-
Vorrichtung an Offsetdruckmaschinen zum Auswechseln und Anstellen
der unteren Feuchtauftragwalze eines Paares von seitlich am Plattenzylinder angeordneten
Auftragwalzen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Offsetdruckmaschinen zum
Auswechseln und Anstellen der unteren Feuchtauftragwalze eines Paares von seitlich
am Plattenzylinder angeordneten Auftragwalzen mit die untere Auftragwalze tragenden,
um den Reibzylinder schwenkbaren Hebeln und diese Auftragwalze zum Ein- und Ausbau
aufnehmenden Rollschienen.
-
Die Feucht- und Farbauftragwalzen müssen öfters zur Reinigung aus
dem Feucht- bzw. Farbwerk herausgenommen werden. Hierbei ist es erforderlich, daß
der anliegende Reibzylinder bei den bekannten Systemen komplett aus den Maschinenwänden
herausgehoben wird, oder es werden Kupplungen gelöst, die ihn von seinen Achsen
trennen.
-
Es sind Ausführungen bekannt, bei denen das gesamte Feuchtwerk abgeschwenkt
oder abgefahren wird, um zu den Feuchtauftragwalzen zu gelangen.
-
Bekannt sind Ausführungen, bei denen die Bohrungen des Reibzylinders
exzentrisch zur Reibzylinderachse liegen. Diese Bohrungen sind auf Exzenterkörpern
gelagert, welche fest mit der Reibzylinderachse verbunden sind und das gleiche Maß
der Exzentrizität haben wie die Bohrungen des Reibzylinders. Durch eine Verdrehung
des Reibzylinders auf der Achse wird Raum zum Herausnehmen der Wischwalzen bzw.
Farbauftragwalzen geschaffen.
-
Eine andere Ausführung zeigt eine in nach oben offenen Lagerböcken
eingelegte Reibzylinderwelle, die mittels einer Kupplung mit der durch eine Gestellseitenwand
hindurchgeführten Antriebswelle verbunden ist. Die Reibzylinderwelle ist an dem
der Antriebswelle zugewendeten Ende mit einem parallele Kupplungsflächen aufweisenden
Zapfen versehen. Dieser gelangt beim Einlegen zwischen zwei entsprechende Kupplungsflächen
der Mitnehmeransätze an der Antriebswelle. Diese Vorrichtung ermöglicht, daß der
Reibzylinder auf der Welle changiert und die Walzenwelle ortsfest rotiert. Der wesentliche
Mangel liegt darin, daß das Feuchtwasser in den Reibzylinder eindringt und durch
die in der Praxis übliche Ansäuerung des Wassers Korrosion an den Walzenstellen
verursacht.
-
Das Herausnehmen der Reibzylinder erfordert bei diesen bekannten Vorrichtungen
zusätzlich Zeit, und es sind meist zwei Personen dazu notwendig. Durch das Entkuppeln
der Reibzylinder von ihren Antriebsachsen und das Kuppeln beim Wiedereinsetzen ist
außerdem sehr häufig eine kleine Differenz zwischen Reibzylinder und Reibzylinderachsen
festzustellen, so daß die Zylinder einen Schlag aufweisen, der sich nachteilig beim
übertragen des Feuchtfilmes auf die Platte bzw. für seine präzise Einfärbung der
Druckform bemerkbar macht.
-
Mit dem Erfindungsgegenstand ist infolge der offenen Lagerpfannen
in Verbindung mit den schwenkbaren Koppelhebeln von einer Bedienungsperson ein leichter
Ein- und Ausbau durchzuführen, während bei der bekannten Anordnung zum Ausbau zunächst
jeweils eine Lagerschale an den beiden Walzenenden entfernt werden muß.
-
Um die angeführten Mängel zu beseitigen, ergibt sich die Aufgabe,
den Wasserreibzylinder starr verbunden mit seiner Antriebsachse auszuführen und
die Auftragwalzen hinter dem Reibzylinder und den an ihm anliegenden zugehörigen
Walzen herauszuschwenken ohne jegliche Demontage von Walzen oder Zylindern. Dabei
muß die Auswechselung und die Anstellung der Walzen möglich sein, ohne daß der anliegende
Reibzylinder in seiner Lage verändert wird und ein Verschieben des Schaltmechanismus
gleichzeitig eine Anstellung der Auftragwalzen ermöglicht.
