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Vorrichtung zum Verdichten von bahnförmigem Material aus Papier, Kunststoff
od. dgl. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verdichten von bahnförmigem
Material aus Papier, Kunststoff od. dgl., mit mindestens einem profilierten Walzenpaar
zum Längswellen und mehreren nachgeschalteten profilierten Walzenpaaren zum Verdichten
der längsgewellten Bahn.
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Zur Erzeugung einer Längskreppung in Papierbahnen hat man diese bereits
zwischen elastischen Tüchern hindurchgeführt, von denen mindestens eines auf seiner
der Papierbahn zugewandten Seite in der Längsrichtung gerippt oder gekreppt ist
und die beide an der Einlaufstelle der Papierbahn breit gespannt sind, sich jedoch
während ihrer Weiterbewegung unter Mitnahme der Papierbahn zusammenziehen. Auf diese
Weise läßt sich zwar die Querelastizität des Papiers erhöhen. Es besteht dabei aber
der Nachteil, daß die auf diese Weise erreichte Längskreppung als deutliche Musterung
auf dem Papier erkennbar und dieses beispielsweise zur Anbringung eines Aufdrucks
mit den üblichen Druckverfahren nicht geeignet ist.
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Ähnliche Feststellungen sind hinsichtlich einer anderen bekannten
Längskreppvorrichtung zu treffen, bei der die Papierbahn zwischen zwei mit umfangsparallelen,
im wesentlichen durch darin mitlaufende Führungsbänder ausgefüllten Nuten versehene
Zylinder, die etwas gegeneinander versetzt sind und einander mit ihren Umfängen
berühren, hindurchgeführt und mit sich keilförmig verbreiternden, in Längsrichtung
aneinander anschließenden Materialstauungen versehen werden. Auch hier tritt die
Längskreppung in Form einer groben Musterung, verbunden mit entsprechend starker
Oberflächenrauhigkeit nachteilig in Erscheinung.
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Bekannt sind ferner Längskreppvorrichtungen, die aus parallel gebogenen
Achsen bestehen, auf denen jeweils eine Reihe von nebeneinanderliegenden, frei drehbaren,
zugespitzten Elementen angeordnet ist. Die abgeschrägten Ränder der Rollen der einen
Gruppe liegen auf Lücke mit denen der anderen Gruppe, so daß die Anordnung sozusagen
ein Paar von ineinandergreifenden, gerillten Walzen darstellt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Flachmaterialbahnen der
verschiedensten Art, z. B. aus Papier, Gewebe, Kunststoffolien, Metallfolien, mit
einer erhöhten Elastizität in der Querrichtung zu versehen und dabei eine erhöhte
Oberflächenrauhigkeit durch eingeprägte Falten oder andere deutlich sichtbare Markierungen
zu vermeiden, so daß das behandelte Flachmaterial auch zum Aufbringen von Aufdrucken
geeignet ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Vorrichtung zum Verdichten
von bahnförmigem Material aus Papier, Kunststoff od. dgl., mit mindestens einem
profilierten Walzenpaar zum Längswellen und mehreren nachgeschalteten profilierten
Walzenpaaren zum Verdichten der längsgewellten Bahn dadurch gelöst, daß jedes nachgeschaltete
Walzenpaar eine geringere Profilhöhe als das in Förderrichtung der Bahn jeweils
vorgeschaltete Walzenpaar aufweist.
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Auf diese Weise gelingt es, dem mit der Vorrichtung behandelten Flachmaterial
eine erhebliche zusätzliche Querelastizität zu verleihen, ohne daß es eingepreßte
Falten oder andere deutlich sichtbare Musterungen aufweist. Das mit der Vorrichtung
behandelte Flachmaterial kann vielmehr wegen der in seinem Gefüge selbst durchgeführten
Stauchvorgänge kleinsten Ausmaßes als mit einer Fein- oder Mikrokreppung versehen
bezeichnet werden. Durch die Ausbildung der Walzenpaare mit von Paar zu Paar verringerter
Profilhöhe ist diese Wirkung eines nahezu faltenlosen Verd'ichtens der längsgewellten
Materialbahn bei entsprechend glatter Oberfläche erzielbar.
