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Vorrichtung zum Verpacken von körnigem Gut in Säcke Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Verpacken von körnigem Gut, beispielsweise Steinkohle,
in Säcke, mit einem Sackmagazin, aus dem die Säcke einzeln entnommen und auf eine
Sackstütze abgesetzt werden, mit beidseitig der Mündung eines abgesetzten Sackes
aufeinander zu und voneinander weg beweglich angeordneten Sauggreifern und mit Klemmgreifern,
die in die durch die Sauggreifer geöffnete Sackmündung eingreifen, die Sackwand
einklemmen und mit einem Förderer in einer endlosen unter einer Füllstation hindurchgehenden
Bahn umlaufen, wobei die Klemmgreifer aus am Förderer fest angeordneten Klemmbacken,
die ihre etwa vertikale Klemmfläche im Bereich des Förderweges diesem zuwenden,
und aus um eine waagerechte Achse schwenkbaren Klemmbacken bestehen.
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Die bekannten Vorrichtungen dieser Art haben den Nachteil, daß sie
verhältnismäßig kompliziert und teuer sind. Außerdem sind sie störanfällig, da beim
Öffnen, Fördern in die jeweils erforderliche Lage und Halten der Säcke häufig Störungen
auftreten.
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Insbesondere aus der deutschen Patentschrift 830 474 ist eine solche
Vorrichtung bekanntgeworden. Diese Patentschrift offenbart eine Vorrichtung zum
Verpacken von kleinteiligem Gut in Beuteln oder Säcken und weist ein Sackmagazin
auf, aus dem die Säcke einzeln entnommen und auf eine Sackstütze abgesetzt werden.
Dabei sind beidseitig der Mündung des abgesetzten Sackes aufeinander zu und voneinander
weg bewegliche Sauggreifer und Klemm- und Spreizorgane vorgesehen, die in die durch
die Sauggreifer geöffnete Sackmündung eingreifen, die Sackwand einklemmen und mit
einem Förderer in einer endlosen, unter einer Füllstation hindurchgehenden Bahn
umlaufen.
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Bei dieser bekannten Bauart sind die Spreiz- und Klemmorgane an einem
schrittweise geschalteten Vorschubrad angebracht. Der auf einer ersten Station durch
Sauggreifer geöffnete Beutel wird schrittweise durch drei Stationen gefördert. Bei
einer solchen schrittweisen Bewegung treten unerwünschte Massenkräfte auf, die sich
ungünstig auf die Klemmbefestigung des Beutels am Vorschubrad auswirken.
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Nachteilig ist weiterhin, daß der Beutel bei der bekannten Bauart
nur an einer Seite festgeklemmt wird.
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Wenn er gefüllt ist, kann bei der schrittweisen Weiterschaltung des
gefüllten Beutels von der Füllstation zur Abgabestation zufolge der Massenträgheit
der einseitig gehaltene Beutel leicht losgerissen werden, zumal der Beutel bei der
Füllung auf einem festen Gleitblech steht und damit der Fortbewegung des Beutels
entgegenwirkende Reibungskräfte auftreten.
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Es ist auch bereits aus der deutschen Patentschrift 1165 482 eine
Vorrichtung bekannt, die mit Kettenförderern arbeitet, wobei die Förderketten in
einer senkrechten Ebene umlaufen. Durch die Ketten werden Wagen mitgenommen, die
mit Sauggreifern ausgerüstet sind, um die Sackmündungen zu öffnen und in der geöffneten
Stellung während der Füllung zu halten. Diese bekannte Bauart ist sehr kompliziert,
weil der Beweglichkeit der Wagen die Saugluftanschlüsse den Aufbau komplizieren.
Außerdem sind auch die Wagen insofern sehr teuer, weil sie in ihrer Länge verstellbar
sind und diese Verstellung gesteuert werden muß.
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Schließlich ist aus der französischen Patentschrift 56 890 auch eine
Bauart bekannt, bei der parallellaufende Trume mit Saugmundstücken benutzt sind,
die zufolge der besonderen Führung der Trume am Anfang des Förderweges die Wände
des Sackes auseinanderziehen und dann während des Förderweges den Sack offenhalten.
Auch diese bekannte Bauart ist, wie insbesondere aus den Fig. 7 und 8 dieser Patentschrift
hervorgeht, sehr kompliziert, und zwar vornehmlich hinsichtlich der Führung für
die Trume, um die Saugnäpfe an den Trumen unter Unterdruck zu halten.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten Vorrichtungen
zu vermeiden. Dabei wird
von einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Art ausgegangen, die im wesentlichen der Vorrichtung nach der deutschen Patentschrift
830 474 entspricht, wobei noch der Tatsache Rechnung getragen ist, daß bei der bekannten
Vorrichtung Klemmgreifer vorgesehen sind, die aus am Förderer fest angeordneten
Klemmbacken, die ihre etwa vertikale Klemmfläche im Bereich des Förderweges diesem
zuwenden, und aus um eine waagerechte Achse schwenkbaren Klemmhaken bestehen.
