DE3309819C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Stauch-Behandlung einer Warenbahn - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Stauch-Behandlung einer WarenbahnInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06C—FINISHING, DRESSING, TENTERING OR STRETCHING TEXTILE FABRICS
- D06C21/00—Shrinking by compressing
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Stauchbe
handlung einer Bahn nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1 bzw. 3 und
insbesondere die Stauchbehandlung biegsamer Materialbahnen, wie textiler
Maschenwaren und Gewebe, Papier, Kunststoff-Filme und nichtgewebter
Stoffe ("nonwoven").
Die Erfindung beruht auf dem "Mikro-Krepper" mit Schaber (vergl.
US 3,260,778, US 3,426,405 und DE-OS 16 35 365) sowie dem "schaberlosen"
Mikro-Kre pper (vergl. DE-OS 22 07 946, US 3,810,280, US 3,869,768,
US 3,975,806). Gemäß jenen Erfindungen wird die unbehandelte Bahn in Längs
richtung zwischen einer relativ glatten Fläche und einer rotierenden Antriebs-
oder Förderwalze gefördert. Innerhalb kurzen Abstands von der Antriebsstelle
werden Verzögerungskräfte auf die laufende Bahn ausgeübt. Die Differenz
zwischen Förder- und Verzögerungskräften erzeugt, während das Material
eingeschlossen bleibt, eine gewünschte Strukturwelle, Änderungen im Bahn
material, z. B. eine Erhöhung seines Volumens, seiner Dicke und seiner
Elastizität.
Bei Textil- und textilartigen Materialien kann die Bahn in Längsrichtung
innerhalb ihrer eigenen Ebene verdichtet werden, ohne Falten der Bahn um
sich selbst oder Krepp-Bildung, jedoch mit Krumpfen in situ der kurzen
einzelnen Fasern ("Mikrokreppen" der Fasern), die die Garne des Stoffes
bilden.
Bei dünnen Folien aus Vollmaterial, wie Papier oder Kunststoff-Filmen,
kann die Stauch-Behandlung kaum wahrnehmbare Wellungen oder Krepps in
der Bahn als ganzes ("Mikrokreppen" der Bahn) erzeugen, wobei der Ge
samteindruck der Flächen der Bahn noch glatt bleibt, d. h. ohne oberflächli
che Krepp- oder Faltenbildung. Wenn jedoch grober Krepp erwünscht ist,
kann dies durch geeignete Vergrößerung des Behandlungsraums erreicht
werden.
Die Behandlung kann die Geschmeidigkeit oder Drapierbarkeit einer Bahn
erhöhen, auch ihre Abdeckwirkung und Opazität, die Oberflächentextur der
Bahn attraktiver machen, die Bahn schrumpffest machen, ihr dekorative
Effekte verleihen oder Teile der Bahn in stärkeren gegenseitigen Eingriff
bringen.
Papierbahnen können dehnbar gemacht und in ihrem Berstwiderstand verbes
sert werden.
Bei Bahnen aus synthetischem Polymer werden die Wirkungen der Stauchbe
handlung auf Dauer verliehen durch Erwärmen der Bahn auf den Heißfixier-
Temperaturbereich, der in der Technik bereits zum Fixieren anderer Behand
lungen von Bahnen oder Fasern eingesetzt wird.
Bei bestimmten gewerblichen Anwendungen der bekannten Verfahren und
Vorrichtungen ist eine beträchtliche Erfahrung des Bedieners erforderlich, um
eine Anpassung an sich ändernde Produktionsbedingungen vornehmen zu
können. Oft die ist Behandlung auf niedrige Geschwindigkeiten oder nur
eine bestimmte Auswahl von Ausgangsmaterialien oder Fertigprodukten
beschränkt. Weiterhin gibt es Materialien, insbesondere dünne Bahnen, die
bisher überhaupt nicht wirtschaftlich bearbeitet werden konnten.
Aus diesem Grund besteht seit langem ein Bedürfnis für eine verbesserte
Vorrichtung und ein verbessertes Verfahren zur Stauchbehandlung biegsamer
Bahnen.
Als Ursache für Unregelmäßigkeiten wurde erkannt, daß der Punkt der
Behandlung des Materials (d. h. der "0"-Punkt - vergl. Fig. 3 - im Fall des
Mikrokreppens ohne Schaber gemäß Fig. 1 der US 3,810,280) sich vorwärts
oder rückwärts in die Behandlungszone zu verschieben neigt, was weiter die
Qualität der Behandlung beeinträchtigt.
Aus der DE 27 48 449 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Druckbehandlung von sich bewegenden Gewebematerialien bekannt. Die
Vorrichtung weist eine Verzögerungseinrichtung auf, die aus einem Paar
ortsfester Verzögerungsglieder oder aus einem Verzögerungsglied besteht. Das
Verzögerungsglied ist in seinem vorderen Teil schmal ausgebildet und ist
insbesondere als blattartige Feder ausgebildet, die sich im allgemeinen in
Richtung der Gewebebahn erstreckt. Es erstreckt sich über die gesamte
Breite des zu behandelnden Materials. Mit dieser Technik lassen sich aber
die Probleme nicht beseitigen.
