DE1272929B - - Google Patents
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- C07D307/02—Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom not condensed with other rings
- C07D307/34—Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom not condensed with other rings having two or three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND Int. α.:
C07d
Deutsche Kl.: | A61k | |
DEUTSCHES 4Vm& PATENTAMT | ||
12q-24 | ||
WJK& | Nummer: | 12 q - 6/04 |
Aktenzeichen: | 30 h-2/36 | |
AUSLEGESCHRIFT | Anmeldetag: | 1272929 |
Auslegetag: | P 12 72 929.2-42 (F 46263) | |
1 272 929 | 5. Juni 1965 | |
18. Juli 1968 | ||
Die Herstellung von halogensubstituierten N-Furfuryl-3-sulfamylanthranilsäuren
ist aus den deutschen Patentschriften 1 122 541 und 1 174 797 und der französischen Patentschrift 1 396 621 bekannt. Diese
Verbindungen haben sich als Diuretika und Saluretika erwiesen. Nach den genannten Patentschriften werden
die betreffenden Verbindungen durch Umsetzung von 4,6-Dihalogen-3-sulfamylbenzoesäuren oder deren
Estern mit Furfurylamin bei erhöhten Temperaturen und gegebenenfalls nachfolgende Verseifung der Estergruppe
erhalten.
Diese Verfahren besitzen folgende Nachteile: Das Verfahren der deutschen Patentschrift 1 122 541 muß
bei relativ hohen Temperaturen durchgeführt werden, wodurch Nebenreaktionen und Verharzungen auftreten,
die die Ausbeuten verringern. Das Verfahren der deutschen Patentschrift 1174 797, bei welchem
diese Nachteile vermieden werden, erfordert aber eine weitere Reaktionsstufe, da zunächst die als Ausgangsverbindungen
verwendeten 4,6-Dihalogen-3-sulfamylbenzoesäureester hergestellt und anschließend an die
Umsetzung mit Furfurylamin die Estergruppe wieder abgespalten werden muß. Die Ausbeuten bei den Verfahren
dieser beiden Patentschriften liegen nicht besonders hoch. Das Verfahren der französischen
Patentschrift 1 396 621 führt zwar zu guten Ausbeuten ; ein Nachteil dieses Verfahrens ist jedoch, daß
die als Ausgangsstoffe verwendeten o-Fluorbenzoesäuren bzw. ihrer Derivate in mehrstufigen Verfahren,
ausgehend von der entsprechenden Anthranilsäure über das entsprechende Diazoniumsalz, hergestellt
werden müssen.
Für alle drei bekannten Verfahren ist die Herstellung von Furfurylamin, ausgehend von Furfurol, erforderlich.
Es wurde nun gefunden, daß man N-Furfuryl-3-sulfamylanthranilsäuren
der allgemeinen Formel
Hai
H2NQ
NH-CH2
COOH
COOH
in der Hai ein Chlor- oder Bromatom bedeutet, in vorteilhafter
Weise dadurch erhält, wenn man Verbindüngen der allgemeinen Formel
NH,
Ac-HNQ2S-Wy-CO-R
in der Ac einen gegebenenfalls durch Fluor- oder Verfahren zur Herstellung
vonN-Furfuryl-3-sulfamylanthranilsäuren
vonN-Furfuryl-3-sulfamylanthranilsäuren
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning,
6000 Frankfurt
vormals Meister Lucius & Brüning,
6000 Frankfurt
Als Erfinder benannt:
Dr. Karl Sturm, 6000 Frankfurt-Unterliederbach; Dr. Walter Siedel,
Wilhelm Scheurich, 6232 Bad Soden
Chloratome, Methoxy- oder Phenoxyrest substituierten aliphatischen, araliphatischen oder aromatischen
Carbonsäurerest mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen bedeutet, R die Hydroxygruppe, eine niedermolekulare
Alkoxygruppe oder eine gegebenenfalls ein- oder zweifach durch einen niedrigen Alkylrest, den Phenyl-
oder Benzylrest substituierte Aminogruppe bedeutet und Hai die obige Bedeutung besitzt, mit Furfurol im
Überschuß bei 60 bis 1000C kondensiert, die erhaltenen N-Furfurylidenamine in Gegenwart von Raney-Nickel
in einem indifferenten organischen Lösungsmittel bei Raumtemperatur bis zur Aufnahme eines
Moläquivalentes Wasserstoff katalytisch hydriert und die erhaltenen sekundären Amine der allgemeinen
Formel
Ac-HNO2S
NH-CH2-CO-R
in der Ac, R und Hal die obige Bedeutung besitzen, anschließend in an sich bekannter Weise im alkalischen
Medium hydrolysiert.
