DE1263797B - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von feinzerteiltem, kohlenstoffhaltigem, leicht zu Briketts verpressbarem Eisen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von feinzerteiltem, kohlenstoffhaltigem, leicht zu Briketts verpressbarem EisenInfo
- Publication number
- DE1263797B DE1263797B DER24494A DER0024494A DE1263797B DE 1263797 B DE1263797 B DE 1263797B DE R24494 A DER24494 A DE R24494A DE R0024494 A DER0024494 A DE R0024494A DE 1263797 B DE1263797 B DE 1263797B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- iron
- furnace
- briquettes
- ore
- cooling
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21B—MANUFACTURE OF IRON OR STEEL
- C21B13/00—Making spongy iron or liquid steel, by direct processes
- C21B13/0086—Conditioning, transformation of reduced iron ores
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Geochemistry & Mineralogy (AREA)
- Geology (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C 21b
Deutsche Kl.: 18 a -15/00
Nummer: 1263 797
Aktenzeichen: R 24494 VI a/18 a
Anmeldetag: 1. Dezember 1958
Auslegetag: 21. März 1968
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von feinzerteiltem,
kohlenstoffhaltigem, leicht zu Briketts verpreßbarem Eisen durch Reduktion von Eisenerz mit
einem festen, kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittel unter Bedingungen, bei denen eine durchschnittliche
Metallisierung der Eisenoxyde von 90% oder mehr erhalten wird, wobei die Reduktion bei erhöhter Temperatur,
die jedoch ungenügend zum Schmelzen des hergestellten Eisenmaterials ist, vorgenommen wird,
und Abkühlung des reduzierten Eisenmaterials unter nicht oxydierenden Bedingungen. Ein derartiges
Verfahren wird manchmal als Direktreduktionsverfahren bezeichnet, das ist ein Verfahren, bei dem ein
hoher Prozentsatz des chemisch gebundenen Eisens im Erz, beispielsweise des Eisenoxydmaterials (der
Ausdruck Erz soll hier sowohl natürliche Erze wie auch anderes oxydisches Material, wie Walzsinter,
einschließen) zu metallischem oder elementarem Eisen ohne Schmelzen umgewandelt wird. Man erhält
aus der Reduktionszone ein festes Produkt, das nach dem erforderlichen Vermählen und weiterer
Konzentrierung ein feinzerteiltes Material ergibt, das — zumindest· in hohem Maße — aus metallischem
Eisen besteht.
Nach einem besonders wirkungsvollen Direktreduktionsverfahren werden nacheinander bestimmte
Eisenerzmengen zusammen mit einem festen, kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittel, wie Koks, Holz- oder
Anthrazitkohle, in einen geeigneten Ofen gegeben, in dem die Reduktion bei erhöhten Temperaturen, die
bis ungefähr 1150° C betragen können, vorgenommen wird. Das aus dem Ofen kommende feste Produkt
liegt in Klumpen, Stücken, Körnern oder in anderer Weise zerteilt vor. Es ist gegenüber dem Erz
beträchtlich metallisiert und verläßt den Ofen mit hoher Temperatur, üblicherweise oberhalb ungefähr
930° C. Nach weiterer gegebenenfalls erforderlicher oder gewünschter Aufbereitung erhält man aus dem
reduzierten Erz ein Endprodukt, das aus sehr feinzerteiltem, metallischem Eisen und einer sehr geringen
Menge anderer Stoffe, wie nicht reduziertem Oxyd, Gangart oder nichtgebundenem Kohlenstoff, besteht.
Für viele Zwecke ist es wesentlich, daß das Eisenendprodukt oder -konzentrat zur leichteren Handhabung
und für die nachfolgende Bearbeitung oder Verwendung brikettiert wird, d. h., daß bestimmte
Mengen des Eisenendproduktes zu Briketts verfestigt werden. Wenn im folgenden von Brikettierung und
Briketts gesprochen wird, so ist damit eine Verfahrensweise gemeint, bei der zusammenhängende Körper
aus dem Eisenprodukt entweder in der üblichen Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von
feinzerteiltem, kohlenstoffhaltigem, leicht zu
Briketts verpreßbarem Eisen
Briketts verpreßbarem Eisen
Anmelder:
R-N Corporation, New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. F. Zumstein,
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Assmann
und Dipl.-Chem. Dr. R. Koenigsberger,
Patentanwälte,
8000 München 2, Bräuhausstr. 4
Als Erfinder benannt:
Donald Eric Babcock, Youngstown, Ohio;
Ralph Michael Drews, Cleveland, Ohio;
Sheridan Russell Crooks, Cleveland Heights, Ohio (V. St. A.)
Donald Eric Babcock, Youngstown, Ohio;
Ralph Michael Drews, Cleveland, Ohio;
Sheridan Russell Crooks, Cleveland Heights, Ohio (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. ν. Amerika vom 19. Februar 1958
(716125)
V. St. ν. Amerika vom 19. Februar 1958
(716125)
Brikettform oder in Stangen-, Block-, Riegel-, Pelletoder einer ähnlichen Form durch Druck hergestellt
werden, d. h. durch starkes Zusammenpressen oder Verfestigen des gepulverten oder in anderer Weise
feinzerteilten Eisenproduktes in der gewünschten Form, vorzugsweise ohne Binde- oder Haftmittel.
Eine Brikettierung des Eisenprodukts durch Verfestigung unter hohem Druck, so daß die Eisenteilchen
aneinanderhaften und Briketts von ausreichender Festigkeit für Handhabung, Transport und anschließenden
Gebrauch erhalten werden, ist sehr erwünscht, beispielsweise zur Beschickung von Siemens-Martin-Öfen,
elektrischen, Schacht-, Hoch- oder anderen Öfen, von denen geschmolzenes Eisen oder
Stahl abgezogen werden soll. Obgleich unter manchen Bedingungen das aus dem Ofen erhaltene reduzierte
Eisenprodukt ein Material ergibt, das leicht brikettiert werden kann, so ist doch in vielen Fällen, insbeson-
809 519/439
oxyden im Produkt kompensiert. Aus diesen Gründen ist beispielsweise ein unmittelbar zur Herstellung von
Stahl, beispielsweise als Teil einer Beschickung eines Siemens-Martin-Ofens, eines Elektroofens oder zur
Verwendung in anderen Schmelzöfen geeignetes Material leichter durch ein Hochmetallisierungsverfahren
als durch ein Direktreduktionsverfahren, das einen niedrigeren Metallisierungsgrad gibt, zu erhalten.
Wie schon oben erwähnt, betreffen die hier in Betracht kommenden Reduktionsverfahren die Behandlung
des Eisenerzes mit Koks oder einem anderen kohlenstoffhaltigen Material bei erhöhter Temperatur,
die jedoch zum Schmelzen oder Sintern des Materials
dere, wenn durch die Reduktion mehr als 90% des Eisenanteils des Erzes metallisiert werden, eine Pressung
der Eisenteilchen zu Briketts, die das erforderliche Maß an Festigkeit und Zusammenhalt besitzen,
nicht möglich. Hoher Druck bewirkt in diesem Fall keinen festen Zusammenhalt der Eisenteilchen in gewünschter
Weise. Die gebildeten Briketts haben relativ geringe Festigkeit und können leicht zerbrochen
oder zerkleinert werden.
