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Einrichtung zum Verbinden des Formzylinders einer Rotationsdruckmaschine
mit dessen An -triebswelle Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Verbinden
des Formzylinders einer Rotationsdruckmas chine, insbesondere Tiefdruckmaschine,
mit seiner Antriebswelle mittels einer lösbaren und einer mit dieser verbundenen
winkelbeweglichen Kupplung.
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Bei derartigen Antriebsverbindungen müssen zum einen ein leichtes
Auswechseln des Formzylinders bzw. eine Trennung des Antriebs vom Formzylinder möglich
sein und andererseits geringe axiale Versetzungen von Formzylinderachse und Antriebsachse
ausgeglichen werden können, zumal der Antrieb in einem von der Seitenwand getrennten
aber mit diesem verbundenen Gehäuse angeordnet ist. Darüber hinaus sollen sich auch
während des Betriebes auftretende Durchbiegungen des Formzylinders nicht nachteilig
auf die Antriebsräder auswirken und deren schnellen Verschleiß unterbinden, wie
dies bei starrer Kupplung infolge der dann auftretenden Winkellage der beiden Wellen
der Fall ist.
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Es ist bereits bekannt (DT-PS 2 016 640), diesen Forderungen nachzukommen,
indem die Formzylinderwelle und die Antriebswelle mittels einer lösbaren und einer
mit dieser verbundenen winkelbeweglichen Kupplung aneinander befestigt sind. Als
Verbindungsstück wird dabei eine Druckstange mit kugeligen Enden verwendet, die
in entsprechend bemessenen Halbkugelschalen gelagert sind, so daß damitauch neben
der Schrägstellung beider Achsen zueinander eine axiale Kraft aufbringbar ist, um
das Seitenregister zu korrigieren. In der Praxis hat sich gezeigt, daß eine derartige
Verbindung sich schnell abnutzt und daher einer ständigen Nachstellung in kurzen
Zeiträumen bedarf. Zudem erfordert die lösbare Kupplung wegen der Ringstücke in
den Klemmschellen auch eine größere Baulänge des Formzylinderzapfens, was sich ungünstig
auf die Gesamtkonzeption auswirkt.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, die Verbindung zwischen Formzylinder
und Antriebswelle derart auszubilden, daß die Kraftübertragung in jeder beliebigen
Winkelstellung der beiden Wellen zueinander umfangs registergerecht erfolgen kann,
die Kupplung wartungs- und schmierfrei ist, eine Abnutzung vermieden wird und gleichzeitig
auch der Aufbau einfacher und demnach die Herstellung billiger wird, wobei auch
die Seitenregiste rverstellung gewährleistet ist.
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Nach der Erfindung wird dies bei einer Einrichtung der eingangs genannten
Art dadurch erreicht, daß zwischen der Antriebswelle und der mit dem Formzylinder
verbundenen lösbaren Kupplung ein Federstab angeordnet ist. Diese Maßnahme ermöglicht,
trotz eines radialen und winkeligen Versatzes von Formzylinderwelle und
Antriebswelle,
einen geringeren Aufwand bei gleichzeitiger axialer Verschiebbarkeit zwecks Seitenregisterkorrektur.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist die lösbare Kupplung als
selbstzentrierende Rings pannkupplung aus gebildet. Auf diese Weise können Formzylinder
und Antriebswelle in jeder beliebigen Winkelstellung zueinander auf Umfangsregisterhaltigkeit
gebracht werden.
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Die Verwendung einer Federblattkupplung als winkelbewegliche Kupplung
ihrerseits ermöglicht bei einfacher Bauweise eine erhebliche Winkelabweichung zwischen
Formzylinder und Antriebswelle ohne den Antrieb zu beeinträchtigen.
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In vorteilhafter Weise ist nach der Erfindung zwischen den beiden
spiegelbildlichen Hälften der winkelbeweglichen Kupplung eine Meßscheibe angeordnet,
mit deren Hilfe die Seitenregisterstellung des Form zylinders feststellbar -ist.
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Die Ausbildung der Ringspannkupplung aus zwei spiegelbildlich zueinander
angeordneten gleichen Teilen ermöglicht ein schnelles Kuppeln und Entkuppeln in
jeder beliebigen Winkelstellung der beiden Wellen zueinander, so daß damit bereits
eine grobe Umfangs registereinstellung durchführbar ist.
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In vorteilhafter Weise kann das Lösen der Kupplung sowohl von Hand
als auch durch ein Druckmittel erfolgen, indem die beiden Teile der lösbaren Kupplung
mittig voneinander getrennt und gemeinsam längsverschoben werden.
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Weitere Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen. In der Beschreibung
wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
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Es zeigen Figur 1 eine Vorderansicht von Formzylinder, Kupplung und
Antrieb schematisch, Figur 2 einen Längsschnitt durch die Einrichtung zum Verbinden
der beiden Wellen, Figur 3 eine Stirnansicht auf die w,inkelbewegliche Kupplung.
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In Figur 1 ist mit 1 der Form zylinder eines Druckwerks bezeichnet1
der mit seinem einen Wellenstummel 2 in einem Zylinderrollenlager 3 der Seitenwand
4 gelagert ist. An letzterer ist das Getriebegehäuse 5 befestigt, das von einer
alle Druckwerke umfassenden Längswelle 6 durchsetzt wird und auf der zu jedem Druckwerk
gehörig ein Kegelrad 7 angeordnet ist, das mit einem weiteren Kegelrad 8 auf einer
zur Längswelle senkrecht verlaufenden Zwischenwelle 9 in Eingriff ist. Uber ein
auf der Zwischenwelle 9 vorgesehenes geradverzahntes Stirnrad 10 erfolgt der Antrieb
des Formzylinders 1 mit dem Stirnrad 11 auf der Antriebswelle 12, an deren einem
Ende ein Flansch 13 befestigt ist.
