DE1265155B - Verfahren zur Reinigung von durch Acetylen verunreinigtem Vinylfluorid - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von durch Acetylen verunreinigtem VinylfluoridInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C07c
Deutsche Kl.: 12 ο -19/02
Nummer: 1265 155
Aktenzeichen: D 44370IV b/12 ο
Anmeldetag: 8. Mai 1964
Auslegetag: 4. April 1968
Vinylfluorid wird durch Umsetzung von Acetylen mit Fluorwasserstoff in Anwesenheit entsprechender,
die Hydrofluorierung begünstigender Katalysatoren hergestellt. Allerdings ist bisher noch keine Methode
bekanntgeworden, die unmittelbar zu einem Vinylfluorid mit ausreichendem Reinheitsgrad führt, so daß
immer noch eine mehr oder weniger komplizierte Nachreinigung des vorher isolierten Produktes nötig
ist, wenn man den Reinheitsgrad erreichen will, der beispielsweise bei der Polymerisation des Monomeren
zu dem begehrten Polyvinylfluorid erforderlich ist.
Gemäß einem früheren Vorschlag erhält man aus Acetylen und Fluorwasserstoff, der zweckmäßigerweise
im Überschuß verwendet wird, in Anwesenheit bestimmter Katalysatoren ziemlich reines 1,1-Difluoräthan
in guter Ausbeute. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, von diesem Verfahren auch zur mittelbaren
Erzeugung von Vinylfluorid Gebrauch zu machen, indem man das erhaltene Difluoräthan mit weiterem
Acetylen umsetzt. Die stattfindende Disproportionierung kann katalytisch gefördert werden, z. B. durch
hydratisiertes Aluminiumfluorid mit einem Graphitbinder.
Die vollständige Umsetzung von Difluoräthan und Acetylen zu Vinylfluorid hat sich jedoch als recht
schwierig erwiesen, da sich das entstandene Produkt über dem Aluminiumfluoridkatalysator wieder zersetzt,
so daß ein Gleichgewichtszustand eintritt. Je nach dem Verhältnis von Difluoräthan zu Acetylen
und den Reaktionsbedingungen bei der Disproportionierung sind in dem erhaltenen Vinylfluorid im allgemeinen
1 bis 5 Molprozent Acetylen vorhanden. Diese geringe Acetylenmenge muß ganz entfernt oder
doch auf einen vernachlässigbaren Anteil reduziert werden, bevor das monomere Vinylfluorid mit Erfolg
polymerisiert werden kann. Es ist bekannt, daß sich selbst geringe Acetylenmengen aus dem Vinylfluorid
auch dann nicht auf wirtschaftlich tragbare Weise entfernen lassen, wenn man die als am besten steuerbar
bekannten Destillationsmethoden anwendet. Der aus dem Vinylfluoridreaktor entweichende Gasstrom enthält
neben dem Vinylfluorid noch überschüssige Reaktionsteilnehmer (Difluoräthan und Acetylen) und
Spuren von verschiedenen Nebenprodukten, wie Äthylen und Fluorwasserstoff. Aus diesem Gasstrom können
außer dem Acetylen alle Bestandteile durch die üblichen Trennungsmaßnahmen abgetrennt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Reinigung von durch Acetylen verunreinigtem Vinylfluorid durch
selektive Hydrierung des Acetylene, wobei das Gemisch aus acetylenhaltigem Vinylfluorid und Wasserstoffgas
bei erhöhter Temperatur und Überdruck über
Verfahren zur Reinigung von durch Acetylen
verunreinigtem Vinylfluorid
verunreinigtem Vinylfluorid
Anmelder:
Diamond Alkali Company, Cleveland, Ohio
(V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls und
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann, Patentanwälte,
8000 München 90, Schweigerstr. 2
Als Erfinder benannt:
Thomas E. Hedge, Wickliffe, Ohio;
Daniel F. Cooley, Mentor, Ohio;
Charles E. Entemann, Painesville, Ohio;
Roland Steinkoenig, Chardon, Ohio;
Richard L. Urbanoski, Painesville, Ohio
(V. St. A.)
