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Krag- oder Senkstück für Steinballastmatten Die Erfindung betrifft
ein Krag- oder Senkstück aus harten, wasser- und wetterbeständigen Streifen, die
zu Steinballastmatten geflochten sind, deren Querstreifen dicht nebeneinander und
deren Längsstreifen in einigem Abstand voneinander liegen, mit vorzugsweise aus
gleichem Baustoff wie diese Streifen bestehenden, mittels Winkelstützen aufgesetzten
Zäunen.
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Bei bekannten Krag- oder Senkstücken dieser Art bestehen sämtliche
Streifen der geflochtenen Matte aus hartem, wasser- und wetterbeständigem Holz,
z. B. Azobe-Holz, das auch pfahlwurmbeständig ist. Die Zäune zum Festhalten einer
Ballaststeineschicht wurden ebenfalls aus derartigen Holzgeflechten hergestellt
und entsprechend der deutschen Patentschrift 1108 618 in der Weise auf der
geflochtenen Matte befestigt, daß zunächst einzelne winkelrecht gebogene Holzstreifen
von gleicher Art wie für das Geflecht der Tragmatte paarweise mit einem Ende in
die Tragmatte eingeflochten wurden. Diese Holzstreifen wurden mit ihrem anderen
Ende gegen das Geflecht des zu befestigenden Zaunes angelegt und mit diesem beispielsweise
vernietet. Ein derartiges Krag- oder Senkstück besteht zwar gänzlich aus wasser-,
wetter-und pfahlwurmbeständigem Baustoff. Die Winkelstützen können aus Abfällen
dieses streifenförmigen Baustoffes, also mit geringen Kosten gefertigt werden. Jedoch
neigen die aus den Holzstreifen gebogenen Winkelstützen unter Einwirkung von Nässe
dazu, sich wieder in ihre alte Lage zu strecken. Sie müssen deshalb alsbald verarbeitet
werden. Aber auch dann müssen sie unter Vorspannung eingesetzt und paarweise einander
gegenüberliegend angeordnet werden, damit sich ihre Vorspannung aufhebt, was die
Arbeit erschwert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Befestigung der Zäune
und im Zusammenhang damit auch die Krag- oder Senkstücke selbst sowie die Herstellung
der in großen Mengen benötigten Winkelstützen unter Vermeidung der bisherigen Nachteile
dauerhafter und mit geringerem Arbeitsaufwand als bisher zu ermöglichen.
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Gemäß der Erfindung haben die zur Befestigung der Zäune auf den Krag-
oder Senkstücken dienenden Winkelstützen flach auslaufende, U-förmig profilierte
Schenkel, wobei das U-Profil eine etwas größere lichte Weite hat als die Breite
der Längsstreifen der Tragmatte. Derartig ausgebildete Winkelstützen haben auf Grund
ihrer Formgebung eine besonders hohe Steifigkeit und können besonders einfach auf
die Querstreifen der mattenförmigen Krag-oder Senkstücke aufgesetzt werden, ohne
einer seitlichen Befestigung zu bedürfen. Die Schenkel der Winkelstützen greifen
dabei mit ihrem U-förmigen Profil über die Querstreifen und sind auf diese Weise
sicher gegen seitliche Verschiebung geschützt.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind die Winkelstützen
aus Kunststoff gefertigt, der sich bei der Herstellung von Faschinen bereits im
Wasserbau bewährt hat.
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Wo besonders hohe Anforderungen an die Haltbarkeit der Krag- oder
Senkstücke gestellt werden, empfiehlt es sich, die mit Abstand voneinander verlegten
Längsstreifen aus korrosionsbeständigen Metall- oder Kunststoffbändern herzustellen.
Hierfür sind besonders Bänder aus nichtrostendem Stahl mit einem Querschnitt in
der Größenordnung von etwa 20 X 0,5 mm geeignet.