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Nach der Erfindung ist diese Vorrichtung so ausgebildet, daß der
Förderer aus zwei in einer Horizontalebene in entgegengesetztem Sinne und mit gleicher
Geschwindigkeit umlaufenden endlosen Kettenförderern mit in gleichem Sinne sich
beidseitig des Förderweges bewegenden inneren Trumen besteht, daß an den Kettenförderern
die Klemmgreifer derart befestigt sind, daß sie längs des Förderweges sich paarweise
gegenüberliegen, und daß Federn zum Zusammendrücken der Klemmbacken vorgesehen sind,
wobei längs der Kettenförderer Anschläge angeordnet sind, die die schwenkbaren Klemmbacken
über einen über der Sackstütze endenden Teil des Förderweges geöffnet halten und
nach der Füllstation aufs neue öffnen.
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Es dürfte ohne weitere Erläuterung klar sein, daß die eingangs geschilderten
Nachteile der bekannten Vorrichtungen zum Verpacken von körnigem Gut bei Anwendung
der Erfindung vermieden werden. Insbesondere zeigt eine Vorrichtung nach der Erfindung
keine schrittweise Bewegung der Säcke, so daß keine unerwünschten Massenkräfte auftreten
können. Die Sicherheit der Klemmbefestigung des Sackmundes wird also nicht gefährdet.
Da eine Vorrichtung nach der Erfindung mit zwei endlosen Kettenförderern versehen
ist, deren innere Trume beidseitig des Förderweges verlaufen, werden die an den
Ketten befestigten Klemmgreifer für eine einwandfreie Offenhaltung des Sackes sorgen,
und der Sack wird auf beiden Seiten einwandfrei festgehalten, so daß er auch nach
der Füllung fest an den Ketten hängt und zur Abgabestelle mitgenommen wird. Vorteilhaft
insbesondere gegenüber der aus der französischen Patentschrift 56 890 bekannten
Bauart ist, daß die den Sack öffnenden Sauggreifer stationär angebracht sind, so
daß sie nur eine Hin- und Herbewegung zu machen brauchen, um den Sack zu öffnen.
Dann ergreifen die Greifer die gegenüberliegenden Sackwände und halten den Sack
während der Förderung geöffnet. Alle Schwierigkeiten bezüglich der Aufrechterhaltung
des Unterdrucks während der Bewegung der Sauggreifer sind hier demnach vermieden.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
und schematisch dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Draufsicht auf die Vorrichtung,
F i g. 2 ein Sackmagazin mit Entnahmevorrichtung und darunter angeordneter Sackstütze,
Fig. 3 einen Schnitt nach Linie m-m in Fig. 1, Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV
in Fig. 1.
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Die beiden Kettenförderer 1 und 2 laufen mit ihren endlosen Ketten
in einer gemeinsamen waagerechten Ebene um und liegen etwa parallel zueinander.
Sie werden gegenläufig angetrieben, so daß ihre inneren Trume 4 und 5 in gleicher
Richtung entlang dem Förderwege zwischen ihnen laufen.
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Oberhalb der Förderer 1 und 2 ist eine nicht dargestellte Füll- oder
- Dosiervorrichtung angeordnet,
deren quer zum Förderweg liegende senkrechte Mittelebene
durch die strichpunktierte Linie 7 in F i g. 1 angedeutet ist. In Förderrichtung
hinter der Dosiervorrichtung ist ein Förderband 8 angeordnet, welches die abgefüllten
Säcke an einer nicht dargestellten Schließvorrichtung, die beispielsweise das Öffnungsende
des Sackes zunäht, vorbei aus der Vorrichtung herausfördert.
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Oberhalb der Förderer 1 und 2 ist ein in Fig. 1 nicht dargestelltes
Sackmagazin 10 vorgesehen, dessen Mittelebene durch die strichpunktierte Linie 9
angedeutet ist. Dem Sackmagazin ist, wie F i g. 2 zeigt, eine Entnahmevorrichtung
11 zugeordnet, die die Säcke 12 Stück für Stück aus dem Magazin herauszieht und
zwischen den Kettentrumen 4 und 5 hindurch in eine als V-förmige Rinne 13 ausgebildete
Sackstütze fallen läßt.
