DE1287083B - Verfahren zur Gewinnung von Anthocyanglukosiden - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von AnthocyanglukosidenInfo
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- C07D311/04—Benzo[b]pyrans, not hydrogenated in the carbocyclic ring
- C07D311/58—Benzo[b]pyrans, not hydrogenated in the carbocyclic ring other than with oxygen or sulphur atoms in position 2 or 4
- C07D311/60—Benzo[b]pyrans, not hydrogenated in the carbocyclic ring other than with oxygen or sulphur atoms in position 2 or 4 with aryl radicals attached in position 2
- C07D311/62—Benzo[b]pyrans, not hydrogenated in the carbocyclic ring other than with oxygen or sulphur atoms in position 2 or 4 with aryl radicals attached in position 2 with oxygen atoms directly attached in position 3, e.g. anthocyanidins
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- C07H17/00—Compounds containing heterocyclic radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewin- der Zucker in Alkohol unter Kohlendioxydentwicknung
von Anthocyanglukosiden aus Säften oder i: lung statt. Die Kohlendioxydentwicklung stört das
Extrakten von Heidelbeerfrüchten, das dadurch ge- 'Wachstum der Hefe, so daß eine Entgasung erkennzeichnet
ist, daß man den Extrakt oder Saft wünscht ist. Es ist jedoch nicht vollkommen
unter partiell aeroben Bedingungen bei Tempera- S aerobisch zu arbeiten, denn dabei entstünde ein überturen
von 22 bis 25° G mittels- lyophilisierter Hefe mäßiges Wachstum der Hefe zum Nachteil der Alkovom
Typ Saccharomyces oviformis, die vorher durch holbildung und außerdem würden sekundäre Fermen-Zusammenbringen
mit einem Teil des zu behandeln- tationsvorgänge stattfinden. Gute Ergebnisse werden
den Saftes an die zu isolierenden Anthocyanglukoside erhalten, wenn das Kohlendioxyd nur alle 2 bis
gewöhnt wurde, einer Fermentation unterwirft, die io 3 Tage durch Luftansaugung in das Reaktionsgefäß
erhaltene Fermentationsbrühe im Vakuum bei einer oder durch Einblasen eines Luftstroms entfernt wird.
50° C nicht überschreitenden Temperatur konzen- <- Außerdem, muß ständig oder nur ein oder mehrere
triert, den Rückstand trocknet, diesen gegebenenfalls" Male; pro'Tag geschüttelt oder gerührt werden. Nach
wiederholt mit siedendem Alkohol behandelt, die Beendigung der Fermentationsbehandlung wird z. B.
alkoholische Lösung nach der Abkühlung"nitriert 15 mittels Filterpressen mit Zellulose- oder Papier-
und die als Filterrückstand erhaltenen Anth'ocyan- einlagen filtriert, um die Hefe sowie die Verunreiniglukoside
abtrennt. gungen, die durch die Zucker in der Lösung sein
Es sind zwar verschiedene Verfahren-zurBewin- können, zu entfernen. Dann wird die Fermehtationsnung
von Glykosiden aus Naturstoffen bekannt (Uli- brühe unter so weit vermindertem Druck abgemanns
Encyclopädie der technischen Chemie, Bd. 8, ao dampft, daß die Temperatur von 50° C nicht über-1957,
S. 220 bis 223), jedoch sind diese mit dem schritten wird. Der Rückstand enthält die Anthocyanspeziellen
erfindungsgemäßen Verfahren nicht ver- glukoside. Falls es notwendig erscheint, die Vollstängleichbar,
da dort ganz andere Verhältnisse vorliegen, digkeit der Fermentation zu. überprüfen, kann der
die jeweils nur für den betreffenden speziellen Fall Rückstand nochmals mit Hefe beimpft werden. Es
zutreffen und aus denen keine Voraussage bezüglich as darf dann weder Alkoholbildung noch Kohlendioxyddes
erfindungsgemäßen Verfahrens zu entnehmen entwicklung auftreten. Der Rückstand enthält grundwar,
sätzlich die verschiedenen, im Ausgangsmaterial ent-Nach letzterem gelingt es,Anthocyanglukoside aus., haltenen Substanzen, mit Ausnahme der freien
Säften oder Extrakten von Heidelbeerfrüchten in'' Zucker und der durch Filtration abgetrennten Stoffe,
guten Ausbeuten zu erhalten. 30 In der zweiten Verfahrensstufe werden dann die Der als Ausgangsmaterial zu verwendende Extrakt Anthocyanglukoside aus dem Rückstand abgetrennt,
oder Saft aus Heidelbeerfrüchten enthält außerdem wozu dieser nach einer vorzugsweise unter vermin-Anthocyanen
und Anthocyanidinen noch freie Zuk- dertem Druck durchgeführten Trocknung mit siedenker
bzw. solche, die zum wesentlichen Teil fermen- . dem Äthanol behandelt wird, wobei die Fremdstoffe
tierbar sind, Mineralsalze, organische Säuren, Harze 35 in Lösung gehen. Beim Abkühlen scheiden sich die
und gegebenenfalls andere Verunreinigungen. Anthocyanglukoside ab, während die Anthocyanidine
Bei den Anthocyanglukosiden sind Zucker an bzw. Aglucone in kaltem Alkohol gelöst bleiben.
