DE1259287B - Verfahren zum gleichmaessigen Faerben von Wolle und Wolle enthaltenden Fasermischungen - Google Patents

Verfahren zum gleichmaessigen Faerben von Wolle und Wolle enthaltenden Fasermischungen

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DE1259287B DEB71561A DEB0071561A DE1259287B DE 1259287 B DE1259287 B DE 1259287B DE B71561 A DEB71561 A DE B71561A DE B0071561 A DEB0071561 A DE B0071561A DE 1259287 B DE1259287 B DE 1259287B
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
D 06 ρ
Deutsche KL: 8 m -1/03
1 259 287.
B 71561 rVc/8m
19. April 1963
25. Januar 1968
Es ist bekannt, daß die Affinität von Wollfasern für Farbstoffe stark von der Provenienz der Wolle und ihrer Vorgeschichte abhängig ist. So haben beispielsweise Wollfasern, die teilweise stärkerer Belichtung ausgesetzt gewesen sind, in ihren belichteten und unbelichteten Teilen ein unterschiedliches Aufnahmevermögen für Farbstoffe. Daher kann man Wolle nicht ohne weiteres gleichmäßig und typgerecht färben. Es ist zwar bekannt, beim Färben von Wolle und Wolle enthaltenden Fasermischungen Egalisiermittel mitzuverwenden, doch reicht deren Wirksamkeit vor allem dann nicht aus, wenn sehr unterschiedliche Wollqualitäten in dem zu färbenden Gut gemischt vorhanden sind.
Es ist weiterhin bekannt, Wolle zur Verringerung ihrer Krumpf- und Filzneigung mit Chlor oder chlorabgebenden Mitteln zu behandeln. Man hat jedoch die Erfahrung machen müssen, daß die üblichen Chlorierungsverfahren, vor allem die am weitesten verbreiteten Verfahren unter Verwendung von Chlorwasser oder Alkalihypochloritlösungen, der Wolle sehr ungleichmäßige färberische Eigenschaften verleihen.
Es wurde nun gefunden, daß man die genannten Schwierigkeiten überwinden und Wolle und Wolle enthaltende Fasermischungen außergewöhnlich gleichmäßig färben kann, wenn man das Färbegut mit einem wäßrigen Bade behandelt, das Chlorierungsprodukte der Cyanursäure und bzw. oder ihre Salze enthält, nach der Chlorierung dem Bad gegebenenfalls ein Entchlorungsmittel zusetzt und dann das Gut in demselben Bad in an sich bekannter Weise färbt.
Als Färbegut kommen textile Gebilde, wie Fasern, Garne, Kammzüge, Gewebe und Gewirke, in Betracht, die aus Wolle bestehen oder Wolle enthalten. Dabei kann die Wolle aus verschiedenen beliebigen Qualitäten gemischt sein. Außer Wolle kann das Färbegut andere Fasern enthalten, z. B. Fasern aus Zellwolle, linearen Polyestern, linearen Polyamiden, Polyacrylnitril, Polyurethan oder Polypropylen.
Chlorierungsprodukte der Cyanursäure, die als solche oder in Form ihrer Salze verwendet werden können, sind z. B. Trichlorcyanursäure und Mischungen und Komplexverbindungen aus Trichlorcyanursäure und Dichlorcyanursäure oder deren wasserlöslichen Salzen. Vorzugsweise verwendet man die Dichlorcyanursäure und bzw. oder ihre wasserlöslichen Salze, beispielsweise die Alkali- oder Erdalkalisalze. Dabei werden besonders gute Ergebnisse erzielt, wenn die Dichlorcyanursäure und ihre Salze völlig frei von Trichlorcyanursäure sind.
Mit den Chlorierungsprodukten der Cyanursäure Verfahren /um gleichmäßigen Färben von Wolle und Wolle enthaltenden Fasermischungen
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft, 6700 Ludwigshafen
Als Erfinder benannt:
Wilhelm Frische, 2000 Hamburg-Niendorf;
Dr. Heinrich Mertens, 6710 Frankcnthal
und bzw. oder ihren Salzen behandelt man das zu färbende Gut in einem wäßrigen Bad, das vorzugsweise einen pH-Wert zwischen 4 und 8 hat. Es ist vorteilhaft, den pH-Wert des Bades so zu wählen, daß er für die vorgesehenen Farbstoffe geeignet ist. Will man also mit neutral bis schwach sauer ziehenden Farbstoffen färben, so empfiehlt es sich, das Chlorierungsbad von vornherein auf einen pH-Wert von 6 bis .7 einzustellen. Den pH-Wert stellt man in üblicher Weise mit Hilfe von Säuren, Alkalien und Salzen ein.
