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Zusammenlegbarer wegwerfbarer Behälter für Urin Der Erfindungsgegenstand
ist insbesondere als wegwerfbares Gefäß für Urin vorgesehen.
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Die üblichen, in den meisten Krankenhäusern benutzten Uringefäße
sind nicht wegwerfbar und bilden ein sanitäres Problem, da das Reinigen dieser Gefäße
für die meisten Leute eine unangenehme, nicht gern ausgeführte Aufgabe ist. Die
bisher vorgeschlagenen fortwerfbaren Uringefäße weisen eine Anzahl von Nachteilen
auf. Einige von ihnen sind zu kompliziert und teuer, und diejenigen, innerhalb wirtschaftlicher
Kosten sind den Beanspruchungen nicht gewachsen, nicht ausreichend standfähig oder
erfordern übermäßigen Lagerraum, da sie nicht zusammenlegbar sind.
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Einige der vorbekannten wegwerfbaren Uringefäße, z. B. nach den USA.-Patenten
2 819472 und 3 163 868, wiesen eine Faltung auf, die es nicht zuließ, die Uringefäße
vollständig flach zusammenzufalten, so daß die Vorratung ungebrauchter Uringefäße
ein großes Problem darstellte und die fortwerfbaren Uringefäße daher bestenfalls
einen unvollkommenen Ersatz für die üblichen Uringefäße darstellten. Bei den aus
obigen Patentschriften bekannten Uringefäßen sind lange abzudichtende Nahtstellen
im Bodenbereich vorgesehen, deren Abdichtung ein schwer zu lösendes Problem darstellt.
Das Uringefäß gemäß dem USA.-Patent 2819472 weist den weiteren Nachteil auf, daß
es in seiner normalen Nichtgebrauchsstellung und auch während und nach der Benutzung
nicht genügend standfest ist, da je nach Füllung des Gefäßes der Schwerpunkt oberhalb
des Bodenrandes oder sogar außerhalb der Bodenprojektion liegt. Ein solches Gefäß
wird von den Benutzern ungern verwendet, da sie eine solche Vorrichtung bei Benutzung
leicht umwerfen können.
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Auch bei dem aus einem Zuschnitt gefalteten Behälter nach dem USA.-Patent
3 099.017 läßt die Stabilität des gefüllten Behälters zu wünschen übrig, da der
mit der Öffnung versehene Behälterabschnitt weit über den Boden herausragt. Insbesondere
ist aber das Abdichtungsproblem auf Grund der Form des Bodens sehr erschwert, da
an der Vorderkante des Bodens eine aus mehrfach zusammengelegten Randteilen bestehende
Lasche umgefaltet und verklebt werden muß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die angeführten, den praktischen
Gebrauch der Uringefäße erschwerenden Nachteile bekannter Behälter zu beseitigen,
d. h. einen nach Gebrauch wegwerfbaren, aus undurchlässigem Material hergestellten
Urinbehälter zu schaffen, der aus einem einzigen einfachen flachen Zuschnitt besteht,
leicht und raumsparend zusammenlegbar, im Bereich des Bodenabschnittes frei von
Nahtstellen und während und nach Gebrauch stabil und standfest ist.
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Die Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung
gelöst.
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Da die Seitenwände des erfindungsgemäß gestalteten Behälters frei
von Falzen sind, zeichnet sich der erfindungsgemäße Behälter durch erhebliche Festigkeit
und Stabilität aus. Der längs des Bodens und der einen Seitenwand vorgesehene Mittelfalz
gewährleistet bei leichtem Druck auf beide Seitenwände ein leichtes Öffnen des Behälters.
