DE1280997B - Absorber fuer elektromagnetische Wellen - Google Patents
Absorber fuer elektromagnetische WellenInfo
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- Shielding Devices Or Components To Electric Or Magnetic Fields (AREA)
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. Cl.:
HMq
Deutsche Kl.: 21a4-71
Nummer: 1280997
Aktenzeichen: P 12 «0 997.1-35 (M 41913)
Amnddetag: 23. Juni 1959
Die Erfindung betrifft einen Absorber für elektromagnetische Wellen, insbesondere für Kurzwellen
oder Mikrowellen, bei dem in Einfallsrichtung der Wellen vor einer vollständig reflektierenden Wand
dielektrische und leitende, in sich geschlossene Schichten in der Weise alternierend aufeinanderfolgen, daß
jede leitende Schicht zwischen zwei dielektrischen Schichten liegt und die Leitwerte der leitenden
Schichten in Richtung auf die reflektierende Wand hin zunehmen.
Absorber für elektromagnetische Wellen haben im wesentlichen zwei Einsatzgebiete: Sie können einerseits
dazu benutzt werden, um in der Umgebung einer zu erprobenden Antenne oder eines anderen mit
elektromagnetischen Wellen arbeitenden Gerätes gelegene Körper mit reflektierender Oberfläche zu verkleiden,
um auf diese Weise die Messungen störende Reflexionen der von der Antenne bzw. den sonstigen
Geräten ausgehenden oder aufgefangenen elektromagnetischen Wellen zu vermeiden, und andererseits
können sie als eine Art Tarnung von Gegenständen mit einer elektromagnetische Wellen reflektierenden
Oberfläche dienen, um deren Entdeckung mittels solcher Wellen zu verhindern. In beiden Fällen wird
von dem Absorber verlangt, daß er nach seiner Aufbringung auf die Oberfläche des störenden bzw. zu
tarnenden Körpers die ursprungliche Reflexion der einfallenden elektromagnetischen Wellen auf einen
möglichst geringen Bruchteil des ursprünglichen Wertes herabsetzt. Bei Körperoberflächen mit einer gegenüber
der Wellenlänge der einfallenden Wellen großen Lineardimension ist dabei der Reflexionsfaktor die
für das Reflexionsverhalten bestimmende Größe, und in der Praxis reicht es aus, wenn das durch diesen
Faktor gegebene Verhältnis zwischen der einfallenden und der reflektierten Wellenamplitude bzw. Wellenleistung
einen Wert von 1:0,141 bzw. von 1:0,02 nicht unterschreitet. Dazu wird weiter verlangt, daß
der geforderte kleine Wert für den Reflexionsfaktor für einen möglichst großen Frequenzbereich der einfallenden
Wellen erzielt wird und daß der Absorber der leichten Anbringbarkeit wegen möglichst dünn
und leicht ausfällt.
Diesen Forderungen hat man bisher mit zwei Grundtypen von Absorbern gerecht zu werden versucht,
ohne jedoch vollen Erfolg zu haben. Zum einen hat man als Gradientenabsorber bezeichnete
Absorber gebaut, die eine Struktur mit stetig veränderlichen geometrischen und elektrischen Eigenschaften
aufweisen und dementsprechend für die einfallenden elektromagnetischen Wellen eine charakteristische
Impedanz veränderlicher Art darstellen.
Absorber für elektromagnetische Wellen
Anmelder:
The McMillan Corporation of North Carolina,
Raleigh, N. C. (V. St. A.)
Raleigh, N. C. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. W. Germershausen, Patentanwalt,
6000 Frankfurt, Gärtnerweg 28
Als Erfinder benannt:
Hans Jürgen Schmitt, Arlington, Mass. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 24. Juni 1958 (744165) - -
Diese Absorber führen zwar tfber einen relativ breiten
Frequenzbereich zu zufriedenstellenden Reflexionsfaktoren, sie haben jedoch den schwerwiegenden
Mangel einer großen Dicke, die in der gleichen Größenordnung liegt wie die Wellenlänge der niederfrequentesten
der zu absorbierenden Wellen. Die zweite, als Resonanzabsorber beeeichnete Bauart
zeichnet sich durch diskret leitende und dielektrische Schichten aus, die alternierend aufeinanderfolgen.
