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Kupplung für den Formzylinder von Rotationsdruckmaschinen Die Erfindung
betrifft die Kupplung zwischen dem Fonnzylinder von Rotationsdruckmaschinen, insbesondere
-tiefdruckmaschinen und seiner Antriebswelle. Sie erstrebt, diese Kupplung so zu
gestalten, daß das Auswechseln des Formzylinders, das besonders häufig bei Tiefdruckmaschinen
ist, erleichtert wird, so daß dieser ohne umständliche Axialverschiebung ein- und
ausgerollt werden kann, daß ferner die Trennstelle so gelegt ist, daß diejenigen
Glieder in ständigem ungestörtem Eingriff verbleiben, die eine spielfreie übertragung
in axialer Richtung gewährleisten, wie das beispielsweise an einer axial auf Register
verstellbaren Antriebswelle erwünscht ist, wobei möglicherweise vorkommende Achsmittendifferenzen
zwischen Antriebswellen- und Formzylinderlager ausgeglichen werden.
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Zum Wechseln von Kalander- und Gravurwalzen ohne eine Axialverschiebung
eines oder beider Lagerzapfen ist eine Kupplung bekannt (deutsche Patentschrift
891642), bei der der Kupplungsflansch des Antriebswellenzapfens als Tasche
ausgebildet ist, in die der Zentrieransatz des Walzenkörpers eingelegt und durch
ein Abschlußstück gehalten werden kann. Der Zentrieransatz des Walzenkörpers besitzt
zu dem Zweck einen Schulterringbund mit einem Konusübergang, dem eine entsprechende
Konuswand in der Tasche des Kupplungsflansches zugeordnet ist, damit der Zentrieransatz
mit seiner Stirnfläche beim Einlegen fest gegen den Kupplungsflansch gedrückt wird.
Das läßt sich mit einem einfachen Einrollen der Walze nicht erreichen, sondern erfordert
ein umständliches Einlegen mit Hilfe eines Kranes. Außerdem müssen sämtliche zum
Auswechseln kommende Walzen genau übereinstimmende Schulterringbunde mit genau übereinstimmenden
Konusübergängen besitzen, was äußerst umständlich, aufwendig und teuer ist. Für
die Formzylinder von Rotationsdruckmaschinen sind derartige Vorbedingungen untragbar.
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Im Gegensatz zu der vorstehend gewürdigten Kalanderwalzenkupplung
ist es bei Rotationsdruckmaschinen bekannt (deutsche Patentschrift 1005
977), zwischen der gesondert gelagerten Antriebswelle und dem für sich gelagerten
Formzylinder eine Kupplung vorzusehen, deren auf der Antriebswelle festsitzende
äußere Kupplungshälfte die auf dem Forrazylinderwellenstummel festsitzende innere
Kupplungshälfte radial übergreift und mit ihr durch in der äußeren Kupplungshälfte
in radialer Richtung schwenkbar gelagerte Riegel axial zusammenhakbar ist. Hierbei
muß der Formzylinder mitsamt seiner inneren Kupplungshälfte axial aus der äußeren
Kupplungshälfte herausgezogen werden, wenn er ausgewechselt werden soll. Das macht
den Wechsel sehr umständlich. Sowohl an der Zahnkupplung als auch an dem Riegelhaken
sind lose Spiele nicht auszuschließen, zumal sie bei jedem Formzylinderwechsel aus
ihrem Eingriff gelöst werden müssen. Damit ist eine spielfreie übertragung des Antriebs
auf den Formzylinder sowohl in Umfangs- als auch in Achsrichtung nur mit großen
Aufwendungen an Paßarbeit zu erreichen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden. Die Erfindung
löst diese Aufgabe dadurch, daß einem glatten Achsstummelendzapfen des Formzylinders
zwei mittels Schrauben festklemmbare Halbschalen zugeordnet sind, von denen eine
stirnseitig an die eine Kupplungshälfte einer Achsmittendifferenzen zwischen Antriebswellenlager
und Formzylinderlager ausgleichenden Kupplung angekröpft oder angeflanscht ist,
deren andere Kupplungshälfte an der Antriebswelle sitzt und deren Kupplungshälftenträger
je ein Paar sich diametral gegenüberliegender radialer Führungsbüchsen aufweisen,
wobei die beiden Paare um 90' versetzt zueinander liegen und in alle vier
Führungsbüchsen passende Zapfen eines gemeinsamen mittleren Kupplungsgliedes greifen.
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Ausgleichskupplungen zum Ausgleich von Achsmittendifferenzen sind
an sich bekannt (deutsche Patentschrift 480241); bei ihnen wird ein vier Führungszapfen
aufweisendes mittleres Kupplungsglied von jeweils zwei einander diametral gegenüberliegenden
Zapfen einer der beiden Kupplungshälften erfaßt.
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Die Erfindung bedient sich einer solchen Kupp-#lung außer zum Ausgleich
von Achsmittendifferenzen zwischen dem Antriebswellen- und Formzylinderlager vor
allem auch zu einer spielfreien und in ständigem ungestörtem Eingriff verbleibenden
Übertragung des Antriebs auf den Formzylinder.