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Das MagazinlO kann bekannter Art sein. Wie F i g. 2 zeigt, weist
es am Auslaßende eine Entnahmeöffnungl4 auf, die das untere Ende des jeweils vordersten
Sackesl2 des Stapels freigibt. Da der an den Sackschlauch flach angedrückte Sackboden
15 durch die Öffnung 14 eine nach oben offene Falte darbietet, so wird diese von
der nach unten schwenkenden Entnahmevorrichtung erfaßt, die den Sack aus dem Magazin
herauszieht und dann in die Sackstütze 13 fallen läßt.
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Wie F i g. 3 zeigt, findet sich das Öffnungsende des Sackes, der
in der Sackstütze 13 steht, zwischen zwei Sauggreifern 16 und 17. Der Sauggreifer
16 ist senkrecht zur Längsmittelebene der Vorrichtung zum Sauggreifer 17 hin und
zurück beweglich. Die Bewegung des Sauggreifers 16 geschieht synchron mit den Bewegungen
der Entnahmevorrichtung 11, so daß jeweils ein Sack sofort, nachdem er in die Sackstütze
13 gelangt ist, zwischen die Sauggreiferl6 und 17 geklemmt wird, deren Vakuumquelle
dann eingeschaltet wird, so daß bei der Rückwärtsbewegung des Sauggreifers 16 die
Sackmündung geöffnet wird. Wie Fig. 3 zeigt, liegt das obere Ende der Sackwand dann
an gegenüberliegenden Stellen der inneren Kettentrume 4 und 5 an.
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Die Kettenförderer 1 und 2 sind derart mit Klemmgreifern 20 versehen,
daß diese sich entlang des Förderweges paarweise gegenüberliegen. Jeder Klemmgreifer
20 besteht aus einer fest mit der Kette verbundenen oder ein Glied der Kette bildenden
Klemmbacke 21 und einer bei 22 an ihr angelenkten Klemmbacke 23, die durch eine
Feder 24 gegen die Klemmbacke 21 gedrückt wird. Die Klemmbacke 23 weist einen Betätigungsarm
25 auf, der, wenn der Klemmgreifer 20 von seiner Kette vom außenliegenden Kettentrum
3 bzw. 6 zum innenliegenden Kettentrum 4 bzw. 5 herumgeführt wird, mit einer Anschlagleiste
26 in Berührung kommt, die den Arm 25 nach unten drückt und dadurch die Klemmbacke
23 in die Öffnungslage schwenkt. Wie F i g. 3 zeigt, können die beweglichen Klemmbacken
23 in der Öffnungslage über den oberen Rand des Sackes durch die Ketten hinweggeführt
werden. Befinden sich dann die Klemmbacken 23 oberhalb der Sacköffnung, so werden
die Betätigungsarme 25 von den Anschlagleisten 26 freigegeben, so daß die Federn
24 die beweglichen Klemmbacken 23 in die Schließstellung schwenken, so daß sie die
Sackwand gegen die Klemmbacken 21 festklemmen. Sobald die Klemmgreifer 20 den Sack
erfaßt haben, ziehen sie ihn von den Sauggreifern 16 und 17 ab und aus der Sackstütze
13
heraus und führen ihn, an den Klemmgreifern 20 hängend, unter der Dosiervorrichtung
hindurch.
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Gleichzeitig mit dem Schließen der Klemmgreifer 20 wird die Vakuumquelle
von den Sauggreifern 16 und 17 abgeschaltet. Es ist jedoch auch möglich, den Saugdruck
in den Sauggreifern 16 und 17 so gering einzustellen, daß die Klemmgreifer 20 den
Sack von den Sauggreifern abziehen können, ohne daß der Unterdruck abgeschaltet
wird.
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Das Öffnen und Schließen der Dosiervorrichtung, aus der die Säcke
gefüllt werden, muß so geschaltet werden, daß sich jeweils ein Sack unter der Dosiervorrichtung
befindet. Es können auch Fühler verwendet werden, die ein öffnen der Dosiervorrichtung
verhindern, wenn sich beispielsweise wegen Entleerung des Magazins kein Sack unter
der Dosiervorrichtung befindet.
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Sobald ein Paar sich gegenüberliegender Klemmgreifer 20 einen Sack
unter der Füllstation hindurchgeführt hat, werden die Arme 25 dieser Klemmgreifer,
wie F i g. 4 zeigt, durch Anschläge 27 in Richtung der Pfeile nach außen geschwenkt,
so daß die beweglichen Klemmbacken 23 den Sack 12 loslassen, der auf das Förderband
8 fällt und von diesem mitgenommen wird.
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Zufolge der Einfachheit der Konstruktion eignet sich die Vorrichtung
zur Verdoppelung beispielsweise der Dosiervorrichtung und/oder des Magazins mit
der Entnahmevorrichtung.