DE1256615B

DE1256615B - Buegelpresse

Info

Publication number: DE1256615B
Application number: DEB85939A
Authority: DE
Inventors: Heinrich Brandt
Original assignee: Heinrich Brandt Maschinenbau GmbH
Current assignee: Homag Kantentechnik GmbH
Priority date: 1966-02-24
Filing date: 1966-02-24
Publication date: 1967-12-21

Description

DEUTSCHES WJTWt PATENTAMT DeutscheKl.: 8d-20/10

AUSLEGESCHRIFT

Nummer: 1256 615

Aktenzeichen: B 85939 VII a/8 d

1 256 615 Anmeldetag: 24. Februar 1966

Auslegetag: 21. Dezember 1967

Die Erfindung bezieht sich auf eine Bügelpresse, insbesondere zum Verkleben von Krageneinlagen od. dgl., welche mittels eines in den Endlagen umsteuerbaren mechanischen Getriebes betätigbar ist.

Es sind Bügelpressen bekannt, bei denen der Pressenoberteil vom Unterteil weit abschwenkbar ist, der Pressenoberteil bei der Betätigung in eine Verriegelungsstellung einbringbar ist und hierbei gleichzeitig der Pressenunterteil gegen den Pressenoberteil gepreßt wird. Es ist üblich, diese Bügelpressen hydraulisch oder pneumatisch zu steuern. In stoßweise arbeitenden Betrieben ist die Erstellung einer Hydraulik oder Druckluftanlage jedoch zu aufwendig.

Es ist auch bekannt, bei Bügelpressen mit Hebeln, Nocken und Kurven ausgestattete Getriebe anzuwenden, jedoch weisen diese Getriebe eine komplizierte Konstruktion auf.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Presse sowohl für Bügelzwecke als auch für übliche Verklebungszwecke zu entwickeln, die für den Einsatz in einem stoßweise arbeitenden Betrieb wirtschaftlich ist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Kombination folgender, für sich bekannter Merkmale gelöst, nämlich, daß die obere Preßplatte mittels zweier Parallel-Lenker am Pressengestell derart angelenkt ist, daß die obere Preßplatte aus einer Totpunkt-Arbeitsstellung mittels eines Antriebes in eine von der unteren Preßplatte abgeschwenkte Auflagestellung rückschwenkbar ist, daß die untere Preßplatte über eine Geradeführung mittels eines Antriebes gegen die obere Preßplatte preßbar ist und daß die Preßplattenantriebe als Nocken-Hebelgetriebe ausgebildet sind.

Der Schutz erstreckt sich nur auf die Kombination der genannten Merkmale.

Infolge der einfachen Ausbildung des gesamten Betätigungsgetriebes wird eine funktionstüchtige und auch auf die Dauer ohne Wartung nicht störanfällige Presse geschaffen. Diese Presse ist billig, da sie mit einfachen Mitteln sowohl hergestellt, unterhalten als auch bedient werden kann. Infolge der Totpunkt-Aufhängung ist kein besonderes Sperrgetriebe und infolge des mechanischen Antriebes sind keine störanfälligen hydraulischen Steuermittel erforderlich.

Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist die obere Preßplatte an einem Winkelhebel angebracht, an welchem die Parallel-Lenker mit verschiedener Länge in aufschwenkendem Sinn angelenkt sind.

Durch diese Konstruktion wird einerseits eine gedrängte Bauweise und andererseits eine Schrägstel-Bügelpresse

Anmelder:

Heinrich Brandt, Maschinenbau,
Lemgo, Industriestr. 62

Als Erfinder benannt:
Heinrich Brandt, Lemgo

ao lung der oberen Preßplatte in der Öffnungsstellung der Presse erreicht.

Zur genauen Ausrichtung der oberen Preßplatte gegenüber der unteren Preßplatte kann die obere Preßplatte über ein an sich bekanntes Verstellgetriebe am Winkelhebel angebracht sein.

Es ist vorteilhaft, die untere Preßplatte in bekannter Weise über eine Federung mit dem Nocken-Hebelgetriebe zu verbinden.

