DE1288686B - Verfahren zur Erstellung eines keramischen Kondensators - Google Patents

Verfahren zur Erstellung eines keramischen Kondensators

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DE1288686B DE1965ST023250 DEST023250A DE1288686B DE 1288686 B DE1288686 B DE 1288686B DE 1965ST023250 DE1965ST023250 DE 1965ST023250 DE ST023250 A DEST023250 A DE ST023250A DE 1288686 B DE1288686 B DE 1288686B
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Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines keramischen Kondensators, bei dem eine Mischung von Bariumtitanat oder von Barium-und Strontiumtitanat mit Lanthantitanat der Formel La,TiO, in einer oxydierenden Atmosphäre bei 13#O bis 1500'C zu einem keramischen Körper gesintert wird, dieser Körper in einer reduzierenden Atmosphäre bei 800 bis 1200'C erhitzt wird, um ihn leitfähig zu machen, und dann auf der Oberfläche des keramischen Körpers dgrch Reoxydation eine Schicht hoher Dielektrizitätskonstante und verhältn ismäßig hohen Widerstandes erzeugt wird.
  • Bei einem solchenibekannten Verfahren- (britische Patentschrift 884 943 ..)__ wir d mit i Vorteil die Tatsache ausgenutzt, daß duräedbn Zusatz von Lanfhantitanat zu keramischen Substgozen auf der Basis von Bariumtitanat oder von Bariuffi-'ünd Strontiumlitanat unter den Belägen des aus dieser Mischung hergestellten keramischen Körpers eine dielektrische Schicht sehr hohen Widerstandes erzeugt werden kann, die außerdem eine besonders hohe Durchschlagsspannung hat. Die erhaltenen Kondensatoren haben ferner eine verhältnismäßig große Kapazität pro Flächen- und Volumeinheit. Auf diese Weise ist es möglich, kleine und wenig durchschlagsgefährdete elektrische Kondensatoren herzustellen. Voraussetzung hierfür ist ein Lanthantitanatanteil oberhalb eines bestimmten Mini- -mums, da nur dann die am besten isolierenden Schichten erhalten werden. Als besonders vorteilhaft hatte sich ein Prozentsatz an Lanthantitanat von 4 bis 8 Molprozent der Menge der Barium- (oder Barium-Strontium-) Mischung erwiesen. Bei einem geringeren Zusatz sind, wie betält's erwähnt, die isolierenden Eigenschaften der oxydierten Schichten nicht so gut. Oberhalb dieses Prozentsatzes ist der Verlustfaktor des Kondensators schlechter.
  • Es ist Aufgabe der Erfindung, das bekannte Verfahren dahingehend zu verbessern, daß keramische Kondensatoren mit kleinerem Verlustfaktor und geringerer Spannungsabhängigkeit der Kapazität erhalteil --werden, und zwar. ohne Beeinträchtigung der sonstigen guten elektrischen Eigenschaften. Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei dem Verfahren der eingangs erwähnten Art gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß das Lanthantitan at in einer Menge von 8 bis 15 Molprozent verwendet wird, daß der keramische Körper nach dem reduzierenden Brand erneut in einer oxydierenden Atmosphäre bei 800 bis 1200'C gebrannt, dann in Luft abgekühlt -wird und daß anschließend die Beläge durch Aufdampfen oder Aufstäuben aufgebracht werden. Das Verfahren gemäß der Erfindung unterscheidet sich von dem bekannten Verfahren im wesentlichen durch die Verwendung eines ganz bestimmten Anteils an Lanthantitanat in der keramischen Mischung sowie eine andere Verfahrensführung beim Reoxydieren und beim Aufbringen der Beläge. Durch diese Maßnahmen können die beidem bekannten Verfahren vorhandenen Mängel behoben werden.
