DE1270016B - Verfahren zur Steuerung der Reduktion von titansalzhaltigen Aufschlussloesungen - Google Patents
Verfahren zur Steuerung der Reduktion von titansalzhaltigen AufschlussloesungenInfo
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- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
COIg
C 09 c
Deutsche Kl.: 12 η-23/00
22f-7
Nummer: 1 270 016
Aktenzeichen: P 12 70 016.2-41
Anmeldetag: 24. Januar 1967
Auslegetag: 12. Juni 1968
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen und vollautomatischen Reduktion von aus
Titanerzen, Titanerzkonzentraten und Titanschlacken gewonnenen Aufschlußlösungen bis zu einem bestimmten
Gehalt an dreiwertigem Titan mit Hilfe einer Regeleinrichtung, die die Durchflußmenge der
Aufschlußlösung in der Zeiteinheit durch einen mit einem Reduktionsmittel gefüllten Reduktor über die
Messung des vom Gehalt an Ti3+-Ionen abhängigen
Redoxpotentials steuert.
Bekanntlich werden die bei dem sogenannten Sulfatverfahren zur Herstellung von Titandioxidpigmenten
durch Aufschluß von Titanerzen und -konzentraten mit Schwefelsäure und anschließender
Lösung des Aufschlußkuchens gewonnenen Titansulfatlösungen durch Eintragen von metallischem
Eisen, z.B. Eisenschrott, reduziert (Barksdale, »Titanium«, 2. Auflage, New York, 1966, S. 245 bis
246). Hierbei werden zunächst die Fe3+-Ionen in Fe2+-Ionen übergeführt, da die Salze des zweiwertigen
Eisens nicht so leicht hydrolysieren wie die Salze des dreiwertigen Eisens, d". h. unter den Bedingungen
der nachfolgenden thermischen Hydrolyse der Titansalze nicht hydrolytisch gespalten weiden und das
Titanhydrolysat nicht veiunreinigen können. Um sicherzugehen, daß während der Vorbereitung der
Aufschlußlösung zui Hydrolyse nicht wieder ein kleiner Teil des Eisens auföxydiert wird, ist es üblich
(USA.-Patentschrift 1 333 849), die Reduktion so weit fortschreiten zu lassen, daß die Titansaklösung
bereits eine merkliche Menge an dreiwertigem Titan enthält. Hierbei ist es wesentlich, daß der Gehalt an
dreiwertigem Titan innerhalb eines bestimmten Bereichs liegt. Eine zu weitgehende Reduktion liefert
schlechte Ausbeuten bei der Hydrolyse, d. h. führt zu TiO2-Verlusten. Eine zu geringe Reduktion stellt
dagegen nicht sicher, daß bis zur Waschung des Hydrolysats stets genügend dreiwertiges Titan zugegen
ist. Die Kontrolle des Titan8+-Wertes muß
daher immer durchgeführt werden; sie erfolgt meist durch Titration mit einer EisenfIII)-sulfatlösung bekannten
Gehaltes unter Verwendung von Thiocyanatlösung als Indikator.
Diese analytische Bestimmungsmethode nimmt einige Zeit in Anspruch, so daß eine schnelle und/oder
kontinuierliche Reduktion auf diese Weise nicht sehr gut zu steuern ist.
