DE2049179C3 - Schutzschaltung für den Reversierschalter des elektrischen Antriebsmotors einer Waschmaschine - Google Patents
Schutzschaltung für den Reversierschalter des elektrischen Antriebsmotors einer WaschmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schutzschaltung für den Reversierschalter des elektrischen Antriebsmotors
einer Waschmaschine, deren als Gleichstrommotor mit permanentmagnetischern Erregerfeld ausgebildeter
Antriebsmotor über einen gesteuerten Halbleiterschalter und den dazwischen liegenden Reversierschalter
aus einer Stromquelle gespeist ist und parallel zum Anker mit einer Freilaufdicde beschaltet ist.
Es ist in der Praxis bekannt als Antriebsmotoren für
Haushaltwaschmaschinen Gleichstrommotoren mit permanentmagetischem Erregerfeld zu benutzen, die
durch Phasenanschnittsteuerung in ihrer Drehzahl geregelt sind. Zu diesem Zwecke liegt zwischen der
Stromquelle und dem Anker des Antriebsmotors ein gesteuerter Halbleiterschalter, dessen Steuerung in der
Weise erfolgt, daß programmabhängig entweder die verhältnismäßig kleine Drehzahl während des Waschganges
oder die etwa 20mal größere Drehzahl während des Schleudergang^ erhalten werden. Bei solchen
über einen gesteuerten Halbleiterschalter, d. h. in der Regel einen Thyristor, aus dem Netz gespeisten Gleichstrommotoren
ist es bekannt (beispielsweise aus der CH-PS 4 35 416) dem Anker des Gleichstrommotors
eine sogenannte Freilaufdiode parallel zu schalten, die so gepolt ist, daß bei Abtrennung des Motors vom Netz
die wegen der Induktivität der Ankerwicklung entstehende induzierte EMK E = - L ■ di/df einen Strom
über den durch die Freilaufdiode geschlossenen Stromkreis hervorrufen kann. Dieser Strom fließt so lange bis
die in der Ankerwicklung gespeiste magnetische Energie aufgebraucht ist Wegen der durch den Ankerwiderstand
und die Ankerinduktivität gegebenen, verhältnismäßig kleinen Zeitkonstante handelsüblicher
Motoren klingt er während der Zeitdauer der gesperrten negativen Halbwelle der Netzspannung weit vor
Beginn der jeweils nächstfolgenden positiven Spannungühalbwelle auf null ab. Dadurch, daß während der
gesperrten negativen Halbwelle der Netzspannung dieser abklingende Strom über den die Ankerwicklung
und die Freilaufdiode enthaltenden Stromkreis fließen kann, werden einerseits die beim Löschen des zwischen
dem Netz und dem Anker liegenden Halbleiterschalters auftretenden induktiven Spannungsspitzen abgeleitet
während andererseits die Oberwellenkomponente des den Motor speisenden Gleichstromes herabgesetzt
d. h. der zeitliche Verlauf des Stromes gleichmäßiger wird.
Bei den Waschmaschinen erfolgt während des Waschganges eine Umsteuerung des Antriebsmotors,
um gegenläufige Drehrichtungen der Waschtrommel zu erzeugen. Diese Umsteuerung des Antriebsmotors
geschieht durch einen Reversierschalter, der zwischen dem den Anker des Antriebsmotors mit dem Netz ver
bindenden gesteuerten Halbleiterschalter und dem An ker liegt Der Reversierschalter ist in der Regel von
einem Programmschaltwerk der Waschmaschine gesteuert. Dieses schließt aus, daß bei am Netz liegendem
Antriebsmotor, d. h. bei geschlossenem, zwischen dem Netz und dem Anker liegendem Halbleiterschalter der
Reversierschalter betätigt wird.
