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Einrichtung an einer Rotationsdruckmaschine zum Schrägstellen der
Achse des Formzylinders gegenüber derjenigen des mit ihm zusammenwirkenden Druckwerkzylinders
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung an einer Rotationsdruckmaschine
zum Schrägstellen der Achse des Formzylinders gegenüber derjenigen des mit ihm zusammenwirkenden
Druckwerkzylinders, z. B. Gummizylinders, durch Verstellen der Lager des Formzylinders.
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Bei dem Lithographie- oder Offsetdruck enthält jedes der Druckwalzenpaare
gewöhnlich einen Formzylinder und einen Druckzylinder, zwischen denen die zu bedruckenden
Blätter oder Papierbahnen hindurchlaufen. In gewissen Doppeldruckpressen, insbesondere
von der zum Drucken von der Rolle bestimmten Art, können zwei Offset-Druckzylinder
in rollender Berührung stehen, um beide Seiten der zwischen ihnen durchlaufenden
Papierbahn zu bedrukken, wobei jeder Zylinder als Druckzylinder für den anderen
wirkt. Jeder Druckzylinder rotiert in Oberflächenberührung mit einem Formzylinder,
von dem er einen Farbabzug des Drucksatzes oder der bildlichen Darstellung übernimmt,
um diesen Abzug seinerseits auf das Papier zu übertragen.
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Die Lithographie- oder Offsetplatte ist verhältnismäßig dünn und wird
um den Formzylinder gewickelt, nachdem ihre am Stirnende und am Hinterende liegenden
Teile winklig gegenüber dem das Druckbild tragenden Hauptteil der Platte abgebogen
wurden. Diese abgewinkelten Enden werden von geeigneten, in die Oberfläche des eigentlichen
Zylinders eingelassenen Greifmitteln erfaßt.
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Eine Möglichkeit, das richtige Biegen der Platten für deren genaues
Ausrichten und Einlegen zu sichern, ist Gegenstand des deutschen Patents 1
196 213. Können jedoch solche Präzisionsmethoden nicht angewendet werden,
dann besteht die Gefahr, daß die Plattenenden nicht rechtwinklig zu den Seitenkanten
abgebogen sind und die Druckbilder auf den Platten verkantet oder nicht ausgerichtet
sind.
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Schon eine geringfügige Fehlausrichtung kann ernste Folgen haben,
und sie wird häufig erst bemerkt, wenn die Platte auf den Formzylinder aufgelegt
ist und der Druck begonnen hat. Bei Mehrfachdrucken und insbesondere bei Farbendruck
verursacht eine Fehlausrichtung falsche Registerhaltung zwischen aufeinanderfolgend
gedruckten Teilbildern.
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Es sind bereits Einrichtungen an einer Rotationsdruckmaschine bekannt,
die -das Schrägstellen der Achse des Formzylinders gegenüber der Achse des mit ihm
zusammenwirkenden Druckzylinders durch Verstellen der Lager des Formzylinders ermöglichen.
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Bei diesen bekannten Einrichtungen ist der Formzylinder zum Druckzylinder
derart einstellbar angeordnet, daß die Formzylinderachse mit der Achse des Druckzylinders
gekreuzt werden kann. Eine Vorrichtung zur Kreuzung der Formzylinderachse ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Formzylinderlager oder entsprechend andere Tragmittel der
Formzylinderachse in senkrechter, senkrechter und waagerechter und waagerechter
Richtung gleichzeitig zur Kreuzung der Formzylinderachse mit der des Druckzylinders
einstellbar ist.
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Es ist des weiteren bekannt, zur Einstellung der Zylinder quer zur
Achsenrichtung Lagerbohrungen exzentrisch in Lagerbuchsen anzuordnen. Dabei kann
zur Einstellung der Zylinder in Umfangsrichtung an einem an der Stirnseite des Zylinders
angeordneten Zahnrad ein Schneckentrieb angeordnet sein, mit dessen Hilfe ein Ritzel
verdreht werden kann, das mit einem an dem Zylinder angeordneten Zahnsegment kämmend
eingreift.
