DE1268394B - Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus jeweils struktureinheitlichen, hochmolekularen 1, 4-cis- und 1, 4-trans-Polybutadienen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus jeweils struktureinheitlichen, hochmolekularen 1, 4-cis- und 1, 4-trans-PolybutadienenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C08d
Deutsche Kl.: 39 c-25/05
Nummer: 1 268 394
Aktenzeichen: P 12 68 394.2-44
Anmeldetag: 30. April 1964
Auslegetag: 16. Mai 1968
Es ist bekannt, Butadien mit Mischkatalysatoren aus Alkylaluminiumhalogeniden und Verbindungen
des Kobalts zu hochmolekularen 1,4-Polybutadienen
mit einem Gehalt an cis-Doppelbindungen von über 95% zu polymerisieren. Die daraus hergestellten
Vulkanisate besitzen gute Elastizität, niedrige Hysteresis und einen hohen Abriebswiderstand, dagegen
eine schlechte Kerbzähigkeit (Struktur nach P oh Ie).
Andererseits ist es bekannt, Butadien mit Mischkatalysatoren aus Alkyl-aluminium-halogeniden und
Verbindungen des Vanadins zu hochkristallinen Polybutadien mit überwiegendem Gehalt an trans-Doppelbindungen
zu polymerisieren. Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, reine 1,4-trans-Polybutadiene,
die unvernetzt und in aromatischen Kohlenwasserstoffen löslich sind, durch Polymerisation von Butadien
mit einem Mischkatalysator aus Alkyl-aluminium-sesquichlorid
bzw. Alkyl-aluminium-monochlorid
und in Verdünnungsmitteln löslichen, halogenfreien Vanadinverbindungen, z. B. Vanadin(III)-acetylacetonat,
herzustellen.
Diese hochkristallinen 1,4-trans-Polybutadiene
haben Plastomereigenschaften, besitzen eine hohe Festigkeit, eine hohe Kerbzähigkeit und sind auch
im unstabilisierten Zustand an der Luft alterungsbeständig.
Bei den bis jetzt genannten Polymeren handelt es sich um solche mit überwiegendem Gehalt an cis-
oder trans-Doppelbindungen und damit um Polymerisate, deren Eigenschaften durch den jeweiligen
Gehalt an nur eis- oder nur trans-Doppelbindungen bestimmt werden.
Ferner ist es bekannt, Butadien mit Mischkatalysatoren aus Alkyl-aluminium-halogeniden und Verbindungen
des Titans, beispielsweise den Halogeniden des Titans, zu hochmolekularen 1,4-Polybutadienen
zu polymerisieren. Je nach dem eingesetzten Titanhalogenid und dem angewendeten Aluminium-Titan-Verhältnis
erhält man Polymere mit 1,4-cis-Anteilen zwischen etwa 60 und etwa 95%· In diesen sind die
eis- und die trans-Doppelbindungen überwiegend statistisch über die Polymerkette verteilt. Unterwirft
man diese Polybutadiene einer Fraktionierung nach der Löslichkeit, so erfolgt nicht nur eine Auftrennung
nach dem Molekulargewicht, sondern man beobachtet auch eine teilweise Aufteilung entsprechend dem
1,4-cis- bzw. 1,4-trans-Anteil. In den löslichen Fraktionen
sind Polymere mit gegenüber dem Gesamtpolymeren höheren 1,4-cis-Anlcilcn angereichert; umgekehrt
sind in den schwerlöslichen Fraktionen die Polymeren mil höheren 1.4-lrans-Anteilen vorhanden.
Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus jeweils struktureinheitlichen, hochmolekularen
1,4-cis- und 1,4-trans-Polybutadienen
Anmelder:
Chemische Werke Hüls Aktiengesellschaft,
4370 Mari
Eine Aufteilung in reine 1,4-cis- und reine 1,4-trans-Polymere
findet man dagegen nicht.
Man kann diese Polymeren demnach als statistische Copolymeren hinsichtlich der Struktur ihrer Doppelbindungen
bezeichnen. Entsprechend diesem charakteristischen Aufbau ist das anwendungstechnische
Eigenschaftsbild dieser Polymeren von dem der eingangs erwähnten auch hinsichtlich der Struktur
ihrer Doppelbindungen homopolymeren 1,4-Polybutadienen verschieden.
Es wurde nun gefunden, daß man anwendungstechnisch wertvolle Mischungen von struktureinheitlichen,
hochmolekularen 1,4-cis- und 1,4-trans-Polybutadienen durch Polymerisation von Butadien in
Gegenwart von Mischkatalysatoren aus aluminiumorganischen Verbindungen und Verbindungen des
Vanadins, Nickels und Kobalts herstellen kann, wenn man ein Katalysator-System verwendet, das aus
1. Alkylaluminiumhalogeniden der Formel
Al(R)11X0 -n)
in der R Alkyl-, Alkylaryl- und Arylgruppen mit 1 bis 12 C-Atomen, X Halogen und η eine Zahl
zwischen 1 und 2 darstellt,
2. kohlenwasserstofflöslichen Verbindungen des Vanadins und
3. kohlenwasserstofflöslichen Verbindungen des Kobalts oder Nickels besteht und gegebenenfalls
Azo- bzw. Hydrazoverbindungen der allgemeinen Formel
bzw.
