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Vorrichtung zum Errichten, insbesondere zum vollautomatischen Aufmauern,
von Gebäuden Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Errichten, insbesondere
vollautomatischen Aufmauern, von Gebäuden mit einem Gerüst, das mindestens vier
in einem Rechteck zueinander angeordnete Stützen sowie je einen die Füße
der Stützen und ihre Köpfe
verbindenden, horizontalen Aussteifungsrahmen und
einen an den Stützen auf und ab beweglich geführten, horizontalen Tragrahmen mit
einer auf den zwei Längsträgern des Tragrahmens hin- und herfahrbaren Brücke und
einem auf der Brücke quer verfahrbaren, laufkatzenartigen Wagen aufweist.
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Vorrichtungen dieser Art sind an sich bekannt. So hat man schon portalkranartige
und turmartige Gerüste vorgeschlagen, die Arbeitsbühnen tragen ', von denen aus
das Mauerwerk maschinell oder niantiell erstellt werden kann und die mit Zuführelementen
für das benötigLe Rohmaterial, wie Becherwerken, Transportbändem od. dgl., ausgestattet
sind.
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Bei der bekannten Vorrichtung der eingangs ge-
nannten Art weisen
die Stützen eine unveränderliche Länge und eine in ihrer Längsrichtung auf ganzer
Höhe durchgehende Schraubspindel auf, durch die der Tragrahmen mit an seinen Ecken
befestigten, die Schraubspindeln umfassenden Muttern bei Drehen der Schraubspindeln
gehoben oder gesenkt werden kann.
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Diese Ausbildung bedingt, daß die Stützen gleich in ihrer vollen,
dem Mauerwerk des zu errichtenden Gebäudes entsprechenden Höhe aufgestellt werden
und alle mit Hebezeugen, deren Verwendung auf L,rößeren Baustellen die Regel ist,
auf die Arbeits-#iihne bzw. auf den laudatzenartigen Wagen zu transportierenden
Baustoffe über den obersten, an den Stützenköpfen befestigten Rahmen hinübergehoben
und wieder abgesenkt werden müssen, soweit der Tragrahmen noch nicht seine oberste
Stellung erreicht hat.
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Der Anmeldung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einer Vorrichtung
zum Errichten, insbesondere zum vollautomatischen Aufmauern, von Gebäuden mit einem
Gerüst der vorstehend näher beschriebenen, bekannten Gattung die Förderung und Zubringung
der Baustoffe zum laufkatzenartigen Wagen oder zur Arbeitsbühne auf dem Tragrahmen
rationeller zu gestalten.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Stützen in an sich bekannter
Weise teleskopartig ausfahrbar ausgebildet sind, wobei die inneren Stützenteile
als Standrohre dienen. und daß der Tragrahmen längs den äußeren Stützenteilen in
Abhängigkeit von dem Aus- und Einfahren der Teleskopstützen mit Hilfe
je eines über eine über dem Kopf jeder Stütze befestigte Umlenkrolle geführten
Seilzuges heb- und senkbar angeordnet ist.
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Bei einer solchen Vorrichtung, bei der die Eck-
pfosten durch
insgesamt vier Rahmen miteinander in Verbindung stehen, sind Schwankungen vorteilhaft
nahezu ausgeschlossen. Die Arbeitsbühne. die auf Laufkatzen angeordnet ist, welche
auf dem Rahmen, der zwischen den Hülsen gleitet, verschieblich angeordnet sind,
befindet sich immer über dem jeweiligen Bauniveau, so daß vorteilhaft alle Außen-
und Zwischenmauern von der Bühne aus Steinlage urn Steinlage hochgeführt werden
können. Die Pfosten werden dabei so angeordnet, daß an einer Seite des Bauwerkes
zwischen den Rahmenhohnen und dem hochgezogenen Mauerwerk soviel Platz verbleibt,
daß die gesamte Arbeitsbühne mit den Laufkatzen immer wieder bis auf Bodenniveau
-efahren werd2ii kann, was insbesondere vorteilhaft ist ', wenn die Arbeiten am
Rohbau abgeschlossen sind und die erfindungsgemäße Vorrichtung abgebaut werden soll.
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Es ist damit aber auch möglich, die Arbeitsbühne von der eigentlichen
Bauwerksfläche wegzuschieben. wenn das Dach aufgesetzt werden soll, das ganze Gerüst
aber stehenzulassen, um Putzarbeiten an den Außenwänden auszuführen.