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Zu dem erstrebten Ergebnis trägt es bei, wenn die nachgeschalteten
Walzenpaare eine konstante Profilbreite aufweisen.
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Als besonders zweckmäßig hat sich eine Bauweise der Vorrichtung erwiesen,
bei welcher das profilierte Walzenpaar zum Län&swellen eine bekannte gekrümmte
Walze
ist, die sich aus einer Gruppe nebeneinander angeordneter, drehbarer Scheiben zusammensetzt,
die um eine gekrümmte Achse umlaufen können, um die die Materialbahn von der konvexen
zur konkaven Seite herumgeführt wird. Die derart ausgebildete Längswellvorrichtung
ist demnach vor mindestens einem Paar miteinander im Eingriff stehender, an ihrem
Außenumfang gerillter Walzen in einem Abstand von der konkaven Seite angeordnet.
Mindestens ein nachgeschaltetes Walzenpaar bildet eine Klemmzone zum Zusammenpressen
der Wellungen, indem mindestens eine der Preßflächen Riffelungen aufweist, die so
ausgerichtet sind, daß sie mit den durch die gekrümmte Walze bewirkten Längswellen
der Materialbahn in Eingriff kommen.
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Das Zusammenziehen des Flächenmaterials in der Querrichtung kann dadurch
unterstützt werden, daß die Riffelungen der Preßfläche aus einem elastischen Werkstoff
bestehen, der durch die gegenüberliegende Preßfläche in dem wechselseitigen Eingriffsbereich
der Walzen verformbar ist.
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Um eine Beeinträchtigung des Längskreppvorgangs innerhalb der Vorrichtung
durch auch nur stellenweise freien Lauf der Flachmaterialbahn zwischen den Walzenpaaren
zu vermeiden und den richtigen Einlauf der vorgeformten Längswellungen in die Rillen
der folgenden Walzenpaare trotz der Tendenz der vorgewellten Bahn, sich wieder auszudehnen,
zu gewährleisten, kann die Vorrichtung in der Weise ausgebildet werden, daß eine
Walze eines Walzenpaares mit einer Walze des nachfolgenden Walzenpaares im Eingriff
steht.
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Die erstrebte Feinkreppung läßt sich auch dadurch erzielen, daß das
letzte nachgeschaltete Walzenpaar, durch das die Materialbahn geradlinig hindurchgeführt
wird, mindestens eine glatte, zylindrische Walze enthält.
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Dabei kann die glatte Walze zweckmäßigerweise auch elastisch ausgebildet
sein.
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Die Zeichnung veranschaulicht Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Es zeigt F i g. 1 einen vertikalen Schnitt in Längsrichtung durch die Mitte einer
Vorrichtung zum Erzeugen einer Feinkreppung in zwei Richtungen, F i g. 2 eine Rückansicht
der in F i g. 1 dargestellten Vorrichtung nach der Linie 2-2 in F i g. 1, F i g.
3 einen vergrößerten Teilschnitt nach der Linie 3-3 in F i g. 2, F i g. 4 einen
Schnitt entsprechend F i g. 3 nach der Linie 4-4 in F i g. 2, F i g. 5 und 6 schematische
Darstellungen, die das beim Umwandeln des welligen Materials nach F i g. 4 in seine
Form nach F i g. 6 verwendete Arbeitsprinzip veranschaulichen, F i g. 7 einen schematischen
Teilschnitt, der die Arbeitsweise von Preßwalzen auf sich in Längsrichtung erstreckende
Wellungen zeigt, F i g. 8 einen schematischen Schnitt durch die Längsmitte einer
anderen Ausführungsform der Vorrichtung, F i g. 9 bis 15 Schnitte nach den entsprechenden
Linien in F i g. 8, die die Veränderungen der Wellungen der Bahn beim Vorlauf des
Materials durch die Vorrichtung veranschaulichen, wobei außer F i g. 11, die einen
vergrößerten Maßstab aufweist, alle Figuren den gleichen Maßstab haben.
