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Die nachfolgende Erfindung bezieht sich auf eine Klebstoffdispenservorrichtung, die auf einem Klebstoffvorratsbehälter wie einem Container oder Fass angeordnet werden kann, um Klebstoff auszugeben, der mittels eines Aktivatorgases aktiviert werden muss. Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Dispenseranlage für solche Klebstoffe, die die Dispenservorrichtung samt dem Klebstoffcontainer umfasst.
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Wenn Klebstoffe wie Leim in größeren Mengen zum Einsatz kommen sollen, werden diese oftmals in größeren Gebinden wie Fässern, auch „Container” genannt, zur Verfügung gestellt.
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Übliche Fässer, wie sie etwa verwendet werden, um Einkomponentenkleber wie Leim in eine Vorrichtung zur Handauftragung zu fördern, fassen Mengen im Bereich von 50 bis 200 Litern. Diese werden auf Fasswagen gelagert um zum Einsatzort gebracht werden zu können. Damit der Klebstoff oder Leim auf gewünschte Weise aus dem Fass fließt und mit einem geeigneten Druck auf die zu klebende Fläche aufgebracht werden kann, wird bekannter Maßen eine Pumpe, etwa eine Membranpumpe, an dem Faß bzw. an dem Wagen angeordnet und einerseits mit dem Faß und andererseits mit einer Handauftragspistole, jeweils über eine geeignete Schlauchverbindung verbunden. So kann die Membranpumpe an ein Luftdrucknetz, das entsprechend zur Verfügung stehen muss, angeschlossen werden, um den nötigen Druck zur Klebstoffförderung bereit zu stellen. Geeignete Steuerungs- und -regelungsvorrichtungen sorgen für eine kontrollierte Luftdruckzuführung. Die Anlage ist komplex, weist eine erhebliche Größe auf und erfordert, um sie betriebsfertig zu machen, eine Vielzahl von Arbeitsschritten, insbesondere durch die Montage der Pumpen und weiterer Hilfsmittel; die Schlauchverbindungen müssen dabei sorgfältig hergestellt werden.
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Ein bekanntes System, das der Ausgabe von Leim aus einem größeren Gebinde dient, ist aus der
DE 1 975 044 U1 bekannt. Es offenbart eine Leimdruckpumpe, die eine gleichmäßige Leimzufuhr ermöglicht, indem ein Leimauftraggerät an einen externen Druckbehälter angeschlossen wird. Auch hier ist die Montage der Gesamtanordnung aufwändig und komplex. Diese Vorrichtung ist zudem dazu gedacht, einen einfachen, fertigen Leim aus dem Fass zu fördern.
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Moderne Leime oder Klebersysteme, die nicht mehr die bekannten wässerigen Lösungen eines Klebstoffes sind, wie sie früher aus Knochen und/oder Haut oder anderen natürlichen Rohstoffen gewonnen wurde, umfassen auch Klebstoffe für technisch anspruchsvolle Anwendungen. Diese Klebstoffe können erfordern, dass sie erst unmittelbar vor der Anwendung aktiviert werden, um die Adhäsivwirkung zu entfalten und folglich auszuhärten. Die Aktivierung solcher Leime oder Kleber kann durch Lichtzufuhr bei UV-härtenden Verbindungen, aber auch durch Wärmezufuhr (thermisch härtende Systeme) oder durch Zufuhr eines Gases wie CO2 erfolgen. Solche Klebstoffe sind beispielsweise Wasserglas-Klebestoffe, auch als „reaktiver Leim” bezeichnet. Diese härten aus, indem mit zugeführtem CO2 eine Polykondensationsreaktion abläuft. Ein aktivierbarer Klebstoff ist beispielsweise Dispercoll® von Bayer. Insofern ist eine CO2-freie Lagerung erforderlich, um unerwünschtes Aushärten zu verhindern. Solche Kleber werden sinnvoll in kleineren Einheiten angeboten, so dass hinreichend Verarbeitungszeit bleibt, um eine aktivierte Klebermenge vor Aushärten zu verarbeiten.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Klebstoff-Dispenservorrichtung zu schaffen, die möglichst wenig Montageaufwand erfordert, um an einem Container, der gasaktivierbaren Klebstoff enthält, angeordnet zu werden. Dabei soll die Dispenservorrichtung das geeignete Zudosieren eines Aktivierungsgases in den Klebstoff ermöglichen und sie soll flexibel einsetzbar sein.
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Diese Aufgabe wird durch die Klebstoff-Dispenservorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst.
