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Die Erfindung bezieht sich auf eine Schmiermitteldosierpumpe mit einem
gleichzeitig um seine Achse drehbaren und in axialer Richtung bewegbaren Förderkolben,
der an seiner Stirnfläche mit einer Sackbohrung zur Aufnahme eines axial unbeweglichen
Plungerkolbens versehen ist, wobei die Stirnfläche des Förderkolbens eine bewegliche
Wand eines ersten Arbeitsraumes und die Stirnfläche des Plungerkolbens eine feststehende
Wand eines zweiten Arbeitsraumes bildet, und die beiden Arbeitsräume über Ausnehmungen
in der rohrförmigen Wand des aufgebohrten FörderkolbAs mit den Schmierstellen verbunden
sind. t # Eine derartige §chmierinittelpumpe ist beispielsweise durch die
österreichische Patentschrift 117 758
bekannt. Bei dieser bekannten Ausführung
wird dem Förderkolben von'ein#in exzentrisch an einer Antriebswelle angeordneten
Kugelzapfen sein Hub erteilt, der durch die Exzentrizität des Zapfens genau bemessen
ist. Ein verstellbarer Anschlag für die Hubeinstellung oder -begrenzung ist nicht
vorhanden. Dies hat den Nachteil, daß der Hub seiner Größe und seiner Lage nach
unveränderlich ist.
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Darüber hinaus ist durch die deutsche Patentschrift 488 486
eine Schmierpumpe mit einem Stufenkolben bekannt. Diese Pumpe hat aber nur einen
einzigen Arbeitsraum. Ein zweiter Raum am Stufenkolben ist kein Arbeitsraum, da
er über einen ringförmigen Hohlraum mit der Außenluft in Verbindung steht. Dieser
zweite Raum dient nur als Flüssigkeitsabschluß für den einzigen Arbeitsraum. Der
Hub des Pumpenkolbens kann durch einen Exzenter verstellt werden. Die bekannte Pumpe
arbeitet auf Grund ihrer großen, schädlichen Räume sehr ungenau; sie ist deshalb
nicht als Dosierpumpe zu verwenden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Pumpe zu schaffen,
die mehrere Auslässe mit genau gleichen Schmiermittelausstoßmengen besitzt, deren
jeweils abgegebene Schmiermittelmengen zwecks genauer Schmiermitteldosierung beim
Verbraucher aber kleiner sind als sonst üblich. Zu diesem Zweck sollte der Förderkolben
einen sehr kleinen wirksamen Durchmesser aufweisen. Trotz dieser Forderung soll
die Pumpe sehr einfach herzustellen und robust sein.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Druckhub
des Förderkolbens in an sich bekannter Weise durch eine mit dem Förderkolben drehfest
verbundene, mit einem Festanschlag zusammenwirkende Hubscheibe entgegen der Kraft
einer Feder erfolgt, wobei die Wirksamen' Arbeitsflächen beider Kolben gleich groß
sind und der Saughub des unbeweglichen Plungerkolbens und des . . el Förderkolbens
Idurch..einen einzigen an letzterem. angreifenden, verstellbaren Anschlag einstellbar
ist. -'
Auf diese Weise ist es möglich, bei entsprechender Bemessung der wirksamen
Förderkolbenflächen an einem oder zwei an getrennte Arbeitsräume angeschlossenen
Auslässen gleiche Schmiermittelmengen von kleinstem Volumen auszustoßen, ohne den
einfachen Aufbau einer gewöhnlichen Hubscheibenkolbenpumpe wesentlich zu verändern.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt,
und zwar zeigt F i g. 1 die Pumpe im Schnitt, F i g. 2 eine Seitenansicht
der Pumpe, zum Teil im Schnitt, F i g. 3 eine Draufsicht, zum Teil im Schnitt,
F i g# 4 einen Teilschnitt einer Abwandlung der Pumpeund F i g. 5 eine Einzelheit
der Pumpe.
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Eine Pumpe besitzt ein Gehäuse 1 mit einer Zylinderbohrung
l', in der ein Förderkolben 2 beweglich ist, der von einer Schneckenwelle
3 über eine Schnecke 4 und über den verzahnten Rand 5 einer mit dem
Kolben 2 verbundenen Hubscheibe 6 um seine Achse gedreht wird. Die Hubscheibe
6 besitzt zwei höckerartige Abschnitte 7 (vgl. auch F i
g. 3),
die bei der Drehung des Kolbens 2 an einem gehäusefesten Anschlag
8 vorbeilaufen und dabei dem Kolben 2 eine Längsbewegung erteilen, wobei
er zweimal seinen Saug- und zweimal seinen Druckhub ausführt. Die zwei höckerartigen
Abschnitte 7 sind genau gleich, und ihre beiden höchsten Erhebungen sind
durch Planschleifen auf gleiche Höhe gebracht. Der gehäusefeste Anschlag
8 ist in einem Deckel 9
befestigt, der einen Raum 10 im Gehäuse
1 nach außen abschließt. Außer dem Festanschlag ist in dem Deckel
9 noch ein verstellbarer Anschlag 11 gelagert, der die Form eines
Zylinderstiftes besitzt und gleichachsig zum Förderkolben 2 angeordnet ist. Senkrecht
zu der Achse des Anschlags 11 ist im Deckel 9 eine Bohrung 12 vorgesehen,
die eine Stellwelle 13 aufnimmt. Diese Stellwelle 13 besitzt an ihrem
dem Anschlagstift zugekehrten Ende eine Kurve 14, die am Anschlagstift
11 anliegt. Eine Schraube 15, die mit einem Zapfenansatz in eine Nut
16 der Stellwelle 13 eingreift, hindert letztere am Herausfallen.