Bei der bekannten Vorrichtung nach DE-OS 22 07 946 ist die Verzöge
rungsfläche rauh oder abrasivartig ausgebildet. Eine derartige Verzögerungs
fläche verursacht von Zeit zu Zeit Spitzen und Ungleichmäßigkeiten in der
Bahn und verhindert den Einsatz des "schaberlosen" Mikrokreppens bei
bestimmten Materialien. Ein derartiges Beispiel ist die sog. "Windel-Ein
lage", die ein äußerst dünnes nichtgewebtes flächiges Material, regelmäßig
aus versponnenem, verklebtem Material, ist und typisch eine Dicke von ca.
0,075 mm besitzt.
Ein weiterer Nachteil besteht beim Einsatz der "schaberlosen" Behandlung
von Polyester-Trikot, bei der eine stark wärmeerweichte Bahn und eine auf
4,5 bis 9 m/min begrenzte Geschwindigkeit erforderlich sind. Obwohl bei
Ausübung der Druckkräfte während der Behandlung die Oberfläche einer
derartigen wärmeerweichten Bahn ein satinartiges Aussehen zeigt, ergibt sich,
wenn die Bahn anschließend gestreckt und abgekühlt worden ist, für die
Bahnflächen ein scharf definiertes Profil, das sich rauh anfaßt. Anschließend
sind Polieren und andere Behandlungen erforderlich, um derartigen Bahnen
annehmbare Eigenschaften hinsichtlich Textur, Anfühlen mit der Hand und
Geschmeidigkeit für kommerzielle Zwecke zu geben.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Technik für die Stauchbe
handlung von Bahnen anzugeben, die die Notwendigkeit einer dauernden
Nachjustierung verringert und die Herstellung einer gleichmäßigen, hoch
qualitativen behandelten Bahn für einen weiten Bereich von Bahnmaterialien
gestattet; ferner sollen die Herstellungsgeschwindigkeit und der Energiewir
kungsgrad verbessert und neuartige bestimmte Behandlungen für Bahnma
terialien angegeben werden.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und eine Vor
richtung nach Anspruch 3 gelöst.
Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, die "schaberlose" Mikro
kreppbehandlung (DE-OS 22 07 946) zu verbessern.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen
angegeben.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 in schematischer Seitenansicht die größeren Bauteile eines
Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Mikro-Kreppers;
Fig. 2 einen schematischen Querschnitt (in größerem Maßstab) des
Stauchbehandlungsraums des Mikro-Kreppers von Fig. 1;
Fig. 3 in noch größerem Maßstab einen kritischen Abschnitt des
Behandlungsraums von Fig. 2;
Fig. 4 in schematischer Draufsicht den in Fig. 3 gezeigten Bereich,
woraus die Bewegung des Bahnmaterials durch den Behand
lungsraum hindurch ersichtlich ist;
Fig. 4a eine etwas vergrößerte Draufsicht des erfindungsgemäßen Ver
zögerungselements dieses Ausführungsbeispiels, das parallele
Widerstandsrippen besitzt, die auf die Fläche des Materials
einwirken, um es durch Ablenken zu verzögern;
Fig. 5 eine Ansicht ähnlich Fig. 4a, jedoch in weniger großem Maß
stab, wobei der Umriß des Wegs des Stoffes am Verzöge
rungselement vorbei ebenfalls gezeigt ist;
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht in größerem Maßstab eines Teils
des Verzögerungselements von Fig. 5;
Fig. 7 und 7a ähnlich Fig. 6 abgewandelte Ausführungsbeipiele des Verzöge
rungselements;
Fig. 8 eine schematische Draufsicht des Laufs einer Bahn durch die
Vorrichtung gemäß den vorhergehenden Figuren, wobei die
abgebildete Bahn eine Maschenware ist;
Fig. 9 ähnlich Fig. 8 die Behandlung einer nichtgewebten Bahn, ins
besondere
Fig. 9a einen Querschnitt ähnlich Fig. 3 einer Vorrichtung mit einem
Hauptglied mit gezackter Kante;
Fig. 9b vergrößert einen Teil der Bahn von Fig. 9 in größerem Maß
stab;
Fig. 10 ähnlich Fig. 8 eine wahlweise Abnahmeanordnung, wobei die
Bahn ein gewebter Stoff ist, der in Schrägschußrichtung aufge
wickelt wird;
Fig. 11 ähnlich Fig. 9 die Behandlung von Papier zur Erzeugung eines
Mikrokrepp-Effektes, insbesondere
Fig. 11a ähnlich Fig. 3 die Verwendung eines Hauptglieds konstanter
Dicke mit gerader Hinterkante;
Fig. 12 in perspektivischer Ansicht ähnlich Fig. 6, 7 und 7a ein
weiteres Verzögerungselement gemäß der Erfindung, das relativ
breite Stege benutzt;
Fig. 13 in Draufsicht ähnlich Fig. 11 die Wirkungen des Verzöge
rungselements von Fig. 12;
Fig. 14 in perspektivischer Ansicht ähnlich Fig. 12 ein anderes bevor
zugtes Ausführungsbeispiel des Verzögerungselements;
Fig. 15 einen Stoff, der mit dem Verzögerungselement von Fig. 14
behandelt worden ist, um einen Plissee-Effekt zu ergeben;
Fig. 16 in perspektivischer Ansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel
des Verzögerungselements, wobei die Widerstandskanten an
den beiden Seiten des Materials zur Mittellinie hin konver
gieren;
Fig. 17 in einer Ansicht ähnlich Fig. 5 die Verwendung des Verzöge
rungselements von Fig. 16, wobei die Bahn sowohl in Längs-
als auch in Querrichtung zusammengedrückt wird, während sie
gerade durch die Vorrichtung läuft;
Fig. 18 eine Ansicht ähnlich Fig. 17, in der das Verzögerungselement
eine vertauschte Lage einnimmt, um die Bahn in Längsrich
tung zu stauchen und in Breitenrichtung zu dehnen;
Fig. 19 eine Ansicht eines Mikro-Kreppers mit Schaber unter Verwen
dung des erfindungsgemäßen Verzögerungselements;
Fig. 20 ähnlich Fig. 4a den Durchlauf der Bahn durch die Vorrichtung
von Fig. 19; und
Fig. 21 einen Querschnitt 21-21 von Fig. 19 durch das Verzögerungs
element.