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Weiter ergibt sich die Aufgabe, eine Klebstoff-Dispenseranlage zu schaffen die es erlaubt, eine Klebstoffausgabe- und Aktivierungsgaszuführung unter geringst möglichem Zeit- und Montageaufwand mit einem Klebstoffcontainer zu verbinden, so dass dieser unmittelbar einsatzbereit vorliegt und dabei leicht transportabel ist und wenig Arbeitsplatz benötigt.
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Diese Aufgabe wird durch die Klebstoff-Dispenseranlage mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 14 gelöst. Bevorzugte Ausführungsbeispiele werden durch die Unteransprüche beschrieben.
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In der vorliegenden Erfindung wird zunächst eine Klebstoff-Dispenservorrichtung für CO2-aktivierbare Klebstoffe offenbart, die dazu geeignet ist, an einem Klebstoffcontainer angeordnet zu werden. Wie bekannte Dispenser- oder Ausgabevorrichtungen für Klebstoffe oder Leime, weist die Dispenservorrichtung ein Steigrohr für den Klebstoff und eine Fördergaszuführung auf, mit dessen Hilfe ein Druck in dem Container erzeugt wird, um den Klebstoff durch das Steigrohr nach oben zu treiben. Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst vorteilhaft eine Haube, an deren Oberseite sich eine lösbar angeordnete Anschlussarmatur befindet.
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Bei Einmalanwendungen der Haube ist diese auf dem Klebstoffcontainer unlösbar angeordnet; wenn die Haube für Mehrfachanwendungen ausgelegt ist, wird sie auf dem Klebstoffcontainer lösbar befestigt.
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Diese Haube weist ein Kanalgehäuse auf, das mit einem Verbindungsende in einer Öffnung des Klebstoffcontainers angeordnet werden kann, wenn der Klebstoff, der in einem solchen Container oder auch Fass gelagert ist, ausgegeben werden soll. Solche fassförmigen Behältnisse können ohne Halterung abgestellt werden.
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Durch die Anschlussarmatur der Haube erstreckt sich ein Klebstoffkanal durch das Kanalgehäuse und das Steigrohr, das an dem Kanalgehäuse befestigt ist, so dass über den Klebstoffkanal der Klebstoff durch das Steigrohr und das Kanalgehäuse aus dem Container gefördert werden kann.
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Ferner erstreckt sich ein Gaskanal von der Anschlussarmatur durch das Kanalgehäuse hindurch, der so gestaltet ist, dass Fördergas in den Klebstoffcontainer gepumpt oder gedrückt werden kann, wenn die Haube benutzungsbereit auf einem solchen Container angeordnet ist.
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Unter „Fördergas” wird dabei hierin ein Gas wie Stickstoff oder aber auch Luft verstanden, das nicht oder nur wenig aktiviert. Das eigentliche Aktivierungsgas, das benötigt wird, um den Klebstoff zu aktivieren, wird üblicherweise CO2 sein, das durch eine Patrone zur Verfügung gestellt wird.
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Nachfolgend wird stets auf CO2 Bezug genommen, aber es wird hiermit explizit umfasst, dass auch andere Gase oder Gasgemische als Aktivierungsgase in einer Patrone eingesetzt werden können. Entsprechend kann die CO2-Patrone dann eine geeignete andere Gas-Patrone sein.
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Die Patrone ist in der Haube geneigt und mit dem Hals nach oben weisend angeordnet. Sie kann von außerhalb der Haube betätigt werden, also in betriebsbereiten Zustand versetzt werden und CO2 ausgeben. Das ausgegebene CO2 fließt durch einen CO2-Kanal, der sich von der CO2-Patrone durch ein Brückenelement, das eine Ventilanordnung umfasst, erstreckt, und weiter in den Klebstoffcontainer, um zu einem gewünschten Zeitpunkt den Klebstoff zu aktivieren.
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Damit wird vorteilhaft eine handliche, kompakte und leicht auf einem Klebstoffcontainer anordenbare Dispenservorrichtung zur Verfügung offenbart, die nach einem wenig aufwändigen Reinigungsvorgang rasch zur weiteren Nutzung bereitsteht, wenn sie der Mehrfachnutzung zugedacht ist. Auch Einweg-Dispenservorrichtungen sind erfindungsgemäß herstellbar. Die kompakte Vorrichtung erfordert nur wenige Handgriffe, um ein bereitstehendes Klebestofffass, das eine Containerform darstellt, in Betrieb zu nehmen und den Klebstoff in aktivierter Form auszugeben.