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Diesen bekannten Einrichtungen zum Verstellen der Achse des Formzylinders
gegenüber derjenigen des Druckzylinders haften verschiedene Nachteile an, die beispielsweise
darin bestehen, daß derartige Einrichtungen noch zu aufwendige Vorrichtungen erforderlich
machen.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, neue bzw. bessere Möglichkeiten
zum Berichtigen der Fehlausrichtung von Platten aufzuzeigen und die Mängel der
bisher
bekannten Vorrichtungen zu vermeiden. Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, die
gesamte Verstellvorrichtung zu vereinfachen, indem nur eines der beiden Formzylinderlager
verstellbar gestaltet ist.
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Somit besteht die Lösung dieser Aufgabe erfindungsgemäß darin, daß
ein Lager jedes Formzylinders in an sich bekannter Weise mittels zweier ineinanderliegender
Exzenter vorzugsweise parallel zur gemeinsamen Tangentialebene des Formzylinders
und des Druckzylinders verstellbar ist, wobei ein die Exzenter gegeneinander verdrehende
Getriebe mechanisch über ein zweites Getriebe so mit einer oder mehreren Hilfswalzen
gekuppelt ist, daß die Hilfswalzen, die in rollender Berührung mit dem Formzylinder
stehen, der Schrägverstellung desselben folgen, so daß der Kontakt zwischen diesen
Hilfswalzen und dem Formzylinder ständig aufrechterhalten bleibt.
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Die Winkeleinstellung der Zylinder geschieht durch Verschieben der
Lagerstelle an einem Ende des Formzylinders um die gegenüberliegende Lagerstelle
als Mittelpunkt und in einer Richtung, die senkrecht zu einer durch die normalen
Achsen beider Zylinder gelegten Ebene liegt.
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Die größte für den Ausgleich der gewöhnlich möglichen Fehler der Plattenausrichtung
und der Registerlager erforderliche Winkelverstellung liegt innerhalb der Grenzen,
die mit Rücksicht auf die Lagerung und die Aufrechterhaltung der rollenden Druckberührung
zwischen dem Druckwalzenpaar zulässig sind.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung liegt darin, daß die Achse einer
Schnecke des die Exzenter gegeneinander verstellenden Getriebes so geneigt ist,
daß die Schneckengänge an der Eingriffsstelle tangential zur Längsrichtung des Formzylinders
liegen und dessen Längsverschiebung nicht behindern.
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Es ist für die Erfindung noch von Bedeutung, daß die Hilfswalze an
zum Ein- und Ausrücken schwenkbaren Armen oder Aufhängungen gelagert ist, die in
Abhängigkeit von der Schrägstellung des Formzylinders mittels eines seine Verstelleinrichtung
mit der einen Aufhängung verbindenden Nachstellgestänges gegeneinander so geschwenkt
werden können, daß das eine Lager der Hilfswalze der Formzylinderachse genähert
oder von ihr entfernt wird, um die gleichmäßige Rollberührung zwischen Hilfswalze
und Formzylinder aufrechtzuerhalten.
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Es soll noch Erwähnung finden, daß beim Steindruck und Offsetdruck
der Formzylinder von einer Vielzahl von Walzen umgeben wird, zu denen das Farbwerk
und das Feuchtwerk gehören. Bei einer ; gebräuchlichen Einrichtung sind drei Farbwalzen
vorhanden, die aber in diesem Fall annähernd in einer zur gemeinsamen Achsenebene
des Platten- und des Druckzylinders senkrechten Richtung oder, mit anderen Worten,
in der Richtung der vorgeschlagenen ; Verschiebung oder Schrägstellung des Plattenzylinders
aufeinanderfolgen; es ist daher nur eine unbedeutende Beeinflussung dieser Farbwalzen
zu erwarten. Andererseits erfolgt die gewünschte Verschiebung mehr in Richtung auf
die Stellungen der Feuchtwalzen hin, und es muß für eine entsprechende Verstellung
der den verschiebbaren Enden des Plattenzylinders benachbarten Enden dieser Feuchtwalzen
gesorgt werden.
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Durch die erfindungsgemäße Maßnahme, die Achse der Verstellschnecke
so zu neigen, daß die Schneckengänge an der Eingriffsstelle tangential zur Längsrichtung
des Formzylinders liegen, wird die Formzylinderverschiebung gleichzeitig mit der
Schrägung der Formzylinderachse ermöglicht.
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Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist deren Funktionsfähigkeit
und genau arbeitende Konstruktion.