Es ist zwar bekannt, Furfurol mit verschiedenen Aminoverbindungen unter Bildung von Schiffschen
Basen zu kondensieren (vgl. Dunlop—Peters, The Furans [1953], S. 351 bis 362), jedoch war der
glatte Reaktionsverlauf in der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens keineswegs vorauszusehen,
da bisher keine Schiffschen Basen von Sulfamylanthranilsäuren bekannt sind, so daß mit Schwierigkeiten
bei der Kondensation gerechnet werden mußte, sei es,
809 570/581
daß die durch den stark elektronenanziehenden Effekt
von Sulfamyl- und Carboxylgruppe in der Basizität stark abgeschwächte Aminogruppe überhaupt nicht
mehr reagieren würde, sei es, daß die Kondensation nur unter Beteiligung der o-ständigen Carboxylgruppe g
erfolgen sollte. So ist es beispielsweise aus Australian Journal of Chemistry, Bd. 16, S. 732 (1963), bekannt,
daß Cyclohexanon mit Anthranilsäure in der Weise reagiert, daß sich die Aminogruppe an die C-O-Doppelbindung
des Ketons unter Bildung der ent- [0 sprechenden Hydroxyaminoverbindung addiert und
dieses Zwischenprodukt beim Erwärmen unter Wasserabspaltung zum entsprechenden Oxazolidonderivat
cyclisiert.
Ebensowenig konnte nach dem Stand der Technik das Verhalten der erfindungsgemäß dargestellten
Schiffschen Basen bei der in zweiter Stufe erfolgenden Hydrierung vorausgesagt werden. Aus der USA.-Patentschrift
2 175 585 ist bekannt, Furfurylamine durch katalytische Hydrierung der entsprechenden
Furfuralverbindungen herzustellen, wobei ausdrücklich erwähnt wird, daß Platin oder andere Edelmetallkatalysatoren
hierfür mit guten Ergebnissen verwendet werden können, daß jedoch aus wirtschaftlichen
Gründen Nickelkatalysatoren vorgezogen würden. Platin und Edelmetallkatalysatoren können
jedoch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht verwendet werden, während überraschenderweise
Nickelkatalysatoren geeignet sind. Es war nicht vorauszusehen, daß die weiteren Substituenten des Phenylringes
bei den N-Furfuryl-3-sulfamylanthranilsäuren
zu ganz anderen Stabilitätsverhältnissen im Molekül führen als sie in den aus der USA.-Patentschrift
2175 585 bekannten Furfurylaminen vorliegen.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist gegenüber den bisher bekannten Verfahren große Vorteile auf.
Einmal besteht der Vorteil gegenüber den Verfahren der deutschen Patentschriften 1122 541 und 1 174 797
sowie der französischen Patentschrift 1 396 621 darin, daß der Furfurylrest mittels Furfurol durch Kondensation
mit einem entsprechenden Anthranilsäurederivat eingeführt wird, während bei dem bekannten
Verfahren hierfür Furfurylamin verwendet wird. Furfurol ist jedoch wesentlich leichter zugänglich als
Furfurylamin und weist außerdem den Vorteil auf, daß der Überschuß des eingesetzten Furfurols zu
95% zurückgewonnen wird, während bei Furfurylamin der Überschuß höchstens zu 30 bis 40% wiedergewonnen
werden kann, da Verharzung des Furfurylamins eintritt. Zum anderen besteht der Vorteil der
Verwendung von Furfurol gegenüber Furfurylamin darin, daß eine Reaktionsstufe weniger erforderlich
ist, denn Furfurylamin wird aus Furfurol hergestellt. Gegenüber dem Verfahren der deutschen Patentschrift
1 122 541 ist das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhafter, da die Verharzungen und Nebenreaktionen
vermieden werden, wodurch die Ausbeuten wesentlich gesteigert werden.