Diese Absorber lassen sich zwar relativ dünn und leicht bauen, haben aber den Nachteil, daß sie einen
befriedigend kleinen Reflexionsfaktor nur für einen sehr begrenzten Frequenzbereich zu liefern vermögen.
Ein Absorber, der über einen größeren Frequenzbereich hinweg eine Verminderung des Reflexionsfaktors
anstrebt, ohne daß dieser irgendwo innerhalb des fraglichen Frequenzbereichs exakt den an sich
idealen Wert Null erreicht, ist in dem Buch »Principles of Microwave Circuits« von CG.Montgomery,
R. H. Dicke und E. M. Purcell, Bd. 8 der Radiation Laboratory Series, New York, Toronto
und London, 1948, auf den Seiten 3% bis 399 beschrieben. Bei diesem bekannten Absorber folgen in
Einfallsrichtung der zu absorbierenden elektromagnetischen Wellen vor einer Metallwand eine Mehrzahl
von leitenden Schichten aufeinander, die voneinander und von der Metallwand durch eine gleiche Anzahl
von untereinander identischen dielektrischen Schichten getrennt sind, und auch die äußerste leitende
Schicht ist gegen den freien Raum hin durch eine dielektrische Schicht aus gleichem Material, aber
M» tM/UST
3 4
von anderer Picke abgedeckt. Das Grundprinzip der dielektrischen Schichten und die Leitwerte der
dieses bekannten Absorbers liegt darin, eine all- leitenden Schichten so bemessen werden, daß die
mähliche Anpassung zwischen dem Leitvermögen Eingangsimpedanz des Absorbers für eine vorgeder
Metallwand und dem des freien Raumes bzw. gebene, der Anzahl der dielektrischen Schichten
einen möglichst kontinuierlichen übergang zwischen 5 gleiche Anzahl von Frequenzen der einfallenden
diesen beiden Extremwerten zu erzielen. In Verfolg elektromagnetischen Wellen rein reell ist und ihr
dieses Grundprinzips werden die Leitwerte der ein- Absolutwert der Impedanz der Umgebung entspricht,
zelnen leitenden Schichten so gewählt, daß sie in Das Grundprinzip der Erfindung besteht also darin,
Richtung auf die Metallwand hin zunehmen; eine auch die geometrischen und die elektrischen Eigen-Einbeziehung
der geometrischen und der elektrischen 10 schäften der dielektrischen Schichten für die VerEigenschaften
der zwischen den leitenden Schichten ringerung des Reflexionsfaktors heranzuziehen, und
liegenden dielektrischen Schichten erfolgt dagegen es kommt darauf an, diese Eigenschaften so zu
nicht. wählen, daß jedes Dielektrikum für die einfallenden
Ein solcher Absorber vermindert zwar das Re- elektromagnetischen Wellen nicht nur eine Phasenflexionsvermögen
der damit verkleideten Metallwand 15 drehung, sondern auch einen Impedanzsprung hervorin
einem bestimmten Frequenzbereich, vermindert es ruft.
jedoch an keiner Stelle des Frequenzbereichs auf den Eine insbesondere für die Forderung nach hoher
Idealwert Null und erweist sich außerdem wegen der Festigkeit bei geringem Gewicht günstige Weiterzur
Erreichung tragbarer Reflexionsfaktoren erforder- bildung der Erfindung besteht darin, den dielektrischen
liehen großen Anzahl von Schichten als sehr auf- 2o Schichten eine wabenartige Struktur zu geben; man
wendig in Herstellungskosten, Platzbedarf und Ge- erhält dann außerdem noch eine sehr bequeme
wicht. Außerdem verlangt das angewandte Grund- Möglichkeit, den Dielektrizitätskonstanten der einprinzip
die Verwendung dielektrischer Schichten aus zelnen Schichten den jeweils gewünschten Wert zu
einem Material mit möglichst niedriger Dielektrizitäts- geben, indem man die Wände der Waben aus einem
konstante, ein solches Material hat aber auch eine 25 Isoliermaterial herstellt, das an seiner Oberfläche
nur geringe Festigkeit, so daß der bekannte Absorber mit voneinander isolierten leitenden Teilchen belegt ist.
