DE1274999B

DE1274999B - Kontaktlos gesteuerte elektrische Uhr mit Selbstanlauf

Info

Publication number: DE1274999B
Application number: DE1964S0093739
Authority: DE
Inventors: Dr Fritz Kaiser
Original assignee: Siemens Elektrogaerate GmbH
Current assignee: SEG Hausgeraete GmbH
Priority date: 1964-10-15
Filing date: 1964-10-15
Publication date: 1968-08-08

Description

Kontaktlos gesteuerte elektrische Uhr mit Selbstanlauf Die Erfindung betrifft eine kontaktlos gesteuerte elektrische Uhr mit Selbstanlauf unter Verwendung eines um eine Nullage schwingenden, mit ausgeprägten magnetischen Polen versehenen Gangordners, z. B. einer Unruh, der durch elektromagnetische Impulse einer Antriebswicklung periodisch angestoßen wird, sowie eines mit Transistoren od. dgl. bestückten Steuerkreises in Multivibratorschaltung mit einem steuernden Ladekondensator, dessen Leistungsstufe über eine durch die magnetischen Pole des Gangordners induzierten Steuerwicklung im Sinne der Einschaltung der Antriebswicklung gesteuert wird.
Es ist bekannt, Gangordner mit ausgeprägten magnetischen Polen zu versehen und diese periodisch durch ein induziertes Magnetfeld anzustoßen. Zur Steuerung dieses Antriebes kann ein Transistor oder ein anderes kontaktloses Schaltelement verwendet werden, der über eine induzierte Steuerwicklung durch die Pole des Gangordners gesteuert wird. Bei jeder Schwingung des Gangordners wird der Transistor zweimal aufgesteuert und damit auch der Gangordner zweimal angestoßen. Zur Berücksichtigung der schwankenden Antriebsspannung, z. B. einer Batterie, sowie zur Vermeidung von überschwingungen können zusätzlich Wirbelstrombremsen od. dgl. angeordnet werden.
Voraussetzung für den Betrieb einer solchen Uhr ist es, daß der Gangordner mechanisch einmal angeregt wird, so daß er schwingt. Ein Selbstanlauf ist bei der bekannten Ausführungsform zunächst nicht möglich.
Es sind auch schon selbstanlaufende Schwingsysteme mit elektromagnetischem Antrieb vorgeschlagen worden. Die den Selbstanlauf bedingenden Maßnahmen lassen sich jedoch nicht auf ein der Erfindung zugrunde liegendes Schwingsystem übertragen.
Außerdem sind kontaktlos gesteuerte mechanische Schwinger als Gangordner für selbstanlaufende Uhrwerke bekannt, zu deren Antrieb drei exentrisch zur Schwingachse angeordnete Antriebsmagnete erforderlich sind, die mit einer einzigen Spule auf dem Schwinger zusammenarbeiten. Die besonderen Stromzuführungen zu der Spule und die Verwendung von drei Permanentmagneten bedingen einen hohen Aufwand.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kontaktlos gesteuerte elektrische Uhr der beschriebenen Art mit einem Selbstanlauf auszustatten, wobei eine an sich bekannte Multivibratorschaltung mit Komplementärtransistoren Verwendung findet.
Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß die Nullage der Pole des Gangordners exzentrisch zur Steuer- und Antriebswicklung liegt und zusätzlich eine Löschwicklung parallel zum steuernden Ladekondensator derart angeordnet ist, daß durch den Gangordner bei jeder Schwingung durch Induktion der Löschwicklung die Kondensatorladung des Multivibrators gelöscht wird. Die Löschcvicklung kann vorteilhaft gleichzeitig als Bremswicklung ausgebildet sein. Zur Sicherung der Ladespannung ist es zweckmäßig, in Serie zur Löschwicklung einen gegen die Ladespannung gerichteten Gleichrichter zu schalten.
An Hand der Zeichnung sei ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben und die Wirkungsweise erläutert.
F i g. 1 zeigt den schaltungstechnischen Aufbau der selbstanlaufenden, kontaktlos gesteuerten elektrischen Uhr nach der Erfindung; F i g. 2 zeigt in Seiten- und Grundriß in schematischer Darstellung den Gangordner und die zugehörigen Wicklungen.
Die F i g. 1 zeigt einen stark ausgezogenen Schaltungsteil, bestehend aus einer Steuerwicklung 1, einem Transistor 2, einer Antriebswicklung 3 und einer Stromquelle 4 in an sich bekannter Aufbauform. Ergänzend hierzu ist ein weiterer Transistor 5 angeordnet, der zusammen mit den Widerständen 6 und 7, sowie den Kondensatoren 8 und 9 und einer Löschspule 10 den beschriebenen Steuerkreis zu einer Multivibratorschaltung ergänzt. Die Ankopplung erfolgt über den Widerstand 11. Gegen die Ladespannung des Kondensators 8 ist in Serie zur Löschwicklung 10 ein Gleichrichter 12 geschaltet.
Die F i g. 2 zeigt einen in Spitzen 13 gelagerten Gangordner, eine sogenannte Unruh, der in der Drehachse einen Dauermagnet 14 angeordnet hat. Beiderseits des Magneten 14 sind magnetisch leitfähige Schenkel 15 angelegt, die im Bereich ihrer freien Enden mit Jochstücken 16 bzw. 17 ausgeprägte magnetische Pole bilden, in deren Luftspalt die Steuerwicklung 1, die Antriebswicklung 3 und die Löschwicklung 10 angeordnet sind. Aus der Grundrißdarstellung der F i g. 2 ist ersichtlich, daß die ausgeprägten Pole 16 und 17 exzentrisch zur Mittelebene der Wicklungen 1, 3 und 10 in der Nullage liegen.
Ist der Gangordner aus irgendeinem Grunde, z. B. beim Austausch der Batterie 4, zum Stillstand gekommen, so sind nach dem Wiedereinsetzen einer Batterie 4 zunächst beide Transistoren 2 und 5 gesperrt, so daß kein Antriebsimpuls auf die Unruh gegeben wird. Mit dem Anlegen der Spannung werden aber die Kondensatoren 8 und 9 aufgeladen, und zwar im wesentlichen in Abhängigkeit vom hochohmigen Widerstand 6. Es fließt dabei ein Ladestrom über die Antriebswicklung 3 und die Widerstände 6, 7 zu den Kondensatoren 8 und 9. Dadurch erhält die Basis des Transistors 5 ein positives Potential gegenüber dem zugehörigen Emitter, so daß schließlich der Transistor 5 leitend wird. Damit fließt Strom über die Steuerwicklung 1, den Widerstand 1.1 und den Transistor 5 derart, daß sich das Basispotential des Transistors 2 nach negativen Werten verlagert und schließlich der Transistor 2 aufgesteuert wird. Damit wird die Antriebswicklung 3 an Batteriespannung gelegt und auf die Pole 16 des Gangordners ein Antriebsimpuls gegeben. Der Gangordner fängt an zu schwingen. Mit dem Aufsteuern des Transistors 2 wird das aufgeladene Potential an den Kondensatoren 8, 9 gelöscht, weil nunmehr am Widerstand 7 die volle positive Batteriespannung liegt.
Da mit der Schwingbewegung des Gangordners auch die Steuerwicklung 1 induziert wird, erfolgt die weitere Steuerung des Transistors 2 und damit des Gangordners durch die Bewegung des Gangordners bzw. seiner ausgeprägten Pole 16 gegenüber den Wicklungen 1, 3. Gleichzeitig mit der Bewegung des Gangordners wird aber auch die Wicklung 10 induziert, und zwar derart, daß die Ladung der Kondensatoren 8 und 9, die während einer Schwingung des Gangordners aufgelaufen ist, gelöscht wird, so daß die Kondensatoren 8, 9 und damit das Basispotential des Transistors 5 nicht mehr auf das für das Aufsteuern des Transistors 5 notwendige Spannungspotential gebracht wird. Damit ist die Multivibratorschaltung nach dem Anlauf des Gangordners ausgeschaltet.
Es ist möglich, an Stelle der gezeichneten zwei Kondensatoren 8, 9 unter Umständen auch mit einem einzigen Kondensator zu arbeiten.