Andererseits läßt sich aber nicht ausschließen, daß auf Grund einer Fehlbetätigung des Programmschaltwerkes,
beispielsweise durch von außen erfolgende Steuereingriffe während des laufenden Schleuderganges,
der Reversierschalter von dem Programmschaltwerk bei vom Netz abgetrenntem, aber wegen der
Massenträgheit noch mit voller Schleuderdrehzahl laufendem Antriebsmotor umgeschaltet wird. Da der Antriebsmotor
durch das permanentmagnetische Erregerfeld auch in diesem Auslrufzustand voll erregt ist, ist an
den Ankerklemmen eine durch die Drehzahl und das Erregerfeld vorgegebene rotatorische EMK vorhanden,
die normalerweise in Sperrichiung an der Freilaufdiode liegt und deshalb unschädlich ist, aber bei der
erwähnten Umschaltung des Reversierschalters in die Lage versetzt würde, einen Kurzschlußstrom über den'
von der Freilaufdiode nunmehr geschlossenen Kurzschlußkreis zu treiben. Da die rotatorische EMK in der
Größenordnung des Mittelwertes der Netzspannung liegen kann, wäre dieser Strom so groß (einige 100 A),
daß er zu einer sofortigen Zerstörung der Kontakte des Reversierschalters sowie der Freilaufdiode führen und
andererseits eine unzulässige ruckartige Abbremsung des Antriebsmotors zur Folge haben würde. Um einen
solchen Kurzschluß zu vermeiden, müßte die Freilaufdiode bei Umschaltung des Reversierschalters ebenfalls
umgeschaltet werden. Die für eine solche Maßnahme notwendigen zusätzlichen Kontakte erhöhen aber den
Aufwand in einem solchen Umfange, daß er bei Haushaltsgeräten unzumutbar wird.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Schutzschaltung für den Reversierschalter des
elektrischen Antriebsmotors einer Waschmaschine der eingangs genannten Art zu schaffen, die unter Verzicht
auf zusätzliche Kontakte bei einfachem Aufbau und bei geringem Aufwand an Einzelteilen gewährleistet, daß
auch bei einer unvorhersehbaren Umschaltung des Reversierschalters bei vom Netz abgetrenntem Motor
kein geschlossener Kurzschlußstromkreis für die rotatorische EMK, die an den Ankerklemmer auftritt, vorhanden
ist
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Schutzschaltung gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die
Freilaufdiode ein steuerbares elektronisches VenMl ist,
das leitend wird frühestens dann, wenn der im Ankerstromkreis !legende Halbleiterschalter stromdurchlässig
gemacht wird und spätestens kurz nach der Sperrung dieses Halbleiterschalters. i„
Bei der neuen Schutzschaltung sind einerseits die mit einer Freilaufdiode verbundenen Vorteile vorhanden,
d. h, daß sowohl der Motor als auch die im Ankerstromkreis liegenden Schaltelemente vor hohen Spannungsspitzen
zuverlässig geschützt sind Andererseits verzichtet die Schutzschaltung auf mechanische Umschaltkontakte;
sie ist deshalb wartungsfrei, was insbesondere bei Haushaltsgeräten von besonderer Bedeutung
ist.
Die neue Schutzschaltung bietet einen vollkommenen Schutz gegen eine unvorhergesehene Betätigung
des Reversierschalters bei vom Netz abgeschaltetem Antriebsmotor, weil beim Umschalten des Reversierschalters,
die als Halbleiterschalter ausgebildete Freilaufdiode durch die kurzzeitige Unterbrechung ihres
Stromkreises selbsttätig gelöscht wird, wenn sie zufolge des schon entsprechend weit abgeklungenen, von
der Ankerinduktivität herrührenden Stromes nicht ohnehin schon gelöscht ist.
In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Freilaufdiode
durch einen Thyristor gebildet. Das die Freilaufdiode bildende steuerbare Ventil kann dabei durch
einen Trigger geschaltet werden, der zugleich den zwischen der Stromquelle und dem Antriebsmotor liegenden
Halbleiterschalter, das ist in der Regel ein Thyristör, steuert. Der Trigger kann mit Fremdsignalen beeinflußt
werden, doch ist es auch möglich die Anordnung derart zu treffen, daß der Trigger in Abhängigkeit
von den durch den zwischen der Stromquelle und dem Antriebsmotor liegenden Halbleiterschalter fließenden
Strom beeinflußt wird.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 das Schaltbild einer bekannten Schaltungsanordnung für den als Gleichstrommotor mit permanentmagnetischem
Erregerfeld ausgebildeten Antriebsmotor einer Haushaltswaschmaschine mit parallel zum
Anker liegender Freilaufdiode,
F i g. 2 das Schaltbild nach F i g. 1 mit eimern zusätzlich
zwischen der Stromquelle und dem Antriebsmotor liegenden Reversierschalters.