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Erfindungsgemäß kann die die lösbar angeordnete Anschlussarmatur an ichrer in die Haube zeigenden Seite ein Innengewinde aufweisen, das mittels eines Außengewindes, das an der von dem Steigrohr abgewandten Seite des Kanalgehäuses vorliegt, durch Verschrauben verbunden werden kann, so dass es in sicherem Eingriff steht. Auch Einstecken oder auf andere Weise in Eingriff bringen ist möglich.
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Die Dispenservorrichtung kann insbesondere eine Anschlussarmatur mit Innenteil und Überwurfmutter aufweisen, so dass das Innenteil vertikal versetzt und nur die Mutter angezogen werden kann. Dies ergibt sich insbesondere in Verbindung mit den nachstehend beschriebenen Klebstoff- und Gaskanälen: Der Klebstoffkanalabschnitt des Klebstoffkanals, der in dem Kanalgehäuse vorliegt, hat an seiner in Richtung der Anschlussarmatur weisenden Seite Verschlussmittel wie etwa eine Verschlussmembran. Die Anschlussarmatur, vorzugsweise deren Innenteil, weist daher einen Stutzen auf, der einen Teil des Klebstoffkanalabschnitts bildet, der sich wiederum in den Klebstoffkanalabschnitt des Kanalgehäuses erstreckt. Dieser Stutzen dient als Öffnungsmittel für die Verschlussmittel, respektive für die Membran, was auf leichte Weise durch einfaches Anschrägen des Stutzens erreicht werden kann. Damit bildet der Stutzen ein Durchstechmittel für die Verschlussmembran. Die Haube kann damit bereits auf einem Klebstoffcontainer oder -fass montiert sein, so dass die Betriebsbereitschaft lediglich das Eindrehen der Überwurfmutter und Einstecken des Innenteils erfordert.
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Wenn die Anschlussarmatur also mit dem Kanalgehäuse in Eingriff steht, sind die Verschlussmittel geöffnet und der erste Stutzen erstreckt sich in den Klebstoffkanalabschnitt des Kanalgehäuses hinein; der Klebstoff kann dann durch die Anschlussarmatur gefördert werden.
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Die Gestaltung des Gaskanalabschnitts für das Fördergas kann vorteilhaft genauso beschaffen sein: Der Gaskanalabschnitt, der durch das Kanalgehäuse umfasst ist, kann ebenfalls an seiner zu der Anschlussarmatur weisenden Seite Verschlussmittel aufweisen, insbesondere eine Verschlussmembran. Die Anschlussarmatur wird in diesem Fall einen zweiten Stutzen aufweisen, der einen Teil des Fördergaskanalabschnitts bildet, der sich in den Gaskanalabschnitt des Kanalgehäuses erstreckt. Als Öffnungsmittel für die Verschlussmittel, respektive für die Membran in dem Gaskanalabschnitt, kann der Stutzen ebenfalls angeschrägt sein, um die Verschlussmembran in dem Gaskanalabschnitt ebenfalls zu durchstechen und somit einen durchgängigen Kanal für das Fördergas bereitzustellen. Das Fördergas kann auf beliebige bekannte Weise mittels eines Aufsteckschlauchs in das Fass zugeführt werden.
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Dem Fachmann ist bekannt, wie er etwa Stickstoff oder Luft aus entsprechenden Druckgas-Hausleitungen mit der Anschlussarmatur verbindet.
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Um einen solchen Schlauch zur Gaszuführung auf geeignete Weise anzubringen, ist es vorteilhaft, wenn die Anschlussarmatur an ihrer Oberseite einen Fördergaseinlassstutzen aufweist, der entsprechend mit einem solchen Schlauch oder Rohr verbunden werden kann.
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Ebenso ist es sinnvoll, einen Klebstoffauslassstutzen an der Anschlussarmaturoberseite vorzusehen, der einen Auslass für den Klebstoff aus dem Klebstoffkanalabschnitt bildet und der den Klebstoff durch einen zweiten Schlauch in ein entsprechend geeignetes Auslassstück wie eine Klebstoffpistole fördert.
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Ein CO2-Fluidpfad, der von der CO2-Patrone durch das Brückenelement verläuft, kann über die Ventilanordnung derselben über den Zuführkanal entweder in den Gaskanalabschnitt des Kanalgehäuses münden, so dass das CO2 gemeinsam mit dem Fördergas in den Container überführt wird. Dann ist lediglich erforderlich, einen Gaskanalabschnitt für beide Gase gemeinsam zu nutzen. Es ist alternativ jedoch auch möglich, einen separaten CO2-Kanal vorzusehen, der das CO2 aus dem Zuführkanal über eine Mündung am Kanalgehäuse in den Container entlässt.