R-N = N-R'
R —NH-NH-R'
in denen R und R' Phenyl- oder Naphthyl-
809 MO 4?9
gruppen und deren Derivate bedeuten, oder Verbindungen, die unter den Reaktionsbedingungen
Azoverbindungen ergeben, als modifizierende Mittel enthält.
Als Alkyl-aluminium-halogenide eignen sich vor
allem Alkyl-aluminium-sesquihaiogenide und Dialkylaluminium-monohalogenide,
wobei als Halogen Chlor, Brom oder Jod in Frage kommt. Geeignete Sesquichloride sind z. B. Methyl-, Äthyl-, Propyl-, η-Butyl-,
iso-Butyl-, n-Octyl-, 2-AIkyl-hexyI, Dodecyl- und
Phenyl-aluminium-sesquichlorid.
Weiterhin lassen sich auch Gemische aus Trialkyl-, Triaryl- oder Trialkylaryl-aluminium-Verbindungen.
Dialkyl- oder Dialkylaryl-aluminium-monohalogeniden einerseits und Alkyl- oder Alkylaryl-aluminiumdihalogeniden
und Aluminium-trihalogeniden andererseits verwenden, soweit die durchschnittliche Zahl
der Halogenatome je Aluminiumatom in den Grenzen zwischen 1 und 2 liegt.
Als für das vorliegende Verfahren geeignete Kobalt-, Nickel- und Vanadinverbindungen kommen solche
Verbindungen in Betracht, die in den eingesetzten aromatischen oder aliphatischen Verdünnungs- bzw.
Lösungsmitteln löslich sind. Beispielsweise sind die Kobalt-, Nickel- und Vanadinsalze der Fettsäuren,
wie Kobalt-, Nickel- und Vanadinacetat, -butyral, -stearat, -octoat, -naphthenat. zu nennen. Hervorragend
eignen sich Komplexverbindungen wie die Acetylacetonate, z. B. das Kobalt(II)- und -(HI)-, yo
Nickel(II)- und VanadinUID-acetylacetonat. die entsprechenden
Benzoylacetonate und die Cyclopentadienyl- und Indenylverbindungen des Kobalts, Nickels
und Vanadins.
Daneben lassen sich auch die in Kohlenwasserstoffen an sich nicht löslichen anorganischen Salze
des Kobalts, Nickels und Vanadins, wie /.. B. die Halogenide, verwenden, wenn sie zuvor durch Zusatz
primärer, sekundärer oder tertiärer aliphatischer und aromatischer, gesättigter wie ungesättigter Alkohole.
wie z. B. Butylalkohol. Benzylalkohol. Allylalkohol.
Furfurylalkohol, primärer, sekundärer oder tertiärer Amine, wie z. B. Butylamin. Anilin. Benzylamin.
Pyridin und Äther, wie z. B. Dialkyläther. Diphenyläther.
Anisol. Dioxan. Tetrahydrofuran. Furan in den benutzten Verdünnungs- bzw. Lösungsmitteln
löslich gemacht werden.
Ebenso können in vorteilhafter Weise die mit Kohlenwasserstoffen mischbaren flüssigen Verbindungen
des Kobalts. Nickels und des Vanadins, wie z. B. Vanadin(V)-oxychlorid und Kobalt(II)-dinitrosylchlorid
[Co(NO)2CI] und vorzugsweise in der etwa lOfachen Menge des
Butadiens eingesetzt.
Die Aluminiumverbindung wird in Mengen von 0,1 bis 0,0001, vorzugsweise 0,02 bis 0,002 MoI,
bezogen auf 1 Mol Butadien, eingesetzt. Das Molverhältnis der verwendeten Kobalt-, Nickel- und
Vanadinverbindung zur aluminiumorganischen Verbindung soll 1 : 1 bis 0,0004: 1, vorzugsweise 0,2: 1
bis 0,002: 1, betragen.
Durch Änderung des Kobalt- bzw. Nickel-Vanadin-Verhältnisses in den Mischkatalysatoren kann der
Anteil an eis- und trans-Konfiguration in der Polymerenmischung
und damit die Eigenschaften der daraus hergestellten Vulkanisate in weiten Grenzen
geändert werden. So können bequem Polybutadiengemische aus hochmolekularem 1,4-cis-und 1,4-trans-Polybutadien
mit 95" (, cis-Doppelbindungen bis herab
zu solchen mit 5" „ cis-Doppelbindungen hergestellt werden. Sie lassen sich dadurch gewinnen, daß man
das Vanadin-Kobalt- bzw. Vanadin-Nickel-Verhältnis des Katalysatorsystems in den Grenzen 40: 1 bis
0.01 : 1, vorzugsweise K): 1 bis 0.1 : 1. variiert. Anwendungstechnisch
interessant sind besonders PoIybutadienmischungen. die 2 bis 25" „ des reinen
1.4-trans-Polybutadien enthalten.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des vorliegenden Verfahrens besteht in der Möglichkeit,
durch Modifizierung des Katalysators} stems mit Azo- bzw. Hydrazoverbindungen der Formeln
R-N = N-R'
bzw.
R —NH-NH-R'
Auch hier empfiehlt sich die genannten lösunesvermittelnden
eingesetzt werden.
Zugabe der bereits
Verbindungen.
Zugabe der bereits
Verbindungen.