Das außenliegende Ende der Stellwelle 13 ist mit einem Schlitz 17-verseheii,
-damit die- Stell*6lIe 13 mit Hilfe eines Werkzeuges gedreht werden kann.
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Die Zylinderbohrung l' weist auf ihrer dein Raum
10 gegenüberliegenden Seite eine Ansenkung 18 auf, in die als dichtender
Verschluß eine Kugel 19 eingepreßt ist. Auf den nach innen gerichteten Kugelteil
ist ein Fuß 20 eines zweiten, kleineren Förderkolbens 21 aufgesetzt, der in eine
Sackbohrung 22 des ersten Förderkolbens'2-'#lungerartig hineinragt und dessen .wirksame
Fläche der des Förderkolbens 2 entspricht. Auf seiner dem Sacklochgrund zugekehrten
Stirnseite besitzt der zweite Förderkolben 21 einen Zapfenansatz 23, der
nur als Füllstück dient. Eine etwa in der Mitte des zweiten Förderkolbens 21 angeordnete
Verjüngung 24 erlaubt es, daß Schmiennittel in den unteren Teil der Sackbohrung
22 des ersten Förderkolbens 2 eintreten kann. Zwischen eine Stirnfläche
25 des ersten,Förd-erkolbens 2 und den Fuß- 20 des zweiten Förderkolbens
21 ist eine Feder 26 eingesetzt, die einerseits den Fuß 20 an der Kugel
19 anliegen läßt - den zweiten Förderkolben also zumindest in axialer-
Richtung festhält- und- die andererseits bestrebt, ist" den. ersten Förderkolben
2 nach oben zu drücken,--damit er über die Hubkurve 6 mit dem Festanschlag
8 in Berührung bleibt. Jedem Förderkolben 2 bzw. 217 ist ein Arbeitsraum,
27 bzw. 28 zugeordnet, von den n der, zu -dem Kolben 2 gehörende -e#I
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zwischen dem Innenteil der Kugel 19 und dem Förderkolben 21 liegt
und der des zweiten Förderkolbens 21 zwischen seinem Kolbenteil und dem Grund der
Sackbohrung 22 angeordnet ist.
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Die Pumpe ist, wie in der F i g. 1 zu erkennen, mit insgesamt
vier Auslässen 29, 30, 31 und 32 versehen, von denen die Auslässe
29 und 30 an den Arbeitsraum 27 des größeren Förderkolbens
2 und die Auslässe 31 und 32 an den Arbeitsraum 28 des kleineren
Plungerkolbens 21 angeschlossen sind. Damit das
Schmiermittel aus
den Arbeitsräumen 27 und 28 zu den Anschlüssen 29, 30, 31 und
32 gesteuert austreten kann, ist die im Bereich der Sackbohrung 22 rohrartige
Wand des Förderkolbens 2 mit radialen Durchbrüchen 33 und 34 versehen.
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Wie in der F i g. 2 zu erkennen ist, führen zu den Arbeitsräumen
27 und 28 je zwei diametrale Kanäle 35, 36, 37 und
38, die von zwei achsparallelen, das Schmiermittel aus dem Hubscheibenraum
10 zuf ührenden Bohrungen 39 und 40 ausgehen.
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Die beschriebene Pumpe wirkt wie folgt: Wird die Schneckenwelle
3 angetrieben, so dreht die Schnecke 4 die Hubscheibe 6. Der eine
der höckerartigen Ab-
schnitte 7 gleitet dabei von seiner höchsten
Erhebung (in F i g. 1 gezeichnete Stellung) herunter, und der Förderkolben
2 geht unter der Kraft der Feder 26
nach oben. Dadurch werden die Arbeitsräume
27 und 28 vergrößert. Die Pumpe 37 macht ihren Saughub und
saugt Schmiermittel aus dem Hubscheibenraum 10 z. B. über die Bohrung
39 und über die Kanäle 35
bzw. 37. Stößt die Hubscheibe bei
ihrer Aufwärtsbewegung an dem verstellbaren Anschlag 11 an, so ist der Saughub
beendet. Wenn dies geschieht, ohne daß der Hub des höckerartigen Abschnitts
7 voll ausgenutzt ist, so hebt sich die Hubscheibe 6 von dem Festanschlag
8 für einen kurzen Teil ihrer Umdrehung ab. Die Stellung des verstellbaren
Anschlages 11 bestimmt also die Größe der Kolbenhübe in den beiden Arbeitsräumen
27 und 28 (während der Gehäusefestanschlag 8 für den Druckhub
maßgebend ist). Das Verstellen des Anschlags 11 bewirkt eine gleichmäßige
und gleichsinnige Veränderung der Liefermengen aus beiden Arbeitsräumen
27 und 28. Der Druckhub der Pumpe wird durch Anlegen der Hubscheibe
6 an den Festanschlag 8 eingeleitet, der Förderkolben 2 geht unter
Anspannen der Feder 26 nach unten, wobei sich beide Arbeitsräume
27 und 28 in gleichem Maß verkleinern. Das vorher in die Arbeitsräume
eingesaugte Schmiermittel wird über die Anschlüsse 30, 32 ausgestoßen.
