DE1283416B - Verfahren zur Herstellung eines blauen sauren Anthrachinonfarbstoffes - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines blauen sauren Anthrachinonfarbstoffes

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DE1283416B
DE1283416B DEF44585A DEF0044585A DE1283416B DE 1283416 B DE1283416 B DE 1283416B DE F44585 A DEF44585 A DE F44585A DE F0044585 A DEF0044585 A DE F0044585A DE 1283416 B DE1283416 B DE 1283416B
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blue
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Dipl-Chem Dr K Hermann Remy
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C09B1/16Amino-anthraquinones
    • C09B1/20Preparation from starting materials already containing the anthracene nucleus
    • C09B1/26Dyes with amino groups substituted by hydrocarbon radicals
    • C09B1/32Dyes with amino groups substituted by hydrocarbon radicals substituted by aryl groups
    • C09B1/34Dyes with amino groups substituted by hydrocarbon radicals substituted by aryl groups sulfonated
    • C09B1/343Dyes with amino groups substituted by hydrocarbon radicals substituted by aryl groups sulfonated only sulfonated in the anthracene nucleus

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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
Deutsche Kl.:
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
C09b
C07c
22 b-3/02
12q-37
P 12 83 416.1-43 (F 44585)
2. Dezember 1964
21. November 1968
Gegenstand der Patentanmeldung F 41 130 IV c/22 b (deutsche Auslegeschrift 1 268 756) ist ein Verfahren zur Herstellung von blauen sauren Anthrachinonfarbstoffen der allgemeinen Formel
NH
Verfahren zur Herstellung eines blauen sauren Anthrachinonfarbstoffes
Zusatz zum Patent: 1 268 756
CH2-CH2O-SO3H
worin R ein Wasserstoffatom oder eine Carboxylgruppe bedeutet, welches dadurch gekennzeichnet ist. daß man auf Verbindungen der allgemeinen
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft, vormals Meister Lucius & Briining, 6000 Frankfurt
Als Erfinder benannt:
Dipl.-ChemDr. K. Hermann Remy, Warwick, R. I. (V. St. A.)
SO2 CH2 — CH2 — OH NH
30 von ähnlich guten Eigenschaften in hoher Ausbeute und ausgezeichneter Reinheit erhält, wenn man auf worin R die obengenannte Bedeutung besitzt, in die Verbindung der Formel Gegenwart von organischen Lösungsmitteln Amidosulfonsüure bei erhöhter Temperatur einwirken läßt.
Die hierbei erhältlichen Anthrachinonfarbstoffe färben pflanzliche Fasern in Gegenwart alkalisch wirkender Mittel in brillanten blauen Tönen, die sehr gute Licht- und Naßechtheiten aufweisen.
In weiterer Ausbildung dieses Erfindungsgedankens wurde nun gefunden, daß man einen wertvollen blauen sauren Anthrachinonfarbstoff der Formel
NH1
SO3H
SO2 - CH2 - CH2 -O- SO3H in Gegenwart von organischen Lösungsmitteln Amidosulfonsäure bei erhöhter Temperatur einwirken läßt.
Die Veresterung wird zweckmäßig bei Temperaturen oberhalb von 60 C und vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen etwa 75 und 105 C durch-
809 638/1680
geführt. Sie ist schon nach kurzer Zeit beendet. Das bei der Umsetzung anwesende Lösungsmittel entfernt man aus dem Veresterungsgemisch — zweckmäßig nach teilweisem Abdestillieren unter vermindertem Druck — durch Eingießen in Wasser, das zuvor auf pH 5 angesäuert worden ist. Der nach der Erfindung herstellbare Farbstoff wird aus der wäßrigen Lösung in der üblichen Weise durch Aussalzen isoliert.
Für die Durchführung der Veresterung geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise Dimethylformamid, Dimethylsulfoxyd, Chinolin, Dimethylanilin, Pyridin oder seine Homologen Picolin oder Lutidin sowie Gemische derselben.
Die erfindungsgemäß als Ausgangsmaterial verwendete Verbindung der Formel (II) kann nach bekannten Verfahren, beispielsweise durch Kondensation von S-Amino-^methoxyphenyl-l-^-hydroxyäthylsulfon mit l-Amino^bromanthrachinon^-suI-fonsäure hergestellt werden.
Der bereits bekannte Farbstoff der Formel (I) war bisher nur durch Veresterung des /Ϊ-Hydroxyäthylsulfongruppen enthaltenden Farbstoffzwischenproduktes der Formel (II) unter Verwendung von konzentrierter Schwefelsäure zugänglich.