auch hinsichtlich seiner Festigkeit zu wünschen übrig- Für ein vollständigeres Verständnis der Erfindung
läßt. wird auf die nachstehende Beschreibung in Verbin-
Ein streng nach dem Prinzip der Resonanzabsorber dung mit der Zeichnung hingewiesen, in der
aufgebauter Absorber ist auf den Seiten 1 bis 7 der 30 F i g. 1 einen Querschnitt durch einen herkömm-
»Zeitschrift für angewandte Physik«, 1958, Heft 1, liehen Resonanzabsorber darstellt;
behandelt. Dieser bekannte Absorber besteht aus F i g. 2 ist eine Darstellung des Reflexionsfaktors
mehreren, in Einfallsrichtung der zu absorbierenden eines solchen Resonanzabsorbers als Funktion der
elektromagnetischen Wellen vor einer Metallwand in Frequenz; vorberechneten Abständen angeordneten leitenden 35 F i g. 3 ist ein Querschnitt durch einen einfachen
Schichten, die voneinander und von der Metallwand Absorber gemäß der Erfindung; durch gleich bemessene dielektrische Schichten ge- F i g. 4 umfaßt drei Darstellungen des Reflexionstrennt
sind; die Grenze gegenüber dem freien Raum faktors als Funktion der Frequenz für einen Absorber
bildet die äußerste leitende Schicht. Bei diesem des erfindungsgemäßen Typs. Die verschiedenen Kur-Absorber
jvird der Reflexionsfaktor für eine mit der 40 ven der F i g. 4 stellen das erzielbare Verhalten in
Anzahl der Dielektrika zwischen den leitenden Schich- Abhängigkeit von der Wahl der diskreten Frequenzen
ten untereinander und der Metallwand gleiche Anzahl dar, bei welchen die Absorption praktisch vollvon
Einzelfrequenzen innerhalb eines bestimmten kommen sein soll; Frequenzbereiches zu Null und erreicht auch für die F i g. 5 ist ein Querschnitt durch einen Absorber
zwischen diesen Frequenzen liegenden Frequenz- 45 gemäß der Erfindung, der eine größere Zahl von
bereicheverminderte Werte. Nachteilig ist jedoch, daß Schichten aufweist als der Absorber nach Fig. 3;
die äußerste, an den freien Raum angrenzende Schicht F i g. 6 ist eine Darstellung des Reflexionsfaktors
eine leitende Schicht sein muß, was einerseits die Auf- als Funktion der Frequenz für einen Absorber
wendung einer im Hinblick auf die erzielbare Anzahl gemäß der Erfindung, der drei dielektrische Schichten
von Nullstellen für den Verlauf des Reflexionsfaktors 50 aufweist;
über der Frequenz nutzlosen Schicht erfordert und F i g. 7 ist eine Darstellung des Reflexionsfaktors
andererseits auch aus Gründen der Haltbarkeit und als Funktion der Frequenz für einen Absorber
Korrosionsfestigkeit des gesamten Absorbers un- gemäß der Erfindung, der vier dielektrische Schichten
erwünscht ist. Auch dieser bekannte Absorber läßt aufweist;
also hinsichtlich der eingangs aufgestellten Forderun- 55 F i g. 8 ist eine Darstellung des Oberflächenleitgen
an einen befriedigenden Absorber noch Wünsche wertes für als leitende Schichten verwendete halboffen. · leitende Folien (Verlustfolien) als Funktion der rela-Äusgehend
von diesem bekannten Stand der Tech- tiven Lage dieser Folien in der Absorberstruktur, und
nik war es daher Aufgabe der Erfindung, einen Fi g. 9 a und 9 b sind Darstellungen der relativen
Absorber anzugeben, der einerseits den Reflexions- 60 Dielektrizitätskonstanten und der normierten Abfaktor
für eine möglichst große Anzahl von Frequenzen , ,. . d , , ,. ... „, „
der einfallenden elektromagnetischen Wellen exakt sorberd«*e -, so bezogen auf die längste Wellenzu
Null macht und zwischen diesen Frequenzen auf länge, bei der der Absorber praktisch vollkommene
einen niedrigen Wert absinken läßt und der sich Absorption erreichen soll, als Funktion der Anzahl /
andererseits bei großer Eigenfestigkeit durch niedriges 65 der in der Absorberstruktur verwendeten dielektri-Gewicht
und geringe Dicke auszeichnet. sehen Schichten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge- Die Bedeutung der Querschnittsbilder und der
löst, daß die Dielektrizitätskonstanten und die Dicken Darstellungen in den oben angegebenen Figuren
wird besser verständlich, wenn zunächst eine Diskussion des herkömmlichen Resonanzabsorbers vorgenommen
wird. Beim Resonanzabsorber der F i g. 1 ist eine reflektierende Metallwand 11 mit einer dielektrischen
Schicht 12 bedeckt, die wiederum mit einer verlustbehafteten Folien 13 bedeckt ist, worauf
die ankommende elektromagnetische Welle trifft. Die verlustlose dielektrische Schicht 12 hat eine Dicke U1
und eine relative Dielektrizitätskonstante F1, und die verlustbehaftete Folie 13 weist eine Dicke d2, eine
relative D. K. e2 und eine Oberflächenleitfähigkeit a2
auf.