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Die Zeichnungen zeigen eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung,
und es bedeutet F i g. 1 eine Teilansicht einer erfindungsgemäßen Druckpresse im
Seitenriß, F i g. 2 ist eine ähnliche Ansicht, aber von einer etwas innerhalb des
Pressenrahmens liegenden Stelle aus gesehen, entsprechend der Linie 2-2 von F i
g. 3 der Zeichnung, F i g. 3 ist eine Ansicht im senkrechten Schnitt, etwa nach
der Linie 3-3 von F i g. 1, F i g. 4 ist eine Teilschnittansicht des Formwalzenmechanismus
der Presse nach der Linie 4-4 von F i g. 2, F i g. 5 ist eine Schnittansicht desselben
Teils, aber im wesentlichen unter rechtem Winkel zu F i g. 2 nach der Linie 5-5
von F i g. 2, F i g. 6 und 7 sind schematische Ansichten von Betriebsstellungen,
ungefähr ähnlich dem unteren linken Teil von F i g. 2, wobei gewisse Formwalzen
in und außer Betrieb gezeigt sind, F i g. 8 ist eine Aufrißteilansicht des Ausgleichsmechanismus,
gesehen von der Linie 8-8 von F i g. 1, F i g. 9 ist eine Aufrißteilansicht des
Verkantmechanismus für den Plattenzylinder, gesehen von der Linie 9-9 von F i g.
1, F i g. 10 ist ein Teilschnitt nach der Linie 1.0-10 von F i g. 3 durch eine der
Lagerstellen des Plattenzylinders, F i g. 11 ist eine Schnittansicht annähernd nach
der Linie 11-11 von F i g. 1, d. h. in einer Ebene senkrecht zu der den normalen
Achsen des Platten-und Druckzylinders gemeinsamen Ebene, F i g. 12 ist ein Teilschnitt,
gesehen von der Linie 12-12 von F i g. 1, F i g. 13 ist ein Aufrißteilschnitt des
Ausrückgestänges der Formwalzen.
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Bei der Verfolgung des grundsätzlichen Aufbaues der als Beispiel für
die Erfindung gewählten Plattenzylinderanordnung in der Presse wird zweckmäßig mit
der Betrachtung der F i g. 3 und 11 begonnen, welche zeigen, wie der Plattenzylinder
und die zugehörigen Walzen die Presse von einer Seite zur anderen überspannen; zugleich
sind die Lager- und Einstellmittel des Plattenzylinders und der Walzen an Hand der
F i g. 1 und 2 zu betrachten, welche den auf der linken Seite der F i g. 3 und 11
gelegenen Seitenrahmen von außen bzw. innen zeigen.
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Der in F i g. 3 und 11 dargestellte Seitenrahmen ist mit 10 bezeichnet
und sei hier als der näherliegende Seitenrahmen bezeichnet, während der rechte oder
entfernte Seitenrahmen mit 12 bezeichnet ist. In einer Bohrung 13 des Seitenrahmens
12 ist eine Lagerbuchse 15 befestigt, in der ein Wälzlager 16 angebracht ist. Die
Lagerkonstruktion ist vorzugsweise die eines Rollenlagers mit inneren Laufringen
17 und äußeren Laufringen 18, zwischen denen die Lagerrollen 19 eingeschlossen sind.
An den Lagern selbst ist kein neues Merkmal; sie sind auf dem offenen Markt käuflich
und von einer allgemein bekannten Art, die eine leichte Winkelbewegung der von ihnen
umschlossenen Welle zuläßt, ohne daß deren genaue und richtige Drehlagerung gestört
wird. Das Lager 16 dient zur Unterstützung des verjüngten Zapfenteils
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der Welle 21 des Plattenzylinders, der seinerseits mit 25 bezeichnet ist. Auf einer
weiteren Verlängerung 26 der Welle ist ein Antriebszahnrad 28 bei 29 aufgekeilt,
und die Buchse 15 kann mit einem Abschlußring 30 versehen sein, der eine Staubdichtung
für das Lager bildet.