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Da die gemäß der Erfindung ausgebildeten Winkelstützen infolge ihrer
Formgebung eine hohe Steifigkeit haben, können sie auch einzeln für die Befestigung
der Zäune auf den Tragmatten Anwendung finden, wobei sie umschichtig an der rechten
oder linken Seite angeordnet sein können. Auf diese Weise kann die Hälfte gegenüber
der bei der bekannten Bauart erforderlichen Anzahl der Winkelstützen eingespart
werden.
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Die flach ausgebildeten Schenkel der Winkelstützen können bei Fertigstellung
der Tragmatten auf der Baustelle unter geringem Anheben bestimmter, unmittelbar
nebeneinanderliegender Streifen leicht in
das Mattengeflecht eingeschoben
werden, wobei die Zäune zwischen den vertikalen Schenkeln der Winkelstützen angeordnet
und mit diesen verbunden werden können, z. B. mittels Niete, Metallbolzen od. dgl.
Hierbei werden die Spalten des Mattengeflechts durch Einflechten der Winkelstützen
nur geringfügig erweitert.
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Zur Erhaltung der gewünschten Starrheit der Winkelstützen kann ihr
U-förmiger Querschnitt nach dem Scheitel des Winkels hin tiefer werden, so daß der
Verlauf der in das U-förmige Profil eingreifenden Längsstreifen nicht behindert
wird. Die gemäß der Erfindung ausgebildeten Winkelstützen ermöglichen auch eine
Verringerung der Spaltenbildung, wenn die mit Abstand voneinander liegenden Längsstreifen
aus dünnen, biegsamen Bändern von korrosionsbeständigem Metall oder Kunststoff bestehen.
Dies ermöglicht eine wesentlich dünnere Bemessung dieser Streifen als der unmittelbar
nebeneinanderliegenden Querstreifen, so daß die Spaltenbildung ohne Beeinträchtigung
der Haltbarkeit der gesamten Tragmatte erheblich verringert wird. Andererseits wird
die ganze Tragmatte viel elastischer und biegsamer, so daß das Krag- oder Senkstück
sich leichter dem Verlauf von Unebenheiten des Bodens anpassen kann. Ferner erhält
das ganze Geflecht eine größere Zugfestigkeit, was für den Transport bzw. die Verschleppung
günstig ist. Es hat sich nämlich bei Versuchen herausgestellt, daß eine nach der
Erfindung ausgebildete Matte aufgewickelt werden kann, wodurch die Herstellung in
einer Fabrik, der Transport nach dem Bestimmungsort in aufgewickeltem Zustand und
das Ausrollen auf dem Boden möglich wird. Die in einigem Abstand voneinander liegenden
Streifen aus Metall oder Kunststoff können leicht durch Schweißen oder in anderer
Weise miteinander verbunden werden, wodurch in einfacher Weise besonders große,
ein Ganzes bildende Krag- oder Senkstücke hergestellt werden können.
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Die in einigem Abstand voneinander liegenden Längsstreifen können
bei Herstellung aus Kunststoff, z. B. aus Polypropylen, bestehen, es können aber
auch andere Kunststoffe mit für den Zweck geeigneten Eigenschaften verwendet werden.
Bei Benutzung von Metallstreifen sind z. B. solche aus Aluminium gut geeignet.
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Vorzugsweise bestehen die Längsstreifen aus Bändern aus rostfreiem
Stahl mit Querschnittsabmessungen der Größenordnung von 20 X 0,5 mm. Die große Zugfestigkeit
dieses Werkstoffes ermöglicht eine besonders dünne und schmale Ausbildung der Streifen,
wodurch das Senkstück besonders gut biegsam ist, ohne daß dessen Haltbarkeit beeinträchtigt
wird. Die Spalten in dem Geflecht werden dadurch praktisch vollkommen geschlossen,
weil die Längsstreifen aus Stahl infolge der Spannung der durchgeflochtenen Querstreifen
mehr oder weniger zu einer Wellenlinie gebogen werden.