Für jede einfallende elektromagnetische Welle erhält man den Reflexionsfaktor dieses Absorbers durch
Lösung der Maxwellschen Gleichungen bei Kenntnis der Grenzbedingungen an den drei Übergangsstellen,
d. h. zwischen Metallwand 11 und dielektrischer Schicht 12, zwischen dielektrischer Schicht 12 und
der Verlustfolie 13 und zwischen der Verlustfolie 13 und dem Luftraum, aus dem die elektromagnetische
Welle einfällt.
Obgleich die Maxwellschen Gleichungen zur Berechnung des Vielschichtabsorbers herangezogen werden
können, ist es bequemer, das Verhalten solcher Strukturen mittels der Leitungstheorie zu behandeln,
und zwar so lange, wie man annehmen darf, daß die elektromagnetische Welle eine im wesentlichen ebene
Wellenfront besitzt.
Die Leitungstheorie sagt aus, daß an der Übergangsstelle zwischen der dielektrischen Schicht 12
und der Verlustfolie 13 der einer elektromagnetischen Welle dargebotene Wellenwiderstand (Impedanz) gegeben
ist durch folgenden Ausdruck:
Eingangsleitwert des Körpers und Y0 den Leitwert
des freien Luftraumes.
Unter der Voraussetzung, daß die elektromagnetischen
Wellen im wesentlichen ebene Wellenfronten besitzen, normal zur Oberfläche des Absorbers einfallen
und die Verlustfolie 13 dünn gegenüber der Wellenlänge im Inneren des Materials ist und der
Verschiebungsstrom im Inneren der Verlustfolie 13 gegenüber dem Leitungsstrom vernachlässigt werden
kann, lassen sich aus den Gleichungen (2) und (3) folgende Ausdrücke herleiten:
a2d2
Der Eingangsleitwert ergibt sich als zweigliedrige Summe mit einem Glied, das die Eingangsimpedanz
von dielektrischer Schicht 12 und Wand 11 enthält und einem Glied, das den Oberflächenwiderstand K1
der Verlustfolie 13 enthält.
Bei der Ableitung der Gleichungen (4) und (5) wurden folgende Substitutionen gemacht:
/J" Po Y
_· ι
= Z1IgJk1Cl1,
(D
35
Durch Einsetzen vorstehender Werte in Gleichung (3) ergibt sich folgender Ausdruck Für den
worin Z, die Impedanz der dielektrischen Zwischenschicht 12 und ^1 die Ausbreitungskonstante in der
dielektrischen Schicht 12 bedeutet.
Es ist zu beachten, daß die Impedanz Z1 auch den
Es ist zu beachten, daß die Impedanz Z1 auch den
Einfluß der Metallwand 11 enthält und daß die Aus- 4o Refl^ionsfaktor dlsYb^bm' der" FTg"
breitungskonstante definiert ist als (a +jß), wo α die
Dämpfungskonstante und β die Phasenkonstante in
der Zwischenschicht ist.
Dämpfungskonstante und β die Phasenkonstante in
der Zwischenschicht ist.