  • Die Durchführung eines Reoxydationsprozesses vor dem Aufbringen der Beläge, wie er bei der Erfindung zur Anwendung kommt, ist an sich bereits bekannt (deutsche Patentschrift 879 920). Jedoch unterscheidet sich das betreffende bekannte Verfahren zur Herstellung einer kapazitiven Einheit, insbesondere eines Übertragungselementes, von dem Verfahren gemäß der Erfindung hinsichtlich der Art und Menge des verwendeten Zusatzstoffes sowie der sonstigen Verfahrensführung bei der Herstellung eines keramischen Kondensators. Bei dem bekannten Verfahren wird das aus Bariumtitanat oder einer Mischung aus Bariumtitanat und Strontiumtitanat mit Einschluß von Titandioxyd bestehende Ausgangsmaterial zur Herstellung eines dünnen Plättchens dicht gebrannt, das dann durch Erhitzen auf eine Temperatur von etwa 1300'C in reduzierender Atmosphäre teilweise reduziert, dann abgekühlt, daraufhin in oxydierender Atmosphäre bei einer unter der Reduktionstemperatur liegenden Temperatur zur Herstellung einer reoxydierten Oberflächenschicht erneut erhitzt und schließlich niit Silberbelägen durch Anstreichen oder Aufspritzen versehen wird. Das bekannte Verfahren ist jedoch nicht geeignet, die bei einem nach dem eifigangs erwähnten Verfahren hergestellten keramischen Kondensator auftretenden bekannten Mängel zu beseitigen: Die Vorteile der Erfindung beruhen offenbar darauf, daß die Curie-Teniperatur der keramischen Mischung unter die Temperaturen herabgedrückt wird, die in der keramischen Technik benutzt werden. Hierdurch können keramische Kondensatoren erzeugt werden, die gegenüber dem Bekannten höhere Kapazitätswerte, eine geringere Spannungsabhängigkeit der Kapazität und in dem wichtigen Bereich der Betriebstemperatur kleinere Verlustfaktoren aufweisen.
  • In vorteilhafter Weiterführung der Erfindung wird vorgeschlagen, die reoxydierte Oberflächenschicht mit einem Überschuß von Ba0 zu dotieren. Durch diese Maßnahme kann die Dielektrizitätskonstante vergrößert- werden, wie es an sich von BaO-Ti027 Gemischen her bekannt is t, bei denen die Dielektrizitätskonstante mit wachsendem BaO-Gehalt rasch wächst (J. of the American Ceram. Soc., 1947, S. 117).
  • Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung betrifft die Herstellung der metallischen Beläge auf der Oberfläche des keramischen Körpers durch Aufdampfen. Hierzu wird vorgeschlagen, an einer der mit einem Belag zu versehenden Seiten die reoxydierte Schicht bis auf den reduzierten Keramikkörper wegzuschleifen und anschließend die Beläge durch Aufdampfen von Chrom und Silber im Vakuum unter Abdeckung der belagfreien Stellen herzustellen, wie es an sich bei der Herstellung der Elektroden von Sperrschichtkondensatoren in Aufdampf- oder Aufstäubtechnik bekannt ist (deutsche Auslegeschrift S 43712 VIII c/21 g).
  • Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen beschrieben. - F i g. 1 zeigt die Abhängigkeit der Dielektrizitäts-)konstante von der Temperatur für verschiedene Mischungen aus Barium- und Lanthantitanat; in F i g. 2 ist die Änderung der Kapazität mit der Temperatur bei verschiedener Gleichspannungsbelastung für zwei verschiedene Mischungen aus Barium- und Lanthantitanat dargestellt; die in F i g. 3 gezeichneten Kurven geben die Abhängigkeit des Verlustfaktors von der Temperatur für verschiedene keramische Mischungen wieder; F i g. 4 zeigt in einem Blockbild den Ablauf des Verfahrens zur Herstellung eines keramischen Kondensators nach der Erfindung; in F i g. 5 ist der Aufbau eines keramischen Kondensators nach der Erfindung schematisch dargestellt. Die Eigenschaften kerainischer Kondensatoren werden in hohem Maße durch die Kristallgitterstraktur der benutzten Erdalkalititanate, ferner durch die Umwandlung der Gitterstruktur infolge von Fremdzusätzen und schließlich durch die bei der Arbeitstemperatur herrschenden thermodynamischen Gleichgewichtsb.-dingungen bestimmt.
