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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an einer Mehrfarbendruckmaschine
zum Transportieren der zu bedruckenden Bahn durch die längs eines gegenüber den
Formzylindern konvexen Bogens angeordneten Druckstationen mit einem endlosen, biegsamen
und nicht dehnbaren Transportgurt, der die Bahn an die Formzylinder anlegt.
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Es ist bekannt, zum mehrfarbigen Bedrucken von Gewebebahnen eine Einrichtung
zum Transportieren der zu bedruckenden Bahn zu benutzen, bei der ein endloser, biegsamer
und nicht dehnbarer Transportgurt dazu dient, die Bahn an die Formzylinder der einzelnen
Druckstationen anzulegen. Es ist auch bekannt, bei einer solchen Einrichtung vorzusehen,
daß die Druckstationen längs eines gegenüber den Formzylindern konvexen Bogens angeordnet
sind, damit die Bahn in leicht gekrümmter Form geführt wird. Die leicht gekrümmte
Führung erhalten sie dabei unter Vermittlung des Transportgurtes durch Gegendruckzylinder,
die den Formzylindern zugeordnet sind. Die Zwischenabschnitte des Transportgurtes,
die zwischen zwei Gegendruckzylindern frei schwebend laufen, haben naturgemäß eine
gerade Form, ebenso auch die auf den Zwischenabschnitten liegenden Teile der Bahn.
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Es ist auch bekannt, daß die Haftung zwischen dem Transportgurt und
der darauf liegenden Bahn ungenügend sein kann, so daß sie nicht zerrungsfrei von
einer zur anderen Druckstation gelangt. Man hat deshalb vorgeschlagen, den Transportgurt
mit einem dünnen Klebemittelfilm zu versehen. Doch macht es diese Verfahrensweise
meistens erforderlich, daß die nicht bedruckte Seite der Bahn gereinigt werden muß,
um den vom Transportgurt übertragenen Klebstoff abzuwaschen.
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Aufgabe der Erfindung war es, eine Einrichtung zur Verfügung zu stellen,
die mit verhältnismäßig einfachen Mitteln ein genaueres Transportieren von nach
dem Tiefdruckverfahren zu bedruckenden Bahnen aus flexiblem Material erlaubt, insbesondere
auch von Bahnen, deren Abmessungen leicht veränderlich sind, weil sie während des
Bedruckens und Trocknens dazu neigen, sich zu dehnen oder zu schrumpfen oder sowohl
das eine als auch das andere zu tun.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung der eingangs beschriebenen
Art. Sie ist jedoch durch Führungseinrichtungen gekennzeichnet, welche derart gestaltet
sind, daß sie den Transportgurt mindestens zwischen den Druckstationen ununterbrochen
bogenförmig verlaufen lassen.
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Die Führungseinrichtungen, die den Transportgurt zur Einhaltung des
bogenförmig gekrümmten Weges nötigen, sind beispielsweise eine glatte, gegebenenfalls
polierte Führung, über die der Transportgurt gezogen wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes wird
der Transportgurt zur Einhaltung des bogenförmigen Weges bei seinem Umlauf dadurch
veranlaßt, daß man die Führungseinrichtungen durch Druckluftkästen mit gegen die
konkave Seite des Transportgurtes gerichteten Öffnungen bildet.
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Die Anwendung pneumatischer Einrichtungen zum maßgenauen Führen von
bedruckten Bahnen in Zylinderdruckmaschinen ist aus der deutschen Patentschrift
466 928 bekannt. Doch handelt es sich im Fall der bekannten Einrichtung um zwei
Transportbänder, an welche die zu führenden Bahnen durch Saugluft angepreßt werden
und zwischen denen die Bahnen in gerader Richtung geführt werden. Eine Anregung,
dem Transportgurt einer Druckmaschine einen kontinuierlich bogenförmigen Weg aufzuzwingen
und dafür Preßluft zu verwenden, ist damit nicht gegeben.
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Bei den Einrichtungen gemäß der Erfindung wird das unter Druck stehende
Gas am einfachsten aus Düsen zur Einwirkung gebracht, z. B. aus Löchern in den Druckluftkästen.