Die Verlustfolie 13 transformiert die Impedanz Zi
in die Eingangsimpedanz Zfn\ die offensichtlich die
Eingangsimpedanz der gesamten Absorberstruktur ist. Entsprechend der Leitungstheorie ist ZjJ' gegeben
durch den folgenden Ausdruck:
γ —
1-Z0) -K5
+ Z0)+ K1
Z(1> + Z2 tgjk2d2
1 +
(2)
wobei Z2 die Impedanz der Verlustfolie 13 und k2 wobei A0 = 4Vf1(Z1 die längste Wellenlänge bezeichnet,
die Ausbreitungskonstante der Verlustfolie 13 be- 55 für die, wenn Ks gleich Z0 ist, der Reflexionsfaktor
deutet. Null wird. Stellen, an denen der Reflexionsfaktor in
Ganz allgemein ist der Reflexionsfaktor eines diesen Absorbertypen nach Null geht, werden im
g
Körpers durch folgenden Ausdruck gegeben:
Körpers durch folgenden Ausdruck gegeben:
Yo
1 +-—
(3)
worin bedeutet Zin die Eingangsimpedanz des Körpers,
Z0 die Impedanz des freien Luftraumes, Yin den
folgenden als Resonanzstellen bezeichnet, während Stellen, wo die Kurven der in F i g. 2, 4, 6 und 7
dargestellten Typen Maxima erreichen, Antiresonanzstellen genannt werden. Man bemerke, daß diese
Darstellungen der Größe des Reflexionsfaktors als
Funktionen des Verhältnisses y gezeichnet sind, wo X0 wie oben definiert ist und λ jeden Wert annehmen
kann. Der Reflexionsfaktor als Funktion von —■ stellt
sich als eine unendliche Folge von Resonanzstellen
für ungerade Werte des Verhältnisses y dar, die mit
einer unendlichen Folge von Antiresonanzstellen alternieren, an denen der Reflexionsfaktor den Betrag 1 annimmt. S
Die Kurven21 und 22 der Fig. 2 zeigen den
Betrag des Reflexionsfaktors für verschiedene Wellenlängen. Parameter der Kurven ist die relative DiefektrizitätskoMtante der dielektrischen Zwischenschicht 12. Ein Anwachsen der relativen D. K. der
dielektrischen Schicht 12 verschärft die Resonanzstellen des Absorbers, wobei sich der Wellenlängenbereich mit annehmbar kleiner Absorption verkleinert, wenn die relative D. K. der dielektrischen
Schicht 12 hoch gewählt wird, um den Absorber dünn zu machen, so wird dieser herkömmliche
Absorbertyp praktisch nur noch für Wellen der Wellenlänge der Resonanzstelle brauchbar. Gerade
hierin liegt die Bedeutung der Erfindung, da sie praktisch vollkommene Absorption bei einer Vielzahl von diskreten FrecpeJizen ergibt zusammen mit
einer zufriedenstellenden Absorption zwischen diesen Frequenzen.
Fig.3 zeigt eine reflektierende Wand31, eine
dielektrische Zwischenschicht 32 und eine Verlustfolie 33 vermehrt um eine weitere dielektrische Schicht
34. Im herkömmlichen Absorber konnte vollständige Absorption nur bei einer Frequenz erreicht werden,
weil nur drei unabhängige Parameter bestimmt werden konnten, almlich d, P1 und R1. Bei dem Absorber
4er F i g. 3 existieren dagegen fünf unabhängige
Parameter, nämlich du Ys>
d2 und F2. Die Existenz
dieser fünf unabhängigen Parameter gibt die Möglichkeit, praktisch vollkommene Absorption bei zwei
Frequenzen zu erreichen, weil für zwei verschiedene Frequenzen man· den Realteil der Eingangsimpedanz
des Absorbers gleich Z0 und den Imaginärteil der Eingangsimpedanz gleich Null machen kann. Vollständige
Anpassung eines Absorbers an den freies Raum erfordert, daß der Realteil der Eingangsknpedanz
gleich Z0 ist, das sind 377 Ohm, und daß der Imaginärteil der Eingangsimpedanz des Absorbers
gleich Null ist, wie es beim freien Raum der Fall ist. Es soll nun mathematisch gezeigt werden, daß der
Absorber gemäß F i g. 3 praktisch vollkommene Absorption bei zwei diskreten Frequenzen und zufriedenstellender
Absorption zwischen diesen beiden diskreten Frequenzen erreicht. Durch die hinzugefügte
dielektrische Schicht 34 ergibt sich statt Gleichung (3) der Ausdruck
d2
Nach Einführung einer neuen dimensionslosen Größe Y2 = φ- ergibt sich mit Gleichungen (1), (5)
und (7) folgender Ausdruck:
r ti-^ ft? ig-^
V^" >■
(8)
Anpassung der entsprechenden Real- und Imaginärteile der Gleichung (8) an die entsprechenden Werte
des freien Raumes, zusammen mit folgenden Abkürzungen:
^-MT-A: ^
ergibt die folgenden Bedingungen dafür, daß der Absorber der F i g. 3 an den freien Raum angepaßt
ist and bei zwei diskreten Frequenzen praktisch vollkommen absorbiert:
+1 —
-tg<n/y=.y, tf (lift)
(9)
Die zweite dieser Gleichungen fordert, daß die Phasenverschiebung durch die dielektrische Schicht 32
gleich der durch die dielektrische Schicht 34 sein muß. Die Phasenverschiebung eines dielektrischen
Körpers kann definiert werden als der Phasenwinkel, der zwischen zwei Wellenfronten weitab vom Körper
existieren würde, die beide vom selben Sender stammen und von denen die eine den dielektrischen Körper
passiert hat, die andere dagegen nicht. Da tg(nß) ausgedrückt werden kann durch Glieder mit tg/i,
so ergibt Gleichung (9) einen Satz von zwei Gleichungen mit drei unbekannten Größen P1, F2, Yx.