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Für das Brückenelement, das die benötigten Kanäle und Ventilmittel zur Überführung des CO
2-Gases aus der Patrone in den Klebstoffcontainer bereitstellt, wird im Wesentlichen auf die
DE 10 2007 032 414 B4 von Griffmann und ferner auf die
DE 10 2009 041 115.1 A1 , ebenfalls von Grittmann verwiesen. Der Inhalt dieser Schriften wird hiermit durch Verweis, soweit es die Überführung von CO
2 aus einer in einer Haube geneigt liegend gelagerten Patrone über ein Brückenelement in den Container betrifft, in dieses Dokument inkorporiert.
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Wie es bereits in diesen Dokumenten beschrieben ist, kann die CO2-Patrone durch eine Betätigungsvorrichtung gegen einen Dorn zur Eröffnung des CO2-Fluidpfads verschiebbar angeordnet sein. Das Brückenelement erstreckt sich von der Öffnung der CO2-Patrone bis zu dem Zuführkanal und überbrückt insofern die Strecke von der Patrone bis in den Kanal, aus dem das CO2 in das Fass oder den Container mündet. Das Brückenelement umfasst eine Druck regelnde Ventilanordnung. Wie dort bereits beschrieben ist, wird die CO2-Patrone durch Vorschubmittel betätigt. Diese gehören zu einer Betätigungsvorrichtung, der einen Drehmechanismus, wie etwa einen Drehhebel, bereitstellt.
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Ein solcher Drehhebel kann einen ovalen Querschnitt oder auch einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen, von dem sich ein tangentialer Ausleger weg erstreckt. Der Drehhebel schließt in einer Nichtgebrauchsstellung mit dem Haubenrand bündig ab. Er ist um eine Drehachse drehbar so beschaffen, dass er eine Impuls gebende Bewegung gegen den Boden der CO2-Patrone ausführt. Er ist insbesondere um 180° im Gegenuhrzeigersinn drehbar und die ausgeführte Bewegung ist als Exzenterbewegung geführt.
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Das Kanalgehäuse der Klebstoff-Dispenservorrichtung ist an dem Verbindungsende, an dem die Dispenservorrichtung mit einer entsprechenden Öffnung eines Klebstoffcontainers verbindbar ist, vorteilhaft von einem Dichtring umgeben.
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Weiter ist an dem Verbindungsende des Kanalgehäuses wenigstens ein Auslassstück angeordnet, durch das sich der Kanal für das Fördergas oder, wenn lediglich ein gemeinsamer Zuführkanal verwendet wird, für das Fördergas-CO2-Gemisch erstreckt. Besonders geeignet ist es, wenn dieses Auslassstück ein Rückschlagventil aufweist, um das Zurückziehen von CO2, möglicherweise mit Klebstoff, in das Gaskanalsystem zu verhindern. Ist ein separater CO2-Kanal vorgesehen, so kann dieser ebenfalls ein entsprechendes Auslassstück aufweisen.
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Das aus obigen inkorporierten Dokumenten bereits bekannte Brückenelement umfasst den in einer Haltevorrichtung vorliegenden Dorn, zu dem benachbart sich eine Bohrung durch die Haltevorrichtung entlang einer Längsachse C-C erstreckt. Die CO2-Patrone ist gegen den Dorn axial verschiebbar. Weiter umfasst das Brückenelement einen verschiebbar gelagerten Stempel, der in einer Ausnehmung liegt, sowie einen Wipphebel, der ein erstes Ende aufweist, das an dem verschiebbar gelagerten Stempel anliegt. Weiter umfasst das Brückenelement ein Brückenteil, das einen ersten Kanal und einen mit einer Membran abgedeckten Raum aufweist. Der Kanal verläuft in einem rechten Winkel zu der Längsachse der CO2-Patrone. Der mit der Membran abgedeckte Raum ist in dem von der CO2-Patrone weg weisenden Ende des Kanals mit einer Bohrung fluidisch verbindbar angeordnet. Die Membran liegt gegen ein zweites Ende des in der Haube kippbar abgestützten Wipphebels an, dabei stellt der durch den vorgeschobenen Stempel gekippte Wipphebel die fluidische Verbindung von der CO2-Patrone durch den ersten Kanal über den Raum in den Zuführkanal bereit.