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Der Transportgurt besteht vorzugsweise aus einem mit Synthesekautschuk
imprägnierten Gewebe mit einer geeigneten Spannvorrichtung, durch die gewährleistet
wird, daß der Transportgurt auf seinem Umlauf unter Einschluß des bogenförmigen
Weges die erforderliche Spannung besitzt. Der Transportgurt kann auch ein Band aus
rostfreiem Stahl oder ein Polyesterband sein.
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Der Transportgurt kann mit der mit ihm vereinigten, sich fortbewegenden
Bedruckstoffbahn durch die Druckzone mittels von den Tiefdruckzylindern ausgehenden
Antriebes hindurchgeführt werden. Es kann jedoch vorteilhafter sein, besonders wenn
die Antriebskraft hoch ist oder keine Gegendruckzylinder verwendet werden, den Transportgurt
durch je eine Antriebswalze an den beiden Enden des bogenförmig verlaufenden Teils
seines Umlaufweges zu bewegen bei einer Geschwindigkeit, .die gleich ist der Umfangsgeschwindigkeit,
mit der sich die Druckwerkzylinder bewegen. Die Antriebsbelastung ist dann von den
Druckwerkzylindern genommen, und eine empfindlichere Einstellung des für den Aufdruck
erforderlichen Drucks ist möglich.
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Obwohl die zu bedruckende Bahn aus jedem beliebigen bedruckbaren Material
bestehen kann, ist die erfindungsgemäße Druckmaschine doch besonders geeignet für
das Bedrucken von nichtdimensionsbeständigem, bandförmigem Material, d. h. von Bahnen,
die während des Bedruckens sich strecken oder schrumpfen, z. B. Cellulosefolie,
Polyäthylenfolie, Polypropylenfolie, Folie aus Vinylidenchloridcopolymerisaten,
aus Kautschukhydrochlorid, aus Aluminium u. dgl., weil durch den engen Kontakt mit
dem Transportgurt die Dehn- und Schrumpfneigung des Materials unterdrückt wird.
So werden nach dem Ingangsetzen der erfindungsgemäßen Maschine die einzelnen Drucke,
die auf die zu bedruckende und mit dem Transportgurt den bogenförmigen Weg durchlaufende
Bahn aufgebracht werden, gut im Passer sein und eine ständige Kontrolle und wiederholte
Korrekturen unnötig machen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnungen
beschrieben, von denen A b b. 1 eine schematische Vorderansicht, teilweise im Schnitt,
darstellt und A b b. 2 auch eine schematische Vorderansicht ist. Wie A b b. 1 zeigt,
liegt eine Bahn 1, z. B. eine Polyäthylenfolie, die mit einem elektrischen Entladungsgerät
vorbehandelt ist, beispielsweise einer Coronaentladung, um sie annahmefähig für
Druckfarbe zu machen, auf einem sich weiterbewegenden endlosen Transportgurt 2 auf
und wird von diesem durch vier zueinander im Abstand befindliche Tiefdruckstationen
3, 4, 5 und 6 getragen. In jeder dieser Druckstationen empfängt die zu bedruckende
Bahn einen Farbenaufdruck. Jede Druckstation 3, 4, 5 oder 6 besteht aus einem angetriebenen,
rotierenden
Tiefdruckzylinder 7, der in einen Farbbehälter 8 eintaucht,
einem Abstreifmesser (Rakel) 9, mit dem überschüssige Druckfarbe von dem Zylinder
7 entfernt wird, der gegen einen frei drehbaren Gegendruckzylinder 10 drückt, der
den Transportgurt 2 mit der Bahn 1 gegen den mit Druckfarbe eingefärbten Zylinder
7 preßt. Jeder Tiefdruckzylinder 7 trägt einen Teil des gewünschten Musters in einer
besonderen Druckfarbe auf die zu bedruckende Bahn 1. auf, und die Zylinder
7 sind so eingestellt und angetrieben, daß jeder Farbenaufdruck genau im Passer
mit dem vorhergehenden Aufdruck aufgetragen wird. Um zu gewährleisten, daß jeder
Aufdruck praktisch trocken ist, ehe ein weiterer Aufdruck aufgebracht wird, sind
nach den Zylindern 7 in den Druckstationen 3, 4, 5 und 6 Heißlufttrockner 11 angebracht,
an die sich unmittelbar die Luftkühler 11' anschließen. Ein Infrarotstrahler 12
wird zum vollständigen Trocknen der bedruckten Bahn dicht neben dieser angebracht,
nachdem sie die letzte Druckstation 6 verlassen hat und ehe sie auf eine lagerfähige
Rolle (nicht gezeigt) gewickelt wird.