  • Der Einfluß wachsender Zusatzmengen an Lanthantitanat zu Bariumtitanat oberhalb der Curietemperatur wird in F i g. 1 gezeigt. Die Kurve A, die einen Curiepunkt von etwa 15'C und ein Maximum der Dielektrizitätskonstanten bei 9000 aufweist, wird bei einer Mischung von BaTi0" und Lanthantitanat der Zusammensetzung LaJi03 im Molverhältnis von 2-94,85: 5,15 0/" erhalten. Die Kurven B, C und D veranschaulichen die Einflüsse bei wachsender Menge an Titanat eines der seltenen Erdmetalle, und zwar bei 10,2, 12,7 und 1501, In diesen Fällen liegt die Curietemperatur unterhalb von O'C, und die Dielektrizitätskonstanten sind im Bereich der Zimm-.rtemperatur wesentlich niedriger als im Falle der Kurve A.
  • Ein genaueres Studium der Struktur von Bariumtitanat hat- ergeben, daß zwei verschiedene Grundmechanismen wirksam sind. Der eine Mechanismus besteht in einer teilweisen Ionendissoziation des Bariumtitanats nach der Gleichung BaTiO, = Ba2+ + Ti4+ + 3 02- (1) während der andere Mechanismus, der mit der vorliegenden Erfindung in engerem Zusammenhang steht, durch eine chemische Dissoziation des Bariumtitanats in Bariumoxyd und Titanoxyd nach der Gleichung BaTiO, = Ba0 + Ti02 (2) hervorgerufen wird. Durch das Zusetzen kleiner Mengen von Lanthantitanat zu Erdalkalititanaten bis zu 15 Molprozent wird die Grundgitterstruktur nicht geändert, trotz verlagerter Gitterfehlstellen. Jedoch bewirkt die Anwesenheit von Lanthantitanat eine chemische Dissoziation des Erdalkalititanats nach der Gleichung Reine Erdalkalititanate und solche mit Zusätzen von Lanthantitanat bis herauf zu 15 Molprozent haben einen spezifischen Widerstand von mehr als 1012 Q . CM. Bei der chemischen Reduktion dieser Materialien durch Erhitzen in einer reduzierenden Atmosphäre wird der Widerstand erheblich herabgesetzt. Es ist einzusehen, daß diese Verringerung von der Reduktion des freien Ti02 zu Ti.0, herrührt. Reines Ti02 hat einen Widerstandswert größer als 1012 f2 - cm, während eine Reduktion, die der Formel Ti0"14 entspricht, zu einem Widerstand von 10-2 f2 - cm führen kann. Eine Abweichung von der stöchiometrischen Zusammensetzung des Titandioxyds wird demnach beim keramischen Material einen verhältnismäßig niedrigen spezifischen Widerstand verursachen.
  • Nach der chemischen Reduktion des keramischen Materials zur Herabsetzung des elektrischen Widerstandes wird nunmehr durch Reoxydation eine dünne Oberflächenschicht von hohem spezifischem Widerstand hergestellt, die als Dielektrikum des Kondensators dient. Es ist anzunehmen, daß es sich bei dem Reoxydationsprozeß um die Wiederherstellung der stöchiometrischen Zusammensetzung des Titandioxydes handelt, die den hohen Widerstand der dielektrischen Schicht bewirkt. Titandioxyd selbst hat aber keine sehr hohe Dielektrizitätskonstante, und es ist deshalb wichtig, daß in der dielektrischen Ob.-rflächenschicht eine möglichst vollständige Rekombination von Bariumoxyd und Titandioxyd zu Bariumtitanat stattfindet.
  • Die Dicke der reoxydierten Oberflächenschicht, die beim fertigen Kondensator als Dielektrikum wirkt, hängt ab von der Dauer und der Höhe der Temperatur des Reoxydationsprozesses. Bei hinreichend langer Dauer des Prozesses kann das gesamte keramische Material reoxydiert und somit in den ursprünglichen hohen Widerstandswert übergeführt werden. Deshalb kann durch die Dauer des Reoxydationsprozesses bei gegebener Temperatur die Kapazität des fertigen Kondensators geregelt werden. Zur Herstellung hoher Kapazitäten muß die reoxydierte Ob.-rflächenschicht dünn und, wie bereits ausgeführt, die Dissoziation des Erdalkalititanats in der Obzrflächenschicht so gering wie m5glich sein.
  • Es wurde gefunden, daß durch Dotieren der Ober. flächenschicht mit einem Überschuß von Erdalkali-f oxyd die Dielektrizitätskonstante vergrößert werden kann.
