DE1273097B - Verfahren zur Verbesserung der Oberflaecheneigenschaften von anorganischen Fuellstoffen fuer Kunststoffe - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der Oberflaecheneigenschaften von anorganischen Fuellstoffen fuer KunststoffeInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
Deutsche Kl.:
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
C09c
C08f
22f-9
39 b-22/06
P 12 73 097.1-41 (G 31690)
24. Februar 1961
18. Juli 1968
Gegenstand des deutschen Patents 1237 715 ist ein Verfahren zur Verbesserung der Oberflächeneigenschaften
von anorganischen Füllstoffen für Kunststoffe durch Behandlung der Füllstoffe mit siliciumorganischen
Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man auf diese Füllstoffe Lösungen von Silanolen
bzw. Siloxanolen der allgemeinen Formel
worin m = 0,1 bis 3, η = 0 bis 2, ρ = 0,1 bis 2,
η + tn + ρ = 1 bis 4 ist und R einen Kohlenwasserstoffrest,
M einen zweiwertigen niederen aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest bedeutet,
wobei ein Teil der am Silicium gebundenen OH-Reste durch Halogen- oder Alkoxygruppen ersetzt sein
kann, einwirken läßt, das Lösungsmittel entfernt und gegebenenfalls die behandelten Füllstoffe auf 100 bis
1600C erhitzt.
Gegenstand der Zusatzpatentanmeldung G 31075 IVa/22f (deutsche Auslegeschrift 1252 830) ist der
Zusatz von Vinyl- oder Allylsilanen in Mengen von mindestens 5 Gewichtsprozent, bezogen auf Silanol
bzw. Siloxanol der im Patent 1 237 715 beschriebenen Formel.
Es wurde nun gefunden, daß man das erfindungsgemäße Verfahren überraschenderweise dadurch weiter
verbessern' kann, daß man den Lösungen der Silanole bzw. Siloxanole der vorgenannten Formel, denen
man gegebenenfalls Vinyl- oder Allylsilane zugesetzt hat, zusätzlich noch eine aliphatische, ungesättigte
Carbonsäure, vorzugsweise Malein- und/oder Fumarsäure, zufügt.
Diese Verbesserung betrifft vor allem die Verfahren zur Herstellung verstärkter Polyesterharze, Acrylharze
und Harze auf der Basis von Diallylphthalat.
Als Carbonsäuren mit aliphatisch ungesättigten Gruppen lassen sich außer Malein- und Fumarsäure
noch z. B. Acrylsäure, Malonsäuremonoallylester, Phthalatsäuremonoallylester und andere Monoallylester
von Dicarbonsäuren verwenden.
Die Menge an Carbonsäure, die zusammen mit der Oxyalkylsilylverbindung angewandt wird, ist nicht
kritisch, vorzugsweise sollen jedoch pro M-OH-Gruppe 0,1 bis 2 COOH-Gruppen vorhanden sein. Insgesamt
werden an Silylverbindungen und Carbonsäuren 0,001 bis 5 Gewichtsprozent — bei Glasfasern vorzugsweise
0,05 bis 1 % — auf das anorganische Trägermaterial aufgebracht.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Imprägnierungen ist noch nicht völlig klar, jedoch werden die
im folgenden dargelegten Hypothesen helfen, den Verfahren zur Verbesserung der
Oberflächeneigenschaften von anorganischen
Füllstoffen für Kunststoffe
Oberflächeneigenschaften von anorganischen
Füllstoffen für Kunststoffe
Zusatz zum Patent: 1237 715,
Zusatz zur Anmeldung: G 31075IV a/22 f —
Auslegeschrift 1 252 830
Anmelder:
Th. Goldschmidt A.-G.
4300 Essen, Goldschmidtstr. 100
Als Erfinder benannt:
Dr. Gerd Rossmy, 4300 Essen-Werden
erfinderischen Gedanken in seinem Umfang besser erkennen zu lassen.
Beim Eindampfen der Lösungen, die Oxyalkylsilylverbindungen und ungesättigte Carbonsäuren enthalten,
werden sich beide Komponenten — zumindest teilweise — miteinander unter Veresterung verbinden.