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Der näherliegende Seitenrahmen 10 ist mit einer Bohrung 35, ähnlich
der Bohrung 13 im Rahmen 12,
versehen, und in der Bohrung 35 ist der Hülsenteil
36 befestigt; dieser hat eine zur Achse des Plattenzylinders zentrische zylindrische
Außenfläche, aber eine exzentrische zylindrische Innenfläche. Die Exzentrizität
dieser Hülse ist am deutlichsten in F i g. 10 der Zeichnung dargestellt.
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Innerhalb der exzentrischen Innenseite der Hülse 36 ist unter Drehung
einstellbar das exzentrische Lagergehäuse 38 gelagert. Lagerkonstruktionen 16, die
von gleicher Bauart sein können wie die ähnlich bezeichneten an der entfernten Pressenseite,
sind im Inneren des Lagergehäuses 38 angeschlossen, und diese Lager dienen zum Tragen
des Zapfenteils 39 der Welle 21 des Plattenzylinders 25. Die äußeren Laufringe 18
der Lagerkonstruktion 16 an diesem Pressenende sind in ihrer Lage mittels der Haltekappe
40 festgeklemmt, die am äußeren Teil des Lagergehäuses 38 mittels der Bolzen oder
Schrauben 42 befestigt ist. Ein nach innen vorspringender Kragen 43 stößt an den
Laufring 18 an.
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Die exzentrische Hülse 36 ist fest angeordnet, wobei ihr dickster
und ihr dünnster Teil in der in F i g. 1 und 10 bei X angedeuteten gemeinsamen Ebene
der normalen Achsen des Plattenzylinders 25 und des Gummizylinders 50 ausgerichtet
sind; der dünnere Teil der exzentrischen Hülse 36 ist dem Gummizylinder 50 zunächst
angeordnet. Dementsprechend ist das exzentrische Lagergehäuse 38 anfangs und gewöhnlich
so gelagert, daß seine größte und seine kleinste Exzentrizität in der Ebene X ausgerichtet
sind, jedoch seine dickere Seite gegen den Druckzylinder hin liegt. Wie ersichtlich,
heben sich in dieser Anfangslage die Exzentrizitäten der Hülse 36 und des Lagergehäuses
38 auf, und die Zylinderwelle 21 und der Plattenzylinder 25 befinden sich in normal
zentrierter Stellung.
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Nun ist sehr klar erkennbar, daß bei kleiner Drehung des Zylinderlagergehäuses
38 aus dieser Anfangsstellung in jeder Richtung die Zylinderachse nächst dem Seitenrahmen
10 aus der Ebene X des Parallelismus mit dem Druckzylinder herausgekippt wird. Diese
Verschiebung liegt in der Richtung längs der in F i g. 10 der Zeichnung gezeigten
Linie a-b, die Qenau betrachtet ein Kreisbogenelement bildet, und ist schematisch
in etwas übertriebenem Maß durch die Marken c und d bezeichnet. Diese Abweichung
ist auch in F i g. 11 durch die gegeneinander verschobenen Achsen e und f angedeutet,
die gegenüber der normalen Achse ö des Plattenzylinders im Winkel versetzt sind.
Selbstverständlich befindet sich der Mittelpunkt dieser Verdrehung annähernd im
Mittelpunkt h der rechten Lagerkonstruktion 16, wie in F i g. 1 dargestellt.
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Es wurde durch Versuche festgestellt, daß eine zum Ausgleich des üblichen,
bei maschineller Serienherstellung der Platten anzutreffenden Betrages von Verkantung
oder Falschausrichtung genügende Abweichung des Plattenzylinders in der einen oder
anderen Richtung von seiner normalen parallelen Achse ohne Beeinträchtigung des
richtigen Bildübertragungskontakts zwischen dem Plattenzylinder und dem Gummizylinder
und ohne Störung der richtigen Lagerfunktion der Rollenlagerkonstruktionen 16 erreicht
werden kann.
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Die Mittel zu dem eben beschriebenen Versetzen der Plattenzylinderachse
werden nunmehr in der F i g. 1, 3, 9, 11 und 12 an Hand der Zeichnung erläutert.