Fig. 1 zeigt einen Mikro-Krepper M, der für eine Stauchbehandlung einer
Bahn 16 vorgesehen ist.
Eine Förderwalze 14 mit einer Angriffsfläche 12 fördert die Bahn in Pfeil
richtung S (sogenannte Förderrichtung). Der Druck der Bahn 16 auf die
Fläche 12 wird von einem Hauptglied 18 erzeugt (ein Blech aus blau
angelaufenem Stahl mit einer typischen Dicke von 0,25 bis 0,50 mm), das
gegen die Walze 14 durch einen Andrücker 24 gedrückt wird. Die Förder
wirkung der Walze 14 zieht die Bahn von einer Vorratswalze 28, die eine
vorgegebene Spannung in der Bahn mittels einer Anpreßwalze 30 unterhält.
Eine Aufwickelwalze 32 zieht die behandelte Bahn vom Mikro-Krepper ab.
Die Aufwickeldrehzahl der Walze 32 ist relativ zur Drehzahl der Walze 14
durch einen Regler 34 geregelt.
Im Bereich 20 nahe der Hinterkante des Hauptglieds 18 durchläuft die Bahn
einen Stauchraum. Gemäß Fig. 2 und (in größerem Maßstab) Fig. 3 ist
dieser Raum durch mehrere flächige Formelemente gebildet, die über der
Walze liegen. Das Hauptglied 18 besitzt eine Folge von Stufen A, B, C
nahe seinem Ende 19. Diese Stufen erhöhen fortlaufend den Zwischenraum
für die Bahn und erlauben eine Behandlung unter dem Hauptglied, falls
gewünscht. Das erfindungsgemäße Verzögerungsglied 40, das ebenfalls
flächig ausgebildet ist, erstreckt sich stromab in Maschinenrichtung über das
Ende 19 des Hauptglieds 18 hinaus. Oberhalb und über die volle Breite des
Verzögerungsglieds 14 erstreckt sich ein flächiges Stützglied 42. Im Bereich
vor der Spitze 19 des Hauptglieds 18 ist ein stromauf gelegener Abschnitt
des Verzögerungsglieds 40 oberhalb des Hauptglieds 18 und unterhalb des
Stützglieds 42 eingespannt und so in seiner Lage gehalten. Der stromab
gelegene Abschnitt des Stützglieds 42 hat eine leichte Abwärtskrümmung, die
sich der Krümmung der Walze 14 nähert, und biegt das Verzögerungsglied
40 in eine ähnliche Form. Dadurch wird die Verzögerungskanaltiefe auf
einem im wesentlichen konstanten Wert bis zu ihrem Ende gehalten.
Gemäß Fig. 3, 4, 4a, 5 und 6 besitzt das Verzögerungsglied 40 eine
besondere Bahnangriffsfläche, die aus einer Folge von relativ eng benach
barten Verzögerungsrippen 46 besteht, die durch Nutkanäle 48 getrennt sind.
Bei den bevorzugten Ausführungsbeispielen bestehen die Rippen aus einem
harten, glatten, polierten Werkstoff, z. B. gehärtetem Federstahl, auf dem das
Bahnmaterial leicht gleiten kann. Die Vorderkanten EL der Rippen 46 haben
die stärkste Wirkung.
Beim abgebildeten Ausführungsbeispiel ist die Anordnung von Rippen und
Nuten durch aufeinanderfolgendes Schleifen der Fläche eines Blechs blau
angelaufenen Stahls mit einer schmalen Diamantschleifscheibe hergestellt. Die
Rippen und Nuten erstrecken sich unter einem Winkel a relativ zur Förder
richtung S, wobei der Winkel a von ca. 10° bis ca. 60° variiert (vorzugs
weise etwa 30° für steife Bahnen und 45° für geschmeidige, biegsame
Bahnen), je nach der Art des zu behandelnden Materials und den durch die
Behandlung zu erreichenden Eigenschaften. Beim Ausführungsbeispiel von
Fig. 3 bis 6 beträgt der Winkel a 45°.
Gemäß Fig. 4a und 6 besitzt der blau angelaufene Stahl eine Dicke t von
0,50 mm. Die Nuten besitzen eine Tiefe d, die groß genug ist, damit die
Vorderkante EL jeder Rippe 46 scharf ist, wobei die Tiefe d typisch
0,25 mm beträgt. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel haben die Nuten 48 Breiten
Wg von 1,0 mm. Die Rippenbreite Wr beträgt 0,25 mm. Die Rippen 46
und die Nuten 48 erstrecken sich über die volle Breite der Bahn 16 und
haben in diesem Ausführungsbeispiel eine Dichte, die für eine gleichmäßige
Behandlung verschiedenster Bahnmaterialien ausreicht.