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Weiter ist in der Haube eine Struktur dazu ausgebildet, das Brückenelement und/oder die Betätigungsmittel und auch die CO2-Patrone zu positionieren und zu halten.
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Zwischen dem Haubenrand und dem Wipphebel kann ferner eine Spiralfeder angeordnet sein, um eine Rückstellvorrichtung zur Verfügung zu stellen. Dadurch kann zum einen das Regelverhalten verbessert werden, zum anderen kann durch die Federstärke die Höhe des Systemdrucks, respektive des im Container herrschenden Drucks beeinflusst werden.
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Die Haube kann eine Ausnehmung aufweisen, die mit der Haubenoberseite und/oder dem Haubenrand einen Tragegriff ausbildet. Dies bietet sich besonders dann an, wenn die Klebstoffgebinde Kleingebinde mit 5 Litern, höchstenfalls mit 10 oder 15 Litern sind. Für derartige Gebindegrößen bietet sich die Verwendung der erfindungsgemäßen Dispenservorrichtung auch auf Grund der Handhabbarkeit mit gängigen CO2-Patronen besonders an.
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Ferner kann am Haubenrand, insbesondere an der Stelle, an der der Wipphebel kippbar abgestützt ist, eine Versteifung, etwa in Form von Versteifungsrippen, vorgesehen sein.
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Schließlich könnte der Haubenrand Eingriffsmittel aufweisen, damit die Haube rasch und auf bequeme Weise lösbar auf dem Klebstoffcontainer befestigt werden kann. Derartige Eingriffsmittel, etwa ein Spannhebel, sind dem Fachmann bekannt. Es ist allerdings bevorzugt avisiert, dass die Haube unlösbar mit dem Klebstoffcontainer verbunden ist.
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Schließlich wird eine Klebstoff-Dispenseranlage beansprucht, die eine Klebstoff-Dispenservorrichtung wie vorstehend beschrieben umfasst. Diese wird an dem Klebstoffcontainer angeordnet, wobei das Verbindungsende des Kanalgehäuses der Haube, respektive der Dispenservorrichtung, in einer Öffnung des Klebstoffcontainers so angeordnet wird, dass sich das Steigrohr für den Klebstoff in den Klebstoffcontainer erstreckt.
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Geeigneter Weise hat die Steigrohrlänge eine solche Dimension, dass sie sich bis nahe an den Boden des Klebstoffcontainers erstreckt. Weiter ist die Vorrichtung so angeordnet, dass sich wenigstens ein Gaskanal zur Zuführung von Fördergas und zur Zuführung von CO2 in den Klebstoffcontainer öffnet.
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Diese und weitere Vorteile werden durch die nachfolgende Beschreibung unter Bezug auf die begleitenden Figuren dargelegt. Der Bezug auf die Figuren in der Beschreibung dient der Unterstützung der Beschreibung und dem erleichterten Verständnis des Gegenstands. Gegenstände oder Teile von Gegenständen, die im Wesentlichen gleich oder ähnlich sind, können mit denselben Bezugszeichen versehen sein. Die Figuren sind lediglich eine schematische Darstellung von Ausführungsbeispielen der Erfindung und keineswegs beschränkend zu verstehen. Es zeigt:
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1 eine Seitenschnittansicht der Dispenservorrichtung samt Steigrohr mit eingeschobener Anschlussarmatur,
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2 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Dispenseranlage,
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3 eine Seitenschnittansicht der Dispenservorrichtung mit nicht eingeschobener Anschlussarmatur,
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4 eine Draufsicht auf die Dispenservorrichtung,
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5 eine Innenansicht von oben in die Dispenservorrichtung.
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1 zeigt eine Seitenschnittansicht einer erfindungsgemäßen Dispenservorrichtung 1, die auf einem Klebstoffcontainer 100 für CO2-aktivierbaren Klebstoff angeordnet werden kann. Die vollständige Anlage ist in 2 zu sehen.
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Die erfindungsgemäße Dispenservorrichtung 1 umfasst eine Haube 11, an deren Oberseite 11' sich eine Anschlussarmatur 12 befindet, die lösbar befestigt ist. Auch die Haube 11 selbst ist hier auf dem Klebstoffcontainer 100 fest angeordnet.
