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Vorrichtung zum Anlegen und Abheben von Drehröhrehen Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Anlegen und Abheben von Drehröhrchen an ihr und von
ihrem Antriebsmittel, an welches die Drehröhrchen ortsfest durch einen Haltemagneten
gehalten sind und sich dabei innerhalb einer Durchbrechung einer Abdeckung des Antriebsmittels
befinden.
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Wenn der im Drehröhrchen durchlaufende Faden gerissen ist und neu
eingefädelt werden muß, wird das Drehröhrchen zum Einfädeln eines neuen Fadens vom
Antriebsmittel abgenommen. Wird dies abgenommene Drehröhrchen anschließend nicht
genau in der vorgesehenen, dem Haltemagneten entsprechenden Höhenlage und nicht
genau in der Nord-Süd-Richtung desselben wieder an das schnellaufende Antriebsmittel
angelegt, so werden die Höhenlage und die Ausrichtung des Drehröhrchens durch das
Magnetfeld korrigiert. Diese dem hochtourigen Antrieb des Drehröhrchens überlagerten
Korrekturbewegungen ergeben häufig einen solch unruhigen Laufbeginn des Drehröhrchens,
daß es wieder von dem Antriebsmittel abgeworfen wird oder daß der durchlaufende
Faden erneut bricht. Diese Gefahr ist bei besonders hohen Antriebsdrehzahlen selbst
an den bekannten bzw.schon vorgeschlagenen Vorrichtungen zum Abheben und Anlegen
der Drehröhrchen noch nicht beseitigt (schweizerische Patentschrift 384770).
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel durch die
Schaffung einer Vorrichtung zu beheben, bei deren Benutzung der Anlegeweg des Drehröhrchens
wenigstens in seiner Schlußphase nicht von Hand, sondern unter Zwangsführung zurückgelegt
wird.
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Dieses Ziel wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß an der
Abdeckung ein die Durchbrechung überbrückender, von der Abdeckung abhebbarer sowie
an diese Abdeckung anlegbarer Träger für einen Abhebemagneten vorgesehen ist, der
vom Träger lösbar und in diesen derart einsteckbar ist, daß er in eingesteckter
Lage bei an die Abdeckung angelegtem Träger das Drehröhrchen unter überwindung der
Haltekraft des Haltemagneten vom Antriebsmittel abhebt.
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Ein besonders genaues Anlegen und Abheben des Trägers kann dadurch
erzielt werden, daß er als an der Abdeckung angelenkte Schwenkklappe ausgebildet
ist, die mit ihrem freien Ende durch eine Verriegelung in an der Abdeckung anliegender
Lage feststellbar ist.
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Bei einer solchen Gestaltung der Anlege- und Abhebevorrichtung kann
durch bloßes Einsetzen des Abhebemagneten in eine Aussparung der als Träger des
Abhebemagneten dienenden Schwenkklappe diese dazu verwendet werden, um außerhalb
des Bereichs des schnell umlaufenden Antriebsmittels das Drehröhrchen in aller Ruhe
mitsamt dem darin eingefädelten Faden in eine bestimmte Höhenlage und Ausrichtung
zu dieser Schwenkklappe zu bringen, in der es dann selbsttätig durch den Abhebemagneten
gehalten wird. Wird nun die Schwenkklappe in ihre an die Abdeckung angelegte Lage
gebracht und darin verriegelt, so befindet sich das Drehröhrchen am Ende dieser
Bewegung bereits dicht beim Antriebsmittel in der vorgeschriebenen Höhenlage und
Ausrichtung, berührt aber das Antriebsmittel noch nicht. Solange es noch vom Abhebemagneten
an der Schwenkklappe gehalten wird, kann der Faden mittels der Lieferwerke bei nicht
umlaufendem Drehröhrchen durch dieses hindurch bereits auf volle Liefergeschwindigkeit
gebracht werden. Dies kann gegebenenfalls auch schon vor dem Schließen der Schwenkklappe
geschehen und ermöglicht eine Kontrolle des Durchlaufs vor dem Anlegen des Drehröhrchens.