-
Erfindungsgemäß wird das Auswechseln und Anstellen der Auftragwalzen
dadurch erreicht, daß an den Enden der um den Reibzylinder schwenkbaren Hebel mittels
Bolzen jeweils ein Ende von Koppelhebeln angelenkt ist, welche in an ihnen gebildeten,
einseitig offenen Lagerpfannen die Auftragwalze aufnehmen, wobei an den anderen
Enden der Koppelhebel die einen Enden von Zugstangen angreifen, deren andere Enden
mit einer Schaltwelle verbunden sind, und an der Schaltwelle Exzenter befestigt
sind, welche die Rollschienen zum Einbau und Ausbau der Auftragwalze heben und senken.
-
Die Grundeinstellung der Auftragwalzen wird nicht verändert, und die
Bolzen als Drehpunkte der als Lagerung der Auftragwalzen dienenden Koppelhebel
müssen
innerhalb des .Winkelbereiches der Achsmitten des Reibzylinders zu den zwei Auftragwalzen
liegen.
-
Der Abstand der Bolzen als Gelenkpunkte vom Reibzylinder ist größer
als der Achsabstand vom Reibzylinder zur Auftragwalze und so gewählt, daß der aneinandergereihte
Mittelpunktverlauf von unterschiedlich verwendbaren Auftragwalzen mit maximal ±
4 mm Abweichung vom Nennmaß einen angenäherten Kreisbogen ergibt, der praktisch
die Bolzen als Gelenkpunkte der Koppelhebel zum Mittelpunkt hat. Die Koppelhebel
mit aufgenommener Walze lassen sich von einer Schaltwelle aus um den Bolzen als
Gelenkpunkt abschwenken, so daß die Auftragwalze bei etwa 80° Schwenkwinkel aus
ihren Lagern auf dafür vorgesehene Rollschienen fällt. Das Einschwenken der Auftragwalzen
erfolgt dadurch, daß die Walze auf die abgesenkten Schienen gelegt wird. Diese werden
durch Verdrehung eines Exzenters durch die Schaltwelle angehoben, so daß die Auftragwalze
in das an den Koppelhebeln vorgesehene Maul rollt; jetzt können die Koppelhebel
mit der Auftragwalze in die Betriebsstellung gegen einstellbare Stellringe geschwenkt
werden.
-
Die Verstellung dieser Stellringe bewirkt eine Drehung der Koppelhebel
um die außerhalb der Achsenprojektion liegenden Bolzen als Gelenkpunkte. Damit ändert
sich der Achsabstand der Auftragwalze zum Reibzylinder, wodurch die Anstellung zu
diesem erreicht wird. Durch Drehung des gesamten Hebelsystems um den Reibzylindermittelpunkt
wird in bekannter Weise die Einstellung zum Plattenzylinder vorgenommen.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar in Anwendung an einem Feuchtwerk. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht
der Abschwenkvorrichtung mit Walzenanstellmechanismen, F i g. 2 eine Draufsicht
der Schaltwelle in Pfeilrichtung A, F i g. 3 einen Schnitt des Reibzylinders und
der Feuchtauftragwalze mit Lagerung nach der Linie I-1 in F i g. 1, F i g. 4 eine
Seitenansicht der Vorrichtung in schematischer Darstellung in angestellter Lage,
F i g. 5 eine Seitenansicht schematisch in abgestellter Lage.
-
In F i g. 1 bis 3 sind mit 1 ein Plattenzylinder, mit 2, 2 a je eine
Feuchtauftragwalze und mit 3 ein Wasserreibzylinder bezeichnet, welcher in bekannter
Weise in Lagerbuchsen 4 aufgenommen wird und eine hin- und hergehende Bewegung ausführt.
-
Auf den am Gestell angeschraubten Lagerbuchsen 4 sind Hebel 5 drehbar
gelagert. Beiderseits vorgesehene gabelförmige Koppelhebel 6, 6 a, die als
Walzenträger dienen, sind mittels Bolzen 7 an den Hebeln 5 angelenkt. Diese Bolzen
7 als Gelenkpunkte liegen auf beiden Seiten oberhalb der Achsenprojektion a, und
somit überschneidet, um einen Gelenkpunkt geschwenkt, die Feuchtauftragwalzenkontur
die Wasserreibzylinderkontur.