Die erfindungsgemäßen Verbesserungen bei der io
Herstellung von Eisen durch ein derartiges Direktreduktionsverfahren sollen die Schwierigkeiten bei
der Brikettierung vermeiden. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß zur Verhinderung der Bildung wesentlicher Mengen Martensit 15 im wesentlichen Umfange nicht ausreichend ist. Das im Gefüge des Eisens das reduzierte Eisenmaterial Ofenprodukt wird dann einer Konzentrierung unterzwischen 760 und 620° C mit einer Geschwindigkeit worfen, die vorzugsweise sowohl aus magnetischen von nicht mehr als 165° C/min abgekühlt wird. Trennstufen als auch aus Trennstufen auf Grund des
Herstellung von Eisen durch ein derartiges Direktreduktionsverfahren sollen die Schwierigkeiten bei
der Brikettierung vermeiden. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß zur Verhinderung der Bildung wesentlicher Mengen Martensit 15 im wesentlichen Umfange nicht ausreichend ist. Das im Gefüge des Eisens das reduzierte Eisenmaterial Ofenprodukt wird dann einer Konzentrierung unterzwischen 760 und 620° C mit einer Geschwindigkeit worfen, die vorzugsweise sowohl aus magnetischen von nicht mehr als 165° C/min abgekühlt wird. Trennstufen als auch aus Trennstufen auf Grund des
Die vorliegende Erfindung geht davon aus, daß bei spezifischen Gewichts des Materials im feuchten ZuEinhaltung
bestimmter Reduktionsbedingungen das 20 stand besteht, um so das Endkonzentrat zu erhalten,
metallische Eisen, das beispielsweise einem Mahlvor- : Bei dem bisher bekannten Verfahren wird das heiße
gang oder einer anderen Behandlung nach der Re- Ofenprodukt abgeschreckt, d. h., es wird unmittelbar
duktion unterworfen werden soll, einen wesentlichen und bevor es der Luft ausgesetzt wird, in Wasser ein-Prozentgehalt
an gebundenem Kohlenstoff enthält. gebracht, wodurch es praktisch sofort von sehr hoher
Unter dem Ausdruck »gebundener Kohlenstoff«: soll, 25 Temperatur, oft von 1050 bis 1150° C, auf niedrige
wenn nichts anderes angegeben ist, ein Kohlenstoff ■ Temperaturen, üblicherweise weit unterhalb 95° C,
verstanden werden, der in der mikroskopischen abgekühlt wird. Danach kann das Produkt an der
Struktur des Eisens gebunden ist, entweder als so- Luft gehandhabt werden; die Gefahr, daß sich das
genannte Lösung im Eisen oder als Karbid od. dgl. metallische Eisen an der Luft erhärtet und oxydiert,
Hiervon unterschieden ist der nichtgebundene Koh- 30 ist nur sehr gering. Die Abschreckung ist sehr erlenstoff,
worunter Kohlenstoffteilchen oder -stücke wünscht. Sie stellt nicht nur eine wirtschaftliche Maßverstanden
werden, die an dem reduzierten Eisenerz nähme zur Abkühlung des Ofenproduktes dar und ist
anhaftend oder in anderer Weise im allgemeinen im nicht nur verträglich mit dem anschließenden feuchten
Ofenprodukt auftreten. Wie unten ausgeführt werden (wäßrigen) Vermählen und der Konzentrierung, sonwird,
haben Versuche gezeigt, daß der Gehalt des 35 dem ist auch sehr wirksam zur Stabilisierung des
reduzierten Eisens an gebundenem Kohlenstoff in Be- Materials, d. h. zur Überführung des Produktes in
einen nicht oxydierbaren Zustand und zur Gewährleistung, daß ein solcher Zustand folgerichtig erreicht
wird. Außerdem stellt die Wasserabschreckung einen wirksamen Verschluß für das Hochtemperatursystem
insofern dar, als das erhitzte Material nur unter Wasser abgelassen wird, so daß es auf jeden Fall eine
Sicherheitstemperatur erreicht, bevor es mit Luft in Berührung kommt.
In manchen Fällen hat es sich aber gezeigt, daß ein derartiges, durch Abschrecken von der Reduktionstemperatur
abgekühltes Eisen sehr schlechte Brikettierungseigenschaften aufweist.
Es ist ein Verfahren bekannt, bei dem Eisenerze
ziehung zu dem Prozentgehalt der Metallisierung des Eisenerzes steht, und'zwar steigt der Prozentgehalt
an gebundenem Kohlenstoff mit dem Prozentgehalt der Metallisierung des Eisenerzes an.
Ein hoher Metallisierungsgrad ist in vielen Fällen wünschenswert, insbesondere bei Verfahren, bei
denen das Ofenprodukt einer umfangreichen Konzentrierung
unterworfen werden muß, um das metallische Eisen von der Gangart, dem nichtreduziertem Material,
dem überschüssigen (nicht gebundenen) Kohlenstoff od. dgl. zu trennen. Ein hoher Metallisierungsgrad vermindert also die Eisenverluste beim Konzentrierungsverfahren,
da nur geringere Mengen von
unvollständig reduziertem Eisen vorhanden sind, die 50 bei Temperaturen zwischen 900 und 1100° C bis auf
verworfen werden müssen oder verlorengehen, bei- einen Metallisierungsgrad von 50 bis 80% mittels
spielsweise als nichtmagnetische Bestandteile bei Ver- eines festen kohlenstoffhaltigen Materials reduziert
Wendung einer magnetischen Konzentrierung. Außer- und durch anschließende Gasreduktion bis auf einen
dem ergibt eine hohe Metallisierung des Erzes bei Metallisierungsgrad von etwa 90% weiterreduziert
gegebenen Beschränkungen der Konzentrierung End- 55 und gleichzeitig abgekühlt werden, worauf das Abkonzentrationen
von größerer Reinheit des Eisen- kühlen vorzugsweise durch Abschrecken in Wasser
gehalts. Vor allem aber bedeuten höhere Metallisie- abgeschlossen wird. Von der Rückgewinnung und
rungsgrade einen größeren Gewinnungsgrad des Weiterbehandlung des so hergestellten Eisens wird
Eisens aus dem Erz. Außerdem bedingt eine höhere nichts gesagt. Auf jeden Fall würde bei dem bekann-Metallisierung
einen größeren Kohlenstoffgehalt im 60 ten Verfahren wegen des niedrigen Metallisierungs-Eisen
in Form von gebundenem Kohlenstoff, was eine grades des Eisenerzes, der durch das feste kohlen-Verbesserung
der Brauchbarkeit insofern darstellt, stoffhaltige Material erzeugt wird, und der abals
der entsprechend höhere Gehalt an Gesamtkohlen- schließenden Reduktion mittels Gasen bei fallenden
stoff (ist gleich der Summe von freiem und gebunde- Temperaturen der Gehalt an gebundenem Kohlenstoff
nem Kohlenstoff) die Schmelzeigenschaften im End- 65 im Gefüge des gewonnenen Eisens zu gering sein, um
konzentrat oder -produkt verbessert. Es wird z.B. ■ zu merkbaren Brikettierungsschwierigkeiten zu führen,
angenommen, daß dann der Kohlenstoffgehalt in Weiter sieht das bekannte Verfahren vor, daß nach
"stärkerem Maße die Gegenwart von restlichen Eisen- beendigter Reduktion das Eisenmaterial von einer
5 6
Temperatur von 700° C abgeschreckt werden kann. oder bei der dieser in eine andere Form umgewandelt
Diese Temperatur ist zu hoch, um bei dem vorliegen- wird, gute Brikettierungseigenschaften des Materials
den Verfahren zu einem befriedigend brikettierbaren erhalten werden, gleichgültig, ob die tatsächliche
Eisen zu führen. Struktur Perlit oder eine davon etwas verschiedene
Es wurde nun gefunden, daß die unbefriedigenden 5 Struktur ist, selbst dann, wenn der Gehalt an gebun-Brikettierungseigenschaften
der Eisenprodukte mit denem Kohlenstoff ungefähr 1,0% beträgt. Es soll
hohem Metallisierungsgrad, besonders derjenigen, die betont werden, daß die Erfindung nicht auf irgendwesentliche
Mengen gebundenen Kohlenstoffs ent- eine spezielle Theorie der Metallstruktur beschränkt
halten, verbessert werden können, wenn man ein Ver- ist, da gefunden wurde, daß die Einhaltung der befahren
verwendet, bei dem das Ofenprodukt zur io sonderen Kühlstufe oder auch mehrerer Kühlstufen,
Überführung in die Verarbeitungsstufe einem beson- wie sie hier beschrieben werden, die gewünschte Verderen
und modifizierten Kühlverfahren ausgesetzt besserung der Brikettierungseigenschaften der Ofenwird.
Hierbei kühlt man zunächst das Ofenmaterial produkte bewirkt, die gebundenen Kohlenstoff oberwesentlich langsamer als bisher üblich auf eine Tem- halb der angegebenen Grenzen besitzen. Die beschrieperatur
unterhalb 650° C, vorzugsweise auf ungefähr 15 benen Ergebnisse werden erzielt, gleichgültig, ob eine
620° C oder weniger, ab Und schließt eine zweite Martensitstruktur vorliegt oder nicht (diese Struktur
Kühlstufe an, die vorteilhaft aus einer Abschreckung wird beschrieben als eine feste Lösung von Kohlenbesteht;
das so erhaltene metallische Eisenprodukt stoff in tetragonalem Ferrit). Ausgedehnte Versuche
besitzt ausgezeichnete Brikettierungseigenschaften, scheinen allerdings darauf hinzudeuten, daß Mar^
auch wenn es einen hohen Metallisierungsgrad auf- 20 tensit ohne Unterschied auftritt, wenn das Material
weist und wesentliche Mengen an gebundenem Koh- durch Abschrecken von der Ofentemperatur zur gelenstoff
enthält. wünschten Endtemperatur gekühlt wird.