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Die Druckstationen 3, 4, 5 und 6 sind so angeordnet,
daß der Transportgurt 2 mit der daraufliegenden Bahn 1 veranlaßt wird, einen bogenförmigen
Weg zu nehmen, der sich abwärts biegt. Um ständig eine Bogenform bei dem Transportgurt
zwischen den Druckstationen 3, 4, 5 und 6 beizubehalten, sind auf der konkaven Seite
des Transportgurts zwischen den Stationen 3, 4 und 5 Luftbehälter 13, 14 und 15
angebracht, durch welche Luft unter Preßdruck auf den Transportgurt 2 gerichtet
wird und den Transportgurt 2 in der ausgebuchteten Form erhält. Die Luft wird den
Luftbehältern 13, 14 und 15 durch die Rohre 16 zugeführt und durch die Öffnungen
17 gegen den Transportgurt gerichtet.
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Der Transportgurt 2 wird durch eine Spannvorrichtung fortgesetzt angespannt,
die aus einer feststehenden Rolle 18 und einer beweglichen, in einer Schiebevorrichtung
20 laufenden Rolle 1.9 besteht, um die der Transportgurt 2 S-förmig
herumgeführt wird. Um die Spannung des Transportgurts 2 aufrechtzuerhalten, wird
die Rolle 19 nach rechts geschoben. Der Transportgurt wird weiterbewegt durch das
Durchlaufen des Spalts zwischen den angetriebenen Zylindern 7 und den Gegendruckzylindern
10.
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Unter Verwendung der gleichen Bezugszahlen für gleiche Teile stellt
die in A b b. 2 gezeigte Maschine eine der in A b b. 1 gezeigten ähnliche Maschine
dar. Der Unterschied besteht darin, daß der Transportgurt 2 von zwei an den beiden
Enden des bogenförmigen Teils des Umlaufweges des Transportgurts 2 angeordneten
Antriebswalzen 21 und 22 mit der Umfangsgeschwindigkeit der angetriebenen Zylinder
7 direkt fortbewegt wird. Dadurch wird den Zylindern 7, die zur Einhaltung der Passergenauigkeit
beim Drucken noch direkt angetrieben werden, die mit dem Antreiben des Transportgurts
2 verbundene Belastung genommen. Zusätzliche Luftbehälter 23 und 24 sind zwischen
die Antriebswalzen 21 und 22 bzw. die endständigen Gegendruckzylinder 10 gesetzt,
die den Transportgurt 2 zwischen den Antriebswalzen 21 und 22 in der Gestalt eines
Bogens halten.
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Da der Transportgurt 2 beim Durchgang durch die Druckstationen einen
bogenförmigen Weg einzuhalten genötigt ist, wird die zu bedruckende Bahn 1 in festem
Kontakt mit dem Transportgurt 2 gehalten, und jegliche Neigung der Bahn 1, sich
auszudehnen oder zusammenzuziehen, wird unterdrückt. Auf diese Weise werden Abweichungen
vermieden, die ein nicht passergerechtes Auftragen der Aufdrucke hervorrufen könnten.
Da die zu bedruckende Bahn 1 auf dem Weg durch die Druckstationen 3, 4, 5 und 6
nach unten gebogen ist, können die Farbbäder 8 und die Rakel 9 in günstiger Stellung
zu den Zylindern 7 angebracht werden, und die Zylinder 7 können so weiten Abstand
voneinander haben, daß Instandhaltung und Betrieb der Maschine erleichtert werden.