Ein Zahnsegment 45 ist bei 46 an die Einstellkappe 40 angeschraubt, und mit seinen
Zähnen stehen die Gänge der Schnecke 52 im Eingriff. Die Schnecke 52 ist mittels
Stiftes mit der Schneckenwelle 54 verbunden, und diese ist in der Konsole
55 gelagert, die ihrerseits im Pressenrahmen 10 mittels der Befestigungsmittel 56
befestigt ist. Am oberen Ende der Schneckenwelle 54 ist ein sechskantiger Kopfteil
oder eine Mutter 58 befestigt, so daß ein Schraubenschlüssel oder ein anderes geeignetes
Werkzeug an ihm angesetzt werden kann, um die Schnecke 52 zu drehen und so die Kappe
40 um einen gewünschten Winkel zu verstellen. Aus F i g. 9 kann sehr deutlich ersehen
werden, daß durch die Gestaltung der Konsole 55 die Achse der Schneckenwelle 54
in einem Winkel zur Ebene des Pressenrahmens 10 angeordnet ist. Dadurch wird die
Schraubensteigung der Schnecke 52 in die Richtung der Zähne des Zahnsegments 45
gebracht, so daß dieses sich in der Achsenrichtung des Plattenzylinders seitlich
bewegen kann, um eine seitliche Registerbewegung des letzteren zu ermöglichen.
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Diese seitliche Registereinstellung wird mittels der folgenden Vorrichtungen
durchgeführt. Der nach außen ragende Endteil des Lagergehäuses 38 ist außen mit
ziemlich großen Schraubengängen 60 versehen, und mit diesen stehen die Gänge einer
großen Ringmutter 62 im Eingriff, die an ihrem äußeren Umfang mit Stirnradzähnen
63 ausgestattet ist. Eine bei 65 in F i g. 1 dargestellte Einstellwelle trägt an
ihrem Ende ein Ritzel 66, das mit den Zähnen 63 der Mutter 62 im Eingriff steht;
es ist leicht zu sehen, daß eine Verdrehung dieser Einstellwelle 65 die Mutter 62
zu einer Drehung veranlaßt, wobei sie im Schraubeneingriff mit dem Lagergehäuse
38 steht. Die Mutter 62 ist an axialer Bewegung durch den Abdeckteil 68 gehindert,
der sich genügend weit im Bogen erstreckt, um die Mutter 62 richtig festzuhalten.
Wie man sieht, kann durch Drehen der Mutter 62 das Lagergehäuse 38 in Achsrichtung
des Zylinders eingestellt werden, um ihm eine seitliche Registerbewegung zu erteilen.
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Wie vorhin erwähnt, werden die Farbwalzen, die gewöhnlich mit der
Platte auf dem Plattenzylinder zum Einfärben des Druckbildes in Berührung stehen,
durch das oben beschriebene Verkanten des Plattenzylinders nur wenig beeinflußt,
wenigstens nicht in der als Beispiel in der gegenwärtigen Erfindung benutzten Presse.
Dagegen werden die Feuchtwalzen von dieser verkantenden Einstellung des Plattenzylinders
ernster betroffen. Wenn der Zylinder in einer Richtung bewegt wird, so bewegt er
sich von den Feuchtwalzen weg, während Bewegung in der anderen Richtung den Zylinder
an diese Walzen anpreßt.
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Selbstverständlich ist die vorgeschlagene Ausgleichseinstellung, die
nach der Erfindung an diesen Hilfswalzen angewendet werden kann, je nach der baulichen
Anordnung des Hilfswalzensystems in bezug auf die Richtung der Verkantung des Plattenzylinders
entweder auf die Farbwalzen oder auf die Feuchtwalzen anwendbar.
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Eine Art der Anordnung und Betriebsweise der Farbwalzen und Feuchtwalzen
einer Lithographen-oder
Offsetpresse dieser Art ist am besten in
F i g. 2, 3, 6 und 7 dargestellt, während gewisse Einzelheiten der Einstellung und
Arbeitsweise durch die F i g. 1, 4, 5 und 8 abgebildet sind. Die Farbwalzen sind
bei 70, 71 und 72 gezeigt. Die Wellen 73 dieser Farbwalzen sind mit ihren Endzapfen
in Wälzlagerungen 75 gelagert, die in den schwenkbaren Aufhängungen 78 mit Hilfe
der Klemmen 79, nach deren geeigneter Einstellung mittels der Schrauben 76, gehalten
werden. Die Aufhängungen 78 haben allgemein die gleiche Konstruktion, und zwei dieser
Hänger sind auf Zapfen 80 einer Farbwalze 82 schwenkbar. Der dritte Hänger 78 an
der rechten Seite der Walze 82 wird von dem Zapfen 83 der Farbwalze 84 geschwenkt;
diese Farbwerkswalzen werden von herkömmlichen Mitteln in üblicher Weise angetrieben.
