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Ausschankvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine Ausschankvorrichtung,
die folgendermaßen eingerichtet ist: sie besitzt eine Ausgießvorrichtung für die
auszuschenkende Flüssigkeit, einen Handgriff mit einer Ventilvorrichtung zum Regeln
des Flüssigkeitsstromes in dieser Ausgießvorrichtung und eine Gasdruckerzeugungsvorrichtung,
die zur Herstellung eines Gasdruckes in dem die auszuschenkende Flüssigkeit enthaltenden
Behälter dient und die eine mit einer Gaskammer in Verbindung stehende Druckgaspatrone
einschließt. Ferner weist sie noch eine Regelvorrichtung zum Regeln des Druckes
in der erwähnten Gaskammer, eine Durchlaßvorrichtung zur Verbindung der Gaskammer
mit einem Flüssigkeitsbehälter und Mittel zur Befestigung der Ausschankvorrichtung
an einem Flüssigkeitsbehälter auf.
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Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer insbesondere zum Ausschenken
von Bier und anderen Malzgetränken aus Metallbehältern dienenden, abnehmbar über
dem Deckel eines solchen Metallbehälters befestigbaren Ausschankvorrichtung, bei
der der den Ausfließdruck erzeugende Gasbehälter kein einstückig mit ihm herzustellendes
Hochdruckventil erfordert und die kompakt gebaut und leicht zu betätigen ist.
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Wie in der Bier- und Getränkeindustrie wohlbekannt ist, haben Metallbehälter
bei der Aufnahme von Bier oder Ale eine ganze Reihe von Vorteilen, darunter Lichtdichtigkeit,
Druckbeständigkeit, Festigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Zubruchegehen bei
der rauhen Behandlung, die solche Behälter für gewöhnlich beim Transport und Verkauf
auszuhalten haben. Sie besitzen außerdem noch andere Vorteile, die aber hier nicht
erwähnt werden sollen.
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Auch ist es bekannt, daß Bier, wenn es vor einer Verunreinigung mit
Luftbakterien bewahrt und ferner im Dunkeln bei so niedrigen Temperaturen gelagert
wird, daß Hefe und andere Organismen in inaktivem Zustand gehalten werden, unter
einem gewünschten Kohlensäuredruck gehalten und auf unbestimmte Zeit hin, z. B.
mehrere Wochen lang und länger, sicher aufbewahrt werden kann.
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Es sind bereits seit geraumer Zeit in der Technik kohlensäurebetätigte
Ausschankvorrichtungen für Flüssigkeiten dieser Art vorgeschlagen worden, aber die
bisher bekanntgewordenen Vorrichtungen sind unhandlich im Gebrauch gewesen, weil
sie überempfindlich waren und/oder zuviel Platz beanspruchten, ferner weil sie entweder
zu teuer waren oder man beim praktischen Gebrauch derselben keine geeigneten Kohlensäurebehälter
verwenden konnte. Bei gewissen dem Stand der Technik angehörenden Konstruktionen
ist bei der Ausschankvorrichtung ein Behälter oder eine Kapsel vorgesehen, die einstückig
mit einer Hochdruckventilvorrichtung hergestellt wird, um sie an dem Hauptventilkörper
der Ausschankvorrichtung anbringen zu können. Wenn auch mit einer solchen Vorrichtung
Flüssigkeit aus einem Behälter ausgeschenkt werden kann, hat sie doch eine Reihe
von Nachteilen.
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Zunächst ist bekannt, daß die Notwendigkeit, den Gasbehälter mit gesonderten
Ventilvorrichtungen zu versehen, vom Kostenstandpunkt aus gesehen einen Nachteil
darstellt. Als Folge dieser Notwendigkeit müssen Kapseln von großem Fassungsvermögen
Anwendung finden, die schwerfällig sind und im Gebrauch Schwierigkeiten verursachen,
abgesehen davon, daß auch die sich ergebende Ausschankvorrichtung kein anziehendes
Äußeres besitzt.
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Auch sind bisherige Ausschankvorrichtungen nicht für die Verwendung
an kleineren Behältern gebaut worden, wie sie z. B. in einer Wohnung zur Anwendung
kommen würden. Es ist eine feststehende Tatsache, daß die Ausschankvorrichtung für
Verwendungszwecke dieser Art billig, gedrungen gebaut und leicht zu handhaben bzw.
zu betätigen sein muß.