Gegenüber dem Verfahren der deutschen Patentschrift 1174 797 sind ebenfalls die Ausbeuten günstiger.
Weiterhin wurden zusätzlich — abgesehen von der Verwendung von Furfurol an Stelle von Furfurylamin
— Reaktionsstufen eingespart, da die Veresterung der Carboxylgruppe nicht erforderlich ist,
da bei Verwendung von Ausgangsstoffen mit freier 1-Carboxylgruppe nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
die einzelnen Stufen ebenso glatt verlaufen wie bei Ausgangsstoffen mit veresterter Carboxylgruppe.
Auch gegenüber dem Verfahren der französischen Patentschrift 1 396 621 weist das erfindungsgemäße
Verfahren Vorteile auf. Es erübrigt sich die Herstellung der 6-Fluorbenzoesäurederivate, wobei die Einführung
des Fluoratoms in mehreren Reaktionsstufen, ausgehend von der 6-Aminobenzoesäure, vermieden wird,
da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren von den entsprechenden 6-Aminobenzoesäuren direkt ausgegangen
wird. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, bei dem die zweite und dritte Reaktionsstufe in einem
Gang, ohne Isolierung des Zwischenproduktes, durchgeführt werden kann, lassen sich nach Beispiel 1 in
erster Stufe 94,5% der Theorie und in der zweiten und dritten Reaktionsstufe gemeinsam 96,25% der Theorie
erhalten, so daß eine Gesamtausbeute von etwa 91% erhalten wird. Unter Berücksichtigung der Tatsache,
daß bei den Ausgangsstoffen des erfindungsgemäßen Verfahrens mehrere Reaktionsstufen gegenüber
dem Verfahren der französischen Patentschrift 1396 621 eingespart werden, ist das erfindungsgemäße Verfahren, das mit etwa gleichen Ausbeuten
verläuft, wesentlich vorteilhafter.
Die als Ausgangsstoffe zu verwendenden Acylsulfamylverbindungen können beispielsweise aus den
entsprechenden, aus der deutschen Patentschrift 1122 541 bekannten 3-Sulfamyl-4-halogen-6-aminobenzoesäuren
in üblicher Weise durch Umsetzung mit überschüssigem Carbonsäureanhydrid in Pyridin
bei 1000C oder mit überschüssigem Carbonsäurechlorid in wäßriger Natronlauge bei Raumtemperatur
und anschließende überführung der gebildeten Ν,Ν'-Diacylverbindungen durch Erwärmung mit
überschüssiger wäßriger Natron- oder Kalilauge auf dem Dampfbad unter Abspaltung des an der 6ständigen
Aminogruppe befindlichen Acylreste erhalten werden. Nachfolgend kann die Carboxylgruppe in
üblicher Weise verestert oder amidiert werden.
Die Ausgangsstoffe können ferner in üblicher Weise aus den bekannten 3-Sulfamyl-4-halogen-6-benzylaminobenzoesäuren
bzw. deren Estern und Amiden durch selektive Acylierung mittels eines geringen molaren Überschusses, eines entsprechenden Carbonsäureanhydrids
oder Carbonsäurechlorids bei 1000C in Pyridin an der Sulfonamidgruppe und nachfolgende
Abspaltung der Benzylgruppe durch Hydrierung mittels Palladiumkatalysator erhalten werden.