Als inerte Verdünnungs- bzw. Lösungsmittel eignen sich aliphatische, cycloaliphatische und aromatische
Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Butan. Pentan. Hexan. Cyclohexan, Isopropylcyclohexan. Benzinfraktionen
mit Siedepunkten von etwa 50 bis etwa 250° C, Benzol und Toluol sowie chlorierte Kohlenwasserstoffe,
beispielsweise Tetrachloräthylen und in denen R und R' Phenyl- oder Naphthylgruppen
und deren Derivate bedeuten, die durch Vanadin initiierte Polymerisation des Butadiens zu Polymeren
mit Doppelbindungen der trans-Konfiguration stark zu beschleunigen. Damit wird bei Anwesenheit
von Azobenzol ein gleiches Mischungsverhältnis von eis- und trans-Polymeren schon durch ein kleineres
Vanadin-Kobalt-Verhältnis erzielt. Bei Anwesenheit von Azoverbindungen, z. B. Azobenzol. kann das
Vanadin-Kobalt- bzw. Vanadin-Nickel-Verhältnis
zwischen 3: 1 bis 0.001 : 1. vorzugsweise 0.75: 1 bis 0.02: 1. liegen. Oberhalb des Vanadin-Kobalt- bzw.
Vanadin-Nickel-Verhältnisses von 1 :1 werden bei Anwesenheit von Azoverbindungen 1.4-Polybutadienmischungen
mit einem Anteil von über 80" „ der trans-Konfiguration erhalten.
Die Menge der modifizierenden Azo- bzw. Hydrazoverbindung beträgt 0.5 bis 0.(KX)I. vorzugsweise 0.1 bis
0.005 Mol. auf 1 Mol der aluminiumorganischen Verbindung.
Als Azoverbindungen der allgemeinen Formel
Als Azoverbindungen der allgemeinen Formel
R-N = N-R'
in der R und R' Aikyl-. Phenyl- oder Naphthylgruppen
bedeuten, die durch Halogen, niedere Alkyl-. Alkoxy-. Hydroxy-, Aryl- oder Aryloxygruppen substituiert
sein können, kommen im Rahmen des vorliegenden Verfahrens z. B. Azobenzol. Azotoluole.
Chlorazobenzole. Methoxyazobenzole. Diphenylazo-
35
40
45
50 benzole, Naphthalinazobenzole. Azoanisole. Phenyl-
Chlorbenzol. Ebenso lassen sich Mischungen dieser 65 azostilbene in Frage. Ebenso können neben den
Kohlenwasserstoffe einsetzen. bereits genannten Azoverbindungen auch andere
Die inerten Verdünnungs- bzw. Lösungsmittel wer- Verbindungen, die unter den Reaktionsbedingungen
den in der 1- bis 100-, zweckmäßig 5- bis 20fachen Azoverbindungen liefern, verwendet werden. So bilden
sich ζ. B. aus Azoxybenzol. substituierten Azoxybenzolen, Nitrosobenzol und substituierten Nitrosobenzolen
mit Organometallverbindungen, also auch mit dem erfindungsgemäßen Katalysatorsystem, Azobenzol
bzw. substituierte Azobenzole. Ebenso sind auch Arylhydrazoverbindungen, wie Hydrazobenzol,
Chlorhydrazobenzol, Hydrazotoluole. Äthylhydrazobenzole. Methoxyhydrazobenzole, Diphenylhydrazobenzole.
Phenylhydrazobenzole, Hydrazoanisole, Phenylhydrazostilbene, weiter Verbindungen wie N.N'-Diaryl-N,N'-dialkylhydrazoverbindungen,
in denen die Wasserstoffatome teilweise oder vollständig durch Alkylgruppen. wie z. B. Methyl, Äthyl-, Propyl-,
Isopropyl- ersetzt sind, zur Modifizierung des vanadinhaltigcn
Katalysators geeignet.
Ferner können auch fünf- und sechsgliedrige aromatische,
die — N = N-Gruppierung enthaltende Ringsysteme und deren Derivate. z. B. 1.2.4.5-Telrazin.
1.2.4-Triazin. 1.2.3-Triazolin. 1,2.3-Triazol und Tetrazol.
ebenso auch cyclische Arylazoverbindungen. wie Benzocinnolin. der Formel
N = N
und deren substituierte Derivate, weiter Bisazovcrbindungen.
z. B. der Formel
R-C-N=N-
R' — C — N-=N —
zur Modifizierung des erfindungsgemäßen Katalysatorsystems
eingesetzt werden.
Die Polymerisation erfolgt zweckmäßig bei Temperaturen zwischen —30 und +100 C. vorzugsweise
zwischen 0 und +50 C. besonders zweckmäßig bei Zimmertemperatur.
Die Polymerisation kann drucklos sowie bei geringem Unter- oder überdruck durchgeführt werden.
Im allgemeinen ist ein höherer als der Atmosphärendruck nicht erforderlich. Die Polymerisation kann
sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich durchgeführt werden.