Diese Veresterung wird insbesondere bei Trocknungstemperaturen von 100 bis 1600C erfolgen und kann
durch den Zusatz kleiner Mengen an Mineralsäuren noch weiter begünstigt werden. Weiterhin werden die
Silanolgruppen der Oxyalkylsilylverbindung und gegebenenfalls der Vinyl- bzw. Allylsilylverbindungen
mit Si—OH oder Al—OH-Gruppen an der Oberfläche
des anorganischen Trägermaterials unter Ausbildung von Si—Ο—Si- oder Al—O-Si-Bindungen reagieren,
so daß also das Si-organische Haftmittel fest an das Trägermaterial gekoppelt wird. Bei dem polymeren
Charakter der Siloxanole (die auch aus den monomeren Silanolen während des Trocknens durch
Kondensation entstehen) genügen natürlich wenige derartiger Si—O—Si- bzw. Al—O—Si-Bindungen,
um die Haftung eines Silikonfilms zu ermöglichen. Auf der anderen Seite verfügt dieser Silikonfilm
—■ vermittelt durch seine organofunktionellen Gruppen — über mannigfaltige Reaktionsmöglichkeiten
mit dem organischen Harz, das auf das silikonimprägnierte Trägermaterial nun aufgebracht wird. Derartige
Möglichkeiten, die einzeln oder in Kombination verwirklicht werden können, sind z. B.:
809 570/554
1. Die Oxyalkylgruppen der Si-Verbindung bilden mit polaren Gruppen des organischen Harzes
ζ. B. OH, COOH, C-O-C, C
, -NH2-
Wasserstoffbrücken aus.
2. Jene Oxyalkylgruppen reagieren mit COOH-Gruppen des Harzes unter Veresterung.
3. Die Oxyalkylsilylgruppen wurden bei der Imprägnierung mit einer ungesättigten Säure verestert
und können nun
a) über jene ungesättigten Gruppen ihres Veresterungspartners mit ungesättigten Gruppen
des Harzes unter Anwendung eines der üblichen Peroxydkatalysatoren copolymerisieren;
b) über die COOH-Gruppen ihres Veresterungspartners, soweit es sich dabei um Dicarbonsäuren
handelt, mit OH-Gruppen des Harzes verestert werden.
4. Vinylsilylgruppen reagieren
Gruppen des Harzes.
Gruppen des Harzes.
Gewebe aus alkalihaltigen Glas-Stapelfasergarnen wurden mit Lösungsmitteln entschlichtet und anschließend
mit einer Lösung von y-Oxypropylmethylsilandiol,
welches pro Mol Silandiol x/2 Mol Maleinsäure
enthielt, getränkt. Das getränkte Gewebe wurde zentrifugiert, bis 0,5 Gewichtsprozent der Organosiliciumverbindung
auf der Faser verblieben war. Nach 45minutigem Erhitzen auf 130° C wurden sechs Matten orientiert übereinandergelegt. Sodann wurden
die Matten mit einem Polyesterharz getränkt, welches unter der Bezeichnung Ciba-Harz 556 im Handel
erhältlich ist. Als Härter wurde der Ciba-Härter 951 verwendet. Die Verpressung erfolgte bei 1000C. Der
Glasgehalt betrug etwa 40 Gewichtsprozent. Es wurden in Schußrichtung die folgenden Festigkeitswerte
bestimmt:
mit ungesättigten Biegefestigkeit (kg/cma)
nach lOOstündigem
Kochen
Kochen
trocken
Imprägniert man die anorganischen Verstärkungsmaterialien, von denen zur Zeit Glasfasern die größte
praktische Bedeutung besitzen, in der erfindungsgemäßen Weise, so kommt man zu verstärkten Kunststoffen,
die sich durch besondere Festigkeit auszeichnen. Vor allem bleiben diese Festigkeitswerte auch