Vorzugsweise werden als Ausgangsstoffe die betreffenden Acylsulfamylverbindungen verwendet, die
eine freie Carboxylgruppe besitzen, insbesondere die einfach herzustellenden und gut kristallisierenden
Acetyl- und Propionylderivate, beispielsweise 3-Acetylsulfamyl-4-chlor-6-aminobenzoesäure,
3-Propionylsulfamyl-4-chlor-6-aminobenzoesäure und die entsprechenden
4-Bromverbindungen. Ferner eignen sich als Ausgangsstoffe 3-Trifluoracetyl-, 3-Methoxyacetyl-,
3-n-Butyryl-, 3-Isovaleryl-, 3-Decanoyl-, 3-Stearyl-,
S-Cyclohexanoyl-, 3-Phenoxyacetyl-, 3-Phenylacetyl-,
3-Benzyloxycarbonyl-, 3-Benzoyl-, 3-p-Methoxybenzoyl-,
3-p-Chlorbenzoyl-, 3-a-Naphthoylsulfamyl-4-chlor-6-aminobenzoesäure
sowie die entsprechenden 4-Bromverbindungen und Amide, Äthylamide, Dimethylamide, Anilide, Benzylamide, Methylester
und Butylester der genannten Carbonsäuren.
In erster Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorteilhafterweise bei einer Reaktionstemperatur
von 7O0C gearbeitet und das gebildete Wasser bei gelindem Vakuum azeotrop mit Furfurol abgezogen.
Bei dieser Temperatur ist, unabhängig davon, ob die
Carboxylgruppe frei, verestert oder amidiert vorliegt und auch weitgehend unabhängig von der Natur des
Acylrestes, die Kondensation nach etwa einer Stunde beendet. Eine Erhöhung der Reaktionstemperatur
über 700C ist möglich, führt jedoch zu zunehmender
Verfärbung und bringt keinen Vorteil. Aus dem Reaktionsgemisch kristallisieren die Schiffschen Basen
beim Abkühlen teilweise direkt und in sehr reiner Form aus. Durch die Zugabe von Petroläther kann die
Fällung vervollständigt werden. Die Rohausbeuten liegen im Mittel bei 85% der Theorie. Eine Reinigung
ist im allgemeinen überflüssig; vorteilhafterweise wird eine solche gegebenenfalls durch Umkristallisation
des Produktes aus Tetrahydrofuran—Petroläther oder
Nitromethan vorgenommen.
In der zweiten Verfahrensstufe werden die erhaltenen Schiffschen Basen in einem indifferenten organischen
Lösungsmittel in Gegenwart von Raney-Nickel zu den entsprechenden sekundären Aminen hydriert.
Geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise Dioxan und Tetrahydrofuran. Man arbeitet bei Raumtemperatur
und vorteilhafterweise bei einem geringen Wasserstoffdruck von maximal einem atü und bricht
die Hydrierung nach Aufnahme von einem Moläquivalent Wasserstoff ab. Zur Isolierung des Hy-
drierungsproduktes wird nach der Abtrennung des Katalysators die Lösung vorteilhafterweise ganz eingedampft
und der Rückstand aus Äthanol—Wasser oder Nitromethan umkristallisiert.
Die in der dritten Verfahrensstufe durchzuführende alkalische Verseifung wird vorteilhafterweise mit starken
Basen, wie Alkalihydroxyden, wie üblich, durchgeführt. Beispielsweise erwärmt man die betreffenden
Acylderivate mit 4 bis 6 Äquivalenten 1- bis 5normaler wäßriger Natron- oder Kalilauge 2 bis 3 Stunden auf
dem Dampfbad oder unter Rückfluß. Unter diesen Bedingungen bleiben sowohl das Halogenatom in
4-Stellung als auch der Furfurylrest intakt. Die Acylverbindungen
mit einer freien Carboxylgruppe in der 1-Stellung, können in wäßrigem Medium verseift
werden, ebenso die entsprechenden Ester. Falls ein entsprechendes Amid vorliegt, ist der Zusatz eines
indifferenten organischen Lösungsmittels, wie Äthanol, Glykoldimethyläther oder Dioxan, erforderlich.