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Zur Erreichung des genannten Ziels schlägt die Erfindung vor, im Handgriff
der Ausschankvorrichtung
das die Vorrichtung unter Druck setzende
Gas in einer Druckgaspatrone bereitzuhalten, die im Handgriff der Ausschankvorrichtung
vorgesehen ist und von einer gleichfalls in diesem angebrachten Vorrichtung aufgenommen
und gehalten wird, welche auch in die Druckgaspatrone eindringen und damit das Gas
aus der Patrone entweichen lassen kann. Die erforderliche Gaskammer oder Gaskammern,
die das entweichende Gas aufnimmt bzw. aufnehmen, sowie ein Regler zum Regeln des
Gasdruckes werden nach dem Vorschlag der Erfindung in dem den Handgriff aufnehmenden
Rumpfteil der Vorrichtung vorgesehen. Zweckmäßigerweise besteht die Regelvorrichtung
aus einem durch den Gasdruck verschiebbaren Kolben und einer in diesen Kolben eingreifenden
Feder.
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Der Hauptvorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß sie eine
einfache und leistungsfähige Ausschankvorrichtung ergibt, die stabil und gedrungen
und trotzdem billig ist und die sich mit einem Gasbehälter verwenden bzw. von diesem
abbauen läßt, der nach Gebrauch weggeworfen werden kann.
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An Hand der Zeichnungen soll die Erfindung nunmehr an einem Ausführungsbeispiel
beschrieben werden. In den Zeichnungen zeigt F i g. 1 eine Vorderansicht der Ausschankvorrichtung,
F i g. 2 eine der F i g. 1 ähnliche Vorderansicht der Ausschankvorrichtung, deren
oberer Teil senkrecht nach Linie 2-2 der F i g. 3 geschnitten dargestellt ist, F
i g. 3 eine Seitenansicht der Ausschankvorrichtung, F i g. 4 eine Draufsicht auf
die in den F i g.1 und 3 dargestellte Ausschankvorrichtung, F i g. 5 ein waagerechter
Schnitt nach Linie 5-5 der F i g. 3 und F i g. 6 ist vergrößerter waagerechter Schnitt
nach Linie 6-6 der F i g. 3.
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Die als Beispiel in F i g. 1 dargestellte Ausschankvorrichtung für
eine Dose oder Kanne 8 besteht aus mehreren Hauptteilen, nämlich einem Tauchrohr
10, einer Klemmvorrichtung 12, einem Sperrventil- und Durchlaßstutzen
14, einem sogenannten »tropffreien« Ausschankrohr 16, einem Handgriff 18,
aus einer Griffkappe 20. Der Sperrventil- und Durchlaßstutzen 14 ist mit
dem Handgriff 18 durch einen biegsamen Gasschlauch 22 verbunden.
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Die Griffkappe 20 enthält teilweise eine Druckgaspatrone 24 (in gestrichelten
Linien dargestellt), die zwischen der Kappe 20 und dem Griff 18 dadurch gehalten
wird, daß die Kappe 20 oder die Außenkappe 26 so gedreht wird, daß die auf der Kappe
20 vorhandenen Gewindegänge 28 in die auf dem Handgriff 18 vorhandenen Gewindegänge
30 eingeschraubt werden. Ein Dichtring 32 hält das Gehäuse 34 der Druckgaspatrone
in einem gasdichten Zustand. Im Rohrabschnitt der Kappe 20 ist einstählerner Lochdorn
36 vorhanden, der die Druckgaspatrone 24 locht, so daß Gas aus der Druckgaspatrone
über den im Gehäuse 34 vorhandenen Durchlaß 38 in eine im Griff 38 vorhandene Hochdruckkammer
40 nach Durchströmen der Öffnung 42 gelangt.
