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Oberflächenentwicklungsvorrichtung Die Erfindung betrifft eine Oberflächenentwicklungsvorrichtung
für belichtete fotografische Schichtträger, die zur Entwicklung mit der Schichtseite
auf einem Flüssigkeitsspiegel geführt werden, wobei zur Führung dem Flüssigkeitsspiegel
zugeordnete Leitelemente vorgesehen sind und zur Einstellung des Flüssigkeitsspiegels
eine Kükentränke angeordnet ist, welche einen unter den Flüssigkeitsspiegel ragenden
Auslaß, der etwa am Boden einer Vorratskammer der Kükentränke endet, und einen Rohrstutzen
hat, der außerhalb des Behälters nach unten ragend in Höhe des beabsichtigten Flüssigkeitsspiegels
endet.
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Bei derartigen Oberflächenentwicklungsvorrichtungen befindet sich
genügend Flüssigkeit im Badbehälter. Diese Flüssigkeit wird nur nach Maßgabe eines
quantitativen Verbrauchs aus der Vorratskammer ergänzt. Bei derartigen Flüssigkeitsentwicklungsvorrichtungen
ergibt sich aber auch ein qualitativer Verbrauch der Entwicklerflüssigkeit. Dieser
kann bei Bereithaltung eines Vorrats an Entwicklerflüssigkeit über eine erhebliche
Zeitdauer dadurch ausgeglichen werden, daß die Entwicklerflüssigkeit insgesamt vermischt
wird. Zu diesem Zweck bekannte Umpumpungseinrichtungen haben den Nachteil, daß bei
der Umpumpung die gesamte Flüssigkeitsmenge unter Wirbelerscheinungen so geführt
wird, daß eine starke Luftanreicherung erfolgt, wobei der freie Luftzugang zu Oxydierungen
führt, welche die Wirksamkeit der Flüssigkeit herabsetzen.
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Zur Beseitigung des Nachteiles einer Oxydierung der längere Zeit in
einer Wanne gehaltenen Flüssigkeit ist es bereits an normalen Behandlungsbädern
bekannt, die Badflüssigkeit für die Vorgänge in einen Reservebehälter zurücklaufen
zu lassen, nachdem ein Vorgang abgeschlossen ist, und die Flüssigkeit bei Einleitung
eines neuen Vorganges in den Badbehälter zurückzuführen. Hierbei ergibt sich zwar
eine gute Durchmischung der zur Verfügung stehenden Flüssigkeit, es ist aber ein
Ausgleich an quantitativen Verminderungen der Flüssigkeitsmenge ausgeschlossen.
Dabei muß berücksichtigt werden, daß durchlaufendes Kopiermaterial jeweils einen
Teil an Entwicklerflüssigkeit mitnimmt, so daß die quantitative Verminderung der
Menge ein zu beachtender Faktor ist.
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An solchen Entwicklungsvorrichtungen ist es ferner bekannt, einen
verschwenkbaren Reservebehälter nach Art einer Kükentränke über zwei Leitungen anzuschließen,
von denen eine den Flüssigkeitsstand bestimmt und die andere an der tiefsten Stelle
des Badbehälters mündet. Durch Verschwenkung eines solchen Reservebehälters kann
die Flüssigkeit wahlweise in den Badbehälter bis zu einer bestimmten Höhe einfließen
oder in den Reservebehälter zurückfließen. Eine solche Vorrichtung ist außerordentlich
umständlich, weil der Reservebehälter, solange die Kopien hergestellt werden, hochgehalten
werden muß, so daß praktisch eine zusätzliche Person zur Bedienung erforderlich
ist, weil die Handhabung zweier Kopierblätter zwei Hände erfordert. Bei dieser bekannten
Ausführung ist ferner die Möglichkeit vorbehalten, die Verbindungsschläuche mit
Hilfe einer Klemme abzuschließen. In diesem Fall wird jedoch nicht mehr die Aufgabe
der Einregelung des Flüssigkeitsstandes erfüllt, so daß der quantitative Verbrauch
während des Kopierens nicht mehr ausgeglichen werden kann. Eine starre verschwenkbare
Anordnung des Reservebehälters ist dabei nicht ohne weiteres möglich, weil infolge
der Anwendung zweier Schläuche mit Abstand voneinander keine einfache Schwenkvorrichtung
angebracht werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Oberflächenentwicklungsvorrichtung
zu schaffen, die bei einfacher Bedienung eine ständige Regelung des Flüssigkeitsstandes
zuläßt und im Ruhezustand die gesamte Entwicklerflüssigkeit in dem Reservebehälter
aufnimmt, wobei die Betriebsbereitschaft trotz der Verwendung der Kükentränke schnell
herstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Vorratskammer
der Kükentränke und der Badbehälter mit einem an sich bekannten zusammenpreßbaren
Reservebehälter für Entwicklerflüssigkeit verbunden sind, aus welchem sowohl der
Badbehälter als auch die Kükentränkenvorratskammer gespeist werden, wobei zwischen
dem Reservebehälter und der Vorratskammer eine Verbindungsleitung mit verhältnismäßig
großem Durchmesser und zwischen der tiefsten Stelle des Badbehälters und dem Reservebehälter
eine Verbindungsleitung mit stark herabgesetztem Querschnitt vorgesehen sind.