Es wurde gefunden, daß man den Verlauf der Reduktion sehr gut kontrollieren und die Menge an
Ti3+ genau und schnell messen kann, wenn man das vom Grad der Reduktion abhängige Redoxpotential
direkt in der Aufschlußlösung mißt und
Verfahren zur Steuerung der Reduktion von
titansalzhaltigen Aufschlußlösungen
titansalzhaltigen Aufschlußlösungen
Anmelder:
Titangesellschaft m. b. H.,
5090 Leverkusen 1, Peschstr. 5
5090 Leverkusen 1, Peschstr. 5
Als Erfinder benannt:
Dr. Helmut Steinhausen, 5090 Leverkusen
die beim Reduktionsvorgang eintretende Änderung des Potentials zur Steuerung der Durchsatzmenge
mindestens eines Teils der Aufschlußlösung durch einen mit einem bekannten Reduktionsmittel, vorzugsweise
Eisenschrott, gefüllten Reduktor benutzt. Mißt man nämlich mit Hilfe einer Platin-Kalomel-Elektrodenmeßkette
das Potential einer Aufschlußlösung in Abhängigkeit von ihrem Gehalt an Fe3+-
Ionen bzw. Ti3+-Ionen während des Reduktionsvorgangs,
so erhält man die in der F i g. 1 graphisch dargestellte Abhängigkeit. Der Potentialsprung zwischen
ungefähr 4 g Fe3+/1 und ungefähr 5 g Ti3+/1,
berechnet als TiO2, hängt von der analytischen Zusammensetzung
ab und beträgt beispielsweise bei schwefelsauren Ilrnenitaufschlußlösungen etwa 50OmV.
Im Falle der Reduktion von Titanaufschlußlösungen interessiert nicht der Wendepunkt der Kurve, wie
bei der Auswertung der Potentialkurve in der potentiometrischen Analyse, sondern der weitere Kurvenverlauf
jenseits des Wendepunktes. Die Abhängigkeit des Redoxpotentials Ti3+/Ti4+ ist in dem technisch
interessanten, in F i g. 1 eingerahmten Bereich bis etwa 5 g Ti3+/1, berechnet als TiO2, noch überraschend
groß, so daß es leicht möglich ist, jedem gemessenen Potential einen bestimmten Gehalt an
Ti3+-Ionen zuzuordnen. Die Potentialkurve muß
natürlich für jede nach einem speziellen Aufschlußverfahren aus einem speziellen titanhaltigen Material
gewonnene Aufschlußlösung gesondert ermittelt werden. Bei ein und demselben Ausgangsmaterial und
gleichem Aufschlußverfahren kann man immer dieselbe Eichkurve benutzen. Es war überraschend, daß
bei gleichem Aufschlußverfahren und bei gleichem Ti3+-Gehalt die in der Praxis vorkommenden geringfügigen,
jedoch unvermeidbaren Schwankungen in der Zusammensetzung der Lösungen und in der
zur Reduktion notwendigen Temperatur auf das
809 559/467
Claims (1)
- 3 4Redoxpotential praktisch keinen nennenswerten Ein- Gemäß einer etwas abgewandelten Anordnungfluß haben, wie ein Vergleich der bei 65 0C und bei kann die Elektrodenmeßkette anstatt in den Misch-45° C gefundenen Meßwerte in F i g. 1 zeigt. tank unmittelbar vor dem Ablauf auch in den AblaufDamit ist es möglich, die Skala des zur Messung selbst noch vor dem Regelventil F3 eintauchen,verwendeten Potentiometers gleich auf die Konzen- 5 Der Durchfluß durch den Reduktor kann untertration an Ti3+-Ionen zu eichen und die einem be- potentiometrischer Steuerung auch in anderer Formstimmten Potentialwert entsprechende Ti3+-Konzen- im Haupt- und/oder Nebenschluß durchgeführttration unmittelbar abzulesen. werden.Durch dieses Verfahren wird nicht nur die Bestim- Als Redoxelektrodenmeßkette kann die Kombimung des Ti3+-Gehaltes schneller und genauer durch- 10 nation einer in die Meßlösung eintauchenden Platinführbar; die analytisch bestimmte Größe wird gleich- elektrode mit einer Bezugselektrode, die von der Meßzeitig auf eine elektrische Meßgröße zurückgeführt, lösung durch einen geeigneten Stromschlüssel getrennt die im Falle einer kontinuierlichen Reduktion in ist, dienen; als Bezugselektrode ist z. B. eine Kalomeleinem Reduktor die automatische Steuerung des elektrode oder eine andere bei höherer Temperatur Vorganges ermöglicht. 