Man beachte, daß in jedem physikalisch realisierbaren Absorber P1 und P2 nicht kleiner als 1· sein
können und Y, positiv ist. Wenn daher ein Parameter und η willkürlich gewählt sind, so liegen die übrigen
Parameter fest, und der Betrag des Reflexionsfaktors kann als Funktion der Frequenz gezeichnet werden.
Die Fig.4a bis 4c sind drei verschiedene Darstellungen
des Reflexionsfaktors als Funktion der Frequenz für den Absorber der F i g. 3, wobei die
Werte für X0 und für η frei gewählt sind und ebenso die
relativen Dielektrizitätskonstanten der dielektrischen Schicht 32. Man beachte, daß η das Verhältnis zwischen
den beiden diskreten Frequenzen bedeutet, für welche Resonanz oder vollständige Absorption
erreicht werden soll. Die Wahl des Wertes von η ist ein Schritt zur Festlegung der Bandbreite des Absorbers.
Weiterhin ist zu beachten, daß die Wahl
eines hohen Wertes für η es sehr schwierig macht,
einen niederen Wert des Reflexionsfaktors zwischen den diskreten Frequenzen zu bewahren. Demgegenüber
hilft die Benutzung einer dielektrischen Schicht 32 mit niederer relativer D. K. zur Bewahrung eines
niedrigen Reflexionsfaktors zwischen den Resonanzpunkten. Die Herstellung eines niederen Reflexionsfaktors
durch kleine relative Dielektrizitätskonstante der Zwischenschicht hat den Nachteil, daß eine
höhere Gesamtdicke des Absorbers nötig wird jn Anbetracht der Forderung, daß die Phasenverzögerung
jeder der beiden dielektrischen Körper 32 und 34 gleich sein soll. Denn Erniedrigung der relativen
D. K. bedeutet, daß die Dicke vergrößert werden muß, um eine gegebene Phasenverzögerung zu gewährleisten.
Aber trotz des Anwachsens der Gesamtdicke infolge der Wahl einer niederen D. K. der
dielektrischen Schicht überschreitet die Dicke des Absorbers nicht ein Viertel der längsten Wellenlänge,
die absorbiert werden soll. Weiterhin ist es immer noch möglich, auch mit einem sehr dünnen Absorber ■
bei einem gegebenen Paar von Frequenzen vollkommene Absorption zu haben, wenn A0 und η so
gewählt werden, daß sie Resonanzpunkte bei den gewünschten Frequenzen erzeugen und die relative
D. K. der dielektrischen Schichten hinreichend groß gemacht wird, und zwar dann, wenn wie bei der
Tarnung gegen Radar mit festen Frequenzen die Werte des Reflexionsfaktors zwischen den Resonanzpunkten
nicht wichtig sind.