-
Federn 8 drücken die Koppelhebel 6, 6 a mit der Feuchtauftragwalze
2 gegen den Wasserreibzylinder 3, wobei die Anstellung der Kraft durch exzentrische
Stellringe 11 mit der Exzentrizität F justierbar ist. Die Kraft zum Halten der Auftragwalze
2 wird eingeleitet an Gelenkpunkten 9; ein Gegenlager bildet eine Schaltwelle 10.
. Eine Führung der Federn 8 ergeben Federstangen 12, an denen Halbschalen 13 befestigt
sind, die lose auf der Schaltwelle 10 aufliegen und so ein leichtes Auswechseln
der Federn 8 gestatten.
-
Die Koppelhebel 6, 6 a stützen sich mit einem dafür an diesen fest
vorgesehenen Nocken 6 b auf den Stellringen 11 ab und bilden auf diese Weise mit
den Hebeln 5 eine kraftschlüssig verbundene Einheit.
-
Dieses Hebelsystem erhält durch die Federkraft ein Drehmoment, welches
die Anpressung der Feuchtauftragwalze 2 am Plattenzylinder 1 bewirkt. Die Anpreßkraft
wird durch eine Stellspindel 14 und einen Gelenkbolzen 15, die einen der Hebel 5
abfangen, auf das entsprechende Maß eingestellt.
-
Um die untere Feuchtauftragwalze 2 abschwenken zu können, ist eine
Schaltwelle 10 quer durch die Maschine und auf einer Seite durch den öldichten Raum
geführt. Auf ihrem Ende trägt sie einen Be-'dienungshebel16. Abgedichtet ist die
Welle durch einen Dichtring 17.
-
Die Schaltwelle 10 ist mit Schaltklauen 18 fest verbunden, die bei
einer Verdrehung in Richtung b die lose angebrachten Hebel 19 über Anschlagstifte
20 mitnehmen. An Bolzen 21 angelenkte Zugstangen 22 bewegen über Bolzen 23 die Koppelhebel
6, 6 a nach der Leerschaltzeit, bedingt durch das Langloch, im entgegengesetzten
Drehsinn, zur Drehbewegung der Schaltwelle 10 bzw. des Bedienungshebels 16.
-
Wenn der rechte Rand des Langloches der Zug. Stange 22 beim Verschwenken
des Hebels 19 mittels der Schaltwelle 10 den Bolzen 23 der Koppelhebel 6, 6 a erreicht,
werden die Koppelhebel 6, 6 a im Uhrzeigersinn verschwenkt, wodurch die untere Auftragwalze
2 nach unten sowohl vom Plattenzylinder 1
als auch vom Wasserreibzylinder
3 abgeschwenkt wird. Die offenen Lagerschalen von Koppelhebel 6,
6 a sind
nach ihrer Verschwenkung nach der Seite hin offen und geben die Feuchtauftragwalze
2 frei, so daß sie aus den offenen Lagerschalen auf die Rollschienen 24 fällt. Nach
erfolgtem Abschwenken der Koppelhebel 6, 6 a drückt die Feder 8 die Koppelhebel
in ihre Endlage am anderen Rand des Langloches. Hierdurch wird eine Lagensicherung
der Koppelhebel in, der Ausbaustellung erreicht. Beim Einschwenken der Feuchtauftragwalze
Z wird diese auf die abgesenkten Rollschienen 24 gelegt. Bei einer Bewegung an dem
Schalthebel 16 in der Richtung c drehen sich Schaltklauen 18 über den Weg t leer,
weil sie sich vom Stift 20 wegbewegen. Es werden nun die Exzenter 26 verdreht und
damit die Roll.. schienen 24 angehoben. Die Feuchtauftragwalze 2 rollt in die Lagerschalen
der Koppelhebel 6, 6 a. Durch ein weiteres Drehen an der Schaltwelle 10
werden
die Koppelhebel 6, 6 a mit der Feuchtauftragwalze 2 in die Betriebsstellung geschwenkt.