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Der Flansch 13 und der Wellenstummel 2 sind durch eine lösbare - 25
und eine winkelbewegliche 14 Kupplung miteinander ver
bunden, wodurch
neben einer Achsversetzung auch eine geringe Winkelneigung der Wellen 2, 12 zueinander
ausgleichbar ist.
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Die winkelbewegliche Kupplung 14 ist als Federblattkupplung ausguß
bildet und besteht aus zwei spiegelbildlich zueinander angeordneten Teilen mit den
Außenscheiben 15, 16 und den Innenscheiben 17, 18, an denen, wie aus Figur 3 hervorgeht,
jeweils vier Federblätter bzw.
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Federblätterpakete 19, 20, 21, 22 mit den Enden abwechselnd an der
Scheibe 15 und 17 bzw. 16 und 18 und anschließend an der Scheibe 17 und 15 bzw.
18 und 16 befestigt sind. Zwischen den Scheiben 17 und -18 ist eine Meßscheibe 23
befestigt, mit welcher die seitenregisterhaltige Lage des Form zylinders feststellbar
ist. Die Kupplung 14 ermöglicht in bekannter Weise ein Durchbiegen des Formzylinders,
ohne auf die Antriebswelle 12 einen Einfluß auszutiben ebenso wie damit geringe
Achsversetaungen der beiden Wellen ausgleichbar sind.
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Mit der Scheibe 16 ist eine Flanschbuchse 24 verschraubt, mit derem
anderen Ende der eine Teil der lösbaren selbstzentrierenden Kupplung 25 kuppelbar
ist Diese ist als zweiteilige sogenannte Ringspannkupplung ausgebildet und besteht
aus zwei Winkelflanschen 26, 27, von denen der eine 26 die Flanschbuchse 24 umfaßt,
während die andere 27 ebenfalls unter Zwischenschaltung einer långsgeschlitzten
Buchse 28 um den Formzylinderwellenstummel 2 greift. Innerhalb der Winkelflanschen
26, 27 sind, wie Figur 2 zeigt, eine Anzahl flachkegelige Federscheiben 29, 30 in
der Art von Tellerfedern vorgesehen, die einerseits am Flansch 26 bzw. 27 und andererseits
an Scheiben 31 bzw. 32 anliegen, die sich gegenseitig aufeinander ab stützen. Durch
axiale Druckbeaufschlagung werden die Federscheiben
29, 30 gewissermaßen
aufgerichtet und die Innenkonturen drücken fest gegen den Außenmantel der Buchse
28, so daß eine kraftübertragende Verbindung zwischen der Flanschbuchse 24 bzw.
der Antriebswelle 12 und dem Wellenstummel 2 des Formzylinders hergestellt wird.
Da durch die Kupplung 25 der gesamte Umfang des Formzylinderwellenstummels erfaßt
wird, kann keine Verformung und Beschädigung der Spannstelle auftreten auch bei
verhältnismäßig kurzer Bauweise. Zum Kuppeln dient eine Schraubmutter mit kegeliger
Innenwand 34, die gegen Kugeln 35 anliegt und den Ringflansch 26 mit einem Gewinde
36 erfaßt, so daß bei einer Bewegung der Schraubmutter 33 im gezeigten Fall nach
links die Kugeln 35 in den keilförmigen Spalt zwischen den Scheiben 31 und 32 eindringen
und die Kupplungsteile verbinden. Mittels eines Stiftes 37 am Winkelflansch 26 und
einer Längsnut 38 an der Flanschbuchse 24 kann die Kupplung 25 in der gelösten Stellung
in die gestrichelt gezeichnete Lage bewegt, d. h. vom Formzylinderwellenstummel
2 abgezogen und der Formzylinder 1 ausgebaut werden.
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Um eine Seitenverschiebung zwecks Einstellung des Seitenregisters
zu ermöglichen, ist ferner ein Federstab 39 vorgesehen, der an einem Ende mit einem
Flansch 40 der Flanschbuchse 24 und am anderen Ende mit einem Flansch 41 verschraubt
ist, wobei letzterer wie~ derum am Flansch 13 der Antriebswelle 12 befestigt ist.
Durch diese Maßnahme ist eine Seitenbewegung des Formzylinders in axialer Richtung
mit an sich bekannten Mitteln möglich, Der Federstab 39 ist dabei so ausgelegt,
daß Schwingungen, die durch das Durchbiegen des Formzylinders ausgelöst werden1
aufgenommen werden können,
ohne daß eine Abnutzung auftritt, wie
dies bei Kreuzgelenken oder Kardanwellen der Fall ist. Der Feder stab 39 kann auch
ohne weiteres in Verbindung mit den beiden Kupplungen, insbesondere der Federblattkupplung
14, geringfügige radiale Achs versetzungen aufnehmen, er dient aber in erster Linie
dazu, eine Seitenverschiebung der krafts chlüs 5 igen winkelbeweglichen Verbindung
mit dem Formzylinder und der Antriebswelle zu ermöglichen.