DE128517C

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Publication number: DE128517C
Application number: DENDAT128517D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Durch nachstehend beschriebenes Verfahren und durch die auf beiliegender Zeichnung dargestellte Einrichtung wird es ermöglicht, den Niederschlag aus Flaschenwein, besonders auch .aus Schaumwein in einfacher Weise zu entfernen, ohne dafs die Füllung der Flaschen eine geringere als die sonst übliche ist. Die Vorrichtung besteht in einem dem Flaschenhalse ähnlichen kurzen Rohre ν aus Glas oder dergl.. welches unten mit einem Korkringe r oder einem anderen Dichtungsmittel versehen ist. Dieses Rohr wird durch eine geeignete Vorrichtung an dem Halse der Flasche gehalten und an die Mündung der letzteren angedrückt. Bei der gezeichneten Einrichtung ist an einem unter den Kopf der Flasche greifenden Bügel b eine auch sonst bei Flaschenverschlüssen übliche Hebelanordnung angebracht, durch welche das Verbinden des Rohres mit der Flasche bewirkt wird, wenn das Bewegen des Hebels h aus der in Fig. 1 punktirt dargestellten Stellung in die Stellung erfolgt, welche in ausgezogenen Linien gezeichnet ist.

Ist das Rohr ν auf dem Flaschenhalse angebracht, so wird mit der Flasche auch das Rohr ν gefüllt. Hierauf wird letzteres durch einen Stopfen verschlossen, die Flasche sodann umgekehrt aufgestellt (s. Fig. 3) und längere Zeit stehen gelassen. Der Inhalt der Flasche bleibt nun, besonders wenn der Stopfen auf die Verlängerung ν vermittelst der Korkmaschine aufgesetzt wird, vollständig von der Luft getrennt, was gerade für Wein von Wichtigkeit ist. Hat sich der Niederschlag, nachdem die Flasche längere Zeit gestanden hat, abgesetzt und ist vollkommen in das Rohr ν eingetreten, so wird das letztere gelöst, und zwar, nachdem die Flasche, ohne dafs ein Schütteln derselben stattfindet, in eine geneigte Lage gebracht ist. Die in dem Rohre ν enthaltene Flüssigkeit nebst einer geringen Menge der Flüssigkeit, welche in dem Flaschenhalse selbst enthalten ist, fliefst hierbei in ein untergesetztes Gefäfs. Hiernach wird die Flasche schnell aufgerichtet und ihre Mündung verkorkt.

Infolge des rohrförmigen Aufsatzes, welcher möglichst cylindrisch gestaltet ist, kann der trübe Niederschlag nicht wie an dem bekannt gewordenen trichterförmigen Aufsatze, dessen Wandung noch durch einen Hahnkegel unterbrochen ist, hängen bleiben; der Niederschlag senkt sich vielmehr stets bis auf den Verschlufskork oder die Verschlufsscheibe, und da der aufgesetzte Rohrtheil selbst entfernt wird, und zwar wenn sich die Flasche in einer geneigten Lage befindet, also bevor das Aufrichten der Flasche erfolgt, so wird der trübe Niederschlag gänzlich mit entfernt und kann nicht wieder in die Flasche zurückfliefsen, wie das bei anderen bekannten Verfahren der Fall ist, bei welchen die Flasche mit dem Aufsatze wieder aufgerichtet und der letztere nach dem Aufrichten entfernt wird.

Claims

Patent-An Spruch:

Verfahren zum Entfernen des Niederschlags aus Wein, dadurch gekennzeichnet, dafs auf den Flaschenhals ein beiderseits offenes, die

Verlängerung des Halses bildendes cylindrisches Rohr luftdicht aufgesetzt wird, welches beim Füllen der Weinflasche gleichzeitig mit gefüllt und dann statt der Flasche verkorkt wird, wonach beim Umkehren der Flasche der Niederschlag sich in dem cylindrischen Rohre absetzt und mit diesem entfernt wird, während die Flasche selbst gefüllt bleibt und, ohne dafs Luft in derselben zurückbleibt, verkorkt werden kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.