Durch Einstellung der Reaktionslösung auf einen pH-Wert von 2 mit einer Mineralsäure, vorteilhafterweise
Salzsäure, bei Temperaturen zwischen 0 und 200C werden die Verfahrensprodukte in allen Fällen
sofort und praktisch quantitativ in kristalliner Form abgeschieden und können durch Umkristallisation
aus Äthanol, Äthanol—Wasser oder Nitromethan gereinigt werden.
Beispiel 1
B-SulfamyM-chlor-ö-furfurylaminobenzoesäure
B-SulfamyM-chlor-ö-furfurylaminobenzoesäure
55
In 120 ecm frisch destilliertes Furfurol werden bei Raumtemperatur 29,3 g 3-Acetylsulfamyl-4-chlor-6-aminobenzoesäure
(0,1 Mol) unter Rühren eingetragen, und die Suspension wird innerhalb einer halben Stunde unter weiterem Rühren auf eine Innentemperatur
von 700C aufgeheizt. Dann wird bei einer Innentemperatur von 70 bis 75° C unter einem
Vakuum von 10 bis 20 Torr das gebildete Wasser azeotrop mit Furfurol abgezogen. Die Reaktion ist
beendet, sobald sich eine Probe des Destillats beim Verdünnen mit Tetrachlorkohlenstoff nicht mehr
trübt (1,5 bis 2 Stunden). Das zurückbleibende Reaktionsgemisch wird hierauf mit 50 ecm Tetrachlorkohlenstoff
versetzt worauf die 3-Acetylsulfamyl-4-chlor-6-furfurylidenaminobenzoesäure
über Nacht bei 00C auskristallisiert. Die Verbindung wird mit
Tetrachlorkohlenstoff gewaschen. Die Rohausbeute (lufttrocken) beträgt 33,Og. Eine aus Nitromethan
umkristallisierte Probe der Verbindung besitzt einen Zersetzungspunkt von 2900C (schnell erhitzt).
18,6 g der erhaltenen rohen 3-Acetylsulfamyl-4-chlor-6-furfurylidenaminobenzoesäure
(0,05 Mol) werden in 0,351 Dioxan suspendiert und in der
Schüttelente bei Raumtemperatur in Gegenwart von Raney-Nickel hydriert. Nach der Aufnahme von
1,2 1 Wasserstoff wird die Hydrierung abgebrochen, der Katalysator abgetrennt und das Dioxan im
Vakuum abgezogen. Der amorphe Eindampfrückstand wird dann in 100 ecm Äthanol gelöst, die
Lösung mit Aktivkohle geklärt, hierauf mit dem doppelten Volumen Wasser versetzt und über Nacht
bei 00C kristallisieren gelassen. Nach dem Waschen mit 30prozentigem Äthanol wird die erhaltene 3-Acetylsulfamyl
-A- chlor - 6 - furfurylaminobenzoesäure auf dem Dampfbad getrocknet. (Zersetzungspunkt 2410C).
Die Ausbeute beträgt 14,4 g.
13,1 g der S-Acetylsulfamyl^-chlor-o-furfurylaminobenzoesäure
(0,035 Mol) werden dann in 100 ecm 2n-Natronlauge 2 Stunden unter Rückfluß erhitzt,
hierauf wird die Mischung auf 100C abgekühlt und die Lösung durch Eintropfen von 2n-Salzsäure auf
einen pH-Wert von 2,0 eingestellt und nach kurzem Stehen in Eiswasser die gebildete kristalline Fällung
abgesaugt. Das kristalline Produkt wird mit Wasser gewaschen und auf dem Dampfbad getrocknet! Die
Rohausbeute an 3-Sulfamyl-4-chlor-6-furfurylaminobenzoesäure
vom Zersetzungspunkt 200 bis 2020C beträgt 10,4 g. Nach der Umkristallisation aus Äthanol—Wasser
(1:1) zersetzt sich die Verbindung bei 206° C.
Die als Ausgangsmaterial eingesetzte 3-Acetylsulfamyl-4-chlor-6-aminobenzoesäure
ist wie folgt hergestellt worden:
Eine Mischung von 100 g 3 - Sulfamyl - 4 - chlor-6-aminobenzoesäure,
200 ecm Pyridin und 105 g Acetanhydrid wird 2 Stunden auf dem Dampfbad erwärmt.