Nach heutiger Auffassung erhält man durch Ab- Ein besonderes Merkmal der Erfindung besteht iri
schreckung des Ofenproduktes von der hohen Ofen- einer Mehrstufenkühlung, wobei das Ofenprodukt in
temperatur auf die gewünschte Endtemperatur nach 25 einer ersten Stufe relativ langsam in einer geschlosder
bisher bekannten Verfahrensweise bei einem senen Trommel od. dgl. unter nicht oxydierenden
Material, das mehr als ungefähr 0,1 bis 0,15% ge- Bedingungen abgekühlt wird, bis es eine Temperatur
bundenen Kohlenstoff (in den meisten Fällen mehr unterhalb 650° C, insbesondere unterhalb ungefähr
als 0,12%) enthält, eine Martensitstruktur des Eisens. 630° C, erreicht hat. In der zweiten Stufe wird das
Wenn der Kohlenstoffgehalt oberhalb der erwähnten 30 Material dann durch Abschreckung gekühlt, d. h. da-Grenze
liegt, so werden beträchtliche Mengen Mar- durch, daß man das teilweise abgekühlte Produkt in
tensit gefunden. Steigt der Gehalt an gebundenem Berührung mit einem Kühlmittel bringt, beispielsweise
Kohlenstoff im Eisen auf mehr als 0,2%, so besitzt einem Öl, Gas oder Wasser, ohne daß man es dabei
das Material fast vollständig Martensitcharakter. Die der Luft aussetzt. In diesem zweiten Verfahrens-Martensitform
des Eisens ist besonders hart und 35 schritt wird das Material auf eine Temperatur unterspröde. Die Schwierigkeiten bei der Brikettierung halb 150° C, vorzugsweise unterhalb 95° C, gekühlt,
beruhen daher wohl auf der Martensitstruktur des so daß es danach an der Luft nur geringe oder überEisens,
die den Eisenteilchen die erwünschte Fähig- haupt keine Oxydationsneigung zeigt. Bei diesem
keit des Geschmeidigseins und zumindest anfäng- Zweistufenverfahren werden die wesentlichen oben
liehen Zusammenhaften unter Druck bei der Briket- 40 beschriebenen Vorteile der Abschreckung beibehalten,
tierung nimmt. beispielsweise die leichte Regulierbarkeit, die Wirt-
Man kann jedoch durch Regelung des Kühlvor- schaftlichkeit und Sicherheit der Wirkung, während
gangs, besonders durch dessen Verzögerung inner- gleichzeitig die Schwierigkeiten bei der Brikettierung
halb eines bestimmten Bereichs, der sich zumindest des Eisens umgangen werden, ohne daß sich das Ver-
von einer Temperatur wesentlich oberhalb 650° C 45 fahren kompliziert oder eine zusätzliche Ausrüstung
bis auf einen Wert unterhalb dieser Temperatur er- erforderlich wird.
streckt, das Vorkommen von Martensit im abgekühl- Die Erfindung soll nun näher an Hand der Zeichten
Material vermeiden. Bei langsamem Abkühlen nungen erläutert werden.
des kohlenstoffhaltigen Eisens erhält dieses eine vom F i g. 1 stellt das Diagramm eines Reduktions- und
Martensit verschiedene Struktur. Diese Struktur weist 50 Kühlsystems zur Durchführung des erfmdungs-
nicht die harten, spröden und nicht nachgebenden gemäßen Verfahrens dar;
Eigenschaften des Martensits auf. Bei dem so her- F i g. 2 ist ein schematischer Querschnitt auf· der
gestellten Material haften die Teilchen unter Druck Linie 2-2 des Drehkühlers der F i g. 1;
beim Brikettieren zusammen. Es scheint, daß in vielen F i g. 3 ist eine graphische Darstellung der BeFällen das durch das erfindungsgemäße Verfahren 55 ziehung zwischen dem Gehalt an gebundenem Kohlenhergestellte Material Perlit ist oder zu einem beträcht- stoff und dem Metallisierungsgrad, wie sie aus Prülichen Teil Perlitstruktur aufweist. Andererseits kann fungen zahlreicher Reduktionsprodukte sich ergibt, zumindest in manchen Fällen das erfindungsgemäß und
beim Brikettieren zusammen. Es scheint, daß in vielen F i g. 3 ist eine graphische Darstellung der BeFällen das durch das erfindungsgemäße Verfahren 55 ziehung zwischen dem Gehalt an gebundenem Kohlenhergestellte Material Perlit ist oder zu einem beträcht- stoff und dem Metallisierungsgrad, wie sie aus Prülichen Teil Perlitstruktur aufweist. Andererseits kann fungen zahlreicher Reduktionsprodukte sich ergibt, zumindest in manchen Fällen das erfindungsgemäß und
erhaltene Metall zuletzt nicht als echter Perlit vor- F i g. 4 stellt eine graphische Darstellung der Abliegen,
sondern als sogenannter körniger Perlit, der 60 hängigkeit der Brikettfestigkeit vom Gehalt an gemanchmal
auch als Sphäroidstruktur bezeichnet wird. bundenem Kohlenstoff dar, gegenübergestellt bei
In diesem Fall bewirkt die erwähnte Auswahl der erfindungsgemäß hergestellten Produkten und bei
Kühlgeschwindigkeiten anscheinend eine teilweise Produkten, die nach bekannten Verfahren hergestellt
oder völlige Trennung des Perlits in Ferrit mit der wurden.
üblichen Ausfällung seines Zementits (Fe8C)-Gegen- 65 Das erfindungsgemäße Verfahren kann in vielen
anteils als Sphäroide innerhalb des Ferritkorns. Vorrichtungen durchgeführt werden; Fig. 1 gibt die
Jedenfalls scheint es so, daß bei einer Verfahrens- wesentlichen Teile eines besonders wirkungsvollen
weise, die die Herstellung von Martensit vermeidet Systems wieder. Die Reduktion wird in einem langen
Trommel kann auch spiralförmige Führungen (nicht gezeigt) auf ihrer inneren Oberfläche besitzen, um die
Vorwärtsbewegung des Materials zu unterstützen.
Das partiell abgekühlte Material 5., das beispiels-5
weise eine Temperatur von 540 bis 480° C oder gewünschtenfalls eine noch tiefere Temperatur besitzt,
wird kontinuierlich durch die Auslaßrutsche oder Auslaßleitung 24 entleert. Diese Rutsche oder Leitung führt unter die Oberfläche einer relativ großen
Drehofen 10 vorgenommen, der eine Länge von 45 m
und einen Innendurchmesser von 1,8 bis 2,1 m haben
kann und eine geeignete Ausfütterung von schwer
schmelzbarem und wärmeisolierendem Material besitzt. Das Aufgabegut 1 für den Ofen wird kontinuierlich durch eine geeignete Einlaßkammer 12 zugeführt.
Es kann aus Eisenerz, Koks und gegebenenfalls etwas
Kalkstein zum Ausschmelzen des im Koks vorhandenen Schwefels bestehen, Das Aufgabegut ist in
und einen Innendurchmesser von 1,8 bis 2,1 m haben
kann und eine geeignete Ausfütterung von schwer
schmelzbarem und wärmeisolierendem Material besitzt. Das Aufgabegut 1 für den Ofen wird kontinuierlich durch eine geeignete Einlaßkammer 12 zugeführt.