Die Chlorierungsprodukte der Cyanursäure und bzw. oder ihre Salze können im Bade in geringerer Menge vorhanden sein, als für die Verringerung der Krumpf- und Filzneigung erforderlich wäre. Es genügen im allgemeinen Mengen, die 1,2% Aktivchlor, berechnet auf das trockene Färbegut, entsprechen. Häufig kann man, auch mit kleineren Mengen, die beispielsweise 0,9 bis 1% Aktivchlor entsprechen, noch sehr gute Ergebnisse erzielen. Es ist jedoch auch ohne weiteres möglich, größere Mengen an Chlorierungsprodukten der Cyanursäure und bzw. oder ihren Salzen, die beispielsweise 1,5 bis 3,5% Aktivchlor entsprechen, zu verwenden. Man erhält dann gleichzeitig eine Filz- und Krumpffestausrüstung der Wolle. Noch größere Mengen sind nicht schädlich, doch bringen Mengen, die mehr als 5% Aktivchlor entsprechen, im allgemeinen bei diskontinuierlicher Ar-. beitsweise keine Vorteile.- Bei kontinuierlicher Chlorierung ist es dagegen zur Erzielung einer hinreichend schnellen Chlorierungsgeschwindigkeit in vielen Fällen zweckmäßig, die Behandlung mit einem größeren Überschuß der chlorierten Cyanufsäuren durchzuführen.
709 720/460
Es ist vorteilhaft, die Chlorierungsprodukte der Cyanursäure und bzw. oder deren Salze dem Behandlungsbad in gelöster Form zuzugeben. Man löst sie vorzugsweise zusammen mit alkalisch reagierenden Stoffen, wie Tetranatriumpyrophosphat, in einer geringen Menge Wasser und gibt diese Lösung in das Behandlungsbad. Falls nur hartes Wasser zur Verfügung steht, ist es empfehlenswert, als alkalisch reagierenden Stoff Borax zu verwenden und gegebenenfalls etwas Alkalipolyphosphat zuzusetzen; dadurch werden störende Niederschläge vermieden.
Außer den Chlorierungsprodukten der Cyanursäure und bzw. oder ihren Salzen kann das Bad anorganische Salze, wie Natriumsulfat, Natriumchlorid, Kalium-, Magnesium-, Calciumchlorid, Kalium- und Natriumbromid, Borax, Magnesium- und Zinksulfat, organische Salze, wie Alkali- und Erdalkaliacetate, Netzmittel, wie Äthylenoxydaddukte, Alkyl- und Alkylarylsulfonate und/oder geringe Mengen Oxydationsmittel, wie Kaliumpermanganat, Peroxymono- und Peroxydischwefelsäure und deren Salze, Peressigsäure und Perbenzoesäure enthalten.
Man kann das Färbegut unmittelbar in das fertige Behandlungsbad geben. In vielen Fällen ist es aber vorzuziehen, das Gut zunächst mit der wäßrigen Lösung eines Netzmittels vorzunetzen und es erforderlichenfalls von anhaftenden alkalischen Stoffen durch Neutralisation zu befreien. Die Neutralisation kann man im Behandlungsbad vor der Zugabe der Chlorierungsprodukte der Cyanursäure und bzw. oder ihrer Salze durchführen.
Die Behandlung mit dem Chlorierungsbad wird bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur durchgeführt. Vorzugsweise wendet man Temperaturen von 15 bis 40° C an. Im allgemeinen ist es nicht erforderlich, oberhalb 70ΰ C zu arbeiten. Die Dauer der Behandlung ist von der Temperatur abhängig. Bei gewöhnlicher Temperatur ist bei der diskontinuierlichen Arbeitsweise in der Regel eine Einwirkungsdauer von 40 bis 60 Minuten erforderlich, während bei der kontinuierliehen Chlorierung bei Anwendung höherer Konzentrationen an aktivem Chlor die Einwirkungszeit nur Sekunden betragen kann.