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Die Wände eines Teiles des Handgriffes 18 begrenzen die Hochdruckkammer
40, die an ihrem unteren Ende einen ein Ventil aufnehmenden Durchlaß 44 aufweist,
dessen Durchflußmenge von einem Regelventil 46 geregelt wird. Dieses Regelventil
46, das an seiner unteren Schulter einen Dichtring 48
aufweist, wird von einer
schwachen Ventilfeder 50 eingestellt, die sich an eine obere Schulter 52 des Ventils
46 anlegt, und wird auf seiner unteren Stellung von einem Ventilkolben 54
gehalten, an dessen Mitte ein Ventilschaft 56 angebracht ist. In der dargestellten
Ausführung bestehen der Kolben 54 und der Ventilschaft 56 aus einem Stück, doch
können diese Teile auch in anderer Weise gegenseitig verbunden werden.
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Andere Abschnitte des Handgriffes 18 und des Ventilkolbens 54 begrenzen
eine Niederdruckkammer 58 veränderlichen Inhaltes. Der Kolben 54 ist in dem Handgriff
18 angeordnet und wird in der gewünschten Stellung von einer stärkeren Ventilfeder
60 gehalten, die sich auf dem Federauflager 62 abstützt. Ein gasdichter Abschluß
der Niederdruckkammer 58 wird durch einen auf dem Kolben 54 angeordneten Dichtring
64 erzielt. Ein Sicherheits- und Entlastungsdurchlaß 66 ermöglicht das Ablassen
von Gas aus der Niederdruckkammer 58 über die in dem Federauflager 62 vorhandene
Sicherheitsöffnung 70. Eine Auslaßöfnung 72 und ein Schlauchanschlußstutzen 74 leiten
das Niederdruckgas über den Schlauch 22 ab. Die Arbeitsweise und die Fähigkeiten
dieser Regelvorrichtung werden später beschrieben.
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Ein anderer Hauptteil der Ausschankvorrichtung, nämlich der Sperrventil-
und Flüssigkeitsdurchlaßstutzen 14 ist allgemein in den F i g. 1 und 3 und in Teilschnitten
in den F i g. 5 und 6 dargestellt. Eine Mittelwelle 76 (F i g. 5), die an ihrem
einen Ende in einem Schraubenkopf 78 und an ihrem anderen Ende in einer Sperrmutter
80 endet, dient als Drehwelle für die unteren Ansätze 82 des,Handgriffes
18. Die Mittelwelle 76 ist beispielsweise mittels eines Keiles 84 (F i g. 5) an
dem Ventilkörper 86 befestigt. Dieser Ventilkörper 86 ist durch Einbau von Dichtringen
88 flüssigkeitsdicht gelagert und hat einen Flüssigkeitsdurchlaß 90, der in zweckdienlicher
Stellung mit dem Innendurchlaß 92 des Ausschankrohres 16 in Verbindung steht. Die
Bewegung des Handgriffes 18 und der unteren Ansätze 82 auf eine nach vorn und nach
unten gelegene Stellung um die durch die Mittelwelle 76 bestimmte Drehachse bringt
die Öffnung 90 in Ausrichtung mit dem Ausschankrohr 16, so daß Flüssigkeit im Tauchrohr
10 nach oben fließen und den Stutzen 14 durchströmen kann, vorausgesetzt, daß auf
die Oberfläche der in dem Behälter vorhandenen Flüssigkeit ein Druck ausgeübt wird.
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F i g. 6 zeigt einen in dem Durchlaßstutzen 14 vorhandenen Flüssigkeitsdurchlaß
94, der das Tauchrohr 10 mit der Öffnung 90 verbindet.
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Ein anderes wichtiges Kennzeichen des Sperrventil-und Flüssigkeitsdurchlaßstutzens
14 ist die Sperrventil- und die Gasdurchlaßanlage, wie sie in F i g. 6 dargestellt
ist. Ein Schlauchanschlußstutzen 96 (F i g. 6) nimmt das eine Ende des Gasschlauches
22 (F i g. 1 und 2) auf. Der nach innen gerichtete zylindrische Teil 98 dieses Anschlußstutzens
96 umgibt -ein Rückschlagventil, das aus einem Dichtring 100 besteht, der auf der
inneren Schulter 102 des Anschlußstutzens 96 aufliegt. Eine Kugel 104 liegt am Dichtring
100 unter dem Druck einer Feder 106 an, die sich auf einem Federauflager
108 abstützt. Das Federauflager 108 weist einen Gasdurchlaß 110 auf, der das Kohlendioxyd
durch den unteren Gasdurchlaß 112 (F i g. 3) und von dort in den Kopfraum leitet,
"der sich oberhalb der im Behälter 8 vorhandenen Flüssigkeit befindet.