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Es sind zwei Feuchtwalzen 90 und 91 vorhanden, wie im unteren linken
Teil der Fig. 2 zu sehen; sie sind mit ihren Achsen 92 in den Lagerblöcken 93 gelagert,
die in Ausnehmungen der Hänger 95 z. B. mittels Klemmen 96 nach geeigneter Einstellung
mittels der Schrauben 94 und 97 befestigt sind. Die Hänger 95 sind auf der Welle
98 der Feuchtwalze 99 schwenkbar.
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Aus F i g. 2 ist zu entnehmen, daß eine Verstellung der Achse des
Plattenzylinders 25 in der einen oder anderen Richtung längs der Linie a-b die richtige
Rollberührung mit den Farbwalzen 70, 71 und 72 nicht ernstlich beeinflußt, da diese
Rollen annähernd in der allgemeinen Richtung der Linie a-b aufeinanderfolgen. Hingegen
müssen die Feuchtwalzen 90 und 91 entsprechend nachgestellt werden, wenn vom Verkanten
oder Schrägstellen des Plattenzylinders Gebrauch gemacht wird.
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Vor Beschreibung der Mittel zum Ausgleich des Einflusses auf die Feuchtwalzen
sollen zweckmäßig die üblichen Mittel zum Ein- und Ausrücken der Farbwalzen und
Feuchtwalzen in und außer Arbeitsberührung mit dem Plattenzylinder beschrieben werden.
Zum Verständnis dieser Merkmale wird besonders auf die F i g. 1, 2, 3, 6 und 7 Bezug
genommen.
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Sowohl die normale Lagerbuchse oder das Lagergehäuse 15 im Seitenrahmen
12 als auch die exzentrische Lagerbuchse 36 im Seitenrahmen 10 sind mit ringförmigen,
kragenartigen Verlängerungen 100 innerhalb der Lager 16 versehen. Diese Kragen
sind in geeigneter Weise genutet, um die einstellbaren Stirnradsegmente oder gekrümmten
Zahnstangen 101 und 102 festzuhalten.
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Aus jedem der Hängerkörper 95 an den Feuchtwalzen 90 und 91 ragt gegen
den Seitenrahmen 10 der Presse der frei drehbare, mit einem Kopf versehene Stift
105. In einer Öffnung 107 im benachbarten Teil jenes Seitenrahmens
ist der Schaft 108 des Ritzels 110 drehbar gelagert, das mit der einstellbaren Bogenverzahnung
101 im Eingriff steht. In einer exzentrisch angebrachten Bohrung des Ritzels
110 ist ein mit einem Kopf versehener Stift 112 drehbar. In den Köpfen der
Stifte 105 bzw.112 sind Queröffnungen mit entgegengesetzten Gewindegängen vorgesehen,
und eine Verbindungsstange 115 mit Rechts- und Linksgewinde an ihren beiden Enden
ist durch die öffnungen der Stifte oder Bolzen 105 und 112 geschraubt. Ein Ende
der Stange 115 hat bei 116 einen Vierkant, um mittels eines Schraubenschlüssels
oder eines anderen geeigneten Werkzeugs verstellt werden zu können. Es ist leicht
einzusehen, daß bei einer bestimmten Stellung des Ritzels 110 ein Verdrehen
der Verbindungsstange 115 die Feuchtwalze gegen den Plattenzylinder oder von ihm
weg schwenkt, um den richtigen Auflagedruck herzustellen. Dies wird aus den etwas
schematischen Darstellungen in F i g. 4, 6 und 7 deutlich.
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Die gleichen Einstellmaßnahmen werden in Verbindung mit den Farbwalzen
70, 71 und 72 verwendet, und dieselben Bezugszeichen gelten für diese Einzelheiten.
Jedoch sind die auf den Achsstummeln 108 im Fall der Farbwalzen gelagerten Ritzel
110 im Eingriff mit dem Zahnsegment 102, während die Ritzel 110 für die Feuchtwalzen
im Eingriff mit dem Zahnsegment 101 stehen.
