekannten Aufbereitungsmaschinen
wird der zusammengebackene Formsand zerkleinert und dadurch zur neuen Verwendung
aufbereitet.
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Die Bandgeschwindigkeit und die Höhe der Schlagleisten bestimmen die
Leistung der Maschine. Die Bandgeschwindigkeit darf aber nicht zu groß gewählt werden,
da sonst der aufzubereitende Sand nicht genügend mitgerissen wird. Die Höhe der
vorstehenden Schlagleisten bestimmt die Feinheit des aufbereiteten Gutes. Mit weniger
hohen Schlagleisten wird zwar eine feine Zerteilung erzielt, dafür aber die Leistung
der Maschine stark verringert. In der Praxis werden im Hinblick auf Leistung und
Sandqualität etwa 1 bis 1,5 cm hohe Schlagleisten verwendet. Der damit aufbereitete
Sand ist noch relativ grobkörnig und wird in Gießereien meist als Hinterfüllsand
verwendet. Zur Erreichung einer guten Oberfläche der herzustellenden Gußstücke ist
jedoch ein besonders feiner Modellsand erforderlich. Dieser kann einmal dadurch
erhalten werden, daß aus dem relativ groben Füllsand die feinen Anteile mit einem
feinmaschigen Sieb auf das Modell beim Formen aufgesiebt werden und zum anderen
dadurch, daß nicht genügend zerkleinerter Sand ein zweites Mal mit einer besonderen
Modellsandschleuder aufbereitet wird.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Sandaufbereitungsmaschme
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß diese sowohl zur Herstellung von
Füllsand als auch zur Herstellung von besonders feinem Modellsand verwendbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß hinter dem
Austrittsschlitz eine rotierende, mit Schlagleisten besetzte und den ausgeschleuderten
Sand erfassende Trommel angeordnet ist. Bei der erfindungsgemäßen Aufbereitungsmaschine
wird der Sand nach dem Ausschleudem aus dem Austrittsschlitz von der Trommel erfaßt
und durch die Schlagwirkung dieser Trommel noch feiner verteilt. Der so in zwei
Schritten behandelnde Sand ist fein genug, um als Modellsand verwendet werden zu
können.
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Vorteilhafterweise ist die Umfangsgeschwindigkeit der Trommel größer
als die Bewegungsgeschwindigkeit des Förderbandes. Durch die große Umfangsgeschwindigkeit
der nachgeschalteten Schlagleistentrommel erhält man eine besonders starke Schlagwirkung
und damit eine sehr feine Zerteilung des Sandes.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine umstellbare
Leiteinrichtung für den aus dem Austrittsschlitz austretenden Sand vorgesehen, die
den Sandstrahl in einer Stellung an der Trommel vorbei und in einer anderen Stellung
auf den Umfang der Trommel lenkt. Bei einer solchen Ausführungsform kann der Sand
je nach Bedarf nur in einer Stufe aufbereitet werden, wobei weniger feinzerteilter,
als Füllsand geeigneter Sand entsteht oder aber auch in zwei Bearbeitungsstufen,
wobei sehr feiner Modellsand hergestellt wird. Der Vorteil einer solchen Umstellungsmöglichkeit
besteht darin, daß bei nur einstufiger Aufbereitung ein großer Durchsatz der Maschine
erzielt wird und daß die Maschine universell verwendbar ist. Beim Formen ist es
nämlich zum Zwecke der besseren Entgasung der Formhohlräume erwünscht, zum Hinterfüllen
einen weniger feinzerteilten Sand zu verwenden als den Modellsand.
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Einen besonders einfachen Aufbau erhält man, wenn die Trommel so angeordnet
ist, daß ihre Oberseite tiefer liegt als die Verlängerungsebene der Förderbandoberseite
und wenn die Leiteinrichtung aus einem oberhalb des Austrittsschlitzes angeordneten
schwenkbaren Leitblech besteht, das den Sandstrahl in einer unteren Stellung auf
den Umfang der Trommel drückt und in einer oberen Stellung frei über die Trommel
hinwegfliegen läßt. Die Leiteinrichtung ist also in diesem Fall kein geschlossener
Kanal, sondern lediglich ein Ablenkblech, das den Sandstrahl etwas nach unten ablenkt.
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Zum Antrieb sowohl des Förderbandes als auch der Trommel kann ein
einziger Motor, vorzugsweise ein Elektromotor, verwendet werden. Auf der Abtriebswelle
des Motors bzw. eines Zwischengetriebes sind bei einer einfachen Ausführungsform
der Erfindung zwei Keilriemenscheiben befestigt, von denen aus eine Förderbandwalze
und die Trommel über Keilriemen antreibbar sind. Die größere Umfangsgeschwindigkeit
der Trommel läßt sich dabei leicht durch geeignete Bemessung der Keilriemenscheiben
erzielen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt;
es zeigt A b b. 1 eine schematische Seitenansicht einer Sandaufbereitungsmaschine
gemäß der Erfindung bei einer Einstellung zur Aufbereitung von Füllsand und A b
b. 2 die gleiche Maschine bei einer Einstellung, bei der feiner Modellsand aufbereitet
wird.