Die
Rückschlagventilanordnung ermöglicht also die Zuführung von Gas zum Inhalt des Behälters
8, verhindert aber das nach oben erfolgende Strömen von flüssigem Bier oder Schaum
in den Gasschlauch, so daß also durch diese Anordnung jede Berührung zwischen dem
Regelventil 46 oder dem Regler und Flüssigkeit oder Schaum vermieden wird. Die Druckkraft
der Ventilfeder 106 ist sehr schwach, so daß die Feder bei einem Druck von etwa
0,14 bis 0,7 kg/cm2 auf das Ventil nachgibt.
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Der untere Teil des Sperrventil- und Durchlaßstutzens 14 liegt unter
der Klemmvorrichtung 12. Dieser Teil besteht aus einem oberen starren Durchlaßring
114 und einem unteren, aus Kautschuk oder einem kautschukartigen Material bestehenden
unteren Dichtring 115. Bei der Verwendung wird die neue Ausschankvorrichtung auf
einen Behälter, der einen Inhalt von 3,8 oder 1,91 oder eine ähnliche Größe hat
und eine einzige Mittelöffnung von etwa 16 mm aufweist, aufgeklemmt. Das Tauchrohr
10 paßt dicht in diese Öffnung. Die Abdichtung wird durch den Druck zwischen der
oberen Seite des Behälters 8 und dem nach unten gerichteten Druck des oberen starren
Ringes 114 sowie den zwischen diesen Teilen 8 und 114 vorhandenen biegsamen
elastischen Ring 116
aufrechterhalten. Das Gas strömt im unteren Gasdurchlaß
112 in den nicht mit Flüssigkeit gefüllten Kopfraum des Behälters, und das Bier
oder die andere Flüssigkeit steigt von einer nahe dem Boden des Behälters gelegenen
Stelle im Tauchrohr 10 nach oben, durchströmt den oberen Ring 114 sowie den Stutzen
14 und fließt aus dem Ausschankrohr 16 aus. Das Ausschankrohr wird
durch ein Luftloch 130 (F i g. 4), das sich nahe dem oberen Ende des Rohres 16 befindet,
»tropffrei« gemacht, so daß keine Flüssigkeit im Ausschankrohr 16 zurückgehalten
wird.
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Die Klemmvorrichtung 12 (F i g. 3 und 4) hat einen mittleren Bügel
118, der an seinem vorderen Ende in einen nach unten gerichteten Flansch 120 endet,
der eine untere, etwas nach innen geneigte Greiffläche 122 hat. Die Flächen
120 und 122 umfassen gemeinsam die obere Außenkante oder die sogenannte
Doppelkante einer großen Weißblechdose oder eines Blechbehälters der hier in Frage
kommenden Art. Die Klemmvorrichtung 12 hat auch einen nach unten gerichteten hinteren
Flansch 124 mit einem nach innen gerichteten Vorsprung 126 od. dgl., der die Doppelkante
des Behälters umfaßt. An dem untersten Teil des Flansches 124 ist ein nach hinten
gerichteter Griff 128 vorhanden, mit dem die Klemmvorrichtung 12 von der Dose oder
dem Behälter abgehoben werden kann.
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Bei der Verwendung wird die Klemmvorrichtung 12 auf dem Behälter 8
dadurch befestigt, daß das Tauchrohr 10 der Ausschankvorrichtung in die Mittelöffnung
des Behälters eingeführt und die Ausschankvorrichtung so weit gesenkt wird, bis
der Dichtring 116 an der Oberseite des Behälters anliegt. Dann wird der vordere
Flansch 120 über den Dosendoppelrand gelegt und auf den hinteren Teil der Klemmvorrichtung
12 ein Abwärtsdruck ausgeübt, worauf der Vorsprung 126 über den Doppelrand federt
und die Ausschankvorrichtung an ihrer Stelle hält. Die Klemmvorrichtung 12 besteht
aus einem elastischen Material, z. B. aus Federstahl. Zum Abheben der Klemmvorrichtung
12 von dem Behälter wird der hintere Teil der Klemmvorrichtung 12 nach unten gedrückt,
so daß sich der Vorsprung 126 etwas nach außen biegt, und dann wird der nach hinten
gerichtete Flansch 128 angehoben.