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Bei der Ausführungsform nach F i g. 1 und 2 zur feinen, fast unsichtbaren
Kreppung können die Teile der Maschine auf einem Gestell 32 angeordnet sein. Eine
Vorratsrolle aus Papier oder sonstigem Flachmaterial kann auf einem Untersatz 15
angeordnet sein. Das Flachmaterial 20 wird vor seiner Verarbeitung über eine Führungswalze
17 und um zwei zusätzliche Führungswalzen 17a und 22 herum auf die konvexe Seite
einer gekrümmten Walze 24 geleitet, die zum Zweck des Raffens der Bahn in ihrer
Breite aus einer Gruppe nebeneinander angeordneter drehbarer Scheiben oder Teile
26 besteht und sich in Richtung des eingezeichneten Pfeils dreht.
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Oberhalb der konkaven Seite der Walze 24 sind ein oder mehrere Paare
miteinander im Eingriff stehender, an ihrem Außenumfang mit Rillen oder Riefen versehener
Veredelungswalzen 34, 36 und 35, 37 zum Formen der Wellungen von gewünschter Größe
angebracht. Die Anordnung ist so, daß die Bahn 20 um die Walze 24 von ihrer konvexen
bis zu ihrer konkaven Seite herumgeführt und dann unmittelbar in den Eingriffsbereich
zwischen den miteinander in Berührung stehenden Walzen 34, 36 und darauf zwischen
die miteinander im Eingriff stehenden Walzen 35, 37, die die doppelte Rillen und
Nutenteilung wie die Walzen 34, 36 haben, eingeführt wird. Die somit in Längsrichtung
gewellte Bahn 20a läuft um die Walze 35 herum und dann in den Eingriffsbereich zwischen
ihr und der elastischen Walze 234 hinein. Die elastische Walze liegt außerdem gegen
die Oberfläche der Antriebswalze 236 an, wobei die gewellte Bahn beim Durchgang
durch den Eingriffsbereich zwischen der Walze 35 und der elasti= sehen Walze
234 in Richtung senkrecht zu ihrer Erstreckungsebene zu ihrer feinen Längskreppung
zusammengequetscht wird. Die Walze 236 kann von dem Motor 237 mittels Riemen angetrieben
werden.
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Es sei bemerkt, daß der Außenumfang der außen mit Rillen bzw. Profilen
versehenen Walzen 34, 36 und 35, 37 in der Weise eingeschnitten ist, daß die Seitenflächen
der entstehenden Wellungen in Ebenen P-1 und P-2 (F i g. 3) angeordnet sind, die
sich, wie gezeigt, in einem Winkel von annähernd 90° schneiden. Die Ebenen der entsprechenden
Zahnflächen der Walzen 35 und 37 mit der doppelten Rillenteilung, wie sie bei den
Walzen 34 und 36 besteht, bilden entsprechende Winkel. Somit ist die Bahn 20a bei
ihrem Heraustreten zwischen den Walzen 35 und 37 in Längsrichtung gewellt, wobei
die Flächen der Wellungen in Ebenen liegen, die sich in Winkeln von annähernd 90°
schneiden und in einem Winkel von etwa 45° zur ursprünglichen Ebene des Flachmaterials
selbst angeordnet sind.
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Das Arbeitsprinzip dieser Anordnung ist in F i g. 5 und 6 veranschaulicht.
Wenn ein gewelltes Flachmaterial mit der erforderlichen geringen Abmessung zwischen
dem Wellenkamm und dem Wellental jeder Wellung zwischen ebenen Flächen gequetscht
wird, werden die Wellungen zu kleinsten Kreppungen oder Kräuselungen verdichtet,
statt völlig ausgeglättet oder in, einander überlappende Falten geknickt oder umgelegt
zu werden. Dies geschieht, wenn die Abmessung vom Wellenkamm bis zum Wellental jeder
Wellung zum Erzeugen der erforderlichen Knickfestigkeit ausreichend kurz ist, wie
fallweise ausgehend von der Festigkeit und Dicke des zu verarbeitenden Flachmaterials
leicht ermittelt werden kann. Diese Abmessung ist natürlich in Abhängigkeit von
den Eigenschaften der Materialbahn und des gewählten besonderen Winkels veränderlich.