Es kann aus Eisenerz, Koks und gegebenenfalls etwas
Kalkstein zum Ausschmelzen des im Koks vorhandenen Schwefels bestehen, Das Aufgabegut ist in
Teile von geeigneter Größe, üblicherweise zu Klum- io Wassermenge 30 im Abschrecktank 32. Das Wasser,
pen oder Stücken in einer Ausdehnung von 25 min das wiederum auf eine entsprechend tiefe Temperatur
oder weniger, zerkleinert. Andere Materialgrößen durch. Umwälzung durch einen Kühlturm (nicht gekönnen
ebenfalls verwendet werden, beispielsweise zeigt) oder in anderer Weise gehalten wird, kühlt dasfeine
oder granuläre Teilchen oder pelletisiertes, aus dem Ofen kommende Material praktisch unfeines
Material. Das Aufgabegut wird in den Ofen 15 mittelbar auf eine relativ niedrige Temperatur ab,,
infolge dessen mäßiger Neigung zur Auslaßöffnung so daß es danach der Atmosphäre ausgesetzt werden
und zur Verbrennungskammer 14 hin transportiert, kann, ohne daß Gefahr einer schnellen Reoxydation
wobei der Ofen sich mit einer geeigneten Geschwin- des reduzierten Eisens besteht. Beispielsweise kann
digkeit, z. B. von ungefähr 3 bis 5 Min./Umdr., dreht. durch die Abschreckung die Temperatur des Mate-Der
Ofen wird gegensinnig zum Weg.des zu behan- 20 rials auf ungefähr 4O0C oder wenigstens auf eine
delnden Materials befeuert, beispielsweise durch eine Temperatur unterhalb ungefähr 95° C herabgesetzt
geeignete Flamme 3, die von der Verbrennungs- werden. Hierbei wird der Wasserzufluß zum Tank
kammer aus in den Ofen gerichtet ist. Die Flamme am besten so eingestellt und reguliert, daß durch die
wird durch geeigneten Brennstoff unterhalten, wie Abschreckung nur eine relativ geringe Temperatur-Naturgas,
Öl oder gepulverte Kohle; die für die Ver- 25 erhöhung des Wassers von beispielsweise 20° C Einbrennung
erforderliche Luftzufuhr wird so eingestellt, laßtemperatur auf 32° C Auslaßtemperatur eintritt,
daß die gewünschten Bedingungen an Temperatur Das Material 6 wird kontinuierlich oder in anderer
und Gaseigenschaften, beispielsweise hinsichtlich des Weise vom Abschrecktank durch geeignete mecha-Kohlenmonoxydgehalts
im Ofen erreicht werden. nische Mittel, beispielsweise durch einen Rechen-Bei geeigneter Regulierung des Ofenvorgangs wird 30 förderer (rake drag), wie in 34 angegeben, abgezogen,
ein relativ hoher Prozentsatz des im Erz vorhandenen Das abgekühlte Produkt, das metallisches Eisen,
Eisenoxyds zu metallischem Eisen reduziert, so daß im allgemeinen geringe Mengen von restlichem Eisendas
kontinuierlich abgezogene Material aus hoch- oxyd, überschüssigen Koks und andere Stoffe,
metallisiertem Erz besteht, das jedoch üblicherweise üblicherweise einschließlich beträchtlicher Mengen
beträchtliche Mengen von siliciumhaltigem oder 35 Gangart aus dem Erz, enthält, wird dann zur Geanderem
Gangmaterial einschließt und außerdem im winnung eines Endprodukts, das zur Hauptsache
allgemeinen von überschüssigem Koks begleitet ist. metallisches Eisen enthält, in geeigneter Weise weiter
Das vom Ofen 4 abgezogene Material gelangt konti- aufbereitet. Zahlreiche Mahl-, Konzentrierungs- und
nuierlich durch eine geschlossene Rutsche oder ein Trennschritte können für diesen Zweck verwendet
Rohr 16 zu einem Drehkühler 18, der eine große, sich 40 werden, auf deren Erläuterung hier verzichtet wird,
drehende Stahltrommel mit kegelstumpfartigen End- Wenn das Material beispielsweise viele große Stücke
stücken sein kann. Verschlußstück 20 zwischen oder Splitter enthält, kann es in einer Kugelmühle
Rutsche 16 und Einlaßöffnung des Kühlers und Ver- gemahlen und darauf nacheinander einer magneschlußstück
22 zwischen Auslaßöffnung des Kühlers tischen Trennung oder einer feuchten Konzentrierung
und Abzugsrutsche 24 schließen den Kühler luftdicht 45 auf Grund der Dichte, beispielsweise mit Wilfleyab.
Im Kühler werden die Klumpen oder anders- platten oder mit anderen geeigneten Mitteln, sowie
geformten Teilchen des reduzierten Erzes und des Sieb-, Verdickungs- und Entwässerungsvorgängen
begleitenden Materials auf eine Temperatur von vor- unterworfen werden. Als Ergebnis einer derartigen
zugsweise wenigstens unterhalb ungefähr 630° C zusätzlichen Aufbereitung erhält man ein Konzentrat
durch Wärmeaustausch im Kühlergehäuse oder durch 50 oder eine Anzahl von Konzentratfraktionen, die mehr
andere Mittel, .die eine wesentlich langsamere Ab- oder weniger ein zerteiltes, festes Material mit einem
kühlung bewirken als ein direktes Abschrecken, d.h. hohen Gehalt, beispielsweise bis zu ungefähr 97% an
ein plötzlicher Kontakt des heißen Materials mit einer metallischem Eisen aufweisen, während der Rest aus
großen Menge relativ kalter Flüssigkeit, abgekühlt. geringen Mengen Eisenoxyd, Kohlenstoff (gebundener
Zahlreiche Mittel können zur Abführung der Wärme 55 Kohlenstoff und manchmal auch freier Kohlenstoff)
vom Kühler verwendet werden; die Zeichnungen und in manchen Fällen aus sehr geringen Mengen
(F i g. 1 und 2) geben den unteren Teil des Kühlers von Silikat- oder anderer Gangart besteht. Beabsieh-18
wieder, der in ein Wasserbad 26 eintaucht, wäh- tigt ist natürlich, daß dieses Endprodukt möglichst
rend der Kühler mit beispielsweise 1,5 Umdr./Min. nur aus metallischem Eisen besteht, wobei gebundener
gedreht wird und das Wasser mittels Zirkulation 60 Kohlenstoff u. dgl. ausgenommen sind. Im allgemeinen
durch einen Kühlturm (nicht gezeigt) oder in irgend- ist es erwünscht, daß das pulverisierte Endprodukt
einer anderen üblichen Weise auf geeigneter Tempe- zu relativ großen, dichten Stücken geformt wird, beiraturhöhe
gehalten wird. Um das Verfahren zu spielsweise durch Brikettieren oder eine ähnliche
erleichtern, kann die Trommel 18 viele Flansche Maßnahme unter Druck. So kann das Material nach
tragen, die sich axial auf der äußeren Trommelober- 65 Trocknen in einer geeigneten Trockentrommel in eine
fläche erstrecken, wie beispielsweise die T-Stücke 28, Brikettierungspresse verbracht werden, wo es unter
die Wasser mitnehmen, um es über die gesamte hydraulischem Druck von beispielsweise 5,5 t/cm2
Außenfläche der Trommel laufen zu lassen. Die oder mehr zu Briketts geformt wird, die z. B. 2,5 bis
9 10
25 kg oder mehr Eisen pro Stück enthalten. Es kön- einem mittleren oder noch darunterliegenden Eisen-
nen jedoch auch kleine Pellets oder kleine Briketts, gehalt ermittelt. Es wird angenommen, daß eine der-
beispielsweise zur Verwendung für manche Ofen- artige Beziehung ganz allgemein bei einer Reduktion
prozesse, hergestellt werden. von verschiedenen Erzen in dieser Art besteht. Wie
Bei Verwendung der im vorstehenden beschriebe- 5 die Tabelle zeigt, ist der Gehalt an gebundenem Kohnen
Verfahrensweise einschließlich der Mehrstufen- lenstoff im allgemeinen nicht höher als 0,1% (bezogen
kühlung kann die Reduktion so durchgeführt werden, auf das reduzierte Eisen), wenn die Metallisierung
daß man die wirtschaftlich höchstmögliche Metalli- geringer als 90 °/o ist, d. h., wenn weniger als 90 %
sierung des Erzes erzielt. Dabei kann man trotz des des gebundenen Eisens in metallisches Eisen umkontinuierlichen
oder zeitweisen Auftretens wesent- io gewandelt wurden. Erreicht die Metallisierung Werte
licher Mengen an gebundenem Kohlenstoff (beispiels- von wesentlich mehr als 90%, so steigt der Gehalt
weise von über 0,12% oder üblicherweise noch be- an gebundenem Kohlenstoff über 0,2% und erreicht
trächtlich mehr) im Eisenanteil des aus dem Ofen mit den nunmehr in der Praxis erzielbaren Metallikommenden
Materials beständig eine wirkungsvolle sierungsgraden oft Werte von 0,6 bis 0,8 %.
Brikettierung vornehmen. Das abgekühlte Eisen- 15 Enthält das Eisen mehr als 0,15% gebundenen material ist genügend weich, d. h., es enthält praktisch Kohlenstoff, so muß zur Erzielung einer wirksamen kein Martensit, um zusammenhängende Briketts Brikettierung des Endproduktes durch Druck die bilden zu können, die die gewünschte Festigkeit be- vorliegende Erfindung angewandt werden. Selbst sitzen und für den beabsichtigten Verwendungszweck wenn das Eisen einen solchen Kohlenstoffgehalt ohne ernstliche Bruchgefahr gehandhabt werden zu 20 gelegentlich oder in einigen Fraktionen erreicht, ist können. eine Verwendung der vorliegenden Erfindung not-
Brikettierung vornehmen. Das abgekühlte Eisen- 15 Enthält das Eisen mehr als 0,15% gebundenen material ist genügend weich, d. h., es enthält praktisch Kohlenstoff, so muß zur Erzielung einer wirksamen kein Martensit, um zusammenhängende Briketts Brikettierung des Endproduktes durch Druck die bilden zu können, die die gewünschte Festigkeit be- vorliegende Erfindung angewandt werden. Selbst sitzen und für den beabsichtigten Verwendungszweck wenn das Eisen einen solchen Kohlenstoffgehalt ohne ernstliche Bruchgefahr gehandhabt werden zu 20 gelegentlich oder in einigen Fraktionen erreicht, ist können. eine Verwendung der vorliegenden Erfindung not-
Wie schon oben erwähnt, wird die Reduktion des wendig, um eine zufriedenstellende Brikettierung zu
Eisens im Ofen mit kohlenstoffhaltigem Material vor- erzielen. Das Verfahren einschließlich der besonderen
genommen; die Erfindung ist also anwendbar auf Durchführung der Kühlung zur Verhinderung der
Verfahren, bei denen das Reduktionsmittel zumindest 25 Ausbildung einer Martensitstruktur ist dennoch in
teilweise kohlenstoffhaltiges Material enthält, das die hohem Maße erwünscht, um Briketts mit guter Festig-
Quelle des gebundenen Kohlenstoffs im reduzierten keit zu erhalten, wenn der Gehalt an gebundenem
Eisen darstellt. Obgleich unter kohlenstoffhaltigem Kohlenstoff oberhalb 0,1 bis 0,15%, beispielsweise
Material auch gasförmige Stoffe, wie Kohlenmonoxyd 0,12%, liegt oder wenn das Produkt einen derartigen
und Kohlenwasserstoffe, verstanden werden sollen, 30 Gehalt an gebundenem Kohlenstoff kontinuierlich
treten die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren oder zeitweise aufweist.
