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Faltvorrichtung für Wäschestücke od. dgl. Die Erfindung betrifft eine
Faltvorrichtung für Wäschestücke od. dgl., bei welcher anschließend an einen Zuführförderer
zwei mit Förderbändern zusammenarbeitende Faltstrecken hintereinandergeschaltet
sind, wobei im Verlauf des Zuführförderers mit einer Steuerung für die Faltstrecken
zusammenarbeitende Kantenfühler angeordnet sind.
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Bei einer bekannten derartigen Vorrichtung (s. belgisches Paten
571219) ist ein etwaiger Kantenfühler vorgesehen, und der Zuführförderer
arbeitet bei einer vorbestimmten Geschwindigkeit. Die Faltung des Wäschestückes
erfolgt daher jedoch nicht immer an der Stelle, an der sie erfolgen soll, da Schlupf
auftritt. Dieser Faltfehler ist um so größer, je größer der Abstand zwischen dem
Kantenfühler und der ersten Faltstrecke ist, um so mehr Faltoperationen mit dem
Wäschestück durchgeführt werden und um so höher die Fördergeschwindigkeit des Wäschestückes
ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Faltvorrichtungen
so zu verbessern, daß die Ursachen für Faltfehler soweit wie möglich reduziert sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Verlauf
des Zuführförderers hintereinander zwei Kantenfühler in Abstand angeordnet sind
und daß über eine wahlweise betätigbare Umschalteinrichtung die Steuerung der beiden
Faltstrecken und der Antrieb der Förderbänder derart schaltbar sind, daß eine einfache
Faltung bei höherer Fördergeschwindigkeit der Förderbänder und eine doppelte Faltung
bei niedriger Fördergeschwindigkeit der Förderbänder erfolgt.
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Dieser Lösung liegt folgender Gedanke zugrunde: Bei kurzenWäschestücken,
bei denen nur eine einfache Faltung erforderlich ist, kommt derjenige Kantenfühler
zur Anwendung, der den Faltstrecken näher liegt. Der Faltfehler ist dann kleiner
als bei Verwendung des Kantenfühlers, der den Faltstrecken ferner liegt. Bei längeren
Wäschestücken, bei denen eine doppelte Faltung erforderlich ist, muß zwar der Kantenfühler
zur Anwendung kommen, der den Faltstrecken ferner liegt, und die dadurch bedingte
Größe des Faltfehlers muß in Kauf genommen werden; indessen wird bei diesen längeren
Wäschestücken die Fördergeschwindigkeit verringert, so daß die Faltoperationen entsprechend
langsam und insofern relativ genau durchgeführt werden.
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Der Vorteil der neuen Vorrichtung gegenüber der bekannten liegt somit
darin, daß der Abstand zwischen Faltstrecke und Kantenfühler und die Fördergeschwindigkeit
der Länge der Wäschestücke und damit der Zahl der Faltoperationen angepaßt werden
können, um den kleinstmöglichen Faltfehler bei der größtmöglichen Fördergeschwindigkeit
zu erhalten.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der folgenden Beschreibung
an Hand von Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen stellen dar F i g.1
a und 1 b schematische Darstellungen der Falt- und Steuereinrichtung und F i g.
2 eine schematische Teilansicht der Tasteranordnung der Faltvorrichtung.
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Ein Antrieb 1, z. B. ein üblicher Motor mit zwei verschiedenen Drehzahlen,
kann über einen Hauptschalter 2 mit zwei Schaltstellungen an das Netz gelegt werden,
so daß die Förderbänder durch den Antrieb 1 entweder mit hoher oder mit niedriger
Fördergeschwindigkeit angetrieben werden. Der Hauptschalter 2 kann zusammen
mit den Schaltern 3 und 4
oder getrennt von diesen betätigt werden, so daß
nach erfolgter Schaltung langes Faltgut M das schematisch angedeutete Langstück-Schaltgerät
5 betätigt, das von dem Langstück-Kantenfühler 6 gesteuert wird. Wie später noch
auseinandergesetzt werden soll, können die anderen Schalter so angeordnet werden,
daß sämtliche Faltbahnen, die quer über die Faltmaschine verteilt sind, von einem
einzigen Langstück- bzw. Kurzstück-Kantenfühler 6 bzw. 7 betätigt werden können.
Sollen kurze Wäschestücke gefaltet werden, so werden durch handbetätigte Schaltung
der Schalter 3 und 4 die Kurzstück-Kantenfühler 7 ein- und der von der ersten Faltstrecke
15 weiter entfernte Langstück-Kantenfühler 6 ausgeschaltet. Gleichzeitig wird der
Hauptschalter 2 so gestellt, daß der Antrieb 1 mit kleiner Drehzahl läuft. Die zweite
Faltstrecke 22 kann bei der Umschaltung ausgeschaltet werden.