Die Molekulargewichte werden durch die Katalysatorkonzentration,
das Aluminium-Vanadin-Kobaltbzw. Aluminium-Vanadin-Nickel-Verhältnis, die Polymerisationstemperatur
und die Art des Verdünnungsmittels beeinflußt. So liefern Verdünnungsmittelgemische
aus aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen niedrigere Durchschnittsmolekulargewichte
bzw. RSV-Werte als die reinen Kohlenwasserstoffe. Schließlich beeinflußt auch die Reinheit des
eingesetzten Butadiens das Durchschnittsmolekulargewicht der Polymeren. Enthält das verwendete
Butadien-! 1.3) noch Acetylene oder Allene, wie beispielsweise
Butin-(l). Butin-(2). Propadien und Butadien-! 1.2). so erhält man mit steigender Konzentration
an diesen Verbindungen fallende Durchschnittsmolekulargewichte. Man kann diese Substanzen auch dem
Ausgangsbutadien zusetzen, um die Molekulargewichte,
falls erwünscht, zu regeln. Hierzu kann man auch Acetylene einsetzen, die üblicherweise nicht im
technischen Butadien enthalten sind, wie Phenylacetylene oder Diacetylene. Als Regler kommen
ferner Ester oder Nitrile, wie z. B. Acetessigester, Acrylnitril, Acetonitril, ebenso Alkylhalogenide oder
Alkenylhalogenide. wie Vinylchlorid oder Allylchlorid. in Frage. Diese regelnden Verbindungen dürfen
nur in geringen Konzentrationen von etwa 0,02 bis etwa 0,2 Molprozent, bezogen auf 1 Mol Butadien,
anwesend sein, da sie sonst das Katalysatorsystem inhibieren und somit zu schlechten Ausbeuten führen
ίο würden.
Die Aufarbeitung der Reaktionslösungen erfolgt in der an sich bekannten Weise dadurch, daß man das
Katalysatorsystem mit Hilfe von Alkoholen. Ketonen oder Komplexbildnern zersetzt und das Verdünnungsmittel
mit Wasserdampf abtreibt. Anschließend können die Katalysatorreste durch Waschen des Polymeren
mit Wofatitwasser oder Alkoholen, wie z. B. Methanol, denen man gegebenenfalls noch Basen,
Säuren oder Komplexbildner zusetzen kann, entfernt werden. Das Polymere kann auch mit Alkoholen oder
Ketonen, z. B. Methanol oder Aceton, aus der Reaktionslösung ausgefällt und dann mit Methanol oder
Wasser zur Entfernung der Katalysatorreste ausgerührt werden. Die Polybutadienmischung wird
schließlich unter Stickstoff im Vakuum getrocknet. Nach dem vorliegenden Verfahren lassen sich
Polybutadiengemische herstellen, deren Vulkanisate erhöhte Kerbzähigkeit, Härte und Alterungsbeständigkeit
aufweisen. Darüber hinaus wird es mit diesem Verfahren möglich, die dem 1.4-cis- und dem 1.4-trans-Polybutadien
zukommenden grundverschiedenen Eigenschaften zu kombinieren und durch entsprechende
Wahl der Reaktionsbedingungen in nahezu beliebiger Weise zu variieren.
Gegenüber der Herstellung von Mischungen aus für sich hergestelltem 1.4-cis- und 1,4-trans-Polybutadien
zeichnet sich das beanspruchte Verfahren durch größere Einfachheit aus. Die Herstellung von
1.4-trans-Polybutadien ist aufwendiger, weil dessen
Löslichkeit gering ist. Im Gemisch mit 1.4-cis-Polybutadien
ist es wesentlich besser löslich, so daß im allgemeinen die Polymerlösungen der beanspruchten
Polymermischungen ebenso leicht und einfach aufgearbeitet werden können wie die des 1.4-cis-PoIybutadiens.
Der Einsatz der so hergestellten Polybutadienmischungen richtet sich nach dem Gehalt an cis-
bzw. trans-Konfiguration. Polymermischungen mit hohem Anteil an trans-Konfiguration (80°,,) haben
teilweise Plastomereigenschaften. Sie lassen sich zu Produkten vulkanisieren, die wertvolle anwendungstechnische
Eigenschaften aufweisen und sich so z. B. zur Herstellung von Laufflächenmischungen für Reifen.
Schuhsohlenmaterial. Fußbodenbelägen. Gummidichtungen und Schaumstoffen eignen. Polybutadienmischungen
mit einem Anteil von 5 bis 25" „ an trans-Konfiguration haben überwiegend Elastomereigenschaften.
Hieraus hergestellte Vulkanisate zeichnen sich durch eine um KX)0 0 und höher liegende
fto Kerbzähigkeit (Struktur nach P ο h 1 e), höhere
Festigkeit und bessere Alterungsbeständigkeit als die reinen 1.4-cis-Polybutadien-Vulkanisate aus.
Unter Ausschluß von Luftsauerstoff und Feuchtigkeit werden in einem mit Stickstoff gespülten 2-1-Rührkolben
bei Zimmertemperatur 1000 ml Benzol vorgelegt, sodann 20 ml einer benzolischen Vanadin(III)-
Kobalt(III) - acetylacetonatlösung mit 0,058 mMol Vanadin(III)-acetylacetonat (2,96 mg Vanadin) und
0,116 mMol Kobalt(III)-acetylacetonat (6,84 mg Kobalt),
(Kobalt-Vanadin-Verhältnis 1 :0,5) und 2,48 g
(20 mMol) Äthyl-aluminium-sesquichlorid nacheinander zugegeben, worauf schließlich 100 g (1,85 Mol)
Butadien auf einmal flüssig zugesetzt werden. Die Polymerisationstemperatur wird auf 30 C gehalten.
