DE1240873B - Verfahren zur Herstellung von 4-Halogen-5-sulfamylanthranilsaeure-hydroxamiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 4-Halogen-5-sulfamylanthranilsaeure-hydroxamidenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
EUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C07c
C O 7 c
Nummer: 1 240 873
Aktenzeichen: F44629IVb/12q
Anmeldetag: 8. Dezember 1964
Auslegetag: 24. Mai 1967
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung von 4-Halogen-5-sulfamylanthramlsaurehydroxamiden der allgemeinen Formel I
R5HNO2S
NH-R1
CO — NH — O — R2
in der R1 die Benzyl-, Furfuryl- oder Thenylgruppe,
R2 ein Wasserstoffatom oder eine niedrigmolekulare
A.lkylgruppe, R^ ein Wasserstoffatom oder die
Methoxygruppe und X ein Chlor- oder Bromatom bedeutet, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
in an sich bekannter Weise entweder
a) ein Dihalogen-sulfamylbenzoesaureamid der allgemeinen
Formel II
R3HNO2S
Hai
CO — NH — O
in der Hai ein Halogenatom bedeutet, mit einem
Amin der allgemeinen Formel III
NH2R1 (III)
in der R1 die angegebene Bedeutung hat, oder
b) ein reaktionsfähiges Derivat einer Sulfamylanthranilsaure
der allgemeinen Formel IV
in der R1 und R2 die angegebene Bedeutung
haben,
mit einem Hydroxylamindenvat der allgemeinen
Formel V
H2N — O — R2 (V)
in der R2 die angegebene Bedeutung hat, umsetzt
Als Ausgangskomponenten fur die Verfahrensweise a) kommen beispielsweise in Frage, die Hydroxamide,
Methoxamide, Äthoxamide, Propoxamide oder Isopropoxamide der 3-Sulfamyl-4,6-dichlorbenzoesaure,
3 - Sulfamyl - 4,6 - dibrom - benzoesäure, S-SulfamyM-chlor-o-brom-benzoesaure, 3-Sulfamyl-4-chlor-6-fluor-benzoesäure
und der 3-Sulfamyl-4-brom-6-fluor-benzoesaure
Zur Darstellung der Ausgangskomponenten der allgemeinen Formel II,
Verfahren zur Herstellung von 4-Halogen-5-sultamylanthranilsaure-hydroxamiden
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Bruning, Frankturt/M
Als Erfinder benannt:
Dr. Karl Sturm, Frankfurt/M.-Unterhederbach;
Dr. Walter Siedel, Bad Soden;
Dr Rudi Weyer, Frankfurt/M.-Unterhederbach
in der R3 ein Wasserstoffatom bedeutet, setzt man
die in üblicher Weise aus den genannten Dihalogenosulfamylbenzoesauren
erhaltenen Carbonsaurechlonde ohne weitere Reinigung mit einem Amin der
allgemeinen Formel V um
Die Daistellung von 3-Alkoxysulfamyl-4,6-dihalogen-benzoesauren
(R! - Methoxy) und 3-Alkoxy
- sulfamylanthranilsauren der Formel IV sind in der deutschen Auslegcschnft 1 220 435 beschrieben
Die Halogenaustauschreaktion gemäß a) wird bei
Temperaturen zwischen 50 und 120 C durchgeführt. Bevorzugte Temperaturbereiche sind beim Austausch
eines Fluoratoms 60 bis 80 C und beim Austausch eines Chlor- oder Bromatoms 80 bis 110 C
Zur vollständigen Umsetzung werden mindestens 2 Äquivalente eines Amins der allgemeinen Formel III
benotigt Vorteilhaft wählt man aber zur Beschleunigung
einen Überschuß von 3 bis 5 Äquivalenten der Aminkomponente Das Reaktionsgemisch bleibt
flussig, und der Zusatz eines Losungsmittels erübrigt
sich. Besonders bei der Verwendung von Furfurylamin
oder Thenylamin kann mit 1 Äquivalent dieser Basen und 1 Äquivalent eines tertiären Amins, wie
Pyridin, Triathylamin oder Dimethylanilin, gearbeitet
werden Gegebenenfalls wird noch ein mit Wasser
mischbares indifferentes Losungsmittel, wie Methanol,