Vorzugsweise
Bolte der Wellungswinkel zur Ebene der Materialbahn
45° betragen. F i g. 5 zeigt eine nach diesem Prinzip gewellte Flachmaterialbahn
20a, die zwischen zwei ebenen Platten 246 und 248 angeordnet ist. Beim Zusammenpressen
dieser Platten nimmt die besoriders gewellte Materialbahn den in F i g. 6 gezeigten,
feinverteilt gekreppten Zustand an. Erfindungsgemäß wird dieses Arbeitsprinzip verwendet,
um die Walzen in der in F i g. 7 schematisch dargestellten Weise zusammenzupressen.
Die hier gezeigte, in gerade Linie in den Klemmbereich einzuführende Bahn wird zwischen
den Walzen 234 und 236 zusammengepreßt, wobei die Wellungen, wie bei 20 b gezeigt,
in eine feine Kreppung verwandelt werden. Wie in F i g. 7, a gezeigt, erhält man
das gleiche Ergebnis, wenn eine Bahn mit Querwellungen entsprechend gepreßt wird.
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Es sei bemerkt, daß nach F i g. 1 und 2 die zu kreppende Bahn 20 zunächst
in ihrer Breite zusammengerafft wird, indem sie etwa 180° in der Weise um die konvergierend
angeordneten Scheiben 26 herumgeführt wird, daß die Beanspruchungen und Spannungen
ausgeglichen werden und die Gefahr des Zerreißens beseitigt wird.
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Die so geraffte Materialbahn wird dann zwischen die ersten beiden
miteinander im Eingriff stehenden Walzen 34, 36 eingeführt, deren Umfangsrippen
zur Herstellung eines wie in F i g. 3 gezeigten Winkelmusters in Winkeln von 45°
zur Waagerechten geschnitten sind. Die so durch die Walzen 34, 36 gebildeten Wellungen
können in Abhängigkeit von den Eigenschaften des Materials sooft wie gewünscht oder
durchführbar unterteilt werden, indem man sie anschließend zwischen den an ihrem
Außenumfang entsprechend gerillten Walzen 35, 37 hindurchführt, deren sich abwechselnde
Außenumfangsrippen und -rillen in der doppelt so großen Teilung wie der des vorhergehenden
Walzenpaares und in einem entsprechenden Winkel angeordnet sind. Die Walzenpaare
34, 36 und 35, 37 (F i g. 2) stehen über die Zahnräder 226 und 228 in Antriebsverbindung
miteinander. Die von der Walze 236 angetriebene elastische Zwischenwalze 234 zieht
die Materialbahn durch die vorerwähnten Teile der Maschine hindurch, indem sie selbst
über ihren Reibkontakt mit der Walze 35 die Materialbahn vorwärts zieht, wobei sie
außerdem die Aufgabe hat, die in einem besonderen Winkel angeordneten Längswellungen
nacheinander sowohl gegen die Walze 35 als auch gegen die Walze 236 zu pressen,
so daß die Wellungen zusammengestaucht werden Es wurde festgestellt, daß die an
ihrem Umfang mit Rillen bzw. Profilen versehenen Walzen 34 bis
37
sowohl am wirtschaftlichsten als auch am genauesten hergestellt werden
können, indem man die Rillen in Form von Gewindegängen schneidet, wobei der Schneidstahl
so angeordnet ist, daß er die Flächen in dem gewünschten Winkel schneidet, während
die miteinander im Eingriff stehenden Walzenpaare in entgegengesetzten Richtungen
mit Gewinde versehen send. Natürlich ist es nicht möglich, die Anzahl der Rillen
pro Zentimeter oder ihre optimale Tiefe oder den optimalen Wellungswinkel für alle
Materialarten, die mit einer nach diesem Merkmal der Erfindung ausgebildeten Maschine
verarbeitet werden können, vorauszubestimmen. Diese Faktoren liegen für jede beliebige
besonders zu kreppende Materialbahn in der Erfahrung und dem Ermessen des Bedienenden.