Gemäß
F i g.1 a wird das ausgebreitete Faltgut M auf einem über die Walzen 9 und. 10 laufenden
Zuführ-Förderband 8 aufgelegt und wird danach auf ein zweites Zuführ-Förderband
111 übergeben. Ein drittes Zuführ-Förderband 12, das mit dem Zuführ-Förderband
11 zusammenwirkt, ist so angeordnet, daß es das Faltgut M derart führt, daß es zwischen
den Zuführ-Förderbändern 11 und 12 erfaßt und längs deren Bahn befördert wird. Auf
seinem Weg über eine Umlenkwalze 13 wird das Faltgutstück M nach unten gerichtet
abgegeben, so daß seine untere Kante an einen ersten Ablenkschirm 14 geführt
wird, wobei eine Faltgutlänge P an einer ersten Faltstrecke 15 vorbeiläuft. Bei
-der hier dargestellten Ausführungsform sind nebeneinander fünf Bahnen
A, B, C,
D, E angeordnet, wie dies die F i g. 2 zeigt, wobei die Bahnen
A und B als Hauptbahnen betrachtet werden. Für jede Bahn ist eine
erste Faltstrecke 15 mit einem dazugehörigen elektromagnetisch betätigten Einblasventil
16 sowie mit einer Blasdüse 17 versehen. Es können selbstverständlich auch mechanische
Faltvorrichtungen benutzt werden, obwohl den pneumatischen im allgemeinen der Vorzug
gegeben wird.
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Das Einblasventil16 jeder Bahn wird durch ein Signal von einem Steuergerät
57 für die betreffende Bahn betätigt.
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Erreicht die vorauslaufende Kante des Faltgutes M den entsprechenden
Kantenfühler, so wird das zugehörige magnetische Einblasventi116 betätigt, so daß
das der ersten Faltstrecke 15 gegenüberliegende Faltgutstück M zwischen erste Faltwalzen
18 und 19 eingeblasen wird. Ein Förderband 20 ist dabei über die Faltwalze 18 sowie
über eine Umlenkwalze 21 geführt.
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Die Faltkante N des Faltgutes M wird dann auf dem Förderband 20 doppellagig
weiterbewegt, bis sie nach unten über die Umlenkwalze 21 abläuft und in den Bereich
einer zweiten Faltstrecke 22 für jede Bahn einläuft, Jede zweite Faltstrecke 22
einer Bahn weist eine Blasdüse 23 auf, wobei mittels eines elektromagnetisch betätigten
Blasventils 24 in Zusammenwirken mit zweiten Faltwalzen 25, 26 die Faltung
durchgeführt wird. Ein Förderband 27 ist über Walzen 26 und 28 geführt.
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Soll in dem Faltgut M eine zweite Falte hergestellt werden, dann wird
die einmal gefaltete Kante N des Faltgutes M im Bereich der zweiten Faltstrecke
22 nach unten bewegt, wie dies durch den gestrichelten Linienzug 29 angedeutet ist,
und an einem zweiten Ablenkschirm 30 entlanggeführt. Entsprechend dem Steuerbefehl
und je nach Länge des Stückes wird die zweite Faltstrecke 22 betätigt, so daß das
Faltgut M gegen die Faltwalzen 25 und 26 geblasen und unter Faltenbildung von diesen
erfaßt wird.
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Jedes der Blasventile 16 und 24 wird bei Doppelfaltung entsprechend
den Impulsen der Kantenfühler geschaltet. Soll jedoch nur eine einzige Faltung erzielt
werden, dann wird die zweite Faltstrecke 22 so betätigt, daß die Faltkante N vom
Luftstrom beaufschlagt wird, bevor sie vor den Faltwalzen 25, 26 vorbeiläuft, so
daß sie zwischen die Faltwalzen 25, 26 eingezogen und zu der Abgabestelle 31 geführt
wird.
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Die Steuerelemente für jede Bahn sind zusätzlich zu den Bezugsziffern
mit entsprechenden Buchstaben versehen, um die betreffende Bahn genau zu kennzeichnen.
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Es soll nun zunächst die Steuereinrichtung beschrieben werden, die
von einem Kurzstück-Kantenfühler 7 betätigt wird. Um die aufeinanderfolgenden Vorgänge
der Faltstrecken 15 und 22 steuern zu können und die zeitlich aufeinander abgestimmten
und aufeinanderfolgenden Luftströme für eine Bahn einzuschalten, wenn eine größere
Anzahl von Faltgutstücken M nacheinander durch die Faltmaschine läuft, kann je nach
Bedarf auch eine größere Anzahl von Steuervorrichtungen, ähnlich der bei 57 C dargestellten,
vorgesehen werden. Jede Steuervorrichtung 57 besteht aus einer Anzahl von Zeitwerken
zur Steuerung der Faltstrecken für die betreffende Bahn, wobei für jede Faltstrecke
ein Zeitwerk vorgesehen ist.