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Bei der Benutzung der Vorrichtung wird eine Druckgaspatrone 24 verwendet,
wie sie im Handel erhältlich ist und die für gewöhnlich einen Inhalt von etwa acht
Gramm Kohlensäure hat. Diese Druckgaspatrone 24 wird zwischen den Handgriff 18 und
die Griffkappe 20 eingesetzt. Beim Aufschrauben der Kappe 20 bilden die Gewindegänge
28, 30 eine dichte Verbindung und der Lochdorn 36 durchdringt das Ende der Druckgaspatrone
24. Das aus dem Zylinder 24 freigegebene Gas strömt über die Öffnung 42 in die Hochdruckkammer
40.
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Im Anfangszustand oder im unbelasteten Zustand wird der Regler von
der stärkeren Ventilfeder 60 in eine Stellung gedrängt, in der der Ventildurchlaß
44 offen ist und das Regelventil 46 nicht auf seinem Sitz aufliegt. Sobald sich
ein Rückdruck im Kopfraum des Behälters und infolgedessen im Schlauch 22 und in
der Niederdruckkammer 58 aufbaut, bewegt sich der Ventilkolben 54 nach unten und
zieht das Ventil 46 ebenfalls nach unten, so daß der Dichtring 48
einen gasdichten
Verschluß zwischen dem Handgriff 18 und dem Ventil 46 herstellt. Die Hochdruckzone
ist dann auf die Kammer 40 begrenzt, und die Niederdruckzone ist auf die Kammer
58 und auf den darunter befindlichen Kopfraum im Behälter begrenzt. Sobald sich
der Druck verringert, bewegt die stärkere Ventilfeder 60 den Kolben 54 nach oben
und öffnet das Ventil 46 von Zeit zu Zeit, so wie es der Zustand erfordert. Die
Regelvorrichtung arbeitet also vollständig automatisch.
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Sollte ein übermäßig hoher Druck auftreten, dann wird dieser Druck
über den Entlastungsdurchlaß 66 abgeleitet, wenn sich der Ventilkolben 54 auf eine
sehr tiefe Stellung bewegt. Sobald der Durchlaß 66 freigegeben ist, strömt das Gas
aus der in dem Federauflager 62 vorhandenen Sicherheitsöffnung 70. Der unerwünscht
hohe Druck wird also abgeleitet, aber nur dann, wenn der Entlastungsdurchlaß 66
freigegeben worden ist. Das Regelventil kehrt dann wieder ohne weiteres Zutun auf
seine normale Stellung zurück. Der Druck in der Anlage wird also nicht vollständig
erschöpft, sondern der Druck in der Anlage wird nur auf den gewünschten Druck gesenkt.
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Die Verwendung einer Druckgaspatrone mit einem Inhalt von 8 g erzeugt
einen anfänglichen Auslaßdruck zwischen 63 und 140 kg/cm2, wobei der Druck in der
Kammer 40 etwa 0 bis 140 kg/cm2 beträgt.
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Der in der unteren Kammer 58 vorhandene Druck wird allgemein auf etwa
1,05 kg/cm-' gewünscht. Die Entlastungsöffnung 66 wird für gewöhnlich bei einem
Druck von etwa 1,75 kg/cm2 freigegeben. Das nach innen oder nach außen erfolgende
Verstellen des Federauflagers 62 durch Verschrauben ändert die Druckeinstellung
des Reglers, der aus dem nicht im Gleichgewicht befindlichen Ventil 46, das durch
den Kolben 54 betätigt wird, besteht.
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Nachstehend werden die für die Einzelteile bevorzugt verwendeten Materialien
erwähnt. Der Handgriff 18 und die Kappe 20 bestehen aus Polypropylen für Drücke
bis zu 70 kg/cm2. Bei höheren Drücken werden diese Teile vorzugsweise aus Aluminium
oder einem Azetalkunststoff (»Delrin«) hergestellt. Der äußere Griff 26 ist ein
Ziergriff und besteht aus einem Kunststoff, z. B. Styrol oder einem Acrylkunststoff.