Äthanol, Isopropanol, Tetrahydrofuran, Dioxan, Äthylenglykolmonomethylather oder Diathylenglykoldimethylather,
zugesetzt
Die Verfahrensweise a) ist jedoch wenigei zur
Darstellung der Verfahrensprodukte der allgemeinen Formel I geeignet, in der R2 ein Wasserstoffatom
bedeutet, da die entsprechenden Hydroxamide der
709 587/542
allgemeinen Formel II bei den erforderlichen Reaktionstemperaturen
bereits teilweise Ncbenreaktionen eingehen
Als reaktionsfähige Derivate von Carbonsauren
der allgemeinen Formel IV fur die Verfahrensweise b) kommen vor allem das symmetrische Anhydrid,
ein gemischtes Anhydrid, das Azid, aktivierte Ester, wie beispielsweise Nitrophenylester, der Cyanmethylester,
der Thiophenylester, der N-Hydroxyphthalimidoester
und, falls R1 einen Benzylrest bedeutet, auch das Carbonsaurechlond in Frage
Fernei kann man die aktivierten Zwischenstufen auch in situ mit Hilfe der aus der Peptidchemie
bekannten Kondensationsmittel, wie beispielsweise
Dicyclohexylcarbodnmid, Carbonyldiimidazol, Phosphoroxychlond,
Diathylchlorphosphit oder Tetraathylpyrophosphit,
erzeugen
Besonders vorteilhaft ist die Verwendung des
symmetrischen Anhydrids, da dieses aus der betreffenden Saure mit Hilfe von Dicyclohexylcarbodnmid in
Tetrahydrofuran in einfacher Weise dargestellt werden kann, gut kristallisiert, beliebig lange gelagert werden
kann und fast quantitative Ausbeuten an Carbonamid liefert
Das gemischte Anhydrid kann, wie im Beispiel 1
beschrieben, hergestellt werden Die aktivierten Ester werden vorteilhaft in üblicher Weise aus dem Chlorid
und den betreffenden Alkoholen durch Umsetzung bei Temperaturen von 0 bis 10 C dargestellt Die
Darstellung des \zids aus dem Chlorid erfolgt in
üblicher Weise
Nach der Verfahrensweise b) tragt man vorteilhaft das reaktionsfähige Derivat der Carbonsauren der
allgemeinen Formel IV bei Zimmertemperatur in eine Losung von überschüssigem Hydroxylamin, 3s
O - Methyl - hydroxylamin, O - Äthyl - hydroxylamin,
O - η - Propyl - hydroxylamin, O- Isopropyl - hydroxylamin oder die isomeren O-Butyl-hydroxylamine
portionsweise cm und fuhrt die Umsetzung des Chlorids, Azids odei gemischten Anhydrids bei
Temperaturen zwischen 0 und 20 C zu Ende Zur Umsetzung des symmetrischen Anhydrids und
des aktivierten Fsters erwärmt man kurze Zeit auf höhere Temperaturen bis etwa 60 C, vorzugsweise
zwischen 30 und 50 C bis vollständige Losung eingetreten
ist
Die im Beispiel 1 beschriebene Aufarbeitung des
Reaktionsgemisches gilt sowohl tür das symmetrische Anhydrid als Ausgangskomponente als auch fur das
entsprechende Carbonsaurechlond, -azid oder einen aktivierten Ester der Carbonsaure
Die Umsetzung über ein gemischtes Anhydrid kann
vorzugsweise ohne dessen Isolierung in der Weise ausgeführt werden daß man aquimolare Mengen
einer Saure dei allgemeinen Formel IV und Chlorameisensaureathylester
in absolutem Tetrahydrofuran lost, bei 0 C die aquimolare Menge wasserfreies
Tridthylamin zugibt und 10 Minuten nach
beendeter Zugabe, ebenfalls bei 0 C, auf einmal mit einer Base dei allgemeinen Formel V in 1,5- bis
2molarem Überschuß versetzt Man laßt dann noch etwa 1 Stunde bei Raumtemperatur reagieren und
arbeitet wie im Beispiel 1 auf
Die Vcrfahrenspiodukte der allgemeinen Formel I
stellen ausnahmslos neue Verbindungen dar und zeichnen sich durch eine sehr gute diuretische und
saluretische Wirkung, niedrige Kahumausscheidung