F i g. 3 das Schaltbild eines als Gleichstrommotor mit permanentmagnetischem Erregerfeld ausgebildeten
Antriebsmotor für eine Waschmaschine mit einer Schutzschaltung gemäß der Erfindung für den Reversierschalter
in einer ersten Ausführungsform und
F i g. 4 das Schaltbild einer Schaltungsanordnung ähnlich F i g. 3 mit einer abgewandelten Ausführungsform der Schutzschaltung für den Reversierschalter.
Der als Gleichstrommotor mit permanentmagnet!- scher Erregung ausgebildete Antriebsmotor 1 ist über
einen gesteuerten Halbleiterschalter in Gestalt eines Thyristors 2 an der von einem Wechselstromnetz gebildeten
Stromquelle 9 angeschlossen. Die Drehzahl, und damit das Drehmoment und die Leistung des Gleichstrommotors
1 können durch entsprechende Phasenanschnittssteuerung des Thyristors 2 in bekannter Weise
eereeelt werden. Um die beim Löschen des Thyristors
2, d. h. bei der Unterbrechung des über den Anker des
Antriebsmotors 1 fließenden Stromes auftretenden, induktiv erzeugten Spannungsspitzen beseitigen und die
wegen der induktivität der Ankerwicklung des Motors 1 in der Ankerwicklung gespeicherte magnetische
Energie nach dem Löschen des Thyristors 2 nutzbar machen zu können, liegt parallel zu dem Anker des Antriebsmotors
1 eine sogenannte Freilaufdiode 3. Die Freilaufdiode ist so gepolt, daß der vom Netz über den
Thyristor 2 zufließende Strom nur über die Ankerwicklung des Antriebsmotors 1 und nicht über die Freilaufdiode
3 fließen kann. Die Freilaufdiode 3 öffnet jeweils bei, kurz vor bzw. kurz nach dem Löschen des Thyristors
2, wobei sie einen Stromkreis für die von der Unterbrechung des Ankerstromes herrührende, in der Ankerwicklung
induzierte EMK E = - L ■ di/dt schließt.
Dadurch werden die induzierten Spannungsspitzen abgeleitet, während der von der induzierten EMK hervorgerufene
Strom über die Freilaufdiode 3 so lange fließt, bis die in der Ankerwicklung gespeicherte magnetische
Energie aufgebraucht ist.
Wie aus dem grundsätzlichen Schaltbild nach F i g. 1 zu ersehen, ist die Freilaufdiode 3 so gepolt, daß die bei
laufendem Antriebsmotor 1 wegen der konstanten, permanentmagnetischen Erregung entstehende rotatorische
EMK keinen Strom über die Freilaufdiode 3 hervorrufen kann. Wird aber der Antriebsmotor 1 mit
einem beispielsweise von einem Programmschaltwerk betätigten Reversierschalter 4 (F i g. 2) betätigt, so treten
besondere Probleme auf. Wird nämlich bei im Schleudergang hochtourig laufendem Antriebsmotor 1
das Programmschaltwerk von Hand verstellt, kann es im ungünstigsten Falle nicht ausgeschlossen werden,
daß die Reversiersteuerung eingeschaltet und der Reversierschalter
4 umgeschaltet wird, während der Halbleiterschalter 2 gesperrt ist, so daß die in dem Programmschaltwerk
an sich vorhandene Verriegelung. die eine Betätigung der Reversiersteuerung bei eingelegtem
Halbleiterschalter 2 ausschließt, unwirksam ist. Eine solche Umschaltung des Reversierschalters 4 würde
dazu führen, daß für die rotatorische EMK an den Ankerklemmen ein Kurzschlußkreis über die Freilaufdiode
3 geschlossen wird, in dem ein sehr starker Strom auftritt, der den Antriebsmotor 1 schlagartig abbremsen
und andererseits zur Zerstörung der Kontakte des Reversierschalters 4 führen würde.