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Wird nun der Abhebemagnet aus der Schwenkklappe, also seinem Träger,
herausgezogen, so zieht der hinter dem Antriebsmittel befindliche Haltemagnet das
Drehröhrchen auf einem ganz kurzen Weg, auf dem es seine Ausrichtung und Höhenlage
praktisch nicht verändern kann, an das Antriebsmittel heran. Das Drehröhrchen kommt
also bereits in. seiner richtigen Lage sofort auf die hohen Drehzahlen. Nennenswerte
der Umdrehung überlagerte Korrekturbewegungen des -Drehröhrchens finden
nicht
mehr statt. Die Betätigung der vorerwähnten Schwenkklappenverriegelung ist besonders
einfach, wenn sie als Schnappraste ausgebildet ist.
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Soll ein Drehröhrchen vom Antriebsmittel abgehoben werden, so genügt
es, in die Aussparung des an die Abdeckung angelegten Trägers, z. B. der Schwenkklappe,
den Abhebemagneten wieder einzustecken. Hierdurch wird das Drehröhrchen vom Antriebsmittel
ab- und z. B. in eine Rinne der Schwenkklappe hineingezogen, da bei entsprechender
Bemessung der Luftspalte die Magnetwirkung des Abhebemagneten diejenige des Haltemagneten
überwiegt. Die Drehbewegung des Drehröhrchens wird am Träger, z. B. an der Rinnenwand,
abgebremst. Wird nun der Träger abgehoben, d. h. die Schwenkklappe zusammen mit
dem Abhebemagneten aufgeklappt, so wird das Drehröhrchen mitgenommen und kann durch
die Bedienungsperson von der Trägerinnenseite leicht weggenommen werden.
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Der angelegte Träger bzw. die Schwenkklappe gibt zusätzlich auch noch
einen Schutz gegen Berührung des Antriebsmittels und verhindert ein weites Fortfliegen
eines etwa vom Antriebsmittel abgeschleuderten Drehröhrchens.
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Für die Gestaltung eines solchen Trägers, insbesondere der erwähnten
Schwenkklappe, empfiehlt sich eine Ausführungsform, bei der der Träger aus nicht
magnetisierbarem Metallblech und einem an dessen der Abdeckung zugekehrten Seite
befestigten Belag aus Kunststoff besteht, der sich auch für die Abbremsung der Drehröhrchen-Drehung
an der Wand einer darin vorgesehenen Rinne besonders eignet.
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Der eingesteckte Abhebemagnet kann sich bei entsprechender Bemessung
der Aussparung im Träger und des einzusteckenden Endes des Abhebemagneten durch
Reibung selbst halten. Es kann aber auch zur Sicherheit vorgesehen werden, daß der
Träger auf seiner dem Abhebemagneten zugekehrten Seite im Bereich einer am Abhebemagneten
vorgesehenen Schulter Stifte aus magnetisierbarem Werkstoff aufweist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine
in Höhe des Haltemagneten waagerecht teilweise geschnittene Draufsicht auf eine
an das Maschinenbett einer Falschdrallmaschine anzuflanschenden Antriebsvorrichtung,
F i g. 2 eine vergrößerte Darstellung des in dem in F i g.1 durch einen strichpunktierten
Kreis A gekennzeichneten Bereichs bei der Anlage des Drehröhrchens am Antriebsmittel
(Betriebszustand des Drehröhrchens), F i g. 3 die gleiche vergrößerte Darstellung
bei der Anlage des Drehröhrchens an der abgeschwenkten Klappe (Abhebezustand des
Drehröhrchens), F i g. 4 eine schaubildliche Darstellung der in F i g.1 gezeigten
Vorrichtung bei geöffneter Schwenkklappe.
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Das Gehäuse 11 der Antriebsvorrichtung ist mit einem Flanschteil 11
a am Maschinenbett angeschraubt. Innerhalb des Gehäuses 11 ist ein topfartiges Antriebsmittel
12 mit senkrechter Drehachse vorgesehen, und zwar auf einer durch eine Antriebsscheibe
14 in Umlauf gesetzten, im Gehäuse 11 gelagerten Welle 15. Von dem Antriebsmittel
12 ist in F i g.1 nur die Topfwand sichtbar, die in ihrem oberen und unteren Bereich
Laufbunde 12 a aufweist.