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Es ist aus den schematischen Darstellungen in F i g. 6 und 7 leicht
erkennbar, daß eine Drehung der Ritzel 110 mittels der Bogenbewegung des Zahnsegments
101 aus der in F i g. 6 gezeigten Stellung in die in F i g. 7 gezeigte die
Drehung des Bolzens 112 um die Achse des Ritzels 110 bewirkt, und es werden so die
Hängerkörper 95 der Feuchtwalzen mittels der Verbindungsstange 115 in eine Lage
verstellt, in der die Walzen 90 und 91 sich vom Plattenzylinder 25 fortbewegen.
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Nunmehr wird die Betätigung der Bogenverzahnungen 101 und
102 beschrieben. Nahe der rechten Seite von F i g. 1 ist ein längliches Verbindungsglied
120 dargestellt, dessen unteres Ende mit einem geeigneten Ausrückmechanismus verbunden
ist, der bei Pressen dieser Art gebräuchlich und von üblicher Konstruktion ist,
die nicht beschrieben werden muß. Das obere Ende der Ausrückstange 120 ist
gelenkig bei 121 mit einem Kurbelarm 122 verbunden, der von einer drehbar in einem
der Seitenrahmen gelagerten Welle 125 getragen wird. An einer geeigneten Stelle
ihrer Länge trägt die Welle 125 ein Stirnzahnrad 127, das ein Zwischenrad 128 treibt,
welches seinerseits mit einem Zahnrad 129 auf einer ebenfalls in den Rahmenteilen
der Presse gelagerten Welle 130 im Eingriff steht. Ein Kurbelarm 132 ist auf der
Welle 130 befestigt und mittels einer Kuppelstange 133 mit einem Kurbelarm 134 verbunden,
der auf einer Achse 135 an einem Zwischenpunkt derselben gelagert ist und an seinem
anderen Ende ein Zahnsegment 136 trägt. Dieses Segment 136 steht mit den Zähnen
der Einstellverzahnung 102 im Eingriff. Zu dem ähnlichen Übertragungsmechanismus
für das Ausrücken der Feuchtwalzen 90 und 91 muß noch erklärt werden, daß
diese Walzen an der einen Seite der Presse nahe dem Seitenrahmen 12 sich
von dem entsprechenden Mechanismus auf der anderen Pressenseite innerhalb des Seitenrahmens
10 unterscheiden. F i g. 2 stellt einen Teil des Verbindungsmechanismus für
die zuletzt erwähnte Seite der Einrichtung dar, und die Teilansicht in F i g. 13
zeigt die entsprechenden Elemente an der entfernten Pressenseite nahe dem Rahmen
12. Gerade innerhalb der beiden Pressenrahmen trägt die Welle 125 eine darauf starr
befestigte Kurbel 140, von der eine Verbindungsstange 141 herabhängt; im Fall des
neben dem Pressenrahmen 12 liegenden Mechanismus (F i g.13) ist das untere Ende
der Stange 141 mit einem Arm 142 eines Winkelhebels 143 verbunden, der von einem
am Pressenrahmen angebrachten Achsstummel 145 getragen wird, und ein anderer Arm
144 ist gelenkig mit einer Stange 147 verbunden, die ihrerseits bei 148 an die bogenförmige
Einstellverzahnung 101 für die Feuchtwalzen angelenkt ist.
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F i g. 2 und die rechte Seite der F i g. 8 zeigen die abweichende
Anordnung dieses Mechanismus, die
neben dem Pressenseitenrahmen
10 vorgesehen ist. Die gleichen Bezugszeichen sind an den Verbindungsgliedern
benutzt, aber die Lagerung für den Winkelhebel 143 weicht bei dieser Verstelleinrichtung
für die Feuchtwalzen an derjenigen Pressenseite ab, wo die stärkste Verschiebung
der Plattenzylinderachse auftritt. Hier ist die Gelenkachse 145 durch einen den
Rahmen 10 durchdringenden Wellenstummel 155 mit einem gerade innerhalb des Rahmens
liegenden Exzenterteil oder Kurbelteil 156 ersetzt. Der Winkelhebel 143 wird so
drehbar von dem Kurbelteil 156
der Welle 155 getragen.