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Während dieses Arbeitsspiels hat sich der Förderkolben 2 halb um seine
Achse gedreht. Bei seiner Weiterbewegung läuft der zweite Höcker der Hubkurve
6 von dem Festanschlag 8 ab, und der Kolben 2 beginnt wieder einen
Saughub, wobei nun Schmiermittel über die Kanäle 36 und 38 aus dem
Hubscheibenraum 10 angesaugt wird und bei nachfolgendem Druckhub aus den
Auslässen 29 und 31 aus--estoßen wird. Auf diese Weise werden dann
vier e Auslässe gleichmäßig mit Schmiermittel versor t. t> 9
Besteht nur Bedarf
für drei Schmiermittelanschlüsse, so kann z. B. der Anschluß 32 verschlossen
sein, wie dies in der F i g. 4 dargestellt ist. Dort ist zu sehen, daß beim
Bohren des linken Anschlusses 31 die Bohrung auf der rechten Seite nur ein
Stück weit in das Material des Pumpengehäuses 1
eingebracht wurde. Durch eine
zu der Achse des Förderkolbens 2 parallel verlaufende Bohrung 41 wird der rechts
lieaende Blindkanal an den Hubscheibenraum 10 angeschlossen, der, wie bereits
gesagt, als Vorratsraum für das Schmiermittel ausgebildet ist.
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Durch diese Maßnahme ist dann ein Druckleitungsanschluß unmittelbar
mit der Saugseite der Pumpe verbunden. Die dem Auslaß 32 zugedachte Schmiermittelmenge
wird dadurch auf kurzem Wege zur Saugseite zurückgegeben, ohne nach außen in Erscheinung
zu treten. Gleichartig ist vorzugehen, wenn nur noch wenige Auslässe benötigt werden.
Die jeweils nicht gebrauchten Anschlüsse werden mit der Saugseite der Pumpe verbunden,
so daß die Pumpe durch Einbringen von der Bohrung 41 entsprechende Kurzschlußbohrungen
für die benötigte Anzahl von Schrnierstellen mit einfachen Mitteln einrichtbar ist.
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Es ist aber auch denkbar, eine zum Versorgen von zwei oder einer Schmierstelle
bestimmte Pumpe mit einer Hubscheibe auszurüsten, die nur einen Hub pro Umdrehung
an den Kolben abgibt. Man erhält dann größere überdeckungen.
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Da der Kolben 21 nur durch die Feder 26 im Gehäuse
1 festgehalten wird, dreht er sich mit dem Förderkolben 2 um dessen Achse.
Das hat den Vorteil, daß die Reibung und damit auch die Abnutzung zwischen den beiden
Kolben vermindert wird. Der Fuß 20 des kleinen Förderkolbens 21 hat an der Kugel
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nur Punktberührung und dreht sich leicht auf der gewölbten Fläche der Kugel.
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Schließlich ist noch zu bemerken, daß es bei einer Pumpe, die sehr
kleine Fördermengen liefern soll, trotz der verhältnismäßig kleinen wirksamen Querschnitte
der Arbeitsräume manchmal schwierig ist, den Schmiermittelausstoß, über die ganze
Lebensdauer der Pumpe hinweg gleichzuhalten. Eine kleine Veränderung des Kolbenhubes
bringt bereits eine merkbare Veränderung der Liefermenge mit sich, die nicht tragbar
ist. Dies wird dadurch verhindert, daß der für den Druckhub maßgebende gehäusefeste
Anschlagstift 8 an seinem unteren, mit den höckerartigen Abschnitten
7 der Hubscheibe 6 zusammenarbeitenden Ende eine ebene Fläche
8' aufweist, an die sich ein kegelstumpfförmiges Zwischenstück
8" anschließt, desssen Kegel nur um wenig steiler ist als der Anstieg der
Hubkurve 7 (vgl. F i g. 5). Auf diese Weise hat der Stift
8 mit den höckerartigen Ab-
schnitten 7 nahezu Flächenberührung
und unterliegt nur geringer Abnutzung; die ebene Fläche 8' selbst wird auf
jeden Fall nicht angegriffen. Sie bestimmt aber den Hub, der sich aus diesem Grund
nicht verändert.