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Hierdurch wird in einer neuen Kombination erreicht, daß die Vorratskammer
der Kükentränke und
der Badbehälter gleichzeitig auf den vorgeschriebenen
Stand gefüllt werden. Bei der Entleerung wird vermieden, daß wesentliche Teile des
Inhalts der Vorratskammer durch den Badbehälter abfließen. Die Dimensionierung der
Verbindung führt daher zu einem um so überraschenderen Ergebnis, als normalerweise
angenommen werden könnte, daß die Füllung des Badbehälters der primäre Vorgang ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der folgenden Beschreibung
an Hand der Zeichnungen erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine schematische Seitenansicht
im Schnitt, F i g. 2 eine im Schnitt längs der Linien II-II dargestellte Stirnansicht
der F i g. 1.
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In den Zeichnungen sind nur die für die Funktion der Erfindung wesentlichen
Teile dargestellt.
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F i g. 1 zeigt eine Wanne 1 zur Aufnahme von Entwicklerflüssigkeit.
Diese Wanne ist mit einem kurvenförmigen Boden ausgeführt. Sie führt von einem Einlaßrand
2 zu einem Auslaßende 3, über welchem ein Quetsch- und Transportwalzenpaar mit den
Walzen 4, 5 angeordnet ist. Im Boden der Wanne sind parallel zur Verbindung zwischen
dem Ein- und Aus= laßende verlaufende Stege 6 angeordnet, auf welchen ein über den
Boden der Wanne geführtes Kopiermaterial geleitet wird. Diese Stege können an der
tiefsten Stelle des bogenförmig ausgebildeten Wannenbodens bei 7 ausgespart sein,
um einen Ausgleich an Entwicklerflüssigkeit zwischen den Teilkammern zwischen den
Stegen 6 - zu ermöglichen, von denen mehrere parallel zueinander vorgesehen sind.
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Innerhalb der Wanne ist an einem in der Zeichnung näher dargestellten
Gestell eine Vorratskammer 8 gelagert, deren Wandabschnitte 9, 10
parallel zu benachbarten Abschnitten des Bodens der Wanne l verlaufen und deren
Boden 11 parallel zur Oberkante der Stege 6 verläuft, wobei ein Abstand jeweils
vorgesehen ist, um den Durchgang eines Schichtträgers zu ermöglichen. Die Vorratskammer
8 ist nach oben hermetisch geschlossen. Sie hat in ihrem Boden 11 zwei Öffnungen.
Von einer Öffnung ragt ein Stutzen 12 nach unten über den Boden der Wanne 1 und
endet unterhalb der oberen Kante der Stege 6. Ein in der anderen Öffnung vorgesehener
Stutzen 13 mündet mit seinem herausgeführten Ende 14 in einer Höhe im Bereich der
oberen Kante 15 der Stege 6, zweckmäßig ganz wenig über diesen Stegen. Dieser Stutzen
13 ist im Inneren der Vorratskammer 8 nach oben zu der Mündung 16 gezogen, die mit
Abstand unter der Oberwand 17 der Vorratskammer liegt. Ferner ist die Vorratskammer
seitlich mit einer Öffnung 18 versehen, die durch eine verhältnismäßig großen Querschnitt
aufweisende Verbindungsleitung 19 mit einem Reservebehälter 20 für Entwicklerflüssigkeit
in Verbindung steht. Der Reservebehälter 20 besteht aus flexiblem Material. Er ist
zwischen einer starr am Gestell angeordneten Platte 21 mit einer Öffnung 22, die
von der Verbindungsleitung 19 durchsetzt wird, und einer in Richtung des Pfeiles
23 bewegbaren Tragplatte 24 gelagert. Es ist erkennbar, daß der Durchmesser der
Verbindungsleitung 19 weitaus größeren Querschnitt hat als die Stutzen
12 und 13.
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Zwischen der tiefsten Stelle 25 der Wanne 1 und der Verbindungsleitung
19 ist eine verhältnismäßig geringen Querschnitt aufweisendeVerbindungsleitung 26
angeordnet. Dieser Querschnitt kann im wesentlichen den Querschnitten der Stutzen
12, 13 entsprechen. Parallel zu dem, aber mit Abstand unterhalb des Bodens der Wanne
ist eine Führungsbahn durch Anordnung von wenigstens einem Leitelement 27 gebildet,
die zur Führung eines weiteren Materialblattes dient und von einer Einführungsstelle
28 unterhalb des Einlaßrandes 2 zu einer Leitstrecke 29 unterhalb der Berührungsstelle
zwischen den Quetsch-und Transportwalzen 4, 5 führt. Es versteht sich, daß die Führungsbahn
aus einer Fläche, einer perforierten Fläche, aus Stegen, und zwar insbesondere parallel
zueinander verlaufenden und senkrecht zueinander angeordneten Stegen bestehen kann.