Der Nachteil dieses bekannten Verfahrens besteht nun darin, daß man zur Veresterung des /Ϊ-Hydroxyäthylsulfongruppen enthaltenden Farbstoffzwischenproduktes einen großen Überschuß an konzentrierter Schwefelsäure, Alkalisalzen der Chlorsulfonsäure oder Alkalibisulfaten benötigt. Die Folge davon ist, daß das Umsetzungsgemisch in umständlicher Weise neutralisiert und aufgearbeitet werden muß, wobei große Salzmengen anfallen. Ein weiterer Nachteil des bekannten Verfahrens besteht ferner darin, daß die Neutralisation sehr vorsichtig und langsam vorgenommen werden muß, da eine zu hohe lokale Alkalikonzentration bzw. eine zu starke lokale Erwärmung im Veresterungsgemisch zu Abspaltung von Schwefelsäure unter Bildung der Vinylsulfonverbindung bzw. zur Rückverseifung zum /f-Hydroxyäthylsulfonderivat führen würde.
Aus H. R ö m ρ ρ, Chemie-Lexikon, 5. Auflage, Stuttgart, 1962, S. 4925, linke Spalte, ist die Verwendung von Amidosulfonsäure als Austauschmittel für Schwefelsäure in der chemisch-technischen Industrie bekannt. Im Rahmen der außerordentlich vielseitigen Einsatzmöglichkeit von Schwefelsäure in der ganzen Chemie läßt sich diese jedoch nicht generall gegen Amidosulfonsäure austauschen, und es liegen gemäß dieser Literaturstelle spezielle Aussagen nur darüber vor, in denen die letztere beispielsweise die Funktion als Säureträger, Urtitersubstanz in der Maßanalyse oder als Katalysator übernimmt. Auf Grund der physikalischen Unterschiede zwischen Schwefelsäure und Amidosulfonsäure und insbesondere der deutlich abweichenden Reaktionsfähigkeit gegenüber alkoholischen Hydroxyverbindungen bei der gleichen Temperatur konnte man indessen die Brauchbarkeit von Amidosulfonsäure als Veresterungsmittel an Stelle von Schwefelsäure nicht herleiten, und es mußte überraschen, daß die Farbstoffvorprodukte der Formel (II) in Gegenwart von wasserfreien, inerten organischen Lösungsmitteln durch Amidosulfonsäure fast quantitativ und ohne Bildung von Nebenprodukten in die Schwefelsäureesterfarbstoffe der Formel (I) übergeführt werden.
Gegenüber der nach den bekannten Verfahren durchgeführten Veresterung mit großen Mengen konzentrierter Schwefelsäure besteht der besondere Wert des Verfahrens nach der Erfindung darin, daß die für den hergestellten Ester empfindliche Neutralisation wegfällt, da Schwefelsäure im Überschuß als Veresterungskomponente nicht verwendet wird.
Der erfindungsgemäß herstellbare blaue saure Anthrachinonfarbstoff färbt Wolle im neutralen bis schwach sauren Bereich in brillanten blauen Tönen, die sehr gute Licht- und Naßechtheiten aufweisen.
Beispiel
88,5 Gewichtsteile 90gewichtsprozentiger 1-Amino-4-[N-(2'-methoxy-5'-/f-hydroxyäthylsulfonyI)-phenyl]-aminoanthrachinon-2-sulfonsäure werden in 450 Volumteile Pyridin eingetragen, und das Gemisch wird auf 75 bis 8O0C erhitzt. Danach fügt man 60 Gewichtsteile Amidosulfonsäure hinzu. Die Temperatur der Reaktionsmischung steigt nunmehr in wenigen Minuten auf 95 bis 100° C und wird nach Abklingen der Wärmetönung durch äußere Wärmezufuhr eine halbe Stunde auf dieser Höhe gehalten. Man destilliert nun etwa 360 Volumteile Pyridin unter vermindertem Druck ab und nimmt den Rückstand mit 800 Volumteilen Wasser auf. Der pH-Wert des Veresterungsgemisches beträgt danach etwa 6,6 und wird durch Zugabe von verdünnter Salzsäure auf 6,0 bis 6,2 erniedrigt. Nach Erhitzen des Gemisches auf 40 bis 45 0C wird der Ester durch Zufügen von Kaliumchlorid ausgesalzen, nach einigen Stunden filtriert, mit 10%iger Kaliumchloridlösung gewaschen und getrocknet.
Der erfindungsgemäß hergestellte Farbstoff der Formel
O NH-
SO2 - CH2 - CH2 - O - SO3H
wird in ausgezeichneter Reinheit und in einer Ausbeute von 89 Gewichtsteilen, entsprechend 97% der Theorie, erhalten.
An Stelle von Pyridin können als Lösungsmittel bei der Durchführung der Veresterung auch Chinolin, Dimethylanilin, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxyd, Picolin oder Lutidin oder Gemische derselben verwendet werden.

Claims (5)

  1. Patentansprüche:
    I. Weitere Ausbildung des Verfahrens zur Herstellung von blauen sauren Anthrachinonfarbstoffen gemäß Patentanmeldung F 41 130 IV c/ 22b (deutsche Auslegeschrift 1268 756), dadurch gekennzeichnet, daß man auf
    die Verbindung der Formel NH2
    IO
    CH,-CH7
    OH in Gegenwart von organischen Lösungsmitteln Amidosulfonsäure bei erhöhter Temperatur einwirken läßt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Veresterung bei einer Temperatur zwischen etwa 75 und 1050C durchführt.
  3. In Betracht gezogene Druckschriften:
    Deutsche Patentschrift Nr. 965 902;
    H.
  4. Römpp, Chemie-Lexikon,
  5. 5. Auflage, Stuttgart, 1962, S. 4925.
    m SVUM 11. <( Ο Bunde«druckerei Berlin
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