und sehr geringe Toxizitat aus Gegenüber den aus
den deutschen Auslegeschriften 1 122 541, 1 129 501 und 1 174 797 bekannten Analogen mit freier Carboxylgruppe
ist, bei gleichem Gesamteffekt, die Wirkungsdauer
etwa verdoppelt Die neuen Verbindungen, insbesondere das 4-Chlor-N-[2-furylmethyl]
5-sulfamyl-methoxamid bzw -hydroxamid, können
daher mit besonderem Vorteil zur Therapie odematoser Zustande verwendet werden, wenn eine schonende
Entwässerung erwünscht ist
Die Beispiele dienen zur Erläuterung des erfindungsgemaßen
Verfahrens
4 Chlor-N-P-furylmethylj-S-sulfamylanthranilsaure-methoxamid
In eine Losung von 2,0 g O-Methyl-hydroxylamin
in 50 ecm 50%igcm wäßrigem Tetrahydrofuran
tragt man bei Raumtemperatur 6,44 g des symmetrischen Anhydrids der 4-Chlor-N-[2-furylmethyl]-5-sulfamylanthranilsaure
(10 mMol) ein, erwärmt das Gemisch 5 Minuten auf 60 C, verdünnt die klare
Reaktionslosung dann mit 100 ecm Wasser und
stellt sie mit 2 η-Soda auf einen pH-Wert von 7,5
ein Das Methoxamid wird nach Stehen über Nacht
bei 0 C abgesaugt und mit Wasser gewaschen Farblose Prismen vom F 165 C Ausbeute 3,1 g
Das als Ausgangsmatenal eingesetzte 4-Chlor-N-[2-furylmethyl]-5-sulfamylanthranilsaure-anhydrid
war wie folgt hergestellt worden
Zu einer Losung von 66,2 g 4-Chlor-N-[2-furylmethyl]-5
sulfamylanthranilsaure in 0,6 1 Tetrahydro furan gibt man 412 g Dicyclohexylcarbodnmid
Nach lSstundigem Stehen bei Raumtemperatur
zerstört man das nicht umgesetzte Carbodumid durch Zugabe von 10 ecm Eisessig, saugt den ausgefallenen
Dicyclohexylharnstoff ab und dampft das Filtrat ein Das kristalline Rohprodukt wird
durch Auskochen mit 0,81 Äthanol von Nebenprodukten
befreit, dann in 0,2 1 Dimethylformamid unter gelindem Erwarmen gelost und bei Raumtemperatur
durch portionsweise Zugabe von insgesamt 0,21 Wasser kristallin wieder ausgefallt
Nach Waschen mit 5O°/oigem Dimethylformamid
und Wasser wird luftgetrocknet Ausbeute 38 g gelbliche Prismen, die sich bei 183 bis 185 C unter
Dunkelfäibung zersetzen
4-Chlor-N-[2-furylmethyl]-5-sulfamylanthraml
saure-hydroxamid
saure-hydroxamid
Zu einer Losung von 13,8 g Hydroxylamin-hydrochlond
(0,2 Mol) in 40 ecm Wasser gibt man unter
Eiskuhlung 40 ecm 5 n-NaOH und dann 60 ecm
Tetrahydrofuran In dieses Gemisch tragt man bei Raumtemperatur unter Ruhren portionsweise
12,9 g des symmetrischen Anhydrids der 4-Chlor N - [2 - furylmethyl] - 5 - sulfamylanthranilsaure
(20 mMol) ein und rührt 1 Stunde nach Das nach Verdünnen der Reaktionslosung mit 0,2 1 Wasser
und Einstellen eines pH-Wertes von 7 5 mit 2 n-Soda durch mehrstündiges Kuhlen in Eiswasser kristallin
abgeschiedene Hydroxamid wird aus 100 ecm Wasser umknstallisiert Man erhalt 4,3 g farblose Kristalle
vom F 167 C (Zersetzung)
25
4-Chlor-N-[2-furylmethyl]-5-sulfamylanthranilsaure-athoxamid
Ein Gemisch aus 31,3 g 2,4-Dichlor-5-sulfamylbenzoesaure-athoxamid
(F 2070C) (0,1 Mol), hergestellt aus 2,4-Dichlor-5-suIfamylbenzoesaurechlond
und O-Äthyl-hydroxylamin, und 50 ecm Furfurylamin
wird 1 Stunde bei 100 C gerührt Man gießt
die klare Reaktionslosung dann in 1,01 5°/oige
Essigsäure ein und kristallisiert das in fester Form
abgeschiedene Kondensationsprodukt aus 50%igem Äthanol unter Zusatz von Aktivkohle um Farblose
Prismen vom F 194°C Ausbeute 22,5 g
4-Chlor-N-benzyl-5-sulfamylanthranllsäuremethoxamid
In eine Losung von 15 g O-Methyl-hydroxylamin