Erläuterungen zu Fig. 4, 4a, 5 und 8: Die Bahn bewegt sich unter dem
Hauptglied 18 in Förderrichtung S, wird in die Richtung R abgelenkt, wenn
sie unter dem Verzögerungsglied 40 durchläuft, wird von der Maschine
sodann in Förderrichtung S abgezogen und auf die Walze 32 aufgewickelt.
Bei einem abgewandelten Ausführungsbeispiel, das in Strichlinie in Fig. 5
angedeutet ist, kann die Bahn abgezogen werden unter einem Winkel S' zur
Förderrichtung, in einem Winkel, der der Richtung der Rippen entsprechen
kann, oder unter einem kleineren Winkel, je nach Art der gewünschten
Behandlung.
Die Vorderkante EL jeder Rippe 46 begrenzt den Stauchraum für die
einlaufende Bahn, und ihr Anfangsabschnitt Pi übt eine Verzögerungskraft
auf die Bahn aus. Gemäß Fig. 4 und 4a erfährt jedes Bahnsegment, wenn
es auf eine Vorderkante EL stößt, eine Widerstandskraft FR senkrecht zur
Erstreckungsrichtung der Widerstandskante EL. Diese Kraft FR kann zerlegt
werden in eine Kraftkomponente FS, die entgegengesetzt zur Förderrichtung
wirkt, und eine Ablenkkraftkomponente FD, die in einer Richtung rechtwink
lig dazu wirkt. FD neigt dazu, die Bahn aus der Richtung S in die Rich
tung R abzulenken unter einem Winkel a der Rippen und Nuten. Diese
Wechselwirkung der Bahn mit den Widerstandskanten EL wird bei jedem
Schritt von 1,25 mm über die Materialbreite wiederholt, so daß insgesamt
die gesamte Bahn aus der Bewegung in der Maschinenrichtung S in die
vorübergehende Richtung R unter einem Winkel a übergeführt wird.
Das begrenzte Ausmaß der dauernden Versetzung der Bahn scheint damit
zusammenzuhängen, daß die Hauptarbeit, die am Abschnitt P der in Maschi
nenrichtung S laufenden Bahn verrichtet wird, durch denjenigen Abschnitt
der Kante EL verrichtet wird, der zuerst die Bahn berührt. Ferner scheint,
vergl. Fig. 4a, die Widerstandskraft FR schwächer auf die Bahn einzuwir
ken, wenn die Bahn die Kante EL entfernter vom Punkt Pi berührt, mögli
cherweise wegen des Zusammenwirkens aller Kanten EL auf die einlaufende
Bahn.
Da grundsätzlich die Vorderkanten EL des Verzögerungsglieds die Haupt
arbeit verrichten (und nicht die zweite oder träge Kante auf der anderen
Seite der Rippe), ist leicht ersichtlich, daß andere Formen der Verzöge
rungsfläche verwendet werden können. Zum Beispiel können gemäß Fig. 7
die Verzögerungskanten EL in eine Platte in der Art eines Sägezahn-Quer
schnitts eingearbeitet werden, in der die Arbeitsfläche des Verzögerungsglieds
geneigt ist bei 43 von jeder Kante EL unter einem Winkel b zur Erstrec
kungsebene des Verzögerungsglieds 40'. Die Neigung endet an der Stufen
fläche h, die sich nach oben erstreckt, um die nächste Verzögerungskante
EL zu bilden, was über die volle Oberfläche des Verzögerungsglieds wie
derholt wird.
In Fig. 7a ist ein ausgezackter Querschnitt gezeigt, und zwar mit Wider
standskanten EL jeweils am Schnittpunkt von benachbarten konkaven Flächen
45.
Die Bahn 16 läuft gemäß Fig. 2 von der Vorratswalze 28 mit der Ge
schwindigkeit bzw. Drehzahl S' der Förderwalze 14. Anfangs, zu Behand
lungsbeginn, wird die Bahn unter das Hauptglied 18 und das Verzögerungs
glied 40 in unbehandelter Stellung gelegt und wird der Andrücker 24 nach
unten gedrückt, um das Hauptglied 18 gegen die Bahn 16 zu drücken.
Dadurch wird von der Förderwalze 14 die Bahn vorwärts gefördert. Das
Verzögern der Bahn wird eingeleitet, um einen "Aufstau" einer Säule von
gepreßter Bahn mittels Einwirkung des Hauptglieds 18 und des Verzöge
rungsglieds 40 auf die Bahn oder von einem Bediener von Hand oder von
einer Einrichtung, die das Verzögerungsglied 40 relativ eng an die Bahn 16
an der Förderwalze 14 drückt, zu bewirken. Auf diese Weise wird der
Zustand von Fig. 3 während des Anlaufs erreicht. Der Bediener hebt schnell
den vorübergehenden Druck auf, so daß das Verzögerungsglied danach seine
Verzögerungsfunktion ausüben kann, ohne daß Druck über den vom Stütz
glied 42 ausgeübten hinaus notwendig ist. Wenn die neue Bahn 16 in Fig.