erzielbaren Verbesserungen besonders deutlich her- F i g. 4 zeigt die Beziehung, die in Versuchen an
vor, wenn feste, kohlenstoffhaltige Reduktionsmittel, Eisen, das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
wie Koks, Holzkohle oder Anthrazit, verwendet wer- reduziert wurde, zwischen der Brikettfestigkeit und
den. Bei Verwendung von festem Kohlenstoff ist 35 dem Kohlenstoffgehalt des reduzierten metallischen
— auch wenn im streng chemischen Sinne die tat- Eisens aufgefunden wurde. In der graphischen Darsächliche
Reduktion teilweise oder vollständig über stellung gibt die Kurve 40 den Gehalt an gebundenem
die gasförmige Phase des Kohlenmonoxyds verlaufen Kohlenstoff eines Materials wieder, das nach Austritt
mag — die Tendenz zum Einschluß von feinem aus dem Ofen 10 (Fig. 1) unmittelbar von 10650C
Kohlenstoff im Eisen sehr ausgeprägt, besonders bei 40 auf die gewünschte niedrige, nicht oxydierende Tem-Verwendung
bei überschüssigem Koks, was zur Er- peratur durch Abschreckung, d. h. durch praktisch
zielung sehr hoher Metallisierungsgrade bevorzugt augenblickliche Abkühlung durch den gesamten
wird. Im allgemeinen ist es günstig, den Ofenvorgang Temperaturbereich hindurch, abgekühlt wurde, wähso
zu regulieren, daß die durchschnittliche Metalli- rend Kurve 42 die Werte eines Produktes wiedergibt,
sierung aus dem Ofen kommenden Materials mehr 45 das durch das Zweistufenverfahren, wie es in F i g. 1
als 90%, üblicherweise 93 bis 95% oder mehr, be- gezeigt wird, einschließlich der relativ langsamen
trägt. Wirtschaftliche Gründe und bequemere Kon- Kühlung auf einen Wert von 590° C oder darunter
trollmöglichkeiten können jedoch einige Variationen und anschließende Abschreckung abgekühlt wurde,
in der Art des Produktes erfordern, so daß beispiels- Der Kohlenstoffgehalt wird ausgedrückt in Prozenten
weise ein beträchtlicher Teil des ausgetragenen Gutes 50 des metallischen Eisens, während die Brikettfestigkeit
einen Metallisierungsgrad von weniger als 90% bis ausgedrückt wird durch die in einem Standardverhinunter
zu 85% aufweist. Auch unter diesen Bedin- such erhaltenen Werte. Für diesen Versuch wurden
gungen sind die Verbesserungen des vorliegenden Briketts verwendet, die mit einem Druck von unVerfahrens
wertvoll, da das als Endprodukt erhaltene gefahr 5,5 t/cm2 und ohne Verwendung von Bindefeine Konzentrat einen beträchtlichen Prozentsatz an 55 mitteln verfestigt wurden. Für den Festigkeitsversuch
kohlenstoffreichem Eisen enthalten oder manchmal werden die Briketts in Stücken von Standardabmesvollständig
aus derartigem Eisen bestehen kann. In sungen verwandt, d. h., die Briketts haben Abmessuneinem
dieser Fälle würde die Gegenwart von Mar- gen von 12,7 X 6,35 X 32 mm. Sie werden horizontal
tensit entweder in einen Teil des Produktes oder an zwei Punkten, die 25,4 mm voneinander entfernt
während eines Teils des Verfahrens ernsthaft die 60 sind, unterstützt. Auf einen kleinen Bereich der
Brikettierung stören, während das erfindungsgemäße oberen Fläche zwischen diesen zwei Punkten wird
Verfahren derartige Schwierigkeiten beseitigt. ein Druck ausgeübt. Die für die Darstellung der
Fig. 3 zeigt den Zusammenhang zwischen dem Fig. 4 verwendeten Werte sind die Werte der Mate-Prozentsatz
der Erzmetallisierung und dem Gehalt rialbeanspruchung, berechnet aus der Belastung, bei
an gebundenem Kohlenstoff (im reduzierten Eisen). 65 der die Briketts im beschriebenen Versuch zer-Dieser
Zusammenhang wurde in einer Reihe von Ver- brechen. Diese Bestimmung der Grünfestigkeit wird
suchen bei Reduktionsverfahren der oben angegebe- vorgenommen gemäß dem Standardverfahren 15-51
nen Art und unter Verwendung von Eisenerz mit der Metal Powder Association, veröffentlicht als
11 12
»Method for Determination of Green Strength of fahren eine bevorzugte Ausführungsform der Erfin-Compacted
Metal Powder Specimens«. dung. Das Material kann zwar durch Abschreckung
( Im allgemeinen soll die Brikettierungsfähigkeit des abgekühlt werden, sobald es ungefähr 630q C erreicht
Eisenendproduktes bei dem erfindungsgemäßen Ver- hat. Es wird auch eine gewisse Wirtschaftlichkeit des
fahren so sein, daß sie der in der Stahlindustrie ge- :.5 Verfahrens erzielt, wenn das Produkt in den Abbräuchlichen
Versendung, Handhabung und Lage- schrecktank 32 übergeführt wird, sobald die Temperung
widersteht. Diese Eigenschaften sind in den ratur nicht niedriger als beispielsweise 540 bis 480° C
meisten Fällen gewährleistet, wenn das Eisenkonzen- gesunken ist. Jedoch werden beträchtliche Vorteile
trat eine Grünfestigkeit in dem obengenannten Ver- dann erzielt, wenn das Material im Drehkühler besuch von mindestens 105 kg/cm2 aufweist, d.h. in no trächtlich niedrigere Temperaturwerte erreicht, beißinem
Teil der Fi g. 4 oberhalb eines derartigen spielsweise bis hinunter zu 150° C. So kann beispiels-Bruchwertes
des Brikettstücks liegt, obgleich in weise gearbeitet werden, wenn die Herstellungsmanchen
Fällen auch Festigkeiten bis hinunter zu geschwindigkeit durch längere Verweilzeit im Kühler
70 kg/cm2 ausreichend sein können. Material, das nur oder in anderer Weise die Erreichung dieser Tempedurch
Abschrecken abgekühlt worden ist, erfüllt 15 ratur vor dem Abschrecken erlaubt oder erfordert
diese Anforderungen nicht mehr, wenn der Gehalt an , Natürlich werden in allen Fällen die ersten Kühlgebundenem Kohlenstoff wesentlich über 0,12% stufen, also auch die Abschreckstufe, unter nicht
steigt, während das erfindungsgemäß hergestellte Pro- oxydierenden Bedingungen durchgeführt. Derartige
dukt eine gute Brikettierbarkeit aufweist, d. h. eine Bedingungen können die Zugabe von zusätzlichem
Festigkeit von 105 kg/cm2 oder mehr, und zwar auch 20 inertem oder reduzierendem Gas erfordern. Sie werbis
zu relativ hohen Werten, das ist ungefähr 0,8 %, den in einfacher und wirkungsvoller Weise durch das
an gebundenem Kohlenstoff. in F i g. 1 wiedergegebene System durch· die Verbin-
Wie schon erwähnt, besitzt, das aus dem Ofen 10 dung des Kühlers mit dem Ofeninnern 10 bis 14
■abgelassene Material hohe Temperatur. Bei der Re- erreicht. Die Atmosphäre im Ofen ist im wesentlichen
duktion treten im allgemeinen Temperaturen von .25 nicht oxydierend, zumindest an allen Punkten, die
1050 bis 115QP C oder noch etwas darüber, beson1 vom Einlaßende 12 weiter entfernt liegen, von dem
ders am Austrittsende, auf, obgleich das Eisen nicht Abgase durch einen Schornstein (nicht gezeigt) abgeschmolzen
ist und die Temperatur genau reguüert gelassen werden, wird, um ein Sintern im größeren Umfang zu verr : Als Beispiel für das erfindungsgemäße Verfahren
meiden. Im allgemeinen hat das austretende Material 30 möge ein Ofen von der Art und mit den Dimensionen
eine Temperatur von wenigstens ungefähr 930° C. wie oben beschrieben und ein Drehkühler mit einem
Auf jeden Fall liegt die Temperatur stets über 730° C Durchmesser von 1,8 m und eine Länge zwischen den
,und fast immer wesentlich über 760° C. Wie erwähnt, Verschlußstücken 20 und 22 von 12 m dienen. Die
ist eine Grundvoraussetzung des erfindungsgemäßen Öfenfüllung beträgt 5541 (Trockenbasis) Magnetiterz
,Verfahrens, daß das aus dem Ofen austretende Mate- 35 mit einem Gehalt von'67,49% Eisen, was einer Berial
zumindest bis auf eine Temperatur unterhalb Schickung von 3741 Eisen entspricht. Mit einer Ge-650°
C oder wenigstens im Temperaturbereich von samtbeschickung von 4101 Koks und einer geringen
730 bis unterhalb 650° C so gekühlt wird, daß keine Menge Kalkstein für den oben angegebenen Zweck
'wesentlichen Mengen Martensit im abgekühlten Pro- wurde der Ofen unter langsamer, jedoch kontinuierdukt
vorkommen. Wird die Kühlung in geeigneter 40 Iicher Aufgabe des Materials betrieben. Zum Durch-Weise
bis auf eine Temperatur von 630° C oder vor- satz der gesamten Materialmenge' wurden 8 Tage gezugsweise
noch etwas tiefer überwacht, so stabilisiert braucht. Das Material benötigte im Durchschnitt
.sich der Kohlenstoffgehalt in einer anderen als der 12 Stunden für die Ofenpassage. Temperaturen und
Martensitform. Danach kann die endgültige, niedrige Verfahrensbedingungen wurden so reguliert, daß ein
Temperatur durch Abschrecken erreicht werden. 45 hoher Metallisierungsgrad erzielt wurde. Die Tempe?