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An Hand einer beispielsweisen zeichnerischenDarstellung werden nachfolgend
die Einzelheiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung näher erläutert. In dieser Darstellung
zeigt Fig. 1 eine perspektivische Gesamtansicht der Vorrichtung, F i
g. 2 einen Schnitt durch einen der in vertikaler Richtung axial verschieblichen
Stützen, F i g. 3 eine Ansicht der Stütze gemäß F i g. 2 im auseeschobenen
Zustand, F i g. 4 einen Schnitt durch eine Stütze in gegenüber der Ausführung
gemäß F i g. 2 anderer Bauweise und
F! g. 5 eine Ansicht
einer Stütze mit Stenerhilfsmitteln für die Verschubhöhe.
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In F i g. 1 ist mit 1 das bereits bis zu einer gewissen
Höhe gezogene Bauwerk bezeichnet. Im Bereich der Bauwerksecken sind vier innere
Stützteile (Pfosten) 2 errichtet, die starr durch den Bodenrahmen 3 verbunden
sind. Die Pfosten 2 stehen zweckmäßig in gelenkiger Verbindung auf den Grundplatten
4, die bei Errichtung des Gerüstes zuerst auf entsprechend vorbereitete Bodenflächen
gesetzt bzw. dort verankert werden. An diese Grundplatten 4 werden dann die Pfosten
2 angelenkt, aufgerichtet und mit den Rahmenteilen 5, 6 verbunden, welche
an die Rahmeneckteile 7, die fest mit den unteren Pfostenenden in Verbindung
stehen, angeschlossen werden.
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Diese Verbindung kann in der dargestellten, aber auch in anderer Weise
erfolaen. So könnte dieser Bodenrahmen 3 auch aus ineinandersteckbaren Rohren
gebildet werden.
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Auf den Pfosten 2 sind nun des weiteren Gleithülsen 8 aufgesteckt,
deren Betätigung und Ausbildung weiter unten noch näher beschrieben wird. Diese
Gleithülsen 8, in Zukunft Hülsen genannt, sind an ihren Enden ebenfalls mit
Rahmeneckteilen 7'
und 7" fest verbunden, die wiederum mit Rahmenteilen
5', 5" und 6', 6" in der beschriebenen bzw. dargestellten Weise
zu verbinden sind.
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Diese Hülsen 8 mit den Rahmeneckteilen 7, T*' und die
Rahmenteile 5', 5", 6', 6" bilden somit einen in sich geschlossenen
auf den Pfosten 2 vertikal verschieblichen kastenförmigen Rahmen 9, wobei
auf dem oberen Rahmen bzw. den Rahmeneckteilen 7" Umlenkrollen
10 an kleinen Lagerböcken 11 angeordnet sind. über diese Umlenkrollen
laufen Seilzüge 12, die entweder - je nach Bauart der Pfosten 2
- die Hülsen 8 bis zu den oberen Pfostenenden durchlaufen und dort
fest verankert, öder die außerhalb der Hülsen 8 bis in Bodennähe reichen
und beispielsweise mit an den Rahmeneckteilen 7 befestigt sind.
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Am anderen freien Ende der Seilzüge 12 hängt ein weiterer Rahmen
13, der aus den Einzelteilen 14, 15, 16 zusammengestellt werden
kann.
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Auf den Längsseiten (Rahmenteile) 16 dieses Rahmens
13 sind Schienen oder Rillen 17 vorgesehen, die die Räder
18 einer Laufkatze 19 führen. Auf den Querholmen 20 dieser Laufkatze
19 ist verschiebbar eine weitere Laufkatze 21 angeordnet, auf der sich ein
drehbarer Sockel 22 zur Aufnahme der eigentlichen Arbeitsbühne befindet, die hier
im einzelnen nicht dargestellt ist.
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Durch Verwendung entsprechend langer Rahmenteile 6, 6', 6"*
und 16 oder 5, 5', 5" und 15 wird das Gerüst so bemessen,
daß mindestens an einer Seite des Bauwerkes soviel Platz zwischen diesem und den
benachbarten Rahmenteilen verbleibt, daß die Laufkatze 19 in diesem Bereich
vermittels des ganzen kastenförmigen Rahmens 9 bzw. dem daran aufgehängten
Rahmen 13 nach unten bzw. oben verfahren werden kann.
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Der Rahmen 13 ist an seinen Ecken mit profilierten Rollen
23 versehen, die im Profil der Oberfläche der Hülsen 8 angepaßt sind,
so daß sie einwandfrei auf den Hillsen abrollen können.