Auf Grund dieser Ausgestaltung nimmt andererseits das gefaltete Profil des Behälters
im wesentlichen die Größe der größten Seitenwand ein, so daß der Behälter in zusammengefaltetem
Zustand eine sehr kompakte Packung darstellt. Die Faltung entlang des Bodens trägt
ferner zur Stabilisierung des gefüllten Behälters bei, da die zusätzliche Masse
des Behälterinhalts die Stabilität des Behälters weiter vergrößert. Da im Bodenbereich
und in Bodennähe keine Verbindungsnähte vorgesehen sind, treten bei der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung des Uringefäßes keinerlei Dichtungsprobleme auf.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden an Hand der F i g. 1 bis
12 erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht des Behälters, F i g. 2 eine
Vorderansicht des in F i g. 1 gezeigten Behälters, F i g. 3 eine Ansicht von unten
des in F i g. 1 gezeigten Behälters, F i g. 4 eine Draufsicht des in F i g. 1 gezeigten
Behälters in zusammengefalteter Stellung, F i g. 5 eine Draufsicht auf die Innenseite
des B ehälterzuschnitts, F i g. 6 einen Teilschnitt des Behälters nach Linie 6-6
der F i g. 4 in zusammengefalteter Stellung, Fig. 7 einen Querschnitt des Handgriffs
nach Linie 7-7 der F i g. 4, F i g. 8 einen Querschnitt durch die Lippe der Behälteröffnung
nach Linie 8-8 der F i g. 4, F i g. 9 eine Seitenansicht einer anderen Ausführungsform
des Behälters gemäß der Erfindung, F i g. 10 eine Vorderansicht der in F i g. 8
gezeigten Behälterausführung, F i g. 11 eine Draufsicht des in den F i g. 9 und
10 gezeigten Behälters in zusammengefalteter Stellung, und F i g. 12 eine Vorderansicht
einer wahlweisen Ausführungsform ähnlich der in F i g. 10 gezeigten, mit einer Dämmeinrichtung
in der Öffnung, um den Rückwärtsfiuß der in dem Behälter enthaltenen Flüssigkeit
einzudämmen.
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Aus F i g. 1 bis 3 ist ersichtlich, daß der Behälter 10 einen dreieckigen
Boden 12, eine erste bzw. eine zweite, gleich ausgebildete, trapezförmige Seitenwand
14 bzw. 16 und eine dritte trapezförmige Seitenwand 18 aufweist. Die Seitenwände
14, 16 und 18 bilden den Umfang des Behälters und begrenzen eine Öffnung 20, die
im obersten Abschnitt des Behälters 10 gebildet ist. Die besondere Form der Öffnung
20 ist in der dargestellten Ausführungsform dreieckig, wobei die besondere Form
der Öffnung jedoch aus Zweckmäßigkeitsgründen bei der Verwendung des Behälters geändert
werden kann, beispielsweise in eine elliptische oder kreisförmige Öffnung, indem
die Kanten der Öffnung der benachbart liegenden Seitenwände geändert werden, um
mit dieser Form übereinzu stimmen.
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Während der Behälter aus verhältnismäßig festem Material, wie beispielsweise
Blech, hergestellt sein kann, besteht die bevorzugte Konstruktion des Behälters
10 vorzugsweise aus einem undurchlässigen, flexiblen Material. Beispiele geeigneten
Materials für den Erfindungsgegenstand weisen unter anderen eine starke Pappe auf,
deren Oberflächen mit einem Polyäthylenüberzug von 0,025 mm versehen ist, um die
Sauberkeit des Behälters aufrechtzuerhalten und dazu beizutragen, die Flüssigkeit
während des Gebrauchs im Behälter zu halten. Polyäthylen wird bei der bevorzugten
Ausführungsform verwendet, da dieses Material zwischen den benachbarten Flächen
verschweißt werden kann, wodurch sowohl eine Undurchlässigkeit als auch eine Haftung
erzielt wird.
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Der Behälter 10 wird vorzugsweise aus glattem Material hergestellt,
welches, wie in F i g. 5 gezeigt, zugeschnitten ist und welches entlang den gestrichelten
Linien in die in den F i g. 1, 2 und 3 gezeigten Stellungen gefaltet wird. Diejenigen
Abschnitte der Seitenwände, welche aneinanderstoßen, sind zusammen verklebt und
können, wenn einen Polyäthylenüberzug aufweisende Pappe verwendet wird, mitein-
ander
dadurch verbunden werden, daß zur Polymerisation des Polyäthylens Wärme auf die
Außenseite der Pappe zur Einwirkung gebracht wird.
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Aus den F i g. 1 bis 3 ist ersichtlich, daß der Boden 12 ein Dreieck,
vorzugsweise ein gleichschenkliges Dreieck, bildet, so daß der Behälter eine symmetrische
Form erhält.
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Die Seitenwände 14 und 16 weisen vier Kanten auf, die je einen Falz
am Boden 12 und einen zweiten Falz 24 an der oberen Kante jeder Seite haben. Ein
Handgriff 22 ist mit der Seitenwand 14 aus einem Stück gebildet und erstreckt sich
entlang der ganzen Länge des Falzes 24 nach aufwärts und weist Flächen 26, 28 auf,
die aufeinandergefaltet und miteinander verbunden sind (siehe F i g. 7); zwei längliche
Klappen 30, 32 sind entlang der länglichen U-förmigen Linien 34, 36 ausgeschnitten
und hochgebogen, so daß eine Hand in die durch die Ausschnitte 34, 36 gebildete
Öffnung eingeführt werden kann.