Man destilliert dann 100 ecm Pyridin ab, rührt das Gemisch in 1 1 2n-Salzsäure ein und reinigt die ausgefällte
3 - Acetylsulfamyl - 4 - chlor - 6 - acetylaminobenzoesäure durch Umkristallisation aus Äthanol—
Wasser (1:1). Die Ausbeute beträgt 120 g, die Verbindung
schmilzt bei 23O0C.
100 g der erhaltenen Diacetylverbindung werden in 0,6 I 2n-Tvr..tronlauge 1 Minute zum Sieden erhitzt.
Dann wird das Ganze auf Raumtemperatur abgekühlt, die Lösung mit halbkonzentrierter Salzsäure
auf einen pH-Wert von 2 eingestellt und nach halbstündigem Kühlen in Eiswasser die hierbei kristallin
abgeschiedene S-AcetylsulfamyM-chlor-o-aminobenzoesäure
abgesaugt. Nach der Umkristallisation aus Äthanol—Wasser (1:1) werden 75 g der Verbindung
vom Zersetzungspunkt 2620C erhalten.
Beispiel 2
S-SuifamyM-chlor-o-furfurylaminobenzoesäure
S-SuifamyM-chlor-o-furfurylaminobenzoesäure
Analog Beispiel 1 werden 29,2 g 3-Acetylsulfamyl-4
- chlor - 6 - aminobenzoesäureamid (0,1 Mol) mit 120 ecm Furfurol kondensiert und anschließend 18,6 g
(0,05 Mol) des erhaltenen Kondensationsproduktes
(Zersetzungspunkt > 250' C) in Gegenwart von Raney-Nickel
hydriert und aufgearbeitet. Nach der Umkristallisation aus Nitromethan werden 14,8 g 3-Acetylsulfamyl
- 4 - chlor - 6 - furfurylaminobenzoesäureamid vom Zersetzungspunkt 2300C erhalten. Die Verbindung
wird dann nach der im Beispiel 1 beschriebenen Methode unter gleichzeitiger Verseifung sowohl der
Carbonamid- als auch der Acetylgruppe in die 3-Sulfamyl
- 4 - chlor - 6 - furfurylaminobenzoesäure übergeführt. Es werden 10,1 g der Verbindung vom
Zersetzungspunkt 2060C erhalten.
B e i s ρ i e I 3
3-Sulfamyl-4-chlor-6-furfurylaminobenzoesäure
3-Sulfamyl-4-chlor-6-furfurylaminobenzoesäure
Gemäß Beispiel 1 werden 30,8 g 3-Acetylsulfamyl-4-chlor-6-aminobenzoesäuremethylester
(0,1 Mol) mit 120 ecm Furfurol kondensiert und anschließend 19,3 g
(0,05 Mol) des erhaltenen Kondensationsproduktes (Zersetzungspunkt 258° C) in Gegenwart von Raney-Nickel
hydriert und aufgearbeitet. Der erhaltene 3 - Acetylsulfamyl - 4 - chlor - 6 - furfurylaminobenzoesäuremethylester
wird aus Essigester unter Zugabe von Petroläther umkristallisiert (F. 185 bis 186° C).
Die Ausbeute beträgt 14,0 g, dann wird der Ester analog Beispiel 1 mit Natronlauge zur 3-Sulfamyl-4-chlor-6-furfurylaminobenzoesäure
verseift. Es werden 9,5 g der Verbindung vom Zersetzungspunkt 2060C erhalten.
Beispiel 4
3-Sulfamyl-4-ch!or-6-furfurylaminobenzoesäure
3-Sulfamyl-4-ch!or-6-furfurylaminobenzoesäure
Analog Beispiel 1 .werden 36,5 g 3-Benzoylsulfamyl-4-chlor-6-aminobenzoesäure
(0,1 Mol) (die' durch Benzoylierung von 3-Sulfamyl-4-chlor-6-benzyl-aminobenzoesäure
und anschließende Hydrierung hergestellt worden ist) mit 120 ecm Furfurol kondensiert und
anschließend 22,2 g (10,05 Mol) des erhaltenen Kondensationsproduktes
(Zersetzungspunkt 236° C) in Gegenwart von Raney-Nickel hydriert und aufgearbeitet.