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An den Verbindungen zwischen der Ausrückstange 120 und den so angeordneten
Zahnsegmenten 101 und 102 ist leicht zu erkennen, daß eine Aufwärtsbewegung
der Ausrückstange 120 die Kurbel 140
entgegen dem Uhrzeigersinn dreht
und daß durch die herabhängende Stange 141 auch der Winkelhebel 143 in diesem Sinn
gedreht wird. Dadurch bewegt sich die Stange 147 nach rechts - wie in F i g. 2 gesehen
-, und sie nimmt den Zahnbogen 101 nach rechts mit, wobei die Feuchtwalzen
aus der in F i g. 6 gezeigten Auflagestellung in die abgehobene Stellung der F i
g. 7 ausgerückt werden.
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In ähnlicher Weise veranlaßt die dem Uhrzeigersinn entgegengesetzte
Drehung der Welle 125 über die Verzahnung 127 bis 129 eine ebensolche Drehung der
Kurbel 132, wobei die Stange 133 angehoben und der Hebel 134 entgegen dem Uhrzeiger
gedreht werden und das die Farbwalzen steuernde Zahnsegment 102 in F i g. 2 nach
rechts bewegt wird; dabei werden die Farbwalzen ganz in derselben Weise ausgerückt,
wie es für die Feuchtwalzen beschrieben wurde.
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Nun soll besonders an Hand der F i g. 1, 8 und 12 die Abwandlung beschrieben
werden, die zur Einstellung der näher liegenden Enden der Feuchtwalzen 90 und 91
nahe dem Seitenrahmen 10 für die Kompensation der Schrägstellung des Plattenzylinders
vorgesehen ist.
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Es sei daran erinnert, daß die Schrägstellung des Plattenzylinders
durch Drehen der Schneckenwelle 54 erfolgt, wobei das an der Einstellkappe
40 befestigte Zahnsegment 45 durch die mit ihm im Eingriff stehende Schnecke
52 zur Drehung veranlaßt wird und dabei das exzentrische Lagergehäuse 38 innerhalb
der exzentrischen Hülse 35 verdreht und so die Achse des Plattenzylinders im gewünschten
Maß verlagert, um die Falschausrichtung der Platte auf diesem Zylinder zu kompensieren.
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An einer Umfangsstelle 160 der Einstellkappe oder -platte
40 ist die längliche Verbindungsstange 162 angelenkt, die natürlich außerhalb
des Rahmens 10 liegt und bis zu dem das Ausrücken der Feuchtwalzen steuernden Winkelhebel
143 reicht.
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Die Welle 155, auf deren exzentrisch abgesetztem Teil 156 der Winkelhebel
143 sitzt, ragt aus dem Pressenrahmen 10 hinaus und trägt an ihrem äußeren
Ende einen Kurbelarm 165, bestehend aus einem bei 167 mit der Welle 155 verstifteten
Block 166 und einer bei 169 an den Block 166 angeschweißten Verlängerungsplatte
168. Die nach abwärts ragende Platte 168 ist mit einem Langschlitz
170 versehen, in dem ein Zapfen 172 einstellbar angebracht ist. Die Verbindungsstange
162 ist an den Zapfen 172 in geeigneter Weise angelenkt, und der Zapfen ist längs
des Schlitzes mittels der Einstellschraube 175 verstellbar. Hieraus geht hervor,
daß bei jeder Verdrehung der Kappe 40 für die Schrägstellung des Plattenzylinders
die Stange 162 in der entsprechenden Richtung bewegt wird und ihrerseits die Welle
155 im Rahmen 10 in einem durch die Verstellung der Schraube 175 vorausbestimmten
Maß dreht. Diese Schraube schwenkt den exzentrischen Teil 156 der Welle 155 hinreichend,
daß der Winkelhebel 143 verschoben wird und so die Stange 147 bewegt, die das Segment
101 dreht und die Feuchtwalzen 90 und 91 gegen den Plattenzylinder hin oder von
ihm weg -bewegt, je nachdem, in welcher Richtung dieser Zylinder schräg gestellt
wurde.
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Es ist weiter klar, daß diese Einstellung der Feuchtwalzen zur Anpassung
an die Schrägstellung oder Verschiebung des Plattenzylinders ohne Eingriff in den
Ausrückmechanismus dieser Hilfswalzen erfolgt.