3 die fortschreitend offeneren Räume erreicht, die durch die Stufen A, B
und C gebildet sind, wird ein Punkt O erreicht, an dem die Bahn relativ
zur Förderwalze 14 rutscht. Jedes Element der Bahn 16 wird einer Vor
wärts-Förderkraft Ff infolge Einwirkung der Walze und einer Rückwärts-
Verzögerungskraft Fb ausgesetzt. An diesem Punkt findet eine erste kom
pressive Behandlung statt, und die behandelte Bahn rutscht auf der Förder
walze 14. Bei dünnen Bahnen, die zu kreppen sind, wie Seidenpapier oder
nichtgewebten Stoffen, wird ein erster, sehr feiner Mikrokrepp erzeugt, der
nur einige Tausendstel cm hoch zu sein braucht. Bei Textilgut findet die
Verdichtung mit dem Mikrokreppen der Einzelfasern statt, ohne daß der
gesamte Stoff gekreppt wird. Da die Förderwalze 14 weiterläuft, wird diese
extrem fein behandelte Bahn nach rechts in Fig. 3 gefördert, bis sie das
Ende 19 des Hauptglieds 18 erreicht. An dieser Stelle kann die Bahn sich
frei ausdehnen oder bauschig werden (wie bei Textilgut) oder (wie bei
Papier) in gröberen Krepp übergehen. Auf jeden Fall erstreckt sich das
Material in die Nuten 48 und die Rippen 46, oder zumindest die Vorder
kanten EL liegen auf der Oberfläche des mikrogekreppten Materials auf und
über die in Fig. 4a gezeigten Verzögerungskräfte aus. Der Satz der Ablenk
kräfte FD an den Vorderkanten EL aller Kanten bewirkt insgesamt eine
Ablenkung der Bahn, um in Richtung R der Nuten als Säule gepreßtes
Material bewegt zu werden, und zwar mit einer Geschwindigkeit unter der
der Förderwalze 14. Die Walzenoberfläche rutscht unterhalb des behandelten
Materials. Die Förderkräfte der Walze vor dem Punkt O, aber auch be
stimmte Verzögerungseinwirkungen der Walze, die unter der behandelten
Bahn in den Bereich jenseits des Punktes O rutscht, fördern die Bahn durch
die Nuten 48, bis die Bahn vom Verzögerungsglied 40 freigegeben ist. An
dieser Stelle, wie durch den Pfeil S in Vollinie in Fig. 5 und Fig. 8
gezeigt, wird die behandelte Bahn durch die Walze 32 aufgewickelt, die die
Bahn in Richtung S zieht, auf einem Weg, der um den Abstand D gemäß
Fig. 8 versetzt ist wegen der abgelenkten Bewegung der Bahn.
Gemäß Fig. 8, die die Behandlung einer dünnen Polyester-Trikot-Maschenwa
re von ca. 0,4 mm Dicke betrifft, durchläuft die Bahn eine Anzahl von
Stufen, wie dort gezeigt ist, nämlich Fördern, Behandeln, Verzögern, Fixie
ren und Aufwickeln. Die Maschenware weist Strukturlinien K auf, die
parallel und senkrecht zur Förderrichtung S verlaufen. Wie durch die Linien
in der Bahn in anderen Stationen angedeutet wird, werden diese Linien K
niemals gedreht. Selbst im Verzögerungsbereich bleiben sie parallel in der
Querrichtung. Wenn die Bahn vorwärts gefördert wird, wird sie einer
kompressiven Behandlung gemäß den Schritten von Fig. 3 unterzogen. Die
gepreßte Bahn dehnt sich leicht aus, ist geschmeidig und biegsam und füllt
die Nuten 48 aus. Wegen der glatten Oberflächen der Nuten und Rippen
bleibt die Bahn gleichmäßig, ohne Spitzen. Sie wird in Förderrichtung S
abgezogen, wie bereits erwähnt wurde, und durchläuft einen Kühlbereich 60.
Die kompressive Behandlung bewirkt, daß die Polyesterfasern bauschig
werden und dem Stoff ein viel weicheres Gefühl beim Anfassen geben und
ihn besser drapierfähig machen, während der Kühlbereich diese Behandlung
fixiert.
Ein ähnliches Ergebnis wird in bezug auf nichtgewebte Stoffe erzielt, wie
in Fig. 9, 9a und 9b gezeigt ist. In diesem Fall besitzt das Hauptglied 18'
eine konstante Dicke bis zu seiner Spitze 19', jedoch hat die Hinterkante
des Hauptglieds einen gezahnten Verlauf gemäß Fig. 9. Typisch ist der
Mittenabstand der Kante 1,6 mm, mit 0,8 mm von Spitze zu Grund. Diese
Konfiguration, die ähnlich anwendbar auf die anderen hier erörterten Bahn
materialien ist, erleichtert das fortschreitende Anlegen an die Verzögerungs
rippen 46.
Am Übergangspunkt gemäß Fig. 9 und 9b, zusätzlich zum auftretenden
Mikrokreppen, wird die Bahn einer Scherwirkung durch das ausgeübte
Moment ausgesetzt, die durch den Richtungsunterschied der Förderkräfte und
der Widerstandskräfte FR bedingt ist. Diese Scherwirkung, in der Bahn
ebene, ist grundlegend anders als bei den Wirkungen gemäß den bekannten
Mikrokreppen. Ihr Ergebnis ist in gewissem Umfang eine Verwirrung der
Faser-Faser-Bindungen in den nichtgewebten Stoffen in gewünschter Weise,
ein ausreichendes Aufbrechen dieser Bindungen, um eine geschmeidige
Textur der Bahn zu verleihen, während eine ausreichende Bindungsfestigkeit
der Bahn erhalten bleibt, um deren Integrität zu bewahren. Auf diese Weise
wird ein rauher und steifer nichtgewebter Stoff nach Durchlauf durch die
erfindungsgemäße Vorrichtung geschmeidig und drapierbar in einer -
zumindest für bestimmte Bahnen - bisher nicht erreichbaren Weise.