Claims

Patentanspruch: Kontaktlos gesteuerte elektrische Uhr mit Selbstanlauf unter Verwendung eines um eine Nullage schwingenden, mit ausgeprägten magnetischen Polen versehenen Gangordners, z. B. einer Unruh, der durch elektromagnetische Impulse einer Antriebswicklung periodisch angestoßen wird, sowie eines mit Transistoren od. dgl. bestückten Steuerkreises in Multivibratorschaltung mit einem steuernden Ladekondensator, dessen Leistungsstufe über eine durch die magnetischen Pole des Gangordners induzierten Steuerwicklung im Sinne der Einschaltung der Antriebswicklung gesteuertwird, dadurch gekennzeichnet, daß die Nullage der Pole des Gangordners exzentrisch zur Steuer- und Antriebswicklung liegt und zusätzlich eine Löschwicklung parallel zum steuernden Ladekondensator derart angeordnet ist, daß durch den Gangordner bei jeder Schwingung durch Induktion der Löschwicklung die Kondensatorladung des Multivibrators gelöscht wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschriften Nr. 1166 101, 1166 705; schweizerische Patentschrift Nr. 367 447; französische Patentschriften Nr. 1256 386, 1286 393; »Neue Uhrmacher-Zeitung«, 1962, H.18, S.20 und 21.