Stoffe anderer chemischer Natur, die Aglucone, ge- Falls erforderlich, wird diese Behandlung mehrere
bunden. Male wiederholt, bis die alkoholische Lösung nur Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden zu- 40 noch sehr schwach gefärbt ist. Bei der ersten Alkonächst
in einer ersten Stufe die freien Zucker durch heibehandlung beobachtet man eine gewisse Färdie
betreffende Fermentation entfernt, ohne daß die bung, die durch die Gegenwart von Anthocyanidinen
Anthocyanglukoside angegriffen werden. verursacht ist. Diese Färbung nimmt bei den wieder-Diese
erfolgt durch lyophilisierte Hefe vom Typ holten Behandlungen fortschreitend ab, was die Ent-Saccharomyces
oviformis, die vorher aktiviert und 45 fernung der Anthocyanidine anzeigt,
an die betreffenden Glukoside gewöhnt wurde. Falls eine weitere Reinigung erwünscht ist, kann
an die betreffenden Glukoside gewöhnt wurde. Falls eine weitere Reinigung erwünscht ist, kann
Die lyophilisierte Hefe ist beispielsweise dadurch mittels Äthylacetat umkristallisiert werden,
aktiviert erhalten worden, daß man die lyophilisierte Der die Anthocyanglukoside enthaltende, unlös-
aktiviert erhalten worden, daß man die lyophilisierte Der die Anthocyanglukoside enthaltende, unlös-
Hefe mehrere Tage in einer Saccharoselösung nach liehe Filterrückstand kann anschließend mit Wasser
bekannten Vorschriften in Suspension hält und,.50 aufgenommen werden, worauf diese Lösung abfilnachdem
die Fermentation nahezu beendet ist, die triert wird. Hierdurch werden Polymere entfernt,
Hefe an die zu behandelnden Glukoside gewöhnt, in- die sich bei dem Abdampfen der Fermentationsdem
man dieser Suspension einen geringen Teil q lösung bilden können.
des zu behandelnden Heidelbeerextraktes bzw. -saftes =-" Die erhaltenen Anthocyanglukoside zeigen bei der
einverleibt. Dieser Teil q steht z. B. im Verhältnis 55 eindimensionalen Papierchromatographie unter Ver-1:25
zu der zu behandelnden Gesamtmenge β des Wendung eines Gemisches von Butanol, Essigsäure
Saftes oder Extraktes, wobei man die Temperatur auf und Wasser (4:1:5) als Lösungsmittel eine Serie
22 bis 25° C hält. Diese Suspension läßt man 3 dunkelroter Flecken mit einem mittleren Rf-Wert
bis 4 Tage im Dunkeln stehen, wobei alle Tage ge- von 0,20. Im ultravioletten Licht erscheint eine
schüttelt oder gerührt wird. Nach dieser Zeit ist die 60 weitere Fleckenserie mit einem mittleren Rf-Wert
Suspension fertig zum Gebrauch für die Fermen- von 0,4.
tation. Das Verfahrensprodukt besitzt einen beachtlichen
Zur Fermentation mischt man die vorbereitete Einfluß auf die Sehschärfe. Zur Behandlung kann es
Hefesuspension mit dem Heidelbeerextrakt in unge- in verschiedener Weise, z. B. als Injektion oder in
fähr der fünffachen Menge dessen Gewichts an 65 der Form von Tabletten oder Tropfen, verabreicht
Wasser und führt die Fermentation z. B. 12 bis werden.
15 Tage unter partiell aerobischen Bedingungen Es werden ausgezeichnete Ergebnisse, z. B. zur
durch. Bei der Fermentation findet die Überführung vorübergehenden Erhöhung der Sehschärfe bei
Nacht, erzielt, wenn man dem Patienten das Verfahrensprodukt in Dosen in der Größenordnung von
250 mg, insbesondere in Tablettenform mit einem Gehalt von je 40 mg, Wirkstoff verabreicht. Die Wirkungen
stellen sich im allgemeinen nach 1 bis 2 Stunden ein.