Dieses Geschmeidigmachen kann auch bei Bahnen erzielt werden, die auf
Papiermaschinen erzeugt werden, einschließlich Seiden-, Bausch-, Handtuch-
und Pack-Papier.
Fig. 10 zeigt die Behandlung einer gewebten Bahn. Im Förderbereich 70
läuft die Bahn in Richtung S, wobei die Kettfäden sich in Richtung S
erstrecken, während die Schußfäden senkrecht dazu verlaufen. Die Bahn wie
oben wird durch das Verzögerungsglied 40 in die Richtung R abgelenkt,
wobei die Schußfäden senkrecht zur Richtung S verbleiben, während die
Kettfäden in die Richtung R abgelenkt werden. In diesem Ausführungsbei
spiel wird die Bahn auf eine Walze 32' aufgewickelt, die mit der Richtung
R fluchtet, so daß eine Bahn aufgewickelt wird, die in gewissem Grad
verengt worden ist, und sie zeigt Schrägschußeffekte. Dies kann nützlich
sein, in manchen Fällen, z. B. zur Verhinderung von Aufziehen beim späte
ren Gebrauch und für eine gewisse Verengung der Bahn und Fähigkeit zur
Dehnung in Breitenrichtung. (Derselbe Schrägschußeffekt kann vorteilhaft in
manchen Fällen auch bei den anderen hier erörterten Bahnen genutzt wer
den).
Gemäß Fig. 11 läuft die Behandlung von Papier wie bei den anderen
Ausführungsbeispielen ab. Das Papier wird in Richtung S gefördert, in
Richtung R durch die Wirkung des Verzögerungsglieds 40 abgelenkt und
aufgewickelt, und zwar in Richtung S oder unter einem Winkel, wie oben
beschrieben.
Gemäß Fig. 11a ist es vorteilhaft, insbesondere für die Erzeugung einer
mikrogekreppten Textur, die nicht sehr fein ist, ein Hauptglied 18" kon
stanter Dicke von z. B. 0,25 mm, das in einer stumpfen Kante 19" endet,
wie gezeigt, zu verwenden. In diesem Fall kann das Verzögerungsglied 40,
obwohl vom Andrücker 24 mit großer Kraft nach unten gedrückt, seine
Rippen und Nuten stromauf zur Spitze 19" des Hauptglieds 18" ausgebildet
haben, ohne daß diese Rippen einen nachteiligen Einfluß auf das Hauptglied
nehmen wegen der relativen Dicke des Hauptglieds. Dieses Merkmal gestat
tet eine einfache Montage in vielen Fällen.
Es sei darauf hingewiesen, daß, wenn das Hauptglied 18 von Fig. 3 mit
den mehrfachen Stufen A, B und C verwendet wird, die stromab gelegene
Spitze 19 des Hauptglieds 18 eine Dicke von 0,08 bis 0,10 mm besitzen
kann. Der Schutz dieses dünnen Elements kann dadurch erreicht werden,
daß die Stege und Nuten des Verzögerungsglieds nur an der Spitze des
Hauptglieds beginnen und sich stromab erstrecken, wie gezeigt, Falls die
gesamte Fläche des Verzögerungsglieds mit Rippen und Nuten versehen ist,
können die Nuten ausgefüllt sein, z. B. mit Epoxy-Harz, um Rippen zu
vermeiden, die das dünne Hauptglied deformieren können, oder es können
andere Vorkehrungen getroffen werden, z. B. durch Einschieben eines zusätz
lichen flächigen Glieds zwischen dem Verzögerungsglied und dem Haupt
glied, um das Profil zu schützen.
Im Ausführungsbeispiel von Fig. 12 und 13 werden relativ breite Rippen
verwendet, d. h., das Verzögerungsglied 40" hat eine Nutbreite Wg von
1,0 mm mit den Nuten 48' eines mittigen Abstands C von 2,5 mm, was zu
einer Rippenbreite Wr von 1,5 mm führt. Es hat sich herausgestellt, daß bei
Einsatz eines derartigen Verzögerungsglieds zur Behandlung bestimmter
Papierarten, wie z. B. Handtuchpapier, die Mikrokrepplinien, die in der Bahn
ausgebildet sind, kontinuierlich verlaufen; sie liegen jedoch unter unterschied
lichen Winkeln in den Bereichen der Rippen und Nuten, wie in Fig. 13
gezeigt ist. In den Bereichen der Nuten nehmen die Mikrokrepplinien einen
Winkel zur Quer-Maschinenrichtung (senkrecht zur Richtung S) ein, wobei
derjenige Abschnitt, der auf die Widerstandskanten EL trifft, um mehr als
den Abschnitt verzögert ist, der zur trägen Kante EZ hin liegt. Der Ab
schnitt der Mikrokrepplinien des relativ steifen Handtuchpapiers, der den
Rippen 46' entspricht, liegt parallel zur Quer-Maschinenrichtung, möglicher
weise wegen der gleichmäßigen Bremswirkung der ausgedehnten planen
Flächen der Verzögerungsrippen 46'.
Das entstehende Muster erzeugt in gewissem Maß eine Dehnung in mehr als
einer Richtung, so daß z. B. Handtuchpapier besser nutzbar und reißfester bei
Gebrauch wird.