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Die Steuervorrichtung 57 C der Bahn C weist Zeitwerke 58 C und 59
C auf, von denen das erste Zeitwerk 58 C die erste Faltstrecke 15 und das zweite
Zeitwerk 59 C die zweite Faltstrecke 22 der Bahn C schaltet.
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Das Zeitwerk 58 C für die erste Faltstrecke 15 sowie das Zeitwerk
59 C für die zweite Faltstrecke 22 der Steuervorrichtung 57 C werden von dem Kurzstück-Kantenfühler
7 C und einem Motorschalter 32 C gesteuert. Wahlschalter 33 C, 34 C und
35 C, die zur Betätigung weiterer Steuervorrichtungen der Bahn in einem Schalterblock
36 C untergebracht sind, werden von einem Nocken 37 C gesteuert.
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Das das Einblasventil 16 der ersten Faltstrecke 15 steuernde Zeitwerk
58 C besitzt einen Nocken 38 C, der sowohl von einem hochtourigen Motor 39
C als auch von einem niedertourigen Motor 40 C über je eine Freilaufkupplung angetrieben
werden kann.
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Sobald eine Nut auf dem Nocken 38 C mit einem Folgehebel 41 C eines
Schalters 42 C in Eingriff kommt, betätigt letzterer das Einblasventil16 der ersten
Faltstrecke 15. Das Zeitwerk 59 C besteht aus einem Nocken 43 C, einem hochtourigen
Motor 44 C und einem niedertourigen Motor 45 C mit je einer Freilaufkupplung und
steuert das elektromagnetisch betätigte Einblasventil 24 der zweiten Faltstrecke
22 über einen Schalter 46 C mit einem Folgehebel 47 C. Die Drehzahlen des Antriebs
1 und des hochtourigen Motors 39 C sind so aufeinander und auf die Entfernung
der ersten Faltstrecke 15 von den Kurzstück-Kantenfühlern 7 C abgestimmt, daß ein
über die Förderbänder 11 und 12 laufendes Faltgut M sich nach einer vorbestimmten
Umdrehung des Nockens 38C mit seinem Faltpunkt genau vor der Blasdüse 17 der ersten
Faltstrecke 15 befindet. Die Drehzahl des niedertourigen Motors 40 C ist auf die
Drehzahl des hochtourigen Motors 39 C derart abgestimmt, daß der Nocken 38 C den
Schalter 42 C über den Folgehebel 41C ebenfalls gerade dann betätigt, wenn sich
der vorgesehene Faltpunkt des den ersten Ablenkschirm 14 entlanglaufenden Faltgutes
M vor der Blasdüse 17 der ersten Faltstrecke 15 befindet. Die Motoren 44 C und 45
C des Zeitwerkes 59 C für die zweite Faltstrecke 22 sind in gleicher Weise aufeinander
und auf die Drehzahl des Antriebs 1 abgestimmt, so daß sich für die zweite Faltstrecke
22 ein identischer Schalt- und Arbeitsvorgang ergibt.
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Ist zunächst nur die Steuervorrichtung 57 C in Betrieb, so werden
beim Vorbeilaufen der Führungskante des Faltgutes M an dem Kurzstück-Kantenfühler
7 C die niedertourigen Motoren 40 C und 45 C in Betrieb gesetzt. Die Nocken 38C
und 43C beginnen sich zu drehen, und die auf ihnen vorgesehenen Nuten kommen mit
Folgehebeln 48 C bzw. 49 C zweier Schalter 46 C bzw. 47 C außer Eingriff,
so
daß letztere geschlossen werden. Die hochtourigen Motoren 39 C und 44 C sind noch
nicht in Betrieb, da der Kontaktarm des durch die Nocken 37 C gesteuerten Motorschalters
32C noch an einem Kontakt 50 C und nicht an einem Kontakt 51 C anliegt. Die Nocken
38 C und 43 C werden durch die niedertourigen Motoren 41 C, 45 C so lange angetrieben,
bis die Hinterkante des Faltgutes M am Kurzstück-Kantenfühler 7 C vorbeigelaufen
ist. In diesem Augenblick berührt der Kurzstück-Kantenfühler 7 C den Kontakt 52C.
Der von dem Nocken 47C betätigte Motorschalter 32 C schlägt gleichzeitig an den
Kontakt 51 C an, und die hochtourigen Motoren 39 C und 44C werden somit eingeschaltet.