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Ein länglicher Lappen 38, der sich vom Handgriff 22 erstreckt und
einen Falz 39 aufweist, überlappt die Wand 16 und ist mit dieser verbunden. Ein
sich von der Seitenwand 16 entlang dem Falz 24 erstreckender Lappen 40 ist umgefaltet
und mit der Wand 14 verbunden. Auf diese Weise sind der Handgriff 22 und die Lappen
38 und 40, wie am besten aus F i g. 7 ersichtlich ist, alle mit benachbarten Wänden
verbunden und bilden einen dreieckigen Aufbau, welcher dem Behälter 10 Stabilität
verleiht.
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Um den vorderen Abschnitt des Behälters zu verstärken, ist ein sich
zwischen den Seitenwänden 14 und 18 erstreckendes dreieckiges Feld 42 in zwei gleiche,
dreieckige Abschnitte 42A und 42 B unterteilt, die aufeinandergefaltet sind und
an der Seitenwand 14 anstoßen. Gleich ausgebildete dreieckige Felder 44 A und 44
B eines sich zwischen den Wänden 16 und 18 erstreckenden Feldes 44 sind aufeinandergefaltet
und liegen an der Wand 16 an (F i g. 6).
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Die Felder 42 und 44 sind mit ihren entsprechenden Seitenwänden 14
und 16 verbunden, wobei diese Anordnung ein Auslecken aus dem Behälter an den Punkten
C und D verhindert. Ein länglicher Lappen 46 bildet eine Verlängerung der Seitenwand
16 und ist umgefaltet und am Feld 44 befestigt, um dieses an der Wand 16 zu halten,
wodurch nicht nur der vordere Abschnitt des Behälters verstärkt, sondern eine scharfe
Kante an dieser Stelle vermieden wird. Ein entsprechender Lappen 48 ist an der Seitenwand
14 vorgesehen und in genau gleicher Weise wie der Lappen 46 zur Befestigung des
Feldes 42 an der Wand 14 angebracht und befestigt (F i g. 8).
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Die Vorderwand 18 weist ebenfalls einen einteilig damit ausgebildeten
Lappen 50 auf, welcher nicht nur zur Verstärkung des vorderen Behälterabschnitts
dient, sondern durch den auch eine scharfe Kante vermieden wird. Der Lappen 50 ist
mit der Vorderwand 18 verbunden.
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Wie aus den Fig. 3, 4, 5 und 7 ersichtlich, erstreckt sich ein Falz
54 von einer Ecke A des Bodens 12 rechtwinklig zu einer Kante 58 des Bodens 12.
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Ein zweiter Falz 56 ist in der Wand 18 vorgesehen und bildet eine
Verlängerung des Falzes 54, sich rechtwinklig zur Kante 58 des Bodens 12 erstreckend.
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Ein dritter und vierter Falz 60 und 60A erstrecken sich vom Punkt
B, der auf dem Längsfalz 56 liegt, divergierend zu den Ecken C bzw. D des Bodens
12.
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Die Falze 60 und 60 A gestatten, daß ein Teil des Bodens 12 und der
Wand 18 ohne Verwerfungen flach
gefaltet werden kann. Die Falze
54 und 56 teilen den Boden 12 und die Wand 18 in gleiche Teile und machen sie auf
diese Weise halbsymmetrisch.
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Insbesondere aus den F i g. 4 und 7 ist ohne weiteres ersichtlich,
daß die Falze 45 und 56 einwärts gefaltet sind, so daß der Boden 12 und die Wand
18 zwischen den Seitenwänden 14 und 16 liegen, um eine kompakte Packung zu bilden,
die im Profil nur geringfügig größer ist als die Seitenwände 14 und 16.
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Beim Öffnen des flach gefalteten Behälters aus der in F i g. 4 gezeigten
Stellung kann ein Druck auf die Seitenwändel4 und 16 ausgeübt werden, wodurch diese
Wände nach außen gedrückt werden, wobei die Ecken C und D am abgestützten Boden
12 entlanggleiten, bis der Behälter eine geöffnete Stellung einnimmt, wie dies in
den F i g. 1 bis 3 gezeigt ist. Die Anordnung eines Längsfalzes entlang dem Boden
und und einer Seite des Behälters stellt ein Merkmal der Erfindung dar, da die Lage
des Falzes gestattet, daß der Behälter leicht zu öffnen ist, wobei die Seitenwände
14 und 16 frei von Falzen bleiben. Hierdurch wird die Stabilität dieser Wände vergrößert.