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Die Haube 11 weist ein Kanalgehäuse 14 auf, siehe 1 und 3, das mit seinem Verbindungsende in einer Öffnung 101 des Klebstoffcontainers 100, siehe 2, angeordnet werden kann. Ein Haubenrand 11'' umfasst in diesem Fall den oberen Rand des Containers, dort des Fasses 100, und steht mit diesem in sicherem und haltendem Eingriff.
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Es erstreckt sich ein Klebstoffkanal 2', 20, 22 von unten nach oben, also von dem Steigrohr 2, das den Klebstoffkanalabschnitt 2' umfasst, durch das Kanalgehäuse 14, in der der Klebstoffkanalabschnitt 20 vorliegt, und durch die Anschlussarmatur 12, die den Klebstoffkanalabschnitt 22 umgibt. Durch den Klebstoffkanal 2', 20, 22 wird der Klebstoff, wenn Fördergas zugeführt wurde und der Klebstoff aktiviert ist, aus dem Container gefördert.
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Um den Container mit dem hierzu notwendigen Druck zu beaufschlagen und um Aktivierungsgas zuzuführen, liegt einerseits ein Gaskanal 16, 17 vor, der die Gaskanalabschnitte 17 in dem Kanalgehäuse 14 und 16 der Anschlussarmatur 12 umfasst. Durch diesen Gaskanal 16, 17 kann das Fördergas, das vorzugweise ein billiges Gas wie Druckluft aus einer Hausgasleitung ist, in den Klebstoffcontainer 100 zugeführt werden. Um die Zuführung von Fördergas, etwa Luft oder Stickstoff, mittels eines Schlauches 5' vereinfacht zu gestalten, liegt für die Anschlussarmatur 12 ein entsprechender Fördergas-Einlasstutzen 16' vor. Dieser umfasst einen oberen Abschnitt des Fördergaskanals 16.
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Geeigneter Weise ist an der Armatur 12 zur Entnahme von Klebstoff ein Stutzen 22' vorgesehen, auf den ebenfalls ein Schlauch 5 vorgesehen werden kann, der dort zur Entnahme von Klebstoff dient. Der Schlauch 5 kann in eine Klebstoffpistole münden. Die an der Anschlussarmatur 12 montierten Schläuche 5, 5' sind in 2 zu sehen. Es ist vorgesehen, dass die CO2-Patrone 3, siehe 5, geneigt und mit dem Hals nach oben weisend in der Haube 11 angeordnet ist. Sie kann von außerhalb der Haube 11 betätigt werden; hierzu dient die Betätigungsvorrichtung, die den Drehhebel 9, zu sehen in 2 und 4, der um die Drehachse 9' drehbar ist, 5, umfasst.
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Wie aus den inkorporierten Dokumenten bekannt ist, kann die an einem Fußlager, siehe 5, abgestützte Kohlendioxidpatrone 3 durch eine Hebelanordnung 9, die von der Außenseite der Haube 11 zugänglich und betätigbar ist, gegen einen auf der Innenseite der Haube 11 angeordneten Dorn, nicht zu sehen, verschoben werden, so dass der Dorn die Patrone 3 öffnet. Der Dorn ist an einer Halterung angeordnet und kann eine axiale Längsbohrung aufweisen; figurativ nicht gezeigt. Die Bohrung öffnet sich in einen Spalt, an den, sich axial weiter erstreckend, ein Dichtelement angrenzt, das an einem Stempel angeordnet ist.
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Es ist aber auch ein Dorn ohne Bohrung verwendbar, wenn eine geeignete Austrittsbohrung für das CO2 im Kunststoff vorliegt. In dem Lager, das den Dorn hält, ist dann parallel zu diesem eine Bohrung vorgesehen, durch die das Gas strömt, wenn durch den starken Gasdruck, der durch das ausströmende Gas in dem Lagergehäuse aufgebaut wird, die Patrone zurückgeschoben und der Dorn freigegeben wird. Der Druck kann um etwa 60 bar betragen. So wird der Durchlass, der durch die parallel zum Dorn vorliegende Bohrung geschaffen wird, frei gegeben und das Gas kann hindurch strömen. Der weitere Fluidpfad verläuft wie bei dem durchbohrten Dorn.
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Der Stempel ist in einem Lager 8 gelagert und ist gegen den Wipphebel 13' verschiebbar. Ein Brückenteil 7 ist Teil des Brückenelements 13 und umfasst einen mit einer Membran bespannten Raum. Eine Verbindung zwischen dem mit der Membran bespannten Raum und dem Spalt, in den das Gas nach dem Anstechen der Patrone 3 bzw. deren Verschlussmittel durch Vordrücken gegen den Anstechdorn austritt, wird durch einen in dem Brückenteil vorliegenden Kanal, der in einem rechten Winkel zu der Längsachse (C-C) der Kohlendioxidpatrone 3 verläuft, gebildet.