- Nach Beendigung der Behandlung mit den Chlorierungsprodukten der Cyanursäure und bzw. oder ihren Salzen setzt man. dem Bad gegebenenfalls ein Entchlorungsmittel zu. Diese Maßnahme ist z. B. vorteilhaft, wenn die für die Färbung vorgesehenen Farbstoffe chlorempfindlich sind. In vielen Fällen wird durch die Entchlorung zusätzlich eine Bleichwirkung erzielt. Sie wird daher vorzugsweise dann angewandt, wenn helle Nuancen gefärbt werden sollen.'
Als Entchlorungsmittel kommen Reduktionsmittel, wie Alkälibisulfite und deren Anlagerungsprodukte an Carboxylverbindungen, Alkalidithionite, Alkalithiosulfate, Salze von Hydroxyalkansulfinsäuren und deren Umsetzungsprodukten mit Ammoniak, oder Oxydationsmittel in Betracht. Vorzugsweise verwendet man als Entchlorungsmittel Wasserstoffperoxyd· in freier oder gebundener Form, beispielsweise ■ in- Form von Perameisensäure, Peressigsäure, Perbenzoesäure, von Perboraten und von Addukten an Harnstoff.
Die Entchlorung ist bei gewöhnlicher Temperatur im allgemeinen nach 10 bis 20 Minuten beendet.
In demselben Bad wird dann das Gut gefärbt. Dabei kann man alle für das Färben von Wolle üblichen Farbstoffe verwenden, beispielsweise saure Wollfarbstoffe, Metallkomplexfarbstoffe mit oder ohne Sulfonsäuregruppen, die an ein Zentralmetallatom einen oder zwei Farbstoffreste komplex gebunden enthalten und Küpenfarbstoffe. Falls Fasermischungen gefärbt werden sollen, kann man dem Bad in üblicher Weise außer Farbstoffen für den Wollanteil auch Farbstoffe für die weiteren Mischungsbestandteile zugeben. Die bekannten und gebräuchlichen Färbevorschriften können für das vorliegende Verfahren unverändert übernommen werden. So ist es ohne weiteres möglich, Egalisiermittel oder sonstige Färbehilfsmittel mitzuverwenden. Gegebenenfalls kann die Wolle auch vor oder nach der Chlorierung in üblicher Weise formalisiert werden.
Das Verfahren nach der Erfindung ermöglicht es, gleichmäßige Färbungen auf Wolle und Wolle enthaltenden Fasermischungen zu einem beliebigen Verarbeitungszeitpünkt auch dann zu erzielen, wenn die Wolle aus so unterschiedlichen Qualitäten gemischt ist, daß die üblichen Egalisiermittel die Differenzen in der Farbstoffaffinität nicht mehr voll auszugleichen vermögen. Außerdem ermöglicht es gewünschtenfalls die Wolle gleichzeitig filz- und krumpffrei auszurüsten. Das neue Verfahren gibt der Wolle einen ausgezeichneten vollen, weichen Griff, ohne sie oder die anderen bei der Behandlung anwesenden Fasern zu schädigen.
In den folgenden Beispielen sind die Teile Gewichtsteile; die Prozente sind Gewichtsprozente, die, wenn nicht anders angegeben, auf das trockene Färbegut bezogen sind.
Beispiel 1
Wollkammzug, der aus mehreren Wollqualitäten mit unterschiedlicher Farbstoffaffinität bestand, wurde 10 Minuten bei 18 bis 22° C in einem wäßrigen Bad (Flottenverhältnis 1:20), das 0,2% des Umsetzungsproduktes von Oktylphenol mit 7 Mol Äthylenoxyd enthielt, vorgenetzt.
Demselben Bad wurden Essigsäure bis zur Neutralisation und dann 10% Glaubersalz zugesetzt.
4% Natriumdichlorcyanurat wurden in einer wäßrigen Lösung von 3% Tetranatriumpyrophosphat gelöst. Die Lösung gab man in das Behandlungsbad und stellte das Bad durch Zugabe von Essigsäure auf einen pH-Wert zwischen 6 und 6,2 ein. Man ließ das Bad 1 Stunde bei 18 bis 22° C auf das Färbegut einwirken. Dann wurde 1 g/l einer Lösung von 3 Teilen reinem Wasserstoffperoxyd in 7 Teilen Wasser als Entchlorungsmittel zugegeben und 20 Minuten wirken gelassen.