Beispielsweise ist es selbstverständlich, daß ein sehr dickes und starres Papier
nicht mittels einer äußerst fein gerillten Walze gewellt werden kann. In einem solchen
Fall würde das Material, statt gewellt zu werden, lediglich eingeschnitten, so daß
in der zweiten Stufe der Maschine keine Kreppung erzielt würde. Als Beispiel einer
erfindungsgemäß zu verarbeitenden Materialbahn kann ein 65 g/m2 Hartpapierflachmaterial
sehr erfolgreich und fein gekreppt werden bei Verwendung einer Teilung von etwa
zehn Wellungen je Zentimeter für das Schlußpaar der miteinander im Eingriff stehenden
Walzen 35, 37 bei der Ausführungsform nach F i g. 1 und 2. Für ein viel leichteres
Material können Walzen 35 bis 37 mit einer viel feineren Teilung von in Abständen
wiederkehrenden, sich abwechselnden Rippen und Rillen verwendet werden.
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Die in einer Richtung gekreppte Ware 20b nach F i g. 7 kann von der
Maschine abgezogen und in der anderen Richtung weiter gekreppt werden, indem man
sie an der Abgabeseite der Maschine zur Erzeugung einer in zwei Richtungen gekreppten
Ware durch eine entsprechend ausgebildete Zusatzeinrichtung hindurchführt. Nach
dem Verlassen des Eingriffsbereichs zwischen den Walzen 234 und 236 wird das Flachmaterial
zwischen die miteinander im Eingriff stehenden gewellten Walzen 238, 239 eingeführt,
deren Rippen parallel zu der Walzenachse verlaufen und deren Querschnitt, wie in
F i g. 1 gezeigt, der Querschnitt von miteinander im Eingriff stehenden Ritzeln
ist. Diese Walzen erzeugen in der mit Längswellungen gekreppten Bahn unter einem
Winkel von 45° zur Ebene der Materialbahn geneigte Querwellungen. Diese Querwellungen
werden zu einer feinen Kreppung gepreßt, indem man sie zunächst zwischen zwei Gummi-
oder sonstige elastische Preßwalzen 240, 241 und darauf zwischen ein Paar
glatte Stahlpreßwalzen 242, 243 hindurchführt. Die Walzen 238 bis einschließlich
243 können von der Achse der Walze 236 aus mittels Riemen oder Kette angetrieben
werden.
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Die gekreppte Ware ist nach ihrem Heraustreten zwischen den Walzen
242, 243 durch eine in beiden Richtungen verlaufende feine und nahezu unsichtbare
Kreppung und eine merkliche und erwünschte Streckbarkeit in beiden Richtungen gekennzeichnet.
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Nachstehend werden die Mittel zur Ausübung einer äußeren Kraft zum
Pressen der Wellungen ohne Faltenbildung beschrieben. Nach F i g. 8 ist eine Vorratsrolle
110 drehbar auf einem Untersatz angeordnet. Von dieser Rolle verläuft eine Materialbahn
112 über eine Spannwalze 111 zu einer Längswelleinrichtung, die hier aus
zwei Vorrichtungen besteht, von denen die erste eine Gruppe von auf einer gekrümmten
Achse 115 nebeneinander angeordneten drehbaren Scheiben 114 ist, über die die Materialbahn,
um in ihrer Breite in Wellungen gerafft zu werden, von der konvexen zu der konkaven
Seite geführt wird. Die zweite Vorrichtung ist ein zangenartig wirkendes Paar miteinander
im Eingriff stehender, an ihrem Außenumfang geriefter Walzen 116, 117, die die in
Querrichtung geraffte Materialbahn bei ihrem Abgang von der konkaven Seite der gebogenen
Walze aufnehmen und die Wellung der Materialbahn auf die gewünschte Steigung und
die gewünschte Rillentiefe einstellen können, wobei die Rillen in der Walze und
in der Materialbahn größenmäßig übereinstimmen.
Aus dieser Welleneinrichtung
geht die soeben gewellte Materialbahn 112 in eine Einrichtung zum Zusammenpressen
der Wellungen hinein, die Preßwalzenpaare 118 und 120, 122 und 124 sowie 126 und
128 enthält, durch die die Materialbahn nacheinander hindurchgeht und bei 112d in
ihrer verarbeiteten Form heraustritt. Bei dieser Anordnung werden die einzelnen
Walzen zur Beibehaltung einer Spannung auf der Materialbahn für ihren Weitertransport
durch einen einzigen Antriebsmotor 140 angetrieben, der mit Treibriemen für den
Antrieb der Walzen 116, 120, 124, 126 versehen ist.