Thomas E. Hedge, Wickliffe, Ohio;
Daniel F. Cooley, Mentor, Ohio;
Charles E. Entemann, Painesville, Ohio;
Roland Steinkoenig, Chardon, Ohio;
Richard L. Urbanoski, Painesville, Ohio
(V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 10. Mai 1963 (279 426) - -
einen Hydrierungskatalysator geleitet wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrierung in Gegenwart
eines Katalysatorgiftes, vorzugsweise Kohlenmonoxyd, in einer Anteilsmenge von bis zu 0,01 Volumprozent
durchführt.
Durch den Kunstgriff der teilweisen Vergiftung des Katalysators wird nur das Acetylen zu Äthylen und
Äthan hydriert, die von dem Vinylfluorid abgetrennt werden können, ohne daß dadurch eine wesentliche
Zersetzung des Vinylfluorids zu befürchten ist. Das resultierende Vinylfluorid enthält weniger als 0,001 Gewichtsprozent,
d. h. 10 ppm Acetylen.
Geeignet sind die an sich bekannten Hydrierungskatalysatoren. Katalysatoren in Gestalt von Metallen der Gruppe VIII, insbesondere den Platinmetallen, wurden bereits zur unmittelbaren Hydrierung von Acetylen zu Äthylen und/oder Äthan unter Zufügung eines Überschusses an Wasserstoff als Katalysatoren benutzt. Bei solchen Hydrierungsverfahren wird im allgemeinen das gasförmige Reaktionsgemisch über den Katalysator, der vorzugsweise auf einem Kataly-
Geeignet sind die an sich bekannten Hydrierungskatalysatoren. Katalysatoren in Gestalt von Metallen der Gruppe VIII, insbesondere den Platinmetallen, wurden bereits zur unmittelbaren Hydrierung von Acetylen zu Äthylen und/oder Äthan unter Zufügung eines Überschusses an Wasserstoff als Katalysatoren benutzt. Bei solchen Hydrierungsverfahren wird im allgemeinen das gasförmige Reaktionsgemisch über den Katalysator, der vorzugsweise auf einem Kataly-
809 537/585
satorträger (Tonerde, Kieselgur, Holzkohle und Aktiv- merisationsinhibitor zugefügt werden, um eine vorkohle)
aufgebracht ist, und/oder einen Promotor zeitige Polymerisation des Monomeren zu verhindern.
(Molybdän) geleitet, welch letzterer die auf der Das Beispiel zeigt die Anwendung des Verfahrens
Oberflächenverteilung beruhende Aktivität des Metalls auf ein durch teilweise Disproportionierung aus Divorteilhaft
beeinflußt. 5 fluoräthan und Acetylen erhaltenes, durch Acetylen-
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird vor- reste verunreinigtes Vinylfluorid, das noch einen
zugsweise bei erhöhter Temperatur und entsprechen- erheblichen Anteil an nicht umgesetztem Difluoräthan
dem Druck gearbeitet. Der zur Hydrierung des enthält.