: Sehr befriedigende Ergebnisse werden erhalten, raturen lagen zumindest im größeren Teil des Ofens
wenn die Kühlung des Materials im Drehkühler so zwischen 1050 und 1150° C. Das Ofenprodukt wurde
vorgenommen wird, daß die Temperatur des Mate- bei ungefähr 1090 bis 1150° C abgelassen. Das Prorials
auf 620° C mit einer Geschwindigkeit von dukt dieses Versuches enthielt insgesamt 379 t Eisen,
165° C/Min. oder noch langsamer sinkt. Während 50 metallisiert und in gebundener Forrn, einschließlich
•für die Reduzierung der Temperatur des Ofenpro- des vom Koks und anderem Material aufgenommenen
idüktes bis auf ungefähr 730° C die Kühlung sehr Eisens. Es zeigte einen Durchschnittsmetallisierungs-■schnell
vorgenommen werden kann, ist es wichtig, grad von 93,56 % oder einen Gesamtgehalt an metaldaß
die Kühlung auf 630 oder 620° C langsam durch- lischem Eisen von ungefähr 3551. In einem 24-Stungeführt
wird, um die gewünschte Brikettierbarkeit (in 55 den-Abschnitt des Versuches betrug die durchschnitt-Abwesenheit
von Martensit) zu erhalten, auch dann, liehe Metallisierung 96,7%. ' ;
wenn die Metallstruktur vielleicht keine echte Perlit- , Das aus dem Ofen kommende Material wanderte
!struktur ist. Es werden also gute Ergebnisse erzielt, langsam, jedoch kontinuierlich durch den Drehkühler
wenn wenigstens mehrere Minuten dazu verwandt -18, der sich in einem Wasserbad, wie gezeigt, bewerfen,
das Ofenprodukt von einer Temperatur von 60 wegte. Aus dem Drehkühler gelangte-das Materials
!beispielsweise 1150°.C auf eine Temperatur von 630 ,durch die Röhre24 bei einer Temperatur beträchtlich
bis 590° C abzukühlen, ohne daß ein plötzlicher unterhalb 260° C in den W'asserabschreektank, in
Temperaturabfall während der Abkühlung von un- ,dem es momentan auf ungefähr 32° G abgekühlt und
gefähr 760 auf unterhalb 650° C stattfindet. danach konzentriert wurde, so daß man ein End-
Obgleich auch der gesamte Kühlvorgang beträcht- 65 produkt mit einem Dürchschnittsgehalt von 93,5%
lieh langsamer als eine Abschreckung über den ge- metallischem Eisen erhielt. Das gemahlene und daher
samten Temperatürabfall bis auf ungefähr 95° C .feinzerteilte Produkt wurde mit Erfolg brikettiert und
durchgeführt werden kann, bildet das Zweistufenver- ergab zusammenhängende Briketts von großer Festig-
Claims (1)
13 14
keit, die weit über dem oben angegebenen Durch- und 4 gezeigten Kurven, insbesondere die letztere,
schnitt lagen. Im Kühler 18 wurde die Temperatur erläutern die Verbesserung in Form einer graphischen
des aus dem Ofen kommenden Materials im Durch- Darstellung. Es ist klar, daß diese Kurven nur eine
schnitt um ungefähr 55° C/Min. vermindert. Annäherung an die tatsächlichen Versuchswerte darin
einem anderen Versuch unter Verwendung 5 stellen, die bis zu einem gewissen Grade, wie es stets
einer anderen Ausrüstung im Versuchsmaßstab, bei experimentellen Versuchswerten der Fall ist, von
jedoch unter Verwendung ähnlicher Verfahrensmaß- den Punkten auf der Kurve abweichen können,
nahmen wie oben wurde ein Erz aus vorgeformten Unter Abschrecken versteht man im allgemeinen Taconit-pellets zerkleinert und, gemischt mit Koks- ein relativ plötzliches Abkühlen, bei dem der gelösche im Verhältnis von 20 Gewichtsteilen Taconit ip wünschte TemperaturabfalldesMaterialspraktisehherzu 8V2 Teilen Koks, in einem Ofen bei 1075° C beigeführt wird, dadurch, daß man das Material einem 2V2 Stunden lang reduziert. Die Charge wurde dann nicht oxydierenden, flüssigen oder gasförmigen Meäuf 590° C in einer Stickstoffatmosphäre mit einer dium aussetzt. Obgleich in manchen Fällen ein der-Geschwindigkeit von weniger als 110° C/Min. ab- artiges Medium ein starker Strom eines kalten, nicht gekühlt und darauf mit Wasser abgeschreckt. Nach 15 oxydierenden Gases sein kann, ist es doch besonders Vermählen und Konzentrierung mittels magnetischer vorteilhaft bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, die Trennung erhielt man ein Eisenprodukt, das sich sehr Abschreckung mit einer Flüssigkeit vorzunehmen, gut brikettieren ließ. Die Briketts zeigten eine Grün- beispielsweise durch Eintauchen des Materials in eine festigkeit von 116 kg/cm2 unter Standardversuchs- Flüssigkeit oder durch Verwendung von Flüssigkeitsbedingungen, wie sie oben angeführt wurden. Der 20 strömen oder -schauern. Die Flüssigkeit kann bei-Gehalt an gebundenem Kohlenstoff in reduziertem spielsweise ein Öl oder ein anderer geeigneter flüssi-Eisen betrug 0,81%. Die Metallstruktur schien voll- ger Kohlenwasserstoff oder vorzugsweise, wie oben ßtändig aus Perlit zu bestehen. beschrieben, Wasser sein. Die Kühlung durch Kon-Zum Vergleich wurde ein ähnlicher Versuch unter takt mit einer Flüssigkeit, besonders durch Eintau-Verwendung gleicher Mengen derselben Materialien 25 chen des Materials unter die Oberfläche der Flüssigunternommen, bei denen die Charge nicht langsam keit, ist für die Endstufe des erfindungsgemäßen Verabgekühlt, sondern sofort von 1075° C mit Wasser fahrens, wie oben beschrieben, besonders wertvoll, abgeschreckt wurde. Bei diesem Versuch wiesen die auch wenn die Temperaturverminderung etwas lang-Briketts nur eine Grünfestigkeit von 7 kg/cm2 auf, samer als momentan vor sich geht,
der Gehalt an gebundenem Kohlenstoff betrug 30 Die durch Druck stark verfestigten, zusammen-0,64 0Jo, die Struktur war eine Martensitstruktur. hängenden Briketts aus Eisenmaterial, wie sie gemäß Um die Anwendbarkeit des erfindungsgemäßen der vorliegenden Erfindung hergestellt werden, und Verfahrens für die Aufbereitung zahlreicher Eisen- die mehr als 90% Eisen mit einem Durchschnittserze einschließlich solcher, die nur einen Eisengehalt gehalt von mehr als 0,2 % gebundenem Kohlenstoff von 20 bis 30% besitzen, zu erläutern, wurde ein 35 besitzen, stellen ein neues Produkt von besonderer Versuch mit Hämatiterz unternommen. Die Aus- Brauchbarkeit dar. Derartige Briketts werden aus gangsmengen betrugen 15 Gewichtsteile Hämamit, dem als Endprodukt erhaltenen Eisenkonzentrat 12 Gewichtsteile Kokslösche und 0,3 Gewichtsteile durch Verdichtung unter hohem Druck, beispiels-Dolomitkalkstein. Die Charge wurde bei diesem Ver- weise einem Druck von 5,5 t/cm2 und mehr, hergesuch 7V2 Stunden lang bei 980° C oder höher im 40 stellt. Sie sind praktisch frei von Bindemitteln, ihren Ofen erhitzt und danach unter Stickstoff auf 590° C, Zusammenhang erhalten sie einzig durch die gegenebenso wie in dem Versuch mit Taconit, abgekühlt. seitige Haftung der Eisenteilchen. Das feinzerteilte, Das Material wurde dann auf eine Temperatur abge- für die Brikettherstellung verwendete Material, das ist kühlt, bei der keine Oxydation mehr stattfindet. Nach das Eisenprodukt, das man durch Vermählen und dem Vermählen und Trennen zeigte das Metallpulver 45 Konzentrierung des aus der Reduktion und Kühlung eine Grünfestigkeit für Briketts von 105 kg/cm2 mit erhaltenen Materials erhält, kann 90 bis 99,4% meeinem Gehalt an gebundenem Kohlenstoff von tallische Eisenteilchen, die im wesentlichen frei von 1,19%. Das Material besaß vollständige Perlitstruk- Martensit sind, 0,5 bis 5% Eisenoxyd und 0,1 bis 5% tür. Im Gegensatz hierzu wurde ein Versuch unter- Verunreinigungen