Durch Zusatz von 20 ml Aceton wird der Katalysator nach 6 Stunden inaktiviert, sodann das Polybutadien
durch Methanol aus der Reaktionslösung ausgefällt und schließlich zweimal mit je 500 ml
Methanol zur Entfernung der Katalysatorreste ausgerührt. Das Polymerisat wird abgenutscht und im
Vakuumtrockenschrank unter Stickstoff bei 40 C getrocknet.
Man erhält 95 g (95% der Theorie) eines Polybutadiene, das nach der UR-Analyse 97% mittelständige
eis-, 2% mittelständige trans- und < 1% Vinyl-Doppelbindungen besitzt. Der RSV-Wert ist
1,8 (gemessen an 0,1 g in 100 ml Toluol bei 27 C). Der Gel-Gehalt ist < 1%· Der Mooney-Wert [ML-4]
beträgt 24. Das Polybutadien ist ein 1.4-cis-PoIy-
butadien; der 1,4-trans-Polybutadiengehalt beträgt
ungefähr 1%.
Die Polymerisation von Butadien, bei der in Abänderung der im Beispiel 1 aufgeführten Versuchsbedingungen
ohne Vanadin(III)-acetylacetonat mit 0,116 mMol Kobalt(III)-acetylacetonat (6,84 mg
Kobalt) polymerisiert wird, führt zu 88 g (88% der Theorie) eines 1,4-cis-PoIybutadiens, das nach der
UR-Analyse 98% mittelständige eis-, 1% mittelständige trans- und
< 1% Vinyl-Doppelbindungen besitzt. Der RSV-Wert beträgt 1,8 (gemessen an 0,1 g in 100 ml Toluol bei 27 C). Der Gel-Gehalt
ist < 1%. Der Mooney-Wert (ML-4) beträgt 26.
Beispiele 3 bis 8
In der Tabelle 1 sind die Ergebnisse einer Versuchsreihe wiedergegeben, bei der die im Beispiel 1
angegebenen Versuchsbedingungen eingehalten und nur die Kobalt- und Vanadinkonzentration und damit
das Vanadin-Kobalt-Verhältnis variiert werden. Beispiele 1 und 2 sind zum Vergleich aufgeführt.
Bei spiel |
Vanadin-/ Kobalt(HI)- acetylacetonat |
mMol | Kobalt- Vanadin- Verhältnis |
Polymeri sationszeit |
Aus beute |
RSV*) | Unlösliches**) in " ι, bei |
80 C | Mooney ML-4 |
Doppelbindungs gehall in ",, |
Irans- | Vinyl- | 1,4-lrans-Poly- butadien im Gemisch in ",„ |
0 |
mMol | 0,116 | Stunden | I) I) |
27 C | — | eis- | 1 | 1 | ***) | 1 | ||||
2 | — | 0,116 | — | 6 | 88 | 1.8 | 1 | 0 | 26 | 98 | -> | 1 | 0 | 5 |
1 | 0,058 | 0,165 | 1:0.5 | 6 | 95 | 1.8 | 1 | 0 | 24 | 97 | 5 | 1 | 1 | 5 |
3 | 0,11 | 0,20 | 1:0,66 | 6 | 85 | 2,3 | 5 | 1 | 52 | 94 | 6 | 2 | 4 | 8 |
4 | 0,25 | 0,10 | 1: 1 25 | 6 | 89 | 1.9 | 6 | 0 | 27 | 92 | 10 | 1 | 5 | 10 |
5 | 0,20 | 0,15 | 1:2 | 6 | 94 | 1.8 | 8 | 1 | 42 | 89 | 12 | 1 | 9 | 20 |
6 | 0,36 | 0,10 | 1:2,4 | 6 | 85 | 1.8 | 11 | 2 | 48 | 87 | 22 | 1 | 11 | 34 |
7 | 0,36 | 0,15 | 1:3,6 | 6 | 55 | 1.8 | T) | 1 | 67 | 77 | 36 | 1 | 21 | |
8 | 1,05 | 1:7 | 6 | 80 | 2.0 | 35 | 80 | 63 | 35 | |||||
*) RSV gemessen am löslichen Anteil von 0.1 g in 100 ml Toluol bei 27 C.
**) Unlösliches (Gel) von 0.1 g in 100 ml Toluol bei 27 C bzw. von 0.1 g in 100 ml p-Xylol bei 80 C.
***) 1.4-trans-Polybutadiengehalt der Polybutadienmischung aus dem trans-Doppelbindungsgehalt (UR-Analyse).
****) 1.4-trans-Polybutadiengehalt der Polybutadienmischung gleich dem bei 27 C in Toluol Unlöslichen, vermindert um das bei
80 C in p-Xylol unlösliche, echte Gel.
Die Tabelle 1 zeigt, daß die durch Vanadin(III)-acetylacetonat ausgelöste trans-Polymerisation des
Butadiens wesentlich langsamer als die durch Kobalt(III)-acetylacetonat ausgelöste cis-Polymerisation
verläuft. Erst bei einem Kobalt-Vanadin-Verhältnis von 1 : > 0,5 macht sich die Anwesenheit von Vanadin(III)-acetylacetonat
im Mischkontakt durch den erhöhten, aus dem UR-Spektrum bestimmten trans-Doppelbindungsgehalt
bemerkbar.