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Am Gestell 1 der Maschine befindet sich eine Radachse 2, auf der Räder
3 drehbar gelagert sind, so daß die Aufbereitungsmaschine leicht an einen beliebigen
Verwendungsort transportiert werden kann.
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Am Gestell 1 sind Lager 4 und 5 für die drehbare Lagerung von Förderbandtrommeln
6 und 7 angeordnet. über diese Förderbandtrommeln ist ein Förderband 8 gelegt, das
mit Schlagleisten 11 besetzt ist. Zum Antrieb des Förderbandes 8, das in Bewegungsrichtung
21 ansteigt, dient ein Elektromotor 9, auf dessen Abtriebswelle 22 zwei Keilriemenscheiben
23 und 24 sitzen. Von der im Durchmesser kleineren Keilriemenscheibe 23 aus ist
ein Keilriemen 20 zu einer drehfest mit der Förderbandwalze 7 verbundenen Keilriemenscheibe
25 geführt.
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über dem Förderband 8 ist ein Aufgabetrichter 10 angeordnet, in den
der aufzubereitende Sand eingefüllt wird. Das vordere Ende des Aufgabetrichters
ist durch eine Wand 26 abgeschlossen. Diese Vorderwand endet etwas oberhalb des
Förderbandes 8, so daß ein Austrittsschlitz 27 entsteht. An der Vorderwand 26 ist
eine Konsole 28 befestigt, die als Plattform für die Befestigung des Elektromotors
9 dient.
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Vor dem Austrittsschlitz 27 ist erfindungsgemäß eine Trommel
17 angeordnet, die auf einer am Gestell 1 gelagerten Welle 18 sitzt. Diese
Trommel ist ebenso wie das Förderband 8 mit Schlagleisten 29 besetzt. Die Oberseite
der Trommel 17 hat von der Verlängerungsebene der Oberseite des Förderbandes
18 einen Abstand a. Auch die Trommel 17 wird vom Elektromotor 9 aus mittels eines
Keilriemens 19 angetrieben,
der um die große auf der Motorwelle
22 befestigte Keilriemenscheibe 24 und eine kleine auf der Welle 18 sitzende Keilriemenscheibe
31 gelegt ist. Aus der verschiedenen Größe der Keilriemenscheiben ist klar, daß
die Umfangsgeschwindigkeit der Trommel 17 größer ist als die Bewegungsgeschwindigkeit
des Bandes B.
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An der Vorderwand 26 ist über ein Gelenk 14 ein Leitblech 13 angelenkt.
Dieses Leitblech 13 ist an seinem vorderen Ende nach oben abgeknickt und kann mittels
einer Stange 15 in verschiedenen Lagen festgehalten werden. Zu diesem Zweck sind
an der Stange 15 Rasten 32 und 33 vorgesehen.
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Die erfindungsgemäße Aufbereitungsmaschine arbeitet wie folgt. Bei
der Herstellung von Füllsand wird das Leitblech 13 in die in A b b.1 dargestellte
Lage gebracht, d. h. die Stange 15 wird mit der unteren Rast 32 an der Konsole 28
eingehängt. Beim Ausschleudern des Sandes aus dem Schlitz 27 kann dieser unbehindert
in Richtung des Pfeiles 12 fliegen, d. h. er berührt die Trommel 17, die sich leer
mitdreht, überhaupt nicht. Der Sand wird also nur in einem Arbeitsschritt zerkleinert,
so daß eine für Füllsand geeignete Konsistenz entsteht. Soll feiner Modellsand hergestellt
werden, so wird das Leitblech 13 in die in A b b. 2 dargestellte Lage gebracht,
d. h. das Leitblech wird mit der oberen Rast 33 an der Konsole 28 eingehangen. In
dieser Stellung lenkt das Blech den aus dem Schlitz 27 austretenden Sand nach unten
ab, so daß der Sandstrahl die durch den Pfeil 16 angedeutete Richtung annimmt. Wie
A b b. 2 zeigt, berührt der Sand auf seinem Weg auch die Oberseite der Trommel 19,
so daß eine weitere Zerschlagung durch die mit großer Umfangsgeschwindigkeit rotierenden
Schlagleisten 29 erfolgt. Bei dieser Zerkleinerung in zwei Arbeitsschritten erhält
man eine so feine Zerkleinerung, daß der Sand als Modellsand verwendet werden kann.