15 reversibel arbeitende Bezugselektrode verwendbar.Eine solche automatische Steuerung der kontinu- Bezugselektroden bedürfen im Dauerbetrieb einer ierlichen Reduktion ist beispielsweise mit folgender, gewissen Wartung. Um den damit verbundenen Aufin Fig.2 beschriebenen Anordnung durchführbar: wand zu vermeiden, ist es gegebenenfalls vorteilhaft,Die Apparatur besteht aus einem mit einem Rührer das an sich recht konstante Redoxpotential der nochversehenen Puffer- und Mischtank 2. In diesen 20 nicht reduzierten Ausgangslösung als BezugspotentialMischtank wird durch den Zulauf 1 die nichtredu- zu verwenden, d.h., zwei Platinelektroden zu benutzen,zierte Aufschlußlösung eingespeist. Die Menge der deren eine in die nicht reduzierte und deren andere ineingespeisten Lösung kann durch das Ventil F1 die reduzierte Aufschlußlösung, die gegebenenfallsreguliert werden. Die genügend reduzierte Lösung über ein Diaphragma mit der nicht reduzierten Lösungwird durch den Ablauf 11 aus dem Mischtank in 25 in Verbindung steht, eintaucht. Dadurch kann dieden Klärtank übergeführt, wobei die abfließende Reduktion bis zu einer bestimmten, empirischMenge ebenfalls durch ein Ventil F3 gesteuert werden zu ermittelnden Potentialdifferenz durchgeführtkann. Zur Reduktion wird die Lösung durch die werden.Leitung 3 mittels Pumpe 4 aus dem Mischtank 2 in Es ist auch möglich, die Reduktion in bekannter den Reduktor 5 gepumpt, an dem eine Entlüftung 6 30 Weise entweder elektrolytisch oder mit anderen angebracht ist. Die Durchflußmenge wird durch das Reduktionsmitteln als metallischem Eisen durchVentil F2 reguliert. Von dort läuft die reduzierte zuführen.Lösung durch die Leitung 7 wieder in den Misch- Das hier beschriebene neue Steuerungsverfahrentank 2, in den unmittelbar vor dem Ablauf die mit der Reduktion hat gegenüber den bisherigen Ver-dem Potentiometer 9 verbundenen Elektroden 8 ein- 35 fahren den Vorteil, daß es
tauchen. Das Potentiometer steht mit dem Regler 10in Verbindung, der die Steuerung der Regelventile 1. völlig selbständig abläuft,
F1, F2 und F3 vornimmt.Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver- 2. zu einem konstanten Ti3+-Gehalt führt, so daßfahrens wird die vom Aufschlußtank kommende un- 40 insgesamt der angestrebte Wert des Ti3+-Ionen-reduzierte und auf die zur Reduktion notwendige gehaltes niedriger liegen kann, was zu geringerenTemperatur gebrachte Aufschlußlösung im Misch- Verlusten bei der Hydrolyse führt,
tank gesammelt und von dort anteilsweise in den mitlockerem Schrott gefüllten Reduktor gepumpt, wo sie 3. beliebig schnelle Reduktion ermöglicht, da für aus einem ringförmigen Rohr mit vielen Bohrungen 45 die Bestimmung des Reduktionsgrades kein zuwie aus einer Brause austritt und über den Schrott sätzlicher Zeitaufwand nötig ist. Dies ist besonrieselt. Der Reduktor, der zweckmäßig in einer höher ders dann von Vorteil, wenn man gegen Hydrogelegenen Bühne hängt, läßt sich von oben her mit lyse wenig stabile Aufschlußlösungen verarbeitet, Schrott nachfüllen. Durch den Bodenablauf des die schnell von der zur Reduktion gegebenenfalls Reduktors wird die reduzierte Lösung wieder in den 50 benötigten höheren Temperatur zurück auf tiefere Mischtank zurückgeführt und dort mit der restlichen Temperaturen gebracht werden müssen.