Beim Ausführungsbeispiel von Fig. 14 und 15 werden sehr breite Nuten
verwendet, und die Rippen 46''' begrenzen den üblichen Verzögerungskanal
mit beträchtlicher Tiefe. In diesem Fall können die winkligen Rippen 46'''
eine zusätzliche Verzögerungswirkung zeigen, die der Reibung der flachen
ebenen Flächen der Rippen zuschreibbar ist. Die Tiefe der Nuten kann groß
genug sein, um entsprechende Abschnitte der Bahn abheben zu lassen, damit
sie nicht auf Dauer mikrogekreppt werden. Auf diese Weise kann eine
unterschiedliche Behandlung über die Breite der Bahn erzielt werden. Zum
Beispiel während des Abziehens nach der Bildung des Plissee-Effekts gemäß
Fig. 15, vorausgesetzt, daß das Plissee nicht wärmefixiert worden ist im
Material, behalten die Abschnitte im mittleren Teil der Nuten nicht auf
Dauer eine Verdichtung bei, im Gegensatz zu den Abschnitten nahe den
Rippen.
Die vorstehenden Erläuterungen zeigen, daß verschiedene Behandlungen in
einem weiten Bereich je nach Breite der Nuten und Rippen, der relativen
Abstände, der Tiefe der Nuten und der Wahl des betreffenden Materials
erzielt werden können.
Eine weitere Abwandlung der Erfindung betrifft die Möglichkeit der Ände
rung der Richtung der Rippen und Nuten von einem Abschnitt des Ver
zögerungsglieds zum anderen.
Gemäß Fig. 16 und 17 sind in diesem Ausführungsbeispiel Nuten konstanter
Breite unter fortschreitend unterschiedlichen Winkeln angeordnet. Im mittigen
Bereich befindet sich ein Spalt G zwischen den beiden Abschnitten des
Verzögerungsglieds, wobei die Nuten und Rippen in einem Abschnitt in der
einen Richtung relativ zur Mittellinie A geneigt sind, während die Nuten
und Rippen auf der anderen Seite in der entgegengesetzten Richtung geneigt
sind. Gemäß Fig. 17 ergibt dies ein konvergierendes Muster der Rippen und
Nuten. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird die Bahn in Richtung S geför
dert und am Verzögerungsglied 40a oberflächlich gemäß den oben beschrie
benen Grundsätzen abgelenkt. Der Spalt G zwischen den beiden Hälften des
Verzögerungsglieds, in dem keine Nuten und Rippen vorgesehen sind,
gewährt Raum für die behandelte Bahn, um aus den Nuten in diesem
Bereich ohne Störung auszutreten.
Die Bahn im Ausführungsbeispiel von Fig. 17 wird in Längsrichtung gepreßt
gemäß den oben erörterten Grundsätzen, wobei sie etwas in Breitenrichtung
gesammelt wird, und sie tritt aus in Richtung S zum Aufwickeln.
Eine erfindungsgemäße Abwandlung der Verwendung dieses Verzögerungs
glieds ist in Fig. 18 abgebildet. In diesem Fall ist die Richtung des Ver
zögerungsglieds 40a umgekehrt relativ zur Laufrichtung der Bahn. Die Bahn
wird gemäß den oben erörterten Grundsätzen in Maschinenrichtung gepreßt,
jedoch haben die ablenkenden Rippen und Nuten die Wirkung, die Bahn in
Querrichtung zu dehnen. Für bestimmte Gewebe, die von sich aus dehnbar
sind, kann dies die gewünschte Geschmeidigkeit sein. Tatsächlich ist es
möglich, durch Anschluß der Behandlung von Fig. 18 an die Behandlung
von Fig. 17 das Geschmeidigmachen einer Bahn besonders groß zu erzielen.
Die Grundsätze der oberflächlichen Ablenkung von Bahnen in der kom
pressiven Behandlung können überall angewendet werden, wo ein ortsfestes
Verzögerungselement an der behandelten Bahn angreift. In Fig. 19 bis 21,
dem sogenannten Mikrokrepper mit Schaber gemäß US 3,260,778 oder
3,426,405 besitzt ein biegsames Verzögerungselement 40b Rippen und Nuten
auf seiner Oberfläche, die unter einem Winkel zur Maschinenrichtung S, wie
oben erläutert, ausgerichtet sind. Der Schaber oder Staukörper 56 wird in
bekannter Weise wie beim Mikrokrepper benutzt, zusätzlich wird jedoch die
Verzögerung durch die Wirkung der Ablenkrippen 46c unterstützt. Die
zusätzliche Verzögerung durch die Rippen 46c kann es gestatten, beim
Schaber 56 den Winkel der Arbeitsfläche 57 zur Walze zu verringern
gegenüber bekannten Ausführungsformen.
Wie im Ausführungsbeispiel von Fig. 20 gezeigt ist, kann die Bahn einer
Behandlung durch ein zweites Verzögerungsglied mit Rippen und Nuten
unter einem Winkel entgegengesetzt zum Winkel der Rippen des ersten
Verzögerungsglieds unterworfen werden. Diese Doppelbehandlung, die beim
Material zu einer Vier-Wege-Dehnbarkeit führt, ist ähnlich anwendbar auf
Mikrokreppen ohne Schaber und auf die anderen oben erörterten Ausfüh
rungsbeispiele.