Acetylenanteils notwendige Wasserstoff wird dem BeisDiel
Vinylfluoridgasstrom zweckmäßigerweise im Über- io
schuß über die zur Hydrierung des Acetylene zu Das den Vinylfluoridreaktor verlassende gasförmige
Äthylen notwendige Menge zugesetzt, wobei das Mol- Produkt hatte folgende Zusammensetzung:
verhältnis von Wasserstoff zu Acetylen vorzugsweise Molprozent
verhältnis von Wasserstoff zu Acetylen vorzugsweise Molprozent
im Bereich von etwa 1,5 bis 2,5:1 liegt. Die Hydrie- Vinylfluorid . 64 0
rungstemperatur beträgt vorzugsweise 65 bis 1500C 15 Difluoräthan
33*0
und der Druck liegt am besten zwischen etwa 7 und Acetylen l'o
42 kg/cm2. Eine Durchsatzgeschwindigkeit von stund- Äthvlen o'3
lieh etwa 200 bis 10000, vorzugsweise 500 bis 8000 Vo- Fluorwasserstoff
l'l
lumteilen Gas je Volumteil Katalysator hat sich Wasserstoff .. ........... Spuren
bewährt. 20
Bei den erfindungsgemäß dem Gasgemisch zuzu- Der Vinylfluoridstrom wird gekühlt und mit Wasser
fügenden Katalysatorgiften, durch welche die Selek- und/oder Alkali gewaschen, um den Fluorwasserstoff
tivität der Hydrierung erreicht wird, handelt es sich zu entfernen. Das gewaschene Gas wird dann zwecks
vorzugsweise um Kohlenmonoxyd, jedoch können Entfernung seines Wassergehalts gekühlt und mit
auch organische Schwefelverbindungen, wie Schwefel- 25 Wasserstoff vermischt, komprimiert und hydriert Zu
wasserstoff, verwendet werden. Die Konzentration diesem Zweck wird dem Vinylfluoridstrom Wasserstoff
derartiger »Inhibitoren« in dem Hydrierungsgemisch zugeführt, der einen kleinen Anteil an Kohlenoxyd
hängt ab von der Menge und der Wirksamkeit des enthält, derart, daß die Gesamtkonzentration an
Hydrierungskatalysators und kann über einen weiten Kohlenoxyd etwa 50 Teile je Million beträgt. Dann
Bereich schwanken. In der Praxis wurde gefunden, 30 wird der Gasstrom auf etwa 14 kg/cm2 komprimiert
daß die selektive Hydrierung von Acetylen im Gemisch und auf 6O0C vorerwärmt, worauf er dem Hydriermit
Vinylfluorid erfindungsgemäß ohne Nachteil ver- gefäß zugeführt wird, das einen Katalysator aus 0,2%
läuft, wenn man dem In den Hydrierungsreaktor ein- Palladium auf einem Träger aus Aktivkohle enthält,
strömenden Gasstrom Kohlenoxyd in Mengen von Das Hydriergefäß wird unter exothermischer Hydriebis
zu 0,01 Volumprozent, vorzugsweise von etwa 35 rung des Acetylene, die einen Temperaturanstieg von
25 bis 75 Volumteile je Million zufügt. etwa 65 0C im Reaktor verursacht, adiabatisch be-
Die Reinigung des erfindungsgemäß erhaltenen trieben und verläuft bei 65 bis 1300C, wobei das
Vinylfluorids, das nur noch weniger als 10 Gewichts- Molverhältnis Wasserstoff zu Acetylen bei etwa 2 bis
teile je Million Acetylen, aber das bei der Hydrierung 2,5:1 liegt. Damit wird der Acetylengehalt des
gebildete Äthylen und Äthan enthält, wird Vorzugs- 40 Vinylfluorids auf weniger als 5 Teile je Million verweise
in einer Reihe von Destillationstürmen durch- ringert, da fast alles Acetylen zu Äthylen und Äthan
geführt. Zwei Destillationstürme haben sichr als aus- hydriert wird.
reichend erwiesen. Die Destillation kann innerhalb Nun wird der Vinylfluoridstrom gekühlt und durch
eines breiten Temperatur- und Druckbereichs er- einen Trockner geschickt, um die Feuchtigkeit
folgen, wobei der Druck von der Temperatur abhängt. 45 vollends zu entfernen. Das Gasgemisch wird dann bei
In der ersten Kolonne werden die Leichtprodukte, etwa 10° C und 14atü Druck kondensiert. Aus dem
die etwa 2 bis 3% der gesamten Beschickung dar- Kondensatsammler werden kleine Mengen Wasserstellen,
entfernt. Diese Kolonne kann bei Drücken stoff, Kohlenoxyd und Äthylen, die bei dieser Temvon
etwa 14 bis 35 kg/cm2 betrieben werden, wobei peratur nicht kondensierbar sind, abgeblasen. Der