in 0,3 1 80()/()igem Tetrahydrofuran tragt man unter
Eiskuhlung und Ruhren 32,2 g 4-Chlor-N-benzyl-5-sulfamylanthranilsaurechlond
portionsweise unter Rühren innerhalb von 15 Minuten ein Sofort anschließend
wird das Gemisch auf ein Drittel eingeengt, mit 0,2 1 Wasser verdünnt und der pH-Wert
auf 7,5 eingestellt Das kristallin abgeschiedene Rohprodukt reinigt man durch Umkristallisieren
aus Äthanol— Wasser unter Zusatz von Entfarbungskohle
Ausbeute 21,8 g, F 187 C
Das als Ausgangsmaterial benotigte 4 - Chlor-N-benzyl-5-sulfamylanthranilsaurechlorid
war wie folgt hergestellt worden
Zu einer Losung von 34,1 g 4-Chlor-N-ben7yl-5-sulfamylanthranilsaure
in 100 ecm Dioxan tropft man bei 80 C unter Ruhren 20,0 ecm Thionylchlorid
und rührt noch 15 Minuten bei dieser Temperatur nach Aus der auf Raumtemperatur abgekühlten
Reaktionslosung wird das Chlorid durch 0,3 I Petrolather
als öl gefallt, das beim Verreiben mit frischem
Petrolather durchkristalhsiert
4-Chlor-N-benzyl-5-sulfamylanthranllsaurelsopropoxamid
Analog Beispiel 4 setzt man 25 g O-Isopropylhydroxylamin
mit 32,3 g 4-Chlor-N-benzyl-5-sulfamylanthranilsaurechlond
um und kristallisiert das Amid aus Äthanol—Wasser um Farblose Prismen
vom F 162 C Ausbeute· 22,5 g
4-Chlor-N-[2-thenyl]-5-sulfamylanthranilsäuremethoxamid
28,3 g 2- Fluor^-chlor-S-sulfamylbenzoesauremethoxamid
(F 220 C) (0,1 Mol), hergestellt aus dem entsprechenden Saurechlond und O-Methylhydroxylamin,
werden mit 60 ecm 2-Thenylamin
1 Stunde unter Ruhren auf dem Dampfbad erwärmt Man gießt die Reaktionslosung in 0,61 10%ige
Essigsaure ein, wobei sich ein hellgelbes Harz abscheidet,
das im Laufe einiger Stunden bei Raumtemperatur durchknstallisicrt Reinigung durch Umkristallisieren
aus Äthanol Wasser unter Zusatz von Entfarbungskohle F. 168 bis 169 C; Ausbeute.
19,0 g
4-Chlor-N-(2-furylmethyl)-5-methoxysulfamylanthranilsaure-methoxamid
31,3 g 2 - Fluor - 4 - chlor - 5 - (methoxysulfamyl)-benzoesaure-methoxamid
(0,1 Mol) hergestellt aus 2 - Fluor - 4 - chlor - benzolchlorid - 5 - sulfosaurechlond
und O-Methyl-hydroxylamin, werden mit 60 ecm Furfurylamin 1 Stunde unter Rühren auf dem Dampfbad
erwärmt Man gießt die Reaktionslosung in 0,6 1
10°/()ige Essigsaure ein und reinigt das kristallin abgeschiedene
Kondensationsprodukt durch Umkristallisieren aus Äthanol—Wasser unter Zusatz von
Entfarbungskohle Ausbeute 18,2 g, F 156 bis C.
Claims (1)
- Patentanspruch:20 Verfahren zur Herstellung von 4-Halogen-5-sulfamylanthranilsaure-hydrox.amiden der allgemeinen Formel I354045R!HNO2SNH-R1CO — NH--O — R2in der R1 die Benzyl-, Furfuryl- oder Thcnylgruppe, R- ein Wasserstoffatom oder eine niedrigmolekulare Alkylgruppe, R! ein Wasserstoffatom oder die Methoxygruppe und X ein Chlor- oder Bromatom bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise entwedera) ein Dihalogen-sulfamylbenzoesaureamid der allgemeinen Formel IIin der R2 und Rj die angegebene Bedeutung haben und Hai ein Halogenatom darstellt, mit einem Amin der allgemeinen Formel IIINH2R1 (III)in der R1 die angegebene Bedeutung hat, oderb) ein reaktionsfähiges Derivat einer Sulfamylanthranilsaure der allgemeinen Formel IVR^HNO2SNH-R1COOHin der R1 und RJ die angegebene Bedeutung haben,mit einer Verbindung der allgemeinen Formel VH2N — O — R2 (V)in der R2 die angegebene Bedeutung hat, umsetzt
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