Hochmolekulares, kristallines 1,4-trans-Polybutadien
ist in Toluol bei 27CC unlöslich, bei 80" C dagegen
(in p-Xylol) löslich. Der bei 80° C in p-Xylol unlösliche Anteil ist echtes Gel.
Der Gehalt der Polybutadienmischung an hochmolekularem 1,4-trans-Polybutadien entspricht daher
dem in Toluol bei 27 C unlöslichen Anteil, vermindert um das bei 80 C in p-Xylol unlösliche, echte Gel.
Dies stimmt mit dem aus dem erhöhten trans-Doppelbindungsgehalt bestimmbaren 1,4-trans-PoIybutadiengehalt
weitgehend überein.
Unter Ausschluß von Luftsauerstoff und Feuchtigkeit werden in einem mit Stickstoff gespülten 6-1-Rührkolben
bei Zimmertemperatur 4000 ml Benzol vorgelegt, sodann 80 ml einer benzolischen Vanadin(III)-Kobalt(III)-acetylacetonat-Lösung
mit 0,03 mMol Vanadin(III) - acetylacetonat (15,3 mg Vanadin) und 0,03 mMol Kobalt(III)-acetylacetonat (17,7 mg Kobalt)
(Kobalt-Vanadin-Verhältnis 1:1) und 9,92 g (80 mMol) Äthyl-aluminium-sesquichlorid nacheinander
zugegeben, worauf 400 g (7,4 Mol) Butadien auf einmal flüssig zugesetzt werden. Die Polymerisationstemperatur
wird 5 Stunden auf 30" C gehalten. Durch Zusatz von 80 ml Aceton wird der Katalysator
inaktiviert, sodann das Polybutadien durch Methanol aus der Reaktionslösung ausgefällt und
schließlich zweimal mit je 1000 ml Methanol zur Entfernung der Katalysatorreste ausgerührt. Das Polymerisat
wird abgenutscht und im Vakuumtrockenschrank unter Stickstoff bei 40 C iielrocknet.
ίο
Ausbeute: 297 g (74,2% der Theorie) Polybutadien. Nach der UR-Analyse sind 89% der Doppelbindungen
mittelständig-cis und 8% mittelständig-trans. Der Vinyldoppelbindungsgehalt liegt bei 3%. Der RSV-Wert
beträgt 5,0 (gemessen am Löslichen von 0,1 g in 100 ml Toluol bei 27"C) bzw. 4,4 (gemessen am
Löslichen von 0,1g in 100 ml p-Xylol bei 80 C). Die unlöslichen kristallinen Anteile betragen bei
27 C in Toluol 9%; bei 80° C in p-Xylol unlösliches Gel wird nicht festgestellt (0%). Dem 1,4-cis-Polybutadien
sind demnach rund 7% (nach der UR-Analyse) bis 9% (in Toluol bei 27 C Unlösliches)
1,4-trans-Polybutadien beigemischt.
Beispiele 10 bis 19
Durch die nachfolgenden Beispiele wird der aktivierende Einfluß des Azobenzole auf den vanadinhaltigen
Teil des Ziegler-Mischkontaktes belegt.
Die Polymerisation wird unter folgenden Bedingungen an Hand des Beispiels 10 beschrieben durchgeführt:
Unter Ausschluß von Luftsauerstoff und Feuchtigkeit werden in einem mit Stickstoff gespülten
2-1-Rührkolben 1000 ml Benzol vorgelegt, sodann bei Zimmertemperatur 20 ml einer benzolischen Vanadin(III)
- / Kobalt(III) - acetylacetonat - Lösung mit 0,1 mMol VanadinilllJ-acetylacetonat (5,1 mg Vanadin)
und 0,1 mMol Kobaltacetylacetonat (5,9 mg Kobalt) (Kobalt-Vanadin-Verhältnis 1 :1) und 2,48 g
(20 mMol) Äthyl-aluminium-sesquichlorid nacheinander
zugegeben und schließlich 108 g (2 Mol) Butadien auf einmal flüssig zugesetzt. Die Polymerisationstemperatur wird auf 25° C gehalten.
Die Polymerisation wird durch Zerstörung des Kontaktes mit 20 ml Methanol dann gestoppt, wenn
die Viskosität des Reaktionsgemisches so stark angestiegen ist, daß der Rührer stehenbleibt. Das Polybutadien
wird dann durch weiteren Methanolzusatz aus der Reaktionslösung ausgefällt und schließlich
zweimal mit je 500 ml Isopropylalkohol zur Entfernung der Katalysatorreste ausgerührt. Das Polymerisat
wird abgenutscht und im Vakuumtrockenschrank unter Stickstoff bei 40° C getrocknet.
Man erhält 81 g (75% der Theorie) eines Polybutadiene, das nach der UR-Analyse 88% mittelständige
eis-, 11% mittelständige trans- und 1% Vinyl-Doppelbindungen besitzt. Der RSV-Wert beträgt
5,2 (gemessen am Löslichen von 0,1 g in 100 ml Toluol bei 27rjC) bzw. 4,6 (gemessen am Löslichen
von 0,1 g in 100 ml p-Xylol bei 8O0C). Der unlösliche,
kristalline Anteil beträgt bei 27° C in Toluol 12%; bei 80°C in p-Xylol wird kein echtes Gel festgestellt
(0%)· Dem 1,4-cis-Polybutadien sind demnach 10%
(UR-Analyse) bzw. 12% (in Toluol bei 27° C Unlösliches) 1,4-trans-Polybutadien beigemischt.