der bevorzugte Druckbereich zwischen etwa 17,5 und 50 Vinylfluoridstrom wird dann einem Destillationsturm
etwa 24,5 kg/cm2 liegt; die Kopftemperatur liegt zugeführt, der bei rund 20 kg/cm2 Druck mit einer
zwischen etwa —20 und —5° C, vorzugsweise bei Kopftemperatur von etwa —10°C betrieben wird. Hier
etwa —10° C, wobei eine Trennung zwischen Äthan erfolgt die Trennung zwischen Äthan (Kp. —88,60C)
(Kp.—88,6°C) und Vinylfluorid (Kp.—72°C) er- und Vinylfluorid (Kp.—72° C). Die Überkopffraktion,
reicht wird. 55 die etwa 2 bis 3 % der Beschickung darstellt und in
Über Kopf entweichen im wesentlichen Äthylen erster Linie Äthylen und Äthan mit etwas Vinyl-
und Äthan sowie etwas Vinylfluorid. Das Boden- fluorid, zusammen mit Spuren von Wasserstoff und
produkt aus der ersten Destillationskolonne, das im Kohlenoxyd enthält, wird abgeblasen. Die Bodenwesentlichen Vinylfluorid und Difluoräthan mit etwa fraktion, die sich aus etwa 64 Molprozent Vinyl-Äthylfluorid
enthält, wird einer zweiten Destillations- 60 fluorid, 35 Molprozent Difluoräthan und etwa 0,5 Molkolonne
zugeführt, die mit einer Kopftemperatur von prozent Äthylfluorid zusammensetzt, wird einer zwei-—10
bis +15°C, vorzugsweise bei etwa 0°C, und ten Destillationskolonne zugeführt, die bei etwa
unter einem Druck von etwa 10,5 bis 21 kg/cm2, vor- 14 kg/cm2 Druck und mit einer Kopftemperatur von
zugsweise von etwa 14 kg/cm2, betrieben wird. Das etwa O0C betrieben wird. Das Vinylfluoridmonomer
Überkopfprodukt stellt ein so gut wie reines mono- 65 wird über Kopf abgezogen und entweder bei einer
meres Vinylfluorid dar, das zur Weiterverwendung Temperatur von etwa —10°C unter einem Druck von
für die Polymerisation in Tanks aufbewahrt werden 10 kg/cm2 in Tanks gespeichert oder aber unmittelbar
kann. Gegebenenfalls kann den Lagertanks ein Poly- dem Polymerisationsreaktor zugeführt.
Das Produkt besteht zu 99,9 % aus Vinylfluorid und enthält weniger als 5 Gewichtsteile je Million Acetylen.
Die Bodenprodukte aus der zweiten Destillationskolonne enthalten im wesentlichen Difluoräthan
neben etwa 1,5 °/o Äthylfiuorid und etwa Vinylfluorid. Sie werden in einem Zwischenbehälter aufgefangen,
verdampft und in den Vinylfluoridreaktor zurückgeführt. Das Äthylfiuorid, das thermisch unstabil ist,
zersetzt sich bei 2750C über dem Aluminiumfluoridkatalysator
zu Äthylen und Fluorwasserstoff.
Claims (2)
1. Verfahren zur Reinigung von durch Acetylen verunreinigtem Vinylfluorid durch selektive Hydrierung
des Acetylene, wobei das Gemisch aus acetylenhaltigem Vinylfluorid und Wasserstoffgas
bei erhöhter Temperatur und Überdruck über einen Hydrierungskatalysator geleitet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Hydrierung in Gegenwart eines Katalysatorgiftes,
vorzugsweise Kohlenmonoxyd, in einer Menge von bis zu 0,01 Volumprozent durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Hydrierung in Gegenwart eines Metalls der VIII. Gruppe des Periodensystems,
vorzugsweise Palladium, auf einem Träger bei einer Durchsatzgeschwindigkeit von stündlich
500 bis 8000 Volumina je Volumen Katalysator durchführt.
809 537/585 3.68 O Bundesdruckerei Berlin
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US279426A US3317619A (en) | 1963-05-10 | 1963-05-10 | Preparation of vinyl fluoride |
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US5866728A (en) * | 1996-01-05 | 1999-02-02 | E. I. Dupont De Nemours And Company | Use of alkali metal halides in the manufacture of 1, 1-difluoroethane |
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US2634300A (en) * | 1948-11-26 | 1953-04-07 | Phillips Petroleum Co | Production of unsaturated monofluorides |
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