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Von der CO2-Patrone 3 strömt nun Gas einmal zu einem Überdruckventil, das an einem hinter dem Membran-Raum liegenden, abgewandten Ende des in dem Brückenteil 7 vorliegenden Kanals angeordnet ist und steht dort an. Ein Kanalabzweig geht in den Hohlraum unter der Membran. Ein weiterer Kanal 18, siehe 1 und 3 geht als Zuführkanal 18 in den Gaskanalabschnitt 17 im Kanalgehäuse 14. Durch ansteigenden Druck aus der CO2-Patrone 3 wird die Membran im Brückenteil 7 nach oben gedrückt, wodurch wiederum den Wipphebel 13' nach oben gedrückt wird: Der Wipphebel 13' liegt derart an der Innenseite des Randes 11'' der Haube an, die die einzelnen Komponenten der Dispenservorrichtung 1 unter sich vereinigt, dass der Hebel 13 kippen kann; er weist hierzu eine Ausrundung auf, wie in 5 zu sehen ist, die an einer Anlagefläche des Haubenrandes 11'' abgestützt ist. Der Haubenrand 11'' ist daher an seiner Außenseite durch Längsrippen 26, wie in 4 dargestellt, versteift.
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Durch Kippen des Wipphebels 13' wird der Stempel nach unten drückt. Dieser Stempel ist an der Unterseite mit der Dichtung versehen, die bei einem festgelegten Container-Innendruck den Auslasskanal der Patrone 3 verschließt.
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Der Wipphebel 13' ist vorteilhaft so angeordnet, dass das Gas, das aus dem durchstochenen Patronenhals strömt, von seinem höher gelegenen Niveau unter Druckreduktion auf das niedriger gelegene Niveau überführt wird, auf dem sich das Steigrohr 2 befindet und das in dem Raum des Brückenteils 7 enthaltene CO2 fließt über das Steigrohr 2 in den Klebstoffcontainer 100.
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Wie 1 und 3 zeigen, weist die lösbar angeordnete Anschlussarmatur 12 an ihrer in die Haube 11 weisenden Seite, genauer an der Innenseite der Überwurfmutter 12'', ein Innengewinde auf, das mittels eines Außengewindes, das an der von dem Steigrohr 2 abgewandten Seite des Kanalgehäuses 14 vorliegt, in Eingriff bringbar ist. Das Innenteil 12' der Anschlussarmatur 12 kann damit vertikal verschiebbar angeordnet sein, es wird durch die Überwurfmutter 12'' festgezogen.
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Weiter ist zu sehen, siehe 1 und 3, dass der Klebstoffkanalabschnitt 20, der in dem Kanalgehäuse 14 vorliegt, an seiner zu der Anschlussarmatur 12 weisenden Seite eine Verschlussmembran 21 hat, die die Dispenservorrichtung 1 vor dem Eindrehen der Anschlussarmatur 12 versiegelt, wie in 3 zu sehen. Dies ist insbesondere dann erforderlich, wenn die Klebstoffdispenservorrichtung 1 bereits in einer Anlage in Verbindung mit dem Klebstoffcontainer betrieben oder auch nur gelagert, aber noch nicht benutzungsbereit sein soll.
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Soll der Klebstoff verwendet werden und die Anlage daher benutzungsbereit gemacht werden, so kann, wie in 1 dargestellt, der Stutzen 22'', der an der Anschlussarmatur 12 vorliegt und der einen Teil des Klebstoffkanals 22 bildet, durch Eindrehen der Überwurfmutter 12'' als Durchstechmittel verwendet werden, indem er mit seiner Anschrägung durch die Membran 21 geführt wird. So wird ein durchgängiger Klebstoffförderkanal 2', 20, 22 gebildet.
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Auch der Gaskanalabschnitt 17 weist in der in 1 und 3 gezeigten Ausführungsform eine Verschlussmembran 21' auf, die auf ganz analoge Weise durch den zweiten Stutzen 16'' der Anschlussarmatur 12, der einen Teil des Fördergaskanalabschnitts 16 bildet, geöffnet werden kann. So wird ein durchgängiger Gaskanal 16, 17 gebildet.