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Der in F i g. 2 im Schnitt und in F i g. 3 in Ansieht
gezeigte Pfosten 2 mit Hülse 8 ist wie folgt ausgebildet: Der Pfosten 2 ist
oben durch ein aufgeschraubtes Verschlußstück 24 dicht verschlossen. Dieses Verschlußstück
24 ist mit einer Bohrung 25 und einem Dichtungsring 26 versehen. Weiterhin
ist an ihm der Seilzug 12 verankert. Zu der Bohrung 25 führt eine Zuleitun-
27. Der Pfosten 2 mit seinem Verschlußstück 24 wird von der Hülse
8 übergriffen, die nach oben ebenfalls durch ein Verschlußstück
28 dicht abgeschlossen ist und lediglich eine Dichtungspakkung
29 für den Durchlauf des Seilzuges 12 aufweist, der in irgendeiner Weise
mit einer glatten Oberfläche, beispielsweise mit einem Kunststoffüberzug, versehen
ist. Diese Dichtungspackung 29 und ein entsprechender Durchbruch im. Verschlußstück
28 der Hülse 8 und ebenso die Verankerung des Seilzuges 12 im Verschlußstück
24 des Pfostens 2 können entfallen, wenn der Seilzug außerhalb des Pfostens 2 bzw.
der Hülse 8 nach unten geführt und beispielsweise an den Rahmeneckteilen
7 verankert ist.
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F i g. 3 zeigt diese ganze Anordnung in ausgefahrener Stellung,
wobei natürlich alle vier Gerüstpfosten (Stützen) in gleicher Weise ausgebildet
sind. Das Aus- und Einfahren erfolgt dabei durch Zu-oder Ableitung eines Druckmediums,
wie öl, durch die Zuleitung 27 vermittels einer hier nicht dargestellten
Pumpe, von der aus alle vier Stützen gleichsinnig beschickt werden.
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Bei der Zuführung des Druckmediums wird also die Hülse 8 nach
oben verschoben, und gleichzeitig hebt sich der Rahmen 13, wobei seine Rollen
23 an der Hülse 8 entlanggleiten. Für einen bestimmten Hubweg des
Rahmens 13 wird dabei auf Grund der beschriebenen Pfostenbauart nur die Hälfte
des Hubwegges an der Hülse 8 benötigt.
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Insbesondere wenn der Seilzug 12 außerhalb des Pfostens bis zu den
Rahmeneckteflen 7 geführt ist, kann natürlich auch der Pfosten 2 selbst als
Druckzylinder ausgebildet sein, wobei dann die Hülse 8
mit einem Kolben versehen
ist, der in diesen Zylinder hitleinragt.
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F i g. 4 zeigt noch eine weitere Möglichkeit der Hülsenbetätigung,
wobei der Seilzug 12 ebenfalls außerhalb des Pfostens bzw. der Hülse 8 nach
unten geführt ist.
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Bei dieser Ausführungsart ist am oberen Ende des Pfostens 2 ein Getriebemötor
30 eingesetzt, der ein Schraubstück 31 dreht, welches sich je nach
Drehrichtung des Motors in einem Innengewinde 32 dreht und die Hülse
8 auf und ab bewegL Bei der Führung des Seilzuges 12 außerhalb des Pfostens
und der Hülse 8 bietet sich vörteilhaft noch die Mög-
lichkeit im Hinblick
auf Sicherheit an, den Rahmen 13 an zwei bzw. an insgesamt acht Seilzügen
aufzuhängen.
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Da die erlindungsgemäße Vorrichtung insbesondere als Traggerüst für
die Anordnung einer vollautomatischen Einrichtung zum Mauern gedacht ist, ist es
notwendig, den Hub entsprechend der Höhe der jeweilig zu setzenden Steinlage zu
bemessen.
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Zu diesem Zweck ist gemäß F i g. 5 eine Art ausziehbares Rollmaß
am Gerüst vorgesehen. Die Aufnahmetrommel 33 ist dabei am Bodenrahmeneckteil
1 und das zweckmäßig aus Bandstahl gefertigte Rollmaß 34 mit seinem freien
Ende 34»* am Rahmen 13 befestigt. Weiterhin befindet sich auf dem Bodenrahmeneckteil
7 ein Taster 35, der in die jeweils an ihm bei Hub des Rahmens
13 vorbeilaufenden Kerben
36 des Rollmaßes 34 einrastet
und die Pumpe oder den Motor für die Hülsenbetätigung abschaltet. Damit ist gewährleistet,
daß sich der Rahmen 13
jeweils um das Maß einer neuzusetzenden Steinlage anhebt.
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Für jede Steinhöhe wird ein anderes Rollmaß 34 mit entsprechend angeordneten
Kerben 36 eingesetzt.
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Am Rahmen 13 können ausziehbare Laufstege od. dgl. vorgesehen
sein, von denen aus nach Entfernung der Laufkatzen mit der Arbeitsbühne Außenputzarbeiten
vorgenommen werden können.