Vanadin-/ Kobalt(III)- |
mMol | Kobalt- | Azo- benzol |
Polymeri sationszeit |
Aus beute |
Unlösliches**) | 80" C | RSV ***) | 80°C | Doppelbindungen | in7o | Vinyl- | 1,4-trans-Poly butadien im |
♦ ****) | |
OcI- spiel |
acetylacetonat | 0,1 | Vanadin- Verhältnis |
mMol | Stunden | /0 | in % bei | 0 | bei | 4,9 | trans- | 1 | Gemisch in % | 12 | |
mMol | 0,1 | — | 0,5 | 70 | 27° C | 3 | 27° C | 3,8 | eis- | 11 | — | 95 | |||
10 | 0,1 | 0,05 | 1:1 | 1 | 0,5 | 65 | 12 | 1 | 5,2 | 5,8 | 88 | 100 | 1 | 10 | 4 |
11 | 0,1 | 0,05 | 1:1 | — | 1,5 | 62 | 95 | 2 | *) | 3,6 | — | 6 | — | 100 | 84 |
12 | 0,05 | 0,025 | 1:1 | 1 | 0,75 | 67 | 5 | 1 | 6,5 | 6,5 | 93 | 89 | 1 | 5 | 4 |
13 | 0,05 | 0,025 | 1:1 | — | 1,5 | 63 | 86 | 2 | *) | 5,2 | 11 | 4 | 1 | 88 | 49 |
14 | 0,075 | 0,01 | 3:1 | 1 | 1,5 | 68 | 5 | 0 | 7,2 | 4,4 | 95 | 49 | 1 | 3 | <1 |
15 | 0,075 | 0,01 | 3:1 | — | 0,5 | 87 | 51 | 0 | 4,4 | 2,7 | 50 | 1 | 1 | 48 | 16 |
16 | 0,09 | 0,005 | 9:1 | 1 | 0,5 | 91 | <1 | 0 | 4,6 | 3,3 | 98 | 17 | 1 | 0 | 1 |
17 | 0,09 | 0,005 | 9:1 | — | 3,33 | 84 | 16 | 1 | 2,8 | 2,9 | 82 | 1 | 1 | 16 | 20 |
18 | 0,045 | 9:1 | 1 | 3,33 | 86 | 1 | 3,4 | 98 | 20 | 0 | |||||
19 | 0,045 | 9:1 | 21 | 2,8 | 79 | 19 | |||||||||
*) Nicht bestimmt.
**) Unlösliches von 0,1 g in 100 ml Toluol bei 27'C bzw. in 100 ml p-Xylol bei 80''C.
***) RSV-Wert bestimmt am Löslichen von 0,1 g in 100 ml Toluol bei 27'C bzw. am Löslichen von 0,1 g in 100ml p-Xylol bei 80°C.
****) 1,4-trans-Polybutadiengehalt der Polybutadienmischung aus dem trans-Doppelbindungsgehalt (UR-Analyse).
*****) 1,4-trans-Polybutadiengehalt der Polybutadienmischung gleich dem bei 27° C in Toluol Unlöslichen, vermindert um das bei
80' C in p-Xylol unlösliche, echte Gel.
Die Tabelle 2 zeigt, daß die Anwesenheit von Azobenzol bei der Polymerisation die Bildung des
1,4-trans-Polybutadiens stark beschleunigt. Neben der aktivierenden Wirkung auf den vanadinhaltigen
Teil des Mischkontaktes wird durch das Azobenzol auch der RSV-Wert der Polymeren erniedrigt.
Unter Ausschluß von Luftsauerstoff und Feuchtigkeit werden in einem mit Stickstoff gespülten 2-1-Rührkolben
bei Zimmertemperatur 1000 ml Benzol vorgelegt, sodann 20 ml einer benzolischen Vanadin(III)-/
Nickel(II)-acetylacetonat-Lösung mit 0.05 mMol VanadindlD-acctylacelonat
(2,55 mg Vanadin) und 0,05 mMol Nickel(II)-acetylacetonat (2,9 mg Nickel) (Vanadin - Nickel - Verhältnis 1:1) und 2,48 g
(20 mMol) Äthyl-aluminium-sesquichlorid nacheinander zugegeben und schließlich 100 g (1,85 Mol)
Butadien auf einmal flüssig zugesetzt. Die Polymerisationstemperatur wird auf 25° C gehalten.
Durch Zusatz von 20 ml Methanol wird der Katalysator nach 6 Stunden inaktiviert, sodann das
Polybutadien durch weiteren Methanolzusatz aus der Reaktionslösung ausgefällt und schließlich zweimal
mit je 500 ml Isopropylalkohol zur Entfernung der Katalysatorreste ausgerührt. Das Polymerisat wird
abgenutscht und im Vakuumtrockenschrank unter Stickstoff bei 40' C getrocknet.
S09 549/429
Man erhält 78 g (78% der Theorie) eines Polybutadiene, das nach der UR-Analyse 85% mittelständige
eis-, 11 % mittelständige trans- und 2% Vinyldoppelbindungen besitzt.
