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Einrichtung zur Herstellung von Mauerwerk unter Verwendung einer mechanischen
Vorrichtung für die Zufuhr der Bauwerkstoffe zur Mauerstelle Die Erfindung bezieht
sich auf eine Einrichtung zur Herstellung von Mauerwerk unter Verwendung einer mechanischen
Vorrichtung für die Zufuhr der Bauwerkstoffe zur Mauerstelle.
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Es sind schon verschiedene Versuche gemacht, um die Mauerarbeit in
mechanischer Weise selbsttätig durchzuführen und eine erhebliche Einsparung von
Zeit und Handarbeit gegenüber dem bisher angewendeten Mauerverfahren zu erzielen.
Trotz der Anwendung von umfangreichen und komplizierten Apparaten ist es bisher
aber nicht möglich gewesen, praktisch brauchbare Resultate zu erreichen. Dies ist
offenbar auf die Tatsache zurückzuführen, daß der Lösung des gestellten Problems
eine falsche und unvollständige Aufgliederung der Mauerarbeit zugrunde gelegt wurde,
indem man davon ausging, daß das Mauern lediglich aus der Zufuhr von Steinen und
Mörtel zur Arbeitsstelle und aus dem Anbringen dieser Baustoffe an der richtigen
Stelle und in der erwünschten Lage in der herzustellenden Mauer bestehen könne.
Es hat sich aber in der Praxis gezeigt, daß das Mauern eine- sehr verwickelte und
große Fachkenntnisse erfordernde Sonderarbeit ist, die nur mit größter Genauigkeit
richtig ausgeführt werden kann.
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Die Erfindung geht deshalb von dem neuen Grundgedanken aus, daß in
der Praxis immer ein Zusammenwirken der mechanischen Arbeit mit der
Handarbeit
erforderlich ist, um das mechanische Mauerverfahren tatsächlich zufriedenstellend
und ordnungsgemäß durchführen zu können.
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Die Erfindung bezieht sich demnach auf eine Einrichtung zur Herstellung
von Mauerwerk unter Verwendung einer mechanischen Vorrichtung für die Zufuhr der
Bauwerkstoffe zur Mauerstelle, bei welcher ein Standplatz für einen Maurer an einem
über dem Bauplatz errichteten Gestell nach allen Richtungen hin beweglich aufgehängt
ist. Es sind Vorrichtungen bekannt, welche mit einer oder auch mit mehreren voneinander
getrennten Arbeitsbühnen für Mauerarbeiten versehen sind, welche in senkrechter
und/oder waagerechter Richtung in einem Gerüst verstellt werden können. Diese Vorrichtungen
verwendeten jedoch keine mechanische Vorrichtung zum Mauern, sondern es wurde stets
von Hand gemauert.
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Demgegenüber besteht die erfindungsgemäße Einrichtung sowohl aus einer
mechanischen Mauervorrichtung, welche nach allen Richtungen hin bewegbar an dem
über dem Bauplatz errichteten Gestell aufgehängt ist, sowie aus einem Standplatz
für die bedienende Person, der in bezug auf diese mechanische Mauervorrichtung nach
allen Richtungen hin bewegbar ist, derart, daß die bedienende Person zu jedem Zeitpunkt
aus dem für die jeweilige Arbeit günstigsten Stand mit Handarbeit verbessernd und
ergänzend in das mechanische Mauerverfahren eingreifen kann. Die mechanische Mauervorrichtung
bildet also den wesentlichen Teil der Einrichtung, so daß ihr die übrigen Hilfsmittel,
wie die Kabine oder der Standplatz für die bedienende Person und die Zuführvorrichtung
für die Bausteine, zugeordnet sind. Der Maurer kann auf diese Weise nicht nur' die
Art, in der die Steine durch die mechanische Mauervorrichtung verarbeitet «erden,
aus der Nähe überwachen und mittels der Bedienungsorgane in seiner Kabine die selbsttätig
wirkenden Vorrichtungen, wenn erforderlich, in oder außer Tätigkeit setzen, sondern
auch an den Stellen, an denen die Mauervorrichtung Arbeitsverrichtungen von schwieriger
Art nicht völlig allein ausführen kann, ergänzende Arbeit leisten, wie sie bei Mauervorsprüngen,
Winkeln, Schornsteinkanälen, Aussparungen, Fenster- und Türanschlägen sowie beim
Einmauern von Mauerankern und sonstigen Stahlteilen erforderlich sein kann. Auch
kann er das erforderliche Teilen der Steine besorgen und zu aufeinanderfolgenden
Zeitpunkten die abgehauenen Stücke, Viertelstücke, Dreiviertelstücke oder Halbsteine
wieder . verarbeiten. Er kann dabei seinen Standplatz immer in die für die zu verrichtende
Arbeit günstigste Stellung bringen, so daß auch dem Nachteil, daß die Mauervorrichtung
mit der mit ihr verbundenen Zuführvorrichtung nicht in dem erwünschten Maße leicht
verstellbar ist, abgeholfen wird.
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Vorzugsweise ist die Mauervorrichtung mittels eines Rohres an einer
Laufkatze des über dem Bauplatz errichteten Gestells aufgehängt.