Systematische Untersuchungen haben gezeigt, daß der Bruttolichtschwellenwert bedeutend, die lokalen
Lichtschwellenwerte sowohl im zentralen als auch im peripheren Feld erheblich und die kritische Frequenz
der Lichtfusion leicht verbessert werden.
Außerdem besitzt das Verfahrensprodukt noch weitere Wirkungen, die üblicherweise als Vitamin-P-Aktivität
qualifiziert werden. Es kann daher außer zur Verbesserung des Sehvermögens zur Behandlung
einer Reihe von krankhaften Zuständen wirksam angewendet werden, die als Ursache oder Begleiterscheinung
einer erhöhten »Zerbrechlichkeit« und Permeabilität von Kapillaren bzw. Gefäßen auftreten.
Beispielsweise kann das Verfahrensprodukt bei arteriosklerotischen Zuständen oder artieller Hypertension
oder Hämopathie als Heilmittel und besonders auch als Vorbeugungsmittel angewendet werden.
750 1 Heidelbeersaft, der aus 1000 kg frisch gesammelten Heidelbeeren durch Auspressen erhalten
worden ist und der einen pH-Wert zwischen 3 und 4,8 aufwies, wurde in ein Fermentationsgefäß gebracht
und mit einer aktivierten und akklimatisierten Hefe vom Typ Saccharomyces oviformis versetzt.
Die Hefe wurde nun 3 Wochen einwirken gelassen, dann wurde die Fermentation beendet und der Saft,
dessen pH-Wert noch innerhalb der oben angegebenen Grenzen lag, in einem Rotationsvakuumverdampfer
bei einer 50° C nicht überschreitenden Temperatur bis auf etwa 75 1 konzentriert, so daß die
Konzentration etwa zehnmal höher war als die des Ausgangssaftes. Das Konzentrat wurde filtriert und
mittels mehrerer Durchgänge durch einen Rotationsvakuumverdamper unterhalb 50° C der Trocknung
unterworfen, indem das Produkt in einen pastösen Zustand übergeführt wurde. Hierbei wurden 18 kg
einer dunkelroten pastösen Masse erhalten, die dann in einem Extraktor dreimal hintereinander je 30 Minuten
mit jeweils der zwölffachen Gewichtsmenge an siedendem 95°/oigem Äthanol behandelt wurde. Die
vereinigten Extrakte wurden anschließend abgekühlt und filtriert, wobei als Filterrückstand die Anthocyanglukoside
als dunkelrote pulvrige Substanz erhalten wurde. Die Substanz wurde dann im Vakuum
getrocknet. Die Ausbeute betrug 5,5 kg.
Das Produkt hatte folgende Eigenschaften: Zersetzungspunkt um 300° C.
ίο 0,1 g der erhaltenen Substanz wurden in l°/oiger
methanolischer Chlorwasserstofflösung gelöst und die Lösung spektrofotometrisch untersucht. Dabei
zeigten sich zwei Absorptionsmaxima, und zwar ein Maximum im ultravioletten Bereich zwischen 270
und 280 Millimikron und ein Maximum im sichtbaren Bereich zwischen 530 und 540 Millimikron.
Mit einer wäßrigen Lösung von Bleiacetat der Dichte 1,32 ergibt das erhaltene Anthocyanglukosid
einen voluminösen graublauen Niederschlag, der zur Bestimmung dienen kann.
Eine 100/oige wäßrige Lösung der Substanz zeigt
nach der Zugabe von einigen Tropfen Natronlauge eine Grünfärbung, die sich schnell in Braun wandelt
und nach der Zugabe einiger Tropfen Salzsäure in Rot umschlägt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Gewinnung von Anthocyanglukosiden aus Säften oder Extrakten von Heidelbeerfrüchten, dadurch gekennzeichnet, daß man den Extrakt oder Saft unter partiell aeroben Bedingungen bei Temperaturen von 22 bis 25° C mittels lyophilisierter Hefe vom Typ Saccharomyces oviformis, die vorher durch Zusammenbringen mit einem Teil des zu behandelnden Saftes an die zu isolierenden Anthocyanglukoside gewöhnt wurde, einer Fermentation unterwirft, die erhaltene Fermentationsbrühe im Vakuum bei einer 50° C nicht überschreitenden Temperatur konzentriert, den Rückstand trocknet, diesen gegebenenfalls wiederholt mit siedendem Alkohol behandelt, die alkoholische Lösung nach der Abkühlung filtriert und die als Filterrückstand erhaltenen Anthocyanglukoside abtrennt.
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