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In dem als Abdeckung des Antriebsmittels 12 ausgebildeten Gehäuse
11 ist eine schlitzartige Durchbrechung 11 b vorgesehen, die zur Aufnahme
eines Drehröhrchens 13 dient. Dieses liegt in dem in F i g. 2 gezeigten Betriebszustand
an den Laufbunden 12 a der Topfwand 12 an und überragt diese nach oben und unten.
In der Mitte und an seinen Enden weist das Drehröhrchen Bunde 13 a auf, von denen
mindestens einer einen quer zur Rohrachse gerichteten, den Hohlraum durchquerenden
und zur Drallbildung vom Faden umschlungenen, nicht gezeichneten Querstift enthält.
Die Bunde 13 a greifen zwischen den Laufbunden 12 a ein, während der schwächere
Schaftteil des Drehröhrchens 13 an den Laufbunden 12 a des Antriebsmittels 12 anliegt.
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In dem Betriebszustand nach F i g. 2 ragt das sich in der Durchbrechung
11 b befindende Drehröhrchen 13 mit einem großen Teil seines Querschnitts über eine
ebene Wandfläche 11 c des Gehäuses 11 hinaus. Es wird in diesem Betriebszustand
durch die im Innern des Antriebsmittels 12 untergebrachten Haltemagneten 33 (F i
g. 2 und 3) in einer Lage gehalten, bei der die Enden des Drehröhrchens 13 etwa
zwischen am Gehäuse 11 vorgesehenen Fadengleitbacken 11 d liegen.
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Der mit dem Falschdrall zu versehende und durch das Drehröhrchen 13
laufende Faden wird oberhalb und unterhalb des Röhrchens während des Betriebes der
Einrichtung durch Fadenführungsorgane 17 geführt, welche ihrerseits am Gehäuse 11
befestigt sind.
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An der die Durchbrechung 11 b enthaltenden Wandfläche 11 c
des Gehäuses 11 sind Lageraugen 18 für ein Scharnier 19 angebracht, das um einen
Scharnierzapfen 20 schwenkbar ist. An diesem Scharnier 19 ist ein gewölbter
Blechbügel 21 aus nicht magnetisierbarem Werkstoff angebracht, der zusammen mit
einem angenieteten Kunststoffbelag 24 eine Schwenkklappe 23 bildet. Als Kunststoff
kommt Hartgewebe, Polyamid, glasfaserverstärktes Polyester od. dgl. in Frage.
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Der Querschnitt dieses Kunststoffbelags 24 ist so bemessen,
daß er mit einer ebenen Anlagefläche 24 a bei geschlossener Schwenkklappe
23 an der ebenen Wandfläche 11 c des Gehäuses 11 anliegt. Am Ende des Blechbügels
21 ist ein sich zu seinem freien Ende hin verdickender und dort abgerundeter Zapfen
22 angebracht, der in eine Vertiefung 11 f in der Wandfläche 11, c eindringt und
zusammen mit Drahtfederbügeln 25 als Schnappraste wirkt, die die Schwenkklappe 23
in ihrer geschlossenen Lage hält.
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In den Blechbügel 21 und den Kunststoffbelag 24 ist eine Aussparung
26 eingearbeitet, in die ein zylindrischer Abhebemagnet 28 mit seinem stirnseitigen,
durch eine Schulter 28 b abgesetzten Endzapfen 28 a passend eingesteckt werden kann.
Diese Aussparung 26 durchdringt den Grund einer auf der dem Antriebsmittel
12 zugekehrten Seite des Kunststoffbelags 24 in dessen Anlagefläche 24 a
eingearbeiteten Rinne 24 b, die achsparallel zur Soll-Lage des Drehröhrchens 13
ausgerichtet ist.