Um den Reversierschalter 4 und die ganze Schaltanordnung gegen einen solchen Kurzschlußstrom zu
schützen, sind die in den F i g. 3 und 4 veranschaulichten Schutzschaltungen vorgesehen. Die Freilaufdiode 3
der bekannten Schaltungsanordnungen nach F i g. 1, 2 ist dabei durch ein steuerbares elektronisches Ventil,
beispielsweise einen Thyristor 6 ersetzi. Der Thyristor 6 wird durch ein Steuergerät, beispielsweise in Gestalt
eines Triggers 5, immer nur dann leitend, wenn auch der zwischen dem Antriebsmotor 1 und dem Netz 9
liegende Thyristor 2 gezündet wird. Der die Freilauf-Jiode bildende Thyristor 6 ist somit immer nur dann
wirksam, wenn der Ankerstrom des Antriebsmotors tatsächlich unterbrochen und damit induktive Spannungsspitzen
erzeugt werden. Er wirkt aber dann nicht. d. h. er ist gesperrt, wenn bei noch hochtourig laufendem
Antriebsmotor 1 der Reversierschalter 4 umgeschaltet wird, derart, daß die rotatorische EMK bei vorhandenem
geschlossenem Kurzschlußstromkreis einen dem Netzstrom bei Lauf in diesem Drehsinn entgegengesetzten
Strom über die Ankerwicklung hervorrufen würde. Demgemäß ist der Thyristor 6 gesperrt, wenn
ein die Drehzahl des Antriebsmotors 1 steuerndes Programmschaltwerk
von Hand oder motorisch um mehr als einen aufeinanderfolgenden Transportschritt betätigt
wird, während der Antriebsmotor noch mit Schleuderdrehzahl läuft.
Der die Freilaufdiode bildende Thyristor 6 muß nicht von dem gleichen Zündgerät, z. B. dem Trigger 5, das
den Thyristor 2 zündet, geschaltet werden. Vielmehr
kann der Zündimpuls für den Thyristor 6 auch aus den durch den zwischen dem Antriebsmotor 1 uno den
Netz 9 liegenden Thyristor 2 fließenden Strom abgelei tet werden, wie dies in Fig.4 veranschaulicht ist. Eir
Trigger 8, der entsprechende Impulse an einem in dei
Netzzuleitung liegenden Widerstand 7 abnimmt steuert dann den Thyristor 6.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Schutzschaltung für den Reversierschalter des
elektrischen Antriebsmotors einer Waschmaschine, deren als Gleichstrommotor mit permanentmagnetischem
Erregerfeld ausgebildeter Antriebsmotor über einen gesteuerten Halbleiterschalter und den
dazwischenliegenden Reversierschalter aus einer Stromquelle gespeist ist und parallel zum Anker mit
einer Freilaufdiode beschaltet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Freilaufdiode ein steuerbares elektronisches Ventil (6) ist, das leitend
wird, frühestens dann, wenn uer im Ankerstromkreh liegende Halbleiterschalter (2) stromdurchlässig
gemacht wird und spätestens kurz nach der Sperrung dieses Halbleiterschalters (2).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Freiiaufdiode (3) durch einen Thyristor
(6) gebildet ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
die Freilaufdiode (3) bildende steuerbare Ventil durch einen Trigger (S) geschaltet wird, der zugleich
den zwischen der Stromquelle und dem Antriebsmotor liegenden Halbleiterschalter (2) steuert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Trigger (5) mit Fremdsignalen beeinflußt
wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn- y>
zeichnet, daß der Trigger (8) in Abhängigkeit von dem durch den zwischen der Stromquelle und dem
Antriebsmotor liegenden Halbleiterschalter (2) fließenden Strom beeinflußt wird.
35
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH566470A CH511533A (de) | 1970-04-16 | 1970-04-16 | Schaltungsanordnung mit einem Reversierschalter zur Drehrichtungsumkehr eines drehzahlgesteuerten Permanentmagnetmotors |
CH566470 | 1970-04-16 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2049179A1 DE2049179A1 (de) | 1971-10-28 |
DE2049179B2 DE2049179B2 (de) | 1976-02-05 |
DE2049179C3 true DE2049179C3 (de) | 1976-09-16 |
Family
ID=
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