DE2624168C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Fangen eines Fadens beim Spulenwechsel - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Fangen eines Fadens beim SpulenwechselInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fangen eines Fadens beim Spulenwechsel zwischen achsparallelen
Spulen, die auf koaxialen Fangscheiben gelagert sind, welche jeweils mit einer am Umfang angeordneten
Klaue zum Festhalten des Fadens auf einer zugeordneten Spule versehen sind, wobei zum Durchtrennen
des Fadens nach dem Aufwickelvorgang fest-
1S stehende Trennvorrichtungen vorgesehen sind, sowie
eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens. Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art (FR-PS
1203532 und, als Zusatz hierzu, FR-PS 83503) erfolgt der Übergang des Fadens von der ersten vollen
Spule auf die zweite leere Spule, nachdem eine bestimmte Fadenlänge auf die erste Spule aufgewickelt
ist, wobei ein Servomechanismus eine Umlenkrolle über der zweiten Spule anordnet. Der Faden wird tangential
an eine Seitenfläche d^r leeren, sich drehenden
3S Spule gelegt, während er weiterhin auf die fast volle
Spule aufgewickelt wird. Ein zwischen den beiden Spulen angeordneter Finger wird dann betätigt und
zieht den Faden nach hinten, der gegen die Seitenfläche der Spule durch eine Klaue festgehalten wird, die
am Umfang der der leeren Spule zugeordneten Fangscheibe befestigt ist.
Der Faden wird anschließend auf einer in der Nähe des Umfangs der Fangscheibe liegenden Trennvorrichtung
durchgetrennt. Das Ende des Fadens wickelt sich um die volle Spule, und gleichzeitig beginnt der
Aufwickelvorgang des Fadens auf die zweite Spule.
Der Faden wird somit von der einen auf die andere
Seite einer vertikalen Ebene geführt, in der die Spitze der Klaue mit hoher Geschwindigkeit dreht, beispielsweise
mit 4000 U/min, bevor er durch die Klaue gepackt und durchgetrennt wird.
Während dieses Vorgangs besteht die Gefahr, daß die Spitze d'_r Klaue und der Faden in Berührung miteinander
kommen. Diese Gefahr ist um so größer, je niedriger die Transportgeschwindigkeit des Fadens
gegenüber der Drehgeschwindigkeit der Klaue ist. Versuche zeigen, daß Berührungen von Faden und
Klaue, die den faden zerreißen, in 1 bis 2% der möglichen Fälle vorkommen. Bei jedem dieser Zwischenfälle
wird der Aufwickelzyklus unterbrochen, was die Wirtschaftlichkeit spül bar beeinträchtigt und bedingt,
daß eine gewisse Fadenmenge entfernt werden muß. Aufgabe der Erfindung ht es, diesen Nachteil abzustellen
und ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen, das bzw.
die unerwünschte Berührungen zwischen Klauenspitze und Faden ausschließt.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß die Klaue der Fangscheibe, die die leere Spule
trägt, in eine bestimmte Winkelstellung gegenüber der zugeordneten Trennvorrichtung gedreht wird und daß
danach der Transport des Fadens von der vollen auf die leere Spule ausgelost wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung /.um Fangen
eines Fadens beim Spulenwechsel und insbesondere zum Durchführen des vorgenannten Verfahrens ist
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Fangscheibe eine Einrichtung/um Abtasten einer bestimmten Winkel-
stellung der Klaue jeder Fangscheibe, die die leere
Spule trägt, sowie zum Auslösen des Fadentransportes in die Klaue unmittelbar nach Abtasten der Winkelstellung
zugeordnet ist.
Dadurch, daß beim erfindungsgemäßer) Vorgehen Fadentransport und Spulenumlauf in der beschriebenen
Weise aufeinander abgestimmt sind, wird verhindert, daß die Klaue den Faden in Zwischenstellungen
erreicht, in dem sie ihn nicht voll erfaßt, sondern lediglich beschädigt. Die Betriebssicherheit wird dadurch
wesentlich erhöht, da die erforderliche Steuereinrichtung in ihrem Aufbau einfach und in ihrer
Funktion sicher ist.
