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Verschluß für eine Tasche zur Aufnahme einer aufblasbaren Hülle eines
Seerettungsgerätes, insbesondere einer Schwimmweste für Flieger Die Erfindung betrifft
einen Verschluß für eine Tasche zur Aufnahme einer aufblasbaren Hülle eines Seerettungsgerätes,
insbesondere einer Schwimmweste für Flieger, bestehend aus mindestens einem Knebel
zum Festhalten einer an der einen Taschenkante vorgesehenen, durch eine Öffnung
in der anderen Taschenkante gesteckten Schlaufe, wobei der Knebel mit der Auslöseleine
der Aufblasvorrichtung verbunden ist.
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Ähnliche Verschlüsse sind seit langem für die Befestigung von Wagenplanen
an offenen Lieferwagen, Lastwagen od. dgl. bekannt. Diese bestehen aus Ringschrauben,
die neuerdings im Interesse des Spannens der Wagenplanen durch verschiebbare, starre,
U-förmige Bügel ersetzt sind, sowie Ösen in der Plane, durch die die Ringschrauben
bzw. Bügel hindurchgesteckt werden, und aus durch die Ringe der Ringschrauben bzw.
durch die durch die Ösen durchgesteckten Bügel hindurchgezogene Schnüre, die ein
Abgleiten der Ösen in der Plane von den sie haltenden Ringschrauben bzw. Bügeln
verhindern. Ähnlich dieser Ausbildung sind die neuerdings bei Seerettungsgeräten
vorgesehenen Verschlüsse. Bei einem bekannten Seerettungsgerät ist die aufblasbare
Hülle im gebrauchsbereiten, nicht aufgeblasenen Zustand in der Art eines Briefumschlages
gefaltet; an einem der übereinandergreifenden Lappen ist eine Schlaufe befestigt,
die durch Ösen in den übrigen Lappen durchgezogen ist, wobei die mit den äsen versehenen
Lappen gegen Abgleiten von der Schlaufe mittels eines Knebels gesichert sind, der
mittels einer Zugleine ausziehbar ist.
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Bei einem mehrteiligen aufblasbaren Rettungsgürtel ist es auch bekannt,
jeden der Teile durch einen eigenen Verschluß mit zugeordnetem Knebel und jedem
Knebel zugeordneter Zugschnur mit Handgriff zu versehen. Mit dem gleichen Griff
ist eine zweite Zugschnur betätigbar, die die Auslösung für die Aufblasvorrichtung
betätigt.
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Es besteht aber auch seit langem ein Bedürfnis, mehrere derartige
Verschlüsse in einer Reihe anzuordnen, so daß sie einen leicht lösbaren Verschluß
für einen langen Schlitz bilden. Bei einem bekannten Rettungsgürtel sind an den
Rändern eines langen Schlitzes verzahnungsartig ineinandergreifende Schlaufen gebildet,
die in verschlossenem Zustand des Schlitzes einen durchgehenden Kanal bilden, durch
den eine Sicherungsschnur gezogen ist. Nach Herausziehen der Schnur aus den Schlaufen
werden die Ränder des Schlitzes durch Aufblasen des Rettungsgürtels auseinandergetrieben.
Da sich der Schlitz und daher auch die Schlaufenreihen und die Sicherungsschnur
über die ganze Länge des Gürtels erstrecken, ist das Herausziehen der Schnur mit
einem Handgriff nicht möglich. Vielmehr muß die Schnur wiederholt nachgefaßt werden.
Das öffnen des Schlitzes ist also zeitraubend und mit einiger Bequemlichkeit nur
dann zu bewerkstelligen, wenn der Benutzer beide Hände dafür frei hat und benutzt.
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Zieht man in Betracht, daß die Benutzung von Seerettungsgeräten gerade
in Notfällen erforderlich ist, stellt die Unbequemlichkeit beim Lösen der Verschlußschnur
einen schwerwiegenden Nachteil dar. Es kann ja der Fall eintreten, daß der Benutzer
verletzt oder auf andere Weise behindert ist oder daß er für die Betätigung des
Verschlusses nur eine Hand verfügbar hat. Dann wird das Öffnen des Verschlusses
erheblich erschwert, und es kann der Fall eintreten, daß dem Benutzer gar nicht
die Zeit bleibt, das Rettungsgerät rechtzeitig betriebsfertig zu machen, um sein
Leben tatsächlich zu retten.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Verschluß der
eingangs beschriebenen Gattung derart zu verbessern, daß er sich zum Verschließen
und bequemen, raschen Öffnen eines langen Schlitzes an einer Tasche für ein Seerettungsgerät
eignet. Die Forderung geht dahin, daß der Benutzer in die Lage versetzt werden soll,
durch die Bewegung einer Hand um eine Strecke, die die Länge seines Unterarms nicht
überschreitet, die Sicherung sämtlicher Verschlußschlaufen eines Schlitzes zu lösen,
dessen Länge ein Vielfaches der genannten Strecke beträgt.