Die Nocken 38C
und 43 C werden mit hoher Drehzahl angetrieben, bis die Folgehebel41C
bzw. 47C der Schalter42C und 46 C mit den Nuten in Eingriff kommen, wodurch die
beiden Faltstrecken 15 und 22 in Betrieb gesetzt werden. Ein Folgeschaltmotor 53C
schaltet die nächste Steuervorrichtung (nicht dargestellt) für das auf dem Förderband
nachfolgende Faltgutstück ein.
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Soll das Faltgut M nur einmal gefaltet werden, so wird ein Schalter
54 geschlossen. Hierdurch wird ein Stromkreis zwischen den Leitungen L-2 und L-1
über einen Elektromagneten 55 eines mit einer mechanischen Klinke versehenen Relais
56 geschlossen. Auf diese Weise wird das Faltgut M nur an der ersten Faltstrecke
15 gefaltet, während das Blasventil 23
der zweiten Faltstrecke 22 dafür
sorgt, daß die Faltkante N der vorauslaufenden Faltgutlänge P direkt zwischen die
zweiten Faltwalzen 25, 26 gefördert wird.
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In F i g. 1 b weisen Fördersteuervorrichtungen 60 A, 60 B,
60 D, 60 E der Bahnen A, B, D, E jeweils einen der F i g. 1 a entsprechenden
Folgeschaltermotor 53 C und einen Kurzstück-Kantenfühler 7 A, 7 B, 7 D und
7E auf, der in gleicher Weise, wie für 7C beschrieben, betätigt wird. Die Kurzstück-Kantenfühler
sind jeweils entsprechend über Schalter 61 C, 61 A, 61 B, 61D, 61E mit der
Leitung L-1 verbunden. Ein erster Elektromagnet 64 und ein zweiter Elektromagnet
65 zur Betätigung der beiden Faltstrecken sind jeweils entsprechend für eine Bahn
im Verlauf von Leitungen 62, 63 angeordnet.
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Nach den in F i g.1 a und 1 b gezeigten Schalterstellungen arbeiten
Kantenfühler 7, 6 und Faltstrekken 15, 22 jeder Bahn unabhängig von denen einer
anderen. Soll der Kurzstück-Kantenfühler 7A der Bahn A auch für die Bahn
B zuständig sein, so sind ein Schalter 61A zu öffnen und Schalter 66 und
67 zu schließen. Läuft die Führungskante eines Faltgutes M an dem Kurzstück-Kantenfühler
7A vorbei, so wird von der Fördersteuervorrichtung 60 A ein Impuls über die Leitung
62A sowohl auf den Elektromagneten 64 A der ersten Faltstrecke 15 A der Bahn
A als auch über den geschlossenen Schalter 67 und die Leitung 62B auf den
Elektromagneten 64B der ersten Faltstrecke 15B der Bahn B gegeben.
In gleicher Weise läuft der Impuls zur Betätigung der zweiten Faltstrecke 22A von
der Steuervorrichtung 60A aus über den geschlossenen Schalter 66 und die Leitung
63 B zu dem Elektromagneten 65 B der zweiten Faltstrecke
22B der Bahn B. Durch das öffnen des Schalters 61B wird folglich die
Fördersteuervorrichtung 60B stillgelegt, und die Fördersteuervorrichtung 60A setzt
gleichzeitig die Bahnen A und Bin Betrieb. In gleicher Weise können die Faltstrecken
der Bahnen D und E durch Schließen der Schalter 68, 69 bzw. der Schalter 70, 71
und Öffnen des Schalters 61D bzw. des Schalters 61E gleichgeschaltet werden. Genauso
kann der in Fig.1 a ausführlich gezeigte Mechanismus der Bahn C durch Umschalten
der Schalter 71 und 72 in Abhängigkeit von der Bahn A gebracht werden. Beliebige
Kombinationen, sämtliche Faltstrecken durch die Fördersteuervorrichtung einer ausgewählten
Bahn zu betätigen, sind möglich.
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Im Fall eines langen Faltgutes M werden nach Betätigung der Schalter
3, 2 und 4 die Langstück-Steuervorrichtung 5 und der Langstück-Kantenfühler
6 in Betrieb gesetzt sowie der Antrieb 1 des Zuführförderers mit erhöhter
Drehzahl betrieben. Die Geschwindigkeit des Antriebs 1 wird bestimmt durch die Zeitkonstante
der Langstück-Steuervorrichtung 5 und die Entfernung des Langstück-Kantenfühlers
6 von der ersten Faltstrecke 15. Sämtliche Schalter der Faltvorrichtung können ebenfalls
durch die Impulse der Langstück-Steuervorrichtung 5 einer beliebigen Bahn betätigt
werden.