bei langer Wasserlagerung weitgehend erhalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren sei an Hand der folgenden Beispiele weiter erläutert:
Schlagbiegefestigkeit (kg/cm2) nach lOOstündigem
Kochen
trocken
3148 1820 102
23
Dieser Versuch wurde analog Beispiel 1 durchgeführt, jedoch wurde das getränkte Gewebe so lange
abgeschleudert, bis auf der Faser nach dem Trocknen eine Siloxanauflage von 0,25 Gewichtsprozent verblieben
war. Die ermittelten Festigkeitswerte betrugen:
trocken
Biegefestigkeit
(kg/cm2)
(kg/cm2)
nach lOOstündigem
Kochen
Kochen
trocken
Schlagbiegefestigkeit (kg/cma) nach lOOstündigem
Kochen
Kochen
trocken
Zugfestigkeit
(kg/cm2)
(kg/cm2)
I nach lOOstündigem
Kochen
Kochen
2550
1930
93
78
1940
1510
Der Versuch wurde wiederholt mit dem Unterschied, Methacrylsäure und 0,1 Mol Maleinsäure Anwendung
daß pro Mol y-Oxypropylmethylsilandiol 0,9 Mol fanden. Die ermittelten Festigkeitswerte betrugen nun:
trocken
Biegefestigkeit
(kg/cm2)
(kg/cm2)
nach lOOstündigem
Kochen
Kochen
trocken
Schlagbiegefestigkeit (kg/cm2) nach lOOstündigem
Kochen
Kochen
trocken
Zugfestigkeit
(kg/cm2)
(kg/cm2)
nach lOOstündigem
Kochen
Kochen
2780
2520
104
95
2130
2010
In den vorhergehenden Beispielen analoger Weise wurde ein Acrylharzlaminat hergestellt. Als Imprägnierlösung
diente beim Versuch a) eine wäßrige Lösung, die pro Mol y-Oxypropylmethylsilandiol 1J2 Mol
Maleinsäure enthielt (Siloxanauflage auf der Faser 0,5 Gewichtsprozent) und beim Versuch b) eine
Lösung äquimolarer Mengen y-Oxypropylmethylsüandiol
und Fumarsäure (Siloxanauflage auf der Faser 0,5 Gewichtsprozent). Der Glasgehalt betrug
jeweils etwa 40 Gewichtsprozent. Die ermittelten Festigkeitswerte waren:
Biegefestigkeit | trocken | nach | Schlagbiegefestigkeit | trocken | nach | |
(kg/cm2) | lOOstündigem | (kg/cm2) | lOOstündigem | |||
3100 | Kochen | 119 | Kochen | |||
3706 | 1900 | 110 | 50 | |||
2146 | 66 | |||||
a) | ||||||
b) |
Claims (2)
1. Verfahren zur Verbesserung der Oberflächeneigenschaften von anorganischen Füllstoffen für
Kunststoffe durch Behandlung der Füllstoffe mit Lösungen von Silanolen bzw. Siloxanolen der
allgemeinen Formel
1 + TO + V)
10
worin m = 0,1 bis 3, η = 0 bis 2, ρ — 0,1 bis 2,
η + m + ρ = 1 bis 4 ist und R einen Kohlenwasserstoffrest, M einen zweiwertigen niederen
aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest bedeutet, wobei ein Teil der am Silicium
gebundenen OH-Reste durchHalogen- oder Alkoxygruppen ersetzt sein kann, Entfernung des Lösungsmittels
und gegebenenfalls Erhitzung der behandelten Füllstoffe auf 100 bis 1600C nach Patent
1 237 715, und gegebenenfalls unter Zusatz von Vinyl- oder Allylsilanen in Mengen von mindestens
5 Gewichtsprozent, bezogen auf Silanol bzw. Siloxanol, nach Patentanmeldung 31075IVa/22f
(deutsche Auslegeschrift 1252 830), gekennzeichnet durch die zusätzliche Mitverwendung
einer aliphatischen, ungesättigten Carbonsäure.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Malein- und/oder Fumarsäure verwendet
wird.
809 570/554 7.68 © Bundesdruckerei Berlin
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