Dies
wird gemäß der Erfindung dadurch erzielt, daß an der einen Taschenkante eine Reihe
von Öffnungen und an der anderen Taschenkante eine entsprechende Anzahl von durch
diese zu steckenden Schlaufen vorgesehen sind, daß die durchgesteckten Schlaufen
gruppenweise durch jeweils einen durch sie gefädelten biegsamen Knebel zusammengefaßt
sind und daß diese Knebel in entsprechenden Abständen voneinander an ein gemeinsames,
mit der Auslöseleine verbundenes Zugglied angeschlossen sind, das in einem bis auf
Austrittsöffnungen für die einzelnen Knebel geschlossenen und verhältnismäßig steifen
Führungskanal verläuft.
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Bei dieser Anordnung genügt es also, um die Knebel aus sämtlichen
Schlaufen des Verschlusses auszuziehen, die Auslöseleine mit dem damit verbundenen
Zugglied um die Länge einer Schlaufengruppe und des zugeordneten Knebels zu verschieben.
Die Gruppen können derart bemessen sein, daß eine kurze Handbewegung genügt, um
den Schlitz der Tasche gänzlich zu öffnen.
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Im Interesse der Verminderung der Reibung zwischen dem Zugglied der
Knebel und dem Führungskanal kann der Führungskanal vorteilhafterweise aus einem
Kunststoffschlauch bestehen.
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Nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal der Erfindung kann der die
Öffnung aufweisende innere Teil der Tasche über den aus den Schlaufen, den Öffnungen
und den Knebeln bestehenden Verschluß zurückfaltbar und mittels eines Reißverschlusses
in einer Klappe auf der Außenseite der Tasche befestigbar sein. Dies hat den Vorteil,
daß der ganze Verschluß mit einfachen Mitteln gegen Eindringen von Schmutz und gegen
Beschädigung geschützt und dennoch für das Wiederverschließen der Tasche nach Gebrauch
leicht zugänglich ist.
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Vorteilhafterweise kann eine mit dem Zugglied verbundene Griffleine
über ein mittels Druckknöpfen an der Tasche lösbar befestigtes Band an dieser gehaltert
sein. Durch diese Maßnahme wird verhindert, daß der Handgriff von der Tasche weghängt,
an einem Hindernis hängenbleibt und unbeabsichtigt die Tasche und das Ventil der
Aufblasvorrichtung öffnet.
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Ebenso von Vorteil ist die Maßnahme gemäß der Erfindung, die Druckknopfhalterung
mittels mit Druckknöpfen verschließbarer Klappen abzudecken.
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In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
beispielsweise dargestellt.
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F i g. 1 ist die Vorderansicht einer Schwimmweste mit einem Verschluß
gemäß der Erfindung; F i g. 2 ist eine Seitenansicht der Schwimmweste nach F i g.
1, von rechts gesehen; F i g. 3 und 4 sind perspektivische Teilansichten verschiedener
Phasen des öffnens des Verschlusses; F i g. 5 ist ein Schnitt entlang der Linie
5-5 in Fig.1; F i g. 6 ist die Vorderansicht der Schwimmweste nach F i g. 1 in vollaufgeblasenem
Zustand; F i g. 7 ist ein schematischer Schnitt durch die i rechte Hälfte der in
F i g. 6 gezeigten Schwimmweste.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Schwimmweste
10 aus einem vorn bei 11 offenen Gurt, der mittels Knöpfen 12 verschließbar ist
und f einem Nackenband. Eine Tasche 13 zur Aufnahme der aufblasbaren Hülle ist an
dem Nackenband und bei 16 an dem Gurt befestigt. Im aufgeblasenen Zustand bildet
die Hülle zwei längliche Flügel 17, die auf der Brust des Trägers uebeneinanderliegen,
und einen Nackenteil 18 von engerem Querschnitt, der sich um den Hals und
Nacken des Trägers erstreckt.
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Die aufblasbare Hülle ist in bekannter Weise von einer Außenhülle
19 umgeben, die das Maß begrenzt, bis zu welcher sie aufblasbar ist. Die Außenhülle
ist bei 21 fest an der Aufnahmetasche 13 verankert und weist eine Öffnung 20 auf,
durch die die aufblasbare Hülle eingeführt werden kann. Die aufblasbare Hülle ist
mit Flüssiggas aus einer Flasche 22 aufblasbar, die mit der Hülle über ein in bekannter
Weise auslösbares Ventil verbunden ist. Hilfsweise ist die Hülle auch über ein Mundstück
47 aufblasbar. Die Gasflasche 22 ist mittels zweier Klappen 23 am Innenteil 15 der
Tasche 13 befestigt, wobei die freien Kanten der Klappen 23 mittels eines Reißverschlusses
24 verschließbar sind.