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Auf der dem Antriebsmittel 12 abgekehrten und dem Abhebemagneten 28
zugekehrten Seite der Schwenkklappe 23 sind in diese Stifte 30 aus magnetisierbarem
Material eingetrieben, und zwar in einem Bereich, der der Schulter 28 b des Abhebemagneten
28 gegenüberliegt. An diesen Stiften 30
kann sich der mit dem Zapfen
28 a in die Aussparung 26 eingesteckte Abhebemagnet 28 durch Magnetwirkung halten,
jedoch von Hand jederzeit entgegen dieser Magnetwirkung abgezogen werden.
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Der beschriebene Antrieb eines Drehröhrchens 13 und die Anordnung
einer Schwenkklappe 23 sind an dem im Beispiel dargestellten Gehäuse 11 zweifach
vorgesehen. Die gleichen Einrichtungen und Teile liegen nämlich in derselben Ausbildung
und Anordnung nochmals auf der diametral gegenüberliegenden Seite des Gehäuses
11. Diese Antriebsstellen und Schwenkklappen können auch in anderer Anordnung
auf dem Umfang verteilt sein.
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Der Haltemagnet 33 hält bei der Betriebsstellung nach F i g. 2, in
der der Abhebemagnet 28 abgezogen ist, das Drehröhrchen 13 mit seinem Schaft
an den Laufbunden 12 a des Antriebsmittels 12, das bei dieser magnetischen Lagerung
den schnellen Umlauf des Drehröhrchens bewirkt. Dieses ragt dabei auch in die Rinne
24 b der geschlossenen Schwenkklappe 23, ohne daß jedoch die drei Bunde 13 a an
der Rinnenfläche anliegen.
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Für den Abhebevorgang wird zunächst der Abhebemagnet 28 mit seinem
Zapfen 28 a in die Aussparung 26 eingesteckt. Die Eindringtiefe dieses Zapfens 28
a ist so bemessen, daß bei vollständig eingestecktem Abhebemagneten 28 dessen
Magnetwirkung diejenige des Haltemagneten 33 übersteigt. Das Drehröhrchen 13 wird
dadurch von den Laufbunden 12 a der Topfwand des Antriebsmittels 12 abgezogen und
mit seinem mittleren Bund 13 a gegen die Stirnfläche des Zapfens 28 a gezogen.
Es ist aber bei weiter zurückliegenden Zapfen 28 a auch denkbar, das Drehröhrchen
ohne Berührung des Abhebemagneten mit seinen drei Bunden 13 a gegen den Grund
der Rinne 24 6 zu ziehen. Die noch vorhandene Drehbewegung des Drehröhrchens wird
in jedem Fall durch seine Anlage an der Rinnenwand abgebremst. Das Drehröhrchen
nimmt bei Stillstand und nach Ausschwenken der Schwenkklappe 23 schließlich die
in F i g. 3 gezeichnete Stellung ein. Wird nun von der ganz geöffneten Schwenkklappe
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der Abhebemagnet 28 abgezogen, so fällt das Drehröhrchen 13 frei ab.
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Es kann aber auch bei noch eingestecktem Abhebemagneten
28 entgegen dessen Wirkung abgezogen werden.
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Wird ein Drehröhrchen mit neu eingefädeltem Faden in die Rinne 24
der noch offenen oder auch geschlossenen Schwenkklappe 23 eingelegt und darin magnetisch
gehalten und dann mit Hilfe der Lieferwerke der Fäden wieder in Gang gesetzt, so
kann er zur Prüfung seines Durchgangs bei noch nicht einlaufendem Drehröhrchen 13
entweder bei noch offener oder bereits geschlossener Schwenkklappe 23 beobachtet
werden. Wird nun der Abhebemagnet 28
bei geschlossener Schwenkklappe abgezogen,
so kommt die Zugkraft des Haltemagneten 33 zur Wirkung und das Drehröhrchen nach
einem außerordentlich geringen Querweg und bei schon laufendem Faden in seine schnelle
Umlaufbewegung.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Abhebemagnet 28 als Dauermagnet
gedacht. Man kann ihn aber auch ebensogut mit geeigneten Zuleitungen als EIektromagneten
ausbilden.