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Zwei Ausführungsbeispiele von Senkstücken gemäß der Erfindung sind
in der Zeichnung dargestellt und nachstehend erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Draufsicht
auf einen Teil eines Kragstückes, F i g. 2 eine Draufsicht auf einen Teil eines
Senkstückes mit gegenüber dem Kragstück nach F i g.1 abgeänderter Anordnung der
Zäune, F i g. 3 eine Einzelheit in größerem Maßstab und im Schnitt im Bereich der
Winkelstützen. Die in der Zeichnung dargestellte Tragmatte eines Krag- oder Senkstückes
ist von einem Geflecht aus unmittelbar nebeneinanderliegenden dünnen Querstreifen
einer wetter- und wasserbeständigen und nicht durch Pfahlwurm angreifbaren harten
tropischen Holzart mit einer Biegfestigkeit von wenigstens 1200 kg/cm2, insbesondere
Azob6-Holz, und in einigemAbstand voneinander liegendenLängsstreifen aus korrosionsbeständigem
Metall, wie rostfreiem Stahl, mit einem Querschnitt von 20 X 0,5 mm gebildet. Die
Tragmatte hat z. B. im ganzen eine Länge von etwa 20 m und eine Breite von etwa
10 m. Die Querstreifen können auch aus Brettern bestehen und haben z. B. eine Breite
von etwa 6 bis 8 cm und eine Dicke von etwa 5 bis 6 mm. Aus diesen hölzernen Streifen,
Metallstreifen, Brettern oder Bändern ist in der dargestellten Weise ein Geflecht
gebildet, dessen in Querrichtung verlaufende Bretter oder Streifen 1
unmittelbar
nebeneinanderliegend mit den z. B. in regelmäßigen gegenseitigen Abständen voneinander
von etwa 30 bis 50 cm liegenden Längsstreifen 2 verflochten sind. Dieses Geflecht
kann an den Rändern mittels nicht dargestellter Befestigungsorgane, wie Klammern
oder Niete, aus Aluminium oder anderem wetter- und wasserbeständigem Baustoff zusammengehalten
sein. Die Befestigungsorgane werden z. B. durch die Enden der Längsstreifen 2 und
die äußeren Streifen 1 angebracht und gegebenenfalls auch noch an bestimmten Stellen
durch die beiden äußeren Längsstreifen 2 an den Kreuzungen mit bestimmten Streifen
1.
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Auf der Tragmatte sind ferner in einer Richtung, im dargestellten
Fall in der Breite der Matte, verlaufende Zäune 3 in regelmäßigen gegenseitigen
Abständen, z. B. von etwa 104 cm, angeordnet, welche aus einem gleichen Geflecht
von Brettern und Metallstreifen bestehen wie die Tragmatte, aber deren nebeneinanderliegende
Bretter in Längsrichtung laufen und die quer dazu stehenden Streifen eine Länge
haben, die der gewünschten Höhe der Zäune 3, 4
entspricht, z. B. etwa 20 cm.
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Die Zäune sind gemäß der Erfindung an der Tragmatte mit Hilfe von
winkelrechten Winkelstützen, deren Schenkel mit 5, 6 bezeichnet sind, befestigt,
welche mit einem Schenkel, z. B. über eine Länge von etwa 50 cm, über dem in Längsrichtung
laufenden Streifen 2 liegen und zusammen mit diesem im Mattengeflecht eingeflochten
sind. Die Winkelstützen bestehen vorteilhaft aus Kunststoff, z. B. aus Polypropylen,
und ihre Schenkel haben im Querschnitt ein im wesentlichen U-förmiges Profil, dessen
Höhe nach dem Scheitel des Winkels hin zunimmt. Die Schenkel der Winkelstützen haben
eine Gesamtbreite, deren lichte Weite etwa der Breite der Streifen 1 entspricht.