Der RSV-Wert (gemessen am Löslichen von 0,1 g in 100 ml Toluol bei 25° C) ist 0,45. Die unlöslichen
Anteile betragen in Toluol bei 27' C 9%, in p-Xylol bei 80" C 1%. Die Polybutadienmischung enthält
demnach 10% (nach der UR-Analyse) bzw. 9% (entsprechend dem Unlöslichen in Toluol bei 27 C vermindert
um das echte Gel) 1,4-trans-Polybutadien.
Es wird unter den im Beispiel 20 angeführten Bedingungen in Gegenwart von 1 mMol Azobenzol
polymerisiert.
Man erhält 84 g (84% der Theorie) eines Polybutadiene, das nach der UR-Analyse 53% mittelständige
eis-, 45% mittelständige trans- und 2% Vinyl-Doppelbindungen besitzt. Der RSV-Wert beträgt
0,9 (gemessen am Löslichen von 0,1 g in 100 ml Toluol bei 27' C) bzw. 1,1 (gemessen am Löslichen von
0,1 g in 100 ml p-Xylol bei 80 C). Die unlöslichen Anteile betragen in Toluol bei 27' C 44%, in p-Xylol
bei 8O0C 4%.
Die Polybutadienmischung enthält demnach 40% 1,4-trane-Polybutadien (entsprechend dem Unlöslichen
in Toluol bei 27 C vermindert um das echte Gel).
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus jeweils struktureinheitlichen, hochmolekularen
1,4-cis-und 1,4-trans-Polybutadiene!! durch Polymerisation
von Butadien in Gegenwart von Mischkatalysatoren aus aluminiumorganischen Verbindungen
und Verbindungen des Vanadins. Nickels und Kobalts, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Katalysatorsystem verwendet, das aus
1. Alkylaluminiumhalogeniden der Formel
Al(R)nX0-,,,
in der R Alkyl-, Alkylaryl- und Arylgruppen mit 1 bis 12 C-Atomen, X Halogen und η eine Zahl zwischen 1 und 2 darstellt,
in der R Alkyl-, Alkylaryl- und Arylgruppen mit 1 bis 12 C-Atomen, X Halogen und η eine Zahl zwischen 1 und 2 darstellt,
2. kohlenwasserstofflöslichen Verbindungen des Vanadins und
3. kohlenwasserstofflöslichen Verbindungen des Kobalts oder Nickels besteht und gegebenenfalls
Azo- bzw. Hydrazoverbindungen der allgemeinen Formel
bzw.
R-N = N-R'
R —NH-NH-R'
in denen R und R' Phenyl- oder Naphthylgruppen und deren Derivate bedeuten, oder
Verbindungen, die unter den Reaktionsbedingungen Azoverbindungen ergeben, als modifizierende
Mittel enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Katalysatorsystem
verwendet, in dem das Molverhältnis der Kobalt-, Nickel- und Vanadinverbindungen zur aluminiumorganischen
Verbindung 1:1 bis 0,0004: 1, vorzugsweise 0,2: 1 bis 0,002:1, beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die aluminiumorganische
Verbindung in Mengen von 0,1 bis 0,0001, vorzugsweise
0,02 bis 0,002 Mol, bezogen auf 1 Mol Butadien, einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Katalysatorsystem
verwendet, in dem das molare Verhältnis von Vanadin zu Kobalt bzw. Vanadin zu Nickel
40:1 bis 0,01:1, vorzugsweise 10:1 bis 0,1:1, beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Katalysatorsystem
verwendet, in dem das Molverhältnis der Azo- bzw. Hydrazoverbindung zur aluminiumorganischen
Verbindung 0,5: I bis 0,0001 : 1, vorzugsweise 0,1:1 bis 0.005:1. beträgt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 905 099.
Britische Patentschrift Nr. 905 099.
M9 549/429 5.6SO Bundesdruckerei Bcrita
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19641268394 DE1268394B (de) | 1964-04-30 | 1964-04-30 | Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus jeweils struktureinheitlichen, hochmolekularen 1, 4-cis- und 1, 4-trans-Polybutadienen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC0032767 | 1964-04-30 | ||
DE19641268394 DE1268394B (de) | 1964-04-30 | 1964-04-30 | Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus jeweils struktureinheitlichen, hochmolekularen 1, 4-cis- und 1, 4-trans-Polybutadienen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1268394B true DE1268394B (de) | 1968-05-16 |
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DE19641268394 Pending DE1268394B (de) | 1964-04-30 | 1964-04-30 | Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus jeweils struktureinheitlichen, hochmolekularen 1, 4-cis- und 1, 4-trans-Polybutadienen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1268394B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2900800A1 (de) * | 1978-01-13 | 1979-07-19 | Firestone Tire & Rubber Co | Verfahren zum polymerisieren von butadien |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB905099A (en) * | 1959-12-31 | 1962-09-05 | Bridgestone Tire Co Ltd | Method of manufacturing cis-1,4-polybutadiene |
-
1964
- 1964-04-30 DE DE19641268394 patent/DE1268394B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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GB905099A (en) * | 1959-12-31 | 1962-09-05 | Bridgestone Tire Co Ltd | Method of manufacturing cis-1,4-polybutadiene |
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DE2900800A1 (de) * | 1978-01-13 | 1979-07-19 | Firestone Tire & Rubber Co | Verfahren zum polymerisieren von butadien |
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