Lösung vermischt. Das mit der Redoxelektrodenmeßkette gemessene Potential dieser Lösung wird Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht nur auf vom Potentiometer angezeigt und bewirkt über den schwefelsaure Aufschlußlösungen beschränkt. Es kann Regler die Steuerung des Regelventils F2, womit das 55 ebenso für salzsaure Aufschlußlösungen verwendet Verhältnis der Durchlaufmenge durch den Reduktor werden,
zur gesamten Durchlaufmenge durch den Mischtankentsprechend dem Gehalt an Ti3+-Ionen geregelt wird. Patentansprüche:
Der Regler bewirkt weiterhin eine Schließung desRegelventils F1 im Zulauf des Mischtanks, wenn der 60 1. Verfahren zur Steuerung der kontinuierlichen Ti3+-Ionengehalt unter einen bestimmten Mindest- Reduktion von aus Titanerzen, Titanerzkonzenwert gesunken ist, und eine Schließung des Regel- traten oder Titanschlacken gewonnenen Aufschlußventils F3, wenn der Ti3+-Ionengehalt über einen lösungen bis zu einem bestimmten Gehalt an dreibestimmten Wert angestiegen ist. Da in diesem Fall wertigem Titan, dadurch gekennzeichunreduzierte Lösung zugegeben wird, ohne daß redu- 65 net, daß man das vom Grad der Reduktion abzierte Lösung abläuft, muß gegebenenfalls eine hängige Redoxpotential direkt in der Aufschluß-Schwimmerschaltung den Zulauf zum Tank bei Über- lösung mißt und die beim Reduktionsvorgang einschreitung einer bestimmten Füllhöhe sperren. tretende Änderung des Potentials zur Steuerungder Durchsatzmenge mindestens eines Teiles der Aufschlußlösung durch einen mit einem für diesen Zweck bekannten Reduktionsmittel, vorzugsweise Eisenschrott, gefüllten Reduktor benutzt.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufschlußlösung den Reduktor im Haupt- und/oder Nebenschluß durchfließt.3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Messung mit Hilfe einer Redoxelektiodenmeßkette durchführt.4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Redoxelektrodenmeßkette eine Kombination aus einer Platinelektrode und einer Standard-Bezugselektrode einsetzt.5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Redoxelektrodenmeßkette eine Kombination aus zwei Platinelektroden einsetzt, von denen die eine in die nicht reduzierte Aufschlußlösung und die andere in die reduzierte Aufschlußlösung mit dem zu bestimmenden Gehalt an Ti3+-Ionen eintaucht.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen809 559/467 5.68 © Bundesdruckerei Berlin
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---|---|---|---|
DE19671270016 DE1270016B (de) | 1967-01-24 | 1967-01-24 | Verfahren zur Steuerung der Reduktion von titansalzhaltigen Aufschlussloesungen |
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DET0033053 | 1967-01-24 |
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DE19671270016 Pending DE1270016B (de) | 1967-01-24 | 1967-01-24 | Verfahren zur Steuerung der Reduktion von titansalzhaltigen Aufschlussloesungen |
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DE (1) | DE1270016B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2726418A1 (de) * | 1977-06-11 | 1978-12-14 | Bayer Ag | Verfahren zur herstellung von konzentrierten titanylsulfataufschlussloesungen |
DE102007032417A1 (de) * | 2007-07-10 | 2009-01-15 | Tronox Pigments Gmbh | Verfahren zur Herstellung einer reduzierten titandioxidhaltigen Aufschlusslösungsmischung |
-
1967
- 1967-01-24 DE DE19671270016 patent/DE1270016B/de active Pending
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2726418A1 (de) * | 1977-06-11 | 1978-12-14 | Bayer Ag | Verfahren zur herstellung von konzentrierten titanylsulfataufschlussloesungen |
DE102007032417A1 (de) * | 2007-07-10 | 2009-01-15 | Tronox Pigments Gmbh | Verfahren zur Herstellung einer reduzierten titandioxidhaltigen Aufschlusslösungsmischung |
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