Zweckmäßige Weiterbildungen des Verfahrens und der Vorrichtung sind in den Unteransprüchen beansprucht.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine vereinfachte Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Fangen ei.ies Fadens
beim Spulenwechsel.
Fig. 2 einen schematischen Querschnitt der Vorrichtung, und
Fig. 3 eine Teilansicht, der jeweiligen Position der
Klaue und des Fadens während des Fadentransportes.
In dem in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Fangen eines Fadens beim Spulenwechsel zwei Fangscheiben 1, 2 auf den Rahmen 3, 4 auf. Die
Fangscheiben 1,2 liegen mit ihren Achsen X-X parallel und horizontal und werden über die zu ihnen koaxial
angeordneten Wellen 5, 6 angetrieben, wobei den Wellen hier nicht dargestellte, bekannte Antriebe
zugeordnet sind. Die Fangscheiben 1,2 weisen jeweils eine am Umfang angeordnete Klaue 7, 8 auf, die es
ermöglicht, den Faden auf der leeren, der entsprechenden Fangscheibe 1 bzw. 2 zugeordneten Spule
festzuhalten.
Auf jeder Fangscheibe 1, 2 ist in bekannter Weise koaxial eine Spule gelagert, in den Figuren (Fig. 2)
ist aber allein die mit der Fangscheibc 2 verbundene Spule gezeigt und mit 9 bezeichnet. Die Spule 9 weist
einen zylinderförmigen Spulenkörper 11 und stirnseitige Flansche 12, 13 auf.
Jeder Fangscheibe ist in bekannter Weise eine feststehende Trennvorrichtung 14, 15 zugeordnet, die auf
einem nicht dargestellten Träger in Höhe der Achsen X-X und in der Nähe des Umfangs der jeweiligen
Fangscheibe 1 bzw. 2 angeordnet ist. Die Trennvorrichtungen 14, 15 ermöglichen das Durchtrennen des
Fadens 16 (Fig. 3), wenn er von der Klaue 7 oder 8 festgehalten wird.
Die beschriebene Vorrichtung zum Fangen eines Fadens wird noch durch ein hier nicht dargestelltes,
bekanntes Faden-Umlenksystem vervollständigt, durch das fortlaufend und wechselnd die eine oder
die andere Spule bis zu ihrer Füllung mit Faden beschickt wird.
Erfindungsgemäß ist die Vorrichtung mit Einrichtungen versehen, um eine bestimmte Winkelstellung
der Klaue 7, 8 der die zu beschickende Spule tragenden Fangscheibe 1 oder 2 gegenüber der zugeordneten
Trennvorrichtung 14 oder 15 abzutasten. Die weiter notwendigen und bekannten Mittel, über die der
Transport des Fadens 16 innerhalb der Klaue 7 oiler 8 unmittelbar nach der Abtastung ausgelost wird, sivl
nicht dargestellt.
Die vorerwähnten Abtastcini ichtungen umfassen
im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Anzeigegerät 17, das beispielsweise induktiv arbeitet und das
auf einem festen Rahmen 18 gegenüber dem der Fangscheibe 2 entgegengesetzten äußeren Ende der
Welle 6 angeordnet ist. Das Anzeigegerät 17 wird über elektrische Leitungen 19 versorgt und liegt gegenüber
dem oberen Teil einer am äußeren Ende der Welle 6 befestigten Scheibe 21. Diese weist an ihrem
Umfang eine Markierung, im vorliegenden Falle eine
Öffnung 22 auf, die in einer bestimmten Winkelstellung zur Klaue 8der Fangscheibe 2 liegt. Die Öffnung
22 kann somit gegenüber der Klaue 8 um jeden beliebigen Winkel verschoben werden. Die Abtastung
der Öffnung 22 durch das Anzeigegerät 17 bei ihrem Vorbeilauf vor diesem Gerät ermöglicht es, die Winkelstellung
der Klaue 8 in diesem Augenblick zu bestimmen.