  • Die Überwachung des Reoxydationsprozes5es ist von großer Wichtigkeit, wenn gleichmäßige und üb-.reini. stimmende Produkte hergestellt werden sollen. Wenn-, wie im bekannten Falle, die Reoxydation nach- dem Aufbringen einer Silberschicht auf den keramischen Körper durchgeführt wird, so ist die Reoxydations, temperatur von vornherein durch die Schm--1ztemperatur des Silbers gegeben. Diese Einschränkung für die Reoxydationstemperatur wird bei der Erfindung umgangen, indem die leitenden Beläge erst auf die reoxydierte Schicht aufgebracht werden, und zwar durch Aufdampfen oder Aufstäuben.
  • Wie im voranstehenden ausgeführt, begünstigt der Zusatz von Lanthantitanat zu dem Erdalkalititanat des keramischen Körpers sowohl die chemische Dissoziation in Titandioxyd, Erdalkalioxyd und Oxyd des seltenen Erdmetalls, als auch die Herabsetzung der Curietemperatur. Mit anderen Worten heißt dies, je größer die Menge von Lanthantitanat ist, desto niedriger ist die Curietemperatur, deren untere Grenze aber bei etwa -150'C liegt. Wie eingangs erklärt, weist das keramische Material unterhalb der Curietemperatur ferroelektrische Eigenschaften auf. Hierunter wird verstanden, daß die Dielektrizitätskonstante eine Funktion der benutzten Spannung und in der Nähe des Curiepunktes äußerst spannungsabhängig ist, wo sie mit wachsender Temperatur bis zur Curietemperatur äußerst schnell zunimmt, wenn keine Spannungsbelastung besteht. Diese Eigenschaft kann bei gewissen Anwendungen elektrischer Schaltelemente wertvoll sein, ist aber bei Kondensatoren im allgemeinen unerwünscht. Im Bereich der paraelektrischen Eigenschaften, die im Temperaturgebiet oberhalb des Curiepunktes vorherrschen, nimmt die Dielektrizitätskonstante wesentlich kleinere Werte an als im ferroelektrischen Bereich in der Nähe des Curiepunktes. Nichtsdestoweniger wurde bei Gleichspannungsbelastung gefunden, daß die Dielektrizitätskonstante von ferroelektrischem Material auf Werte erniedrigt wird, die in der gleichen Größenordnung wie beim paraelektrischen Material liegen. Es ist deshalb bei Verwendung von keramischen Kondensatoren vorteilhaft, den Arbeitspunkt in den flachen Kurventeil des paraelektrischen Bereiches zu legen, wo sich die Einflüsse der Spannungsbelastung viel weniger bemerkbar machen als im ferroelektrischen Bereich mit hoher Dielektrizitätskonstante. Das im Hinblick auf die Spannungsbelastung Gesagte gilt ebenso für die Temperaturänderungen, d. h., daß im paraelektrischen Bereich arbeitende keramische Kondensatoren unempfindlicher gegenüber Temperaturänderungen sind ,als solche Kondensatoren mit dem Arbeitspunkt im ferroelektrischen Bereich.
  • In F i g. 2 zeigen die Kurven A, B und C die Änderung der Kapazität mit der Temperatur bei verschiedener Gleichspannungsbelastung, und zwar für ein keramisches Material aus Bariumtitanat und Lanthantitanat im Molverhältnis von 85: 15"1,. Die Kurven D, E und F wurden an einem ähnlichen Kondensator gewonnen, bei dem aber die Zusatzmenge an Lanthantitanat so gewählt wurde, daß die Curietemperatur und somit die maximale Dielektrizitätskonstante bei etwa 200C zu liegen kommt. Die KurveD, die ohne Spannungsbelastung gewonnen wurde, zeigt eine Kapazitätsänderung, die bei einem dielektrischen Material in der Nähe des Curiepunktes zu erwarten ist, während die Kurve E, bei der eine Spannungsbelastung von 2,5 V/#t angewendet wurde, eine Verminderung des maximalen Kapazitätswertes um etwa 370/, zeigt, obgleich die Kapazität-Temperatur-Charakteristik wesentlich flacher verläuft. Die Kurve F bezieht sich auf den gleichen Kondensator, der aber einer Gleichspannungsbelastung von 5 V/#t ausgesetzt wurde, wodurch der maximale Kapazitätswert um mehr als 500/, herabgesetzt wird. Bei den Kondensatoren, mit denen die Kurven A, B und C gewonnen wurden, betrug die unterschiedliche Gleichspannungsbelastung die Werte 0, 5 bzw. 10 V/#t und die dadurch bewirkte Kapazitätsänderung bei 20'C für den Übergang von A nach C etwa 15 "/" während die durch Temperaturänderung bewirkte Kapazitätsänderung geringer ist als bei den Kurven D, E und F. Das bedeutet, daß beim Betrieb im paraelektrischen Bereich des keramischen Materials die den Kurven A, B und C entsprechenden Kondensatoren höhere Kapazitätswerte aufweisen als die durch die Kurven D, E und F charakterisierten Kondensatoren.