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Nach F i g. 9 hat die gewellte Materialbahn 112a bei ihrem Heraustreten
zwischen den Walzen 116 und 117 der Weheinrichtung ursprüngliche Längswellungen
mit einer Breite P und einer Tiefe D.
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Das erste Preßwalzenpaar 118, 120 enthält zwei geriefte oder gewellte
Walzen mit, wie in F i g. 10 gezeigt, ineinander eingreifenden Rippen und Rillen,
die in ihrer Teilung mit der Teilung der Wellungen in der ihm zugeführten Materialbahn
übereinstimmen. Die Tiefe der Rillen der Walze legt in der Walzenmitteriebene einen
wellenförmigen Durchlaß von dem Maß Dl fest, das kleiner ist als die Tiefe D der
ungepreßten gewellten Materialbahn 112a. Die gewellte Materialbahn bewegt sich in
die Preßzone hinein, wo sie entsprechend der nachstehenden Erläuterung gepreßt wird.
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F i g. 11 zeigt die Materialbahn 112 a zwischen den gerieften Walzen
118 und 120 in der Preßzone an einer Stelle nahe, jedoch etwas vor der Mittenlinie
dieser Walzen. Die Wellungen in der Materialbahn haben eine höhere Amplitude als
der zwischen den beiden Walzen an dieser Stelle bestimmte wellenförmige Durchlaß,
wobei die Abschnitte, beispielsweise der sich zwischen dem Wellenkamm 130 und dem
darauffolgenden Wellental 132 erstreckende Abschnitt A und der sich zwischen
dem Wellental 132 und dem darauffolgenden Wellenkamm 134 der gewellten Materialbahn
erstreckende Abschnitt B, den durch die entsprechenden Abschnitte der beiden Walzen
ausgeübten Verdichtungskräften ausgesetzt sind.
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Nach der Eulerschen Knickformel für schlanke Säulen hat der Abschnitt,
sofern die auf die entgegengesetzten Enden eines solchen Abschnitts einwirkenden
Kräfte zu groß sind, die Neigung, durch Knicken nachzugeben. Jedoch, wie in F i
g. 11 gezeigt, legt sich bei Beginn der Biegung eines Abschnitts zwischen den gerieften
Walzen mindestens eine seiner Seiten, beispielsweise bei 131 oder bei 133, gegen
die eine oder andere der entsprechenden geneigten Wände der Walzenriefung. Die vom
Wellenkamm bis zum Wellental reichenden Abschnitte werden dadurch gestützt, so daß
sie sich nicht länger wie schlanke Säulen verhalten, sondern dafür so zu liegen
kommen, daß sie beim Vorbewegen des Materials zur Mittenlinie des Walzenpaares ohne
Knicken oder Faltenbildung starke Verdichtungskräfte aufnehmen. Wie gezeigt, ist
nur ein kleiner Bruchteil F1 und F2 jedes Abschnitts ohne Stützung.
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Wie in F i g. 10 gezeigt, behält die Materialbahn 112 b an der Walzenmittenlinie
Wellungen mit einer Breite P, jedoch hat die Tiefe der Wellungen von D auf Dl abgenommen,
indem das Material der Bahn verdichtet oder fein gekreppt worden ist, so daß die
Dicke der Bahn zugenommen, während ihre Breite abgenomen hat. So zeigt sich beim
Vergleich von F i g. 9 mit F i g.10, daß die Amplitude der Wellung abgenommen hat,
während die Teilung oder die Anzahl der Wellungen konstant geblieben ist.
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Zum Behandeln der Materialbahn bei ihrem Ablaufen von dem Walzenpaar
118 und 120 ist ein zweites Preßwalzenpaar 122 und 124 angebracht. Wie in F i g.
12 gezeigt, sind die Walzen 122, 124 mit miteinander im Eingriff stehenden Rillen
versehen, die eine Breite P aufweisen, die dem Zwischenabstand der Wellungen in
der Materialbahn 112c entspricht, während die Tiefe D2 der Rillen geringer ist als
die Tiefe D1 des vorgehenden Walzenpaares.