Die bei der Ausgleichskupplung
gegebene Paarung von Rundteilen wie Zapfen und Büchse gewährleistet mit einfachen
Mitteln eine spielfreie und somit registerhaltige übertragung des Antriebs auf den
Formzylinder. Ihr radiales Ausgleichsspiel bei Achsmittendifferenzen zwischen den
Lagern für die Achszapfen des Formzylinders, die sein waagerechtes Ein-und Ausrollen
zulassen, -und den davon gesonderten Lagern für die Antriebswelle beeinträchtigt
jene spielfreie übertragung in den anderen Raumkoordinaten nicht. Führungsbüchsen
und Zapfen bleiben in ständigem ungestörtem Eingriff. Die Trennstell- zum Auswechseln
des Formzylinders liegt an den jeiden Halbschalen, von denen diejenige, welche die
eine Hälfte der Ausgleichskupplung aufweist, ständig mit dieser verbunden bleibt.
Aus ihr bzw. in sie kann der Achsstummelendzapfen des Formzylinders jederzeit ohne
weiteres aus- bzw. eingerollt werden, ohne daß es einer Axialverschiebung bedarf.
Da die Kupplungsschließung durch Klemmdruck erfolgt kann durch einfaches Drehen
eine Grobeinstellung in Um-
fangsrichtung des Registers vorgenommen werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine Längsseitenansicht, teilweise im Schnitt, F i
g. 2 einen Querschnitt in der Ebene 1-1.
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Der Formzylinder 1 ist mittels eines Wälzlagerinnenringes 2
im Wälzlager 3 des Gehäuses 4 gelagert, das in der Maschinenseitenwand
5 sitzt. An dieser ist das Gehäuse 6 für den Antrieb befestigt, in
dem der Antriebswellenstammel 7 mit dem Laufring 8 ün Wälzlager
9 gelagert ist, dem der Simmering 10 vorgesetzt ist. Auf dem Antriebswellenstummel
7
ist mittels Keils 11 das Antriebsrad 12 befestigt, das von der Maschine
her durch das Rad 13 angetrieben wird. über die Triebwerksteile 14,15 wird
die Rakel angetrieben. Auf dem Endzapfen des Antriebsstummels 7 sitzt der
Abstandsring 16, gegen den das Schulterwälzlager 18 des Antriebswellenstummels
7
durch die Mutter 17 angezogen ist. Der Außenring des Schulterwälzlagers
18 ist in der SeitenregistersteRbüchse 19 gelagert und durch die Verschlußmutter
20 festgehalten. Die Registerstellbüchse 19 greift mit ihrem Außengewinde
in das Innengewinde der Lagerbüchse 21, die in dem Gehäuse 6 gelagert und
befestigt ist. Bei der Seitenregisterstellbüchse 19 ist der Flansch als Stimrad
22 ausgebildet, in welches das Zwischenrad 23 greift, das auf dem im Gehäuse
6
befestigten Bolzen 24 drehbar gelagert ist. Das Motorritzel 25 greift
in das Rad 23. Durch Druckknopfsteuerung oder elektronisch wird bei Seitenregisterdifferenzen
der Motor in der einen oder anderen Drehrichtung geschaltet und damit der Formzylinder
1 nach links oder rechts verstellt.
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Der Antriebsstammel 7 trägt einen Flansch 26 mit zwei
sich diametral gegenüberliegenden Segmentvorsprüngen 27, die in Ausnehmungen,
zwischen sich und Deckeln 28, die durch Schrauben 29 anklemmbar sind,
radiale Führungsbüchsen 30 festhalten. Um 901 versetzt befinden sich
entsprechende radiale 9
Führungsbüchsen 30', die sich diametral gegenüberstehen
und zwischen Segmentvorsprüngen 27' und Deckeln 28' durch Schrauben
29' gehalten sind. Diese Segmentvorsprünge 27' befinden sich an einer
Kupplungshälfte 31, ' die Be5tai#dteil einer Halbs.chale 35 ist, die
mit Hilfe einer Gegenhalbschale 37 und Schrauben 38 auf dem Endzapfen
des AchAtümmels des Formzylinders 1 festklemmbar ist. Die Muttern der Schrauben
38 sind dabei um eine Achse 36 seitwärts ausschwenkbar, wenn die Schrauben
gelöst sind. In die vier Führungsbüchsen 30 und 30' greifen jeweilig
passende Rundzapfen 34 eines gemeinsamen mittleren Kupplungsgliedes 33. In
radialer Richtung können die Zapfen 34 in den Büchsen 30,30' wandern und
damit Achsmittendifferenzen zwischen den Lagern der Antriebswelle und des Formzylinders
ausgleichen. In Umfangsrichtung und in axialer Richtung übertragen die Teile 34
einerseits und 30,30'
andererseits spielfrei und registergetreu.
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Die Trennstelle für das Auswechseln des Formzylinders 1 liegt
bei der Erfindung in der Längs-" mittenebene 40 und bietet schon für. sich allein
den großen Vorteil eines bequemen und schnellen Auswechselns ohne Axialverschiebung
des Formzylinlers oder anderer Kupplungsteile außer dem Lösen der Schrauben
38 und dem Abheben der Deckelschale 37.