  • Der Einfluß verschiedener Zusatzmengen von Lanthantitanaten auf den Verlustfaktor ist in F i g. 3 dargestellt. Die Kurve A bezieht sich auf das bekannte Mischungsverhältnis von 94,8511/0 Bariumtitanat zu 5,1501, Lanthantitanat. Die KurveB betrifft einen ähnlichen Kondensator, bei dem aber der Anteil an Lanthantitanat auf 10,2Molprozent erhöht wurde, während beim Kondensator der Kurve C der Gehalt an Lanthantitanat 15 Molprozent betrug. Die Kurven zeigen, daß bei Zimmertemperatur das Material mit dem höheren Lanthantitanatgehalt nach der Erfindung einen kleineren Verlustfaktor erzielt, obgleich bei Temperaturen im Bereich von 100'C der Verlustfaktor bei größerem Anteil an Lanthantitanat schneller zunimmt.
  • Im folgenden wird das Verfahren zur Herstellung eines keramischen Kondensators nach der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel erläutert (vgl. F i g. 4).
  • Zunächst wird eine breiartige Mischung von Bariumtitanat, Lanthantitanat und Wasser hergestellt. Diese Mischung, der als Bindemittel noch Kampfer zugesetzt wurde, wird in einer Kugelmühle 2 Stunden lang gemahlen und danach in einem Ofen bei 100 bis 110'C getrocknet. Aus der Mischung werden dann Scheiben gepreßt, die auf eine Temperatur zwischen 1350 und 1500'C erhitzt werden, um keramische Sinterkörper mit einer Dichte von 5,6 bis 5,8 g/cral zu erzeugen.
  • Die keramischen Scheiben werden dann in einer geeigneten reduzierenden Atmosphäre (90 Of, Stickstoff und 100/0 Wasserstoff) auf eine Temperatur zwischen 800 und 1200'C erhitzt. Nach etwa 11/2 Stunden wird eine weitere Erhitzung in einer oxydierenden Atmosphäre (Luft oder Sauerstoff) vorgenommen. Diese Erhitzung wird bei derselben Temperatur oder bei einer Temperatur aus dem für den reduzierenden Brand genannten Bereich durchgeführt und dauert so lange, bis die gewünschte Kapazität pro Flächeneinheit erzielt ist.
  • Für den Fall, daß das keramische Material bei 980'C reduziert und bei 920'C reoxydiert worden war, wurden hierbei folgende Kapazitätswerte erhalten:
    0,5 #tF/CM2 ............... 1/2 Stunde
    0,103 J/cm2 ............. 1 bis 2 Stunden
    0,05 bis 0,1 #J/ein2 ....... 2 bis 3 Stunden
    Nach der Reoxydation werden die kerämischen Scheiben in Luft bei Zimmertemperatur abgekühlt. Hierzu können die Scheiben in dem benutzten Ofen bis zum nächsten Verfahrensschritt aufbewahrt werden. Falls aber die Scheiben aus dem Ofen entfernt und dabei angefaßt werden, ist es zweckmäßig, vor dem Metallisieren der Scheiben diese in Luft bei 700"C zu reinigen. Der nächste Verfahrensschritt besteht in der Herstellung der metallischen Beläge auf der Oberfläche der Scheiben durch Aufdampfen oder Aufstäuben. Hierzu werden die Scheiben vor dem Metallisieren in geeigneter Weise mit Abdeckblenden versehen und an den nicht abgedeckten Stellen nochmals gereinigt, beispielsweise durch lonenbombardement. Obgleich auf diese Weise räumlich getrennte Beläge, z. B. auf den gegenüberliegenden Seiten jeder Scheibe, hergestellt werden, sind die beiden den Belägen anliegenden dielektrischen Schichten in Reihe geschaltet. Aus diesem Grunde steht nur die halbe Kapazität gegenüber einer Anordnung zur Verfügung, bei der der eine der Beläge in elektrischen Kontakt mit dem gut leitfähigen Kern des keramischen Körpers gebracht wird. Im folgenden wird ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Belaganordnung beschrieben.