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Auf diese Weise wird erfindungsgemäß eine große Bewegungsfreiheit
des Standplatzes für die bedienende Person erreicht, so daß dieser Standplatz sowohl
hinsichtlich der Mauervorrichtung wie auch der Mauerstelle nicht nur nach oben und
unten versetzt werden kann, sondern daß die bedienende Person auch von allen Seiten
an die Mauerstelle herankommen kann, da das hinsichtlich der Mauervorrichtung zentral
angeordnete Trägerrohr kein Hindernis darstellt. Damit das Trägerrohr zur Einschränkung
der Schwankungen, d. h. im Hinblick auf die erforderliche Einhaltung des horizontalen
Abstandes zwischen dem Standplatz und der Mauervorrichtung gegenüber seitlichen
Schwankungen, nahezu steif angeordnet werden kann, ist es erwünscht und vorgesehen,
daß das Rohr bis an oder durch die Laufkatze hindurch verläuft. Damit man dabei
der Mauerarbeit auch in vertikaler Richtung folgen kann, wird nach einer bevorzugten
Ausführungsform ein teleskopartig verstellbares Aufhängerohr verwendet.
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Einpraktisches Ausführungsbeispiel der Erfindung ist weiterhin dadurch
gekennzeichnet, daß mit der Mauervorrichtung eine Vorrichtung für die selbsttätige
Zufuhr der Bauwerkstoffe verbunden ist.
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Zur Vermeidung von Unterbrechungen der Arbeit ist dieses Zusammenwirken
von Mauervorrichtung und Baustoffzuführung vorzugsweise derart vorgesehen, daß die
Vorrichtung für die Zufuhr der Baustoffe die einzelnen Bausteine getrennt und fortlaufend
der Mauervorrichtung zuführt, welche die Steine von der Zuführvorrichtung aufnimmt
und an der Mauerstelle anbringt, und daß die Zuführvorrichtung in solcher Weise
mit der Mauervorrichtung verbunden ist, daß sie ohne Unterbrechung ihrer eigenen
Bewegung der Bewegung der Mauervorrichtung folgen kann.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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Fig. i zeigt schematisch eine senkrechte Schnittansicht eines Gebäudes
üblicher Abmessungen gegen eine der Seitenwände gesehen mit der darum herum aufgebauten
Einrichtung nach der Erfindung mit allem Zubehör.
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Fig. a zeigt, ebenfalls schematisch, eine senkrechte Schnittansicht
eines Teiles des Gebäudes sowie die Einrichtung zum Mauern desselben gemäß der Erfindung
in einer Ebene senkrecht zu derjenigen der Fig. i.
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In den Zeichnungen ist mit i ein in seinen Einzelheiten nicht näher
ausgeführter Ständer bezeichnet, .an dem z. B. mittels Seile z zwei horizontale
Träger 3 angehängt sind, die je nach der erwünschten Höhe verstellt werden können.
Ein Träger q., der unterhalb der Träger 3 verläuft, kann parallel zu seiner Längsrichtung
verstellt werden. Auf diesem Träger q. kann eine Laufkatze 5 hin und her bewegt
werden, an der ein teleskopartig verstellbares Rohr 6 angehängt ist, während an
dem unteren Ende dieses Rohres eine Mauervorrichtung 7 angeordnet ist, die in einer
solchen Höhe einstellbar ist, wie sie zum Errichten einer Mauer S erforderlich ist.
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An dem Träger q. ist weiterhin ein endloses Transportband 9 aufgehängt,
das selbsttätig bei io
die Bausteine einzeln nacheinander, z. B.
von einem laufenden Band, aufgreift und sie zu einer Stelle i i der Mauervorrichtung
leitet, an der sie einzeln nacheinander bei einstellbarer Fördergeschwindigkeit
an die anderen Organe der Mauervorrichtung abgegeben werden können. Falls aus irgendeinem
Grunde der überwachende Maurer die Vorrichtung zum selbsttätigen Abnehmen der Steine
ausschaltet, verbleiben die nicht abgenommenen Steine auf dem Transportband und
werden wieder zu der Aufnehmstelle io zurückgeführt. Damit ohne Störung des Arbeitsvorgangs
das Transportband 9 kürzer gemacht oder verlängert werden kann, ist bei i2 in demselben
eine Schleife vorgesehen, die mittels einer Rolle mit einem Gewicht stets gestreckt
gehalten wird.
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Mittels der Ouerträger 3 und .4 und der Laufkatze 5 kann das Rohr
6 in jede Richtung und in jede von diesen Trägern abhängige Ebene über dem Bauwerk
schwebend versetzt werden und die Mauervorrichtung 7 mit den zugehörigen Organen,
unter anderem dem Transportband 9, mittels des teleskopartig verstellbaren Rohres
6 bezüglich der Horizontalen mindestens' um den Abstand eines Stockwerks nach unten
und wieder nach oben bewegt werden, damit vorkommendenfalls in tiefgelegenen Fundierungen,
zwischen schon höher gezogenen Mauern, zwischen Fenster- und Türanschlägen, anderen
Hindernissen usw. in einem horizontal verhältnismäßig eng beschränkten Raum gemauert
werden kann.
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Die Mauervorrichtung 7 ist mit einer Kabine i 5 mit einem Sitz für
den Maurer versehen, der zugleich der Führer der Einrichtung ist. Die Kabine ist
nach allen Richtungen hin gegenüber der Mauervorrichtung beweglich eingerichtet,
so daß der Maurer von allen Seiten an die Mauervorrichtung herankommen kann. In
der Kabine ist ein Schaltkasten 14 für elektrische Geräte im Bereich des auf dem
Sitz 13 sitzenden Maurers angebracht, so daß der Maurer alle Bewegungen der gesamten
Einrichtung, die mittels Elektromotoren ausgeführt werden, je nach Bedarf aus nächster
Nähe beschleunigen, verzögern, ausschalten oder einschalten kann. Hierdurch wird
das erforderliche richtige Zusammenwirken zwischen der mechanischen Mauerarbeit
und der dieselbe ergänzenden und verbessernden Handarbeit ermöglicht.