enthalten. Dieses Material hat eine nommen unter Verwendung von 17,4 Gewichtsteilen 5° für den obengenannten Test ausreichende Fähigkeit manganhaltigem Labradorhämamit, 13,9 Gewichts- zum gegenseitigen Zusammenhaften und widersteht teilen Kokslösche und 0,4 Teilen Dolomitkalkstein. vorzugsweise einer Beanspruchung von wenigstens Die Bedingungen waren dieselben wie im letzten Bei- 105 kg/cm2. Die Briketts haben eine Dichte von 4,97 spiel, jedoch wurde die Ofentemperatur ungefähr bis 5,85 g/cm3, vorzugsweise näher dem letzteren 7 Stunden lang auf 1050° C gehalten. Das Ofenpro- 55 Wert, der unterscheidbar geringer als der Dichtewert dukt von 1050° C wurde mit Wasser abgeschreckt. von aus der geschmolzenen Form erstarrtem Eisen ist. Nach Vermählen und Trennen zeigte das Eisen- So besitzen die Briketts oder andere verfestigte Forprodukt eine Grünfestigkeit von praktisch 0, da zu- men des feinzerteilten Materials Dichte- und Wärmesammenhängende Briketts nicht hergestellt werden werte sowie elektrische Eigenschaften, die ausgesprokonnten. Der Gehalt an gebundenem Kohlenstoff be- 60 chen günstig für Schmelzverfahren sind,
trug 0,92%, die Struktur war deutlich Martensit- η + + ·· u
struktur. Die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen ratentansprucne:
Verfahrens zur Erzielung einer hohen Brikettfestig- 1. Verfahren zur Herstellung von feinzerteillceit für das Eisenprodukt und zur Vermeidung von tem, kohlenstoffhaltigem, leicht zu Briketts ver-Brikettierungsschwierigkeiten, wie sie in den Ver- 65 preßbarem Eisen durch Reduktion von Eisenerz gleichsversuchen bei einfachem Abschrecken auf- mit einem festen, kohlenstoffhaltigen Reduktionstreten, ist durch die oben angeführten und zahlreiche mittel unter Bedingungen, bei denen eine durchweitere Versuche eingehend belegt. Die in F i g. 3 schnittliche Metallisierung der Eisenoxyde von
nahmen wie oben wurde ein Erz aus vorgeformten Unter Abschrecken versteht man im allgemeinen Taconit-pellets zerkleinert und, gemischt mit Koks- ein relativ plötzliches Abkühlen, bei dem der gelösche im Verhältnis von 20 Gewichtsteilen Taconit ip wünschte TemperaturabfalldesMaterialspraktisehherzu 8V2 Teilen Koks, in einem Ofen bei 1075° C beigeführt wird, dadurch, daß man das Material einem 2V2 Stunden lang reduziert. Die Charge wurde dann nicht oxydierenden, flüssigen oder gasförmigen Meäuf 590° C in einer Stickstoffatmosphäre mit einer dium aussetzt. Obgleich in manchen Fällen ein der-Geschwindigkeit von weniger als 110° C/Min. ab- artiges Medium ein starker Strom eines kalten, nicht gekühlt und darauf mit Wasser abgeschreckt. Nach 15 oxydierenden Gases sein kann, ist es doch besonders Vermählen und Konzentrierung mittels magnetischer vorteilhaft bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, die Trennung erhielt man ein Eisenprodukt, das sich sehr Abschreckung mit einer Flüssigkeit vorzunehmen, gut brikettieren ließ. Die Briketts zeigten eine Grün- beispielsweise durch Eintauchen des Materials in eine festigkeit von 116 kg/cm2 unter Standardversuchs- Flüssigkeit oder durch Verwendung von Flüssigkeitsbedingungen, wie sie oben angeführt wurden. Der 20 strömen oder -schauern. Die Flüssigkeit kann bei-Gehalt an gebundenem Kohlenstoff in reduziertem spielsweise ein Öl oder ein anderer geeigneter flüssi-Eisen betrug 0,81%. Die Metallstruktur schien voll- ger Kohlenwasserstoff oder vorzugsweise, wie oben ßtändig aus Perlit zu bestehen. beschrieben, Wasser sein. Die Kühlung durch Kon-Zum Vergleich wurde ein ähnlicher Versuch unter takt mit einer Flüssigkeit, besonders durch Eintau-Verwendung gleicher Mengen derselben Materialien 25 chen des Materials unter die Oberfläche der Flüssigunternommen, bei denen die Charge nicht langsam keit, ist für die Endstufe des erfindungsgemäßen Verabgekühlt, sondern sofort von 1075° C mit Wasser fahrens, wie oben beschrieben, besonders wertvoll, abgeschreckt wurde. Bei diesem Versuch wiesen die auch wenn die Temperaturverminderung etwas lang-Briketts nur eine Grünfestigkeit von 7 kg/cm2 auf, samer als momentan vor sich geht,
der Gehalt an gebundenem Kohlenstoff betrug 30 Die durch Druck stark verfestigten, zusammen-0,64 0Jo, die Struktur war eine Martensitstruktur. hängenden Briketts aus Eisenmaterial, wie sie gemäß Um die Anwendbarkeit des erfindungsgemäßen der vorliegenden Erfindung hergestellt werden, und Verfahrens für die Aufbereitung zahlreicher Eisen- die mehr als 90% Eisen mit einem Durchschnittserze einschließlich solcher, die nur einen Eisengehalt gehalt von mehr als 0,2 % gebundenem Kohlenstoff von 20 bis 30% besitzen, zu erläutern, wurde ein 35 besitzen, stellen ein neues Produkt von besonderer Versuch mit Hämatiterz unternommen. Die Aus- Brauchbarkeit dar. Derartige Briketts werden aus gangsmengen betrugen 15 Gewichtsteile Hämamit, dem als Endprodukt erhaltenen Eisenkonzentrat 12 Gewichtsteile Kokslösche und 0,3 Gewichtsteile durch Verdichtung unter hohem Druck, beispiels-Dolomitkalkstein. Die Charge wurde bei diesem Ver- weise einem Druck von 5,5 t/cm2 und mehr, hergesuch 7V2 Stunden lang bei 980° C oder höher im 40 stellt. Sie sind praktisch frei von Bindemitteln, ihren Ofen erhitzt und danach unter Stickstoff auf 590° C, Zusammenhang erhalten sie einzig durch die gegenebenso wie in dem Versuch mit Taconit, abgekühlt. seitige Haftung der Eisenteilchen. Das feinzerteilte, Das Material wurde dann auf eine Temperatur abge- für die Brikettherstellung verwendete Material, das ist kühlt, bei der keine Oxydation mehr stattfindet. Nach das Eisenprodukt, das man durch Vermählen und dem Vermählen und Trennen zeigte das Metallpulver 45 Konzentrierung des aus der Reduktion und Kühlung eine Grünfestigkeit für Briketts von 105 kg/cm2 mit erhaltenen Materials erhält, kann 90 bis 99,4% meeinem Gehalt an gebundenem Kohlenstoff von tallische Eisenteilchen, die im wesentlichen frei von 1,19%. Das Material besaß vollständige Perlitstruk- Martensit sind, 0,5 bis 5% Eisenoxyd und 0,1 bis 5% tür. Im Gegensatz hierzu wurde ein Versuch unter- Verunreinigungen enthalten. Dieses Material hat eine nommen unter Verwendung von 17,4 Gewichtsteilen 5° für den obengenannten Test ausreichende Fähigkeit manganhaltigem Labradorhämamit, 13,9 Gewichts- zum gegenseitigen Zusammenhaften und widersteht teilen Kokslösche und 0,4 Teilen Dolomitkalkstein. vorzugsweise einer Beanspruchung von wenigstens Die Bedingungen waren dieselben wie im letzten Bei- 105 kg/cm2. Die Briketts haben eine Dichte von 4,97 spiel, jedoch wurde die Ofentemperatur ungefähr bis 5,85 g/cm3, vorzugsweise näher dem letzteren 7 Stunden lang auf 1050° C gehalten. Das Ofenpro- 55 Wert, der unterscheidbar geringer als der Dichtewert dukt von 1050° C wurde mit Wasser abgeschreckt. von aus der geschmolzenen Form erstarrtem Eisen ist. Nach Vermählen und Trennen zeigte das Eisen- So besitzen die Briketts oder andere verfestigte Forprodukt eine Grünfestigkeit von praktisch 0, da zu- men des feinzerteilten Materials Dichte- und Wärmesammenhängende Briketts nicht hergestellt werden werte sowie elektrische Eigenschaften, die ausgesprokonnten. Der Gehalt an gebundenem Kohlenstoff be- 60 chen günstig für Schmelzverfahren sind,