Die Winkelstützen laufen in Richtung der beiden Enden flach aus, so daß sie leicht
über einen Streifen in das Tragmattengeflecht eingeschoben werden können. Dies wird
in der Praxis noch durch den Umstand gefördert, daß sich die Winkelstützenschenkel
durch Schrumpfen bei der Herstellung etwas nach innen biegen. Die Winkelstützen
sind jeweils paarweise einander gegenüberliegend auf beiden Seiten der Zäune 3,
4 angeordnet und liegen mit ihren hochstehenden Schenkeln 6 jeweils auf halbem Abstand
zwischen zwei hochstehenden Streifen gegen die Zäune an. Die Winkelstützen sind
an ihren hochstehenden Enden mit Hilfe von durch die oberen Bretter der Zäune 3
hindurchgehenden Nieten 7 aus
Aluminium oder anderem wetter- und
wasserbeständigem Metall, z. B. rostfreiem Stahl, fest mit den Zäunen verbunden.
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In den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen sind die
Zäune 3, 4 somit jeweils in Abständen von etwa 50 cm mit der Tragmatte verbunden,
wobei jeweils einer der Längsstreifen 2 überschlagen wird. Es ist jedoch auch möglich,
die Befestigungsabstände der Zäune nach Wunsch kleiner oder größer zu wählen. Wenn
sich dabei die eingeflochtenen Enden der Winkelstützen benachbarter Zäune zum Teil
überschneiden, so können die betreffenden Teile bis zum halben gegenseitigen Abstand
der Zäune gekürzt werden, aber vorzugsweise wird dann eine Befestigung gewählt,
wie in der Zeichnung dargestellt, wobei die eingeflochtenen Enden der Schenkel s
zwischen benachbarten Zäunen über abwechselnden Längsstreifen 2 liegen.
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Die Ausführungsform nach F i g. 2 stimmt im wesentlichen mit der nach
F i g. 1 überein. Nur sind bei ihr zwischen den in der Breite verlaufenden durchgehenden
Zäunen 3, 4 noch schräge kurze Zäune oder Zwischenzäune 8, 9 vorgesehen, die ebenso
wie die durchgehenden Zäune 3, 4 ausgebildet und in der Weise befestigt sind, daß
in Längsrichtung verlaufende, unmittelbar nebeneinanderliegende Bretter mit ihren
Enden längs den durchlaufenden Zäunen 3, 4 umgebogen und zusammen mit diesen mittels
der aufstehenden Enden der Winkelstützen dieser durchlaufenden Zäune mittels Niete
7 mit der Tragmatte verbunden sind, wie in F i g. 3 für eine der Verbindungsstellen
dargestellt ist. Die in F i g. 2 dargestellten Zwischenzäune 8, 9 haben eine solche
Länge und sind so schräg zwischen den durchlaufenden Zäunen 3, 4 angeordnet,
daß sie jeweils über zwei zwischenliegende Streifen 2 des Tragmattengeflechts laufen.
Die Zwischenzäune können auch weniger schräg ausgebildet und gemäß F i g. 2 am rechten
Ende mit dem unmittelbar unter dem ersten Streifen 2 liegenden Streifen verbunden
werden. Unter Umständen können die Zwischenzäune auch winkelrecht zu den durchlaufenden
Zäunen angeordnet sein. Die schräge Stellung erteilt jedoch dem ganzen Senkstück
eine größere Biegsamkeit.
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Die obenerwähnten Abmessungen sind nur beispielsweise zu verstehen,
da die Krag- oder Senkstücke auch andere Abmessungen haben und aus breiteren oder
schmaleren und dünneren oder stärkeren Brettern und Streifen hergestellt sein können.
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Die Winkelstützen, welche paarweise einander gegenüberstehend eingeflochten
werden, können auch mit den hochstehenden Schenkeln in geeignetem Abstand voneinander
im Winkelpunkt zu einem durchgehenden Ganzen miteinander verbunden sein, indem von
den hochstehenden Schenkeln ein Schlitz gebildet wird, in den die Zaunstreifen übereinanderliegend
eingelegt werden können, wonach sie mit Nieten oder Bolzen befestigt werden. Auch
kann dabei jeweils nur ein einziger hochstehender Schenkel benutzt werden. Die Stützen
können statt doppelt auch einfach benutzt werden und dann z. B. in den halben gegenseitigen
Abständen angeordnet sein. Die Zäune selbst können aus einem oder mehreren übereinanderliegenden
Brettern bestehen.