Die hierbei erhaltene 3-Benzoylsulfamyl-4-chlor-6-furfurylaminobenzoesäure
wird aus Äthanol—Wasser (2:1) und nachfolgend aus Nitromethan
umkristallisiert (Zersetzungspunkt 210°C). Die Ausbeute
beträgt 18,6 g. Dann wird diese Verbindung analog Beispiel 1 mit Natronlauge zur 3-Sulfamyl-4-chlor-6-furfurylaminobenzoesäure
verseift. Es werden 9,8 g der Verbindung vom Zersetzungspunkt 2060C erhalten.
Beispiel 5
3-Sulfamyl-4-chlor-6-furfurylaminobenzoesäure
3-Sulfamyl-4-chlor-6-furfurylaminobenzoesäure
Analog Beispiel 1 werden 37,9 g 3-Phenacetylsulfamyl-4-chlor-6-aminobenzoesäure
(0,1 Mol) (die durch Phenacetylierung von 3-Sulfamyl-4-chlor-6-benzylaminobenzoesäure
und anschließende Abspaltung des Benzylrestes durch Hydrierung hergestellt worden
ist) mit 120 ecm Furfurol kondensiert und anschließend
22,9 g (0,05 Mol) des erhaltenen Kondensationsproduktes (Zersetzungspunkt 168' C) in Gegenwart
von Raney-Nickel hydriert und aufgearbeitet. Die hierbei erhaltene ß-PhenacetylsulfamyM-chlor-o-furfurylaminobenzoesäure
wird aus Nitromethan umkristallisiert (Zersetzungspunkt 209' C). Die Ausbeute beträgt Ί 9,6 g. Dann wird diese Verbindung analog
Beispiel 1 mit Natronlauge zur 3-Sulfamyl-4-chlor-6-furfurylaminobenzoesäure
verseift. Die Ausbeute an dieser Verbindung vom Zersetzungspunkt 2060C
beträgt 10 g.
B e i s ρ ie I 6 3-Sulfamyl-4~brom-6-furfurylaminobenzoesäure
Analog Beispiel 1 werden 33,8 g (0,1 Mol) 3-Acetylsulfamyl-4-brom-6-aminobenzoesäure
(die durch Acetylierung von 3-Sulfamyl-4-brom-6-benzyl-aminobenzoesäure und anschließende Abspaltung des Benzylrestes
durch Hydrierung hergestellt worden ist) mit 120 ecm Furfuryl kondensiert und anschließend
20,8 g (0.05 Mol) des erhaltenen Kondensationsproduktes (Zersetzungspunkt 2760C) in Gegenwart von
Raney-Nickel hydriert und aufgearbeitet. Die hierbei erhaltene S-AcetylsulfamyM-brom-o-furfurylaminobenzoesäure
wird aus Äthanol—Wasser (2:1) umkristallisiert
(Zersetzungspunkt 2030C). Die Ausbeute beträgt V\l g. Dann wird die Verbindung analog
Beispiel 1 mit Natronlauge verseift. Die Rohausbeute an 3-Sulfamyl-4-brom-6-furfurylaminobenzoesäure
vom Zersetzungspunkt 213 bis 214° C beträgt 12,4 g. Nach der Umkristallisation aus Äthanol zersetzt sich
die Verbindung bei 216C C.
In 150 ecm frisch destilliertes Furfurol werden bei
Raumtemperatur 30,0 g 3 - Acetylsulfamyl - 4 - chlor-6-aminobenzoesäure
(0,1 Mol) unter Rühren eingetragen. Dann wird die Suspension innerhalb einer viertel Stunde unter weiterem Rühren auf 90 bis
1000C erwärmt. Bei einer Innentemperatur von 100" C
bei einem Vakuum von 50 bis 70 Torr wird das gebildete Wasser azeotrop mit Furfurol abgezogen.