Der Welle 5 sind selbstverständlich entsprechende Abtasteinrichtungen zugeordnet.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit der oben beschriebenen Vorrichtung erfolgt
wie folgt:
Wenn die auf der Fangscheibe 1 gelagerte Spule mit einer bestimmten Fadenmenge beschickt worden
»5 ist, zeigt ein automatisches System diese Menge an
und steuert die Verschiebung einer Umlenkrolle über die zu beschickende Spule 9. Der Faden wird somit
in die Nähe des Flansches 13 und der Fangscheibe 2 geführt (Pfeil F, Fig. 3), die sich beide für einen vor
dem Anzeigegerät 17stehenden Betrachter gegen den Uhrzeigersinn mit einer der Aufwickelgeschwindigkeit
des Fadens 16 (Pfeil G, Fig. 1) entsprechenden Geschwindigkeit drehen.
Wenn der Faden 16 in unmittelbarer Nähe der Rotationsebene Pder Spitze 23 der Klaue 8 (Fig. 3) angekommen
ist, so entspricht die Lage der Öffnung 22 vor dem Anzeigegerät 17 einer Stellung 8a der
Klaue 8 (Winkel A). In der Stellung 8o liegt die Klaue 8 also, bezogen auf das dargestellte Ausführungsbeispiel,
um einen Winkel von etwa 15° entgegen dem Uhrzeigerdrehsinn zur Trennvorrichtung 15
versetzt. Das Anzeigegerät 17 registriert den Durchlauf der Klaue 8 in der Stellung 8a und gibt nun ein
Signal ab, durch das der Fadenführer für den Faden 16 angesprochen und dieser an der Spitze 23 der
Klaue 8 vorbei (Pfeil F', Fig. 3) bewegt wird.
Dieser Transport muß abgeschlossen sein, bevor die Klaue 8 nach Durchlauf nahezu einer ganzen Umdrehung
wieder an der Trennvorrichtung 15 angelangt ist. Vorzugsweise und aus Sicherheitsgründen werden
die verschiedenen Parameter so gesteuert, daß der Transport des Fadens in den Greifbereich der Klaue 8
erfolgt ist, bevor diese die maximale Winkelstellung Sb (Winkel ß, Fig. 1) erreicht hat. In der Stellung
8b hat die Klaue einen Abstand zum Faden, der gerade
noch Berührungsfreiheit zwischen dem Faden und der Klauenspitze 23 gewährleistet, wenn der
Transport des Fadens 16 an der Klauenspitze vorbei noch nicht abgeschlossen ist und die Klaue 8 die Stellung
8b einnimmt. Der Winkel B kann insbesondere in Abhängigkeit von der Drehgeschwindigkeit der
Fangscheibe 2 und dem gewünschten Sicherheitsabstand variieren. Er beträgt im dargestellten Ausführungsbeispicl
etwa 15°.
Is; der Faden von der Klaue erfaßt, so wird er durch die Trennvorrichtung 15 abgeschnitten, und es beginnt
der Aufwickelvorgang auf der Spule 9. Jedes vorzeitige Reißen des Fadens beim Spulenwechsel
durch unerwünschten Kontakt zwischen Klaue und Faden wird auf die voi beschriebene Weise verhindert.
Im übrigen wiederholt sich der beschriebene Arbeitsablauf, sobald die Spule 9 voll ist und eine leere Spule
auf der Fangscheibe sitzt.
Zur besseren Veranschaulichung wird noch folgendes Zahlenbeispiel gegeben:
Die Fangscheibe 2 dreht mit 4000 U/min, eine Umdrehung der Klaue 8 erfolgt also in '/hfl see. Die
Winkel A und B betragen beispielsweise 15°, so daß
der Transport des Fadens 16 in weniger als V72 see.
abgeschlossen sein muß, um unerwünschte Berührungen zwischen dem Faden und der Spitze 23 der Klaue
auszuschließen. Wenn der mit d bezeichnete Durchmesser des Fadens 16 einen Millimeter beträgt
(Fig. 3), muß die Geschwindigkeit des Fadens 16 erheblich
über 72 mm/sec liegen.