Ersichtlich sind weitere Abwandlungen der Erfindung möglich. Die Rippen
und Nuten können gekrümmt anstatt gerade sein oder sogar zurückspringende
Kurven von S-Form oder Zickzack-Form in gewissem Ausmaß haben, sämt
lich für die oben erörterten Zwecke. Hinsichtlich Änderungen in der Be
handlung über die Breite der Bahn sei darauf hingewiesen, daß in bestimm
ten Materialien und bei bestimmten Anordnungen der Verzögerungsrippen der
höchste Verdichtungsgrad unmittelbar benachbart zur Verzögerungskante EL
auftreten kann, während in einer breiten Nut bei dieser Rippe ein Bereich,
der von der Verzögerungskante EL entfernt ist (z. B. sich nahe der trägen
Kante in Fig. 4 befindet), weniger ausgeübten kompressiven Druck und
weniger Kompressionseffekte auf Dauer zeigen kann. Die entstehende Bahn
kann auf Wunsch eine Abstufung der Behandlung haben. Die Behandlung
über weite Stege ist ein weiteres Beispiel dafür, daß eine unterschiedliche
Behandlung vorgesehen sein kann. In vielen Fällen wird die Bahn Drall-
und Schereffekten in ihrer eigenen Ebene in sehr ungewöhnlicher Weise
unterworfen, was zu einer besseren Geschmeidigkeit und anderen verbes
serten Eigenschaften führt.
Claims (14)
1. Verfahren zur Stauchbehandlung einer Warenbahn, bei dem die Waren
bahn in einem Förderbereich gegen eine Förderfläche angedrückt,
dadurch während der gesamten Behandlung in Bahnlängsrichtung geför
dert und einer Stauchungsbehandlung unterzogen wird, wobei die Stau
chung durch das fortlaufende Fördern der einlaufenden Bahnteile gegen
die in einem Verzögerungsbereich in ihrer Vorwärtsbewegung verzöger
ten Bahnteile erfolgt, derart, daß auf die gegenüberliegende, nicht mit
der Förderfläche in Eingriff stehende Warenbahnoberfläche ein Ver
zögerungsglied einwirkt, welches infolge von auf dessen Oberfläche
angeordneten Vorsprüngen der Fortbewegung der Warenbahn eine
gewisse Widerstandskraft entgegensetzt,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Verzögerungsbereich in einem spitzen Winkel (a) zur Bahnförderrich
tung (S) angeordnete Rippen (46) des Verzögerungsglieds (40) auf die
Warenbahn (16) einwirken und dadurch die Warenbahn seitlich ablen
ken.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ober
fläche der im Verzögerungsbereich verzögerten Warenbahn einer Be
handlung in einem weiteren Verzögerungsbereich unterzogen wird, in
dem die seitliche Ablenkung in einem spitzen Winkel (a) zur Waren
bahnförderrichtung (S) erfolgt, der entgegengesetzt zum spitzen Winkel
im Verzögerungsbereich gerichtet ist.
3. Vorrichtung zum Stauchen einer Warenbahn mit einer Förderfläche, die
auf eine Oberfläche der Warenbahn einwirkt, einer Andrückeinrichtung,
die auf die gegenüberliegende Oberfläche der Warenbahn einwirkt und
diese gegen die Förderfläche drückt, mit einer Aufwickelwalze stromab
des Förderbereichs der Förderfläche, und mit einer Verzögerungsein
richtung, die ein flächiges Verzögerungsglied aufweist, welches an der
auf die Warenbahn einwirkenden Arbeitsfläche Vorsprünge aufweist, um
der Vorwärtsbewegung der Warenbahn Widerstand entgegenzusetzen,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Arbeitsfläche des Verzögerungs
glieds (40) eine große Anzahl über die Breite des zu verzögernden
Abschnittes der Warenbahn verteilter beabstandeter Verzögerungsrippen
(46) ausgebildet sind, die unter spitzem Winkel (a) zur Warenbahnför
derrichtung (S) geneigt sind und wenigstens vordere Kanten (EL) zur
Einwirkung auf die Warenbahn aufweisen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ver
zögerungsrippen (46) parallel und unter einem Winkel (a) von ca. 10
bis 60° zur Förderrichtung (S) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Breite von Nuten (48) zwischen den Rippen die Breite am höchsten
Punkt der Rippen überschreitet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rippen (46) ca. 0,25 mm hoch sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen
(46) ca. 0,25 mm breit sind, und daß die Nuten (48) zwischen den
Rippen ca. 0,25 mm hoch und ca. 1,0 mm breit sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen
(46) kleine horizontale Flächen zum Anlegen an die Bahn (16) auf
weisen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen
(46) horizontale Flächen und zusätzlich Hinterkanten aufweisen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen-
Vorderkanten (EL) durch geneigte Flächen (43, Fig. 7) in einem Säge
zahn-Profil gebildet sind, wobei die Flächen sich von einer Kante unter
einem Winkel (b) zur Ausdehnungsebene des Verzögerungsglieds bis zur
Basis der nächsten Kante (EL) erstrecken.
11. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnitt
flächen, die den Schnittwinkel einer Kante bilden, in entgegengesetzten
Richtungen geneigt sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen
(46) in Bahnförderrichtung (S) divergieren.
13. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn
(16) um eine Achse (32', Fig. 10) aufwickelbar ist, wobei die Auf
wickelrichtung unter einem Winkel zu der Längsförderrichtung verläuft.
14. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß nahe der
Oberfläche der Förderwalze (14') ein ortsfester keilförmiger Körper (56)
angeordnet ist, bis in dessen Bereich sich die Arbeitsfläche des Ver
zögerungsglieds (40b) erstreckt.
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