Für das Färben wurden dem Bad 1,5% eines Kondensationsproduktes auf /J-Naphthalinsulfonsäure und Formaldehyd, 0,5% des Farbstoffs der Formel
O NH
SO3Na SO3Na
0,2% des Farbstoffs der Formel
methoxyamino-7-hydroxynaphthalin und 0,6% -des Farbstoffs der Formel . ■ : "..·'■:;'■
C-CH,
Cl-
SO3H
und Essigsäure bis zum Erreichen des pH-Wertes 5,8 zugegeben. Das Färbebad wurde in 45 Minuten zum Kochen erhitzt; dann wurde 45 Minuten bei Kochtemperatur gefärbt.
Der Wollkammzug war egal gefärbt und hatte einen ausgezeichneten weichen und vollen Griff.
Beispiel 2
Wollstranggarn,; 48/2-fach, wurde 10 Minuten bei 15; C in einem wäßrigen Bad (Flottenverhältnis 1:40), das 0,2% eines Umsetzungsproduktes von Nonylphenol mit 7 Mol Äthylenoxyd enthielt, vorgenetzt. In demselben Bad wurden 10% Glaubersalz, 2% Borax und 3% Kaliumdichlorcyariurat gelöst und das Bad mit Essigsäure auf den pH-Wert 7,2 eingestellt. Man ließ das Bad eine Stunde bei 15 C auf das Färbegut einwirken.
Das Bad wurde, wie im Beispiel 1, Absatz 4, angegeben, entchlort.
Dann wurden dem Bad 1 % der 1:2-Chromkomplexverbindung des Azofarbstoffs aus Anthranilsäure —> 1 - Phenyl - 3 - methylpyrazolon - (5), 1,2% der 1 :2-Chromkomplexverbindung des Azofarbstoffs aus l-Hydroxy-2-aminobenzol-4-methylsulfon—»-1-Carbo-
H,C
sowie 1% Natriumsalz des Schwefelsäurehalbesters eines Adduktes von 80 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Spermölalkohol als Egalisiermittel zugegeben. Das Bad mit dem Färbegut wurde in 45 Minuten zum Kochen gebracht; dann wurde 1 Stunde bei Kochtemperatur gefärbt.
Das Stranggarn war hervorragend egal gefärbt und hatte einen ausgezeichneten Griff.
Wurde das Garn in gleicher Weise, jedoch ohne Vorbehandlung mit Kaliumdichlorcyanurat, gefärbt, so war seine Egalität nicht ausreichend.
B e i s ρ i e 1 3
Wollgarn, das aus mehreren Wollqualitäten unterschiedlicher Farbstoffaffinität bestand, wurde, wie im Beispiel 1, Absatz 1, angegeben, vorgenetzt.
In dem Netzbad wurden 10% Natriumchlorid, 2%
Dichlorcyanursäure und 2% Tetranatriumpyrophosphat gelöst. Das mit Essigsäure auf den pH-Wert 5,5 eingestellte Bad ließ man 50 Minuten bei ungefähr 200C durch das Färbegut zirkulieren.
Zur Entchlorung versetzte man das Bad mit 1 g/l
einer Lösung von 3 Teilen reinem Wasserstoffperoxyd in 7 Teilen Wasser und ließ es 20 Minuten bei 35° C zirkulieren. Dann wurden dem Bad 0,6% des Farb-Stoffs der Formel
C-CH,
SO3H
und 1% des Farbstoffs der Formel
OH
SO1H
OSO2
SO,H
zugegeben. Das Bad mit dem Färbegut wurde innerhalb 45 Minuten zum Kochen gebracht; dann wurde 1 Stunde bei Kochtemperatur gefärbt.
Man erhält eine hervorragende egale Färbung.
Beispiel 4
Ein Mischgewebe aus 45 Teilen Wolle und 55 Teilen Polyglykolterephthalatfasern wurde 10 Minuten bei
200C in einem wäßrigen Bad (Flottenverhältnis 1:80), das 0,2% Oktylphenolpolyglykoläther (erhalten durch Anlagerung von 7 Mol Äthylenoxyd) enthielt, vorgenetzt.