Es ist zu bemerken, daß das zusätzliche Gewicht der im Behälter befindlichen Flüssigkeit
auch dazu beiträgt, die Stabilität zu vergrößern, da hierdurch der Falz 54 und der
Boden 12 in eine ebene Stellung abwärts gedrückt werden. Dabei wird eine übermäßige
Abwärtsbewegung durch die Verbindungswand 18 begrenzt.
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Es ist ersichtlich, daß die Öffnung 20 fast völlig außerhalb einer
vertikalen Projektion des Bodens liegt, d. h. die Öffnung erleichtert den Gebrauch
des fortwerfbaren Behälters als Uringefäß innerhalb des Krankenzimmers, während
der Patient steht, sitzt oder im Bett aufgestützt ist, und zwar mit geringer, wenn
überhaupt irgendwelcher Unbequemlichkeit für den Patienten. Ein Winkel F (F i g.
1) zwischen dem Boden 12 und der Wand 18 ist veränderlich und vorzugsweise größer
als 900 und kleiner als 1800, zweckmäßig in der Größenordnung von 1350 bis 1500.
Die Neigung der Wand 18 gegenüber dem Boden wird den Bedürfnissen des Benutzers
angepaßt, wobei im Falle eines fortwerfbaren Uringefäßes der Winkel F vorzugsweise
1350 beträgt, der für die Krankenhausverwendung als am besten geeignet befunden
wurde.
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Aus den Fig. 1 bis 3 ist ersichtlich, daß der Schwerpunkt des Behälters
innerhalb der vertikalen Projektion des Bodens liegt.
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Mit Bezug auf die F i g. 9, 10 und 11 soll nunmehr eine andere Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes beschrieben werden. Ein Behälter 61 weist einen dreieckigen
Boden 63 und zwei gleich ausgebildete, vier Seiten aufweisende flache Seitenwände
64 und 66 auf, die mit den Kanten des Bodens 63 verbunden sind. Eine flache, trapezförmige
Vorderwand 68 ist entlang ihren Seitenkanten mit den Wänden 64, 66 und entlang ihrer
unteren Kante mit dem Boden 63 verbunden. Ein Handgriff 70 ist im wesentlichen in
derselben Weise ausgebildet, wie der in den Fig. 1 bis 3 gezeigte Handgriff. Die
Art und Weise der Konstruktion und Anordnung der verschiedenen Teile ist im wesentlichen
gleich der vorstehend beschriebenen Ausführungsform. Der entscheidende Unterschied
dieser Ausführungsform betrifft die Winkel anordnung der Vorderwand 68 gegenüber
dem Boden 63, wobei der durch den Bogen G gekennzeichnete Winkel wesentlich größer
als der in der anderenAusführungsform ist. Hier ist die Vorderwand 68 wesentlich
flacher gegenüber dem Boden, und die zwischen den
Wänden 64, 66 und 68 angeordnete
Öffnung 72 ist ebenfalls in einem größeren Winkel gegenüber dem Boden 63 angeordnet.
Diese Änderung des Aufbaus ist hauptsächlich darauf gerichtet, daß der Behälter
mit flachen Wänden 64 und 66 ausgebildet werden kann, ohne hierfür zusätzliche Faltungen
oder Lappen zu benötigen. Somit kommen die in Fig. 6 des anderen Ausführungsbeispieles
benötigten Lappen 42 und 44 in Fortfall. Durch diese Anordnung kann der Behälter
flacher gehalten werden und hat ein einfacheres Aussehen.
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Die Art und Weise der Verbindung der verschiedenen Teile der in den
F i g. 9 bis 11 gezeigten Ausführungsform ist genau gleich der mit Bezug auf die
Fig. 1 bis 3 beschriebenen, wobei die Angaben bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform
auch bei dieser Ausführungsform zutreffen.
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Ein Lappen 78 (Fig. 12) kann an der oberen Wand 68 vorgesehen werden,
um die Größe der Öffnung, durch welche Flüssigkeit während des Gebrauchs oder des
Fortwerfens austreten könnte, zu begrenzen. Die Form des oberen Abschnitts am Lappen
78 ist gekrümmt, um einen Damm zu bilden und trotzdem die Benutzung ohne Bequemlichkeit
zu gestatten.
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Während die gemäß der Erfindung ausgebildeten Ausführungsformen,
insbesondere zur Benutzung durch männliche Personen geeignet sind, kann die Größe
und Form des Behälters geändert werden, um sie für den Gebrauch durch weibliche
Personen geeignet zu machen.