Das Ventil 46 und die Federn 50 und 60 bestehen aus rostfreiem Stahl. Der Ventilkolben
54 besteht aus
Polypropylen. Der Schlauch 22 besteht aus Neoprenkautschuk,
und die Stutzen 74 und 96 bestehen aus Mahl. Die Dichtringe bestehen aus Kautschuk,
Polytetrafluoräthylen (Teflon) oder einem ähnlichen C02 festen Material. Der Stutzen
14 und das Ausschankrohr 16 sind aus Polypropylen hergestellt, das Tauchrohr 10
besteht aus rostfreiem Stahl, und der Dichtring 116 besteht aus Kunstkautschuk.
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Es wurde die Erfahrung gemacht, daß bei Benutzung der neuen Ausschankvorrichtung
sich Bier in seinem natürlichen und frischen Zustand für die Dauer von mehreren
Wochen oder noch länger hält und daß ein zufriedenstellendes Gleichgewicht zwischen
dem aufgelösten C02 im Bier und dem aus der Druckgaspatrone zugeführten Kohlendioxyd
aufrechterhalten wird, wenn eine Lagerung bei etwa 3° C und 1,05 kg/cm2 Druck erfolgt.
Ein Hauptkennzeichen der Erfindung ist der billige, aus einem nicht im Gleichgewicht
befindlichen Ventil 46, das von einem Kolben 54 betätigt wird, bestehende Regler.
In Ausschankvorrichtungen sind bereits Membranregler verwendet worden, die jedoch
nicht zufriedenstellend sind, da sie viel kosten, ungewöhnlich empfindlich sind,
zum genauen Arbeiten ziemlich groß ausgeführt werden müssen und die keine einfache
und praktisch verwendbare Anlage enthalten, die ein nichtzerstörendes Entlasten
eines unerwünschten Überdruckes ermöglicht, der in der Niederdruckseite der Anlage
vorhanden ist. Der erfindungsgemäße kolbenartige Regler 46, 54 hat bei seiner Benutzung
zahlreiche erwünschte Vorteile und hat zusätzlich eine einfache, verläßliche und
billig einbaubare überdruckentlastungsanlage, die wiederholt verwendet werden kann,
ohne daß dadurch andere Teile der Anlage benachteiligt werden.
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Die Erfindung ist zwar an Hand von Bier und Kohlensäure beschrieben,
doch kann die Erfindung auch bei Soft-Getränken oder mit Kohlensäure saturierten
Getränken und auch bei einfachen Saftgetränken verwendet werden. Bei Soft-Getränken
kann C02 mit etwas höheren Drücken durch zweckentsprechende Einstellung des Reglers
46, 54 verwendet werden, wie sie für Soft-Getränke und mit Kohlensäure saturiertes
Wasser kennzeichnend sind, und es kann ein verhältnismäßig unlösliches Gas, z. B.
Luft oder Stickstoff, verwendet werden, falls das Gas nur als Ausstoßmittel oder
Ausschankmittel dienen soll oder die Getränke in einem mit Kohlensäure gesättigten
Zustand halten soll.
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Ein anderes Kennzeichen der neuen Ausschankvorrichtung ist in folgendem
zu sehen: Da in normalen Bedingungen die Rückscblagventilkugel 104 auf dem
Ring 100 aufsitzt, muß die Ausschankvorrichtung nicht in der in F i g. 3
dargestellten aufrechten Stellung verwendet werden, sondern kann auch auf eine Seite
gelegt werden, und schenkt in dieser Stellung zufriedenstellend das Bier aus, vorausgesetzt,
daß das Tauchrohr 10 nach unten gekrümmt ist, so daß das Rohr am Boden des
Behälters anliegt. Wenn der Behälter aufrecht gestellt wird, reicht das Ausschankrohr
senkrecht nach unten bis zum Behälterboden, und wenn der Behälter auf eine Seite
gelegt wird, biegt sich das Ausschankrohr 10 nach unten, so daß das Rohr den Boden
des Behälters in bezug auf diese Verwendungsstellung erreicht.
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Mit der Erfindung ist also eine neuartige Druckregel- und Flüssigkeitsausschankvorrichtung
geschaffen, die erwünschte Vorteile und Eigenschaften hat, wie sie hier beschrieben
sind.