In Abwandlung des vorbeschriebenen Ausführungsbeispieles kann das Signal für den Fadentransport
abgegeben werden, sobald die Klaue 8 (oder 7) eine bestimmte Winkelstellung vor der Trennvorrichtung
15 (oder 14) erreicht hat. Ks kann also der Tran:
portbefehl gegeben weiden, wahrend die Klaue 7, noch vor der Trennvorrichtung 14. 15 liegt, wenn di
Ansprechzeit des Systems zur Steuerung des Fadei transportes zwischen der Dauer einci Umdrehung um
der Dauer zweier Umdrehungen der Fangscheib liegt. Für das Faden-Transportsystem wird damit di
Gesamt-Arbeitszeit verlängert. In der Praxis kann si«
einer Drehung der Klaue 8 (oder 7) um eine Umdrc hung bis zu maximal zwei Umdrehungen entspr
chen.
Die Öffnung 22 kann durch einen an der Seheibi
21 befestigten Flügel ersetzt werden. Das Anzeigege rät 17 erfaßt dann anstelle der Öffnung 22 den Flügel
Das Anzeigegerät 17 könnte des weiteren auch in de Nähe der entsprechenden Fangscheibe 2 (oder 1) oil
der Klaue 8 angeordnet sein, die dann entsprechend Markierungen tragen müßten.
Als Anzeigegeräte könnten Geräte eingesetzt wer den, die auf kapazitiver, elektromagnetischer ode
mechanischer Grundlage arbeiten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Verfahren zum Fangen eines Fadens beim Spulenwechsel zwischen achspa.allelen Spulen,
die auf koaxialen Fangscheiben gelagert sind, welche jeweils mit einer am Umfang angeordneten
Klaue zum Festhalten des Fadens auf einer zugeordneten Spule versehen sind, wobei zum Durchtrennen
des Fadens nach dem Aufwickelvorgang feststehende Trennvorrichtungen vorgesehen sind,dadurch gekennzeichnet,daß die Klaue
der Fangscheibe, die die leere Spule trägt., in eine bestimmte Winkelstellung gegenüber der zugeordneten
Trennvorrichtung gedreht wird und daß danach der Transport des Fadens von der vollen
auf die leere Spule ausgelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Transport des Fadens unmittelbar
nach Durchlauf der der leeren Spule zugeordneten Klaue durch die Ebene der Trennvorrichtung
ausgelöst und vor Beendigung einer weiteren vollen Drehung der Klaue abgeschlossen
wird.
3. Vorrichtung zum Fangen eines Fadens beim Spulenwechsel zwischen achsparallelen Spulen,
die auf koaxialen Fangscheiben gelagert sind, welche jeweils mit einer am Umfang angeordneten
Klaue zum Festhalten des Fadens auf einer zugeordneten Spule versehen sind, wobei zum Durchtrennen
des Fadens nach dem Aufwickelvorgang feststehende Trennvorrichtungen vorgesehen sind, insbesondere zum Durchführen des Verfahrens
nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Fangscheibe (1,2) eine Einrichtung
(17, 21, 22) zum Abtasten einer bestimmten Winkelstellung der Klaue (7, 8) jeder
Fangscheibe (1, 2), die die leere Spule (9) trägt, sowie zum Auslösen des Fadentransportes in die
Klaue (7, 8) unmittelbar nach Abtasten der Winkelstellung zugeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (17,21, 22) ein
Anzeigegerät (17) und eine Markierung (22) umfaßt, die gegenüber der Klaue (7, 8) der Fangscheibe
(1,2) eine bestimmte Winkelstellung einnimmt und die bei ihrem Umlauf vor dem Anzeigegerät
(17) durch dieses abtastbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Anzeigegerät (17) an dem
gegenüber der Fangscheibe (1, 2) entgegengesetzten Ende der Antriebswelle (5, 6) angeordnet ist
und sich gegenüber einer mit diesem Ende fest verbundenen Scheibe (21) befindet, die die Markierung
(22) trägt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierung (22) durch eine
in der Scheibe (21) vorgesehene Öffnung gebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierung (22) durch einen
auf der Scheibe (21) befestigten Flügel gebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Anzeigegerät (17) an dem der Fangscheibe (1, 2) zugeordneten Ende der
Antriebswelle (5. 6) angeordnet ist und sich gegenüber der Klaue (7. 8) oder der Fangscheibe
(1, 2) befindet, und daß die Fangscheibe (1, 2) oder die Klaue (7, 8) die Markierung (22) tragen.
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