Dem Bad wurden 2% (bezogen auf den Wollanteil des Färbeguts) Kaliumdichlorcyanurat, 1% Tetranatriumpyrophosphat und Essigsäure bis zum pH-Wert 6,5 zugesetzt. Man ließ das Bad 1 Stunde bei 20 C auf das Färbegut einwirken.
Dann wurde, wie im Beispiel 3, Absatz 3, angegeben, entchlort.
Für das Färben wurde das Bad zunächst mit 1% (bezogen auf den Wollanteil) Natriumsalz des Schwefelsäurehalbesters eines Adduktes von 80 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Spermölalkohol als Egalisiermittel für den Wollanteil und mit 7 g/l eines Färbebeschleunigers für den Polyesteranteil auf der Grundlage von p-Chlorphenylglykoläther versetzt, auf 65JC erwärmt und 20 Minuten bei dieser Temperatur belassen. Dann wurden 3% l,5-Diamino-4,8-dihydroxy-x-bromanthrachinon, 0,85u/o des Azofarbstoffs aus 4-Aminoazo-benzol —♦ o-Kresol, O,75u/o l-Amino-2-methoxy-4-hydroxyanthrachinon, 0,55% der 1:2-Kobaltkomplexverbindung des Azofarbstoffs aus 2-Amino-l-hydroxy-4-methoxybenzol-5-sulfon-säureamid —* 1-Carbomethoxyamino-7-hydroxynaphthalin, 0,55% der 1:2-Chromkomplexverbindung des Azofarbstoffs aus 2-Amino-l-hydroxy-4-chlorbenzol —* Naphthohydrochinonmethylensulfonäther und 0,1% der 1:2-Kobaltkomplexverbindung des Azofarbstoffs aus 1-Methoxy-3-hydroxy-4-amino-6-chlorbenzol —»· (4-Hydroxyphenyl)-pyrrolidon zugegeben, das Bad in 30 Minuten zum Kochen gebracht und 2 Stunden gekocht.
Beide Faseranteile waren egal gefärbt; das Färbegut war nicht verfilzt und hatte einen weichen vollen Griff.
B e i s ρ i e 1 5
Ein Mischgewebe aus 70 Teilen Polycaprolactamfas.ern und 30 Teilen Wolle wurde nach den Angaben im Beispiel 4, Absatz 1 und 2, behandelt; das Flottenverhältnis war jedoch 1:100.
Zur Entchlorung wurde dem Bad bei 35CC 1% Natriumbisulfit zugegeben.
Nach 10 Minuten fügte man 2% eines Adduktes von 25 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Spermölalkohol und 4% Schwefelsäure (96%ig) und, nachdem das Bad in 10 Minuten auf 45°C erwärmt worden war, 0,25% der 1:2-Chromkomplexverbindung des Azofarbstoffs aus 4-Nitro-2-aminophenol-6-sulfonsäure —> Acetessigsäureanilid und 1,8% der 1:2-Chromkomplexverbindung des Azofarbstoffs aus 6-Nitro-2-aminophenol-4-sulfonsäure —»■ l-Phenyl-3-methylpyrazolon-(5) hinzu, ließ den Ansatz 10 Minuten bei 45°C, erwärmte ihn dann in 30 Minuten auf Kochtemperatur und färbte X^l2 Stunden bei dieser Temperatur.
Das Gewebe war durch diese Behandlung sehr gleichmäßig gefärbt worden. Der Wollanteil hatte seine Filzneigung verloren und der Polyamidanteil war nicht geschädigt. Daher hatte das Färbegut einen vollen bauschigen Griff.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum gleichmäßigen- Färben von Wolle und Wolle enthaltenden Fasermischungen, dadurch gekennzeichnet, daß man das Färbegut mit einem wäßrigen Bad behandelt, das Chlorierungsprodukte der Cyanursäure und/ oder ihre Salze enthält, nach der Chlorierung dem Bad gegebenenfalls ein Entchlorungsmittel zusetzt und dann das Gut in demselben Bad in an sich bekannter Weise färbt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Chlorierungsprodukte der Cyanursäure Dichlorcyanursäure und/oder ihre Salze verwendet,
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Entchlorungsmittel Wasserstoffperoxyd in freier oder gebundener Form verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Färbegut solches aus formalisierter Wolle verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
österreichische Patentschrift Nr. 231 394.
Bei der Bekanntmachung der Anmeldung sind 'wei Färbetafeln mit Erläuterungen ausgelegt worden.
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