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Der CO2-Fluidpfad, der in 5 in wesentlichen Teilen gezeigt ist, erstreckt sich von der CO2-Patrone 3 über das Brückenteil 7 in den Zuführkanal 18, besonders deutlich in 1 zu sehen, und weiter in den Gaskanalabschnitt 17, ebenfalls in 1 zu sehen, so dass das CO2 gleichzeitig mit dem Fördergas in den Klebstoffcontainer 100 überführt wird.
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Denkbar ist es jedoch auch, dass ein von dem Fördergaskanal 16, 17 separater CO2-Kanal, in dem sich ein Teil des CO2-Fluidpfades befindet, von dem Brückenteil 7 über einen eigenen Kanalabschnitt in den Container 11 mündet.
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Um zu verhindern, das CO2, oder womöglich CO2 und Klebstoff in das Kanalsystem der Haube zurückschlagen, ist die in 1 und 3 gezeigte Dispenservorrichtung mit einem Rückschlagventil an einem Auslassstück 19 für das Gas zu sehen. Dieses Auslassstück 19 mit den Öffnungen 19' ist am Verbindungsende des Kanalgehäuses 14 angeordnet und in den Gaskanal 17 aufgenommen.
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Wie sich besonders aus 5 weiter ergibt, ist die Haube 11 unterseitig mit einer Struktur zum Positionieren und/oder Halten des Brückenelements 13, des hierzu gehörigen Brückenteils 7 samt Wipphebel 13', aber auch der Betätigungsmittel und der CO2-Patrone 3, ausgestattet. Weiter ist zu sehen, dass zwischen dem Haubenrand 11'' und dem Wipphebel 13' eine Spiralfeder 27 als Rückstellvorrichtung vorgesehen ist. Weiter sind, wie in 4 zu sehen, am Haubenrand 11'' an der Stelle, an der der Wipphebel 13' kippbar abgestützt ist, Versteifungsrippen 26 zur Stabilisierung der Haube 11 vorgesehen.
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Schließlich weist die Haube 11 an ihrer Oberseite 11' eine Ausnehmung 25 auf, die einen Tragegriff 24 bildet.
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Die erfindungsgemäße Dispenservorrichtung
1 lässt sich mit einem Klebstoffcontainer
100, der CO
2-aktivierbaren Klebstoff enthält, auf einfache Weise zu einer Dispenseranlage kombinieren, vorausgesetzt, dass die Dimensionierung der Haube
11 sowie des Verbindungsendes des Kanalgehäuses
14 entsprechend auf den Container
100 adaptiert sind. Das ist für den Fachmann selbstverständlich. Mit einem Griff kann die Haube
11 mit all den davon umfassten Vorrichtungen auf einen solchen Klebstoffcontainer
100 aufgesetzt werden, zur Inbetriebnahme ist es dann lediglich erforderlich, die Anschlussarmatur
12 durch Eindrehen der Überwurfmutter
12'' funktionsbereit zu machen. Dabei kann, falls vorhanden, das Durchstechen entsprechender Siegelmittel vorgesehen sein. Diese müssen jedoch nicht zwingend vorliegen. BEZUGSZEICHENLISTE
1 | Dispenservorrichtung | 16 | Gaskanalabschnitt |
2 | Steigrohr | 16' | Fördergaseinlassstutzen |
2' | Klebstoffkanalabschnitt | 16'' | Zweiter Stutzen |
3 | CO2-Patrone | 17 | Gaskanalabschnitt |
5 | Schlauch | 18 | Zuführkanal |
5' | Schlauch | 19 | Auslassstück |
7 | Brückenteil | 19' | Auslassöffnung |
8 | Lager | 20 | Klebstoffkanalabschnitt |
9 | Drehhebel | 21 | Verschlussmembran |
9' | Drehachse | 22 | Klebstoffkanalabschnitt |
10 | Dispenseranlage | 22' | Erster Stutzen |
11 | Haube | 22'' | Klebstoffauslassstutzen |
11' | Haubenoberseite | 23 | Dichtring |
11'' | Haubenrand | 24 | Tragegriff |
12 | Anschlussarmatur | 25 | Ausnehmung |
12'' | Überwurfmutter | 26 | Versteifungsrippen |
12' | Innenteil | 27 | Spiralfeder |
13 | Brückenelement | 28 | Längsrippen |
13' | Wipphebel | 100 | Klebstoffcontainer |
14 | Kanalgehäuse | 101 | Öffnung |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 1975044 U1 [0004]
- DE 102007032414 B4 [0027]
- DE 102009041115 A1 [0027]