Ferner wird darauf hingewiesen, daß die Stutzen 12, 13 an einer Seite der Wanne
1, d. h. des Badbehälters, außerhalb des Weges eines Kopiermaterialblattes angeordnet
sind.
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Die Quetsch- und Transportwalzen 4, 5 sind in Richtung der eingezeichneten
Pfeile durch einen nicht dargestellten Antriebsmotor antreibbar.
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Die bewegbare Platte 24 ist parallel zur Platte 21
geführt
und auf einer Rolle 30 abgestützt, die auf einem Schwenkhebel 31 sitzt, der um eine
Welle 32 verdrehbar ist. Die Welle 32 ist durch eine Handkurbel 33 oder einen statt
deren wahlweise einschaltbaren Antriebsmotor antreibbar.
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Das Volumen des Behälters 20 ist ebenso wie das Verhältnis der Querschnitte
der Verbindungsleitungen 19 und 26 sowie der Stutzen 12 und 13 so bemessen, daß
bei einer Zusammenpressung des Reservebehälters 20 Entwicklerflüssigkeit aus diesem
gleichzeitig in verhältnismäßig großer Menge in die Vorratskammer 8 und in verhältnismäßig
kleiner Menge durch die Leitung 26 in die Wanne 1 gedrückt wird. Dadurch füllt sich
die Vorratskammer 8 verhältnismäßig schnell, wobei die verdrängte Luft durch den
Rohrstutzen 13 entweichen kann. Dabei wird insbesondere festgestellt, daß die Öffnung
18 in der Nähe des Bodens 11 angeordnet ist. Schon während der Füllung der Vorratskammer
8 strömt die Flüssigkeit durch den Stutzen 12 in die Wanne 1, die gleichzeitig von
unten her durch die Verbindungsleitung 26 gefüllt wird. Erreicht der beim Füllvorgang
in der Wanne 1
ansteigende Flüssigkeitsspiegel die Mündung 14 des Rohrstutzens
13, dann wird ein weiterer Nachfluß von Entwicklerflüssigkeit aus der Vorratskammer
8 verhindert, weil aus dieser keine Luft mehr entweichen kann. Durch die Volumenbeziehung,
derart, daß der Inhalt des Reservebehälters 20 dem Fassungsvermögen der Kammer 8
bis zur Höhe der Mündung 16 und des Badbehälters bis zum Flüssigkeitsspiegel, entsprechend
der Kante 15 entspricht, wird dieser Flüssigkeitsspiegel dann gerade erreicht, wenn
der Reservebehälter.20 entleert ist. Dies ist die Ausgangssituation bei völlig gefülltem
Vorratsbehälter. Sofern bereits Entwicklerflüssigkeit verbraucht ist, läuft diese
aus dem Stutzen 12 aus der Vorratskammer 8 nach, so daß sich dann automatisch der
vorgeschriebene Flüssigkeitsspiegel in der Wanne 1 nach an sich bekannter Steuerung
der Flüssigkeitstränke einstellt.
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Wird die bewegbare Platte zurückgenommen, so daß eine Ausdehnung des
Reservebehälters 20 stattfinden kann, strömt die Flüssigkeit zunächst durch die
Verbindungsleitung 19 aus der Vorratskammer und gleichzeitig aus der Verbindungsleitung
26 aus der Wanne zurück, so daß die gesamte Flüssigkeit wieder im Reservebehälter
20 gesammelt wird. Dadurch wird eine vorzügliche Durchmischung des gesamten Flüssigkeitsvorrates
in ruhiger Strömung ohne nach außen offene Wirbelbildung erreicht.
F
i g. 2 zeigt eine Stirnansicht, in welche gleiche Teile wie in F i g. 1 mit gleichen
Bezugszeichen bezeichnet sind und erkennbar ist, daß die Rohrstutzen 13 und 12 seitlich
der Führungsbahn angeordnet sind. Eine nähere Beschreibung dieser Teile erübrigt
sich daher.
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Unter Bezugnahme auf F i g. 1 ist ersichtlich, daß die Bestimmung
der Querschnittsverhältnisse zwischen der Verbindungsleitung 19 einerseits und der
Verbindungsleitung 26, dem Stutzen 12, 13 andererseits ein wesentliches Merkmal
der Erfindung ist, um eine gleichmäßige Füllung der Wanne 1 von unten und oben bei
gleichzeitig stattfindender Füllung der Vorratskammer 8 herzustellen.
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Wesentlich für die Erfindung ist die Kombination eines auspreßbaren
und durch Freigabe ausdehnbaren Reservebehälters mit einer Einrichtung zur automatischen
Einstellung eines bestimmten Flüssigkeitsspiegels in einer Behandlungswanne zur
Ermöglichung der Oberflächenbenetzung eines Kopiermaterialblattes, wobei die Erfindung
in der vorteilhaften Ausführungsform als eine solche Einrichtung eine an sich bekannte
Kükentränke vorsieht.