Nach Beendigung der Reaktion, erkennbar daran, daß sich eine Probe des Destillats beim Verdünnen
mit Tetrachlorkohlenstoff nicht mehr trübt, wird so lange weiter Furfurol abgezogen, bis der Kolbeninhalt
zu kristallisieren beginnt. Man läßt erkalten, rührt den Kristallbrei mit wenig Tetrachlorkohlenstoff an, saugt
ab und trocknet. Die Ausbeute beträgt 32,0 g. Das Filtrat wird nunmehr bis fast zur Trockene eingedampft.
Man erhält nochmals 4,0 g des Reaktionsproduktes, das zuerst amorph ist, nach einiger Zeit
jedoch kristallisiert. Die Gesamtausbeute an Reaktionsprodukt beträgt 36,0 g (= 94,5%).
(Aus dem bei der Herstellung der Schiffschen Base als Destillat abgezogenen Furfurol werden durch
erneute Destillation 136,0 g zurückgewonnen, entsprechend etwa 95% des nicht umgesetzten Furfurols.)
36,0 g der erhaltenen 3-Acetylsulfamyl-4-chlor-6-furfurylidenaminobenzoesäure
werden in 0,5 1 Dioxan suspendiert und bei Raumtemperatur in Gegenwart von Raney-Nickel hydriert. Nach der Aufnahme
von 2,1 1 Wasserstoff wird die Hydrierung abgebrochen, der Katalysator abgetrennt und das Dioxan
im Vakuum vollständig abgezogen. Der amorphe Eindampfrückstand wird dann in 200 ecm 15prozentiger
Natronlauge unter Rühren 2V2 Stunden auf
dem Dampfbad verseift. Hierauf wird die alkalische Lösung mit Aktivkohle geklärt, heiß filtriert und
nach Abkühlen auf 0°C mit lOprozentiger Salzsäure bei dieser Temperatur gefällt. Dabei wird auf einen
pH-Wert von 2,0 eingestellt. Die kristalline Fällung von 3-Sulfamyl-4-chlor-6-furfurylaminobenzoesäure
wird abgesaugt, mit Eiswasser gewaschen und über
Phosphorpentoxid getrocknet. Die Ausbeute beträgt 30,8 g (= 96,25%). Der Zersetzungspunkt der Substanz
liegt bei 2090C.
Die Ausbeute über alle Stufen der Synthese beträgt etwa 91,0%.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von N-Furfuryl-3-sulfamyIanthranilsäuren der allgemeinen FormelH2NO2SNH--CH2-\q/COOH'5in der Hai ein Chlor- oder Bromatom bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen der allgemeinen FormelHai
Ac-HNO7Sin der Ac einen gegebenenfalls durch Fluor- oder Chloratome, Methoxy- oder Phenoxyreste substituierten aliphatischen, araliphatischen oder aromatischen Carbonsäurerest mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen bedeutet, R die Hydroxygruppe, eine10niedermolekulare Alkoxygruppe oder eine gegebenenfalls ein- oder zweifach durch einen niedrigen Alkylrest, den Phenyl- oder Benzylrest substituierte Aminogruppe bedeutet und Hal die obige Bedeutung besitzt, mit Furfurol im Überschuß bei 60 bis 10O0C kondensiert, die erhaltenen N-Furfurylidenamine in Gegenwart von Raney-Nickel in einem indifferenten organischen Lösungsmittel bei Raumtemperatur bis zur Aufnahme eines Mol-Äquivalentes Wasserstoff katalytisch hydriert und die erhaltenen sekundären Amine der allgemeinen FormelNH-CH2H0/CO-Rin der Ac, R und Hal die obige Bedeutung besitzen, anschließend in an sich bekannter Weise im alkalischen Medium hydrolysiert.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 174 797;
USA.-Patentschrift Nr. 2 175 585;
französische Patentschrift Nr. 1 396 621;
Dunlop — Peters, The Furans (1953), S. 351 bis 362.
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