Um ein Ankleben der Werkstücke an der oberen Preßplatte zu vermeiden, ist dieser Preßplatte in bekannter Weise ein Rolltuch zugeordnet. Dieses Rolltuch ist vorteilhaft federnd vorgespannt und erstreckt sich schräg durch den Preßplattenzwischenraum. In der abgeschwenkten Stellung der oberen Preßplatte dient daher das Rolltuch als Wärmeschild.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an Hand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt

F i g. 1 die Bügelpresse in Offenstellung.
F i g. 2 die Bügelpresse in Schließstellung,
F i g. 3 das Betätigungsgetriebe der Presse.
Die Bügelpresse besteht im wesentlichen aus einer als Arbeitstisch dienenden unteren Preßplatte 1 und einer beheizbaren, ausschwenkbaren oberen Preßplatte 2 und einem Pressengestell 3, das in seinem Inneren das Betätigungsgetriebe für die Bewegung und Zusammendrückung der beiden Preßplatten trägt.

Die obere Preßplatte 2 hängt an einem als Gelenkviereck ausgebildeten Hebelgestänge, das aus zwei schwenkbar in den Punkten 6 und 7 am Oberteil des Pressengestelles befestigten Lenkern 5 besteht, welche andererseits an einem Winkelhebel 4 in Schwenk-

709 709/135

Claims

punkten 8 und 9 angelenkt sind. Der Winkelhebel 4 trägt die obere Preßplatte 2, welche gegenüber dem Winkelhebel 4 mittels eines von einem Handrad 10 betätigten Verstellgetriebes 10' und damit gegenüber der unteren Preßplatte 2 einstellbar ist. Es ist somit die Möglichkeit gegeben, den Preßdruck genau einzustellen. An einem der Lenker 5 ist eine Gelenkstange 11 angelenkt, die wiederum über ein Gelenk 12 an einem doppelarmigen oberen Betätigungshebel 13 angreift, der seinerseits mittels einer Achse 14 fest am Pressengestell 3 gelagert ist und sich mit seiner gegenüberliegenden freien Seite mit einer Laufrolle 15 auf einer Führungsnockenscheibe 16 abstützt. In den F i g. 1 und 2 ist der gesamte Mechanismus schematisch gezeigt; in der F i g. 3 ist eine detaillierte Konstruktion dargestellt. Die Nockenscheibe 16 ist auf einer Antriebswelle 17 angeordnet, die von einem Brems-Getriebemotor angetrieben ist, der in der F i g. 3 mit der Bezugsziffer 18 nur angedeutet ist. Auf der Antriebswelle 17 ist eine weitere Nockenscheibe 19 angeordnet, auf der sich über eine kugelgelagerte Rolle 20 ein unterer Betätigungshebel 21 abstützt, der als doppelarmiger Hebel ausgebildet ist und um eine Achse 22 schwenkbar ist. Dieser untere Betätigungshebel 21 dient als Druckhebel für die vertikale Hubbewegung der unteren Preßplatte 1. Er greift mit seiner Nase 23 unter einen Bolzen 24, in dessen Innerem sich ein Federpaket 25 befindet und ein kleinerer Bolzen 26 sich auf diesem Federpaket 25 abstützt. Dieser kleinere Bolzen 26 ist mit einer Scheibe 27 verbunden, die unter Zwischenschaltung von Federn 28 die untere Preßplatte 1 von unten abstützt, wobei letztere durch zwei kurze, teleskopartig ineinandergeführte Rohre 29 und 30 gerade geführt ist. Weiterhin ist auf der Antriebswelle 17 eine Schalterscheibe 31 mit Schaltnocken 32,33 befestigt, die gegen Endschalter 34,35 laufen und diese betätigen. Diese Schalter 34 und 35 steuern den BremsGetriebemotor. Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Bei Drehung der Antriebswelle 17 wird der zweiarmige obere Betätigungshebel 13 unter dem Einfluß des Nockens 16 in Pfeilrichtungen A um seinen Drehpunkt 14 geschwenkt und zieht damit über die Gelenkstange 11 den Lenker 5 mit, der seinerseits über den Winkelhebel 14 den zweiten Lenker 5 ebenfalls mit verschwenkt, wodurch die obere Preßplatte 2 in den Pfeilrichtungen B (F i g. 2) von der unteren Preßplatte 1 nach rückwärts weggeschwenkt wird. Die obere Preßplatte 1 steht dann in der in der F i g. 1 dargestellten Auflegestellung. In dieser Auflegestellung ist auch das Rolltuch 36 gut zu sehen, das die Hitzeabstrahlung der oberen Preßplatte 2 auf die untere Preßplatte 1 abfängt. Das Rolltuch 36 rollt sich bei Bewegung der oberen Preßplatte 2 auf eine Rollstange 37 auf, die in aufrollendem Sinn federnd vorgespannt und am Gestell 3 befestigt ist. Das Rolltuch 36 weist an seinem freien Ende einen Hohlsaum 38 auf, durch den ein Befestigungsstab 39 gezogen ist, wodurch das Rolltuch 36 an der oberen Preßplatte 2, und zwar an der vorderen Kante, befestigt ist. In zurückgeschwenktem Zustand der oberen Preßplatte 2 liegt das Rolltuch 36 schräg zur Preßplattenfläche 2' der oberen Preßplatte 2, die sehr heiß ist. Wenn die Arbeitsfläche 1' der unteren Preßplatte 1 mit entsprechenden Werkstücken, z. B. Kragen- und Manschetteneinlagen, belegt ist, wird die obere Preßplatte 2 mittels des Nockens 16 und der Hebel 13,11, 5 nach vorn geschwenkt und kommt in geringem Abstand oberhalb der Arbeitsfläche 1' zu liegen. Beim Weiterdrehen der Antriebswelle 17 kommt die Nokkenscheibe 19 zur Wirkung, und durch Verschwenkung des unteren Betätigungshebels 21 um seine ίο Achse 22 in PfeilrichtungC drückt der Hebel mit seiner Nase 23 von unten gegen den Bolzen 24, dieser nimmt über das Federpaket 25 den kleineren Bolzen 26 mit, wodurch sich die gesamte untere Preßplatte 1 hebt und gegen die starr in ihrer eingeschwenkten Lage aufgehängte obere Preßplatte 2 gepreßt wird. Nach einer entsprechenden Zeit der Beheizung wird nach Umsteuerung des Antriebsmotors unter Zurückdrehen der Nockenscheibe 19 die untere Preßplatte 1 abgesenkt und anschließend unter dem Einfluß des Führungsnockens 16 die obere Preßplatte nach hinten ausgeschwenkt, wobei die Endlage der Antriebswelle 17 durch die Schalter 34 und 35 bestimmt wird, die den Brems-Getriebemotor ein- und ausschalten. Die Betätigungshebel und Lenker können auch doppelt angeordnet sein, und zwar je nach Größe der Vorrichtung. Patentansprüche:

1. Bügelpresse, insbesondere zum Verkleben von Krageneinlagen od. dgl., welche mittels eines in den Endlagen umsteuerbaren mechanischen Getriebes betätigbar ist, gekennzeichnet durch die Kombination folgender für sich bekannter Merkmale, nämlich, daß die obere Preßplatte (2) mittels zweier Parallel-Lenker(S) am Pressengestell (3) derart angelenkt ist, daß die obere Preßplatte (2) aus einer Totpunkt-Arbeitsstellung mittels eines Antriebes (11,12,13,14,15,

16) in eine von der unteren Preßplatte (1) abgeschwenkte Auflagestellung rückschwenkbar ist, daß die untere Preßplatte (1) über eine Geradeführung (29,30) mittels eines Antriebes (19,21, 22,23,24) gegen die obere Preßplatte (2) preßbar ist und daß die Preßplattenantriebe als Nokken-Hebelgetriebe (13,15,16,17,19, 20, 21) ausgebildet sind.

2. Bügelpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Preßplatte (2) an einem Winkelhebel (4) angebracht ist, an welchem die Parallel-Lenker (5) mit verschiedener Länge in aufschwenkendem Sinn angelenkt sind.

3. Bügelpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Preßplatte (2) über ein an sich bekanntes Verstellgetriebe (10') am Winkelhebel (4) angebracht ist.

4. Bügelpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Preßplatte (1) in bekannter Weise über eine Federung (25) mit dem Nocken-Hebelgetriebe (19,20,21,22,23) verbunden ist.

5. Bügelpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in bekannter Weise die Preßplattenfläche (2') der oberen Preßplatte (2) durch ein federnd vorgespanntes, schräg durch den Preßplattenzwischenraum geführtes Rolltuch (36,37) abgedeckt ist.