  • In der F i g. 5 ist die Scheibe aus reoxydiertem keramischem Material mit 1 bezeichnet. Auf der mit 2 bezeichneten Seite ist die reoxydierte Schicht weggeschliffen, um den reduzierten Keramikkörper von niedrigem elektrischem Widerstand freizulegen. Die so vorbereiteten Scheiben werden nun über den gesamten Umfang abgedeckt, während die freiliegenden Stirnseiten durch Aufdampfen von Chrom und Silber im Vakuum überzogen werden. Es ist zweckmäßig, diese mit 3 bezeichneten Metallschichten aus reinem Silber herzustellen, damit die elektrischen Anschlüsse durch Löten daran befestigt werden können. Dies kann dadurch bewerkstelligt werden, daß, nachdem das Aufdampfen von Chrom eingestellt worden ist, weiter mit Silber aufgedampft wird, bis ein einheitlicher Überzug aus Silber entsteht. Während des Aufdampfens wurde ein Vakuum von 10-4 nim Hg aufrechterhalten. Die benutzte Vakuumapparatur, die eine auf etwa 1800 bis 2000'C geheizte Chromquelle und eine bewegliche Silberquelle enthielt, ermöglichte das gleichzeitige Aufdampfen von Chrom und Silber in ausreichender Schichtdicke in etwa 90 Sekunden. Nach dem Abschalten der Chromquelle für 20 Sekunden, wurden in weiteren 60 Sekunden einheitliche Silberüberzüge durch Aufdampfen hergestellt. Auf diesen Überzügen können weitere dünne Schichten4 aus kolloidalem Silber aufgebracht werden, auf die dann die Anschlüsse 5 leicht aufgelötet werden können.
  • Wie bereits erwähnt, zeigt die F i g. 5 nur den schematischen Aufbau. In Wirklichkeit ist die keramische Scheibe für einen Kondensator bis herauf zu 0,5 #J nur 0,0076 cm dick und hat einen Durchmesser von nur 0,8 cm. Die Dicke der Oberflächenschicht 2 beträgt nur einige #trn, die Dicke der Schicht 3 aus Silber-Chrom höchstens 1 #tm und die Dicke des Überzugs 4 aus kolloidalem Silber 5 bis 10 #trn.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung eines keramischen Kondensators, bei dem eine Mischung von Bariumtitanat oder von Barium- und Strontiumtitanat mit Lanthantitanat der Formel Laji03 in einer 3 oxydierenden Atmosphäre bei 1350 bis 1500'C zu einem keramischen Körper gesintert wird, dieser Körper in einer reduzierenden Atmosphäre bei 800 bis 1200'C erhitzt wird, um ihn leitfähig zu machen, und dann auf der Oberfläche des keramischen Körpers durch Reoxydation eine Schicht hoher Dielektrizitätskonstante und verhältnismäßig hohen Widerstandes erzeugt wird, d a - durch gekennzeichnet, daß das Lanthantitanat in einer Menge von 8 bis 15Molprozent verwendet wird, daß der keramische Körper nach dem reduzierenden Brand erneut in einer oxydierenden Atmosphäre bei 800 bis 1200'C gebrannt, dann in Luft abgekühlt wird und daß anschließend die Beläge durch Aufdampfen oder Aufstäuben aufgebracht werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die reoxydierte Oberflächenschicht mit einem Überschuß von BaO dotiert wird. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an einer der mit einem Belag zu versehenden Seiten die reoxydierte Schicht bis auf den reduzierten Keramikkörper weggeschliffen wird und anschließend die Beläge durch Aufdampfen von Chrom und Silber im Vakuum unter Abdeckung der belagfreien Stellen hergestellt werden.
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