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Die Walze 122 ist mit der Walze 124 im Eingriff stehend angeordnet,
wobei die Walze 124 unterhalb der Walze 122 angeordnet ist. Durch diese Anordnung
bewegt sich die Bahn in Berührung mit der Walze 124, nachdem sie durch den Klemmbereich
zwischen den Walzen 118 und 120 hindurchgegangen ist, wobei sie, wenn sie schließlich
die Walze 120 verläßt, unmittelbar auf die Walze 122 übergeht, so daß die Materialbahn
über ihre gesamte Bewegungsstrecke zwischen den Klemmbereichen ohne Unterbrechung
gegen mindestens eine Seite mindestens einer Walze anliegt. Wie vorstehend erwähnt,
wird durch dieses gleichmäßige Anliegen eine Ausrichtung der Materialbahn beibehalten
und jedes Bestreben der Bahn, sich in der Breite auszuweiten, verhindert. Die Bahn
bewegt sich mit der Walze 122 in die Klemmzone zwischen ihr und der Walze 124 hinein
und wird, wie oben an der Mittenlinie der bei 112c in F i g. 12 gezeigten Klemmzone,
bis zu einer Wellungstiefe D2 weiter zusammengepreßt.
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Bei dieser Ausführungsform erfolgt ein drittes Zusammenpressen durch
die Walzen 126 und 128. Die Walze 126 ist eine elastische Walze mit Rillen, die
in ihrer Tiefe D2 und ihrer Breite P den Rillen der Walze 122 entsprechen und mit
ihnen im Eingriff stehen. Die Walze 128 weist eine im wesentlichen glatte harte
Oberfläche auf. Die Materialbahn, die bei dieser Ausführungsform jetzt Wellungen
von sehr geringer Tiefe und ursprünglicher Breite aufweist, bewegt sich durch den
Klemmbereich zwischen den Walzen 126 und 128 hindurch. Wie in F i g. 14 und 15 gezeigt,
wird die elastische Riffelung bei ihrer Annäherung an die Mittenlinie der Klemmzone
allmählich verformt, so daß ihre Wellungen, wie in F i g. 15 gezeigt, zu einer im
wesentlichen ebenen Gestalt 112d zusammengestaucht werden. Bei einer anderen Anordnung
kann sowohl die obere als auch die untere Walze mit kleinen, ineinander eingreifenden
Rillen versehen sein, so daß die Materialbahn beim Zusammenpressen der Wellungen
zwischen den Rillen auf beiden Seiten gestützt wird.
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Es ist möglich, eine sich bewegende Materialbahn einer Wiederholung
des Vorgangs zu unterziehen, wobei die Wellungen in dem zweiten Durchgang zur weiteren
Vergleichmäßigung der Behandlung, die mit einem ersten Durchgang noch nicht ausreichend
erzielt werden konnte, über sämtliche Abschnitte so angebracht werden, daß die Scheitel
der Wellungen unter Beibehaltung ihres gegenseitigen Abstands an anderen, gegenüber
denen der ursprünglichen Wellungen verschobenen Stellen liegen.
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Die Wirkung der Vorrichtung besteht in einem Zusammenschieben oder
-stauchen der Bestandteile der Bahn, deren Struktur hierdurch weitgehend geändert
wird. Die Fasern von Faserstoffen können gekräuselt oder zu einem engeren Zusammenfließen
veranlaßt
werden. Bei trockenen Papieren wird die Faserverflechtung
gelockert, wodurch sich die Absorptions-bzw. Saugfähigkeit solcher Papiere erhöht.
Feuchte Papiere erhalten eine vermehrte Dichte, ihre Dicke läßt sich vergrößern.
Die Fäden von Drahtgeweben lassen sich ebenso wie die textiler Gebilde, wie Web-und
Wirkwaren, kräuseln. Die Durchlässigkeit von für Filter verwendeten Werkstoffen
läßt sich beeinflussen. Werkstoffe für einmal benutzbare Windeln, Papiertaschentücher,
Papierservietten, Packmaterial usw. lassen sich weicher und saugfähiger machen.
Die Vorrichtung ermöglicht auch eine Steigerung der Kreppgeschwindigkeit im Vergleich
zu der mit bekannten Kreppvorrichtungen erzielbaren.