Der Absorber nach F i g. 3 liefert zwei Resonanzpunkte. Wenn mehr als zwei Resonanzpunkte oder
eine zusätzliche Verbesserung des Reflexionsfaktors für zwischenliegende Frequenzen gewünscht werden,
werden Absorber mit drei oder mehr dielektrischen Schichten verwendet. Durch Addition von mehr
dielektrischen Schichten und mehr Verlustfolien kann man die Zahl der Resonanzpunkte unbeschränkt
vergrößern und die Werte für den Betrag des Reflexionsfaktors zwischen den Resonanzpunkten weiter
erniedrigen. F i g. 5 zeigt einen derart aufgebauten Absorber mit einer reflektierenden Wand 51 und
einer dielektrischen Schicht 52 auf der Welleneinfallsseite.
Die Auswahl von Materialien für den Bau eines erfindungsgemäßen Absorbers ist groß. Der Absorber
kann gebaut werden, indem man einfach hintereinander Lagen irgendeines dielektrischen Materials,
das die gewünschte D. K. und Dicke besitzt, mit Lagen eines Verlustmaterials aufstapelt. Verschiedene
Plastik oder Schaumstoff können als dielektrische Schichten benutzt werden und verschiedene schlechtleitende Materialien als Verlustfolien. Man kann
einen Absorber bauen, der eine einzige Verlustschicht aufweist, indem man auf die Rückseite der ersten
Schicht aus dielektrischem Schaum eine Graphitschicht aufstreicht, auf diese eine zweite Schicht dielektrischen
Schaumes aufklebt oder sonstwie befestigt und endlich eine der freien Oberflächen des
dielektrischen Schaumes mit Aluminium oder einer anderen elektrisch reflektierenden Substanz bestreicht.
Gezogenes Polystyrol ist ein Plastikschaum, der als dielektrische Zwischenschicht der Absorber verwendet
werden kann. Die gewünschte Dielektrizitätskonstante kann man erzielen, indem man das Polystyrol unter
kontrollierten Bedingungen dehnt, bis die gewünschte Dichte erreicht ist. Dielektrische Waben sind ein
anderes' für diese Zwecke geeignetes Material. Die
D. K. von Wabenmaterial kann dargestellt werden durch Beladung der Wandoberflächen mit metallischen
Teilchen, die voneinander isoliert sind. Noch ein anderes Material ist em Schaum aus Polyurethanen,
bei dem die Zellen untereinander Verbindung haben, so daß dielektrische Teilchen in dem Schaum
abgelagert werden können, um die Gesamt-Dielektrizitäts-Konstante des beladenen Polyurethans festzulegen.
Geeignete Materialien für die Verlustfolien sind imprägnierte Papiere mit hinreichender Oberflächenleitfähigkeit.
Claims (3)
1. Absorber für elektromagnetische Wellen, insbesondere
für Kurzwellen oder Mikrowellen, bei dem in Einfallsrichtung der Wellen vor einer vollständig
reflektierenden Wand dielektrische und leitende, in sich geschlossene Schichten in der
Weise alternierend aufeinanderfolgen, daß jede leitende Schicht zwischen zwei dielektrischen
Schichten liegt und die Leitwerte der leitenden Schichten in Richtung auf die reflektierende Wand
hin zunehmen, dadurch gekennzeichnet, daß die Dielektrizitätskonstanten und die
Dicken der dielektrischen Schichten und die Leitwerte der leitenden Schichten so bemessen sind,
daß die Eingangsimpedanz des Absorbers für eine vorgegebene, der Anzahl der dielektrischen Schichten
gleiche Anzahl von Frequenzen der einfallenden Wellen rein reell ist und ihr Absolutwert der
Impedanz der Umgebung entspricht.
2. Absorber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die dielektrischen Schichten eine wabenartige Struktur aufweisen.
3. Absorber nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände der Waben aus einem
Isoliermaterial bestehen, das an seiner Oberfläche mit voneinander isolierten leitenden Teilchen belegt
ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 911 746, 911 748;
deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 760 260;
»Zeitschrift für angewandte Physik«, 1956, S. 105 bis 114, und 1958, S. 1 bis 7;
IRE Transactions on Antennas and Propagation, Juli 1956, S. 385 bis 392;
C. G. Montgomery, R. H. D i c k e und
E. M. Pur ce 11, »Principles of Microwave Circuits«, Bd. 8 der Radiation Laboratory Series, New
York, Toronto und Londen, 1948, S. 396 bis 399.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
809 62J/1380 10. et Q Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
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US879489XA | 1958-06-24 | 1958-06-24 |
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DE1280997B true DE1280997B (de) | 1968-10-24 |
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