trug 0,92%, die Struktur war deutlich Martensit- η + + ·· u
struktur. Die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen ratentansprucne:
Verfahrens zur Erzielung einer hohen Brikettfestig- 1. Verfahren zur Herstellung von feinzerteillceit für das Eisenprodukt und zur Vermeidung von tem, kohlenstoffhaltigem, leicht zu Briketts ver-Brikettierungsschwierigkeiten, wie sie in den Ver- 65 preßbarem Eisen durch Reduktion von Eisenerz gleichsversuchen bei einfachem Abschrecken auf- mit einem festen, kohlenstoffhaltigen Reduktionstreten, ist durch die oben angeführten und zahlreiche mittel unter Bedingungen, bei denen eine durchweitere Versuche eingehend belegt. Die in F i g. 3 schnittliche Metallisierung der Eisenoxyde von
90 0Zo oder mehr erhalten wird, wobei die Reduktion
bei erhöhter Temperatur, die jedoch ungenügend zum Schmelzen des hergestellten Eisenmaterials
ist, vorgenommen wird, und Abkühlung des reduzierten Eisenmaterials unter nicht oxydierenden
Bedingungen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verhinderung der Bildung
wesentlicher Mengen Martensit im Gefüge des Eisens das reduzierte Eisenmaterial zwischen 760
und 620° C mit einer Geschwindigkeit von nicht mehr als 165° C/Min. abgekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das reduzierte Eisenmaterial zwischen 730 und 650° C mit einer Geschwindigkeit
von nicht mehr als 165° C/Min. abgekühlt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlung des hergestellten
Eisenmaterials durch Abschrecken zu Ende geführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch Einbringung des Eisenmaterials
in Wasser abgeschreckt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verfahren kontinuierlich durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt
an gebundenem und gelöstem Kohlenstoff in dem hergestellten Eisen mehr als 0,12% beträgt.
5
7. Vorrichtung zur Herstellung von Eisen gemäß dem Verfahren nach Anspruch 1, gekenn·*
zeichnet durch einen Reduktionsofen (10), der zur Aufnahme von Eisenerz und Reduktionsmittel
geeignet ist mit Einrichtungen (14) zum Ablassen aufeinanderfolgender, das reduzierte
Erz enthaltender Materialmengen ausgestattet ist; ein rotierbares Kühlgefäß (18) mit Kühleinrichtungen
für die äußere Kühlgefäßfläche, eine abgeschlossene Leitung (4) von der Austrittsöffnung
des Ofens zur Eintrittsöffnung des Kühlgefäßes, zur Einführung aufeinanderfolgender Mengen des
reduzierten Erzmaterials in das Kühlgefäß, wobei der Ofen mit dem Kühlgefäß derart verbunden
ist, daß eine nicht oxydierende Atmosphäre im Kühlgefäß herrscht; einen Abschrecktank (32) zur
Aufnahme der Abschreckflüssigkeit (30) und einer Abflußleitung (5), die mit dem Austrittsende des
Kühlgefäßes verbunden ist und im Abschrecktank unterhalb der Oberfläche der darin befindlichen
Flüssigkeit endet, und zur Überführung aufeinanderfolgender Mengen des reduzierten
Erzmaterials in die Abschreckflüssigkeit nach ihrem Durchgang durch das Kühlgefäß dient.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 663 632;
»Werkstoff-Handbuch Stahl und Eisen«, 1944,
P. 11, S. 1 und 2.
USA.-Patentschrift Nr. 2 663 632;
»Werkstoff-Handbuch Stahl und Eisen«, 1944,
P. 11, S. 1 und 2.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
809 519/439 Z. 68 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US895282XA | 1958-02-19 | 1958-02-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1263797B true DE1263797B (de) | 1968-03-21 |
Family
ID=22218134
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER24494A Pending DE1263797B (de) | 1958-02-19 | 1958-12-01 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von feinzerteiltem, kohlenstoffhaltigem, leicht zu Briketts verpressbarem Eisen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1263797B (de) |
GB (1) | GB895282A (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3203092A1 (de) * | 1982-01-30 | 1983-08-04 | Metallgesellschaft Ag, 6000 Frankfurt | Verfahren zur abscheidung von feinkoernigem direkt reduziertem eisen aus kuehlgasen |
CN101957142A (zh) * | 2010-10-15 | 2011-01-26 | 超彩钛白科技(安徽)有限公司 | 高效水冷却窑 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2663632A (en) * | 1951-03-06 | 1953-12-22 | Nat Lead Co | Reduction of iron ores |
-
1958
- 1958-09-18 GB GB29957/58A patent/GB895282A/en not_active Expired
- 1958-12-01 DE DER24494A patent/DE1263797B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2663632A (en) * | 1951-03-06 | 1953-12-22 | Nat Lead Co | Reduction of iron ores |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB895282A (en) | 1962-05-02 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69909686T2 (de) | Aufarbeitung von Metalloxide enthaltenden Eisenhüttenabfällen durch Kalzinierung derselben in der Form kokshaltiger Brikets | |
DE3714573C2 (de) | ||
DE69920866T2 (de) | Verfahren zum Herstellen von reduziertem Eisen und Drehherdofen zu seiner Herstellung | |
DE60117269T2 (de) | Verfahren zur herstellung von metallischem eisen | |
DE1508051A1 (de) | Verfahren zur Herstellung vorreduzierter Kugeln (Pellets) aus eisenoxydhaltigem Material | |
DE2359770A1 (de) | Pyrometallurgisches reduktionsverfahren | |
DE1508050B1 (de) | Pellet mit hoher Druckfestigkeit und guter Witterungsbestaendigkeit,Verfahren zur Herstellung von derartigen,einen hohen Eisengehalt aufweisenden Pellets mit wetterbestaendigem UEberzug und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens | |
US2986460A (en) | Production of iron | |
DE2007661A1 (de) | Verfahren zur Zubereitung von Metall enthaltenden Kugeln aus Hochofenstaub und Konverterstaub | |
DE2040811B2 (de) | Verfahren zum Herstellen von reduzierten Eisenerzpellets | |
CA1103932A (fr) | Procede de fabrication de produits en acier par voie solide | |
DE3307175C2 (de) | ||
DE1263797B (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von feinzerteiltem, kohlenstoffhaltigem, leicht zu Briketts verpressbarem Eisen | |
DE829302C (de) | Verfahren zur Herstellung von Metallschwamm | |
EP0058630B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von zum Speichern thermischer Energie geeignete Speicherelemente | |
DE2326174C2 (de) | Einschränkung der Oxydation des Einsatzes beim Einschmelzen von Schrott o.dgl | |
DE2309112A1 (de) | Verfahren zur herstellung von reduzierten selbstgegangenen eisenerzgranalien | |
DE1939356A1 (de) | Eisenhaltiges Schmelzgut und Verfahren zu dessen Herstellung | |
DE2438773C3 (de) | Verfahren zum Aufbereiten von Manganerzen | |
DE1918598A1 (de) | Verfahren zum Verfestigen agglomerierter Koerper wie Pellets,Briketts,Stuecken od.dgl.,vorzugsweise aus Erzkonzentrat oder -konzentraten | |
DE2848821A1 (de) | Carbothermisches verfahren, bei dem durch aeussere erhitzung und ausgehend von eisenerz, eisenschwamm erzeugt wird | |
DE3152775C2 (de) | Verfahren zur Erzeugung von Eisenschwamm sowie Ofen zu dessen Durchführung | |
DE2528550B2 (de) | Chromzuschlagstoff und verfahren zu seiner herstellung | |
DE102012005454B4 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von gehärteten Granalien aus eisenhaltigen Partikeln | |
DE2754988A1 (de) | Verfahren zur herstellung von ferrochrom in einem hochofen |