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Der Verschluß der Tasche 13 besteht einerseits aus einer Reihe von
Schlaufen 25, die an der freien Kante des äußeren Teiles 14 der Tasche in regelmäßigen
Abständen angebracht oder aus ihr gebildet sind, und andererseits aus Öffnungen
26 eines entlang der Kante des gegenüberliegenden inneren Teiles 15 der Tasche angenähten
Bandes 27, durch die die Schlaufen hindurchsteckbar sind. Die Öffnungen 26 können
von Metallösen begrenzt oder in der Art von Knopflöchern ausgebildet sein.
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Die Schlaufen sind mittels durchgesteckter Knebel 28 gesichert, von
denen je einer für eine Gruppe von Schlaufen vorgesehen ist. Die Knebel der einzelnen
Gruppen bestehen aus kurzen Litzendrahtstücken aus rostfreiem Stahl. Sämtliche Knebel
sind mit dem einen Ende mittels zusammengepreßter Metallhülsen 29 an ein gemeinsames
Zugglied 30 angeschlossen, das ebenfalls aus rostfreiem Litzendraht hergestellt
ist.
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Die erste Hülse 29 ist an einem Ende des Zuggliedes 30 befestigt und
in einer Öse 31 eines losen Webbandes 32 verankert, das eine Griffschleife 33 in
Form einer Schnur mit aufgereihten Kunststoffkugeln aufweist und durch eine Auslöseleine
34 mit dem Auslösemechanismus des Ventils der Flüssiggasflasche 22 verbunden ist.
Das Webband 32 ist lösbar mit dem inneren Teil 15 der Tasche 13 und mit einer daran
befindlichen Hilfsklappe 35 mittels Druckknöpfen 36, 37 befestigt (F i g. 3 und
4).
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Um die Tasche 13 zu öffnen, genügt es also, das Zugglied 30 um eine
Strecke zu verschieben, die der Länge eines Knebels 28 entspricht, um sämtliche
Knebel aus den zugeordneten Gruppen von Schlaufen! 25 herauszuziehen. Bei dieser
Bewegung wird auch die Auslöseleine 34 gelöst, so daß das Ventil der Flüssiggasflasche
geöffnet und die aufblasbare Hülle 17,18 aufgeblasen wird.
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Auch das frei hängende Ende des Zuggliedes 30 kann, wenn erwünscht,
an der Aufnahmetasche 13 mittels einer Schnur verankert werden, deren Länge so bemessen
ist, daß sie die Auslösebewegung begrenzt.
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Zur Verminderung der Reibung der Knebel 28 an den Innenwänden der
Schlaufen 25 sind die Knebel mit einer Hülle aus Polytetrafluoräthylen oder einem
anderen Kunststoff versehen, .die auch die rauhen Enden der Drahtlitzen schützt,
die in den zugeordneten Hülsen 29 gefaßt sind. Das ganze Zugglied 30 ist in einem
Führungskanal in der Form eines Kunststoffschlauches 38 geführt, an dem ein Steg
39
gebildet ist, mit dem er an dem inneren Teil 15 der Tasche angenäht
ist. Für den Durchtritt der einzelnen Knebel 28 sind in dem Kunststoffkanal 38 Austrittsöffnungen
40 gebildet. Die Kante des inneren Teiles 15 der Tasche 13 liegt in einem genügenden
Abstand von den Öffnungen 26, so daß dieser Taschenteil über dem ganzen, aus den
Schlaufen, den Öffnungen und den Knebeln bestehenden Verschluß zurückfaltbar und
mittels eines Reißverschlusses 41 mit einer weiteren an der Tasche angebrachten
Klappe 42 verbindbar ist. Durch diesen übergefalteten Teil der Tasche ist der ganze
Verschluß vor Beschädigungen geschützt und verdeckt, ohne daß dadurch seine Wirkungsweise
beeinträchtigt wird. Der Reißverschluß 41 braucht beim Öffnen der Tasche nicht geöffnet
zu werden, sondern ermöglicht lediglich den Zugang zu den Teilen des Verschlusses
für das Wiederverschließen desselben nach erfolgtem Gebrauch.
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Auch der Schieber 43 des Reißverschlusses 41 sowie die lösbare Verbindung
des Webbandes 32 an dem inneren Teil 15 der Tasche können mittels Klappen 44, 45
verdeckt sein, die mittels Druckknöpfen 46 verschließbar sind.
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In der vorstehenden Beschreibung wurde der Verschluß gemäß der Erfindung
an Hand einer Schwimmweste beschrieben. Der gleiche Verschluß eignet sich selbstverständlich
auch für andere Seerettungsgeräte oder deren Teile, beispielsweise auch für Fliegeranzüge
oder andere überkleidungsstücke mit eingebauten aufblasbaren Hüllen. Auch Rettungsflöße
können mittels eines Verschlusses der beschriebenen Art im nicht aufgeblasenen Zustand
in gefalteter Stellung gehalten sein.